Mittwoch, 28. Juni 2017

"Transformers: The Last Knight"

Story: Cade Yaeger ist der letzte Nachfahre von König Arthurs Rittern und ist der Einzige, der das Gleichgewicht zwischen den Transformers und den Menschen wiederherstellen kann...

Ich hätte ein extra Special für diese Reihe machen können, aber um ehrlich zu sein lässt sich die Reihe sehr leicht zusammenfassen: Der erste Teil war simplistischer hirnloser Popcorn-Blockbuster, der mir nicht so bekommen hat und danach wurde es furchtbar repetitiv und um einiges nerviger und schlechter. So ist der fünfte Teil kein bisschen anders als die anderen Teile und damit lässt er sich auch am besten beschreiben: Wem es wert ist, für vielleicht 3 oder 5 Minuten ordentlicher CGI-Action zu zahlen (von über 2 Stunden Laufzeit wohlgemerkt), der kann sich weiterhin ruhig diese Franchise geben und ihr zu weiteren Milliarden-Einnahmen verhelfen und wenn nicht, dann eben nicht.

Fazit: Effekteporno auf typische Bay-Art. Spricht mittlerweile für sich.

Dienstag, 27. Juni 2017

Serien-Kritik: "Tote Mädchen lügen nicht"

Normalerweise würde ich diesen Beitrag anders angehen, aber die Herangehensweise, Art und Hauptthema dieser Serie inspirierten mich...zu einer offensichtlichen Bearbeitung wie es sie schon einige Male gibt, aber so gut wie keine in Deutsch. Von daher: "Tote Mädchen lügen nicht", hier sind 13 Gründe, warum du eine miese Serie und eine einzige Enttäuschung bist.

1. Die Idee klingt interessant - zumindest bis man sich tatsächlich mit dem Inhalt befasst.

 Highschool-Schülerin Hannah Baker bringt sich um und hinterlässt 7 Kassetten, um ihre Gründe zu erklären. Und dieser eine Junge, der mit ihr verknüpft war, liest eine Seite nach der anderen und das sehr, sehr langsam; insgesamt gibt es hier einen Mix zwischen Jetzt und den "Flashbacks", die sich der Protagonist einfach viel zu gut einbildet, dafür dass er eine recht vage Beschreibung seitens einer Toten hört.

2. Die meisten Charaktere sind schmerzhaft einseitig...oder die Teenager heutzutage sind wirklich so. OK, sie sind vielleicht wirklich so.

Der schüchterne Nerd, die beliebte Cheerleaderin, die Emo-Esoterikerin, der grobe Basketball-Kapitän - welches Klischee aus Film X oder Y einem auch einfällt, es ist hier. Nehmt die Smartphones, Internet & Co. weg und wir befinden uns ohne Probleme in den 80ern.

3. Hannah Baker ist eine der schlechtesten Protagonistinnen aller Zeiten. Wahrscheinlich.

Ein Mädel, von dem wir als Zuschauer so gut wie gar nichts wissen und noch weniger erfahren werden - und was man erfährt, stößt einen eher weg von der lieben Hannah. Und dass die Serie es innerhalb von 13 Stunden Material so gut wie nichts einem von dem Menschen Hannah Baker zu vermitteln schafft, spricht seinerseits mehr als auf 7 Audiokassetten passen würde. Außerdem ist sie eine fürchterlich manipulative, hinterlistige, selbstsüchtige und drama-süchtige junge Frau, die ein tatsächliches Verbrechen auf die gleiche Stufe stellt wie mehrere kleine Lappalien.

4. Die Highschool existiert abseits jeglicher Realität. Wie die Schüler, so die Schule eben.

Man darf recht öffentlich Alkohol trinken, sehr offen über Suizid reden und ohne jegliche Konsequenzen der Schule fernbleiben ? Fuck, wo war diese Schule als ich noch Schüler war.

5. Teenager-Lingo oder auch LOL, WTF YO, FML FOR DA LULZ

Mannomann tut es weh zu hören, wie Jugendliche heutzutage reden oder wohl eher wie sich Leute (die weit entfernt der Realität bewegen) vorstellen, wie diese reden.

6. Der Charakter Bryce

Von allen klischeehaften Charakteren der mit den wohl meisten Klischees am Start. Ich habe Cartoons gesehen, die solche Typen realistischer rüberbringen.

