Dienstag, 29. April 2014

"The Quiet Ones"

Story: Der Uni-Professor Coupland will für sein Experiment einen echten Poltergeist erschaffen. Als er mit seinen Studenten anfängt, die junge Patientin Jane Harper in den Wahnsinn zu treiben, scheinen sie etwas Mächtiges heraufbeschworen zu haben...

"The Quiet Ones" ist der neueste Film der "Hammer"-Schmiede, die besonders dafür bekannt war, in den 60ern und 70ern berühmte Horrorfilme wie "Dracula", "Frankenstein", "Die Mumie", usw. neu aufgelegt zu haben und diese Remakes waren auf ihre Weise den Klassikern aus den 30ern ebenbürtig. Dieser Film hier ist kein Remake, basiert aber angeblich auf einem wahren Experiment aus den 70ern.

"The Quiet Ones" fühlt sich an wie ein komischer Mix aus "Carrie" und "Insidious", bzw. "The Conjuring" und wenn er was richtig macht, dann die Spannung erzeugen...aber eher in der zweiten Hälfte. Bei mir wollte sich nie das Gruseln einstellen, vielleicht wegen der miesen Spezialeffekte oder wieder der langsam alt werdenden Found Footage-Mache oder auch vielleicht weil die Charaktere komplett entgegen der Logik handeln. Es fühlte sich ironischerweise an wie ein schlechter Horrorfilm aus den 70ern an - merkwürdig, nicht ganz richtig und leicht unbeholfen. Nicht gruselig.

Fazit: Über diesen Streifen sollte man besser schweigen.

Sonntag, 27. April 2014

"Heaven Is for Real"

Story: Die Burpos verlieren ihre Tochter während der Schwangerschaft der Frau Sonja und haben nun fast ihren Sohn Colton verloren - dieser ging scheinbar durch eine Nahtoderfahrung, deren Erzählung die Eltern mit Tränen in den Augen lauschen...

Ich habe soeben den gesamten Film erzählt. Ehrlich. Kein Antagonist, keine Moral, kein wirklicher Spannungsbogen - insgesamt ist das Ganze einfach nur eine Ansammlung von Szenen, in denen ein Junge erzählt, wie er den Himmel angeblich erlebt hat. Und ja, der Film basiert wirklich auf einem Bestseller, der auf einer wahren Begebenheit basiert...mit anderen Worten hat der echte Junge irgendwas gesehen oder sein Gehirn hat ihm im Koma ein Szenario vorgespielt mit einem Jesus in einem Hoodie. Ernsthaft, ich wünschte ich hätte das komödiantische Talent, um mir das auszudenken. Jedenfalls ist das Ganze ein unschuldiger, kleiner, dämlicher Film, der mit seiner Propaganda nicht so offensiv ist wie "God`s Not Dead".

Fazit: Harmloser religiöser Streifen.

Donnerstag, 24. April 2014

"Rio 2"

Story: Blue und Jewel leben nun mit ihren drei Kindern in Rio und als Jewel mitbekommt, dass sie und Blue gar nicht die letzten ihrer Art sind, treten sie den langen Flug in die Amazonas an, um dann auf ihre Artgenossen unter der Führung von Jewels strengem Vater Eduardo zu treffen...

"Rio" war schon kein Glanzstück (wenngleich schön animiert), hat aber dennoch fast 500 Millionen Dollar eingespielt. "Rio 2" ist in dem Sinne genauso wie der Vorgänger, nur dass er diesmal mit Charakteren und ihren Plots fast überquillt. Die Animation ist wiedermal herrlich farbenreich, bunt, energisch und hervorragend umgesetzt, um Slapstick für Jüngere darzustellen, was auch so ziemlich den Großteil des Films füllt. Der Rest ist schlichtweg dafür da, dass Charaktere die Laufzeit untereinander ausfechten, um ihrerseits Slapstick vorzuführen - als Ergebnis hat man viel zu viele Charaktere, die einfach nicht erfolgreich genug erforscht wurden. Das Beste am Film ist eindeutig das Bösewicht-Duo zwischen dem Kakadu Nigel und dem Giftfrosch Gabi, das durchaus für kurzweilige Lacher/Unterhaltung sorgen kann; dem gegenüber stehen vor allem die sehr dummen menschlichen Charaktere sowie eine Umweltschutz-Botschaft, die zwar wegen des Schauplatzes unvermeidlich, aber dennoch viel besser hätte umgesetzt werden können. Außerdem sind mir noch einige Parallelen zu anderen Filmen eingefallen: "Meine Braut, ihr Vater und ich", "Happy Feet" und bizarrerweise sogar "Die Vögel".

