Donnerstag, 5. Dezember 2019

Lange nicht gesehen

Hey, ich weiß, dass ich diesen Blog extrem lang vernachlässigt hab, aber ich wollte erst einmal schreiben, dass ich nicht tot bin. Ich hab in den vergangenen Wochen und Monaten einiges an turbulenten Ereignissen in meinem Leben erlebt und da wurden Filme schnell eine noch krassere Nebensache als sonst schon.

Abgesehen davon gibt es in diesem Jahr bisher auch noch nicht wirklich viel, was einen wirklich dazu bringen würde, eine Kritik dazuzuschreiben. An sich war es vor allem nur ein Film, der so wirklich viel aus einem rauskitzeln konnte, aber da ich viel Zeit seit der Premiere verstreichen ließ, weiß ich gar nicht ob ich noch viel Eigenes beitragen kann - abgesehen davon, dass vor allem zu diesem Streifen nahezu jede Meinung unter der Sonne kundgetan wurde.

Wie werde ich mit diesem Blog in der Zukunft verfahren ? Stand jetzt weiß ich es nicht, ich muss vorerst noch viele andere Sachen klären, die allesamt viel wichtiger sind. Zudem scheine ich gerade irgendwie nicht in der Lage sein, meine Gedanken zu Filmen/Serien/Entertainment im Allgemeinen vernünftig zusammenzufassen und dann macht der Blog ja gar keinen Sinn. Wenn ich ihn zumache, dann werde ich es schreiben und wenn da doch wieder Struktur reinkommt, dann auch.

Bis dann

Sonntag, 18. August 2019

Serien-Kritik: "Haus des Geldes" (Staffel 3)

Story: Zwei Jahre nach dem erfolgreichen Überfall scheint die ganze Bande wie im Himmel zu leben, wenngleich sie über die ganze Welt verstreut sind. Aber selbst das Paradies wird Tokyo zu langweilig und sie verschuldet die Verhaftung von Rio, weswegen sich die ganze Gruppe wieder zusammensetzt, um Rio zu befreien und gleichzeitig einen neuen Überfall durchzuziehen...

Lieblings-Charakter: Normalerweise gibt es ja Berlin, aber er ist ja nicht mehr da...so bleibt meistens nur der Professor, der von allen Charakteren mit der vernünftigste und noch am wenigsten anfällige für unnötige Emotionen ist. Da er aber mittlerweile verheiratet ist, trifft das leider auch nicht mehr komplett zu.


Ungeliebter Charakter: Tokyo, das ändert sich wohl nie. Ich hab es schon seit Beginn nicht verstanden, warum ein so unausstehlicher und nerviger Charakter so sehr in den Vordergrund gedrängt wird und hier findet das Ganze seinen vorläufigen Höhepunkt, da sie scheinbar das Gesicht einer "Revolution" werden soll. Aber dazu etwas mehr später.


Lieblings-Episode: Eindeutig das Staffelfinale mit der 8. Folge "Verloren" und das auch nur, weil es eine gute und effektive Wende gibt. Ja, wirklich.


Meine Meinung zu dieser Staffel: Dies ist die erste Staffel, die exklusiv von Netflix produziert wird und das merkt man - wenngleich die Produktionskosten gestiegen sind (was man deutlich sieht), scheint die Drehbuchqualität rapide gesunken zu sein (was man leider auch deutlich sieht). Warum allerdings, kann ich aber nicht genau sagen, denn die Drehbuchleute sind die gleichen. Aus einem unerklärlichen Grund ist alles unnötig emotional, rationales Denken ist Mangelware und man beschäftigt sich mehr mit Kleinigkeiten als mit dem großen Raub. So entwickelt sich die ganze Chose zu einem melodramatischen Zirkus, dessen Ende man nicht schnell genug herbeisehnen kann. Ich sagte ja bereits zum Ende der zweiten Staffel, dass die dritte gut begründet sein müsste für ihre Existenz und abseits der Popularität der Serie gibt es absolut keinen guten Grund, außer Melodrama zu spinnen. Spannung und gutes Entertainment ist was anderes.

Sonntag, 11. August 2019

"Der König der Löwen" (2019)

Story: Der Löwenprinz Simba kann es gar nicht erwarten, selbst König zu werden, obwohl sein Vater Mufasa ihm noch viel über das Geweihte Land beibringen muss. Als dieser jedoch scheinbar tödlich verunglückt, verlässt Simba seine Heimat und muss wieder zu sich und seiner Bestimmung finden, um der rechtmäßige König zu werden...

Ich bin wie Millionen von anderen Menschen auf der Welt mit dem Original von 1994 aufgewachsen und erachte es auch immer noch als einen der besten Disney-Filme überhaupt - egal ob die Macher ihre Idee ursprünglich von "Kimba" geklaut haben. Ebenso sind auch die Parallelen zu der Geschichte rund um Moses oder "Hamlet" eher zweitrangig, denn an und für sich hat der Streifen nicht nur allein kommerziell (war immerhin bis zur "Eisprinzessin" der erfolgreichste Disney-Zeichentrickfilm), sondern popkulturell und in den besagten Millionenherzen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Und wie bei so ziemlich allen "Live Action Remakes" seitens des Mäusekonzerns stellt sich natürlich die Frage: Warum zum Teufel sollte man eine Neuauflage rausbringen, die absolut nichts zum Original hinzufügt und nur auf Kasse dank Nostalgie aus ist ? Ganz genau der Grund, der im letzten Teil der Frage vorkommt und es stellt einen beunruhigenden Trend dar, den ich in einem anderen Beitrag besser thematisieren werde.

Dies ist wahrlich ein Remake, das im Prinzip nichts Neues der Geschichte verleiht, weswegen es sich nur als eine Tech-Demo betrachten lässt. Ja, die Computergrafik ist enorm weit fortgeschritten in den 25 Jahren seit dem Original und bald wird man vermutlich (fast) alles durch den Computer animieren lassen. Doch sei gesagt, wenngleich es sich etwas komisch anhören tut, dass der Film 1994 mit seinem Zeichentrick deutlich lebendiger und "seeliger" ausschaut als computeranimierte "echte" Tiere von heute. Die Charakterzüge und Eigenheiten jedweder Figur werden mit dem Pseudorealismus förmlich ausradiert, denn man kann schlichtweg schlecht bis kaum bis gar nicht eine Emotion vom Gesicht eines Tieres ablesen, außer es sind deutliche Extreme wie Freude oder Ärger. Der Humor, das Drama und die Epik verlieren durch diesen falschen Realismus ihren Glanz, was den fehlenden Sinn des Remake-Unterfangens noch einmal deutlich unterstreicht.

Fazit: Dieser Film ist einer der besten Argumente dafür, warum sich Animation nicht zwingend als Realverfilmung adaptieren lässt und dass Disney verzweifelter sein muss als man ursprünglich annahm.

Samstag, 10. August 2019

"Dumbo" (2019)

Story: 1919 wird von der Elefantendame Mrs. Jumbo ein Junge mit außerordentlich großen Ohren. Natürlich wird er sofort für sein Aussehen verspottet...

Mal wieder wird etwas zusammengeführt, was kommerziell funktionierte: Disney und Tim Burton. Bereits beim Remake von "Alice im Wunderland" kam Burton daher und war nicht nur von der Idee her die beste Besetzung für den Regieposten (eine Welt, in der seltsame Kreaturen schier ohne Regeln existieren - wie perfekt geschaffen für einen oftmals selbst seltsamen Visionär wie Burton), sondern vor allem an den Kinokassen ein Milliardenerfolg. Bei "Dumbo" macht dessen Einsatz auch in gewisser Hinsicht Sinn - er macht gern Filme über Außenseiter, die ihren Platz in der Welt finden wollen und der nächstbeste Film, der sich mit diesem "Dumbo" vergleichen lässt ist "Big Fish" mit dem Zirkus-Hintergrund. Das Problem: Der "Dumbo" von 2019 hatte bereits eine Vorlage von 1941, die wiederum auf einer literarischen Vorlage basierte (wie "Big Fish"). Warum ich das erwähne ?

In gewisser Hinsicht stellt dieser Film nicht nur die Probleme von Disney, sondern auch von Tim Burton da: In letzter Zeit (und damit meine ich seit mindestens 2007 mit "Sweeney Todd") schafft er es nicht, seinen Außenseitern ein charismatisches und gleichzeitig mitreißendes Profil zu verleihen, weswegen die Seltsamkeiten drumherum dem Endprodukt den Charme rauben und einfach nur seltsam sind. Der erste "Dumbo"-Film von 1941 besaß in dieser Hinsicht gleich mehrere Stärken: Die Geschichte wurde mit einem starken Fokus auf Dumbo selbst erzählt, man sah alles aus seiner Perspektive (alles Seltsame war seltsam für ein Baby und das Drama wog daher umso schwerer) und Dumbo selbst war eben absolut unschuldig, weswegen man ihm automatisch ein Happy End wünschte. Nicht zu verachten ist dabei auch noch die vor allem für heute echt kurze Laufzeit von knapp einer Stunde. Eine Stunde, um eine kleine, dramatisch wie süße Geschichte eines Außenseiters zu erzählen, der endlich seinen Platz in der Welt findet. Keine Längen oder unnötige Zusätze.

Da aber Disney unbedingt beim Remake mehr Laufzeit haben will, muss extra eine Nebengeschichte rund um eine Menschenfamilie erfunden werden und schon geht es in "Dumbo" nicht um Dumbo, zumindest nicht nach ca. 30-40 Minuten. Genau hier liegt die größte Schwäche des Films: Indem er eine Nebenhandlung extra einführen muss, gibt er indirekt zu, dass die Hauptgeschichte rund um Dumbo allein nicht ausreicht/gut genug ist, um die heutigen Zuschauer zufriedenzustellen. Die Geschichte an sich reicht aber einfach nicht aus, um sie auf 2,5 Stunden zu strecken und deswegen eignet sie sich allein deswegen schon nicht für ein Remake für das heutige Kino. Das Original war in gewisser Hinsicht besonders, u.a. wegen der weiter oben erwähnten Perspektive, zudem war die Narrative herrlich simpel und lässt sich so relativ unkompliziert von Groß und Klein konsumieren. Das Remake hingegen verschwendet zu viel Zeit mit uninteressanten Menschen, von denen viele leider von tollen Leuten wie Michael Keaton, Danny DeVito oder Colin Farrell gespielt und gleichzeitig verheizt werden.

Fazit: Es will groß und beeindruckend wirken, doch am Ende ist der Streifen viel aufgeblähter als rosa Elefanten es könnten und somit komplett unnötig.

Samstag, 27. Juli 2019

"Child`s Play" (2019)

Story: Die Kasian Corporation bringt eine revolutionäre Reihe an Puppen auf den Markt, die multimedial mit allen anderen Produkten dieser Firma verbunden werden können. Doch eine spezifische Puppe scheint ganz anders zu funktionieren, als eigentlich programmiert...

21 Jahre nach dem ersten "Chucky"-Film wird auch diese Franchise nicht von einem Remake verschont, da zurzeit alle Lizenzen verwurstet werden sollen. Ich bin bei weitem kein Purist oder Hardcore-Fan, aber der Film von 1988 hat irgendwo einen besonderen Platz in meinem Herzen als ein unterhaltsamer kleiner Horrorstreifen, vor allem dank der Persönlichkeit des Serienkillers Charles Lee Ray innerhalb von der Chucky-Puppe. 2019 heißt Chucky nur noch "Buddi" und hat statt einer Seele nur eine falsch funktionierende KI - dies ist zwar "realistischer", aber es nimmt verdammt viel vom Charme und Charakter des Films weg.

