Sonntag, 30. März 2014

Kontrovers-Monat: "A Serbian Film" (2010)

Story: Milos ist ein Ex-Pornostar und glücklich verheiratet mit Marija, die beiden haben sogar einen Sohn namens Petar. Das Geld wird aber langsam knapp und über Umwege gerät Milos an den zwielichtigen Regisseur Vukmir, der mit ihm noch große Pläne hat...

Es ist kein Zufall, dass ich ausgerechnet mit diesem Film den "Kontrovers-Monat" ausklingen lasse, ist er doch schließlich einer dieser Filme, die mich nachhaltig beeinflusst haben und genau dieser hat mir persönlich meine Grenzen aufgezeigt. Die Grenzen von dem, was ich in einem Film er- und vertragen kann. Ich kann ohne jegliche Vorbehalte sagen, dass dies wahrscheinlich das heftigste fiktionale Machwerk ist, das ich je gesehen habe und eines der herausforderndsten; nachdem ich es zum ersten Mal sah, ließ es mich eine lange Weile nicht mehr los und ich hatte eigentlich nur Lust darauf, zusammengekauert irgendwo zu liegen, um das Gesehene leichter zu verarbeiten (ich ging auch spoilerfrei in das erste Anschauen rein).

Nach einem wiederholten Ansehen (das mir kaum leichter fiel als damals) kann ich genauer beschreiben, warum sich "A Serbian Film" von Filmen wie "Human Centipede", "Hostel" und sontigem Pseudo-Brutalem/-Schockierendem abhebt: Die Inszenierung ist für das kleine Budget phenomenal und kann fast mit professionellen Hollywood-Filmen mithalten. Wenn Gewalt vorherrscht, dann ist sie so realistisch und exzessiv dargestellt, sodass man es fast glauben mag. Auf jeden Fall ist auch die schauspielerische Leistung absolut überzeugend und anders als in vergleichbaren Filmen ist es einem nicht egal, ob dem Hauptdarsteller oder seiner Familie etwas passiert und man sieht nur die Charaktere, gar nicht mehr die Darsteller. Und die meisten davon stehen zum ersten Mal vor einer Kamera !

Contentmäßig diesen Streifen zu besprechen ist relativ schwer, weil ich wie wahrscheinlich jeder andere rationale Mensch die verschiedenen Akte nicht komplett verteidigen, bzw. rechtfertigen kann. Ich persönlich sehe das Ganze so: Kunst hat die Aufgabe, herauszufordern und auf jeden Fall etwas fühlen zu lassen; für mich ist dies hier vorerst die Spitze einer höchst expliziten Inszenierung zahlreicher extremer Taten sexueller oder gewaltsamer Natur. Von daher betrachte ich "A Serbian Film" als Kunst...sehr fragwürdig, höchst umstritten und sicherlich nicht verträglich für jeden, aber zur selben Zeit herausfordernd, selbstbestimmt und vollen Wissens um seine Wirkung und Bedeutung.

Fazit: Absolut nichts für schwache Gemüter und selten hab ich das so ernst gemeint wie in diesem Fall. Falls eure Neugierde dennoch überhand nimmt, dann hab ich euch gewarnt. Und wenn, dann guckt euch nur die ungeschnittene Fassung; jede andere zu sehen hätte keinen Sinn, weil dann der Film seine volle Wirkung nicht entfalten kann.

Kontrovers-Monat: "Idioten" (1998)

Story: Karen trifft durch einen Zwischenfall in einem Restaurant auf eine Gruppe von Menschen, angeführt von Stoffer, die vorgeben, zum Spaß geistig behindert zu sein und schließt sich ihnen nach und nach an...

Schon die Idee für den Film erklärt, warum dies so ein..."besonderer" Streifen ist. Ich denke ich spreche für alle, wenn ich meine, dass das eine ganz furchtbare und moralisch höchst fragwürdige Idee ist, so einen Film zu machen. Es ist eigentlich viel bemerkenswerter, über den Stil zu sprechen, in dem er gedreht wurde, aber dies ist mein erster Dogma-Film, von daher kann ich nicht allzu viel dazu schreiben. Das Einzige, was dies hier unter Umständen retten könnte, ist das Ende, das ich hier nicht spoilern werde. Jedenfalls geht es um die Verarbeitung eines traumatischen Erlebnisses und um dies zu erreichen, muss ein Charakter den "inneren Idioten" freilassen in einer geschlossenen Gesellschaft mit Regeln und Normen, an ihrem niedrigstem Punkt - vollkommene Gefühlsfreiheit.

Fazit: "Idioten" ist lediglich interessant wegen des sehr fragwürdigen Umgangs mit dem Thema Behinderung sowie einer möglichen Moral, die wenn wirklich vorhanden, um einiges ehrlicher vorgekommen ist als in den meisten Filmen, die ich sah.

Freitag, 28. März 2014

"The Return of The First Avenger" 3D

Story: Steve Rodgers scheint sich vorerst halbwegs in der Gegenwart eingelebt zu haben, als sein Chef Nick Fury Opfer eines Attentats wird und er, sowie seine Partnerin Natascha Romanoff werden zu Verrätern erklärt...

Der erste Film war meiner Meinung nach der Inbegriff von "solide": Eine wirklich gut gemachte Entstehungsgeschichte, relativ unspektakulär und Etablierung eines dem Zuschauer naheliegenden "klassischen" Helden. Dieser wurde dann auch endgültig in "The Avengers" zum Anführer der Truppe erklärt und nun im Nachfolger wird mehr auf das Marvel-Crossover eingegangen als bei "Iron Man 3" oder "Thor 2". Es gibt zwar ein paar Gags hier und da, aber dies ist insgesamt der vermutlich erste solch ernste Film Marvels und sicherlich der politischste. Es wird nahezu schonungslos mit den hochaktuellen Themen wie Überwachung und der Sicherheit durch die Regierung umgegangen und ja, man kann nicht allzu kritisch sein, aber Respekt an die Macher, dass sie so weit in einer Comic-Verfilmung gehen konnten.

Schauspielmäßig liefern sowohl Chris Evans als auch Samuel L. Jackson gewohnt gute Leistungen ab; Scarlett Johansson hat endlich mehr Raum zur Charakterentfaltung, den sie auch ausgiebig nutzt, aber die angenehmste Überraschung ist vor allem Anthony Mackie als der Falcon, der mit seiner Ehrlichkeit und Bodenständigkeit perfekt zu Captain America als Kampfpartner und Freund passt. Leider ist Robert Redfords Rolle und vor allem Sebastian Stan als der Winter Soldier relativ blass/farblos, beim letzteren vor allem, weil er den überwiegenden Großteil vermummt auftaucht.

Fazit: Captain America bekommt den bisher besten Film der zweiten Marvel-Phase serviert und der Streifen selbst ist spannend, selbstkritisch und hat an für sich die bisher größte Auswirkung auf sein Universum nach den "Avengers".