Fazit: "Rio 2" ist nicht mehr als Durchschnitt, aber im Vergleich zu den in diesem Jahr herausgekommenen Filmen wie "The Lego Movie", "Muppets Most Wanted" und "Die Abenteuer von Mr. Peabody und Sherman" ist der Streifen blasser als er vorzugeben scheint.

Mittwoch, 23. April 2014

"Transcendence"

Story: Nach einem Anschlag der Anti-Technologie-Terrorgruppe R.I.F.T. wird der brilliante Dr. William Caster lebensgefährlich verletzt. Seine Ehefrau Evelyn überträgt dessen Bewusstsein trotz Skepsis seitens seines Kollegen Max in den Computer ihres Ehemanns. Keiner konnte jedoch ahnen, dass Will als K.I. einen unstillbaren Durst nach Macht und Kontrolle entwickeln wird...

"Transcendence" war einer von zwei Sci-Fi-Filmen, auf die ich mich dieses Jahr freute, die zwei größten Gründe waren die Möglichkeit eines klugen Sci-Fi-Films und Johnny Depp in einer ernsteren Rolle. Letztendlich kann ich behaupten, dass ich mich freue, Depp mal wieder als guten Schauspieler zu erleben und die anderen wie Morgan Freeman, Kate Mara oder Cillian Murphy sind auch relativ gut. Die Aufnahmen sind ebenfalls richtig toll geworden und man kriegt ein gutes Gefühl von der Welt, in der sich die Geschichte abspielt. Ein ungefähres Gefühl kann aber nicht die eiskalte Enttäuschung ersetzen, die sich bei mir eingeschlichen hat, was die Geschichte an sich betrifft.

Als Zuschauer sollte ich wohl mit den terroristischen und irrationalen Technophoben von R.I.F.T. sympatisieren und nicht mit dem, was im Verlaufe des Films aus Will Caster wird...denk ich mal zumindest. Insbesondere, wenn eben diese dafür verantwortlich dafür sind, dass ihr mächtigster Widersacher überhaupt erst erschaffen wird ! Dies ist auch die allergrößte Dummheit, die mir beim Film aufgefallen ist nebst vielen anderen kleinen, ungewollt witzigen Stellen, die nur zu gut die zahlreichen Plot-Löcher offenbaren. Dabei verrät der Film einem sogar, wie und nahezu warum er so endet gleich in der Einleitung - manche Filme können dies machen, ohne dämlich zu wirken wie "Saw" z.B.

Fazit: Trotz eigentlich aller funktionierenden Elemente ist es vor allem das Drehbuch, was "Transcendence" den Garaus macht, da es mehr Fragen aufwirft als es in der Lage ist zu beantworten.

Dienstag, 22. April 2014

"A Haunted House 2"

Story: Nachdem Malcolm es erfolgreich schaffte, einen Exorzismus an seiner Ex durchzuführen, startet er nun einen Neuanfang mit einer neuen Freundin, ihren Kindern und dem Traumhaus. Aber die Dämonen kommen zurück...

Ich hasse es, wenn ich nur allzu kurz und einseitig sein kann bei Kritiken, aber ich werde diesem Film nicht die Genugtuung geben, wie etwas behandelt zu werden, was Hirnleistung beansprucht hat. Im Prinzip kann ich das alles so zusammenfassen: "Hey, Found-Footage-Horrorfilme sind wieder populär !" - "Echt ? Dann lass uns einfach möglichst lahm, uninspiriert, unkonstant und faul dabei sein, die 12-jährigen werden den Scheiß locker aus der Hand fressen !" - "Klingt nach einer Spitzenidee !" ...und so ist dieser Streifen entstanden. Es gab nie eine Intention, diesen Film auch nur annährend relevanter zu machen als die allererste Woche, in der er ins Kino kommt und es gab auch nie eine Intention, zahlreiche gute Filme wie "Insidious" und "The Counjuring" anständig zu parodieren, denn Parodien sind harte Arbeit. Man muss das Ausgangsmaterial nicht nur geschaut haben, sondern auch verstehen, warum es funktioniert und bestenfalls das Konzept gegen das Original anwenden, um eine Wirkung von Humor zu erzielen...oder so ähnlich.

Hier jedoch verlässt man sich auf das "gute alte Rezept" einer modernen Film-Parodie, nämlich das Auftauchen folgender Witze:
- Furz-Witze
- Sex-Witze
- Rassismus-Witze
- Gewalt-Witze

All das auf eine möglichst veraltete Weise rüberbringen und ausdehnen, sodass es sogar für "Family Guy" zu lang wird und am besten noch Zeug reinbringen, was keinen Monat später komplett irrelevant und vergessen wird oder bestenfalls (?) zeigt, aus welchem Jahr der Film ist. Natürlich sind die Charaktere inkonsequent umgesetzt, ebenso wie es die Kameraführung ist.