7. Der Charakter Tony

Ich mag diesen Charakter irgendwie (vermutlich weil er auf eine pathetisch lächerliche Weise der Schlüssel zu jeder Erinnerung, jedem Ereignis und unendlicher Weisheit und Coolness ist), aber seine Omnipotenz ist einfach nur mehr als unglaubwürdig und man lacht bei jeder seiner Erscheinung herzlich mit.

8. Clay ist besonders gegenüber Tony (buchstäblich) der wohl impotenteste Mensch überhaupt.

Kein Rückgrat, keinerlei Fähigkeit zum kritischen Denken und absolut verblendet.

9. Schlechtes Verhalten soll belohnt werden...ne, wirklich

Hannah ist oftmals selbst ein Arschloch gegenüber ihren Mitmenschen, aber erwartet bedingungslose Liebe und Anerkennung von allen anderen Menschen. Clay hat keinerlei Rückgrat, um ein ernsthaftes Verbrechen sofort zu melden, sondern bemüht sich darum, möglichst cool dieses selbst aufzuklären. Hört mir bloß auf.

10. Wo sind die anderen Lösungsvorschläge, wenn man gemobbt wurde ?

Läuft wirklich alles auf den romantisierten und fetischierten Suizid hinaus ? Jep.

11. Ist es beabsichtigt, dass ich mit fast jedem anderen Charakter mehr sympathisiere als mit Hannah ?

Schwieriger Haushalt, strenge Eltern und unkonventionelle Verhältnisse - all die Sachen, mit denen Hannah nicht konfrontiert ist, sondern fast all die, die auf ihren Kassetten drauf sind. Hinterher wird man sich eher fragen, wie nicht einige andere mit einem Suizid von der großen Weltbühne weggetreten sind.

12. So ziemlich jeder richtige Experte in Sachen Suizid, egal ob Psychologe oder eine andere Profession, wies die Serienmacher extra vor Ausstrahlung auf zahlreiche Probleme in Bezug auf das Thema hin. Was war die Konsequenz ?

Nichts inhaltliches, nur ein paar Hinweise bei einigen Folgen. DAS REICHT NICHT ! Man kann nicht einfach erzählen, dass Suizid eine tolle Art der Rache wäre oder dass kleinere Lappalien (wie mal ein Arschloch sein) ebenso schwer wiegen wie Vergewaltigung, Mord und ähnliche Konsorten - und das Wichtigste: Egal, was einem im Leben widerfahren ist, Suizid ist nicht die Lösung und niemand anders trifft für einen die Entscheidung, das eigene Leben zu beenden.

13. Die zweite Staffel wird sich thematisch um einen Amoklauf handeln

 Man kann sich vorstellen, dass wenn die Macher sich nicht die Mühe bei einem "normalen" Suizid machen wollten, diese fehlende Mühe auch hier der Fall sein wird. Ich kann gar nicht erst all die Klischees abwarten.

Und nun Realtalk: Als jemand, der selbst Mobbing ausgesetzt war und mehrfach mit dem Gedanken des Suizids rumspielte (und einige Male nah dran war, diese Gedanken Realität werden zu lassen), sowie einige ähnliche Personen entweder gut kannte oder immer noch gut kenne - Suizid ist keine Antwort, erst recht nicht bei Mobbing. Wenn man betroffen ist, sollte man am besten mit einer oder noch besser, mit mehreren Vertrauenspersonen sprechen.

Donnerstag, 22. Juni 2017

Anime-Kritik: "Elfen Lied" (2004) - Perspektive Zwo

Da meine Freundin eine bereits mehr als ausführliche Kritik mit Hintergrundinfos & Co. zu diesem Anime verfasst hat, bleibe ich mit meiner deutlich kürzer als sonst.

Extrem simpel beschrieben ist der Anime als eine Art Kreuzung von Gore und Drama zu verstehen...ich hatte bei der ersten Episode noch Angst, dass dies ein weiteres Beispiel von exzessivem "Fanservice" (also Zeigen nackiger Mädels/Jungs für hormonelle Stimulierung des Zielpublikums) wäre, doch entwickelt sich das Ganze immer mehr zu einer vielschichtigen Tragödie. Wie auch bereits in der ersten Kritik erwähnt, wirkt der Anime immer weniger wegen den brutalen Szenen und mehr wegen herzzerreißenden Entscheidungen der Charaktere - generell ist "Elfen Lied" ein Anime, das sich weniger wegen der Animationsqualität (die im Durchschnitt eher nicht so spektakulär ist) und umso mehr aufgrund des Konzepts und der Dualität von Themen wie Liebe/Hass und Zuneigung/Verachtung im Kopf einbrennt.