P.S. : Das 3D ist überflüssig, seht es euch in 2D an.

P.P.S. : Zwei Post-Credits-Szenen, leider deutet nur eine davon auf einen neuen Marvel-Film.

P.P.P.S. : Warum die Namensänderung gegenüber der Original-Version ?

Kontrovers-Monat: "Das letzte Haus links" (1972)

Story: Zwei Mädchen werden Opfer einer Gruppe Sadisten, aber als diese Zuflucht suchen, ahnen sie nicht, dass sie dabei auf die Eltern eines der Mädchen treffen...

Eines der allerersten Werke von Horror-Legende Wes Craven, der vor allem für die "Nightmare on Elm Street"- und "Scream"-Reihe bekannt ist, und interessanterweise ist es ein für die Zeit "typischer" "Vergewaltigung und Rache"-Film, der aber aufgrund seines Regisseurs durchaus spannende Momente hat und nicht ausschließlich auf die Vergewaltigung und Folter und zwei jungen Frauen festgelegt ist. Was für mich persönlich die ganze unbehagliche Stimmung kaputt machte, waren zwei Polizisten, die weswegen auch immer komplett "over the top" waren.

Fazit: Letztendlich ist es vor allem die durchgängige Spannung ab der Mitte des Films und eine nicht zu sensationsgeile Darstellung, die dies zu einem der besseren Filme dieses zweifelhaften Genres macht.

Dienstag, 25. März 2014

"Muppets Most Wanted"

Story: Die wiedererlangte Popularität der Muppets aus dem letzten Teil will sich Dominic Fieslinger zu Nutze machen und schickt die Truppe auf eine Europaturnee, um nebenbei Museen auszurauben...

Diese "Muppets"-Fortsetzung ist vor allem eins: selbstironisch und niemals zu scheu, um "die vierte Wand zu brechen", was durchaus charmant ist für eine Weile. Je nachdem, welchen Standpunkt man vertritt, wird man diesen Film vermutlich mehr/weniger mögen, weil hier der Fokus fast ausschließlich auf den Muppets selbst liegt; Menschen sind nur Randfiguren und leider fast immer nicht sonderlich gelungen. Ich fand es schade, dass weder Jason Segel noch Amy Adams hier vorzufinden sind; viele der Gaststars passen zwar gut rein und dienen dem Zweck der Gags, aber an einer Stelle wurde es mir einfach zu bunt, als man einfach nur überschüttet wurde mit diesen. Apropos überschüttet: Ich mag Musicals, aber wenn diese versuchen, aus nahezu jeder kleinen Sache eine Nummer herauszuziehen, dann wirkt das im Endeffekt recht nervig.

Jetzt wirkt es vielleicht so, als ob der Film komplett misslungen wäre, was nicht der Fall ist. Es gibt immernoch zahlreiche zündende Gags, nette Musical-Nummern und den speziellen Charme, den nur die Muppets verbreiten können. Ich fand es persönlich nur etwas schade, dass man für die Unterkompensierung eines Faktors bei einem anderen überkompensieren musste.

Fazit: Harmlose Familienunterhaltung für Groß und Klein.

Montag, 24. März 2014

Kontrovers-Monat: "Blair Witch Project" (1999)

Story: Heather, Michael und Joshua drehen eine Doku über die Blair-Hexe und für die Spuren eben dieser muss das Trio in einen Wald. Nach dem Verlust der Karte, dem kaputten Kompass und den immerzu schrumpfenden Vorräten geraten die Studenten langsam immer mehr in Panik und die komischen Geräusche nachts helfen auch nicht...

Einer der am meisten gehypten Filme der 90er Jahre und der erfolgreichste Independant-Film überhaupt - Einspielergebnisse sind aber nicht zwingend ein Zeichen von Qualität. Wenn ich dem Film eins geben muss, dann die Authetizität - die Gruppe musste wirklich gestresst sein, um diesen Zustand im Film wiederzugeben und anders als die meisten Found Footage-Filme wirken die Leute hier wie echte Menschen und nicht wie geschrieben. Am Ende haben die Filmemacher noch mit mehreren "echten" Dokumenten und sonstigem Material als Teil der viralen Internet-Kampagne so gut nachgeholfen, sodass die Zuschauer für einige Zeit tatsächlich glaubten, alles wäre wirklich echt; das ist auch so ziemlich die Kontroverse.

Ich persönlich fand den Film größtenteils vor allem langweilig/nervig, da ich entweder nie wirklich in den Mythos "reinkam" oder es einfach als Student nicht gruselig finde, wenn drei Studenten einander anmotzen wegen ihrer Dummheit. Höchstens der Schluss, bzw. die finale Szene im Haus hat mich dann doch gepackt, denn die Atmosphäre ist da, kein Rumgemotze und es herrschte sogar richtige Spannung. Würde ich einen Film nur wegen den letzten 5-10 Minuten empfehlen ? Eher nicht. Ich würde eher raten, sich diese Fußnote des Kinos anzusehen, ganz gleich ob man an Horrorfilmen, Thrillern, Fake-Dokus oder Indie-Filmen interessiert ist, denn eines ist klar: Was auch immer in diesem Film die Menschen zum Reden und die Kassen zum Klingeln brachte (für die Aufnahmequalität, Schauspieler, Schnitt, Sounddesign, usw.), so hat es dies in einer solchen Weise erreicht, wie es bisher kein Nachahmer auch nur ansatzweise schaffen konnte.

Fazit: Dank seiner Art einer der essenziellen 90er-Filme und absolut spaltend.

Samstag, 22. März 2014

Kontrovers-Monat: "Hostel" (2005)

Story: Die Amerikaner Paxton und Josh wollen in Europa feiern, saufen und vögeln. Was bietet sich da besser an, als eine begehrte Herberge in der Slowakei, die aber auf den zweiten Blick gar nicht mehr so verlockend ist wie angenommen...

Meiner Meinung nach ist die größte und einzig erwähnenswerte Kontroverse um diesen Film die Beteiligung von Quentin Tarantino als Produzent, was mit einem Blick auf den Film nur schwer nachvollziehbar zu sein scheint. Die Protagonisten sind die typischen Slasher-Arschlöcher ohne Tiefgang und so nervig/beleidigend wie es kaum noch geht, von daher ist man da eher froh, wenn an diesen endlich rumgewerkelt wird und die Chance auf den Tod entsteht. Zudem die gesamte Masche der Folterer so stumpfsinnig und dämlich ist, sodass Eli Roth als Drehbuchschreiber diese durch einen "Allmacht"-ähnlichen Zustand wieder ausgleicht. Was noch schamloser ist: Der Film ist nicht einmal halb so brutal wie versprochen, von daher versagt er selbst beim Gore, dem einzigen Aspekt, für das es in Erinnerung bleiben würde. Und apropos Eli Roth: Glückwunsch für sinnlose Homophobie und eine solch extreme Xenophobie, sodass der Staat Slowakei dir an den Kragen wollte !