Fazit: Man muss meiner Meinung nach sowieso besessen sein von solchen Filmen, um auch diesen zu mögen. Wenn euch also alle oben genannten Witz-Arten auf die bewährt repetitive Weise gefallen...eure Entscheidung.

Samstag, 19. April 2014

"The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro"

Story: Peter Parker steckt in einem Dilemma, da er durch sein Versprechen an Captain Stacy nicht Gwens Freund sein und sie somit in Gefahr bringen kann. Parallel dazu entsteht durch einen tragischen Unfall Electro, der durch Missverständnisse zum Schurken wird...

Meine größten Bedenken waren, dass das hier zu einem zweiten "Spider-Man 3" verkommt: Zu viele Schurken und zu viel (schlecht umgesetztes) Drama. Und...es ist stattdessen ein gutes Sequel geworden, womöglich sogar besser als der Vorgänger. Jedenfalls ist die Action hier um einiges fetztiger und atemberaubender als vorher: Spider-Man scheint noch agiler, noch raffinierter und noch stärker; außerdem wird New York dabei toll in Szene gesetzt. Da ist auch noch die Besetzung und Jamie Foxx als Electro zieht alles auf seine Seite: Die Lacher, das Mitleid, die Sympathien und die Verachtung...wer hätte noch gedacht, dass mal ein Oscar-Preisträger einen B-Schurken spielen wird ? Andrew Garfield und Emma Stone spielen erneut richtig gut und glaubhaft ein Paar, was in Comicbuch-Verfilmungen ja auch nicht so oft vorkommt. Außerdem möchte ich noch gerne das Sounddesign und die allgemeine Comicnähe loben - aufmerksame Comic-Kenner werden sofort oder zumindest unterschwellig Details bekommen, die im Nachhinein auf interessante Sachen in der Zukunft deuten. Ebenso ist es bemerkenswert, wie viel Mut die Macher hatten bezüglich eines Charakters und dessen Entwicklung im Film...es ist immerhin etwas, was sogar die jetztigen Comicfilm-Götter von Marvel sich nicht trauen durchzuziehen.

Die positiven Aspekte beiseite...warum mussten die ersten 10 Minuten ein riesiger Flashback sein ? Jamie Foxx als Electro mag vielleicht einer der besten Aspekte des Films sein, aber als er davor noch Max Dillon haben es die Macher etwas damit übertrieben, wie absolut scheiße die Mitmenschen mit ihm umgehen...ja, es gibt sehr viele Arschlöcher auf der Welt, aber das wäre sogar für einen Comic zu lächerlich. Das Drama rund um Peter Parker, seine Verantwortungen und Entscheidungen, ist zwar meistens gut verteilt und nicht zu sehr übertrieben, aber manchmal wurde es mir dann doch etwas zu viel mit mit roten Augen und dem Heulgesicht von Andrew Garfield. Zudem kamen Green Goblin und Rhino entgegen der Marketing-Kampagne relativ wenig im Film vor, was mir beim ersten aus Prinzip leid tut und beim zweiten wegen Paul Giamatti. Wenn wir schon beim Green Goblin sind: Harry Osborns Nebenhandlung fühlte sich für mich etwas zu kurz an und es war nicht so richtig glaubhaft, dass er und Peter mal vor langer Zeit Freunde waren und nun wieder auf einmal "beste Freunde" sind.

Fazit: Mehr Drama, mehr Action und mehr Charakterentwicklung, so würde ich diesen Film insgesamt zusammenfassen. Er ist nicht an allen Stellen rund und gewisse Sachen hätten besser gelöst werden können, aber für das, was er ist und das, was er aus den Comics darstellt, habe ich großen Respekt vor diesem Film und kann ihn als wirklich guten Blockbuster empfehlen.

Donnerstag, 17. April 2014

"The Raid 2"

Story: Nach den Ereignissen des Vorgängers wird Rama nun von der Polizei in ein Gefängnis eingeschleust, wobei er nicht nur die Mafia aufhalten will, sondern auch noch die Korruption innerhalb der Polizei...

