Sonntag, 30. September 2012

Oktober-Vorschau

Oktober wird mal wieder ein Thema-Monat, diesmal mit zwei besonderen Countdowns. Hier die Termine:

07.10. : Top 10 Serien
14.10. : Top 30-21 Filme
21.10. : Top 20-11 Filme
28.10. : Top 10-1 Filme

Ansonsten werden in Kürze Rezensionen zu Serien verfügbar sein. Vorschläge wünschenswert !

Donnerstag, 27. September 2012

"The Expendables 2"



Story: Dieses Mal muss das Team um Barney Ross ein geheimnissvolles Objekt aus einem abgestürzten Flugzeug in Osteuropa bergen...

"The Expendables 2" ist sicherlich eines der besten Sequels dieses Jahres, weil es auf dem Vorgänger aufbaut, die Hauptzutat erweitert (mehr Ikonen = mehr Fun) und somit auch um einiges besser am Ende da steht. Insbesondere fällt ins Auge "Die Action-Triade" Stallone-Willis-Schwarzenegger, die bei einem gemeinsamen Auftritt die Zügel in die Hand nimmt und massiv Ärsche kickt. Achja, bedankt euch bei Chuck Norris dafür, dass man nicht die gesamte Gewalt bringen konnte - so gesehen ist dieser Film trotz "FSK 18" relativ zahm, auch wenn das von anderen Faktoren wettgemacht wird.

In Anspielung auf die Filme der verschiedenen Ikonen gibt es hier reichlich Einzeiler, Schießeinlagen und eine mehr als seichte Story, bei der man mit aller Mühe versucht, alle Stars genügend zu würdigen. Als eine feine Neuerung mischt diesmal sogar eine Frau im Team mit, was möglicherweise auf ein Spin-Off hinweisen könnte.

Fazit: "The Expendables 2" ist eine kurzweilige, bombastische, wenn auch reichlich dämliche Liebeserklärung an all die klischeehaften Action-Filme der 80er und 90er. Anders würde man sich das natürlich auch nicht wünschen.

Dienstag, 25. September 2012

"The Cold Light of Day"

Story: Der Geschäftsmann Will Shaw wollte nur einen Segelurlaub mit seiner Familie verbringen, doch diese wird überraschend gekidnappt, er muss vor allen möglichen Geheimdiensten fliehen und sein Vater hat auch ein Geheimnis...

Lasst euch nicht davon täuschen, dass hier Legenden wie Bruce Willis und Sigourney Weaver mitspielen, denn der ganze Film ist ein großer Haufen von zusammengeschmissener Verwirrung, der so sehr ernst genommen werden will wie die Bourne-Reihe. Es erwartet euch ein "Katz und Maus"-Spiel, bei dem alle paar Minuten die Münze gedreht werden muss, was aufgrund der flachen Charaktere vollkommen irrelevant ist. Sprich: Man weiß nie genau, wer auf welcher Seite steht und was eigentlich vor sich geht, von daher ist die Action relativ plump und leider auch ziemlich billig gedreht...da sind sogar einige Indie-Filme produktionstechnisch überlegen. Bruce Willis hat hier seinen eindeutig blassesten Auftritt in seiner gesamten Filmkarriere, Sigourney Weaver macht hier den Terminator und Henry Cavill kann nur darauf hoffen, dass ihn hier möglichst wenig Leute sehen, weil er immerhin bald den Superman mimen wird.

Fazit: Unüberlegt, faul zusammengesetzt/geschauspielert und mies produziert; all das macht "The Cold Light of Day" zu einem der schlechtesten Thriller dieses Jahres und der letzten Zeit. Willis und Weaver sollten sich dringend aus solchen Filmen raushalten, sonst laufen sie Gefahr, ihren Namen zu beschmutzen.

Montag, 24. September 2012

"Defiance - Für meine Brüder, die niemals aufgaben"

Story: Weißrussland (bzw. damals Ostpolen), 1941. Deutsche, wie auch polnische Kollaborateure, jagen die verbliebenen polnischen Juden. Als die Eltern der 4 Bielski-Brüder getötet werden, entkommen sie und verstecken sich in einem Waldgebiet. Die wachsende Gruppe baut eine Zufluchtsstätte für flüchtige Juden auf. Allerdings werden sie bald von russischen Partisanenkämpfern aufgespürt und 1 Bielski-Bruder schließt sich diesen mit einem Teil der Gruppe an, während der Rest im errichteten Camp dem harten Winter trotzt.

Mir gefällt an diesem Film, dass er keine Partei zu stark heroisiert wird. Weder die jüdische Gemeinschaft, die sich im Wald bildet, noch die russichen Partisanen. Nach meinem Hintergrundwissen, wird die Rolle der Juden ziemlich authentisch widergegeben. Denn gern gesehen wurden diese bei den russichen Partisanen auch nicht.