Fazit: Idiokratie gepaart mit Ärgernis - das ist "Hostel". Es ist weder klug, noch roh, noch brutal, noch sonst irgendwas, als was es beworben wird. Folter-Fans würde ich eindeutig zu dem ersten "Saw"-Teil raten, da dieser im Gegensatz zu diesem Film spannend und klug inszeniert wurde und sogar noch einen Mehrwert hat.

Freitag, 21. März 2014

"Winter`s Tale"

Story: Peter Lake ist ein Einbrecher, der für Pearly Soames arbeitet, aber allmählich mit seinem Beruf aufhören will. Bei einem Einbruch trifft er mit seinem Wunderpferd auf die todkranke Beverly und die beiden verlieben sich, während Pearly die Situation für sich ausnutzen will...

Ich hab das Originalbuch nicht gelesen, vielleicht ist das der Grund, warum die gesamte Geschichte so verwirrend für mich rüberkam; eine Adaption muss auch für sich Sinn ergeben können oder zumindest schlüssig genug sein, sodass man auch so mitkommen kann. Colin Farrell ist der Einzige, der hier versucht, anständig zu schauspielern, aber er ist einfach zu alt, um einen 21-jährigen zu spielen...alle anderen sind zumeist recht flache Charaktere und das hilft eben weniger, wenn man in eine doch recht verwirrende Fantasy-Welt eintauchen will. Der Aspekt, der für mich den Film gerettet hat, war der unfreiwillige Humor, der durch das Versagen des Films auf mehreren Ebenen entsteht oder weil er eben teilweise so bizarr ist, sodass man es schwer umschreiben kann. Ein gutes Beispiel dafür ist Will Smith als Lucifer in einem Jimi Hendrix-T-Shirt.

Fazit: Was Fantasy-Romanze sein soll, endet schließlich in einem möglichen Trinkspielabend für Freunde herrlich schlechter Filme.

Donnerstag, 20. März 2014

Kontrovers-Monat: "Funny Games U.S." (2007)

Story: Die Eheleute Ann und George fahren mit ihrem Sohn Georgie in ein Ferienhaus und werden eines Tages von zwei jungen Herren in Weiß besucht, die sich Eier borgen wollen: Peter und Paul. Schon bald stellt sich heraus, dass diese nur ein paar "Spiele" mit der Familie spielen wollen...

Warum ich das Remake bespreche ? Nun, es ist einerseits genauso gedreht worden wie das Original (ähnlich wie das "Psycho"-Remake), und es stammt vom gleichen Regisseur. Nachdem ich beide Filme sah, kann ich beruhigt sagen: Es macht einen solch minimalen Unterschied, eine bestimmte Version zu wählen, sodass ich einfach die neue besprechen wollte. So wie ich das verstanden habe, soll dieser Streifen Gewalt in den Medien hinterfragen, bzw. einen klugen Kommentar zu dieser abgeben. Um ehrlich zu sein...ich fand den Film überwältigend langweilig und nichtssagend.

Es gibt öfters Momente, in denen einfach mal nichts passiert, so ziemlich alle Schauspieler sind unglaublich gefühlskalt (egal ob es die Eltern sind, wenn ihrem Kind was passiert oder ob es das sadistische Protagonisten-Duo ist) und der Versuch, den Zuschauer mit dem "Brechen der vierten Wand" mit einzubeziehen wirkt unfreiwillig komisch bis dämlich, weil vor allem die Atmosphäre nicht existent ist.

Fazit: Der Film hat einen erstaunlich nüchternen Gewaltgrad, der ihn selbst kaum interessiert und die Längen bringen keinerlei Botschaft rüber, sondern eher Langeweile.

Mittwoch, 19. März 2014

"Son of God"

Story: Die Geschichte von Jesus von Nazareth aus dem Neuen Testament.

Stellt sich heraus, dass dieser Film ein Zusammenschnitt ist vom Jesus-Kapitel einer TV-Serie für den "History Channel" und dementsprechend lässt sich auch das Resultat bewerten. Die schauspielerische Leistung ist bestenfalls lauwarm, die Effekte sind ebenfalls bestenfalls lauwarm und die Geschichte ist relativ nüchtern präsentiert worden. Es gibt einzelne zum Schreien komische Momente, wenn gewisse Momente so derartig überzeichnet dargestellt wurden, sodass es perfekt als B-Film durchgehen würde. Außer ihr seid Hardcore-Christen oder einfach nur in Jesus verliebt, werdet ihr entweder einschlafen oder euch extrem langweilen, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Film über 2 Stunden dauert.

Fazit: Einfach nur ein billiger Jesus-Film.

Dienstag, 18. März 2014

"Need For Speed"

Story: Tobey sinnt auf Rache gegen seinen Erzrivalen Dino, da bei einem illegalen Straßenrennen sein Freund Little Pete gestorben ist. Um ihn bei dem anstehenden Rennen fertig zu machen, muss Tobey sich aber erst mit mehreren anderen Rennen dafür qualifizieren...

"Need for Speed" war meine allererste Rennspiel-Reihe und von allen Teilen, die ich gespielt habe, war keine für die Geschichte bekannt - es ging immer um die Größe des Fuhrparks, die abwechslungsreichen Strecken, Tuningmöglickeiten und vor allem simplen und unkompliziertem Rennspaß für Zwischendurch. Daher, von allen möglichen Videospielen, die gerade verfilmt werden, ist diese Reihe eine doch mehr als fragwürdige Entscheidung, insbesondere weil mit der "Fast & Furious"-Reihe bereits so etwas wie eine ungefähre Verfilmung realisiert wurde.

Ehrlich gesagt: Mit den vielen Diebstählen von Autos, Helikoptern und Co. hat sich das Ganze eher wie ein "GTA"-Film angefühlt und nicht wirklich wie ein "Need for Speed"-Film. Ein Kompliment, das ich ihm geben kann ist, dass alle Stunts ohne Computereffekte auskommen und dass es wirklich hauptsächlich um Autos geht. Diese Realität ist die Stärke und Schwäche des Films: Abseits dieser wurde alles andere stark vernachlässigt; Aaron Paul ist ein eher schwacher Protagonist, während Dominic Cooper durchaus Bösewicht-Qualitäten aufzeigt und mal hin und wieder tatsächlich interessant ist. Die Geschichte an sich verläuft so derartig zäh, sodass man sich wünscht, der Film würde eher seinem Titel entsprechen. Dies ist auch der generell langen Laufzeit geschuldet...ich selbst würde sehr viel lieber auf einen eher kurzen Auto-Action-Film setzen als auf einen langen - das Gefühl von Geschwindigkeit würde dann viel besser rüberkommen.

Fazit: Schnappt euch lieber einen Ableger der Reihe und spielt diesen (am besten einen "Most Wanted", "Underground 1&2" und vielleicht noch "Hot Pursuit"), als diesen Film zu schauen.

Kontrovers-Monat: "The Devil`s Experiment" (1985)

Story: Es gibt nicht wirklich eine.