Der erste Teil war erstaunlich gut und sollte auf jeden Fall mehr als ein Geheimtipp sein, aber der Nachfolger haut nochmal alles weg. Vor allem die absolut erstaunlich choreographierten Actionszenen - egal ob mit Auto, Zug oder Martial-Arts-Kampf alter Schule, wo nicht an Realismus gegeizt wird - sind eine Augenweide und gehören zu den besten, die seit Ewigkeiten in einem Film zu sehen waren und sind bis ins letzte Detail einstudiert, was mich den Film hoch respektieren lässt. Dabei ist die Action stets sauber gefilmt: Null Verwirrung, verwackelte Aufnahmen sind auf die anständige, nicht-nervige Weise umgesetzt und es ist immer nägelbeißenderweise packend. Hinzu kommen noch die Geschichte und die Darstellungen der Schauspieler, die einer recht klassischen Mafiathriller-Story Gewicht geben und auf jeden Fall subtile Momente hergeben, wo das Visuelle für sich sprechen kann. Ich fühle mich irgendwie schuldig, dass ich nicht allzu viel über den Film sagen kann, aber mir fallen momentan kaum bis keine wirklichen Schwächen hier ein und ich überlege teilweise ernsthaft, ob ich diesen Streifen als einen der besten Actionfilme bezeichnen kann, die ich je gesehen habe und die es überhaupt gibt.

Fazit: Wer Martial-Arts, bisschen Blut + Gore, Mafiathrillerplots und "klassischer" Action nicht abgeneigt ist, dem kann ich "The Raid 2" nur empfehlen.

Mittwoch, 16. April 2014

"Oculus"

Story: Tim soll angeblich seine Eltern umgebracht haben und kommt erst jetzt aus dem Gefängnis raus. Seine Schwester Kaylie kann dem nicht glauben und vermutet die wahre Ursache in einem antiken Spiegel, der angeblich schon mehrere Menschenleben gekostet hat...

Vor allem nicht den Trailer vorher schauen, er gibt einerseits einen etwas falschen Eindruck vom Film und andererseits verrät er eine Szene, die ohne Vorwissen mehr Wirkung entfaltet. Abseits davon kann ich behaupten, dass "Oculus" mich durchaus positiv überrascht hat; vor allem da er als billiger Found Footage-Film hätte enden können und das wäre fatal. Hier geht es vor allem um Atmosphäre und Spannung, sowie die eingebaute Möglichkeit, dass es doch ganz anders sein könnte als es eigentlich ist - so ziemlich der Horror, den ich mag ! Der Streifen erinnert mich vom Stil und von der Art her vor allem an Genre-Kollegen wie "Insidious", was beim Blick auf das Poster nicht als überraschend rüberkommt.

Die Besetzung ist erfreulich glaubwürdig, wenn sie die teilweise eher schwachen Dialoge vortragen muss und was den Horror angeht, so ist er vielleicht nicht immer qualitätsmäßig spitze, aber wie bereits oben erwähnt, wird er durch starke Atmosphäre und Spannung aufrechterhalten. Ein weiterer guter Aspekt ist, dass Gore nicht zu aufdringlich ist und das Schlimmste gar nicht erst gezeigt wird - es soll ruhig im Kopf entstehen, da wo es hingehört. Das Konzept der Handlung ist durchaus interessant und ich würde gerne eine Fortsetzung dieser sehen, worauf die Filmemacher auch mehr oder weniger hindeuten.

Fazit: "Oculus" ist keine Offenbarung, aber ein insgesamt sehenswerter Horrorfilm, der eindeutig mehr auf die Fans der klassischen Machart zielt.

"Nymph()maniac Vol.1"

Story: An einem kalten Winterabend liest Seligman die übel zugerichtete Joe vor seiner Haustür auf. Drinnen erzählt sie ihm von ihrem Leben als Nymphomanin...

Ich bin kein wirklicher Fan von Lars von Trier, aber ich mag durchaus seine Filme "Antichrist" und "Melancholia". Und was soll ich sagen: "Nymph()maniac Vol.1" hat mich vor allem enttäuscht, als einen wirklich guten oder wirklich schlechten Eindruck hinterlassen. Die Marketing-Kampagne wollte mir weismachen, dies wäre der schockierendste und expliziteste Sexfilm, der je ins Kino kam. Klar, es gibt einige visuelle Momente, die man vorher vielleicht nicht so sah, aber alles in allem wusste ich bereits dank dem Regisseur, was ich zu erwarten hatte und war nicht wirklich schockiert. Ich bin enttäuscht, da ich mir neue Einsichten in den Sex durch von Trier wünschte, ebenso wie ich neue Einsichten in die Depression bekam (was meiner Meinung nach kein anderer noch lebender Regisseur so gut hinbekam !). Diese kamen nicht und obwohl es nicht als Lust-Film gestaltet wurde, so fühle ich mich, als ob diesem Streifen die Substanz hinter allem fehlt - kein komplett hohler Arthouse-Film, aber dennoch nicht so ausgefüllt wie er hätte sein können.