Sonntag, 18. Juni 2017

Serien-Kritik: "Dexter" (Staffel 7)

Story: Nachdem Dexter kurz davor stand, sein letztes Opfer zu töten, wird er von Debra erwischt und so versucht seine Adoptivschwester ihn von seinen Trieben abzuhalten...

Lieblings-Charakter: Ohne Frage der russische Mafiaboss Isaak Sirko, der einfach so viel Charme besitzt (ebenso wie eine faszinierende Hintergrundgeschichte), dass er locker der Lichtblick der Staffel ist.

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Es gab dieses Mal keine komplette Episode, die ich extra erwähnen wollen würde.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Mittlerweile ist "Dexter" eine Melodrama geworden mit Schicksalsschlägen und Gefühlsschwankungen - und das Morden mitsamt dem schwarzen und beißenden Humor ist in den Hintergrund getreten. So langsam merkt man wie die Serie ausblutet.

Donnerstag, 15. Juni 2017

"Cars 3"

Story: Lightning McQueen ist in die Jahre gekommen und verliert immer mehr Rennen gegen den jüngeren Storm und sieht sich bereits mental auf dem Schrottplatz...naja, fast, denn um zurück zu seinen Wurzeln zu finden, will er sich zusammen mit dem Trainer Cruise auf seine Ur-Instinkte besinnen...

Ich hätte zwar die "Cars"-Filme noch aufrollen können, aber nüchtern betrachtet lassen sich beide so zusammenfassen: "Cars" ist eine schamlose und schamlos mittelmäßige Kopie von "Doc Hollywood" und "Cars 2" ist ein miserables Wrack und bei weitem der schlechteste Pixar-Film. "Cars 3" findet glücklicherweise vom Desaster zurück zur Mittelmäßigkeit zurück...wie auch immer man das finden kann. Die erste Hälfte ist purer Leerlauf und die zweite Hälfte ist besser, weil sie Anleihen aus Filmen wie "Rocky" nimmt und eine tolle Moral für Groß und Klein beisteuert. Cruise ist mit weitem Abstand der beste Charakter der "Cars"-Franchise, da er eine einladende Persönlichkeit hat (und einer der sehr wenigen, die überhaupt eine Persönlichkeit haben), die Animation ist wie gewohnt auf einem sehr hohem Level und ebenso gewohnt für diese Franchise sind die Gags einfach nur lahm und uninspiriert.

Fazit: "Cars 3" ist hoffentlich der letzte Teil eines der sinnlosesten Franchises überhaupt...wenn man vom Merchandise absieht.

Montag, 12. Juni 2017

"Alien"-Special: "Alien - Die Wiedergeburt" (1997)

Story: 200 Jahre nach ihrem Tod wird Ripley zum ersten Mal erfolgreich von Militär-Wissenschaftlern geklont, um auch die Alien-Königin aus ihr zu klonen und somit eigene Xenomorphe zu züchten, um diese als Waffe einzusetzen...

Man hätte ja schon beim letzten Film lernen können, dass zu viel Studioeinfluss eher schadet als hilft - und hier geht es auch munter weiter. Gierig nach weiterem Profit zerrt man Sigourney Weaver wieder rein, deren Ripley dank dem Mix an Xenomorph-Blut dauergeil ist. Auch weitere talentierte Leute wie Winona Ryder oder Ron Perlman werden hier nur auf das Nötigste beschränkt und dürfen einseitige Charaktere spielen, die man auch als "überdreht" bezeichnen könnte (jeder auf die eigene Weise). Das größte Problem ist hier objektiv vermutlich das Drehbuch von dem damals eher unbekannterem Joss Whedon, der einen eher lockeren Ton in die Reihe bringen wollte, während der Regisseur seinerseits zu den Horror-Wurzeln zurückkehren wollte. Wenn man "Alien 3" irgendwie verteidigen könnte, dann für einen ambitiösen Versuch, eine eher frische Richtung für die Franchise einzuschlagen; hier ist es einfach nur ein erbärmlich lächerlicher Versuch, den Unterhaltungsfaktor von "Aliens" zu kopieren. Dank zahlreicher viel zu urkomischer Szenen zum Erwähnen ist "Alien - Die Wiedergeburt" bestenfalls nützlich für einen herrlichen Trash-Abend mit reichlich Alkohol, denn einzig die Szene, in der Ripley auf die gescheiterten Klon-Versuche trifft, ähnelt vom Ton her dem Geist der Franchise...ansonsten ist es eine reine Ansammlung aus billigen Klischees und Slapstick.