Ich mag es nicht, wenn ich mich bei Kritiken extrem kurz fassen muss, aber das hier wird wohl die kürzeste werden. Der Film dauert nur 45 Minuten und zeigt, wie drei Männer eine hilflose Frau auf verschiedene Arten foltern. Keinerlei Hintergrund, gar nichts. Das alles wirkt sehr real, aber soweit ich nachschauen konnte, ist dies alles glücklicherweise gefaket und womöglich nur halbwegs guten Effekten geschuldet. Es gibt ansonsten nicht mehr zu sagen, denn die Hintergründe dieses Films sind recht schwammig - und er hat es sogar geschafft, 6 Fortsetzungen zu haben !

Fazit: Ein Paradies für kranke Sadisten ?

"Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman"

Story: Mr. Peabody ist ein äußerst intelligenter Hund und hat den kleinen Sherman von Anfang an aufgezogen; unter anderem mit Hilfe der selbsterbauten Zeitmaschine. Bei seinem ersten Schultag gerät Sherman aneinander mit einem Mädchen namens Penny und aufgrund der daraus resultierenden Schlägerei überlegt man nun, den Jungen Mr. Peabody wegzunehmen...

 Ich kenne die Originalserie nicht, von daher kann ich leider nichts über eine gelungene oder nicht gelungene Umsetzung des Originalmaterials sagen. An für sich sind das alles unterhaltsame Charaktere, es wird etwas Wissen vermittelt und es gibt auch Witze für Erwachsene. Glücklicherweise gibt es keine "krassen" Popkulturanspielungen und wenn, dann fallen sie relativ spärlich aus und das beste für mich war auf jeden Fall eine schön animierte Montage, wie Mr. Peabody Sherman aufgezogen hat. Wenn mich etwas gestört hat, dann ist es eine mir etwas zu hohe Anzahl von "Kacke"-Witzen. Ein Film für die ganze Familie muss nicht wirklich auf einige der billigsten Witze setzen, um zu unterhalten.

Fazit: Ein insgesamt guter Animationsfilm für Groß und Klein.

Kontrovers-Monat: "Bloodsucking Freaks" (1976)

Story: Der Magier Sardu genießt etwas Berühmtheit mit seiner kleinen Show in einem New Yorker Theater; dabei foltert er Frauen auf der Bühne und während die Zuschauer nur an die Show glauben, wissen sie nicht, dass das alles gar nicht gespielt ist...

Wie man schon der kleinen Beschreibung entnehmen kann, ist dieser Film frauenfeindlich. Frauen werden als Zielscheiben benutzt, an ihnen wird rumgebohrt, sie sind Stühle, Tische, eigentlich alles Mögliche - auch Kannibalen. Und das Tragische an dem Ganzen: Sehr viel mehr kann man über den Film nicht sagen. Es ist insgesamt eine recht dünne Story, im Verlauf welcher Frauen erniedrigt, gefoltert, umgebracht und vergewaltigt werden. Das ist zwar alles mit richtig billigen Effekten dargestellt worden, aber dennoch gibt es nicht einmal einen Hauch von künstlerischem Anpruch dahinter oder sonstigen Sinn, außer der bloßen Darstellung.

Fazit: Billiger Sexploitation-Trash mit mehr als fragwürdigem Inhalt.

Freitag, 14. März 2014

Kontrovers-Monat: "Braindead" (1992)

Story: Lionel ist ein richtiges Muttersöhnchen und seine Mutter tut alles dafür, damit er für immer bei ihr bleibt...er verliebt sich aber trotzdem in Paquita und während all dessen bricht eine Zombieepidemie in der Stadt aus...

Die gesamte Kontroverse dieses Films lässt sich pur auf seine Machart reduzieren: Er übertreibt so derart stark mit seinen Gore-Elementen und Effekten, sodass es wieder komisch wird...neben offensichtlich komischen Elementen wie dem Kung Fu-Pfarrer und den zahlreichen Slapstick-Momenten. Stellt euch einerseits die drastischsten, ekelhaftesten und ekelerregendsten Sachen vor, die man mit dem menschlichen Körper machen kann und treibt es auf die Spitze. Oder noch besser: Stellt euch einen Typen vor, der sich einen Rasenmäher auf die Brust schnallt und einige Minuten lang eine ganze Horde von Zombies niedermetzelt, sodass der Bildschirm fast blutet. Eben diese Szene ist im Gesamtbezug auf den Anteil an Filmblut bis heute unübertroffen.Das Beste ist, dass der gesamte Film alle möglichen irrwitzigen Ideen und Einfälle dazu benutzt, um wirklich alles aus einer überholten Geschichte rauszuholen; der groteske Slapstick-Humor ist ziemlich schwarz und auf keinen Fall jedermanns Sache. Wenn man sich aber die Mühe macht, sich komplett auf eine absurde Blutorgie einzulassen, dann wird man sicherlich seinen Spaß haben.

Fazit: Von dem gleichen Mann, der "Herr der Ringe" und "King Kong" visualisierte, gibt es hier einen unglaublich unterhaltsamen Comedy-Splatter. Vielleicht nicht DER Genrekönig, aber durchaus einen Blick wert, wenn auch nur für die blutigste Szene der Filmgeschichte oder generell um die Anfänge von Peter Jackson zu sehen.

Donnerstag, 13. März 2014

Serien-Kritik: "Game of Thrones" Staffel 3

Story: Der Krieg zwischen Rob Stark und den Lannisters ist kurz vor dem Ende während Daenerys Targaryen ihre eigene Armee zum Sturm auf ganz Westeros sammelt und nebenbei droht eine nahezu vergessene Gefahr aus dem Norden, alles ins Chaos zu stürzen...

Lieblings-Charakter: Ja, eigentlich ist es Tyrion, aber das war er schon von Anfang an. Bezüglich der Staffel selbst hatte ich wohl am meisten Vergnügen mit Ramsay Bolton. Herrlich sadistisch und scharfzüngig der Bursche. Ich mein hey, ich mag Theon Graufreud nicht so sehr und dieser Junge hat ihn komplett auseinandergenommen mit den vielleicht grausamsten Foltermethoden, die ihm einfielen.

Ungeliebter Charakter: Bran Stark. Immer, wenn die Allgemeingeschichte anfängt, sich so richtig zu entfalten, man bekommt das Gefühl vom Epischen, muss man Brans Teil reinschieben, der für mich all die Spannung rausnimmt. Hinzu kommt, dass mich die Prophezeiung rund um Bran und seine übernatürlichen Fähigkeiten bei weitem nicht so sehr interessieren, als all die Konflikte in Königsmund und selbst wenn es das Gerede zwischen den Obsthändlern ist.

