Donnerstag, 31. Juli 2014

"Snowpiercer"

Story: Um die globale Erderwärmung zu stoppen, beschließen sich einige Staaten, Kältemittel in den nördlichen Regionen der Erde einzusetzen, was furchtbar schief geht und zu 2031 zu einer Eiszeit führt. Die restlichen Überlebenden sind Passagiere eines Zugs, der ständig in Bewegung bleibt und die sozialen Schichten voneinander trennt. Die Passagiere 3. Klasse fangen aber langsam an, sich gegen den Rest aufzulehnen...

Dies ist einer der Filme, die nicht ganz so einfach zu beschreiben sind. Grundsätzlich ist es ein südkoreanischer Film mit einer tollen Besetzung (Chris Evans, Tilda Swinton, Ed Harris, Jon Hurt, usw.), einem tollen Look und beißender Gesellschaftskritik, die sich öfters im schwarzen Humor ausdrückt...oder auch Satire, wenn es denn sein muss. Ein weiteres Problem, bezogen auf diesen Film ist, dass ich schwer alle möglichen guten, wenn nicht gar exzellenten Elemente darin beschreiben kann, ohne direkt zu spoilern.

Insgesamt kann ich auf jeden Fall sagen, dass das Schauspiel aller Beteiligten wirklich gut geworden ist, aber das Highlight ist das Konzept von Machtmissbrauch und Manipulation selbst innerhalb der Gesellschaft (was ja auch immer aktuell ist) und dieses übertragen auf die Sci-Fi-Ebene...löst gemischte Gefühle bei mir aus. Es ist auf jeden Fall nicht das Frischeste oder das Allerneueste, aber wie es durch die Schauspieler und deren Charaktere umgesetzt wurde, macht "Snowpiercer" zu einem der intelligentesten Sci-Fi-Filme der letzten Jahre. Ich möchte nicht so weit gehen und behaupten, dies wäre ein neuer "Blade Runner" oder so, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass das hier zumindest ein Kultfilm wird, gerade weil kluge Sci-Fi-Filme in der heutigen Zeit Rarität geworden sind. "Edge of Tomorrow" ist auch ein kluger Sci-Fi-Film, aber er ist klug auf die Action bezogen, nicht auf den Hintergrundgedanken wie hier.

Fazit: Die Moral der Geschichte kann sich teils recht stark aufdrängen, aber ich würde "Snowpiercer" dennoch empfehlen, zumindest für das einmalige Schauen, da er das Publikum leicht zu spalten scheint. Die Action hab ich extra nicht erwähnt, um die Überraschung aufrecht zu erhalten.

P.S. : Ich weiß nicht zu 100% aus welchem Jahr der Film ist, 2013 oder 2014, weswegen "Snowpiercer" vermutlich nicht seinen direkten Weg in die Top 10 des Jahres finden wird.

Mittwoch, 30. Juli 2014

"Earth to Echo"

Story: Die drei Freunde Alex, Tuck und Munch werden durch mysteriöse Handysignale zu einer Kreatur namens Echo geführt...

Dieser Film trägt zwei Sünden in sich: Er ist erstens eine totale Kopie von "E.T." und zweitens ein "Found Footage"-Film. Warum Sünden ? Es ist an sich nicht falsch, eine bereits erzählte Geschichte neu zu erzählen, solange man sie denn auch wirklich neu erzählt (nur Charaktere austauschen gilt nicht) und es ist auch nicht falsch, einen Film mit der Hand-/Handy-/Billigkamera gedreht zu haben, solange man Qualität vorzeigen kann (siehe "Chronicle").

"Earth to Echo" ist in dem Sinne höchstens Mittelmaß, weil es mit seinem Konzept nicht wirklich etwas Neues anfangen möchte, keinerlei interessante Charaktere aufweisen kann (nicht einmal das Alien) und die Drehtechnik führt den Streifen sogar leicht ins Absurde, wenn gewisse Einstellungen niemals mit einer Handykamera oder/und von einem der Kinder gedreht wurden. Das größte Verbrechen ist aber, dass (zumindest für mich) der Zauber des Abenteuers nicht entstehen wollte und dabei geht es eigentlich bei solchen Filmen wie diesen (neben "E.T." sind "Goonies" und "Super 8" gute Beispiele, wie es funktionieren sollte).

Fazit: "Earth to Echo" ist womöglich ein netter Versuch, aber es gibt mehrere andere Filme, die das Vorhaben viel besser in die Tat umsetzen. Im Endeffekt ist es lediglich OK.

Montag, 28. Juli 2014

"Sex Tape"

Story: Annie und Jay haben ein erfülltes Eheleben bis auf ihren Sex, den sie nun mit einem selbstgemachten Video in Schwung bringen wollen. Zu dumm, dass sie es mit einem iPad filmen und die Kopie per Cloud an alle anderen iPads verteilt wird, die sie ihren Freunden und Bekannten geschenkt haben...

Dies hier wird eine absolut einseitige Rezension, denn ein Aspekt ist der Grund dafür, dass dieser Film überhaupt nicht funktioniert: Das Drehbuch. Die Gags dauern etwas zu lange, die Charaktere sind relativ flach geschrieben und auch die Dialoge sind eher solala. Es ist vor allem die Idee selbst und die Sicht des Drehbuchs auf das moderne Leben, warum der Film schon im Ansatz scheitert. Cameron Diaz und Jason Segel bringen ihr übliches Maß an Talent, das von ihnen in solchen Filmen verlangt wird - obwohl besonders der zweite mehr kann, werden die beiden auf solche Rollen reduziert.

 Zuallererst gibt es keine 10 Personen, die das mögliche Sexvideo zu sehen bekommen können...vermutlich weil Jay trotz Haufen an Apple-Produkten wohl nicht 25 iPads zum Verschenken hat. Generell ist das Paar so priviligiert wie es sein kann und die einzig mögliche negative Konsequenz dieses Videos ist die Nicht-Finanzierung des Mutterblogs von Annie...was bei dem Verdienst ihres Ehemanns ein wahrlich nicht-existentes Problem ist (auch "First World Problem" genannt). Hinzu kommt, dass die beiden ernsthaft glauben, das Video nur durch die Zerstörung der iPads zu vernichten. Dies ist ein netter Gedanke außer der Tatsache, dass 1. ihr Video immernoch in der Cloud ist und 2. Jay trotz zahlreicher Apple-Produkte keine Ahnung hat, wie man es aus der Cloud bekommt. Dazu kommt noch der dritte Punkt mit YouPorn, die ähnlich Apple wohl Hochleistungs-Marketing betreiben...indem sie zahlreiche Konkurrenten nennen ? Jedenfalls ist das Ehepaar zu blöd, um einfach darum zu bitten, das Video von der Plattform zu löschen und nicht stattdessen Server zu zertrümmeln. So lässt sich "Sex Tape" eigentlich gut zusammenfassen: Zwei priviligierte Eheleute mit "First World Problems" haben trotz zahlreicher Technik im Haus kaum Ahnung davon, machen ein miserables Video (das auf allen möglichen Seiten noch am ersten Tag rausfliegen würde), sind dumm genug, es mit allen anderen Geräten zu synchen und nehmen immer den unlogischsten Weg, den man nehmen kann.

Fazit: Solch ein Film hätte vermutlich in Zeiten der VHS-Kassetten funktioniert, aber in unserem immer mehr vernetztem Alltag wirken die Schlussfolgerungen der Charaktere so, als ob sie einfach nicht real sein könnten, was sowohl den Humor als auch das Schauspiel runterzieht.

"Transformers 4: Ära des Untergangs"

Story: 5 Jahre nach der letzten Schlacht in Chicago machen die Menschen nun vermehrt Jagd auf Decepticons, wobei der Leiter der zuständigen Einheit auch Autobots nicht ausschließt. Deren Anführer Optimus Prime wird währenddessen von dem Bastler Cade Yeager in seiner Garage gefunden...

Der Anfang einer neuen Trilogie und Bay scheint so einiges anders zu machen, was diesen Film interessanterweise einerseits zu einem der besseren "Transformers"-Filme macht und andererseits vielleicht sogar zum schlechtesten, was die schlechtesten Bewertungen seitens professioneller Kritiker erklären würde. Ich kann lediglich für mich selbst sprechen.