Von allen Beteiligten finde ich vor allem Uma Thurman am besten in Szene gesetzt; möglicherweise auch weil ihr 3. Kapitel das (ungewollt ?) unterhaltsamste/witzigste ist von allen und den Höhepunkt des Films bildet, der aus 4,5 aus 8 Kapiteln besteht. Im Vergleich dazu ist bsw. Shia LaBeouf relativ blass geraten und Charlotte Gainsbourg liefert ihre standardmäßig gute Performance ab. Ansonsten behaupte ich jetzt einfach mal, dass es mehr darum ging, bestimmte Sachen zu zeigen als tatsächlich die Geschichte seiner Charaktere zu erzählen. Mag aber auch sein, dass ich einiges vielleicht nicht verstehe; die monoton aufgesagten Zeilen der Schauspieler verleiten mich leider nur schwer dazu, mich extra mit den versteckten Anspielungen zu beschäftigen.

Fazit: Für die erste Hälfte von "Nymph()maniac" konnte ich nicht wirklich warm werden und das vor allem wegen dem, wie der Inhalt präsentiert wird und nicht wegen dem gewohnt hervorragendem technischem Äußeren. Lars von Trier-Kenner wissen, was sie ungefähr erwartet und dürften die letzten sein, die dieser Streifen schockieren wird.

Dienstag, 15. April 2014

#9: Sollte man CGI überdrüssig werden ?

Computergenerierte Effekte können eine durchaus feine Sache sein. Ohne diese könnte man bsw. nicht in "Sin City" landen, in "Matrix" keinen Kugeln ausweichen oder mit "Toy Story" die eigene Kindheit neu entdecken. Andererseits haben diese Effekte seit Beginn des Jahrtausends immer mehr und immer häufiger Filme überschwemmt, sodass man als Zuschauer nun langsam dazu trainiert wurde, Illusionen leichter zu durchschauen.

Zu Beginn konnte man natürlich nicht genug davon bekommen und die spärlichen Einsätze haben eindeutig geholfen, die Erfahrung zu verbessern - ich persönlich erinnere mich da vor allem an "Jurassic Park" und "Terminator 1+2", die ich noch als Kind sah und wirklich nah dran war zu glauben, dass sowohl die Dinosaurier als auch die Killermaschinen echt waren (vor allem weil ich auch nicht wusste, wie diese Effekte zustande kamen). Mehrere Jahre später weiß ich nun, dass bei diesen Filmen (und inbesondere bei "Terminator 2") einige verschiedene Effekte zusammenkamen - Modelle, Puppen, Animatronics, Motion-Capture-Verfahren, Greenscreen und vieles mehr, natürlich auch die ergänzenden Computereffekte. Und wenn ich ehrlich bin, trotz oder gerade weil all die verschiedenen Effekte zum Einsatz kamen, sehen diese Filme bei weitem nicht so angestaubt aus wie z.b. "Star Wars Episode 1", dem man durchaus sein Alter ansieht. Dies liegt vor allem daran, dass dieser Film filmtechnisch recht simpel und nahezu mit einem Trick kreiert wurde, was das Auge problemlos erkennt.

Ich weiß natürlich von den Vorteilen, einen Film komplett am Computer erstellen zu lassen. Man kann nahezu alles herbeizaubern und insbesondere bei gewagten Szenen muss niemand zu schaden kommen; in Theorie ein Traum fürs Filmteam. Und ja, viele meiner Lieblingsfilme wie bsw. die "Toy Story"-Trilogie sind komplett am Computer entstanden, aber bei solchen Animationsfilmen, seien sie von Pixar, DreamWorks, Sky Blue oder auch Disney, gehe ich von vornherein davon aus, dass ich getäuscht werde, es geht nur noch darum, inwieweit mich diese Täuschung anspricht - ob persönlich, artistisch oder im besten Fall beides.

Wenn richtig eingesetzt, kann CGI absolut wegfegendes erreichen: Man nehme nur Gollum aus der "Herr der Ringe"-Trilogie als Beispiel; diese ist nun ein Jahrzehnt alt und trotzdem gibt es bis hierhin nichts derart Vergleichliches (bis auf Caesar aus "Planet der Affen Prevolution", aber dieser wurde ja auch wie Gollum erst durch Andy Serkis möglich). Serkis war am Set und hat mit den anderen Schauspielern zusammengearbeitet und wirklich jede seiner Szenen gespielt und durch aufwendige Arbeit am Computer mit Hauttexturen und weiteren kleinen Techniken ist einer der bahnbrechendsten Charaktere des letzten Jahrzehnts entstanden, der technisch gesehen nicht wirklich da war. Oder wenn ich "Sin City" wieder aufgreife: Die Computereffekte trugen zur bewussten Überstilisierung bei und mehrere Schichten von unterschiedlichen Effekten wurden Sachen möglich, die es eigentlich nicht sein sollten und es hat nicht unnatürlich ausgesehen, weil die erschaffene Welt bestimmte Unmöglichkeiten erlaubte oder gar brauchte, um getreu der Vorlage zu bleiben.