Lieblings-Episode: "Der Regen von Castamaer" oder wie es eher unter den Fans genannt wird, "Die rote Hochzeit". Schon bevor ich die Episode selbst sah, gab es einen riesigen Hype darum und ich weiß nun warum, denn das ist vielleicht die storytechnisch nervenzerfetzendste und emotionalste. Ich werde natürlich nicht verraten, wer bei dieser Hochzeit alles stirbt, aber ich bin persönlich froh, dass darunter keiner meiner Lieblingscharaktere war. Egal ob hier Favoriten sterben oder nicht, die Inszenierung des Massakers ist so derart unerwartet und psychologisch grausam gestaltet worden, sodass es einen nicht verwundert, dass mehrere Fans hinterher tief getroffen waren.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Der Gesamtkonflikt wird immer epischer, Machtkonstellationen zwischen den Charakteren ändern sich, ebenso die Schwerpunkte und wir bekommen nach dem Ende der ersten Staffel den nächsten "alles ändernden" Moment, der emotional sehr mitnehmen kann/wird. Der Winter mag seit langem nahen, aber die Serie ist immer noch der heiße Scheiß, der er bei der ersten Staffel war und ich bin gespannt drauf, was uns die Macher in der kommenden vierten Staffel bringen. Hoffentlich wird die Präsenz des Übernatürlichen weiterhin nicht die Interaktionen zwischen den Charakteren überschatten.

Mittwoch, 12. März 2014

Kontrovers-Monat: "Nekromantik" (1987)

Story: Robert Schmadtke ist für Aufräumarbeiten bei Todesfällen zuständig und nebenbei nekrophil. Zur Freude seiner ebenfalls nekrophilen Freundin Betty bringt er eines Tages eine ganze Leiche nach Hause...

Pornofilme haben damals in Kinoform wohl alle Nischen bedient - so auch die für Nekrophilie. Außerdem: Wer, wenn nicht ein Regisseur aus einem Land, das für seine Vintage-Pornos bekannt ist, sollte so einen Film realisieren ? Interessanterweise ist das Einzige, was mir bei diesem Streifen wirklich in Erinnerung geblieben ist, nicht nur der Dreier zwischen zwei Lebenden und einer Leiche (in Verbindung mit einer Rohrstange mit Kondom sowie extatischem Augapfel-Lutschen), sondern die Melodie, die dabei gespielt wird. Ähnlich wie "Nackt und zerfleischt" spielt hier ungelogen wunderschöne Klaviermusik, die in so etwas gar nicht reingehört. Ansonsten versucht dieser Low-Budget-Film halbwegs künstlerischen Anspruch zu erzeugen mit Landschaftsaufnahmen und dem weiteren Verlauf der Geschichte, die ziemlich tragisch-ekelhaft endet.

Fazit: Wer schon immer gerne Sex mit einer Leiche, Baden in Leichenteilen und weitere familienfreundliche Szenen sehen wollte, der kommt an diesem "Klassiker" der deutschen Filmkunst wohl nicht vorbei.

Dienstag, 11. März 2014

"300: Rise Of An Empire"

Story: 480 vor Christus befindet sich der Perserkönig Xerxes auf seinem Feldzug gegen die Griechen und will selbst gegen Leonidas und seine 300 Spartaner antreten, während seine Kriegsherrin Artemisia die Griechen mit ihrem Feldherrn Themistokles auf See konfrontieren muss...

"300" ist für mich ein spaßiger und unterhaltsamer Actionfilm, der wegen seiner "style over substance"-Art herrlich übertrieben ist in seiner Exekution und womöglich die Rolle des Lebens für Gerard Butler bietete, der mit seiner Charisma die Zuschauer schnell auf seine Seite holte. Von der nun 8 Jahre später erschienenen Fortsetzung erhoffte ich mir die Erhaltung des Stils, der erbarmungslosen Action und zumindest eines charismatischen Charakters...und es gibt dankbarerweise mehr von allem, vor allem Blut. Der Film ist zwar ab 18, aber selbst dafür gibt es hier massenweise roten Lebenssaft, aufgeschlitzte Kadaver und sonstige Härte, die eine willkommene Abwechslung ist zu dem, was normalerweise im Kino zu sehen ist.

Charaktertechnisch überzeugt vor allem Eva Green als die absolut durchgeknallt wütende Atemisia, der Lena Headey und schon gar nicht Sullivan Stapleton (der Leonidas-Ersatz Themistokles) Paroli bieten können, weder in Präsenz noch in Unterhaltungswert. Wobei ich Stapleton eins lassen muss: So blass er erscheinen mag, so teilt er mit Green eine der wohl witzigsten und grafischsten Sex-Szenen, die ich seit langem sah, obwohl ich bezweifle, dass daraus ein neues Meme enstehen kann wie bei "This is Sparta !" von Butler.

Fazit: "300: Rise Of An Empire" bietet nicht den Überraschungs-Effekt des Vorgängers, aber eine ungefähr auf gleichem Niveau ablaufende Blutorgien-Unterhaltung mit vielleicht etwas zu viel Respekt vor dem Original. Ernsthaft: Wenn ihr schon lange nicht mehr "300" gesehen habt, keine Angst, der Film hier hat mehrere Ausschnitte daraus, um euch wieder einzuführen.

Montag, 10. März 2014

Kontrovers-Monat: "Antichrist" (2009)

Story: Sie und Er sind ein Paar und Eltern. Ihr Baby stirbt zunächst unbemerkt, während die beiden Sex miteinander haben; Monate später braucht Sie noch Therapie, aber Er holt Sie zu sich und die beiden begeben sich in die abgelegene Waldhütte "Eden", wo die Spannung zwischen den beiden eskaliert...

Lars von Trier ist ein interessanter Filmemacher und vor allem ein polarisierender; das Label "enfant terrible des Kinos" passt meiner Meinung nach absolut perfekt und dieser Streifen, wie im Prinzip all seine anderen, reflektiert eine Phase im Leben des Regisseurs. Hier verarbeitete er eine Trennung und war depressiv, was sich eindeutig im Ton des Films und seiner Darstellung von "Sie" wiederspiegelt. Was die Gewalt und Sexualität angeht (die zwei meistdiskutierten Bestandteile), so ist Er derjenige, der den Sex forciert und Sie diejenige, die dies mit Gewalt tut. Rein thematisch ist Christentum das leitende Motiv, mit dem Personalpronomen-Paar, "Eden", ein paar Verweise auf den Teufel und das Buch Genesis - es ist praktisch wie ein Fall des sündigen Menschen, der in diesem Fall in 4 Kapitel unterteilt ist, mit Prolog und Epilog. Verbunden mit Tieren und einer schier surreal-subtil-bedrohlichen Atmosphäre im Wald mit viel Nebel droht sich ein immerzu größeres Unheil an; grandioses Scheitern im Hintergrund der Natur, die mit all ihrer Art eine Beziehung in den Agrund stürzt.