Kein Shia LaBeouf, keine Megan Fox, weniger "Humor" und stattdessen ein ernsterer Ton und Mark Wahlberg als gestandener Action-Star - all das spricht auf dem Papier für Verbesserungen...keine erstaunlich großen, aber dennoch wichtigen, denn Actionstars machen sich in Actionfilmen nunmal besser als Quasi-Schauspieler. Was den Rassismus und Sexismus angeht, so ist er immernoch vorhanden, da Wahlberg natürlich eine attraktive Tochter hat, die sich Bay entsprechend anzieht und ihr Arschloch von Freund (unser lieber Shia-Ersatz) nahezu immer ihren Vater und den Zuschauer nervt. Statt Werbung für westliche Marken gibt es hier aggressive für chinesische und hey, sieht China im Allgemeinen nicht toll aus, wenn es von Robotern zerlegt wird ? Hinzu kommt, dass die historisch bedingte Dämlichkeit des Drehbuchs natürlich noch da ist...immerhin haben Transformers die Dinosaurier auf der Erde ausgelöscht und nun zum Ende hin wieder zum Leben erweckt.Außerdem wirkt auf einen die fast dreistündige Laufzeit doch mehr als gewollt, denn man hätte ruhig die Hälfte des Films rausschneiden können, und die Charaktere hätten diesselbe Entwicklung wie mit der tatsächlichen Laufzeit; erneut gibt es einen unnötig langen Fokus auf die Menschen, die Dinobots sind absolut unspektakulär und die Transformers selbst sind kaum Charaktere in ihrem eigenen Film (also fast alles beim Alten).

Allerdings möchte ich die subjektiv guten Seiten hervorheben, oder eher DIE gute Seite: Gerade weil der Film so übertrieben ernst genommen werden möchte, wirken die lächerlichen Dialoge witziger als beabsichtigt; besonders Wahlberg kann jede seiner Zeilen in ein Gagfeuerwerk verwandeln ohne es auch nur im Ansatz zu versuchen. Wie bereits erwähnt fehlen Shia LaBeouf und Megan Fox (oder Rosie Huntingon-Whiteley) und das ist immerhin etwas...ist es ein Fortschritt ?

Fazit: Außer ihr mochtet die vorherigen Ableger der Reihe, würde ich von diesem Film abraten. Vielleicht sollte ich weiterhin wütend auf die Massen sein, weil sie solche Filme weiter finanzieren und auf mich, weil ich sie mir ja auch ansah, aber dieser Film macht weniger wütend als matt. Falls "Transformers 5" tatsächlich von jemand anderem gedreht wird, dann könnte er der Wendepunkt für dieses Franchise werden.

Sonntag, 27. Juli 2014

"The Purge 2: Anarchy"

Story: Nicht lange vor der jährlichen "Säuberung" bleiben Shane und Liz buchstäblich auf der Straße und müssen zusehen, wie sie diese Nacht überleben...

In der Rezension zum ersten Teil hab ich mich nicht gut genug ausgedrückt, warum ich meinte, die Grundidee wäre nicht zu Ende gedacht - gerade weil Leute im ersten Teil in das Haus mit der Familie einbrechen, fühlte es sich mehr an wie ein x-ter Hauseinbruch-Film, wie es ihn schon mehrfach vorher (und besser) gab; man bekam mit anderen Worten nicht wirklich was von der "Säuberung" mit, es war nicht ganz die richtige Atmosphäre. Die Fortsetzung korrigiert dies, indem es die Helden an die Straße und somit an eben diese Nacht bindet, damit man mehr von einem "Alleinstellungsmerkmal" sprechen kann. Ehrlich gesagt funktioniert es auch hier kaum besser.

Ich finde es toll, dass man sich hier an einem "dunkleren und schmutzigeren" Film versucht hat, wo eben alles nicht hochpoliert aussieht und beispielsweise auch die Gewalt nicht auf die feine Art geschieht; dennoch konnte sich hier niemand zusammenreißen und erneut einen schwachen Kommentar bezüglich Arm und Reich versucht - es ist erneut absolut offensichtlich und es beißt überhaupt nicht, kann also nicht einmal als Satire durchgehen. Schauspieltechnisch möchte ich hier vor allem Frank Grillo herausheben, der als Sergeant komplett den Streifen an sich reißt mit seiner Präsenz und durchweg unterhält. Da bereits Pläne für den dritten Teil in Planung sind: Macht doch mal ein Prequel, also wie es überhaupt soweit kommen könnte zu dieser ganzen "Säuberungs"-Geschichte; das riecht noch stärker nach Satire als früher und man kann das Konzept komplett auf die Spitze treiben. Anders als "Paranormal Activity" traue ich dieser Reihe irgendwo zu, wenigstens etwas schlau zu sein.

Fazit: Besser als vorher und somit halbwegs akzeptabler Durchschnitt mit Logiklöchern und Durchhängern, aber mit einem stärkeren Fokus auf die Grundidee und einem starken Frank Grillo.

Donnerstag, 24. Juli 2014

"Planes 2 - Immer im Einsatz"

Story: Dusty ist nun berühmt, doch der Schaden an seinem Motor könnte seine Karriere vorzeitig beenden. Daher geht, bzw. fliegt er zu der fliegenden Feuerwehr...

Um ehrlich zu sein, weiß ich überhaupt nicht, was ich zu der Fortsetzung schreiben soll. Beim Vorgänger "Planes" hab ich ja auch nur geschrieben, wie er eine "Cars"-Kopie ist und nichts mehr und "Planes 2"...kopiert "Cars 2" nicht wirklich, denn hier geht es immernoch um den Protagonisten und um keinen Sidekick. Qualitätsmäßig bewegt sich die Fortsetzung eigentlich auf der gleichen Lufthöhe wie das Original (ist also nicht im totalen Sinkflug) und ansonsten ist alles auf Autopilot gestellt - Kinder bekommen bunte Flug-Sequenzen zu sehen und eine seltsam hohe Anzahl an "lustig" zensierten Schimpfwörtern und Erwachsene haben mal Pause für ca. 70-75 Minuten.

Fazit: Ein unterdurchschnittlicher Animationsfilm, der nun mehr Verkäufe von entsprechendem Spielzeug und anderem Kram forcieren wird. "Trains" und "Boats" wird auch noch kommen Leute.

"Planet der Affen: Revolution"

Story: Nach dem Ausbruch des Virus vor 10 Jahren sind die Affen die dominante Spezies geworden und der Rest der Menschen in San Francisco ist nur noch eine kleine Kolonie, angeführt von Malcolm und Dreyfus. Um die Energieversorgung zu sichern, müssen die Menschen den in der Nähe gelegenen Staudamm erreichen und auf dem Weg dorthin treffen sie ausgerechnet auf die von Caesar angeführten Affen...

Bei meinen "Top Filme von 2011" ist "Planet der Affen: Prevolution" aufgetaucht und das zurecht: Andy Serkis hat den Film im Prinzip allein mit seiner Darstellung als Caesar sehenswert gemacht, die Effekte und Action an sich waren wunderbar und die menschlichen Nebendarsteller waren eigentlich ganz okay - ein auf jeden Fall gelungenes Reboot, das eine klassische Reihe in die moderne Zeit geholt hat. Die Fortsetzung scheint nun die Latte noch etwas höher zu legen, denn buchstäblich alles ist dieses Mal besser und ist einer der sehenswerten Blockbuster des Sommers !

Motion-Capture- und effekte-mäßig ist "Revolution" auf der Spitze der heutigen Perfektion und kaum zu toppen, denn all die Affen fügen sich nahtlos in ihre Umgebung ein und sehen neben den Menschen nicht unnatürlich aus (Andy Serkis bietet sich wieder für eine mögliche Oscar-Nominierung an, da er erneut den Film auf seinen Schultern trägt durch seine exzellente Darstellung). Die Menschen sind dieses Mal differenzierter und wie erwartet hat Gary Oldman als Dreyfus die wohl beste Menschen-Szene von allen (von der ich mir wünschte es gäbe mehr davon). Atmosphärentechnisch nimmt sich der Film ebenfalls nicht, so zieht einen der Prolog bereits in den Bann und der Ton ist auf jeden Fall viel ernster und seriöser als im Vorgänger; so ergeben sich hier und da recht intensive Szenen, wobei der Fokus niemals auf den Effekten, sondern auf den Charakteren, insbesondere auf Caesar liegt.