Die Charaktere sind vielschichtig und entwickeln sich im Laufe des Films. Die Zahl der Nebencharaktere ist dagegen schon eher grenzwertig, da man zuweilen etwas durcheinander geraten kann. Dennoch prägen sich die wichtigsten von ihnen so stark ein, dass sie einen Eindruck hinterlassen.

Dramaturgisch ist der Film an für sich gelungen. Er ist zwar durchaus lang, aber gewinnt immer wieder an Spannung. Ich würde vermuten, dass einiges kürzer geraten wäre, würde der Film nicht auf einer wahren Geschichte und noch dazu auf einer Romanvorlage basieren. Auch stellt sich mir die Frage, ob das Ende nicht auch etwas zu klischeehaft ist. Nur ein perfektes Timing ermöglicht dieses Ende, was nicht gerade für die Authenzität der End-Szene spricht.

Ich habe weder den Roman gelesen, kann also den Film als Literaturadaption nicht bewerten, und kenne mich auch leider nicht genug mit dem historischen Kontext aus, um die Authenzität zu beschwören. Es gibt jedoch offenbar auch Kritiker, denen zufolge die Sicht auf die Bielski-Partisanen zu einseitig wäre, weil sie auch auf Kosten der Bevölkerung gelebt hätten. Das wird im Film zwar mit einer Szene angedeutet, aber wirkt tatsächlich etwas unterrepräsentiert.

Fazit: Das historische Vorbild ist meiner Meinung nach ein herausragendes Beispiel des Mutes, den viele während des Zweiten Weltkriegs gezeigt haben. Ich finde es berechtigt, dass diesen Brüdern eine Art cinematisches Denkmal gesetzt wurde. Der Film ist darüber hinaus absolut sehenswert, allein schon wegen der gut in die Story integrierten Action-Sequenzen. Es lohnt sich, ihn anzusehen.

"Cosmopolis"

Story: Der 28-jährige Milliardär Eric Packer ist emotions-, kompromiss- und gewissenslos. Er lebt Geld genauso sehr, wie er es ist: Immer in seiner Limousine unterwegs, schneller Sex und fixiert auf den Untergang seines Vermögens...solange er sich noch die Haare schneiden lassen kann...

"Cosmopolis" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Don DeLillo aus dem Jahr 2003 und hatte schon damals die Finanzkrise und die daraus resultierende "Occupy"-Bewegung traurigerweise vorhergesagt. Der Film dazu ist aber etwas ganz Besonderes, als Adaption und als eigenständiges Werk.

Ich habe das Buch nicht gelesen, weswegen ich die Nähe zur Vorlage leider nicht betonen kann, aber David Cronenberg ist ein kontroverser Filmemacher und hier war er ebenfalls recht kontrovers: Einerseits ist er so nah wie es sonst nur wenige schaffen und andererseits so weit, wie es nur geht. Als eigenständiger Film erinnert mich der Streifen am meisten an Finchers "Fight Club", auch wenn die Stile voneinander abweichen und dennoch einander gleichen wie adoptierte Geschwister es können.

Robert Pattinson hat hiermit seine beste (oder schlechteste) Leistung abgeliefert: Sein Protagonist soll möglichst blass und leer rüberkommen und das schafft der Ex-Vampir problemlos. Dadurch aber wirkt er eher uninteressant als innerlich zerrissen und der allgemein schlichte, plastische und gefühlskalte Look des Films untergräbt dessen Performance nur noch weiter.

Fazit: "Cosmopolis" ist vielleicht nur ein Schatten seiner Vorlage oder möglicherweise auch ein unterschätztes Meisterwerk der modernen Filmkunst, welches heute wie noch nie aktuell ist - fest steht, dass dieser Film Meinungen spalten wird und meine neigt sich eher in Richtung der negativen Seite, vor allem durch den Protagonisten. Andersherum kann man sich keinen besseren Bösewicht wünschen.

Samstag, 22. September 2012

"Was passiert wenn`s passiert ist"

Story: 5 ganz verschiedene Paare aus Atlanta erwarten auf ihre Art und Weise ein Kind...

Es gibt nur wenige Filme, die sich so präzise durch ihren Titel beschreiben lassen...so präzise, dass ich da nichts hinzufügen kann. Ja, die Charaktere sind eigentlich alle liebenswert (mehr oder weniger), alles trottelige Eltern, die keinen konkreten Plan vom Kinderkriegen haben - von Karrieregeilen bis zu 0815-Paaren, fast alles dabei. Mein Problem dabei ist, dass der Film scheinbar nur die ansprechen wird, die bereits Eltern sind oder werden wollen - wenn überhaupt. Die buchstäblich schwere Geburt erfolgt erst durch das Erfüllen aller Rom-Com-Klischees...ja, ich hab den Film nicht genossen. Hierbei fehlt dieser Art vom Film auch irgendwie das Herz und die Lust; alles scheint irgendwie...vorbeizugehen, ohne dass irgendwas Wichtiges passiert.