Ja, die Schauspieler sind ordentlich, der 80er-Look stimmt, es gibt viel schwarzen Humor und die Tode sind sehr explizit (das R-Rating wurde gut genutzt), aber keiner der zahlreichen Charaktere bleibt bei einem hängen. Und wie bei den meisten, wenn nicht allen Slashern ist die Persönlichkeit des Killers, bzw. auch die Persönlichkeiten seiner Opfer extrem wichtig, damit man als Zuschauer wirklich dabei ist und sich noch später an den Streifen erinnern kann. Genau das ist nämlich das Problem hier: Als eigenständiger Film ist er vielleicht OK, aber ihm fehlt einfach die Seele des Originals.

Fazit: Ein insgesamt erneut unnötiges Remake.

Donnerstag, 18. Juli 2019

Serien-Kritik: "Haus des Geldes" (Staffel 2)

Story: Während der Professor droht aufzufliegen, heizen sich die Gemüter in der Banknotendruckerei immer mehr auf...


Lieblings-Charakter: Berlin kriegt in dieser Staffel einfach mehr von diesem dramatischen Hauch, der ihn für mich endgültig zu einem der besten jüngeren Serien-Bösewichte gemacht hat. Sicherlich kann man auch für den Professor sympathisieren, aber in dem Fall kann ich mich nur für Berlin entscheiden.


Ungeliebter Charakter: Tokyo ist immer noch extrem unsympatisch und ich kann nicht verstehen, warum ausgerechnet sie der Fokus der Serie ist. Der überwältigende Teil von dem Fokus.


Lieblings-Episode: Episode 9, bzw. das Staffelfinale. Mag geschmacklich nicht jedem die Art und Weise zusagen, aber ich fand das Ende durchaus befriedigend und ich konnte nicht wirklich verstehen, warum Staffel 3 überhaupt kommen muss.


Meine Meinung zu dieser Staffel: Die Themen der ersten Staffel (besonders die Thriller-Aspekte) werden hier weitergesponnen und wenn man immer noch von der Idee und Umsetzung angefixt ist, dann kriegt man auf jeden Fall ein filmreifes Finale. Je nachdem was für Sympathien man hat, wird man mehr oder eben weniger zufrieden sein, aber kalt lassen tut einen das Ganze auf jeden Fall nicht. Ich persönlich war absolut zufrieden mit dem Ende und kann eine Fortsetzung nicht verstehen, aber da dies eines der größten Hits der Streamingplattform ist, war es abzusehen, dass man das Ganze ausschlachten möchte. Mal sehen, ob Staffel 3 ihre Existenz rechtfertigen kann.

Montag, 15. Juli 2019

"Spider-Man: Far From Home"

Story: Seit den Ereignissen von "Endgame" wird Spider-Man überall mit den Avengers und vor allem Tony Stark in Verbindung gebracht, was enorm schwer auf ihm liegt. Bei der anstehenden Klassenfahrt nach Europa möchte Peter den Superheldenstress hinter sich lassen, aber dies wird deutlich komplizierter als gedacht...

Wie groß "Endgame" als Film und kulturelles Ereignis war, muss ich hier nicht mehr groß erwähnen. Aber die Entscheidung, "Far From Home" die Brücke in die nächste Phase zu schlagen hab ich damals nicht so wirklich verstanden...und nachdem ich den Film gesehen habe, verstehe ich sie auch nur halb. Grundsätzlich über die Qualität des Films gesprochen: Eindeutig ein guter Sommer-Blockbuster, von dem leider nicht allzu viel hängen bleiben wird. Wie meine ich das ?

Letztlich ist mir aufgefallen, wie "durchschnittlich" Marvel-Filme in der Regel sind - keine Katastrophen oder so, aber leider auch nicht durchgängig erinnerungswürdig. Nur wenige Filme aus dem MCU haben irgendwo eine eigene Ästhetik/einen eigenen Stil/eine eigene Stimme, was ja dem Universum-Konzept geschuldet ist; alles soll ja schließlich zusammenpassen und nichts darf zu sehr aus der Reihe tanzen. Deswegen haben wir als Zuschauer zwar ein interessant und großartig aufgebautes Universum aus verschiedenen Filmen, doch diese selbst können sich nicht vor dem Zahn der Zeit wehren.
Beispiel "Homecoming": Als dieser herauskam, war ich voller Lob für die Heimkehr der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, aber einige Male später (u.a. vor "Far From Home") verliert der Streifen viel von seinem Glanz und Humor, zurück bleibt nur nicht mehr so frisches Highschool-Drama und ein immer noch mehr als überzeugender Michael Keaton. "Far From Home" sieht da vergleichsweise schon etwas besser aus, denn vor allem bei der Action (was einer der Schwachpunkte des ersten Films war) hat Jon Watts dazugelernt und vor allem im Verbund mit dem Bösewicht dieses Films deutlich mehr Spektakel eingebaut - vor allem eine Szene gehört da visuell zu den interessantesten des Filmuniversums.

Humor- und darstellertechnisch kann der Film auch nicht großartig die Erwartungen sprengen, wobei Jake Gyllenhaal als der Neuzugang des MCU hier hervorzuheben ist; von einem Schauspieler seines Kalibers habe ich auch nichts anderes erwartet, als dass er mit Charisma und Präsenz den Film an sich reißen wird, ähnlich wie bei Keaton im Vorgänger. Tom Holland als Peter Parker macht sich langsam immer mehr in der Rolle und hier sieht man auch mehr Drama von ihm als noch davor; ich denke bei einem noch viel tieferem Drehbuch kann er endlich sein ganzes Spektrum entfalten.

Fazit: "Far From Home" ist wie besagte Klassenfahrt: Es passiert recht viel, aber erinnern wird man sich eher an das Wenigste. Absolut zufriedenstellend als Sommer-Blockbuster, aber ich bezweifle, dass er noch in 5 Jahren diesselbe Wirkung wie jetzt hat. Ich hoffe mal, dass die Vorschau auf den dritten Film endlich einen komplexeren Streifen liefert, der mal wieder prägend für einen der berühmtesten Superhelden aller Zeiten werden kann.

Samstag, 6. Juli 2019

Serien-Kritik: "Star Trek: Discovery" (Staffel 2)

Story: Plötzlich sind überall im All sieben mysteriöse Signale aufgetaucht, die von dem Wesen "Roter Engel" vorangekündigt zu sein scheinen. Und irgendwie hat Burnhams Stiefbruder Spock irgendwas mit dem allen zu tun...

Lieblings-Charakter: Ganz klar Captain Christopher Pike, der mit am wenigsten hüftsteif wirkt und etwas natürlichen Humor, Charme und Persönlichkeit. Zudem sind es lediglich Charaktere wie der erste Offizier Saru oder der Chef-Engineur Paul Stamets, deren Persönlichkeiten und Geschichten so wirklich entfaltet werden in meinen Augen.


Ungeliebter Charakter: Die Serie will offensichtlich, dass Michael Burnham weiterhin unfehlbar bleibt und ja, dies gepaart mit der eher arrogant wirkenden Art der Vulkanier lässt sie sehr unsympatisch rüberkommen. Außerdem wird sie so geschrieben, dass selbst ranghöhere Personen sie nicht in Frage stellen können, niemand kann das - selbst scheinbar falsche Entscheidungen oder Gedanken führen lediglich dazu, dass sie recht bekommt. So ein Charakter ist furchtbar langweilig und verbunden mit einer arroganten Art schon irgendwie unausstehlich.


Lieblings-Episode: Eindeutig Episode 6 "Donnerhall". Anders als noch Staffel 1 hat Staffel 2 hier und da Ansätze, die an klassisches "Star Trek" erinnern und "Donnerhall" ist ein gutes Beispiel dafür. Hier wird der Hintergrund von Offizier Saru offen gelegt, sein Charakter und Spezies/Welt  werden in einer harmonischen Symbiose behandelt; es gibt eine erwachsene Auseinandersetzung mit einem bestimmten Themenfeld und man kann tatsächlich Spannung und Mitgefühl entwickeln. So als ob es nicht einfach darum geht, irgendein pseudowissenschaftliches Blabla in die Luft zu blasen, aber dazu gleich mehr.


Meine Meinung zu dieser Staffel: Damit wir uns nicht falsch verstehen, "Discovery" hat nach wie vor eine filmreife Produktion und die Schauspieler sind ja auch nicht mies. Was diese Serie aber weiterhin mies aussehen lässt, ist das Drehbuch. Warum auch immer ist "Star Trek" mittlerweile persönliches Drama mit Explosionen ohne vernünftigen Kontext mit Charakteren, die einem größtenteils egal sind - anders als früher mit moralischen Dilemmas, die mit Hilfe der Wissenschaft behandelt werden auf der Suche nach Unbekanntem. Ich selbst bin kein Genie der Wissenschaft noch interessiert sie mich besonders stark, aber selbst ich sehe, dass hier den Schreibern diese mehr oder weniger egal ist - man kann noch so oft behaupten, "Wissenschaft ist geil" oder "Ich liebe Mathe" um dämliche und unlogische Sachen innerhalb der Handlung zu kaschieren. Abseits davon ist da einfach die "menschliche" Komponente, die bereits in Staffel 1 vergeigt wurde; wenn hier irgendein Crewmitglied stirbt, dann nimmt mich das viel weniger mit als es sollte und das auch nur, weil ich dieses (so gut wie) gar nicht kannte und man sich eh die meiste Zeit nur auf Burnham fokussiert. Letztlich ist da natürlich die Protagonistin, die möglichst unsympatisch und abstoßend aufgebaut wurde, sodass ich als Zuschauer keinerlei Bindung mit dieser aufbauen kann.

Alles in allem haben wir hier eine höchstens auf dilettantischer Ebene durchschnittlich gute persönliche Geschichte rund um eine Person bekommen mit einigen deutlich weniger wichtigen Ereignissen im Hintergrund anstatt einer geschlossenen Crew auf Entdeckungs- und Forschungsreise, in der wirklich jedermann mal strahlen darf. Nicht zu vergessen zahlreiche Brüche des Kanons, aber dafür bin ich einfach nicht Experte genug. Es bleibt abzuwarten ob das "Star Trek"-Franchise mit weiteren Serien und der 3. Staffel von "Discovery" weiter degradieren oder sich alles doch noch bessern wird.

Mittwoch, 3. Juli 2019

Wunschkritik: "Ballon" (2018)

Story: 1979, im thüringischen Pößneck versuchen zwei Familien dem DDR-System per Heißluftballon zu entkommen, aber ist ihr Bemühen von Erfolg gekrönt ?

Sicher, als ich hörte, dass Michael Herbig (vor allem bekannt für zahlreiche Komödien wie "Schuh des Manitu", "(T)Raumschiff Surprise" und Konsorten) erstmals einen Thriller inszenieren will rund um ein für viele Deutsche immer noch schmerzhaftes Thema...dann war ich nicht sonderlich gehyped. Selbst als die ersten Loblieder angestimmt wurden hat der Film mich nicht so wirklich interessiert. Wenn dann aber die bessere Hälfte mit dem Film ankommt, dann hat man ja theoretisch keine Wahl als ihn zu sehen und so tat ich mir den Kritikerliebling des letzten Jahres an. Zumindest unter den Kritikern Deutschlands war er beliebt und ich verstehe warum.

Zuallererst natürlich die Vorzüge: Dafür, dass Michael Herbig noch nie einen Thriller inszenierte, ist "Ballon" an mehreren Stellen legitim spannend oder zumindest packend. Man wird sich in der Regel nie die Nägel abkauen, aber der Streifen wird nie langweilig, das muss man ihm lassen. Produktionstechnisch oder von Seiten der Schauspieler kann man "Ballon" auch keinerlei Vorwurf machen - nichts und niemand sticht negativ heraus; es fügt sich alles recht harmonisch und erzeugt die Atmosphäre des Misstrauens gegenüber nahezu jedem.
Und sicher: Wenn deutsche Filme in der großen Öffentlichkeit vor allem weitere Schweiger/Schweighöfer-"Komödien", abgeranzte Schmonzetten bei den ÖR oder angestaubte Dokus über Hitler/Das 3. Reich/2. Weltkrieg bei irgendwelchen Spartenkanälen sind, dann wirkt ein solider und gut gestalteter "Ballon" ja fast schon wie einer der besten Filme der letzten Jahre.