Fazit: "Planet der Affen: Revolution" ist eine Steigerung des 2011er Reboots und macht eindeutig Lust auf weitere Ausflüge in diesem Universum !

Dienstag, 22. Juli 2014

Serien-Kritik: "Breaking Bad" Staffel 2

Story: Nachdem das Duo ihren psychopatischen Oberdealer los ist, scheint die Stadt frei zu sein für das blaue Meth und das Geld könnte ruhig fließen, wenn da nicht die Konkurrenz und der Alltag wären...

Lieblings-Charakter: Neben Walter White fange ich langsam an, auch Jesse Pinkman mehr als einen Charakter zu mögen und das liegt nicht zuletzt an meiner Lieblingsepisode dieser Staffel (siehe unten), in der er mehr Leinwandzeit und Charakterentwicklung bekommt...nicht unerwähnt soll Saul Goodman bleiben, der Anwalt des Duos seit dieser Staffel. Bisher ist Saul nicht am Limit und ich erwarte noch allerlei Tricks von diesem zwielichtigem und scheinheiligem Hund.

Ungeliebter Charakter: In dieser Staffel gab es keinen Charakter, den ich wirklich überflüssig fand.

Lieblings-Episode: Episode 6 "Kuckuck". Die vermutlich düsterste Episode bisher meiner Meinung nach, da sie gar nicht so unrealistische Zustände einiger Heisenberg-Klienten und Jesses bessere Seite zeigt. Machte mich nachdenklich, da sie stil- und tonmäßig aus der Reihe tanzt. Ein weiterer Kandidat wäre Episode 9 "4 Tage Auszeit", als das Duo in der Wüste gestrandet ist und man sieht, wie viele Rollen die beiden füreinander ausfüllen.

 Meine Meinung zu dieser Staffel: Ich weiß, dass das langweilig klingen wird, aber ich habe an dieser Staffel mehr oder weniger nichts zu bemängeln. Die Spannung und die Regie sind exzellent, das Drehbuch ist fantastisch und all die ganzen Charaktere bekommen mehrere Ecken für weitere Episoden. So ziemlich alle möglichen Beziehungen zwischen den Charakteren werden hart durchgewürfelt, obgleich nichts wirklich dem Zufall überlassen wird - es ist eine langsame Staffel, die immer wieder mit Höhepunkten glänzen kann.

"Transformers"-Special: "Transformers 3" (2011) (2/2)

6. Wer ist der wahre Held ?

Da die Bösewichte scheinbar inkompetente Schwachköpfe sind, müssen nun unsere Helden die Bösen spielen...nicht alle, bloß einer. Sam ist ja sowieso ein Arschloch in allen diesen Filmen und die Autobots sorgen sich nicht so sehr darum, wie viel um sie herum sie zerstören, wenn es darauf ankommt. Den Hauptpreis als der überraschend größte Drecksack gewinnt aber zweifellos Optimus Prime. Ganz genau, der stolze Leader, das vorbildhafte Oberhaupt der Autobots, einer der Charaktere, die das Gute an sich verkörpern - eben dieser Optimus hat am Ende des Films keine Skrupel, seinem Erzfeind eine Axt in das Gesicht zu jagen und einen um Gnade flehenden Sentinel Prime kaltblütig zu töten. Wahrlich ein Held, wie er im Buche, äh, im Filme steht.

7. So viele Möglichkeiten, Shia LaBeouf und Patrick Dempsey umzubringen

Dieser Punkt spricht eigentlich für sich. Beide sind, bzw. verkörpern unausstehliche, dämliche und nervige Schwachköpfe mit Komplexen...wenn der Film einen der beiden umbringen will, dann soll er gefälligst nicht damit zögern !

8. Der Film hat null Gewicht

 Im zweiten Film war Bay so nah dran, endlich Sam abkratzen zu lassen, doch anscheinend haben ihn die Älteren vom Transformer-Himmel (klingt immer noch bescheuert) zurückgeholt. Ich glaube, dass außer Jazz im allerersten Film niemand der "wichtigen" Figuren gestorben ist...Optimus Prime konnte man nicht sterben lassen, da bräuchte man Mut und Agent Simmons sitzt im Rollstuhl anstatt im Grab zu liegen. In diesem Film gibt es mehr Decepticons als früher und die einzigen Charaktere, die wirklich sterben, sind entweder "Extras" (also Leute im Hintergrund) oder die Autobots, die abseits ihres Namens null Persönlichkeit haben (denn der Regisseur weiß, dass den Zuschauern vor allem Bumblebee und Optimus Prime wichtig sind, daher sind sie immun gegen den Tod). Selbstverständlich sind all die unsäglichen Menschen, die früher vorkamen, auch unsterblich, ganz egal was passiert. Frage: Wenn ich mich vorher mit keinem dieser Charaktere identifizieren konnte und mir derer Schicksal egal war, warum sollte ich mir Sorgen um sie machen, wenn sie eh nicht sterben können ?

9. Wo kommen all die neuen Decepticons her ?

Ein kleines Detail, dass vielleicht nicht auf diese Liste gehört, aber ich wollte es trotzdem hinzufügen: Woher kommen all die neuen Decepticons her ? Ja, Roboter für Kämpfe haben ist schön und gut, aber warum nur welche auf der bösen Seite hinzufügen und das massenhaft ? Wenn es zu wenige sind, kann die Stärke von Optimus nicht gezeigt werden ? Blödsinn ! Habt einfach je 5 Roboter, die in allen drei Filmen auftauchen und die sich im Verlauf der Trilogie verletzen, töten oder verkrüppeln, sodass man einen Verlauf sehen kann, bzw. dass der Einfluss des Krieges deutlich wird.

10. Sonstiges

Zuletzt würden Wiederholungen anderer Punkte kommen, wie die spannungslose Action oder das Missbrauchen der "Transformers"-Vorgeschichte, aber ganz ehrlich: Hier ging es nie darum, einen "Transformers"-Film abzuliefern, genauso wenig wie bei den zwei Vorgängern. Es ist das Abliefern eines hochpolierten Produkts, das innen kaum aussageloser und hohler sein könnte; ein buchstäblicher Hollywood-Blockbuster in seinen moderatesten Grundzügen.

Dass es einem ehemaligen Musikvideo-Regisseur nur darum ging, möglichst viel Geld durch das Marketing, Sexappeal der Schauspielerinnen, Hype und viel Getöse zu machen, kann ich verstehen; Filme sind wie vieles andere Business und müssen in der Regel Profit abwerfen. Und ja, ich kann nicht von jedem Film erwarten, dass er Oscar-würdig ist oder die Zeit überdauern wird, in der er herauskam...ich habe bei jedem der drei Filme Unterhaltung erwartet und sie nicht so bekommen, wie ich es wollte; diese Artikel zu schreiben hat mir mehr Spaß gemacht als das Anschauen der Trilogie. Wenn ich schreibe, dass diese Filme allesamt hohl und nichtssagend sind, beleidige ich damit die Fans dieser ? Keineswegs. Auch ich mag Filme, die ein klares Produkt ihrer Zeit sind und keinerlei geistreiche Kommentare abgeben; ich schätze jeder hat solche - insofern liegt jeder von uns bei irgendwas, was uns persönlich missfällt, falsch. Solange aber man etwas Nennenswertes aus dem herausholen kann, was man mag, egal wie substanzlos es für andere erscheinen mag, dann ist es vielleicht gar nicht mehr so substanzlos.

Danke fürs Lesen !