Fazit: Sowas passiert, wenn`s passiert ist. Mehr gibt es da nicht zu sagen.

Dienstag, 18. September 2012

"Resident Evil: Retribution"

Story: Alice sucht immernoch nach den Verantwortlichen des T-Viruses und kämpft währenddessen gegen Zombies, während sie neue Freunde und Feinde gewinnt...

Ernsthaft: Die Reihe hätte schon lange vor diesem Film enden sollen, denn (soweit ich das von einem Fan bestätigen ließ) sie basiert so derart lose auf der Videospielreihe, dass man lediglich Namen und vage Zusammenhänge übernommen hat. Was ziemlich erstaunlich ist, denn Regisseur Paul W. S. Anderson hat 1995 mit "Mortal Kombat" eine der besten Videospielverfilmungen gedreht, weil sie sich an die Story des Spiels hielt, alle wichtigen Aspekte wie Namen, Kämpfe und Humor hatte und aufgrund des Jugendschutzes lediglich die brutalen Fatalities vermissen ließ. Schon interessant, einfach so um DIESEN Film rumzureden.

Eigentlich kann ich ruhig die Kritik von "Resident Evil: Afterlife" reinkopieren und es würde nur bedingt einen Unterschied machen. Auch hier gibt es Anderson-typisch eine nackte Alice, haufenweise S-L-O-W-M-O-T-I-O-N, Zombies und Menschen als (Kanonen-)Futter und der generelle Aufbau zieht sich so lange hin, wie es heutige Kaugummis kaum schaffen. Einfach so uninspirierend und ermüdend, obwohl man sich angeblich von Samurai- und Sci-Fi-Filmen inspirieren ließ.

Fazit: Bitte lasst diese Franchise sterben. So als "Vergeltung" an Anderson dafür, dass er "Die drei Musketiere" ruinierte.


Montag, 17. September 2012

"Total Recall" (2012)

Story: Im Jahr 2084 arbeitet der verheiratete Douglas Quaid als Fabrikarbeiter in einem totalitären Staat und nimmt aus Interesse an dem "REKALL"-Programm (kein Rechtschreibfehler meinerseits !) teil. Noch bevor der Prozess, der ihm eine lebensechte falsche Erinnerung einpflanzt, abgeschlossen ist, wird er durch die Polizei rausgerissen und seitdem verfolgt, weil er ein angeblicher regierungsfeindlicher Spion ist...

Das Original aus dem Jahr 1990 basiert auf der Sci-Fi-Kurzgeschichte "Erinnerungen en gros" des berühmten Sci-Fi-Autors Philip K. Dick, dessen Werke auch Filme beeinflusst haben wie "Matrix", "Blade Runner" und "Minority Report", nur um einige zu nennen. Der 1990er-Film war nicht unbedingt ein richtiger Meilenstein der Filmgeschichte, aber dennoch ein Klassiker des Genres mit kreativen Spezialeffekten, die die Story unterstützten; eindrucksvolle Schauspielleistungen von Schwarzenegger und Stone (um einige zu nennen) und mit einem guten Mix zwischen blutigem Ernst und "cornigem" Spaß. Von daher war das Remake dazu eine absolut sinnlose Idee.

Das Remake leidet nun am Problem, an dem die meisten Remakes leiden: Es gibt den Ton des Originals nicht wieder und wirkt seltsamerweise übertrieben steril, sauber und aufgehübscht. Das macht es einerseits zu einem der "stilistischsten" Filme des Jahres und doch nimmt es ihm den rauen Look, der dieser Welt Leben einhauchte.

Colin Farell als Ersatz für Arnold Schwarzenegger ist viel zu passiv, um als aktiver Protagonist sympatisch zu wirken. Das ist zwar allein phyisch schon der Fall, aber hier wird Quaid einfach rumgereicht, bzw. ergreift erst dann die Initiative, wenn er gehetzt wird. Und genau das ist der Film für den Großteil - eine Jagd, die dank Regisseur Wiseman ("Stirb langsam 4.0") in manchen Szenen recht gut ist. Aber im Endeffekt ist es den blassen Streifen ohne Charme, Witz oder ähnlichen Ausfällen abseits der absolut sterilen Normalität einfach nicht wert.

Fazit: Einfallslos, blass und einfach unnötig. Dieses Remake landet in der gleichen Kiste wie der überwältigende Großteil der meisten Remakes, die nicht nur unnötig, sondern auch noch nicht besonders gut sind.