Schlussendlich möchte ich sagen, dass obwohl CGI etwas zu oft eingesetzt wird, es in den richtigen Händen und gemischt mit weiteren Effekten ein machtvolles und nützliches Werkzeug sein kann, um Geschichten zu erzählen. Hauptsache, es ist nicht andersherum, denn je öfter der Zauberer einen Trick wiederholt, desto öfter wird es für das Publikum, diesen zu durchschauen.

Donnerstag, 10. April 2014

"Die Bestimmung - Divergent"

Story: 100 Jahre nach einem fatalen Krieg ist Chicago von einer Mauer umgeben und für die Wahrung des Friedens wurde die Bevölkerung in 5 Gruppen eingeteilt und wer keiner dieser Gruppen zugehörig werden kann, wird gnadenlos eliminiert. Dumm nur, dass Beatrice eine solcher "Unbestimmten" ist...

Zugegeben: Der Anfang fängt relativ dezent und nicht schlecht an, auf jeden Fall so, dass man diesmal einen guten "Tribute von Panem"-Klon vermuten will. Es gibt einige emotional ordentlich gemachte Szenen, die Protagonistin ist keine Mary Sue und diese Aufteilung in 5 Gruppen scheint sogar halbwegs Sinn zu machen (auch wenn die herrschende Gruppe es besser wissen müsste, sind ja nicht die Wahnsinnigen aus "Tribute von Panem"). Sobald man dann in der Mitte ankommt, gibt es einen unvorhersehbaren Bruch und der Film sinkt grandioser als die Titanic; nicht zuletzt wegen zahlreicher abstrus-bizarrer Anmutungen und Vergleiche zum 3. Reich, die weder inszenatorisch noch emotional greifen. Letztendlich schlittert das alles in ein ziemlich schlechtes Ende, das die Aussetzung von Unglaubwürdigkeit arg streckt und mich fragen lässt, ob die Vorlage schon so war. Schauspielerisch war der Cast insgesamt recht in Ordnung, aber was Kate Winslet hier abzieht ist fast schon unterirdisch schlecht (vor allem für ihre Verhältnisse)...dies ist auch dem Verschwörungsplot geschuldet, der mit jeder Besetzung nicht funktionieren würde.

Fazit: Insgesamt ein leicht unterdurchschnittlicher Streifen und halbwegs passabler "Die Tribute von Panem"-Klon.

Mittwoch, 9. April 2014

"The Single Moms` Club"

Story: 5 Single-Mütter formen einen Club, um über ihre Probleme zu sprechen...

Dieser Film...da gibt es anscheinend einen Filmemacher namens Tyler Perry, der sich vor allem in den USA einen ähnlichen Ruf wie bsw. Adam Sandler aufgebaut hat, nur dass Adam Sandler seine Scheiße poliert rausbringt und so wie dieser Film aussieht, sieht es bei Tyler Perry anders aus. Teilweise gibt es einfach schockierende und eklatante Fehler in diesem Streifen wie Kameraposition und -führung, die dilettantischer kaum sein könnte und der Inhalt ist eigentlich widersprüchlich. Männer sind Schweine, aber am Ende braucht eine Frau nunmal einen Mann ? All der Sexismus, Rassismus, Bedienen der ältesten Klischees - und dann ist man sogar nicht konsequent genug bei dem lächerlichen Versuch, sowas wie Moral zu etablieren ?

Fazit: Der bisher schlechteste Film 2014, weil weder Inhalt noch Hülle überzeugen können.

Montag, 7. April 2014

Serien-Kritik: "Two and a Half Men"

Story: Charlie Harper verdient seinen Lebensunterhalt als Werbejingle-Komponist und ist ein alkoholsüchtiger Playboy, in dessen Villa sein Bruder Alan einzieht, der an Wochenenden auch noch den Sohn Jake betreut...

Lieblings-Charakter: Von Charlie Harper als dem Lieblingscharakter zu sprechen wäre relativ unfair, da ich für keine Sekunde dran geglaubt hab, dass Charlie Sheen überhaupt schauspielern musste - er war eher er selbst. Aber ja, seine Präsenz ist die erträglichste von allen.