Nicht dass dieser Film nicht auch seine Schwächen hätte. Die musikalische Untermalung wirkt oftmals wie ein unbeholfener Hotelpage mit zwei vollgepackten Koffern in einem Raum voller kostbarer Vasen - dass es da unbedarft zu doll scheppert ist wohl nicht auszuschließen. Bei einem ernst gemeintem Thriller wirkt das dann stellenweise fast wie eine Parodie auf sich selbst, was einen schon ein bisschen raus reißt. Wenngleich der Spannungsbogen nie ganz verschwindet, ist er dennoch "nur" OK - er ist wie alles andere nicht herausragend oder einzigartig oder sonst wie besonders. Ja, für einen ersten richtigen Thriller ist er vor allem für deutsche Verhältnisse gut, aber mehr nun auch nicht - die Lobpreisung fühlt sich da irgendwie verzweifelt an.

Fazit: Muss man "Ballon" sehen ? Nicht zwangsweise. Aber bereuen wird man es auch nicht wirklich.

Dienstag, 25. Juni 2019

"Shazam!"

Story: Billy Batson büchst als Waise ständig bei seinen Pflegefamilien aus und auch ansonsten ist er ein schwieriger Junge. Eines Tages landet er über die U-Bahn in einer mysteriösen Höhle, in der ihm ein älterer Zauberer dessen Kräfte überträgt. Alles was Billy dafür tun muss, ist nur "Shazam !" zu rufen...

Das DCEU ist ja schon irgendwo ein jämmerlicher Haufen im Vergleich zum MCU. Letzteres schaffte es in diesem Jahr, einem 11 Jahre alten Universum einen vorzeitigen und allseits gefeierten Höhepunkt zu verpassen - und in vielerlei Hinsicht die Filmlandschaft nachhaltig zu beeinflussen und zu prägen. Die Gegenseite schaffte dagegen eine Reihe von viel weniger Filmen mit viel weniger Qualität und einer schieren Unfähigkeit, eine dauerhafte Kohärenz in das eigene Universum reinzubringen. Man kann über Marvel sagen was man will, aber in der Regel haben ihre Filme einen gewissen Standard und man weiß worauf man sich einlässt - bei DC war dies genau das Gegenteil.

"Shazam!" kommt zu einer interessanten Zeit, in der die letzteren Marvel-Filme nicht mehr so souverän sind wie früher und DC mit "Wonder Woman" und "Aquaman" bewiesen hat, dass man entweder halbwegs ordentliche...oder zumindest sehr unterhaltsam-trashige Filme hinkriegt (was eventuell besser ist als eher langweilige glattgebügelte Sachen). "Shazam!" ist zudem ein Film, der die Handwerklichkeit von "Wonder Woman" mit dem Spaß von "Aquaman" verbindet. Dies verdankt der Streifen vor allem einem guten Drehbuch und einer soliden Besetzung; die Gags und Dialoge wirken nicht absolut gewollt, sondern die meiste Zeit recht natürlich und das Thema "Familie" ist vielleicht nicht neu, aber genau richtig umgesetzt und wirkt nicht zu aufgesetzt. Lediglich die Computereffekte sind alles andere als gut und stellenweise wirklich...ausbaufähig.

Fazit: "Shazam!" könnte eine interessante Neuausrichtung des eigenen Universums sein, das sich nicht zwanghaft nach Marvel richten muss. Und zwar mit der simplen Prämisse, dass man auch seinen eigenen Weg gehen kann, mit Spaß und Drama in einem Gleichklang.

Donnerstag, 13. Juni 2019

"Aladdin" (2019)

Story: Aladdin ist ein gewöhnlicher Straßendieb aus Agrabah, als ein mysteriöser Mann ihm die Möglichkeit eröffnet, unschätzbar reich zu werden und das Herz der Prinzessin Jasmine zu erobern...

Disney ist ja schon eine herrliche Firma, die Millionen von Menschen in ihrem Leben mit ihren Werken berührt/beeinflusst hat (wie z.B. mich). Ich war auch eines der Kinder in den 90ern, die mit Sachen wie eben "Aladdin" aufgewachsen sind. Und was ist Disney heute ?

Disney ist eine herrlich raffgierige Firma und herrlich einfallslos noch dazu. Wir haben 2019 da draußen und womit werden Kinder und Erwachsene heutzutage von ihnen unterhalten ? Mit zugegebenermaßen größtenteils guten bis sehr guten Superheldenfilmen aka Adaptionen, Pixar haut mal hier und da einen Originalfilm raus (wobei sie in letzter Zeit auch nur Fortsetzungen bringen), selbst kann Disney auch mal hier und da mal einen neuen Animationsfilm bringen, der mal nicht auf irgendwas konkret basiert. Die größten Melkkühe sind aber wie bereits erwähnt vor allem Adaptionen, Fortsetzungen und...auch Neuverfilmungen. Wenn etwas heutzutage hip und vor allem profitabel ist, dann ist es das Melken von Nostalgie und da die Spät-80er bis 90er Kinder nun alle erwachsen genug sind, um eigene Kinder mit Merchandise und anderen Produkten zu überhäufen, dann muss man das ausnutzen. Daher allein in diesem Jahr Neuverfilmungen von "Aladdin" und "Der König der Löwen", vorher gab es "Die Schöne und das Biest" und bald gibt es ja auch "Die kleine Meerjungfrau" und "Mulan" ("Cinderella", "Das Dschungelbuch" und "Maleficent" hab ich jetzt mal nicht gelten lassen). Egal wie sehr wir uns als Konsumenten darüber beschweren, so schwer wiegen da doch die Eindrücke der Originale, um das Anschauen des "Remakes" (denn das Originalmaterial wurde ja von neu auf gemacht) komplett zu vermeiden - auch wenn es das einzig Richtige wäre, um diesen grauenhaften Trend zu stoppen.

Doch wie ist der neue "Aladdin" nun ? Unerwartbar war sicherlich die Souveränität von Will Smith als den neuen Genie, den anfangs schlechten Computereffekten um ihn herum und sicherlich einer einzigartigen Performance von Robin Williams im Original zum Trotz; ein Vergleich der beiden ist in gewisser Hinsicht unmöglich, da beide Männer in verschiedenen Comedy-Stilen zuhause sind. An und für sich war Will Smith so ziemlich das Sicherste, worauf man sich in diesem Film verlassen konnte, vor allem wenn er sein Charisma auspackt und nicht zu viele Gags aus dem Drehbuch aufsagen muss. Mena Massoud als Aladdin sieht zwar passend aus, doch ist erschreckend blass, während Naomi Scott als Jasmine der Rolle deutlich mehr Raum und Präsenz als ihr Partner gibt. Während Navid Negahban als der Sultan einem ehemaligen legitimen Charakter komplett den Sinn raubt, ist Marwan Kenzari als Jafar eine katastophale Fehlbesetzung. Dieser Bösewicht ist kein bisschen einschüchternd, strahlt weder Charisma noch Präsenz aus und könnte einem eher Teppiche im besagten Agrabah verkaufen als die Herrschaft an sich reißen.

Und der Rest ? Der Rest ist erwartbare und irgendwo enttäuschende Set- und Kulissenarbeit, aufgehübscht mit einigen Effekten. Ja, im Animationsfilm ist die Grenzenlosigkeit greifbarer als in einem Realfilm, aber warum muss man einen "ernst" gemeinten Realfilm herausbringen rund um eine Wunderlampe mit dem fantastischen Genie mitsamt all seiner Zaubertricks ? All die Songs und Kompositionen des Originals "klingen" hier produktionstechnisch satter, aber passend zu dem Visuellen wirkt es viel lebloser und "magieloser" (falls man das so ausdrücken kann). Es kann an meinem Alter liegen, aber ich bezweifle dass dieser Film den gleichen Effekt auf Kinder haben tut wie es das Original von 1992 schaffen könnte.

Fazit: Eine weitere Realverfilmung von Disney, die niemand gebraucht hat und ein weiterer Beweis dafür, dass diese an sich unnötig sind.

Samstag, 1. Juni 2019

Anime-Kritik: "Angel Beats!" (2010)

Story: Otonashi erwacht ohne jegliche Erinnerungen auf einem Schulkomplex und sieht sich vorerst mit einem verwirrenden Szenario konfrontiert, in dem die von ihm betretene Zwischenwelt aufgeteilt ist auf brave/gehorsame Seelen und Rebellen, die ihr Schicksal des Todes nicht wahrnehmen wollen. Und da ist auch noch ein mysteriöser "Engel", um den man sich noch kümmern muss - und gibt es überhaupt Gott ?


Lieblings-Charakter: Otonashi wäre es geworden, aber er scheint wirklich keinerlei Charakterschwächen zu haben, wodurch er recht langweilig wirkt. Ganz egal wie edel er ist/sein kann.


Ungeliebter Charakter: /


Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zu dieser Serie: Im Nachhinein muss ich sagen, dass abseits des Konzepts und einzelner Charaktere mitsamt derer Geschichten nicht mehr viel von diesem Anime bleibt. Ja, die buddhistisch angehauchte Zwischenwelt und einige Überlegungen über das eigene (Ab-)Leben, das Jenseits, den Sinn des Lebens und Gott wirken recht interessant, aber anfangs setzt man hier vermehrt auf Comedy-Elemente mit Charakteren, von denen wir nur von wenigen die Hintergründe erfahren (von manchen auch erst gegen Ende). Was besagte Charaktere angeht: Man kennt die Hintergründe von den wenigsten und das sorgt dafür, dass der Großteil nichts weiter als Teil des gezeichneten Hintergrunds sein kann; mag sein, dass einige von ihnen interessante Details haben (z.B. ein Charakter, der nur in Anglizismen/Englisch spricht oder ein anderer, der unbedingt als "Christus" bezeichnet werden will), aber mehr als Running Gags sind sie nicht und somit verschwendet die Serie viel Potenzial. Wenngleich der Spagat zwischen Comedy und Drama in diesem Fall fließend gelingt, so kann der Anime leider nicht mit allzu viel mehr Substanz aufbieten, was eventuell der Länge geschuldet ist. Insgesamt ist "Angel Beats!" eine interessante Idee, die aber leider nie so viel umsetzen tut wie sie einem verspricht; kann man als Geheimtipp empfehlen, aber man darf nicht zu viel erwarten.

Anime-Kritik: "Tokyo Magnitude 8.0" (2009)

Story: Mirai ist 13 und die Aussicht auf die Sommerferien scheinen sie nicht allzu sehr zu begeistern - all ihre Freundinnen sind weg, ihre Eltern kümmern sich nicht wirklich um sie und zu allem Überfluss muss sie auch noch ihren 8 Jahre alten Bruder Yuki zu einer Roboterausstellung begleiten. Als sie sich scheinbar komplett von ihrem jetztigen Leben abgekapselt hat, ereignet sich ein schweres Erdbeben in Tokio und Mirai muss schauen, dass sie mitsamt ihrem Bruder wieder nach Hause kommt...


Lieblings-Charakter: Mari Kusakabe, eine Motorradfahrerin die die beiden Kinder zu ihren Eltern bringen will. Obwohl krank vor Sorge um ihre eigene Tochter und Mutter, zweifelt sie praktisch nie daran, anderen Menschen zu helfen und ist ein leuchtendes Beispiel für Nächstenliebe.


Ungeliebter Charakter: Anfangs Mirai, doch diese macht nach und nach einen Reifeprozess durch. Yuki ist anfangs auch noch etwas nervig, aber im Verlauf der Gesamtsituation relativiert sich alles mehr und mehr.