Montag, 21. Juli 2014

"Transformers"-Special: "Transformers 3" (2011) (1/2)

Das Ende der ersten Trilogie...und verzeiht die lange Abwesenheit

1. Carly Spencer und die absolute Sinnlosigkeit der weiblichen Hauptrolle

 Schrieb ich tatsächlich, dass Megan Fox keinerlei Persönlichkeit besitzt ? Rosie Huntington-Whiteley könnte buchstäblich eine Lampe sein...eine blonde Lampe und diese hätte die gleiche Ausstrahlung, wenn nicht sogar noch mehr. Klar, eine Lampe kann weder Unterwäsche, noch Make-Up, noch als Vergleich zu einem Sportwagen benutzt werden und bringt auch nicht genug Zielpublikum in die Kinos. Übrigens: Ist es nicht absolut genial, dass Mikaela einfach kaltblütig aus dem Film geschrieben und Carly lieblos in ihn ? Dies könnte etwas bestimmtes über Michael Bay sagen, ich weiß nur nicht was...so, als ob die weibliche Hauptrolle für ihn kaum mehr ist als eine Frau, die für Geld bestimmten Service anbietet...

2. Die Bösewichte sind fast so lahm wie im Vorgänger...oder doch lahmer ?

Megatron spielt hier nur die zweite Geige, bis er durch einen billigen und durchschaubaren psychologischen Trick dazu gebracht wird, den Guten zu helfen...und Sentinel Prime ist nach dem unüberraschendstem Verrat seit einiger Zeit der Typ mit dem dümmsten Plan aller Zeiten. Man bringt Cybertron an die Stelle der Erde und hält sich die Menschen als Sklaven für die Transformer ? Was können nichtige Menschen schon für die Transformer leisten und würde die Erde nicht zerstört durch den Aufprall mit Cybertron, was all diese prächtigen Sklaven sterben ließe ? Wie unter anderem auch die (erneute) Zerstörung von Chicago ? Es ist auch so bemerkenswert schwach, wie relativ einfach Optimus Prime mit den beiden fertig wird...er verliert zwar einen Arm, aber gewinnt gegen die beiden trotzdem in weniger als 5 Minuten.

3. Wer hat sich am Drehbuch vergriffen ?

Wer hatte die Idee, die Mondlandung hier reinzuziehen ? Warum sind die Bösewichte so lahm und ihr Plan absolut hirnlos ? (siehe oben) Warum sollte ich mich weiterhin für Sams Liebesleben interessieren, wenn es noch nie eine Auswirkung auf die allgemeine Geschichte oder Sam hatte und nebenbei nur unnötige Leinwandzeit addiert ? Wer hatte die irrsinnige Idee, Patrick Dempsey einen der blassesten Bösewichte in der Geschichte der Actionfilme spielen zu lassen ? Warum brauchten die Decepticons die Menschen für ihren Plan ? Warum glauben die Menschen immer noch, ihre lächerliche Technik hätte eine Chance gegen die Decepticons ? Warum wurden hier talentierte Leute wie Francis McDormand, John Malkovich und Leonard Nimoy verschwendet...und Jon Turturro ?

4. Die Menschen...oh die Menschen

Ein weiterer "Transformers"-Film, in dem es keine nennenswert witzige, unterhaltsame oder sonst gute menschliche Charaktere gibt...John Malkovich wird als Sams Boss relativ schnell verheizt und seine Rolle ist absolut unwichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte; der Charakter ist vermutlich mit der Intention geschrieben worden, seltsam und malkovich-artig zu sein, aber im Endeffekt bleibt er einfach nicht im Gedächtnis. Dann gibt es aber Ken Jeong, der Bay wohl in "Hangover" gefiel, weswegen er auch hier ist, doch hier ist sein Charakter weitaus überflüssiger und gruseliger als dort - ich mein, wenn euch ein kleiner asiatischer Mann in Unterhosen in einer Klokabine anspringen würde, um dann Papier aus der Nähe seines Schritts rauszuholen, euch damit damit die Nase streichelt und "Deep Wang" flüstert...wäre ich der Einzige, der das für eine Szene aus einem Horrorfilm halten würde ? Patrick Dempseys gesamte Lächerlichkeit als Bösewicht zeigt sich schon alleine in seiner Castingwahl, denn er ist weder bedrohlich noch wesentlich interessant und das einzig Gute an seinem Charakter war, dass er am Ende stirbt und somit den weiteren Ablegern erspart bleibt. Die Soldaten könnten so etwas wie die Kameradschaft aus "Aliens" entwickeln, aber dafür bräuchte man ein um Meilen besseres Drehbuch und einen Regisseur, dem der Inhalt wichtiger ist als die Verpackung. Von dem Rest lohnt es sich kaum zu reden, da es entweder kurzzeitige Gag-Lieferanten sind oder einfach nur Statisten in der Situation um sie herum.

5. Krach, Bumm, Gähn

Kein neuer Punkt, da er schon einmal Erwähnung fand, aber dennoch...2,5 Stunden Spielzeit, wirklich ? Davon die erste Hälfte, die kaum bis gar nicht mit der zweiten zusammenhängt, unnötige Zusätze wie die Menschen, die Liebesgeschichte und Comedy und nicht zu vergessen all die Charaktere, von denen es mir egal ist, ob sie leben oder sterben. Diese Filme sind wirklich wie Feuerwerke: Im Moment vielleicht beeindruckend durch die Technik, doch mit den Jahren von einer etwas besseren Version überholt, sodass die frühere kaum bis keinen Wert mehr hat.

Dienstag, 15. Juli 2014

"Transformers"-Special: "Transformers - Die Rache" (2009) (2/2)

6. WER schrieb das Drehbuch ? (P.S: Michael Bay, bevor er seinen Namen wieder runternahm) (P.P.S: Es stimmt wirklich !)

Rein technisch gesehen ist dies die allergrößte Schwäche des Films, denn so ziemlich alle anderen Punkte dieser Kurzanalyse lassen sich mit dem desaströsen Drehbuch zusammenfassen. Anbei ein paar Beispiele warum:

- es gibt einen weiblichen Transformer, der keine 10 Sekunden Leinwandzeit und noch weniger Worte hat. Ich denke ich schocke niemanden wenn ich sage, dass "Transformers" als Marke viel mehr Jungs anspricht als Mädchen und es deswegen nicht verwundert, wenn es keine pinke und weibliche Transformer in den Filmen gibt...fast zumindest...aber warum dann einen offensichtlichen einbauen und ihn nach 10 Sekunden töten ? Entweder man unternimmt den ernsthaften Versuch, für Geschlechterausgleich zu sorgen oder man lässt es bleiben. Der 1986er-Film hatte einen weiblichen Transformer, der vom Aussehen her an Prinzessin Leia erinnerte und keine große Rolle hatte und dennoch war das ein Charakter, der eine Leinwandzeit hatte

- wo wir beim Thema "weiblicher Transformer" sind...ein weiblicher Decepticon schafft es, sich vollständig in einen Menschen zu transformieren, natürlich eine attraktive junge Frau, die schnell Sam verführt, was natürlich keinen Deut seltsam oder komisch aussieht. Wenn Transformer die Fähigkeit haben, sich in andere organische Lebewesen zu transformieren...WARUM TUN SIE ES DANN NICHT STÄNDIG ? AAAAAAARGHHH !

- Richtung Ende landet Sam so hart auf dem Boden, sodass er nicht stirbt, sondern im "Transformers"-Himmel landet...ERNSTHAFT ?

- es ist nie ganz eindeutig, wer jetzt der Oberbösewicht sein soll: Megatron oder der Gefallene. Im Verlauf des Films wechselt sich die Führerschaft bei den Decepticons ständig ab

- Sam hat in einer Szene College-Unterricht bei einem der bizarrsten Charaktere seit langem, nämlich einem mittelalten und notgeilen Professor, der scheinbar so anziehend auf seine Studentinnen wirkt, sodass er einen abgebissenen Apfel auf seinen Schuh, dann Boden fallen lassen kann und eine von ihnen voller sexueller Erfüllung in ihn reinbeißen kann...WTF ?

7. Die schlechteste Finalschlacht aller Finalschlachten

 Mögt ihr es auch, wenn der Protagonist innerhalb von ca. 2 Minuten seine beiden größten Kontrahenten im Film ausschaltet ? Ohne jegliche Mühe und scheinbar beiläufig ?

Denkt an jeden Finalkampf oder Finalschlacht, die euch einfallen. Hat irgendeine von denen die beiden obigen Kriterien erfüllt ? Das ist keine "Der Weg ist das Ziel"-Geschichte, denn in diesem Fall soll man einfach nur spüren, dass hier Gut gegen Böse kämpfen und weiter nichts...der Hintergrund ist beim letzten Kampf unwichtig, denn schließlich ist Optimus Prime allmächtig und nicht aufzuhalten. Ich persönlich habe selten so einen jämmerlichen Versuch gesehen, einen Endkampf zu gestalten.

