Montag, 31. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" (2011)

Story: Das Trio ist ebenso kurz vor der Vernichtung der letzten wenigen Horkruxe wie Voldemort vor dem Erlangen der meistmöglichen Macht. Das direkte und letzte Duell zwischen Harry Potter und seinem Erzfeind scheint unausweichlich...

All der Aufbau aus dem letzten Film entlädt sich in ein intensives, packendes und auch emotional bewegendes Finale, das auch nach 5 Jahren nichts an seiner Epik eingebüßt hat - und genau da liegt der Vorteil des vorher aufbauenden Films ohne den das viel schwieriger zu bewerkstelligen wäre. Sicher, nicht alle Details aus dem Buch wurden in diesen letzten zwei Filmen besonders gut dargestellt/erklärt, aber das Wichtigste wirkt immer noch wuchtig und hat den Effekt, den es braucht. Die Schauspieler geben alle zum Schluss noch mal ihr Bestes und hier haben zahlreiche vorher entweder unterschätzte oder nicht so oft in den Fokus rückende Nebencharaktere ihre Höhepunkte. Abseits der sehr guten Inszenierung - ja, das Finale (entspricht zwar dem Buch, aber) kommt was kitschig rüber, aber in gewisser Weise ist es ein bittersüßes Verabschieden von dieser magischen Welt und den zahlreichen bunten Charakteren, die wir während all der Jahre kennenlernen durften.

Fazit: Zufriedenstellendes Finale, das mich immer dran erinnern wird, wie alt ich doch geworden bin.

Sonntag, 30. Oktober 2016

"Deepwater Horizon"

Story: Dieser Film erzählt die Geschehnisse rund um eine der größten Umweltkatastrophen überhaupt und vor allem die Menschen, die bei der Explosion der Bohrinsel hautnah dabei waren.

Absolut unüberraschend ist der Film technisch einwandfrei und schafft es problemlos, einen während der Katastrophe in Beschlag zu nehmen...so sehr, dass man nachher erstmal eine Verschnaufpause braucht so intensiv wie es wird. Ebenso erwartet meistert Mark Wahlberg als der Protagonist seine Rolle gekonnt souverän und ebenso erwartet gibt es keine wirklich große Botschaft für größeres Umweltbewusstsein oder Ähnliches. Es ist aber wirklich das packende Entfesseln der Katastrophe, was ich in der Intensität einfach nicht erwartet habe und das hebt den Film von "gut" auf "sehenswert".

Fazit: Toller Film, der vor allem in seiner Inszenierung punktet.

"Girl On The Train"

Story: Die Alkoholikerin Rachel lebt praktisch vom Dasein im Zug und dem Fantasieren über die Schicksale anderer Menschen. Eines Tages wird sie jedoch Teil eines Kriminalfalls und muss selbst rausfinden, wie sie da rein geraten ist...

Emily Blunt ist passabel...und mehr gibt der Streifen nicht her. Das Drehbuch ist einfach so unglaublich unspannend, dröge (der Film braucht einfach viel zu lange, um ins Rollen zu kommen; selbst für einen Thriller wäre das zu lang) und selbst die Wendung lockt einen nicht hinter dem Ofen hervor. Die Dialoge sind auch nur zu selten gut und leider viel zu oft absoluter Absturz und das ist bei all der Besetzung mehr als schade. Ich habe die Vorlage nicht gelesen, aber es fühlt sich einfach so an, als ob hier zahlreich Potenzial verschenkt wurde.

Fazit: Ein weiterer Fall, in dem das Drehbuch dem fertigen Produkt das Genick bricht.

Samstag, 29. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" (2010)

Story: Harry, Ron und Hermine wandern nahezu ziellos umher, um noch die letzten Horkruxe von Voldemort zu zerstören, während dieser seine Armee immer weiter aufbaut und diese auf die Zauber- und Muggelwelt loslässt...

Dieser Teil wurde witzigerweise nicht mit besonders viel Liebe/Achtung seitens der Zuschauer in den letzten Jahren, weil "dort nix passiert". In gewisser Weise ja, hier basiert das Meiste auf dem Gefühl eines "road movie" (dreist Daniel Radcliffe hier zitiert) - Zeug passiert, aber dass man das Trio mal für sich sehen kann, finde ich eigentlich sehr gut, es sorgt für einige tolle Charaktermomente und man spürt die Chemie zwischen den drei Hauptdarstellern merklich. Als ich in früheren Kritiken diese Chemie und die Entwicklung der Schauspieler ansprach - spätestens in diesem Film kommt das so richtig zur Geltung. Dem Streifen hilft auch, dass man wieder mehr Hintergründe nicht nur von spezifisch "dieser Geschichte", sondern der Zauberwelt allgemein (und der Mythos rund um die Heiligtümer des Todes ist einfach wunderschön animiert, ein richtiger Kurzfilm wäre nur allzu super gewesen).