Lieblings-Episode: /


Meine Meinung zu dieser Serie: Anfangs ist man ja natürlich skeptisch, eine Serie rund um ein vor allem für Japan reales Unglück anzuschauen und ja, wenn man sehr intensiv über die sehr realistischen Folgen einer solchen Katastrophe nachdenkt, dann will man das Geschehene gar nicht erst sehen. Schiebt man das Setting getrost in den Hintergrund (was gar nicht so leicht ist, da man nahezu immer daran erinnert wird), dann ist dies eine anfangs zähe, doch später immer mehr ergreifende und rührende Geschichte um Schicksale, normale Menschen und Verbindungen, die man entweder schon hat oder gar erst knüpft. Es ist auch eine Geschichte rund um das Menschsein und unser Verhalten gegenüber anderen in normalen wie extremen Situationen...noch nüchterner ist dies ein recht anschaulicher Anime, der einen unterschwellig/unbewusst auf ein reales Erdbeben gar nicht so schlecht vorbereitet. Alles in allem ein recht ungewöhnlicher Anime, der dennoch (oder genau deswegen) einen Blick wert ist !

Samstag, 11. Mai 2019

"Avengers: Endgame"

Story: Nachdem Thanos die Hälfte des Universums ausgelöscht hat, sind die Avengers verständlicherweise niedergeschlagen. Doch sie wären nicht die Avengers, wenn sie nicht die zahlreichen Leben rächen wollen würden...

Es ist zwei Wochen her, seit ich diesen Streifen im Kino sah und während ich all das schreibe, wurde schon alles Mögliche über diesen Film gesagt und er steht bereits als zweiterfolgreichster Film aller Zeiten fest (selbst der König der Kinokassen James Cameron hat den Machern schon gratuliert). Was, bzw. wie viel kann ich von mir selbst noch zu den zahlreichen Analysen und Kommentaren dazugeben ? Ein bisschen was denk ich.

Das Marvel-Kinouniversum darf wohl unironisch als das bisher ambitionierteste Projekt in der Geschichte des Kinos bezeichnet werden - wahrlich nichts kann man so wirklich damit vergleichen, die nächste Stufe wird vermutlich einfach nur noch mehr verschiedene Medien involvieren. "Endgame" ist trotz des kommenden "Spider-Man: Far From Home" der eigentliche Abschluss der "Infinity"-Saga und funktioniert demnach auch nur wirklich als solcher; kurz gesagt, "Infinity War" ist individuell der bessere Film, aber "Endgame" ist befriedigender und zufriedenstellender als Ereignis.

Der Streifen ist mit knapp 3 Stunden Laufzeit nicht zu lang, sondern genau so lang wie er sein muss. Schauspielerisch kann man hier auch niemandem einen Vorwurf machen, das Salz liegt irgendwo in der Struktur. Während "Infinity War" noch recht straff ablief und so ziemlich keinen Leerlauf zuließ, verbraucht "Endgame" an Stellen zu viele Minuten für etwas, was auch in weniger geht. Sicherlich geht es allein im ersten Drittel recht ruhig zu, während im letzten kontinuierlich auf die Kacke gehauen wird. Sicherlich reißt die Handlung einige Logiklöcher rein, die schon von aufmerksamen Fans gestopft worden sind und von einigen Charakteren sieht man so gut wie gar nichts - wenngleich Marvel hier alle Cameo-Optionen zieht, die ihnen zur Verfügung stehen - dennoch kann ich "Endgame" irgendwo nur bewundern.

Man mag es "Fanboy"-tum nennen oder "verblendet" oder sonst wie, aber wenn ich "Endgame" als das betrachte, was es sein wollte - ein emotionales, mitreißendes und würdiges Finale einer mehr als 10 Jahre andauernden Staffel an mit mal mehr, mal weniger qualitativen und ineinander greifenden Filmen - dann bleibt mir nur ein Verbeugen vor dem Filmstudio "Marvel" wegen einer bisher beispiellosen Leistung, deren Ende besser geworden ist als ich es mir noch vor Jahren vorstellte. Gewiss war ich nicht mit jeder Wende, Dialogfetzen, Gag oder was auch immer einverstanden, aber "Endgame" schafft etwas, was ich spätestens bei den Credits realisierte: Ich wurde als Zuschauer nicht nur für mehr als ein Jahrzehnt gefesselt mit den verschiedensten Charakteren und Geschichten, sondern wurde mal wieder schwerreichend emotional befriedigt. Ich könnte sehr kritisch sein und wie bereits erwähnt, einige potenzielle Logiklöcher entlarven, aber im Endeffekt wollte ich unterhalten werden und wenn ein Film es gut genug macht, dann machen mir ein paar Fehler nichts aus. 

Fazit: Der letzte Akt, der Aufbau dahin - das ist der emotionale Höhepunkt des Films, der Reihe und einer der großartigsten Momente der jüngsten Filmgeschichte. Wenn man die "MCU" mag, dann hat man diesen Film bereits gesehen und wenn nicht...dann natürlich nicht. Ich jedenfalls wüsste jetzt nur nicht, inwiefern "Spider-Man: Far From Home" ein Epilog hierzu sein wird, aber man wird es ja sehen wenn es so weit ist.

Sonntag, 5. Mai 2019

Serien-Kritik: "Love, Death & Robots"

Story: Dies ist eine Anthologie-Serie, bestehend aus 18 animierten und nicht zusammenhängenden Kurzfilmen. Daher gibt es hier nur die titelgebenden Themen "Liebe", "Tod" und "Roboter" als gemeinsame Themen; es gibt keinerlei einheitliche Handlung.

Lieblings-Charakter: /


Ungeliebter Charakter: /


Lieblings-Episode: Hier muss ich etwas schummeln, denn ich hab mir ganze 3 Episoden rausgesucht, nämlich Episode 6 "Als der Joghurt die Kontrolle übernahm", Episode 14 "Zima Blue" und Episode 17 "Alternative Zeitachsen". Die erste und die letzte der 3 Episoden mag ich vor allem wegen dem Humor und der zahlreichen Ideen was die Themen angeht. Episode 14 wäre für mich wohl die tatsächliche Spitze, da es tolle Animation mit einer großartigen Diskussion rund um die wohl wichtigste Frage des Universums verbindet, nämlich dem Sinn des Lebens. Es ist natürlich nur eine Interpretation der Frage und der Antwort, aber dies ist hier auf eine sehr clevere und rührende Weise gelungen; so gut, dass man es als Referenz benutzen kann.


Meine Meinung zu dieser Serie: Diese Anthologie kam irgendwie aus dem Nichts und hat die ansonsten auch schon recht bunte Netflix-Welt komplett durcheinander gewirbelt. Anthologien sind an sich schon recht selten geworden und dann auch noch eine für Erwachsene ohne irgendwo zurückzuhalten ? Sowas ist heutzutage leider nur auf Plattformen wie Netflix möglich (was die Macher Tim Miller und David Fincher so auch bestätigten). An sich finde ich allein die Idee, zahlreichen Animationsstudios einige Themen als Vorlage für deren Werke zu Füßen zu werfen, unglaublich spannend und erhoffe mir nach dieser Anthologie einige Nachahmer, gern auch in anderen Genres. Es ist natürlich nicht alles Gold: Bei einigen Kurzfilmen hat man das Gefühl, dass sie sich einem anderen extrem ähneln und es gibt hier nicht genügend verschiedene Animationsstile, damit wirklich jede "Episode" eigenständig genug ist. Abseits davon begrüße ich diese Art von Projekten sehr stark und hoffe nach dem überwältigenden Erfolg dieser Anthologie auf viele andere !

"Fast & Furious"-Special: "The Fast and the Furious: Tokyo Drift" (2006)

Story: Sean ist ein Unruhestifter und Möchtegern-Racer, der nach der neuesten Eskapade zu seinem Vater nach Tokio geschickt wird, um dem Gefägnis zu entgehen. In Japan fährt man aber anders als in den USA und Sean muss sich wohl oder übel anpassen...

Wenn die zwei Vorgänger sich mehr oder weniger klar an entweder "Need for Speed" oder zahlreiche 80er-Buddycopfilme orientiert haben, so sollte der dritte Teil vorerst nur einen Spin-Off darstellen. Vorher hatten wir mit Paul Walker und Vin Diesel zwei kaum charismatische Schauspieler um die Franchise auf ihren zerbrechlichen Schultern zu halten - Lucas Black (welch Ironie !) unterbietet aber selbst die beiden Herren deutlich an Talent, Charisma und Ausstrahlung. Warum ist sein Name ironisch ? Aus irgendeinem Grund (vermutlich weil dies das Zielpublikum sein sollte) ist Sean als Charakter das Sammelbecken jedes stereotypen weißen jungen Mannes und der Film lässt auch keine Gelegenheit aus, das mehrfach zu erwähnen und stets einen klaren und unüberwindbaren Unterschied zwischen ihm und seiner Umgebung aufzuzeigen.

Abseits davon wirkt alles billiger als noch in den Filmen davor - egal ob die Rennen an sich oder sonstige Effekte, alles kommt so lieblos rüber, dass nicht mal der Trash-Faktor der Filme zieht und man nur noch das Ende herbeisehnt. Leider ist nicht einmal der Soundtrack so gut wie früher, weswegen dieser Ableger der schlechteste ist, da derjenige ohne jeglichen Geschmack.

Fazit: "Tokyo Drift" steuert buchstäblich nichts zu dieser Reihe bei. Nichts von Wert zumindest.

Montag, 29. April 2019

Anime-Kritik: "Noragami" (Staffel 1)

Story: Als Mittelschülerin Hiyori einen Fremden vor dem Überfahren retten will, rettet sie damit unbeabsichtigt einen Gott namens Yato und macht sich aus Versehen zu einem Dämon zwischen dem Hier und Jenseits. Yato selbst hat aber kein Interesse daran, den Gefallen zu erwidern und strebt währenddessen danach, endlich als Gott ernst genommen zu werden...


Lieblings-Charakter: Yato, denn wenn er zuerst oberflächlich als eine lächerliche Witzfigur daherkommt, so entwickelt er im Laufe der Staffel immer mehr an Charakter und Pflichtbewusstsein für sich und seine Mitmenschen. Zudem man auch noch eine interessante Hintergrundgeschichte hier und da anteasert.


Ungeliebter Charakter: /


Lieblings-Episode: /


Meine Meinung zu dieser Serie: Von diesem Anime hatte ich vorher noch nie etwas gehört, aber wofür hat man denn auch eine bessere Hälfte, die so einiges Material kennt^^ Jedenfalls kann ich nur sagen, dass sich diese Staffel angenehm weiterentwickelt in ihrer Handlung - was vor allem auf ausgeglichene Protagonisten zurückzuführen ist. Abseits der Fantasy-Elemente gibt es einen logischen Verlauf der Dinge und am Ende wird man befriedigt entlassen. Ein klares Plus: Das Opening ist extrem eingängig und spukt immer in meinem Kopf rum, wenn ich nur an den Anime denke. Von mir aus eine Empfehlung, wenn man einen etwas "anderen" Anime sehen will.

Sonntag, 21. April 2019

"Friedhof der Kuscheltiere" (2019)

Story: Louis und Rachel ziehen mit ihren zwei Kindern und ihrem Kater aufs Land, damit Louis mehr Zeit mit der Familie verbringen kann. Als der Kater eines Tages überfahren wird, verrät der Nachbar Jud ein schreckliches Geheimnis...

Abseits davon ob man das Original von 1989 oder das Buch von Stephen King als Quelle kennt, die Handlung dürfte einem recht bekannt vorkommen (ganz egal ob es auch nur wegen Parodien/Nachahmern ist); insofern ist dies ein Remake auf vielerlei Arten. Nachdem "Es" vor zwei Jahren einen wahrlich unheimlichen Hype auslöste (und den finanziellen Thron unter Horrorfilmen eroberte) waren Stephen King-Adaptionen wieder mega hip und dieses Remake sollte auf der Welle von "Es" mitreiten - was es in meinen Augen qualitätstechnisch auch schafft. So wenig ich damals von dem "Es"-Remake begeistert war, so wenig bin ich es auch in diesem Fall.