8. Optimus Prime stirbt...akzeptiert ihn als euren Retter und Erlöser

 Zuallererst: Dies wurde schamlos vom 1986er-Film übernommen, aber ohne dessen Bedeutung, denn (Überraschung, Überraschung) er wird passend wiederbelebt, um den 7. Punkt dieser Liste wahr zu machen.

Sein Tod hätte funktionieren können, wenn er Einfluss auf die Handlung genommen hätte und die restlichen Charaktere beeinträchtigt...aber nein, nicht nur wird er von den Menschen wie ein Haufen Metallschrott auf einen Landeplatz fallen gelassen, bei den restlichen Autobots und unseren "Helden" ruft sein Ableben nahezu keine Emotion hervor. So viel zum Respekt vor dem womöglich Einzigem, was diese Filme halbwegs sehenswert macht.

9. Wer sind die wahren Roboter ?

Ich habe eine eindeutige Meinung zum Schauspieltalent des LaBeouf/Fox-Duos, die ich bereits ausgedrückt habe, aber dieser Punkt gilt nicht nur für sie: Wo sind die Emotionen ? Das Vortragen der unnatürlichen Dialoge des Drehbuchs könnten womöglich nicht einmal Oscar-Preisträger schaffen, aber müssen diese so unglaublich blechern klingen ?

Ein gutes Beispiel für die Emotionslosigkeit ist Sams Beinah-Tod, den ich im 6. Punkt erwähnt habe. Übertrieben traurige Musik muss an dieser Stelle spielen, damit man sich bloß nicht aus Versehen freut, dass dieses Arschloch endlich die Kurve gekratzt hat und all das vergebliche "Talent" von Megan Fox mit all der hölzernen Leere einer Bockflöte schafft es erst, ihn aus dem Roboter-Himmel zu holen.

10. LAAAAAAAAAANGWEIIILIIIIIIG !

Ich bin wahrscheinlich in der Minderheit in diesem Fall, aber ich persönlich finde es überhaupt nicht spannend, wenn zwei riesige Roboter gegeneinander kämpfen und es mir eigentlich komplett egal ist, wer gewinnt. Und wenn einem in einem Action-Film die Action egal ist, dann hat der Film auf einer weitaus höheren Ebene versagt; er ist schlichtweg nicht unterhaltsam. Ich würde gerne diese Actionszenen mit einem Schlüsselbund vergleichen, den man vor einem Baby schüttelt, damit es zumindest kurzfristig unterhalten wird. Es macht Geräusche, ist metallisch, glänzt beim besten Willen sogar - ich denke der Vergleich ist passend, wenngleich diese Methode nicht bei allen Babys funktionieren mag. Letztendlich ist der Film nichts weiter, als ein Vakuum-Blockbuster, der nichts über sein Produkt zu sagen hat, nahezu ohne jeglichen Inhalt auskommt und dennoch kassenträchtig ist.

Montag, 14. Juli 2014

"Transformers"-Special: "Transformers - Die Rache" (2009) (1/2)

Wenn man den Vorgänger noch irgendwie als einen etwas dämlichen Sommerblockbuster abtun könnte, in dem...Zeug passierte, Leute rumschrien, Metallhalden aufeinander prallten und alles mit lauwarmer Musik von Linkin Park unterlegt wurde, so ist "Die Rache" die miesere und weitaus unfertigere Fortsetzung des Hits von 2007. Der Film ist so schlecht, dass Michael Bay mitsamt sämtlicher Beteiligter selbst zugab, dass er Müll ist. Doch warum er das ist, versuche ich erneut in 10 möglichen Punkten darzulegen.

1. Physik ? Was ist Physik ?

Ich weiß, ich weiß, Filme sind Filme. Bei weitem nicht jeder Streifen hält sich zu 100% an die Naturgesetze und es ist auch gut so, wenn diejenigen, die in "unserer" Welt spielen, nicht allzu sehr übertreiben. Ich fand es bereits im ersten Film seltsam, dass all die Transformers so leicht sind, bzw. keinerlei Gewicht zu besitzen schienen, so grazil sie sich auf engstem Raum bewegen konnten. Das ist aber überhaupt nichts gegen eine Szene in der Mitte des Films, in der Sam, Mikaela und ein unlustiger Typ aus einer Höhe von min. 100 Meter in einem Auto fallengelassen werden und ohne Verletzungen überleben. Warum sollte ich (neben vielen anderen Gründen) für die Menschen in diesen Filmen besorgt sein, wenn scheinbar jeder das Unmögliche schafft ? Das Auto wird übrigens nur durch das Dach einer Fabrik abgebremst, landet aber auf einfachem Boden und die Insassen werden lediglich durch Airbags gerettet ?

 2. Die amerikanische Regierung leitet die beste Verschleierungsaktion in der Geschichte der Menschheit...WAS ?

Angeblich befinden wir uns nicht nur in einem Universum, in dem Menschen robuster sind, sondern auch, wo sie dämlicher sind als das Brot, das sie essen. "Transformers" spielt zeitgemäß in 2007, als es Seiten wie Facebook, Twitter und YouTube gab (3 der wohl schnellsten Informationsquellen unserer Zeit) und die amerikanische Regierung schafft es angeblich zwei Jahre später immer noch hervorragend, der Weltbevölkerung die Existenz der Transformers vorzuenthalten. Alleine der Kollateralschaden am Ende des letzten Films mit allen Beteiligten war groß genug, damit dies nicht im Geringsten möglich wäre, ganz zu schweigen von den "Landezonen" der Alien-Roboter z.B. Ich mein es gibt die Verschwörungstheorie um den 11. September und dann sowas hier. In der heutigen Zeit (also auch schon 2007) wäre das, was am Ende des letzten Films stattfand, längst auf allen Social Media-Plattformen gelandet. Aber nein, niemand hat etwas gesehen oder gehört, alle sind dumme Schafe. Dies wird auf die Spitze getrieben mit der Anfangsszene dieses Films, als Optimus Prime mit seinen Verbündeten zwei Decepticons mitten in Shanghai ausschalten soll.

3. R-A-S-S-I-S-M-U-S ? Ne, nie davon gehört

 In diesem Film gibt es Roboter-Zwillinge, die afroamerikanischen Slang benutzen, schiefe, teils goldene Zähne und ungerade Gesichter haben und ungebildet sind. Zugegeben, in der deutschen Vertonung geht der Slang verloren, aber es wirft dennoch ein zweifelhaftes Licht auf die Drehbuchschreiber, den Regisseur und den Produzenten des Films. So etwas geht wohl über Stereotype hinaus, aber ob es wirklich rassistisch ist ? Ich tendiere zu einem "Ja", aber ich möchte mit dem Begriff "Rassismus" nicht so einfach um mich schmeißen.

4. Die Autobots sind dämlich und die Decepticons noch dämlicher

 Die Autobots haben eine Allianz mit den Menschen gebildet, um Decepticons auszuschalten ? Wie ? Der erste Film hat es mehr als deutlich gemacht, dass menschliche Waffen ineffektiv sind gegen Decepticons, also sollen die Menschen einfach sinnlos sterben, da die Autobots sich weigern, ihre Technologie weiterzugeben ? Außerdem lassen sie ein verbliebenes Stück vom Allspark von den Menschen bewachen ? Am Ende bekommt Optimus eine Art Upgrade durch einen gefallenen Kameraden und nach dem letzten Kampf streift er dieses Upgrade einfach ab, als ob er es nie benutzen wird...sodass es zerfällt. Ich hätte Optimus Prime als Anführer weitaus mehr Verstand zugetraut.

Doch deren Gegner sind um einiges dämlicher, denn eigentlich brauchen die Decepticons ja Sam, weil in seinem Hirn ganz wichtige Zeichen von einem anderen Allspark-Splitter abgespeichert wurden. Dabei achtet kein einziger dieser Tölpel darauf, den Jungen sicher zu Megatron zu bringen und in jeder Actionszene scheint Sam nur haarscharf seinem Tod zu entkommen (u.a. auch in der weiter oben erwähnten Szene). Insofern: Wenn ihr dieses Arschloch lebendig haben wollt, versucht ihn nicht weiter umzubringen !