Sonntag, 16. September 2012

Star Trek III - Auf der Suche nach Spock


Story: Nachdem Spock sich heldenhaft opferte, gelangte sein toter Körper auf den Genesis-Planeten. Allerdings gelang es ihm zuvor, seine Erinnerungen telepathisch auf Dr. McCoy zu übertragen. Als Mitglieder der ehemaligen Enterprise-Crew auf dem Genesis-Planeten jedoch feststellen, dass Spocks Körper vollständig regeneriert wurde, weckt das Hoffnung auf die Rettung des Vulkaniers. Aufgrund der Heilung Spocks sind jedoch auch die Feinde der Menschheit, die Klingonen, am Genesis-Planeten interessiert. Kirk eilt zur Rettung und muss sich dem klingonischen Captain letztlich stellen.

Star Trek III zählt nicht zu meinen Lieblingsfilmen. Er ist zwar der erste Film, in dem die Klingonen vernünftige Masken erhielten, was sie zu einer der bekanntesten Alien-Rassen aus Star Trek machte, aber das rettet den Film natürlich nicht.

Meiner Meinung nach wird hier sehr stark darauf geachtet, die Konsequenzen von Star Trek II wieder auszubügeln wie zum Beispiel Spocks Tod.Grundsätzlich finde ich die Idee auch nicht schlimm, schließlich war er der spitzohrige Erste Offizier mit seinem berühmten Zitat "Faszinierend!" bereits zu diesem Zeitpunkt eine Ikone der Star Trek Fans. Dennoch mindert es Spocks Opfer im vorherigen Film. Schließlich war Spocks Botschaft, dass das Wohl der Vielen mehr wiegt als das Wohl der Wenigen; oder des Einzelnen. Und dieses heroische Opfer wird nun einfach so zurückgenommen.

Ich finde außerdem, dass es dem Film an einer eigenständigen kritischen Botschaft mangelt. Bei Star Trek - Der Film hatte man die Thematik über den Ursprung, die Schöpfung. Eine sehr philosophische Seite an Star Trek wird gezeigt. In Star Trek II - Der Zorn des Khan hatte man es dann mit Opferbereitschaft, Sterblichkeit und so weiter versucht. Star Trek III ist da etwas verhaltener, obwohl z.B. die Insubordination (Befehlsverweigerung) als Mittel zum Zweck gezeigt wird. Die Folge davon, eine Strafe durch das Kriegsgericht, bildet den Cliffhanger zum nächsten Star Trek Film.

Fazit: Ich habe Star Trek III war einer der letzten Star Trek Filme, die ich gesehen habe. Er ist nötig, um gewisse Diaologe in späteren Star Trek Filmen zu verstehen. Aber er ist sicher keines der Kronjuwele. Wenn man alle Filme einmal sehen will, kann man ihn sich anschauen. Wenn man aber auf die Highlights aus ist, würde ich Star Trek 4 oder Star Trek 6 eher empfehlen.

"Das Bourne Vermächtnis"

Story: Parallel zur Jagd nach Jason Bourne hat NRAG entschlossen, alle Superagenten zu töten. Das betrifft auch zufällig Aaron Cross, der durch spezifierte Pillen fast schon ein "Supermensch" geworden ist; alle seine Sinne sind extrem verschärft und er besitzt nahezu unmenschliche Kräfte. Bei einem Anschlag in ihrem Zuhause rettet er zufällig die Wissenschaftlerin Dr. Marta Shearing, die ihn nebenbei von seiner Pillen-Abhängigkeit befreien soll...

Ohne Matt Damon als Jason Bourne wird hier eine Art "halber Spin-Off, halb Sequel" präsentiert und das kann man zweierlei aufnehmen. Jeremy Renner spielt seine Rolle zwar sehr gut, aber es hilft ihm nicht weiter, wenn er in (eigentlich) einem Action-Streifen nicht genügend Action-Szenen bekommt. (Wobei das Ende überzogen und überladen wirkt.) Dafür harmoniert er umso besser mit Rachel Weisz, deren Rolle zwar nur auf Schreien und Panik beschränkt ist, aber aufgrund des Scripts ausreichend wirkt. Edward Norton als NRAG-Chef hat leider viel zu wenig Zeit, um seine Klasse auszuspielen - er ist zwar kalt und rücksichtslos und doch nicht wirklich präsent genug, dass er einen dauerhaften Eindruck hinterlässt.

Im Gegensatz zu den früheren "Bourne"-Filmen wurde hier die Action mächtig runtergefahren; man versucht hier, mehr Hintergrundgeschichte zu erzählen...was nicht verkehrt ist, aber die sehr lange Exposition könnte Leute mit Aufmerksamkeitsstörung reichlich verärgern. Außerdem: Wenn die Macher schon einen Film mit Hirn wollten, hätten sie sich auch für eine andere als die "0815"-Lösung entschieden. Natürlich bekommt der Held das Mädchen und wird nebenbei sein Problem los.