Nicht, dass man mich falsch versteht - in beiden Fällen waren das keine Meisterwerke von Erstadaptionen, aber beide haben in gewisser Hinsicht einige Sachen richtig gemacht. Bei "Es" war Pennywise echt unterhaltsam und die Kinder tolle Schauspieler und bei "Friedhof der Kuscheltiere" gab es eine gruselig-unheimliche Atmosphäre und Stimmung, die gegen Ende einen bitterbösen Höhepunkt fand. Das Remake macht ähnliche Fehler wie das von 2017: Es gibt verdammt viele Sprungschrecks und die gruselige Atmosphäre will nicht so recht aufkommen; die Schauspieler sind in Ordnung, aber bringen grundsätzlich nichts neues in dieses Universum. Man kann den Machern durchaus Respekt dafür aussprechen, dass sie inszenatorisch einen neuen Kniff probiert haben, aber dieser ist gegen Ende mehr oder weniger als nutzlos zu erachten. Apropos Ende: Natürlich werde ich nicht spoilern, aber die Änderung ist in meinen Augen eine arge Frechheit und degradiert eine an und für sich interessante und eigene Geschichte zu etwas antiquiert-generischen Mittelmaß - die Seele des Originals und die Aussage der Handlung sind dann für mich mehr oder weniger weg.

Fazit: Manche Sachen sollten wirklich besser tot bleiben.

Donnerstag, 18. April 2019

"Wir"

Story: Adelaide fährt mit ihrer Familie zu einem Ferienhaus, um dort den Sommer zu verbringen. Doch sie kann nicht das Gefühl abschütteln, dass irgendwas an der Sache faul ist...

Nach "Get Out" war Jordan Peele der neue Kritiker- und Zuschauerliebling im angestaubten Horror-Genre, weswegen alle Welt schon voller Spannung auf seinen nächsten Streifen "Wir" wartete. Den Film als solchen rezensieren ist in gewisser Hinsicht etwas kompliziert, denn anders als "Get Out" hat "Wir" nicht wirklich ein einheitliches Konzept.

Zuallererst: Lupita Nyong`o liefert hier eine brillante Doppelleistung ab und wäre potenziell jemand für einen Oscar, wenn denn die Academy Horrorfilmen mehr Beachtung schenken würden. Die anderen Schauspieler sind aber auch nicht übel, es ist alles toll gefilmt und so - rein technisch und oberflächlich hab ich hier nichts auszusetzen. Der Aufbau der Handlung und einiger Konzepte ist sogar besser als der von "Get Out", da die Atmosphäre mitsamt der Charaktere mit viel Gefühl und Hirn dargestellt werden. Wenn es aber nun um die Umsetzung mitsamt der Erklärung gegen Ende geht...dann fällt "Wir" doch wirklich ab. Problematischerweise kann ich nicht spoilern um alles komplett zu begründen, aber grob gesagt gibt es dieses Mal viel mehr Ideen und Konzepte, die so ab ca. kurz nach der Mitte immer mehr in ihrer Wirkung nachlassen, je mehr die Logik der fiktiven Welt einsetzt. Und nach dem Film kommt ja noch die Logik dieser Welt und der kann der Streifen erst recht nicht standhalten.

Fazit: Wird dieser Film auch Diskussionen anstoßen ? Ja, und die werden wahrscheinlich interessanter sein als der Film selbst.

Dienstag, 9. April 2019

"Captain Marvel"

Story: Eine Kriegerin der Kree namens Vers landet bei einer gescheiterten Mission auf dem Planeten Erde und um aufkommende Flashbacks aus ihrer Vergangenheit zu deuten, verbündet sie sich mit dem jungen Nick Fury von S.H.I.E.L.D...

Obwohl die Kontroverse rund um die Aussagen von Brie Larson als Hauptdarstellerin so ziemlich das Interessanteste an dem Film ist (und das will was sagen), werde ich sie nicht explizit behandeln. Ich wollte es nur wegen dem besagten Grund erwähnen.

Abseits jeglicher Kontroverse war dieser Film auf mehreren Ebenen zum Scheitern verurteilt: Brie Larson ist mir zuvor nie als eine charismatische Schauspielerin aufgefallen (dieser Eindruck verstärkte und festigte sich bei zahlreichen Promofilmchen und -videos), der Charakter selbst hatte nie eine allzu langlebige Comicreihe und das Einführen eines komplett neuen Charakters inmitten von einem so großen Finale wie bei den "Avengers" wirkte und wirkt immernoch wie keine gute Entscheidung. Im Prinzip lassen sich drei der großen Schwächen des Films so zusammenfassen.

Die vermutlich größte liegt aber (wie vielleicht schon vermutet) im Drehbuch. Dass Marvel selbst nicht weiß was sie mit ihrer Heldin in den Comics anfangen sollen, geschenkt. Dass die Schauspielerin nicht einmal was Positives für ihre Rolle von sich mitbringen kann, passiert. Dass der Charakter selbst extrem ungünstig eingeführt wird...keine Ahnung, Studiodenken. Aber wenn man es nicht schafft, einer Figur Ecken und Kanten zu geben, bzw. ihr eine vernünftige Entwicklung im Verlaufe des Films zu verpassen - dann kann ich mitsamt aller anderen Faktoren diesen Charakter objektiv nicht mögen. Gäbe es nicht eine computergenerierte Katze und Samuel L. Jackson (die übrigens beide mühelos mehr Charisma, Charakter und Mühe zeigen), dann wäre der Film an sich ein absoluter Totalausfall...so aber ist es "nur" der schlechteste Marvel-Film bisher.

Sicher gibt es hier und da ein paar Effekte und den besagten Samuel L. Jackson, aber was nützt das alles und sehr viel Marketing, wenn die Heldin selbst das Langweiligste und Uninteressanteste am ganzen Film ist ? Warum dieses ganze Geschwafel von einem Superheldenfilm um eine Frau (was bereits bei "Wonder Woman" keine Neuheit war), wenn man nicht mutig genug ist, ihr auch Schwächen und Fehler zuzutrauen ? So klingt das ganze PR-Geschwafel noch mehr als Blödsinn und man muss wirklich drauf hoffen, dass die beiden "Avengers"-Regisseure etwas mit ihrem Charakter anfangen können und sie dementsprechend hinbiegen.

Fazit: "Captain Marvel" liefert nicht ein gutes Argument für ihr Dasein im Marvel-Universum und ist somit de facto der schlechteste "Erstlingsfilm" des MCU bisher. Generell stimmte mich dieser Streifen recht negativ auf die letzten Marvelfilme und ich hoffe, dass "Endgame" viel, viel, viel besser wird als das hier. "Das hier" hat sogar zurzeit ernsthafte Chancen in die Top 10 der schlechtesten Filme des Jahres zu kommen.

Dienstag, 26. März 2019

"Isn`t It Romantic"

Story: Natalie fehlt das Selbstbewusstein und sie fühlt sich in einer grauen Welt. Nach einem Raubüberfall wacht sie hingegen in "einer perfekten romantischen Komödie" auf. Das Problem ist nur, dass sie dieses Genre nicht ausstehen kann und schnellstens zurück möchte...

Ich bin selbst kein Fan von Rom-Coms, weswegen eine satirische und zynische Auseinandersetzung mit dem Genre schon recht gut klang. Was das Ansprechen zahlreicher Klischees angeht - ja, der Film spricht so ziemlich alle wichtigen an, aber das war es zumeist auch. Diese Klischees werden nur allzu selten wirklich auf die Schippe genommen und noch seltener geschieht dies auf eine erfrischende oder gar witzige Art. In diesem Fall ist es nicht stumpf das Drehbuch allein, was diesen Film stellenweise scheinen lässt, sondern vor allem die perfekt besetzte Rebel Wilson, die schon des Öfteren ihr Comedy-Timing bewiesen hat. Wenn ich mir wirklich was gewünscht habe bei diesem Streifen, dann wäre es eine "richtige Härte" was die Satire angeht - die meisten Gags sind leider recht soft und viele auch vorhersehbar; ich hab wirklich eine saftige Abrechnung erwarten, bei der man eventuell noch am Rating hätte schrauben können. An und für sich ist dies aber ein grundsolider Film geworden, dem man nicht wirklich viel ankreiden kann.

Fazit: Leider nicht so bissig wie erhofft, aber glücklicherweise auch nicht komplett zahnlos.

Dienstag, 19. März 2019

Serien-Kritik: "Das Haus des Geldes" (Staffel 1)

Story: Die Banknotendruckerei Spaniens wird von einer geheimnisvollen Gruppe in roten Overalls und Dali-Masken überfallen und agiert entgegen allen Erwartungen der Polizei. Dies verdanken sie vor allem ihrem im Hintergrund operierenden Kopf, dem nicht minder geheimnisvollen Professor...

Lieblings-Charakter: Es ist an dieser Stelle schwer, sich definitiv zwischen dem Professor, der leitenden Inspektorin Raquel und einem der Bankräuber, nämlich Berlin zu entscheiden. Während die ersten beiden Charaktere richtig gut geschrieben und geschauspielert wurden, ist der Mann mit dem Decknamen "Berlin" (da alle Räuber Städte als Decknamen haben) der für mich faszinierendste Charakter - in gewisser Hinsicht mutet er fast schon einen klassischen Bösewicht an, bzw. könnte locker einer in einem eigenen Film sein.

Ungeliebter Charakter: Die Frau mit dem Decknamen Tokyo. In gewisser Hinsicht wurde sie von der Serie neben Raquel und dem Professor als der dritte "Protagonist" auserkoren (auf ihr liegt von allen Räubern wohl der größte/meiste Fokus) und das ist meiner Meinung nach ein Fehler, da ihr Charakter keineswegs interessant, sympatisch oder sonst wie angenehm ist; eher anstrengend.


Lieblings-Episode: /


Meine Meinung zu dieser Serie: Spätestens seitdem ein Remix der antifaschistischen Hymne "Bella ciao" letzten Sommer in allerlei Charts rauf und runter lief, war "Das Haus des Geldes" einem ein Begriff (wenn der überwältigende Erfolg als eine nicht-englische Serie weltweit nicht genug wäre). Die erste Staffel bietet eine überaus interessante, spannende und recht frische Variante eines klassischen Raubüberfalls, der dem Zuschauer zahlreiche psychologische und soziale Effekte auf einen Menschen aufzeigt - für mich persönlich ist das Geschehen hinter dem Überfall, bzw. was um die Druckerei selbst passiert viel interessanter und aufregender als was drin passiert. Mehr Intrigen und mehr "Schach" und das zwischen zwei der besten Charaktere der Serie - in der Druckerei selbst kann Berlin wohl am besten unterhalten. Kann ich die Serie empfehlen ? Wenn man vor allem nach den ersten paar Folgen von der Idee (des Professors/der Serienmacher) angefixt ist, dann auf jeden Fall. Wenn aber einem der teils schleichende Verlauf der Ereignisse oder die anfangs irrelevant scheinenden Details nicht bekommen, dann ist die Serie nichts für einen.

Samstag, 2. März 2019

"Polar"

Story: Ein berüchtigter Auftragsmörder steht kurz vor seiner Rente und wartet auf die saftige Pension. Doch sein Arbeitgeber braucht das Geld selbst und will diesen daher ausschalten, bevor er das Geld in Anspruch nehmen kann...