Fazit: Das schwarze Schaf der Franchise.

Sonntag, 11. Juni 2017

"Alien"-Special: "Alien 3" (1992)

Story: Ripley erleidet nach der letzten Flucht Schiffbruch auf einem Gefängnisplaneten und ist die einzige Überlebende und Frau, die sich nicht nur gegen zahlreiche Männer, sondern auch noch gegen ein mögliches anderes Alien durchsetzen muss...

Unfairerweise ist dies der allererste Film von David Fincher - und er hatte so gut wie keine Kontrolle über das finale Produkt, es war eher ein Durcheinander von Studioeinflüssen. Er wollte einen eher menschlicheren Film mit religiösen Einflüssen und das Studio wollte wiederum einige andere absolut wirre Sachen, Star Sigourney Weaver wiederum etwas noch Krasseres (wie Geschlechtsverkehr mit einem Xenomorph); "Alien 3" hat aber auch eine interessante Idee, nämlich die eines Aliens, das in einem Tier ausgebrütet wird und man sich eben auch fragt, was alles als Brutstätte dienen kann.

Aber die Religion funktioniert nicht wirklich als Thema, noch weniger in der Kinofassung, da dieses nicht tief genug behandelt wurde. Auch das Thema Familie was ich so halbwegs rauslesen kann wurde mit der Anfangsszene brutal zunichte gemacht und mit dem Ende nur fast gerettet - das Ende ist generell die beste Szene des Films, da sie von der Machart und der Idee allein Potenzial hätte, eine der besten der gesamten Franchise zu werden und es war definitiv, was man Fincher nur hoch anrechnen konnte.

Insgesamt ist dies wie bereits erwähnt ein komplettes Durcheinander ohne die Spannung, Action oder Horror der vorherigen beiden Teile mit reichlich depressiver und bedrückender Stimmung (woran man Fincher recht gut erkennt), eher blassen Darstellungen (inklusive Weaver) und einem Dauerkonflikt von zahlreichen Themen, die alle zusammen einfach nicht funktionieren.

Fazit: Schmerzlich durchschnittlich.

Donnerstag, 8. Juni 2017

"Fluch der Karibik"-Special: "Fluch der Karibik: Salazars Rache" (2017)

Story: Henry Turner möchte schon seit Jahren seinen Vater Will von dessen Fluch befreien, weswegen er nach Poseidons Dreizack sucht, ebenso wie die junge Carina Smyth, die das Vermächtnis ihres Vaters mit dem Fund sichern will - und da ist noch ein gewisser Captain Jack Sparrow, der seinerseits einem verfluchten Piratenkapitän zu entgehen versucht...

Um ehrlich zu sein, waren die paar Minuten Film die es vor "Guardians of the Galaxy Vol.2" zu sehen gab, die beste Antiwerbung für mich - der Humor wirkte aufgesetzt und die Effekte wirkten nicht einmal beendet. Hinzu kam noch eine eingestellte Müdigkeit für diese Franchise und den Charakter Jack Sparrow (und im weiteren Sinne Johnny Depp in dieser Schauspielnische) und ich war mehr oder weniger bereit, diesen Teil zu zerreißen.

Dabei muss man ehrlich sagen: Dieser Teil ist zumindest besser als die letzten zwei Teile, da er nicht so durcheinander ist wie der dritte und nicht so leer ist wie der vierte...ob er an die Passabilität des zweiten Teils herankommt ist fraglich, anders als dass er bei weitem nicht so frisch und klasse ist wie der erste. Die Sache mit den Effekten ist ein zweischneidiges Schwert, da diese manchmal bei der Action funktionieren (da man es unmöglich anders machen kann) und manchmal eben störend deplatziert wirken (eben wenn man durchaus andere Wege und Mittel zum Erzählen der Geschichte hat); die Geschichte selbst ist eigentlich nicht der Rede wert - mittlerweile ist es eher eine Farce, wie oft man einen Piratenkapitän aus eben dessen Hut zaubern kann, ohne dass es erzwungen wirkt. Dass man auf einmal wieder Handlungsstränge aufgreift, die im letzten Teil nicht einmal Erwähnung fanden und nun epochal wichtig sind, spricht Bände für die Notwendigkeit und Daseinsberechtigung dieses Ablegers.  