Fazit: Nicht wirklich schlecht oder allzu anders als die Vorgänger, ist "Das Bourne Vermächtnis" eine dezente Fortführung der "Bourne"-Reihe, in der vor allem die Action der Teil ist, der sonderbar heraussticht. Gute Performances aber machen einem Hoffnung auf eine Steigerung im Sequel.

Mittwoch, 12. September 2012

"Die Klasse"

Story: In der Pariser Vorstadt versucht der Französisch- und Literatur-Lehrer Francois Marin seiner Klasse mit mehr Toleranz zu begegnen als seine Kollegen. Er setzt sich auch gegen das Kollegium für seine Schüler ein und versucht, einen sinnvolleren Einsatz von Sanktionen zu bewirken. Das einzig wirksame Mittel der Lehrer, so die weitgehende Meinung, ist das Disziplinarverfahren, das immer mit einem Schulverweis endet.
 
Als der Film begann und man einen Einblick in den Französisch-Unterricht erhielt, fragte ich mich, ob das nicht womöglich ein Problem wird. Man hat nämlich die Schwierigkeiten des Französischen mit "Äquivalenten" im Deutschen "übersetzt". Mein erster Eindruck bestätigte sich jedoch nicht. Obwohl es manchmal sicher nicht ganz gelungen ist, die Dinge gut zu übertragen, ist zumindest das "Duzen" und "Siezen" aus dem Französischen 1:1 ins Deutsche übertragbar.

Die Klasse ist ein gesellschaftlicher Querschnitt durch die Pariser Klischee-Vorstadt: Hoher Migrantenanteil, wenig Lernwille, etc. Zumindest ist das der erste Eindruck. Allerdings versucht der Film konstant, anhand unterschiedlicher Fallbeispiele (die Darstellung individueller Schüler) diesen Eindruck zu korrigieren.

Der Film zeigt das Geschehen konstant aus der Perspektive der Lehrer. Man sieht diese in Nahaufnahmen, während der Pausenhof aus größerer Entfernung gezeigt wird. Man sieht nur selten Gespräche unter den Schülern, wenn kein Lehrer dabei ist, während man das Lehrer-Kollegium von der Vorstellungsrunde zu Schuljahresbeginn bis hin zu einigen Unterhaltungen untereinander erlebt.

Themen wie Gewalt an Schulen, Burn-out der Lehrer werden genauso thematisiert wie die Gefahr, dass Eltern oder Schüler abgeschoben werden können, wenn sie sich illegal in Frankreich aufhalten.

Außerdem versucht der Film meiner Meinung nach das Grundpoblem zu schildern. Die Schüler stehen solidarisch gegen die Lehrer, da sie sich von diesen von oben herab behandelt fühlen. Durch die Aufnahmen im Lehrerzimmer erfährt man, dass einige Lehrer aus Verzweiflung tatsächlich resignieren und auf ihre Schüler herabblicken und erwarten, dass diese nie aus der Vorstadt herauskommen.

Das größte Problem des Films ist die mangelnde Dramaturgie. Man verfolgt die Klasse ein Schuljahr lang und es wird nur einmal wirklich spannend, nämlich in der Situation, in der ein Schüler wegen eines "Ausrasters" vor die Disziplinarversammlung muss. An der Entscheidung dieses Gremiums hängt mehr als Francois Marin zunächst vermutet.

Ich habe eben gerade noch gelesen, dass der Lehrer vom Autor der autobiographischen Roman-Vorlage verkörper wird. Ich finde, dass sowohl seine schauspielerische Leistung wie auch die der Schüler sehr überzeugend ist. Die Übersetzung des Titels "Entre les murs" (Zwischen den Mauern) ist dagegen sehr frei und gefällt mir nicht sonderlich. Ich finde, dass der deutsche Titel im Vergleich nichtssagender ist und die Aussage des Films kein bisschen reflektiert, im Gegensatz zum Original-Titel.

Fazit: Alles in allem zeigt er sehr viele soziale Probleme, von denen eine Vielzahl sicher auch auf Deutschland übertragbar ist. Gleichzeitig ist er aber meiner Meinung nach nicht als Unterhaltungsfilm zu empfehlen. Dieser Film will zum Nachdenken anregen, indem er scheinbar ausweglose Situationen schildert.

"Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt"

Story: Noch 3 Wochen bis zum vermeintlichen, unausweichlichen Weltuntergang und die Menschheit hat sich komplett abgeschrieben. Lediglich der Versicherungsmitarbeiter Dodge scheint immernoch seinen Alltag routinemäßig zu durchlaufen, während seine Freunde Exzesse feiern und seine Frau ihn verlässt. Eines Abends trifft er zufällig auf seine quirlige Nachbarin Penny, mit der er auch möglichst schnell die Stadt verlassen will...

Noch eine Rom-Com und das sogar mit eingeschobener Weltuntergangsthematik ? Von einer Regiedebütantin ? Keine Angst, dieses mal ist alles bei weitem nicht so schlimm, wie es sich anhört.

Der "Comedy"-Teil funktioniert, weil der Film weiß, wie er mit seinem Thema Apokalypse und den Teilhabenden arbeiten will. Im Prinzip tun alle Menschen ja genau das, was man im Anzeichen einer Apokalypse tun würde: Alle Prinzipien fallen lassen, endlose Orgien, Saufereien und Drogen-Partys. Dodge hält aber an seinen Idealen fest und geistert eigentlich durch das ganze Chaos, die Manie und die melancholisch-depressive Stimmung um ihn herum.
Als er Penny trifft, beginnt der "Rom"-Anteil des Films; interessanterweise könnte man den Film selbst ja in die zwei Teile separieren, die die Protagonisten auszeichnen: Zurückhaltung vs. pure Lebensfreude, die (wie die Protagonisten eben) durch das absolute Ende miteinander verbunden sind und somit früher oder später einander näher kommen müssen (dies aber weitaus ungezwungener, als ich es hier beschreibe).

Steve Carell und Keira Knightley bilden ein unvorhersehbar gutes und vor allem glaubwürdiges, wenn auch ungleiches Paar, bis sich deren verschiedliche Gemütslagen zum Ende hin perfekt ergänzen und beide liefern hier eine tolle Leistung ab. Der Soundtrack zum Film passt hier auch wie die Faust auf`s Auge, wenn auch das Einspielen bestimmter Songs an bestimmten Stellen doch etwas offensichtlich/kitschig klingen wird...die innere Qualität des Films bügelt das aber zum Glück aus.

Fazit: Der Film ist ehrlich mit sich selbst und seinen Zuschauern; er beschert einem wenn schon keine Erkenntnis, dann eben das Gefühl einer richtigen, herzlichen und nett gemeinten Umarmung eines guten Freundes.

"Homevideo"

Story: Jakob Moormann ist ein gewöhnlicher, 15jähriger Teenager, der mit der Trennung seiner Eltern und seinen ersten Erfahrungen in der Liebe zu kämpfen hat. Dummerweise verleiht seine Mutter seine Video-Kamera mit der darin befindlichen Speicherkarte an zwei von Jakobs Klassenkameraden. Darauf enthalten sind ein peinliches Lieblingsgeständnis und eine Aufnahme, in der Jakob onaniert. Letztlich gelangt das Video ins Internet und entfacht eine Welle des Mobbings bzw. Cyber-Mobbings. Seine Freundin will nichts mehr von ihm wissen und auch seine Eltern zeigen anfangs wenig Verständnis.

Der Film ist weitgehend authentisch. Manchmal werden die Reaktionen etwas überzeichnet, aber grundsätzlich ist es relativ realitätsnah. Außerdem finde ich es ausgesprochen gut, dass der Film zunächst Jakobs Alltagsleben zeigt und die Krise langsam und dramatisch aufzieht.

In die Charaktere kann man sich hineinfühlen. Ein paar sind zwar klischeehaft wie der Vater, der versucht, seine Tochter vor allem zu schützen, doch die dienen dazu, den Konflikt verschärft dazustellen. Im Regelfall sind das ohnehin nur die Nebencharaktere. Die Hauptcharaktere sind dagegen komplexer. Das sieht man auch daran, dass die Gefühle des Protagonisten und der Eltern verständlich werden.

Die Schauspieler in diesem Film verkörpern ihre Rollen sehr gut. Hier wird ein Großteil der Emotionen nonverbal kommuniziert z.B. vom Protagonisten. Und gerade in diesen Momenten kann man sich sehr gut in Jakob hineinfühlen

Fazit: Mir gefällt am Film am besten, dass er sich für einen deutschen Film ziemlich viel traut. Die detailgetreue Darstellung von Mobbing als auch das Ende sind außergewöhnlich. Ich hätte deutschen Filmemachern nicht so viel zugetraut. Kann den Film nur empfehlen.

Dienstag, 11. September 2012

"Lockout"

Story: Im Jahr 2079 kommen die schlimmsten amerikanischen Schwerverbrecher in ein Sicherheitsgefängnis im All und werden eingeschläfert. Die Präsidententochter will sich live davon überzeugen und gerät kurzerzeit unter Gefangenschaft der 500 Insassen...zum Glück für die Regierung sitzt im gleichen Gefängnis der Ex-CIA-Agent Snow, der nun für seine Freiheit die Präsidententochter retten darf...