Dieser Netflix-Originalfilm basiert auf einer Comicreihe, die lediglich mit Farb- und Lichteinsatz die eigene Geschichte erzählt, ganz ohne Dialoge in Sprechblasen - eine Verfilmung könnte sowas eventuell auch schaffen, aber dafür bräuchte es einen leidenschaftlichen Regisseur hinter dem Projekt und das war hier nicht wirklich der Fall. Visuell entschied man sich eher für einen - Achtung Wortwitz - vor allem polarisierenden Film: Entweder ist alles sehr kalt, trocken und trostlos oder sehr bunt, aufregend und knallig. Dabei lässt sich vor allem bei der zweiten Option eine gewisse frühpubertär-vulgäre Art erkennen; Hauptsache man kann bisschen mehr fluchen, nackte Haut zeigen oder brutal sein. Ich bin keineswegs prüde, aber entweder man geht dann die volle Distanz, setzt es interessanter um, bindet es mehr in den Film ein oder lässt es ganz bleiben. Hier ist es eher die Art des Films, einen unbedingt visuell zu reizen und die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu erregen, nicht ein erzählerischer Kniff.

Schauspielerisch gibt es hier natürlich den einzig wahren Mads Mikkelsen als Hauptdarsteller und er ist auch der sich noch zurückhaltende Lichtblick hier. Sicher, man könnte noch eine Vanessa Hudgens in einer Nebenrolle oder Matt Lucas als Bösewicht erwähnen, aber es ist Mikkelsen, der den Film tragen muss und das tut er auch recht mühelos (das Material ist ja nicht sonderlich herausfordernd). Das Material ist in der Regel recht simpel...natürlich erwartet hier niemand Shakespeare, aber das meiste Geschehen wirkt einfach wie eine Fantasie eines Frühpubertären, nur halt nicht zu aufwendig. Stellenweise ist das besagte Geschehen ja ganz passabel, aber nichts wirklich tatsächlich herausragend oder allzu neu/frisch - lediglich Mikkelsen hält einen beim Film und nichts anderes.

Fazit: Wenn man Lust auf etwas extrem Simples und Stumpfes hat mit einem großartigen Schauspieler oder man will einen Nachmittag totschlagen, dann ist "Polar" eine Möglichkeit. Ansonsten gibt es genug Alternativen mit deutlich mehr Argumenten für sich.

Mittwoch, 27. Februar 2019

"Fast & Furious"-Special: "2 Fast 2 Furious" (2003)

Story: Nachdem Brian als Cop suspendiert wurde, soll er für das FBI einen berüchtigten Drogenhändler schnappen. Da der ihm zur Seite gestellte Cop keine Ahnung von illegalen Straßenrennen hat, will er unbedingt Roman als Partner, auch wenn beide nicht gerade begeistert voneinander sind...

Nachdem Vin Diesel das Drehbuch als "zu schlecht" befand (das muss man sich mal auf der Zunge zergehen, besonders in Anbetracht der Fortsetzungen), ist Paul Walker hier Partner von Tyrese Gibson und was soll man sagen...charisma-technisch steckt er Walker und Diesel locker in die Tasche. Das Drehbuch ist wirklich nicht gerade das Beste, aber mit dem Duo Walker/Gibson kriegt man leicht einen "Lethal Weapon"-Vibe - gut, es ist nicht wie bei Mel Gibson und Danny Glover, aber im Vergleich zu dem, was man sonst bei der Franchise kriegt war es fast schon radioaktiv. Abseits davon ist es mittlerweile eine Spur mehr generischer Actionstreifen aus den 80ern als pseudocooler Rennstreifen Anfang der 00er. Weiß nicht, mir persönlich gefällt der Ton und die Ästhetik dieses Films besser als die des Vorgängers, aber es ist natürlich Geschmackssache.

Fazit: In meinen Augen besser als der Vorgänger. Egal ob das eine kontroverse Meinung ist oder nicht.

Montag, 25. Februar 2019

Anime-Kritik: "Black Butler" (Staffel 3)

Story: Rund um einen bestimmten Zirkus verschwinden Kinder und der Wachhund der Königin soll im Auftrag der Königin dort ermitteln...

Lieblings-Charakter: Es ist vielleicht langweilig es immer wieder zu erwähnen, aber an Sebastian Michaelis kommt wahrlich niemand vorbei.

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Episode 10 "Sein Butler - Führt aus". Einfach aus dem Grund, dass das Staffelthema hier sehr dramatisch zu Ende geführt wird. Und Drama kann diese Staffel vermutlich mit am besten von den drei bisher erschienenen.


Meine Meinung zu dieser Staffel: Da mein Anschauen dieser Staffel schon eine gute Weile her ist, kann ich da leider nicht ganz so ins Detail gehen wie erwünscht. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass mir Staffel 3 besser zugesagt hat als die vorherige, da man in meinen Augen eine besser konstruierte Handlung vorliegen hatte und einen das Drama viel besser ergriff. Ich wünschte nur, man wäre wieder zu dem Level an schwarzen Humor aus der ersten Staffel zurückgekehrt.

Sonntag, 24. Februar 2019

Oscars 2019...oder so...

Das Witzige ist, ich als ein Filminteressierter hätte beinah die Academy Awards dieses Jahr verpasst; irgendwie gibt es dieses Jahr überhaupt keinen Hype rund um die nominell wichtigste Auszeichnung im Film. Früher hat man selbst vielleicht mehr daraus gemacht als es eigentlich ist, nämlich eine alljährliche Selbstbeweihräucherung zahlreicher Multimillionäre mit einer sehr zähen Zeremonie. Wenn es denn spannend wird, dann entweder bei den wichtigsten Kategorien (wenn man wirklich emotional in sowas investiert sein kann) oder wenn tatsächlich Überraschendes/"Legendäres" passiert (wie die Verwechslung letztes Jahr oder als DiCaprio endlich seinen Oscar bekam (genau die Zeremonie hatte ich damals live verfolgt)). Ansonsten kann man einfach keine wirkliche Rechtfertigung finden, um hierzulande die Nacht durchzumachen, nur um ständig Kommentare zu Kleidern oder der Ausstattung zu hören, abgewechselt mit neuartiger politischer Belehrung seitens der ganzen Stars und alten, ausgelutschten Gags, die dann eh Insider sind für Leute innerhalb dieser Industrie. Auch wenn ich mir die Zeremonie dieses Jahr nicht live geben werde, werde ich trotzdem ein paar Sätze zu den Nominierungen verlieren und ein paar eigene Vorhersagen loswerden.

Die Tatsache, dass "Black Panther" ernsthaft für "Bester Film" nominiert wurde ist nahezu eine Beleidigung für die paar wirklich sehr guten Filme aus dem letzten Jahr (egal ob Mitkonkurrenten oder gar nicht erst berücksichtigt). Es beweist nur, wie stark Lobbyarbeit einerseits und falsch verstandene Toleranz andererseits nicht einmal den besten Comicbuchfilm 2018 in solche Höhen erhebt und die Kategorie "Bester Film" entwertet; wer auch immer dieses Jahr gewinnt, wird nicht das selbe Level an Prestige genießen wie einige Vorjahressieger, die sich tatsächlich gegen Jahrzehnt- oder gar Jahrhundertfilme durchgesetzt haben. Ansonsten ist es eine Frechheit, dass "Hereditary" einfach mal gar nicht bedacht wurde, egal ob bei "Bester Film", "Beste Regie", "Beste Hauptdarstellerin" oder bei den Schnittkategorien - wobei die Academy Genrefilmen in der Regel immer die kalte Schulter gibt (außer man leistet ordentlich Lobbyarbeit und kann mit der Rassismus- oder Sexismus-Keule rumschwingen).

Jedenfalls hier meine Tipps:

Bester Film: Objektiv gesehen wird es entweder "Roma" oder "The Favourite", da es die einzigen "verdienten" Nominierten sind. "Black Panther" hatte ich bereits erläutert, "Vice" ist nicht mal die beste Arbeit des Regisseurs, "BlacKkKlansman" hat höchstens Außenseiterchancen, "Green Book" und "A Star Is Born" sind rückblickend generische Oscar-Dramen und "Bohemian Rhapsody" ist ebenso stark eine Beleidigung wie es "Black Panther" ist.

Beste Regie: Auch hier wird es auf ein Duell zwischen "Roma" und "The Favourite" hinauslaufen, bzw. zwischen Alfonso Cuarón und Giorgos Lanthimos. Auch hier Spike Lee nur mit Außenseiterchancen.

Bester Hauptdarsteller: Das hier ist etwas schwerer zu entscheiden, da Christian Bale "Vice" und Rami Malek "Bohemian Rhapsody" getragen hat - da kann es jeder der beiden werden, ich tippe eher auf Bale (Ganzkörpertransformationen wirken beeindruckender als Zähneimplantate). Bradley Cooper trau ich hier den großen Wurf nicht zu, aber vielleicht hat er ja die Herzen der Abstimmer mehr erwärmt als seine beiden Kollegen.


Beste Hauptdarstellerin: Auch hier wird es vermutlich auf einen Zweikampf zwischen "Roma" in Person von Yalitza Aparicio und "The Favourite" in Person von Olivia Colman hinauslaufen. Da aber Glen Close den Golden Globe bekommen hat (was in der Regel ein gutes Vorzeichen ist), kann natürlich der Oscar auch genauso gut an sie gehen.

Bester Nebendarsteller: Sam Rockwell war so gut als George Bush Jr., dass ich nicht denke, dass es da einen ernsthaften Konkurrenten für ihn gibt. Vielleicht Sam Elliott ? Wäre zumindest in seinem Fall verdiente Anerkennung seiner Arbeit. Sam Rockwell hat sich seinen zweiten Goldjungen aber eigentlich in diesem Jahr mehr verdient.


Beste Nebendarstellerin: Amy Adams tut mir irgendwie leid, da sie seit Jahren konstant gute bis sehr gute Arbeit leistet und jedes Jahr übergangen wird - dieses Jahr wird es eine der beiden von "The Favourite". Wäre ja fast ein netter Gag, wenn man Emma Stone und Rachel Weisz um die Trophäe auf der Bühne prügeln lassen würde.


Bester Animationsfilm: In einer gerechten Welt würde "Spider-Man: A New Universe" gewinnen, aber da die Wähler dafür bekannt sind, nahezu immer alles außerhalb von Disney und Pixar zu ignorieren, könnte das ein sehr trauriger Abend für diese Kategorie werden.

Mal schauen ob dieses Jahr Kontroversen provoziert und Zuschauerzahlen unterboten werden.

Dienstag, 19. Februar 2019

Filme, auf die ich mich 2019 freue (bzw gefreut habe)

Es gibt nur zwei Gründe für diesen Titel:

1. Es gibt keine 10 Filme, auf die ich mich dieses Jahr freuen würde (ich glaub sogar 5 wären schwer aufzuzählen)

2. Mit "Glass" gibt es hier einen Film, den ich ja jetzt technisch gesehen schon hinter mir hab, aber was solls.

Eigentlich gibt es nur 3 Filme:

1. "Avengers: Endgame": "Infinity War" hat die Spannung so gut aufgebaut, dass ich wirklich die Auflösung sehen will und das will bei dem Strom an Marvel-Filmen was heißen.


2. "Glass": Ich hatte dank meiner besseren Hälfte endlich "Unbreakable" nachgeholt und "Split" nochmal gesehen - klar dass ich auf "Glass" spitz war.


3. "Brightburn": Im großen Superhelden-Einerlei mal ein frischerer Ansatz als sonst ? Nach "Endgame" tatsächlich der einzige Superhelden-Film, auf den ich wirklich gespannt bin.