Ungeliebter Charakter: Jake. In Sachen nervig, plump und einfach unwitzig "nimmt er sich den Kuchen".

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zur Serie: Ich persönlich kann wie bei so vielen anderen berühmten Sitcoms einfach nicht verstehen, wo die Witze beginnen und wo sie aufhören. Neben "The Big Bang Theory" ist dies hier für mich die schlimmste Sorte von Sitcom, da die Live-Zuschauer über wirklich alles lachen: jeden kleinen Moment, jede Körperbewegung, jeden Atemzug; man könnte einen Finger zeigen und dieser wäre witzig. Jedenfalls muss ich dieser Serie wenigstens zu Gute halten, dass sie anfangs noch auf einen charismatischen Selbst-Darsteller wie Sheen gesetzt hat, der zwar alleine weder Serie noch Film retten kann, aber dennoch einen Hauch Unterhaltungswert bringen kann.

Wem zu empfehlen: Bis zu seinem fiktiven Tod Hardcore-Charlie Sheen-Fans und selbst bei denen würde ich zweifeln.

Freitag, 4. April 2014

"The Grand Budapest Hotel"

Story: 1985 erzählt ein Schriftsteller seine Blockade in 1968, in der ihm der Besitzer vom "Grand Budapest Hotel" erzählt, wie er seit 1932 als Lobby-Boy langsam zum Besitzer eben dieses Hotels aufstieg...

Ja, die Geschichte ist nicht die einfachste und es gibt obendrein noch einen Haufen skurriler Charaktere, allesamt mit Stars besetzt, was eigentlich öfters nicht so gut funktioniert. Da das hier aber ein Wes Anderson-Film ist, funktioniert es eben doch und das erstaunlich toll. Zugegeben: "The Grand Budapest Hotel" lässt sich ingesamt als ein typischer Streifen dieses Regisseurs bezeichnen, denn all die Zutaten sind hier vorhanden, vom Spagat zwischen Komödie und Drama bis hin zu wahnwitzigen Situationen, die fein genug platziert sind und nicht mit zu vielen Gags überstrapaziert werden. Es ist ebenso skurril wie lebensecht und ist einem trotz offensichtlich gemalten Kulissen doch näher als man glaubt.

Dieses Technische ist eine der Sachen, die ich an Anderson-Filmen so mag: Er weiß zu verstehen, wie man verschiedene Kino-Tricks miteinander kombiniert, um die Illusion schwerer durchzuschaubar zu machen. Genauso sehr kann er durchaus witzige und amüsante Szenen mit ernsten, düsteren und emotionalen ausgleichen. Hier kann ich auch schauspielerisch absolut niemanden herausheben, denn jeder wird wahrscheinlich seinen Favoriten haben: Mal ist es Ralph Fiennes, mal Willem Defoe, mal ein anderer Darsteller - jede der Figuren sind trotz (oder gerade wegen ?) ihrer leichten Überzeichnung sofort interessant, aber auch nicht zu abgedreht, als dass man wieder "aus dem Film rauskomme". Die Produktion ist mal wieder absolut fantastisch und falls kein anderer ähnlich imposanter Film 2014 rauskommt, dann sollte der nächste Oscar für das Produktionsdesign an diesen Film gehen (plus vielleicht noch denen für Kamera, Kostüme und Sets wegen dem Detailreichtum).

Fazit: Wenn "Moonrise Kingdom" eher auf Emotion abzielte, dann zielt "The Grand Budapest Hotel" definitiv auf schwarzen Humor und Skurrilität des Geschehens. Ich wurde hiermit köstlich amüsiert und kann es absolut jedem empfehlen, vor allem eher Wes Anderson-Fans, weil diese schon ungefähr wissen, worauf sie sich einstellen können.

Mittwoch, 2. April 2014

"Sabotage"

Story: John Wharton und sein Team von Drogenfahndern sind die besten des Landes, doch bei einer ihrer Missionen scheinen sich 10 Millionen Dollar einfach in Luft aufgelöst zu haben. Die Drogenbosse rächen sich an John, indem sie seine Familie entführen und John will sich seinerseits rächen und das mit seinem eigenen Team...

Arnie ist (erneut) wieder da und es ist einfach etwas Wunderbares geworden, aber lasst mich vorerst erklären. Seit dem "South Park"-Film und "Wolf of Wall Street" habe ich nicht solch eine große Anzahl von Flüchen gehört und diese werden in klassischer 80er-Jahre Action-Kino möglichst übertrieben und mit grandiosem Wahnsinn vorgetragen/dem Gegenüber den Hals runter gestopft. Außerdem gibt es hier einen relativ hohen Gewaltgrad für die heutigen Actionfilm-Verhältnisse, sodass "Sabotage" gleich doppelt erfrischend wirkt.