5. Der Humor...wann fängt er an...wann hört er endlich auf

Diesen Punkt habe ich schon im Vorgänger erwähnt, aber erst in dieser Fortsetzung eröffnet sich all das humoristische Talent eines Michael Bay. Es folgen Beispiele dieses "Humors":
- mehrmals Geschlechtsverkehr zwischen Hunden ohne jeglichen Grund
- ein kleiner Transformer hat Sex mit dem Bein von Mikaela
- Judy Witwicky wird angeblich "high" und benimmt sich peinlicher als vorher. Im Zusammenspiel mit ihrem Ehemann gibt es noch Hinweise auf ihre spritzigen "Kosenamen"...und sie sind nutzlos
- die Roboter-Zwillinge mit ihrem zeitlos-stereotypen Dialog
- wir sehen endlich das, wonach jeder "Transformers"-Zuschauer verlangte, nämlich den Arsch von John Turturro aka Ex-Regierungsagent Simmons in einem String und so nah, dass es unübersehbar ist
- große Transformer-Eier, die in einem Klang schaukeln und aufeinandertreffen, während Regierungsagent Simmons voller Ehrfurcht diesen Fakt entsprechend kommentiert

Das Schlimmste ist für Teil 2 aufgespart !

Donnerstag, 10. Juli 2014

"Tammy - Voll abgefahren"

Story: Tammy verliert an einem Tag ihr Auto, ihren Job und ihren Mann, weswegen sie sich zu einem Roadtrip aufmacht mit ihrer Großmutter, die auch die Nase voll von deren Stadt hat...

Melissa McCarthy kann witzig sein...nicht aber wirklich in diesem Film. Jaja, Humor ist subjektiv, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass nahezu ausschließlich Witze über ihr Körpergewicht einen den ganzen Film über zum Lachen bringen. Außerdem hat sie in diesem Film einen ähnlichen Charakter wie Adam Sandler ihn normalerweise (für sich selbst) schreibt - so eine Art frühreifes Arschloch, das am Ende doch noch ein Herz aus Gold zeigt. Auch so ein Charakter kann funktionieren; allerdings ist die Geschichte hier (auch von ihr) zumeist so geschrieben, dass erneut das "Adam Sandler"-Syndrom durchkommt: Sobald es zum Gefühl kommt, wird es heftig schmalzig und dann kann ich die Art von Szene auch nicht abkaufen. Das größte Problem von "Tammy" ist zweifellos die Tatsache, dass der Film vollständig funktionieren könnte, wenn das Drehbuch mit mehr Hirn und Herz geschrieben worden wäre; im Endeffekt wird ein eigentlich guter Cast nahezu verpulvert.

Fazit: Abgefahren war dieser Film sicherlich nicht.

Dienstag, 8. Juli 2014

"Erlöse uns von dem Bösen"

Story: Der Polizist Ralph Sarchie verbündet sich mit dem ungewöhnlichen Priester Mendoza, um zusammen eine Reihe von seltsamen Verbrechen aufzuklären, bei denen es scheinbar übernatürliche Einflüsse gab...

Vom Titel her hab ich entweder einen weiteren Bibel- oder Exorzismus-Film erwartet und ich bin sogar etwas erfreut, dass es in diesem Fall das Letztere ist, denn diese können mich wenigstens emotional noch irgendwie berühren (da sie die Chance haben, mich bisschen zu gruseln). Ein Problem dabei ist nur: Was ist, wenn man nichts neues in das Genre bringen kann, von dem man annehmen will, dass es langsam eine Pause einlegen sollte. So ungefähr vor zwei Jahrzehnten. Denn der Exorzismus-Teil des Film ist nunmal leider der langweiligste und vorhersehbarste, da man hier mit nahezu allen bewährten Tricks arbeitet, die man aus anderen Exorzismus-Filmen kennt.

Der wahrlich interessante Teil ist der mit der New Yorker Polizei und der Darstellung der Stadt an sich. Nicht, dass es visuell einen von den Socken hauen würde, aber irgendwas hat der Regisseur richtig gemacht, wenn ich mich trotz totaler Vorhersehbarkeit mich nicht langweile und mir sogar wünsche, es gäbe gar keinen Exorzismus, sondern es würde sich nur um den Polizisten und sein Leben drehen. Dies ist mitunter der Darstellung von Eric Bana geschuldet, der selten bis nie enttäuscht.

Fazit: Erlöst euren Geldbeutel und seht nicht diesen Film.

Sonntag, 6. Juli 2014

"Transformers"-Special: "Transformers" (2007) (2/2)

6. Michael Bay...hat von Action keine Ahnung

Wie man es auch dreht und wendet, egal ob als Regisseur oder Produzent, Michael Bay kann schlichtweg nicht liefern. Eins muss ich ihm lassen: Es gibt ja mittlerweile zahlreiche Regisseure und die berühmtesten haben jeweils einen bestimmten Stil. Kubrick hat symmetrische Szenerie, Wright hat den Alltag im Schnelldurchlauf, Burton hat das Düster-Bizarre...usw. Bay hat Explosionen. Explosionen sind schön und gut, aber wenn man weder Charaktere noch Story noch sonstwas außer den verdammten Explosionen beherrscht, dann ist der Posten eines Regisseurs/Produzenten vielleicht etwas zu hoch für einen. Ich werfe einfach mal eiskalt die Behauptung in den Raum, dass jeder Bay-Film, der mal nicht wirklich für die "Action" bekannt ist, dies aufgrund der Darsteller ist. In "Bad Boys" ist es ein markantes Smith/Lawrence-Duo, in "Pain & Gain" Wahlberg/Johnson. Wäre keiner dieser vier Herren ein charismatischer Darsteller, hätten die jeweiligen Filme viel, wenn nicht alles ihrer Qualität verloren.

Zur Action: Sagt es nicht alles aus, wenn man keinerlei Protagonisten oder sonstigen Charakter aufbauen kann, nur um dann plump Roboter in der Stadt kämpfen zu lassen ? Und dass möglichst hektisch, chaotisch, zu schnell geschnitten, ohne Weitsicht gedreht, sodass man zwei Elektromüllhalden beim Sex beobachten kann. O.K., vielleicht nicht so derartig schlimm, aber dennoch recht sorglos und uninspiriert. Es wirkt nicht befreiend, sondern ermüdend, eine allzu lange Action-Szene zu gucken, die niemanden Wertvolles am teilnehmen hat - ich musste mehrmals gähnen bei dem überlangen Ende. Und auch davor geht es möglichst darum, möglichst "cool" auszusehen, anstatt mehr Gewicht reinzubringen oder Gefühl - das allererste Auftauchen der Decepticons ist in der Idee richtig gut, aber in der Umsetzung wandelt sich der Eindruck schnell von "beeindruckt" zu "unbeteiligt", weil so ziemlich alles kühl und abweisend wirkt. Ich spüre einfach gar nichts, wenn der Ton überhaupt nicht gesetzt ist; ich sehe computergenerierte Animationen gegeneinander kämpfen. Großartig, wirklich großartig. Null Gefühl oder echte Emotion hilft zusammen mit fehlendem Ton und Kamera-/Editierwissen, einen "Selbstläufer" zu erschaffen (Szenen, die irgendwie von selbst kommen und dann gehen und an sich an nahezu beliebige Stelle des Films platzieren lassen)

7. "Schlechte Filme machen kein Geld. Nur gute Filme machen Geld"

So oder so ähnlich lautete die Aussage der Person, mit der ich "Transformers 4" schauen werde. Nun, hier muss ich eigentlich gar nicht so viel erklären. Wenn man sich die Filme ansieht, die am meisten eingespielt haben (ohne Inflation), so kann man ohne Probleme feststellen, dass es fast 20 Filme gibt, die über eine Milliarde einspielten und dass diese bei ihrem Erscheinen schwer vermarktet wurden. Wer kann sich noch an das späte 2009 erinnern, als "Avatar" von so ziemlich jeder Webseite, jedem Fernsehsender, jeder Zeitung und einfach jedem als "DER FILM" angekündigt/verkauft wurde ? Das ultimative Kino-Erlebnis, zumindest seit "Star Wars" ? Realistischer denn je ? Das ist ein Beispiel für das typische Marketing eines Blockbusters, von denen ein jeder gesehen werden muss, damit man da mitreden kann. Wer nicht den neuesten, coolsten und hippsten Streifen sieht, ist ein jämmerlicher Loser ! Oder so ähnlich. Und ob ein Film für einen gut oder schlecht ist, ist subjektiv.