Ansonsten noch meine kurzen Meinungen zu potenziellen Highlights:

"Captain Marvel": Reizt mich eigentlich überhaupt nicht, dafür wurde sie etwas zu abrupt ins Universum eingeführt; "Drachenzähmen leicht gemacht 3": Wird sicherlich ein guter Streifen, aber ich lebe für diese Reihe nicht; Star Wars Episode IX: Nach Episode VIII hab ich nahezu jegliches Interesse an "Star Wars" verloren; "The LEGO Movie 2": Ich fand den ersten Teil zwar überragend, aber ich bin mir nicht sicher, ob man das hohe Level halten können wird; "X-Men: Dark Phoenix", bzw. "New Mutants": Bin gerade einfach null an X-Men interessiert; "Godzilla 2": Bin kein großer Godzilla-Fan; "Spider-Man: Far From Home": Wird sicherlich ein solider Streifen, aber die Avengers werden eh alles überstrahlen; "Men in Black: International", bzw. "Terminator 6": Niemand (inklusive mir) hat darum gebeten und ich habe wirklich null Lust drauf; "Aladdin", "Dumbo", "Der König der Löwen": Endlich greift Disney auch meine Kindheit aktiv an und mir graut es schon vor jedem dieser Remakes; "Shazam!": Irgendwen jucken immer noch DC-Filme ?; "ES: Kapitel 2": Als Nicht-Fan des ersten Teils tangiert mich diese Fortsetzung nicht; "Friedhof der Kuscheltiere": Das Original war besonders gegen Ende recht stark, ich vertraue da nicht in die Macht des Remakes; "Rocketman": Nach "Bohemian Rhapsody" bin ich da leicht gebrandmarkt; "Pokémon: Detective Pikachu": Weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll; "The Irishman" & "Once Upon a Time in Hollywood": Beides potenziell geile Filme, aber ich hab einfach zu wenig Wissen über beide, deswegen bin ich da nicht so krass gehypet; "Toy Story 4": Man hätte es einfach bei der Trilogie belassen sollen, ich vertraue Pixar da nicht mehr so blind wie vorher; "Joker", "Zombieland 2", "Iron Sky: The Coming Race": Könnten alle was werden, aber wer weiß das heutzutage schon.

Hoffen wir mal, dass das Jahr auch so genug Überraschungen bereit hält und man nicht nur auf Blockbuster angewiesen ist.

Sonntag, 17. Februar 2019

Die Top 10 der besten Filme 2018

Weiter gehts mit den Listen, diesmal die mit den besten. Anders als bei der vorherigen allerdings war das Sortieren und Einfügen schwerer und wenn ich ehrlich bin, dann sind nicht alle 10 gleich "top", einige davon eher einfach "nur gut".

Platz 10: "Bumblebee"

Heutzutage reicht es für einen guten Film schon, wenn man einfach nur Strukturen eines 80er-Films kopiert...also auch die Umsetzung und nicht nur die Ästhetik. Zudem hat dieser Film irgendwo meinen Respekt, da absolut niemand an seine Qualität geglaubt hat und nun kann man vorsichtig optimistisch bezüglich der Fortsetzung sein.


Platz 9: "BlacKkKlansman"

Schwarzer Humor gleich in doppeltem Sinne und das auf Kosten von offensichtlichen Mistkerlen ? Dagegen kann man ja schlecht was einwenden.

Platz 8: "Aufbruch zum Mond"

Wie sagte ich bei meiner Kritik ? "Nicht einer der besten Filme von 2018" ? Im Vergleich zum Rest dann doch irgendwie. Auch wenn sich der Streifen meistens nur wegen Chazelles Regie lohnt - ob einem der eintönige Gosling zusagt, ist dann allerdings eine andere Frage.


Platz 7: "Spider-Man: A New Universe"

Zweifellos der beste Animationsfilm von 2018, es gab da zumindest seitens der anderen westlichen Studios einfach keinerlei Konkurrenz. Man nimmt einfach Lord & Miller als Regisseure und lässt sie eine bekannte Marke in einem neuen Licht scheinen - hatte ja schon bei LEGO so wundervoll funktioniert. Hierzu kommen noch so viele liebevolle Insider, Mühe beim Drehbuch und Design - wie kann man da diesen Film nicht mögen ?

Platz 6: "Die Ballade von Buster Scruggs"

Westernfilme sind in der Regel eine eintönige Angelegenheit, aber bei den Coen-Brüdern kann man sich stets drauf verlassen, dass der Film ausgefallen wird, egal welchem Genre er entstammt. Dies hier ist so ähnlich wie eine Box voller Schokolade, da man verschiedene Arten von Köstlichkeiten und so nahezu stets überrascht wird trotz der Tatsache, dass das alles Schokolade ist. Ich hoffe ich konnte diese Anthologie irgendwie schmackhafter machen.

Platz 5: "Mission Impossible: Fallout"

Atemberaubender Actionfilm, der einfach nur Bombenspaß gemacht hat. Hat mich auch neugierig auf einen neuen McQuarrie-Film gemacht und davor hatte der Regisseur gewiss nicht das Profil. Zudem hat der Film es tatsächlich geschafft, dass ein Henry Cavill mal Spaß bei seiner Rolle hat und diesen an den Zuschauer weiterträgt...mal ganz zu schweigen von Cruise, der ja sowieso von nichts aufzuhalten zu sein scheint. 

Platz 4: "Avengers: Infinity War"

Dieser Film hatte mir von allen hier mir wohl den meisten Spaß und Vergnügen gebracht und dieser Film ist aufgrund des Aufbaus wohl auch der komplizierteste aller auf der Liste. Vielleicht bin ich dadurch nur ein "Marvel"-Fanboy, aber dieser Superheldenfilm kam für mich 2018 dem am nähersten, was ich von einem Genrevertreter erwarte und erhoffe.

Platz 3: "Hereditary"

Horrorfilmtechnisch war es 2018 recht zappenduster, aber wie jedes Jahr ist es dann eher ein kleiner Film wie "Hereditary", die zeigen, dass man definitiv einen noch gruseln kann. Und zwar mit der guten alten Schule, also durch die Atmosphäre und nicht irgendeinen neumodischen Blödsinn. Nein, das "Suspiria"-Remake hab ich nicht gesehen, deswegen bleibt "Hereditary" da wo es ist.

Platz 2: "The Favourite"

Es war mal wieder recht erfrischend einen Film zu sehen, der so viel auf den eigenen Witz und Charme vertraut wie dieser - nicht wie ein typischer Publikumsliebling, wo dies erwartbar ist, eher wie ein Genrefilm, der das ernsthaft als Waffe einsetzen muss. Abseits davon gibt es einfach drei tolle Darstellungen, die zusammen ja wohl das schauspielerische Trio des Jahres bilden und das ist ja auch was wert.

Platz 1: "Roma" 

Objektiv der beste Film des Jahres, wenngleich ich ihn wahrscheinlich nicht mehrfach hintereinander sehen wollen würde.

Hier noch ein paar Erwähnungen:

"Mandy": Die Neu-Auferstehung von Nicholas Cage; "Creed II": Schön zu sehen, dass die "Creed"-Franchise den Weg von "Rocky" geht

Samstag, 16. Februar 2019

Die Top 10 der schlechtesten Filme 2018

Endlich, Mitte Februar und nach einer nervigen Grippe kommt meine heiß ersehnte Liste raus. Die Regeln sind nur: 1. Der Film muss 2018 gestartet sein (und nicht erst 2019 bei uns in Deutschland kommen) und 2. Es ist meine persönliche Meinung (was zu erwarten ist).

Beim kurzen Drüberlinsen über mein Film-Archiv von 2018 ist mir aufgefallen, dass beide Listen recht schwer zu schreiben wären - diese wegen zu vielen Kandidaten und die andere wegen eventuell zu wenigen. Abseits davon haben Blockbuster-Filme fast immer enttäuscht und ich bin jetzt niemand, der "nur" Indie-Filme schauen könnte (bzw. es sich leisten, auf Festivals zu fahren und wirklich jede kleine Perle auszugraben). Es gibt keine wirkliche Reihenfolge und bei jedem Platz schreibe ich noch kurz dahinter, warum derjenige Streifen hier gelandet ist.

Platz 10: "Meg"

Jason Statham in einem Trendfilm...also dem Trend, Hollywood-Filme für chinesische Zuschauer zu machen; dummerweise auch noch direkt auf Trash getrimmt. Trash an sich kann ja ganz amüsant sein, aber ich bin kein Fan von absichtlich kreiertem Trash, das wirkt dann besonders traurig - man konnte ja keinen "normalen" Film kreieren, daher wandte man sich Müll zu. Ein weiterer Haifilm zum wegwerfen.

Platz 9: "Fifty Shades of Grey - Befreite Lust"

Wer immer noch denkt, diese erbärmliche Reihe hier ist auch nur ansatzweise "erotisch", "anregend" oder "lehrreich" was BDSM angeht, der braucht einen weiteren Horizont als vorher. Der Rest hier ist Werbung und davon hat man eh schon mehr als genug.

Platz 8: "Ocean`s 8"

Wie schon bei "Ghostbusters" von 2016 bekamen wir mal wieder einen Film, den niemand wollte. Es ist in diesem Fall nicht ganz so jämmerlich geworden, aber dafür ist dies eine seelenlose Kopie des Originals. Was da wohl besser ist ? Wir können uns jedenfalls alle auf weitere ähnliche "Remakes"/"Reboots" freuen.

Platz 7: "The First Purge"

Bin kein Fan der "Purge"-Filme, da sie zu häufig pseudo-intellektuell wirken wollen (was nervt) und mit Politik übersäht sind. Zudem sind sie bei weitem nicht so revolutionär und deren Produktionsqualität scheint mit den Jahren zu sinken.

Platz 6: "Solo: A Star Wars Story"

Wie kaputt die moderne Filmlandschaft ist kann man vermutlich auch daran erkennen, dass wir mittlerweile 2019 haben und der Hype für eine der größten Filmreihen überhaupt bei weitem nicht so hoch ist wie vor noch 20 Jahren. OK, sagen wir vor 4 Jahren, als Episode 7 raus kam. Und in jedem dieser 4 Jahre kam jeweils ein Film raus und man wurde sich langsam der Sternenkriege überdrüssig. "Solo" ist zwar nicht so mies wie Episode 8, aber ein sehr hässlicher und unnützer Film; Verschwendung von Cellophan.

Platz 5: "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen"

J.K. Rowling ist zwar auf ewig zu danken für das tolle Potterversum, aber so wie sie mittlerweile damit umgeht müsste man ihr den Zugang dazu eigentlich wieder wegnehmen. Abseits von irgendwelchen politischen oder anderweitig unnützen Sichten auf ihre Werke hat sie nun auch mal Drehbuch schreiben dürfen...und man merkt es. Man merkt auch, dass sie ihre eigenen Werke vielleicht doch gar nicht so gut kennt wie man meinen würde.

Platz 4: "Jurassic World: Das gefallene Königreich"/"Predator - Upgrade"

Beides ebenfalls unnötige Additionen zu bekannt-beliebten Franchises, die eigentlich hätten auch längst in Frieden ruhen können. Das eine ein unglaublich fades Dino-Abenteuer, was an sich schon eine Beleidigung ist und das zweite ein verwirrendes Produkt, das weder inszenatorisch noch tonal zu sich selbst passen sollte.

Platz 3: "Unknown User: Dark Web"/"Slender Man"/"Wahrheit oder Pflicht"/"The Nun"

Furchtbare Horrorfilme gab es in 2018 viele; vor allem das Internet als Thema bekam ganze drei verschiedene Machwerke (und Internet-Horrorfilme funktionierten bisher nie). Aber egal ob dies oder ein uninspiriertes Prequel zu einer Horror-Reihe, wenn man auf billige und antiquierte Tricks steht, dann ist das einfach nur scheiße.

Platz 2: "Show Dogs"

Einfach nur peinlich und inkompetent. Zudem auch noch realitätsfern, wenn man bestimmte Szenen erst nach Beschwerden rausnimmt und nicht auf diese von vornherein verzichtet.

Platz 1: "Holmes & Watson"

Jeder der letzten Streifen ist schlecht und steht zurecht hier (ich habe sogar noch welche als Zugabe), aber das hier...ist ein sogenannter "Nullpunkt". Es geht physisch nicht mehr viel unter diesem Film; bei den letzteren hätte ich noch wenigstens lachen können, aber hier gibt es wirklich nichts zu lachen. Nichts ist ansatzweise amüsant oder interessant, es ist einfach nur ein schwarzes Loch von Talent und Humor. Fast so schlimm wie "Movie 43", das ist kein Witz.