Charlotte Gainsbourg ist diejenige, die diese ganze "Tour de Force" am meisten mitmacht und sie bringt sich hier womöglich an ihre Grenzen, zumindest körperlich. Willem Dafoe ist da keineswegs schlechter und ist ein tolles Gegenstück zum Vulkan Gainsbourg. Die deutschen Wälder wurden super in Szene gesetzt, es gibt von Trier-untypisch Spezialeffekte (die hier aber auch nicht überstrapaziert werden und das Meiste, was man hört, ist der Wald selbst. Möglichst wenig soll die Atmosphäre stören.

Fazit: "Antichrist" ist voller kraftvoller Bilder, Themen und auch Darstellungen der zwei Protagonisten. Für mich definitiv ein interessanter und intensiver Film und auf jeden Fall sehenswert.

Sonntag, 9. März 2014

Kontrovers-Monat: "Vase de Noces" (1974)

Story: Ein einsamer Autist lebt auf irgendeiner belgischen Farm zusammen mit einer nicht genau zu bestimmenden Anzahl von Tieren; er hat dabei ein besonderes Verhältnis zur Sau der Farm...

Ich könnte darüber erzählen, wie langweilig der Film in seiner Gesamtheit ist: Er hat keinerlei "Handlung" und zeigt nur die Aktivitäten eines einzigen Mannes auf seiner Farm; es gibt keinerlei Monologe und der Soundtrack besteht entweder aus klassischer Musik oder aus grauenhaften elektronischen Tönen (und das ist das Einzige, was man im Film hören kann neben den natürlichen Geräuschen). Außerdem ist der Schnitt relativ schlampig und das Ende verwirrend bis unsinnig...aber es ist ja der "Schweinefick-Film" und ihr wollt bestimmt wissen, ob in diesem Film tatsächlich ein Schwein gefickt wird. Ja, in diesem verfickten Schweinefick-Film wird verfickt nochmal ein Schwein gefickt und das in der gesamten verfickten Explizität, auf die es der verfickte Regisseur und der verfickte Drehbuchschreiber/Hauptdarsteller angelegt haben. Das ist auch das einzig Interessante an dem gesamten Streifen, denn alles andere sind Arthouse-Elemente ohne den jeweiligen Sinn dahinter (vielleicht will der Film ja die Grenze zwischen den Menschen und den Tieren verwischen, das ist jedenfalls meine Interpretation). Der Typ macht gegen Ende noch Tee aus seiner Scheiße, aber im Vergleich zu "Salo" ist das nur halb so schockierend/ekelhaft.

Fazit: Dies ist ein belgischer Film, für den ein unschuldiges Tier misshandelt wurde und sterben musste, ebenso wie einige andere seiner Genossen. Mein Verstand begreift nicht, warum man für Kunst so etwas tun würde, ganz gleich um welche Botschaft es sich handelt.

Samstag, 8. März 2014

"Non-Stop"

Story: Bill Marks ist seit dem Tod seiner krebskranker Tochter ein ziemlich miserabler Cop geworden, mit dem Trinken und Rauchen bei der Arbeit. Als Air Marshal auf einem Flug von New York nach London bekommt er plötzlich eine Nachricht auf sein Handy, dass wenn nicht 150 Millionen Dollar auf ein bestimmtes Konto überwiesen werden, jede 20 Minuten ein Passagier im Flugzeug sterben wird...

Das Beste an dem Film ist, dass er eine eigentlich unoriginelle Idee gut mit "Liam Neeson als Action-Star" verbinden kann: Die Geschichte hat wirklich gut geschriebene Wendungen und die allerletzte ist überraschenderweise nicht lächerlich, sondern macht wirklich Sinn und wirkt gut in die Ereignisse involviert. Der Unterhaltungswert des Streifens kann aber erst dann entstehen, wenn man sich in diesem Fall von viel grundlegender Logik verabschiedet. Dies ist auch möglich, weil Neesons Charisma den gesamten Film am Laufen hält, da neben ihm nicht einmal Julianne Moore (interessanterweise nur in einer Nebenrolle), geschweige denn ein anderer Fluggast genügend Persönlichkeit besitzt, um als "Zugpferd" zu gelten.

Fazit: Wer mal für einen Abend einen recht unterhaltsamen, wenn auch recht dummen Film sehen möchte, kann sich "Non-Stop" ruhig antun.

Freitag, 7. März 2014

Kontrovers-Monat: "Ich spuck auf dein Grab" (1978)

Story: Jennifer Hills möchte ihren ersten Roman in einem abgelegenen Ferienhaus verfassen, doch schon bei der Tankstelle in der Nähe lauern ihr skrupellose Männer auf und vergewaltigen sie. Nachdem sie es nicht schaffen, sie nachher umzubringen, sinnt sie nun auf blutige Rache...

Dies ist ein schwieriger Film zu besprechen, denn es gibt vor allem nur eine Sache zu bespechen und zu der komme ich später. Rein filmtechnisch ist der Streifen in Ordnung für seine Zeit: Solide Darsteller, schmutziger Look und unspektakuläre Kameraführung, die Effekte sind dezent - in Verbindung mit einem nicht so großen Budget also ein eigentlich unscheinbarer Streifen insgesamt und nichts, was einem dringend in Erinnerung bleiben würde. Eigentlich. Denn die Geschichte an sich ist relativ schwach und ist zu sehr auf den "Aufmacher" angewiesen.

Der große "Aufmacher" und der einzige Grund, weswegen dieser Film kontrovers ist, ist die berüchtigte 45-minütige Vergewaltigungsszene (wenn man den Begriff "Vergewaltigung" relativ weit ausdehnt). Diese wurde so roh und realistisch inszeniert, sodass sie selbst nach all den Jahren für Diskussion sorgt. Es ist schwer über so etwas zu reden und selbst die Tatsache, dass diese Szene nicht echt ist, macht das Anschauen davon kein Stück einfacher. Vergewaltigungen gibt es in vielen Filmen solcher Art und solche werden auch in weiteren Filmen auftauchen, die ich hier besprechen werde, aber das hier ist wohl auch vor allem wegen der Länge die "Mutter aller Vergewaltigungsszenen". Ja, es ist ziemlich perfide, solche Bezeichnungen schreiben zu müssen; ich weiß nur ganz ehrlich nicht, wie ich es anders machen müsste. Außerdem gibt es noch das Thema der Selbstjustiz zu bereden, aber diesem wird im Film keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt, weswegen ich auch nicht vernünftig darüber reden kann.

Fazit: Der Film an sich ist relativ simplistisch und hat seinen Höhepunkt an Spannung ausgerechnet bei der Vergewaltigungsszene. Der Rest ist unspektakulär, unsinnig und teilweise langweilig.

Dienstag, 4. März 2014

Kontrovers-Monat: "Salo oder die 120 Tage von Sodom" (1975)

Story: 1944, faschistisches Italien. 4 Libertines, 4 Soldaten und 4 ältere Damen suchen sich 18 Jugendliche (je 9 Mädchen und Jungs) als Opfer für ihre sadistischen Folter aus und bringen diese nach Salo, wo diese durch drei Höllenkreise durch müssen...