8. Die Transformers sind Nebendarsteller/Deko in ihrem eigenen Film

Abgesehen davon, dass keiner der Transformers Persönlichkeit hat oder eine eigene Geschichte bekommt (Megatron im eingefrorenem Zustand bietet eine wahnsinnig wichtige Geschichte, die absolut irrelevant ist und Bumblebees Sprechen am Ende verdankt man wohl einem faulen Drehbuchschreiber), verkommen manche von ihnen zur Deko oder gesichtslosen Kämpfern, bsw. der buchstäblich schwarze Autobot Jazz, der weniger als 3 Sätze bekommt und dessen Tod keinerlei tiefgreifende Bedeutung hat für den Rest der Autobots (wenn man bedenkt, dass er einer der wenigen Roboter ist, die in dem Film sterben). Außerdem kann man es doch nur lieben, wenn Bumblebee zu einem Babysitter für Sam verkommt und der ihn wie ein Haustier behandelt...wie einen lästigen, mehrere Meter großen, starken und treuen und vielleicht leicht autistischen/zurückgebliebenen Hund. Ebenfalls genial ist die Idee, Optimus Prime weniger schlau und kompetent zu machen, damit Sam Witwicky irgendwie in die Geschichte geschleust werden kann. So zeigt man seinen wahren Respekt vor der Materie !

9. Der Humor...was zum Teufel

Ich habe nichts gegen offensiven Humor, "South Park" ist eine  meiner Lieblingsserien, gerade weil sie weiß, wie man den offensiven Humor so bringt, sodass er sich gegen alle richtet und nebenbei Misstände in der Gesellschaft aufzeigen kann. Wenn "Transformers" mir etwas beibringen konnte, dann folgendes: Nicht-Weiße sind einfach nur zum Totlachen stereotyp, Roboterpisse ist urkomisch, peinliche Eltern sind auch sehr witzig, usw. Und warum muss ein "Transformers"-Film überhaupt zwanghaft witzig sein, so als Idee ? Entweder man heuert jemanden an, der richtige Gags schreiben kann oder man konzentriert sich erstmal darauf, das Hauptelement "Action" richtig hinzubekommen.

10. Patriotismus-Viagra

Selten habe ich in einem Film so viel..."Liebe" zum eigenen Heimatland gesehen. Abgesehen davon, dass einer der "Helden" ein U.S.-Soldat ist und dass die Decepticons wegen der Qualität der amerikanischen Armee massive Schwierigkeiten haben, diese endgültig zu schlagen. Ausgezeichnet, wie die USA es schafft, gegen außerirdische Wesen vorzugehen, die technologisch überlegen sind. Noch ausgezeichneter, wenn man auf diesem Weg Werbung für das Militär machen kann, ohne das Militär wirklich einzubeziehen. 

Freitag, 4. Juli 2014

Transformers-Special: "Transformers" (2007) (1/2)

Anders als beim 1986er-Film wird dieses feine Stück Filmgeschichte nicht einfach rezensiert, es wird eher auseinandergenommen. Wie man einWrack auseinandernimmt...ein sorgfältig ausgesuchtes Autowrack von General Motors (zum Marketing komme ich noch). Und weil ich versuchen werde, möglichst ausführlich zu werde, wird es je 2 Teile pro Film geben.

1. Die (fehlende) Verbindung zu "Transformers"-Fans

Wie bereits in der Rezension zum 1986er-Film erwähnt bin ich nicht mit "Transformers" aufgewachsen und musste einiges an Hintergrundinfo nachholen, damit ich nicht wegen den Namen verwirrt bin. Zugegeben: Dieser Film benötigt keinerlei Hintergrundwissen. Was aber jemandem, der so wie ich auch nur einen Hauch von diesem Hintergrundwissen besitzt, sofort auffällt, dann dass statt Cybertron sich alles auf der Erde abspielt und der Fokus eindeutig weg geht von den Robotern zu den Menschen. Das kann aber im Ansatz schon nicht funktionieren, wenn der Titel "Transformers" heißt und nicht "Menschen in "Transformers"". Scheiß auf die Wurzeln, Mann !

2. Die Menschen sind leere Hüllen und ich mag keinen von ihnen

Die Menschen sind leere Hüllen und ich mag keinen von ihnen. So ziemlich jeder menschliche Charakter hat keinerlei Charakter und erst recht nicht die Entwicklung von eben diesem. Manche haben mich sogar richtig angepisst...wie Bumblebee den Regierungsagenten Simmons angepisst hat. Der einzige Charakter, der einem realen Menschen auch nur im entferntesten nah kam, war Captain Lennox (der dummerweise für den Großteil des Films nicht präsent war und auch nicht im Fokus der Geschichte stand). Hätte man nicht am Anfang seine Familie gesehen, wäre er ein weiterer Army-Typ...so ist er schließlich irgendein Army-Typ mit Familie.

Ein universelles Problem mit den Menschen ist, dass sie an für sich kaum bis gar nicht Auswirkung auf die Entwicklung der Geschichte haben. Ja, am Ende hat Sam die entscheidende Handlung, um Megatron zu töten, aber dies geschieht auch nur, weil Optimus Prime einen heftigen Logik-Aussetzer hat. Mit anderen Worten: Die Menschen sind nur deshalb Helden, weil dafür die Intelligenz der Alien-Roboter leiden muss. Da bei den Menschen für mich 3 besonders herausstachen, werden sie separat behandelt.

3. Sam Witwicky oder wie Shia LaBeouf weder Action-Star ist noch schauspielern kann

Sam Witwicky, der durchschnittliche Highschool-Loser, der mal eben schneller laufen kann als ein Transformer und selbstverständlich ein Sex-Magnet ist, trotz all dem Müll, den er sagt. In jeder Actionszene schreit er panisch und ängstlich (nach Hilfe) und ist absolut irritierend. In den Action-Szenen mit Megan Fox ist sie zumeist dominanter in Aktion als er, was O.K. wäre, wenn Sam andere Charaktereigenschaften hätte, die ihn für den Zuschauer sympatisch machen. Interessanterweise ist er aber ein oberflächliches und dämliches Arschloch (wenn man nicht cool rüberkommt, dann ist das Leben sinnlos), weswegen ich keinerlei Gründe habe, ihn zu mögen. Was aber noch interessanter ist, dass er angeblich der Protagonist des Films sein soll, aber selber zur Entwicklung nur ganz am Ende aktiv beiträgt. Mit anderen Worten: Absolut wertloser Charakter.

4. Mikaela Banes oder wie Megan Fox um jeden Tropfen Charisma kämpfen muss

Dass Shia LaBeouf ein Arschloch ist, dürfte zwischendurch den meisten klar sein (siehe die ganze "I`m not famous anymore"-Situation). Ob Megan Fox irgendeine andere erwähnenswerte Eigenschaft aufweisen kann als ihr Aussehen (Tipp: Das ist nämlich keine Eigenschaft !) ist dagegen zu hinterfragen. Im Ernst: Jeder von euch, der irgendeinen Film mit Megan Fox gesehen hat oder auch diesen oder sonstiges - was wird vor allem und als Einziges bei ihr erwähnt ? Ihr Aussehen natürlich ! Das hat auch nichts mit Sexismus zu tun, dass man sie auf ihr Aussehen beschränkt, wenn sie scheinbar null Schauspiel-Talent aufweisen kann und dazu kein bisschen Persönlichkeit. Es ist in der Tat sowas von nicht existent, sodass wahrscheinlich 90+%-95+% aller "Transformers"-Fans der Bay-Ära nicht einmal den vollen Namen ihres Charakters kennen. Sam Witwicky ist nervig und inkompetent, aber ich kann mich wenigstens an ihn erinnern...Mikaela Banes ist eine ganz andere Geschichte. Sie ist so derartig unwichtig für die Geschichte, sodass sie absolut irrelevant und vergessen wird, sobald sie nicht im Fokus steht. Aber hey, eine "heiße" Frau und die ganzen Teenager werden viel mehr Lust haben, den Film zu sehen !