Charaktertechnisch kann man sich weiterhin auf Barbossa unter Geoffrey Rush verlassen und Javier Bardem als Armando Salazar ist perfekt gecastet (einerseits weil Bardem generell klasse Bösewichte spielt und andererseits weil sein Aussehen die positive Seite der Computereffekte in diesem Film zeigt); die Neulinge Kayla Scodelario (der bei weitem leider der nervigste Running Gag des Films anhaftet) und Brenton Thwaites (der versucht noch blasser als Orlando Bloom zu spielen) können mit ihrem Schauspiel dem Film keinen Stempel aufdrücken. Und was ist mit Depp ? Er hat sich komplett von allen Drehbuch-Fesseln befreit und darf mittlerweile die Parodie einer Parodie eines Charakters spielen, der dem Jack Sparrow aus dem ersten Teil eher mit Aussehen statt Innerem ähnelt.

Fazit: Ein insgesamt in Teilen unterhaltsamer Sommerfilm, dem aber die Inspiration und die Frische vergangener Tage bitter fehlen.

Mittwoch, 7. Juni 2017

"Fluch der Karibik"-Special: "Fluch der Karibik - Fremde Gezeiten" (2011)

Story: Dieses Mal ist Jack Sparrow auf der Suche nach der Quelle der ewigen Jugend und dank zahlreicher Umstände gerät er nicht nur wieder an Barbossa, sondern auch noch an Blackbeard...

Dies hier ist mit Abstand der vergesslichste, inhaltloseste und "nichtsbringeste" (ich weiß, dass es das Wort nicht gibt) Film der Reihe...Geoffrey Rush bringt es mal wieder wie immer (wenngleich man eine Müdigkeit feststellen kann), wogegen Penelope Cruz mehr oder weniger verschwendet wird und man von ihr nicht allzu viel mehr mitnimmt als dass sie eine reizende Frau ist. Was Johnny Depp angeht - man, bei ihm merkt man mittlerweile, dass die Leidenschaft für den Charakter deutlich weg ist und das bestenfalls unterdurchschnittliche Drehbuch unterstreicht diesen Eindruck nur mehr; hier und da ein Witzchen, aber selbst diese kleinen Ticks wirken eher störend und aufdringlich denn amüsant. Apropos Drehbuch: Man könnte es auch als "Leerlauf" bezeichnen, da das Vakuum um einiges spürbarer ist als noch im dritten Teil, wo man zumindest auf eine überlange Actionszene hinarbeitete - hier ist selbst das große Finale den Aufbau nicht wert, da es kleiner ist als das davor (aber wie soll man das auch toppen wollen) und auch nicht dessen emotionalen Wert besitzt.

Fazit: Der blasseste Teil der Reihe. Und viel mehr kann man auch nicht sagen.

"Die Mumie" (2017)

Story: Die böse ägyptische Prinzessin Ahmanet sollte zum Wohle der Menschheit für immer weggesperrt werden, doch nach 2000 Jahren kommt ihr Grab durch eine Explosion frei. So liegt es an Abenteurer Nick, sie aufzuhalten und die Menschheit zu retten...

Ein weiterer "Mumie"-Film 85 Jahre nach dem damaligen Erstling mit Boris Karloff und dieser hat nichts zu tun mit der Franchise rund um Brendan Fraser, weswegen ich auch nicht noch mal extra was als Vorbereitung gebracht habe. Wenn aber dieser Film etwas von der eher Action-Sommerblockbuster-Franchise hat, dann ist es die effektreiche Action, die auch recht nett aussieht. Schauspielerisch ist es vor allem Tom Cruise, der diesen Film zu tragen hat - nicht, dass Sofia Boutella ihre Sache als die Widersacherin nicht ordentlich machen würde, aber sie ist auch eben kein Imhotep der 00er-Filme und hat auch nicht die Tiefe eines Boris Karloff. Gut, dass man Cruise wenigstens ein charismatisches Arschloch sein ließ, so hat der Film wenigstens ein Gegengewicht zu all den Effekten und Exposition.