"Salo" ist das Anti-Vergnügen, die Anti-Lust des Kinos. Regisseur Pasolinis letzte Schaffung überzeugt vor allem durch die Cinematographie, denn die Landschaften sind wunderschön gefilmt, die schauspielerische Leistung ist ordenlich und der Schnitt ist stets sauber, trotz aller schmutzigen Sachen, die sich abspielen. Wenn ich dem Streifen etwas abseits seiner barbarischen Grausamkeit übel nehme, dann wohl die Art und Weise des Films selbst: Es gibt keine richtige Geschichte; es sind eher Verknüpfungen von einzelnen Szenen, die zwar Sinn ergeben, aber in den Pausen doch recht langweilig wirken. Einem wird eine Gräueltat zugemutet und dann zieht sich der Film, dann wieder eine Gräueltat, usw.

Natürlich sind die Folterszenen des Films der wohl interessanteste Aspekt und dieser wurde unbestritten zum größten Teil direkt von Marquis de Sade abgeleitet (seine Vorlage ist eine Stufe härter als das). Anstatt direkt zu sagen, was denn nun mit den Mädels und Jungs geschieht, kann ich zumindest die drei Höllenkreise verraten, nämlich "Der Höllenkreis der Lust", "Der Höllenkreis der Scheiße" und "Der Höllenkreis des Bluts". In wahrer Horrorfilm-Manier überlasse ich lieber eurer Fantasie, welche Foltermethoden in den jeweiligen Kreisen an den Jugendlichen ausgeführt werden. Und das in feinster sadistisch-voyeristischer Manier, sodass der Zuschauer alles sieht und nicht wegschauen kann.

Fazit: Ein kraftvolles und extremes Werk, das die menschlichen Abgründe so explizit darstellt wie kaum ein anderes. Es mag fast 40 Jahre sein, aber es halt von seiner Wirkung noch heute nichts verloren.

Sonntag, 2. März 2014

Kontrovers-Monat: "Nackt und zerfleischt" (1979/1980)

Herzlich willkommen bei dem angekündigten Monat mit kontroversen, oftmals "kranken" Filmen, die bis an die verträgliche Grenze der Cinematographie gehen. Für euren und meinen Magen nur jeden 2. Tag...und weil ich nicht künstlich irgendwelche nicht so kontroverse Filme besprechen will. Bei den 15 Filmen, die ich in diesem Monat vorstelle, gehe ich vor allem von objektiv kontroverse Filmen aus, von denen manche sogar als Klassiker ihres Genres bezeichnet werden können.


Story: Eine Gruppe von Dokumentarfilmern ist in den Amazonas verloren gegangen und der Anthropologe Harold Monroe findet deren Film bei einem Eingeborenenstamm und bringt es zurück nach New York. Dort schaut er sich zusammen mit dem produzierenden Fernsehsender die letzten Aufnahmen an...

Ich fange mal mit einem Film an, der seinerzeit möglicherweise der brutalste und grausamste (Horror-)Film war, der rauskam. Das Poster allein dürfte schon einen ungefähren Anschein dessen zeigen, welcher Grad an Grausamkeit den Zuschauer erwartet; der Originaltitel "Cannibal Holocaust" dürfte eigentlich für sich sprechen. Hier findet man eigentlich alles, was seinerzeit in anderen Exploitation-Filmen zu finden war, wie brutale Zerteilung und Verspeisung der Menschen und Vergewaltigungen; hier besonders realistisch und grausam dargestellt durch den schmutzigen Dokumentarlook. Es wurde am Ende so real, sodass sich der Regisseur tatsächlich vor dem italienischen Gericht verantworten und beweisen müsste, dass keiner der Schauspieler und insbesondere die Frau nicht umgekommen sind und gegessen wurden.

Eine Schandtat kann man aber dennoch vorwerfen: Es sind so einige Tiere tatsächlich auf eine absolut sadistische Weise umgekommen und selbst der Umstand, dass diese Tiere nachher von den Eingeborenen verspeist wurden, macht es kein Deut besser, denn die Tierqualen haben nichts mit der Geschichte zu tun und dienen der reinen Unterhaltung. Dieser Kannibalenfilm hat aber noch eine Besonderheit auf Lager, nämlich die fragwürdige Moral am Ende des Films.

Fazit: "Nackt und zerfleischt" bildet die Spitze der Kannibalen-Filme und ist selbst für heutige Verhältnisse brutal. Vor allem ist es aber die Aufmachung und Stil, gepaart mit Sadismus gegenüber Tieren, was diesen Film "auszeichnet".

Samstag, 1. März 2014

Meine Tipps für die Academy Awards 2014

Wie schon letztes Jahr werde ich mal meine kleine dilettantische Vorhersage machen bezüglich der diesjährigen Oscars, oder wie sie tatsächlich heißen, der Academy Awards. Dieses Jahr traue ich mir zu, ein paar Worte über die Nominierungen an sich zu verlieren und zu jeder Kategorie mehr Vorhersagen zu treffen sowie generell etwas ausführlicher zu werden.

Im Vorfeld haben natürlich schon die Nominierungen teilweise verwirrt; ich persönlich werde zumindest die drei größten Fragezeichen für mich ansprechen:

1. Tom Hanks in "Captain Phillips"/"Saving Mr. Banks". Kein Schauspieler hat dieses Jahr mehr Werbung für sein Talent machen können wie Tom Hanks (außer vielleicht Benedict Cumberbatch) und es ist etwas schade, dass er weder für seine Darstellung als Walt Disney noch besonders für seine Rolle als Richard Phillips.
2. Emma Thompson in "Saving Mr. Banks". Vielleicht die größte Überraschung (neben Robert Redford in "All Is Lost") bei den Nicht-Nominierungen. Ich hab weder "Philomena", "Blue Jasmine" oder "August: Osage County" gesehen, aber ich bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass sie eine Erwähnung verdient hätte.
3. Daniel Brühl in "Rush". Brühl hat letztes Jahr auf jeden Fall das Ansehen des deutschen Kinos international gehoben und man dankte es ihm mit allerlei Aufmerksamkeit, Lob und Erwähnungen bei zahlreichen Filmpreisen - nur nicht dem Oscar.

Hier meine Tipps:

Bester Film:

Favorit 1:  "12 Years a Slave", weil dieser Film vielleicht nicht der technisch beeindruckendste, der unterhaltsamste oder der mit Publikumslieblingen wie Leonardo DiCaprio ist - er ist aber vor allem eins, nämlich "wichtig". Die Darstellung der Sklaverei ist auf eine recht perfide Weise so gut gelungen, dass es nahezu essenziell sein wird, ihn beim entsprechenden Thema zu konsultieren. Dies schafft nicht jeder Film.

Favorit 2: "Gravity", weil dieser Film die stärkste Regiearbeit des Jahres hinter sich zeigt und in Gegenwart von mehreren Weltraum-Klassikern mit seinen Dimensionen einen mehr im All sein lassen, als kaum eine Erfahrung davor es konnte.