Entgegengesetzt den Regisseuren und dem Produzenten Luc Besson ist "Lockout" kein stylistischer Sonderling wie "Das fünfte Element" es ist, denn eigentlich hätte man hierfür ruhig auf der Erde bleiben können. Andererseits hätte man dabei viel zu sehr "Die Klapperschlange" kopiert und so ganz dreist wollte man dann doch nicht dastehen. Ansonsten ist "Lockout" ein typischer Actionfilm, der dank seiner "ab 16"-Freigabe auch mal etwas brutal ausfallen darf.

Was den Film nahezu macht, ist Guy Pearce als Snow. John McClane-ähnlich spielt er hier den ultimativen Badass, immer mit einem Oneliner auf den Lippen, was ihn schnell zum Publikumsliebling macht. Die Insassen sind vielleicht auch noch unterhaltsam, aber alle anderen sind (wie im Genre üblich) Stereotype. Besson sorgt als Produzent außerdem dafür, dass die Action halbwegs stimmt; nicht besonders spektakulär, aber das Soll wird erfüllt.

Fazit: Dank seinem Protagonisten ist "Lockout" kein allzu schlechter Film geworden - er ist recht kurzweilig und macht während der Pearce-Szenen sogar etwas Spaß. Dummerweise wurde alles andere entweder vernachlässigt oder schnell zusammengeklaut.

Montag, 10. September 2012

"The Watch - Nachbarn der 3. Art"

Story: Nachdem ein Wachmann und Freund des Costco-Managers Evan Trautwig brutal ermordet wurde, stellt er auf die Schnelle einen Trupp zusammen, der als eine Art "Wache" in der Nachbarschaft agieren und nebenbei den Mörder schnappen soll...

Mal sehen, ob es mir bekannt vorkommt: Vier Männer organisieren eine Art Schutzstaffel gegenüber einer übernatürlichen Gefahr, für die sie anfangs belächelt und am Ende zu Helden werden. Dabei gibt es mindestens einen, der es ernst meint, einen Komiker und einen Schwarzen. Achja, diese Art von Schutzstaffel trägt auch noch einen besonderen Anzug, der sie erkenntlich macht und fährt in einem Wagen durch die Gegend. Außerdem ist eine der auffälligsten Spuren der Übernatürlichkeit grüner Schleim...irgendwie gab es doch schon so einen Film, oder ? So einer mit Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis und Ernie Hudson...irgendwas mit Geistern und Jägern...ne, ich komme da einfach nicht drauf.

Aber mal im Ernst, wer als dreistes Plagiat durchgehen will, muss wenigstens den Stil und Ton des Originals gut kopieren können und hier fällt "The Watch" ziemlich flach. Die Charaktere sind eure gewöhnlichen Stereotypen: Der Normalo, der Über-Vater, der Freak und der Schwarze (mit dem Rassismus übertreibt man hier zwar Sandler-typisch nicht, aber irgendwie ist es der Bestandteil jeder neuen Komödie). Um der Zielgruppe zu gefallen, packt man einfach so viele Penis- und allgemein Unter-der-Gürtellinie-Witze wie es nur geht. Denn genau das ist herrlich erwachsen und übertrieben lustig, insbesondere wenn sogar der Klimax etwas mit männlichen Gliedern zu tun haben muss. Ein Hoch auf moderne Comedy !

Ziemlich traurig wird es ernst, wenn man sieht, wie sehr der Film an seinem Humor hängt, weil er ansonsten ruhig ein Trailer bleiben könnte. Der Sci-Fi-Aspekt ist schon mindestens 60 Jahre zu alt und bietet nichts Neues/Originelles, was man auch nicht schon in deutlich besseren Streifen gesehen hätte. Von Stiller bis Ayoade sind alle Hauptrollen durchweg auf eine Charaktereigenschaft fixiert bis ihnen das Script einen Sinneswandel vorschreibt. Kann nicht glauben, dass Jonah Hill HIERFÜR "Django Unchained" von Tarantino ablehnte. Genug Geld hat der Junge ja, muss er wohl selbst wissen.

Fazit: "The Watch" bleibt ein weiterer erbärmlicher Versuch, einen besonders "coolen" Film für ältere Jugendliche zu machen, insbesondere wenn man nicht auf Penis-Witze und möglichst viel Pop- und Rap-Musik verzichten kann. Dabei scheitert er nicht nur als das, sondern auch noch als ein besonders dreister "Ghostbusters"-Klon.