Apropos Exposition: Universum-Gebilde sind gerade "in", weswegen der Film abseits vom herkömmlichen Zufriedenheitsgefühl (die Katharsis am Ende des Films, wenn man das Gefühl hat, dass alle Konflikte innerhalb des Streifens gelöst wurden) auch noch sehr viel Aufbau für eben dieses Universum braucht. Das Problem ist da, wenn man das Aufbauen weniger durch subtile Anspielungen und Andeutungen schafft (verbal wie non-verbal) und stattdessen voll auf erschlagende Erklärungen setzt...also mir persönlich verdirbt sowas eher den Film, bzw. raubt mir die Lust darauf doch sehr. Wie auch auf das kommende "Dark Universum", aber damit ist mein Mini-Rant zu Ende.

Fazit: Ein insgesamt durchschnittlicher Auftakt für ein weiteres Film-Universum, das sich eigentlich nur noch steigern kann.

Dienstag, 6. Juni 2017

"The Wall"

Story: Matthews ist US-Sniper und soll mitsamt seinem Beobachter Isaac eine Pipeline-Baustelle im Irak überwachen, als Matthews tödlich verletzt und Isaac angeschossen wird. Mit nur einem halbwegs funktionierendem Funkgerät und hinter einer brüchigen Mauer verschanzt, geht es für die beiden Männer um das nackte Überleben...

 Dieses Jahr wurde vor allem viel über den "anderen Mauer-Film" gesprochen, nämlich die chinesische Co-Produktion mit Matt Damon, aber dieser "Mauer-Film" verdient diese Aufmerksamkeit meiner Meinung nach deutlich mehr. Aaron Taylor-Johnson und insbesondere (und überraschenderweise) John Cena überzeugen als Soldaten in einer schier ausweglosen Lage und ganz auf ihre psychische Verfassung angewiesen sind. Abseits davon ist dies ein Film mit eher wenigen Schnitten und ebenso wenig Action - man sollte darauf wie einen psychologischen Thriller schauen. Wenn mir etwas eher negativ auffiel, dann das Ende, was nicht zwangsweise gegen den Film als Ganzes spricht, nur eben für mich persönlich enttäuschend rüberkam.

Fazit: Ein kleiner feiner Film, der wunderbar von zwei tollen Leistungen getragen wird.

Sonntag, 4. Juni 2017

"Fluch der Karibik"-Special: "Fluch der Karibik 3 - Am Ende der Welt" (2007)

Story: Will, Elisabeth und die restliche Crew rund um Kapitän Barbossa wollen Jack aus dem Reich der Toten zurückholen - und Davy Jones mit der East India Company im Rücken zu trotzen...

Dies ist einer der unnötig kompliziertesten Filme vermutlich überhaupt - eine "Fluch der Karibik"-Fortsetzung mit mehr Handlungssträngen als Charakeren und mehr Verrat als in einem Politzimmer. Das verbunden mit einem sehr exzessivem Gebrauch von Johnny Depp als Jack Sparrow und sein Charme funktioniert zu diesem Punkt der Franchise antiproportional zu seinen Einsatzminuten. Hinzu kommt ein blasser werdender Orlando Bloom und eine ebenso proportional interessanter werdende Keira Knightley und hey, Geoffrey Rush ist weiterhin der sicherste Anker in dieser Filmreihe. Action- und effektemäßig spitzt sich der Film eindeutig auf das epische Finale auf dem Cover...das ungefähr eine Stunde lang andauert und aufgrund eben dieser Laufzeit ist diese Szene um einiges weniger episch und klasse geworden als es möglich gewesen wäre.

Was ist "Am Ende der Welt" noch ? Ein tonales Durcheinander, das nicht genau weiß, was es sein will...zumindest bis auf das epischste Finale überhaupt versteht sich. Ansonsten ist es mal grausam, mal abstrakte Absurdität, mal kindische Komödie, mal Familienunterhaltung, mal Fantasystreifen, mal roher Actionfilm - wie gesagt, ein tonales Durcheinander, da all diese Identitäten des Films weder harmonisch im Drehbuch unterkommen noch gekonnt genug im Schnitt zu sehen sind.

Fazit: Zu diesem Zeitpunkt ist die Franchise eher eine Parodie seiner Selbst denn eine Weiterentwicklung des Geniestreichs von 2003.
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