Außenseiter: "The Wolf of Wall Street"/"American Hustle", weil der erste ein Publikumsliebling ist (solche können auch manhcmal siegen) und der zweite eines der stärksten Ensembles seit langem aufbietet; Charaktere, die man im amerikanischen Kino schon seit langem nicht sah.

Beste Regie:

Favorit 1: Alfonso Cuarón mit "Gravity", weil er für uns Zuschauer den Weltraum mit der Magie der Filmkunst lebendig machte. Es gab letztes Jahr nichts Beeindruckenderes an Regiearbeit.

Favorit 2:  Steve McQueen mit "12 Years A Slave", weil der Film von vielen unvergesslichen Szenen lebt, die dank dem Gefühl von McQueen realisiert werden konnten.

Außenseiter: Alexander Payne mit "Nebraska", weil dieses Jahr niemand so viel mit Minimalismus schaffte wie Payne und ich respektiere das.

Bester Hauptdarsteller: 

Favorit 1: Chiwetel Ejiofor in "12 Years A Slave", weil seine Energie und Intensität von niemand anders erreicht wurden und es nahezu unmöglich ist, ihn leiden zu sehen.

Favorit 2: Matthew McConaughey in "Dallas Buyers Club", weil er vorher den Golden Globe und den Screen Actors Guild Award bekam - ein guter Hinweis auf einen Oscar.

Außenseiter: Leonardo DiCaprio in "The Wolf of Wall Street", weil ich es ihm persönlich zwar wirklich langsam zutrauen würde, bei dieser und mehreren seiner exzellenten Darstellungen Jahr für Jahr, ganz ehrlich. Aber glauben tu ich daran nicht.

Beste Hauptdarstellerin:

Favorit 1: Amy Adams in "American Hustle", weil sie eine mehrschichtige Frau mit einer solchen Klarheit spielt, sodass ich es ihr gönnen würde, ihren ersten Oscar zu bekommen.

Favorit 2: Sandra Bullock in "Gravity", weil der Film nicht funktionieren würde ohne eine hervorragende menschliche Komponente wie Bullock.

Beste Nebendarstellerin: 

Favorit 1: Lupita Nyong`o in "12 Years A Slave", weil ich selten so viel Mitleid mit einem Charakter hatte wie mit ihr und insbesondere eine Szene sich in mein Hirn eingebrannt hat.

Favorit 2: Jennifer Lawrence in "American Hustle", weil sie das Herz von "American Hustle" ist und nicht aufhört, uns an ihrem Talent teilhaben zu lassen.

Außenseiter: June Squibb in "Nebraska", weil sie die richtige Art von Frau spielt, um Bruce Dern in "Nebraska" in den Griff zu bekommen

Bester Nebendarsteller:

Favorit 1: Jared Leto in "Dallas Buyers Club", weil ich ehrlich gesagt fast geschockt war, wie geerdet Letos Charakter war, so überzeichnet er teilweise schien.

Favorit 2: Jonah Hill in "The Wolf of Wall Street", weil Hill wieder wie in "Moneyball" beweist, dass er auch ernste Rollen nicht minder gut beherrscht als komische.

Außenseiter: Barkhad Abdi in "Captain Phillips", weil Abdi ein mehr als beeindruckendes Schauspiel-Debüt ablieferte.

Bestes Originaldrehbuch:

Favorit 1: "Her", weil Spike Jonze eine recht einzigartige Zukunftsvision für die Liebe schuf, die gruseligerweise gar nicht so abwegig ist, wie sie klingt.

Favorit 2: "American Hustle", weil David O. Russell schon mehrere Male zurvor gezeigt hat, wie hervorragende Charaktere geschrieben werden und es dieses Mal wieder tat.

Außenseiter: "Dallas Buyers Club", weil vor allem mit Jared Letos Charakter etwas geschafft hat, was in mehr als 20 Jahren kaum jemandem gelungen ist, nämlich einen "normalen" Transsexuellen zu schreiben.

Bester Animationsfilm:

Favorit 1: "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren", weil Disney sich mit seinen Zuschauern und vor allem Zuschauerinnen weiterentwickelt.

Außenseiter: So ziemlich alle anderen, weil keiner der anderen von mir gesehenen Animationsfilme der "Eiskönigin" das Wasser reichen kann. Bereue es eigentlich nur, "The Wind Rises" von Hayao Miyazaki nicht gesehen zu haben, ansonsten würde ich Disneys Dominanz ernsthaft anzweifeln.

Bester Filmsong:

Favorit 1: "Let It Go", weil dieser Song wie kein anderer Filmsong die Herzen schmelzen ließ und für sich ein kleines Phänomen geworden ist.

Favorit 2: "Ordinary Love", weil es den Golden Globe in der Kategorie bekam.

Außenseiter: "Happy", weil das Lied einer der besten Aspekte des Films ist.

Bestes Kostümdesign:

Favorit 1: "American Hustle", weil die Kostüme ihre Ära perfekt repräsentierten.

Favorit 2: "12 Years A Slave", wegen des Gewinns des Costume Designer Guild Award.

Außenseiter: "The Great Gatsby", weil der Look die größte Stärke des Films war und die Kostüme waren da keine Ausnahme.

Bestes Szenenbild:

Favorit 1: "The Great Gatsby", weil der Exzess aus der Vorlage wunderbar auf die Leinwand übertragen wurde.

Favorit 2: "Her", weil der Film eine der subtilsten Zukunftsvisionen der letzten Jahre schuf.

Bestes Make-Up:

Favorit 1: "Dallas Buyers Club", weil das Budget von nur 250 (!) Dollar echter war, als so viele höher finanzierte letztes Jahr.

Außenseiter: Alle anderen, weil die Nominierungen von "Jackass Presents: Bad Grandpa" und "The Lone Ranger" in dieser Kategorie wie eine Beleidigung gegenüber dem obigen Film klingen.

Bester Schnitt:

Favorit 1: "Gravity", weil der Film auf technischer Ebene absolut nichts anbrennen ließ.

Favorit 2: "Captain Phillips", aufgrund der packenden Inszenierung.

Beste Kamera: 

Favorit 1: "Gravity", aus dem gleichen Grund wie beim besten Schnitt.

Favorit 2: "Inside Llewyn Davis", weil der Film buchstäblich wie ein verblasstes Foto aussieht.

Außenseiter: "Nebraska", weil ich den bereits erwähnten Minimalismus sehr schätze.

Beste visuelle Effekte:

Favorit 1: "Gravity", aus mehreren bereits genannten Gründen.

Favorit 2: "The Hobbit: Smaugs Einöde", weil die Realisierung von Smaug eindeutig besser gelungen ist als erwartet.

Und nicht vergessen: Es sind bloß meine Vorhersagen und ja, ich hab nicht alle Kategorien besprochen. Aber wie ich bereits sagte: Ich wollte mich lediglich auf das beschränken, was ich meine zu kennen.
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