Hier noch ein paar Erwähnungen:

"Criminal Squad": Dreister Klon, aber an sich kurzweilig genug; "Tomb Raider": Seelenlose und unnötige Adaption; "Ant-Man and the Wasp": Langweilig und belanglos; "Ready Player One": Referenzen und sonst nix; "Venom": So unfassbar dämlich und daher sehr unterhaltsam; "Batman: Ninja": Sehr enttäuschend; "Robin Hood": Immer noch keine Ahnung was zum Teufel das sollte; "Mortal Engines: Krieg der Städte": So baut niemand eine Reihe vernünftig auf; "Aquaman": Genauso wie "Venom", nur visuell anspruchsvoller; "Halloween": Eine weitere unnötige Fortsetzung

Samstag, 9. Februar 2019

"Roma"

Story: 1970, im Stadtgebiet "Roma" in Mexiko-Stadt. Eine junge Haushälterin hält eine Familie in stürmischen Zeiten zusammen, auch wenn ihr eigenes Leben nicht perfekt läuft...

"Roma" ist objektiv gesehen der beste Film des Jahres denke ich, zumindest wenn man nur auf technische Aspekte achtet: Cinematographie, Kamera, Einstellungen, Schnitte, Choreographien - Alfonso Cuarón kann man nicht vorwerfen schlampig gearbeitet zu haben. Abseits der technischen Makellosigkeit kommt eine recht persönliche und emotionale Sicht auf das Fronleichnam-Massaker von 1971; außerdem spürt man eine leichte autobiografische Tendenz. Aber ist dies ein Film, den ich unbedingt noch einmal sehen wollen würde ? Außer ich würde eine professionelle Analyse kreieren vermutlich nicht - die Geschichte ist zwar sehr bewegend, aber sie muss/braucht nicht noch einmal erfahren (zu) werden, einmal anschauen reicht vollkommen aus. In gewisser Hinsicht ein perfekter Oscar-Kandidat und zurecht hochgehalten, aber in meinen Augen kein Streifen zum immer wieder anschauen. Insofern weiß ich selbst nicht so genau ob ich diesen Film empfehlen würde.

Fazit: Ein nahezu perfekter Film, größtenteils technisch (auch wenn die Darsteller keineswegs miserabel waren oder so).


Freitag, 8. Februar 2019

"Show Dogs"

Story: Um einen Tierschmugglerring auffliegen zu lassen, müssen ein Hund und ein Cop eine Hundeshow aufmischen...

Warum ist Will Arnett in diesem Film ? Warum ist Ludacris in diesem Film ? Warum ist dieser Film überhaupt gemacht worden ? Weil man kleine Kinder für absolute Vollidioten hält. So ziemlich jeder Gag ist auf dem niedrigsten Level konzipiert und umgesetzt worden und zwar so, dass es vielleicht Zweijährige noch amüsant finden - beziehungsweise alle, die sprechende Tiere für goldig halten und noch nie einen "solchen" Film gesehen haben. Dabei ist alles so seelen- und herzlos - es ist jetzt nicht "Beethoven" oder "101 Dalmatiner" und nicht einmal sowas wie "Stuart Little" oder "Cats vs. Dogs"; ganz egal an welchen Tierfilm ich zurückdenke, nirgends wurde der Zuschauer für so dumm verkauft wie hier mit bereits vergangenen Trends und Memes. Hierbei mischen sich auch noch furchtbare Regie, fehlender Ton bei welcher Szene auch immer, miserabler Greenscreen und peinliche Effekte - aber das ist noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs. Die Spitze bildet eine gelöschte Szene, die auf eine verstörende Weise sexuelle Anbahnung normalisiert (Tipp: Es sind Hundegenitalien involviert). Warum so eine Szene beim ersten Schnitt überhaupt drin sein konnte, ach was, wie die Szene den Schritt vor dem Drehbuch überstanden hat, wird für mich wohl immer ein Rätsel bleiben - ich erinnere hier nochmal dran, dass das hier ein harmloser, kleiner und dämlicher Kinderfilm sein sollte und nicht was weiß ich was. Absolut peinlich und abscheulich.

Fazit: Totalausfall auf allen Ebenen.

Donnerstag, 7. Februar 2019

"A Star Is Born"

Story: Der Folkmusiker Jackson Maine befindet sich in einem unendlichen Strudel aus Alkohol und Selbstmitleid, als er an einem Abend in der Bar die junge Frau Ally entdeckt...

Ich denke Bradley Cooper kann ein durchaus toller Schauspieler sein und sollte nicht nur auf seine Rolle aus "Hangover" festgenagelt werden - hier feiert er seine Premiere als Regisseur und Hauptdarsteller zugleich und tut letzteres wesentlich besser als ersteres. Im Sinne von: Als Regisseur solide und als Darsteller zeigt er seine vielleicht beste Leistung (weswegen eine Nominierung nicht überraschend war). Lady Gaga spielt auch verdammt gut, wenngleich man zugeben muss, dass diese Rolle perfekt auf sie zugeschnitten war und sie sich objektiv gesehen vielleicht nicht so stark anstrengen musste (keinerlei Respektlosigkeit meinerseits, aber es fühlt sich stark nach "8 Mile" an, wo Eminem im Prinzip auch sich selbst spielen musste). Wenn aber jemand Bradley Cooper eventuell überspielt hat, dann Sam Elliott mit einer verdammt subtilen und reservierteren Darstellung als es bei Cooper der Fall ist - bei ihm sieht man seine "Oscar-Momente" schon einige Male. Abseits der/des Schauspieler/s ist es vor allem der Titelsong "Shallow", der raussticht - bei einem Musikfilm und mittlerweile drittem Remake eines Kultfilms auch bitter nötig.

Alles andere ist jetzt keinerlei Offenbarung; recht nette Aufmachung und die Schauspieler machen mehr oder weniger den Film. Viel Talent, aber keinerlei neue Aussagen - in gewisser Hinsicht ein perfekter Kandidat für einen oder auch mehrere Oscars.

Fazit: Ein guter Film.

Dienstag, 5. Februar 2019

"Green Book"

Story: Türsteher und Rabauke Tony soll den Pianisten Dr. Don Shirley bei seiner Tournee in den 60ern durch den amerikanischen Süden begleiten...

Vor allem in heutigen recht hitzigen Zeiten (zumindest wenn man bestimmte Themen anspricht) ist so ein Film ja fast schon erfrischend. Er ist nicht übertriebend moralisierend und versucht auch nicht, noch hinterher mit gegenwärtiger Politik zu kommen. An sich ist "Green Book" ein solide gemachter Streifen, der vor allem dank seinen zwei großartigen Protagonisten lebt: Viggo Mortensen als wandelnder Stereotyp aller klischeehaften Italiener und Mahershala Ali als der gesitteten Musiker haben tolle Chemie und bilden ein interessantes Duo (wenngleich im Hinblick auf die Realität die Intensität dieses Kontakts bezweifelt werden darf). Am ehesten könnte ich diesen Film mit "Forrest Gump" vergleichen - beide Filme sprechen wichtige Themen an und beide haben da eine etwas romantisierte Sicht drauf. "Green Book" ist da aber auch nicht so "märchenhaft", sondern relativ realistisch, wenngleich es hier und da weniger harsch ist als man denken würde.

Fazit: Ein mehr als grundsolider und unkomplizierter Film über ein nicht ganz so simples Thema, wenngleich man hier keine Moralkeule zu fürchten braucht. Der Unterhaltungswert war dem Streifen dann doch wichtiger.

"Creed II"

Story: Nachdem Adonis endlich aus dem Schatten seines Vaters rausgetreten ist, hat er nun ausgerechnet einen schicksalshaften Gegner vor seiner Nase...

Warnung Nr. 1: Man sollte "Rocky IV" vor diesem Film gesehen haben (neben dem ersten "Creed" versteht sich) und Warnung Nr. 2: Wenn man solche Boxfilme satt hat (und damit meine ich die "Rocky"-Formel), dann lohnt sich ein Anschauen nicht. Die große Überraschung hier ist tatsächlich, dass die Bösewichte anders als noch in den 80ern Charakterentwicklung und Hintergrund bekommen - alles andere ist gewohnt genau so da. Michael B. Jordan liefert mal wieder mehr als ab (und ist ein ernsthafter Anwärter auf Auszeichnungen in den nächsten Jahren), Sylvester Stallone lebt weiterhin die Rolle seines Lebens, ja sogar Dolph Lundgren (der ja jetzt nicht als der allerbeste Schauspieler bekannt ist) spielt hier verdammt gut. Ansonsten hat man auch hier Inspirationsreden, Trainingsmontagen, tolle Bilder und man ist wahnsinnig gespannt auf den Endkampf, da man mit dem Protagonisten mitfiebert - es ist und bleibt ein "Rocky"-Film.

Fazit: Ähnlich wie "Rocky II" damals weiß ich nicht, ob "Creed II" eine bessere Fortsetzung zu dem eigenen Original hätte sein können. Ich weiß nicht einmal, wie genau man ein "Creed III" realisieren sollte.

Montag, 4. Februar 2019

"Die Ballade von Buster Scruggs"

Story: 6 verschiedene Episoden, die den wilden Westen behandeln...

Der neueste Streifen der Coen-Brüder ist eine so ziemlich ausgestorbene Art, nämlich ein Episodenfilm und wenn die Coen-Brüder etwas drauf haben, dann sind es Filme die im Mittleren Westen spielen (nicht umsonst sind einige ihrer berühmtester Filme "Fargo", "No Country For Old Men" und "True Grit"). Dass der neue Film nun auf Netflix gelandet ist, ist in der Hinsicht vielleicht sogar ganz passend: Ähnlich einem kleinen Serien-Binge kriegt man hier kleine Häppchen serviert, in diesem Fall sogar unterschiedlich vom Ton und Inhalt, nur recht lose zusammengehalten. Ich kann sagen, dass ich nahezu durchgängig von allen Episoden unterhalten wurde, von einigen mehr und von einigen weniger - man muss sich nur im Klaren sein, dass das hier kein klassischer Western ist. Es gibt hier Gesangsnummern, Drama, Comedy, Romantik und auch etwas Thriller/Horror. Im Prinzip reißen die Regisseure verschiedene Ideen rund um den Western an und allein deswegen ist dieser Film schon sehenswert.

Fazit: Gar nicht mal so uninteressant.

Donnerstag, 31. Januar 2019

"The Favourite"

Story: Im frühen 18. Jahrhundert bekriegen sich Frankreich und England, an deren Spitze die unfitte Königin Anne steht. Aufgrund ihres Zustands regiert eigentlich ihre engste Vertraute Sarah Churchill, die nun auch ihre arme Cousine Abigail zu sich holt. Als diese die wahren Ausmaße des Kontakts zwischen Cousine und Königin erkennt, entbrennt zwischen den zwei Frauen ein regelrechter Kampf um die Gunst der Queen...

Dieser Film ist komplett anders als ich ihn mir vorstellte - sicherlich ist alles zeitgenössisch mit Klamotten, Dekorationen und Dialogen, aber egal wie gut die Schauspieler sind (und hier sind sie das zweifellos), es ist tatsächlich das Drehbuch, das alles überragt. "The Favourite" ist ein verdammt witziger und cleverer Streifen, aber es ist keine reine Komödie mit Gags...es ist eher ein persönlicher komischer Thriller mit Intrigen, bei dem keine Seite wirklich gut wegkommt (auch wenn eine eindeutig schlimmer ist als die andere). Das Herz und die Seele des Films sind eben diese teils kleinlichen, teils gemeinen Geplänkel zwischen zwei sehr ausgefuchsten Kontrahenten und genau deswegen ist dieser Film auch so sehenswert.

Fazit: Clever und höchst amüsant nebst grandiosen Einstellungen, superben Schauspielern und einer großen Liebe zum Detail !
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