5. Ron und Judy Witwicky oder wie ich lernte, die menschliche Rasse zu hassen

Klar, das Klischee von den nervenden Eltern ist alt, aber meine Güte wollte ich die Witwickys ausradieren, sobald sie ihre Münder aufmachen. Ich mein, es gibt Cartoons am Samstagmorgen und dann gibt es das hier...falls ihr irgendjemanden kennt, der solche Eltern hatte, dann ist derjenige hoffentlich glücklicher Patient der Psychiatrie. Die "Comedy"-Szenen der Witwickys sind so meisterhaft in den Film geschnitten, sodass sie erfolgreich jeglichen verzweifelten Versuch von Drama innerhalb von Sekunden töten und nur noch fragen lassen: Warum konnten die Transformers bei ihrer kometenhaften Landung nicht einfach die Witwickys umbringen ? An sich sind sie genauso sinnlos für die Entwicklung der Geschichte und nur dafür da, schmerzhaft peinliche oder peinlich schmerzhafte Dialoge zu sagen, die Galaxien entfernt von "absurd" liegen. Glück für uns alle, dass sie noch mehr Leinwandzeit bekommen in der Fortsetzung.

Michael Bay, der Schnitt, Marketing und noch viel mehr in Teil 2 !

Donnerstag, 3. Juli 2014

Serien-Kritik: "Breaking Bad" Staffel 1

Story: Walter White wird 50, ist Chemielehrer an der örtlichen Highschool und muss schockiert feststellen, dass er Lungenkrebs hat. Um seine Behandlung zu finanzieren und seiner Familie etwas zu hinterlassen, fängt er nach einigen Zufällen mit seinem Ex-Schüler Jesse Pinkman an, Chrystal Meth zu kochen und muss feststellen, dass das Drogengeschäft mehr als nur Geld bei ihm hinterlässt...

Lieblings-Charakter: Zweifellos Walter White aka "Heisenberg". Selbstverständlich ist es interessanter, einen eigentlich intelligenten und moralisch konservativ eingestellten Charakter zu sehen, wie er praktisch durch das Leben selbst, aber auch teils durch seinen Stolz und etwas Falschem in ihm selbst zu jemandem wird, der alles andere als ein Held ist. Hier ist es vor allem dem Drehbuch, aber auch der Darstellung von Bryan Cranston zu verdanken, dass der allgemeine Zuschauer in der Regel keine Probleme haben wird, diesen modernen Anti-Helden anzufeuern und sein Schicksal gespannt weiter zu verfolgen.

Ungeliebter Charakter: Marie Schrader, Walts Schwägerin. Ich mein, vielleicht sollte sie ja als "besonders" oder irritierend nervig rüberkommen, aber ich persönlich mag in den meisten Fällen keine Charakter, die nur da sind, um zu nerven (diese funktionieren selten, siehe "Game of Thrones" als Beispiel). In einer der letzten Episoden der Staffel eröffnet sich die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit weiter zu erforschen und es liegt an den späteren Episoden, mich von ihr zu überzeugen.

Lieblings-Episode: Episode 3 "...und der Sack ist im Fluss". In dieser Episode meine ich Walters "Bruch" erlebt zu haben - das Überschreiten jener Grenze, nach der man einfach nicht mehr derselbe Mensch sein kann. Natürlich kann man mir hier mit "ja aber was ist mit den ersten zwei Episoden ?" entgegnen, aber ich persönlich denke, dass was hier in der dritten Episode passiert, etwas vollkommen anderes ist.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Ich vermute mal, dass jeder, der sich auch nur ansatzweise für moderne Popkultur/TV-Serien begeistern kann, von dieser Serie gehört hat und von den unzähligen Lorbeeren, die sie bei Kritikern und Zuschauern eingeheimst hat. Ich selbst wollte die Serie schon seit einiger Zeit sehen, aber ließ mich dann doch von "Nebenbuhlern" mitreißen. Und nun, nachdem sie zu Ende ist und kein "heißer Scheiß" mehr ist, komme ich zu ihr zurück.
Meine Gefühle und Empfindungen für diese Serie lassen sich relativ schwer zusammenfassen, obwohl sie eigentlich alles hat, was ich an modernen Serien mag: Erwachsene Themen, komplexe Charaktere und keine Angst, "einen Schritt weiterzugehen". Andererseits habe ich hier einen ähnlichen Eindruck wie schon bei der ersten Staffel von "True Blood": Ja, es sind haufenweise Themen vorhanden und auch klasse Charaktere, aber man kann noch so viel aus ihnen herausholen. Schätze es spricht für eine Serie, wenn ich mehr von ihr sehen will. Damit mich niemand missversteht: Das ist kein Gleichsetzen der beiden Serien, sondern lediglich ein Vergleich von zwei verschiedenen Stärken von Qualitätspotenzial.

Wem zu empfehlen: Wer es bisher noch nicht gesehen hat, kann erst einmal die erste Episode gucken und dann mal schauen, ob es einem gefällt. Es ist eine vage Aussage, aber genretechnisch sollte diese Serie potenziell jedem zugänglich sein. Jedem erwachsenen Menschen versteht sich.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Transformers-Special: "Transformers: Kampf um Cybertron" (1986)

Story: Die Autobots und die Decepticons liefern sich einen erbitterten Kampf um ihren Heimatplaneten Cybertron und die letzteren stehen kurz davor, den Krieg zu gewinnen. Im Verlauf des Krieges verbünden sich die noch wenigen Autobots mit den Dinobots und die Decepticons mit dem Planetenzerstörer Unicron...

Wie man schon unschwer am Poster erkennen kann, ist dies die Verfilmung der seinerzeit beliebten Zeichentrickserie rund um die Hasbro-Spielzeuge. Trotz einer scheinbar totalen Popularität ist dieser Film aufgrund seines Marketings an den Kinokassen geflopt und wurde zudem noch von Kritikern verrissen. Ist dies aber wirklich ein mieser Streifen ?

Als jemand, der als Kind nicht mit der Zeichentrickserie aufgewachsen ist und sich erst einmal in die Materie einarbeiten musste: Ja, wenn man abseits von Megatron, Optimus Prime und Bumblebee keinen einzigen Transformer kennt, dann kann man schnell verwirrt sein. Die Geschichte ist an sich weder die tiefgründigste noch die originellste, denn die Parallelen zu "Star Wars" sind unverkennbar: Es gibt einen weiblichen Transformer mit der "Leia"-Frisur, Hot Rod ist ein Luke-Klon, die Matrix ist wie "die Macht", Unicron ist wie der Todesstern, Optimus Prime ist wie Obi Wan Kenobi für Hot Rod, die Transformers sind hier etwas wie die Rebellen, die gegen ein böses Imperium kämpfen müssen...ich hoffe, ich hab mich klar ausgedrückt. Was für heutige Verhältnisse absolut undenkbar wäre und leicht manipulativ wirken könnte: Um eine neue Transformers-Reihe einzuführen, werden in diesem Film so ziemlich alle alten Transformers im Kampf vernichtet; man könnte regelrecht von einem richtigen Kriegsfilm ausgehen, so viele Opfer hier zu sehen sind.

Andererseits, wenn ich das insbesondere bezüglich der Zeichentrickserie betrachten kann, dann ist die Adaption der Höhepunkt dieser und als jemand, der keinerlei Verbindung dazu hat...es wirkt einfach wie überdrehter 80er Spaß. Ich mein, die Animation ist wirklich gut, es gibt zahlreiche berühmte Sprecher wie Leonard Nimoy und Orson Welles und der Soundtrack ist absolut spitze; mal im Ernst, was könnte besser zu Massenschlachten zwischen Robotern passen als Rock und Metal ?

Fazit: Mit diesem Film bekommt man genau das, was der Titel verspricht: Roboter, die um ihren Heimatplaneten kämpfen, und es gibt nichts, was davon ablenken würde. Wenn man nichts gegen 80er Animation und 80er Musik hat, dann ist es womöglich DER "Transformers"-Film überhaupt.
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