Samstag, 8. September 2012

"Die Trauzeugen"

Story:  Engländer David und Australierin Mia lernen sich zufällig bei einem Urlaub in Tuvalu kennen und für die beiden steht bereits nach kurzer Zeit fest, dass sie sich trauen wollen. Weil die Hochzeit im Haus der Braut stattfindet, schnappt sich David seine drei besten Freunde mit, die bei der Trauung dann für reichlich Chaos sorgen...

Seht ihr den Ausdruck auf dem Gesicht des Typen, der ganz rechts auf dem Plakat dargestellt ist ? Genau das Gefühl hatte ich ungefähr nach dem Film. Weil man sich hier absolut keine Mühe gegeben hatte, naja fast. Die Überblendungen zwischen den Szenen können sich jedenfalls sehen lassen, so viel ist sicher.

Insgesamt wirkt das ganze wie der gefühlt x-te "Hangover"-Klon, mit einer Mischung von "Sterben für Anfänger" hinzu, allerdings ohne dessen englischen, rabenschwarzen Humor - dies ist humortechnisch eher ganz unten einzuordnen, weil man hier meistens Gags einfindet, die längst veraltet sind oder, noch schlimmer, einem auch noch erklärt werden ! Definitiv nicht mein Humor.

Die Schauspieler brauchen eigentlich überhaupt keine Erwähnung, denn jeder von ihnen muss einen Stereotyp spielen und selbst das überfordert manche anscheinend stark. Das Paar ist ja nett und so, aber auch nur Klischees früherer Filme solcher Art, ebenso wie alle Gäste. Wie die Geschichte ausgeht, brauche ich hier auch keinem zu spoilern, weil sich das Ende bereits im Kopf vormachen lässt.

Fazit: Vulgär, unoriginell und blass. Die Tatsache, dass sowas uns Deutschen serviert wird, obwohl es selbst in den USA abgelehnt wurde, spricht übrigens Bände.

Donnerstag, 6. September 2012

"Fast verheiratet"

Story: Tom und Violet sind ein Traumpaar, seit ihrem Beginn auf einer Neujahrsparty und ein Jahr später soll prompt das Ja-Wort folgen. Aber ausgerechnet jetzt kommt den beiden einfach alles dazwischen...

Yeah, ich bin zurück und kriege gleich eine Rom-Com zum Comeback ? Glücklicherweise ist diese etwas anders als der Großteil.

Jason Segel und Emily Blunt sind, vielleicht auch weil sie Freunde im echten Leben sind, ein sehr gutes Paar und man kauft denen ihren Frust gut ab; mit anderen Worten: Die Chemie scheint hier, im Gegensatz zu viel zu vielen aufgezwungenen Paaren, zu stimmen. Hierzu kommt noch, dass Segel als Co-Autor für diesen Film (wie auch bei den "Muppets" bsw.) einen relativ guten Cast zusammengestellt hat mit eigentlich allesamt unterhaltsamen Figuren - eigentlich. Das Hauptproblem ist aber vor allem die über 2 Stunden lange Laufzeit, bei der einen der ein oder andere Charakter auch locker nerven kann; es geht aber dank des Titels nicht anders. Eben weil die Verlobung fünf Jahre dauern soll, muss man den Film zwischen dem Anfang der Verlobung und der Hochzeit strecken. Irgendwannmal in der Mitte fängt man sich ja doch unfreiwillig zu fragen, wieso das Paar ihre Probleme nicht in den Griff bekommen kann und das trotz der eigentlich pseudo-realistischen Herangehensweise solcher Probleme, auch wenn sie mindestens zur Hälfte (kitschige) Klischees erfüllen müssen. Der Comedy-Teil der Rom-Com ist auch fast gelungen - es gibt hier und da schon ein paar witzige Szenen, die meistens Segel gehören, aber das hilft nur bedingt, die Länge des Films zu kompensieren.

Fazit: "Fast verheiratet" hat es fast bei mir geschafft den Eindruck zu erwecken, dass heutige Rom-Coms vielleicht doch kein komplett hoffnungsloses Genre ist. Und das ist insofern schade, weil alles eben fast funktioniert: Die Charaktere, die Witze, das Script...die Botschaft am Ende ist allerdings eine Sache, die im schlimmsten Fall den gesamten Film runterziehen kann.

Samstag, 1. September 2012

2 Wochen Zwangspause

2 Wochen lang nicht erreichbar dank miserabler Ersatzleitung, weil das Internet zurzeit gekappt ist. Von daher nicht wundern, dass von mir generell nichts kommt, wie hier auf dem Blog, so auch generell online.

Nachtrag vom 04.09. : Die Ersatzleitung erweist sich doch als eine gute Ersatzleitung; zumindest ermöglicht sie mir hier das Posten und damit kann ich die Rückkehr zur Normalität melden, d.h. dass bald wieder neue Kritiken und andere Posts kommen.
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