Wenn dieser Streifen eines definitiv schafft, dann dass er zeigt, dass Arnie es immer noch drauf hat für sein Alter und immer noch perfekt funktioniert, wenn er einen klassischen Actionhelden spielt. Interessanterweise sind hier die Frauen wie Olivia Williams keineswegs Heulsusen, sondern können den Männern jederzeit Paroli bieten, was auch durchaus eine nette Abwechslung ist. Die Action selbst ist nicht überaus spektakulär, aber sie ist gut genug, um den Film über zu unterhalten.

Fazit: "Sabotage" ist eine (weitere) Hommage an 80er Jahre Action und ja, der Schwarzenegger kann es immer noch. Wer auf solche Actionfilme steht und weder etwas gegen Fluchen noch gegen teilweise explizite Brutalität hat, der wird hier garantiert Spaß haben.

Dienstag, 1. April 2014

"God`s Not Dead"

Story: Ein junger christlicher Student namens Josh Wheaton (!) wird bereits in der allerersten Vorlesung in der Philosophie-Klasse von seinem atheistischem Professor Radisson (!) herausgefordert, als dieser auffordert, alle Studenten den Satz "Gott ist tot" aufzuschreiben...

Alleine der Trailer hierfür sollte allen klar machen, wie propagandistisch und dämlich dieser Film werden sollte und was soll man sagen - die Macher haben keineswegs enttäuscht und alle Erwartungen übertroffen ! Kevin Sorbo als Professor Radisson ist der einzige gute Schauspieler aus der gesamten Truppe, weil ich ihm eindeutig den Psychopathen abkaufe. Was den Rest angeht: Als Atheist diesen Film zu sehen ist recht bizarr, denn er ist komplett einseitig und macht nicht einmal Sinn in seiner Darstellung. Witzigerweise sind es üblicherweise eben nicht die Christen, die sich auf wissenschaftliche Fakten stützen und nein, die überwältigende Mehrheit der Wissenschaft spricht sich eindeutig gegen die Existenz eines Gottes aus - wenn man von den empirischen Fakten ausgeht. Natürlich sind alle Atheisten herzlose, emotionslose und psychopatische Arschlöcher und nur Christen sind wahrlich gute Menschen. Achja, Muslime werden hier auch nicht ausgelassen, denn diese sind gewalttätig. Gesegnet seien die Macher dieses herrlich blöden Propaganda-Streifens, denn diese brachten mich auf den rechten Weg. Nie wieder an die eigene Vernunft oder den Verstand glauben, sondern einem antiken Märchenbuch aus der Wüste. Danke, "God`s Not Dead" !

Fazit: Wer sich gehörig einen ablachen will auf Kosten von ziemlich leichtgläubigen und hirnlosen Menschen, die klug genug sind, um einen Film zu machen, der möge sich hier in Frieden bedienen.

"Noah"

Story: Gott gefiel nicht, was die sündigen Menschen auf der Erde so trieben und so beschloss er, sie alle qualvoll zu ersäufen. Lediglich der gottesfürchtige Noah mitsamt seiner Familie soll überleben, und so befehlt ihm Gott, eine Arche zu bauen...

Darren Aronofsky ist ein interessanter Regisseur und dieser Film hat so einige interessante visuelle Effekte, die durchaus nett anzuschauen sind...und dann gibt es noch das grauenhafte CGI Richtung Ende des Films, insbesondere bei den Tieren in der Arche und zwei Babys. In Anbetracht der Originalgeschichte ist Noah hier selbst der faulste und nichtsnützigste Charakter von allen, da die Arche für ihn von Steinwesen erbaut wird. Jep, von Steinwesen. Und seltsamerweise gibt es sogar Schlachten mit diesen gegen die bösen Ungläubigen...es ist zwar eine Weile her, seitdem ich diese Geschichte gelesen habe, aber ich kann mich weder an Steinwesen noch an Massenschlachten erinnern, die eher mäßig spannend sind. Was auf jeden Fall zur absoluten Hysterie beiträgt, ist die schauspielerische Leistung der Beteiligten, die entweder grandios übertreiben oder untertreiben - die Motivationen an sich können innerhalb weniger Momente kippen und keiner der Charaktere geht über die eine Dimension, mit der sie liebevoll in der Bibel bedacht wurden.

Fazit: "Noah" ist unfreiwillig komisch in seinem Wahnsinn, eine der brutalsten Geschichten überhaupt auf die Leinwand zu bringen.
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