Fazit: Als Aufbau zum großen Finale so gut wie es hätte sein können und all die Atmosphäre mitsamt der Charakterwandlungen macht einen unheimlich heiß auf den zweiten Teil.

"Inferno"

Story: Um einen menschenauslöschenden Virus aufzuhalten, muss der Kryptologe Robert Langdon "Dantes Inferno" entschlüsseln...

Ich persönlich hab nur den allerersten Dan Brown-Roman aus der Quadrologie gelesen, weswegen ich nicht allzu versiert bin in diesem Universum. Egal ob versiert oder nicht, dieser Film ist pure Langeweile, inspiriert von Bourne-Filmen und "Das Vermächtnis der Tempelritter", aber kann nie deren Energie erreichen. Tom Hanks ist zwar ein fantastischer Schauspieler und er versucht etwas aus dem Material rauszuholen, aber seiner Umgebung ist dies leider zumindest egal, weswegen er den Film allein auf seinen Schultern tragen muss.

Fazit: Ein Wunder, wenn ich mich noch Ende des Jahres an diesen vergesslichen Müll erinnern kann.

Freitag, 28. Oktober 2016

"Hacksaw Ridge"

Story: Der Film erzählt die wahre Geschichte rund um Desmond T. Doss, der im Zweiten Weltkrieg keinerlei Waffen auf dem Schlachtfeld tragen wollte und stattdessen als Quasi-Sanitäter zahlreichen seiner Mitstreiter das Leben auf dem Schlachtfeld gerettet hat.


Ich habe Mel Gibson dieses Jahr bereits in "Blood Father" besprochen, aber hier macht er ein Comeback als Regisseur (und ich denke er ist ein sehr guter) und was für eins: Meiner Meinung nach ist "Hacksaw Ridge" ein ernsthafter Oscar-Kandidat und das in mehreren Kategorien. Es wurden einige Vergleiche zu "Der Soldat James Ryan" gezogen und ja, die Kriegssequenzen sind ähnlich intensiv, brutal und alles andere als beschönigend. Diese sind wie der Rest sehr stark in der Realität "basiert", d.h. kaum wahrnehmbare Effekte und vermutlich großer Aufwand, einzelne Sequenzen zu erschaffen. Von der Machart ist dies ein bewegender Kriegsstreifen, der absolut nicht nach 2016, sondern eher 30-40 Jahre älter wirkt und dies wird nicht nur durch Gibsons exzellente Regie, sondern auch noch durch die Darstellerarbeit erreicht. Andrew Garfield, Hugo Weaving (definitiv ein Oscar-Kandidat) und sogar ein Vince Vaughn glänzen mit Glanzleistungen ihrer Karrieren (was vor allem beim letzteren für mich persönlich schockierend zu sehen war).

Fazit: Gibson gibt ein glänzendes Comeback im Regiestuhl und liefert einen der besten Kriegsfilme aller Zeiten ab !

"Ouija 2: Ursprung des Bösen"

Story: Los Angeles, 1965 schlägt sich eine alleinerziehende Mutter mit ihren zwei Töchtern als Trickbetrügerin durch. Doch als ein bestimmtes Ouija-Brett ins Haus kommt, scheint damit auch eine finstere Macht Einzug ins Haus bekommen zu haben...

Mike Flanagan ("Oculus") übernimmt hier die Regie zu einem Film, den eigentlich niemand so wirklich hinaufbeschwörte - der Erstling fiel regelrecht durch bei Kritikern und war auch bei den Zuschauern nicht der allergrößte Schrei. Er hat hier das geschafft, was im Universum unerhört ist, denn es ist nicht nur ein viel besserer Horrorfilm an sich, sondern eine der besten Fortsetzungen der letzten Jahre (wenn man den Anstieg der Qualität gegenüber dem Original berücksichtigt).

Der gesamte Streifen hat den bestimmten und absolut passenden 60er-Look (die Umgebung und sogar die Art und Weise wie sie gefilmt wurde sind stimmig) und ja, er ist gruselig. Allein schon deswegen, weil hier die entsprechende Atmosphäre geschaffen wird und sobald etwas gruseliges passiert gibt es keine nervige musikalische Untermalung dazu; vielleicht ist dies nicht der gruseligste Film aller Zeiten, aber das allgemeine Gefühl des Unwohlseins kann man nicht wirklich abschütteln.

Fazit: Ein sehr guter Horrorfilm, der überdeutlich macht, was fähige Leute alles aus selbst nicht so tollem Material rausholen können.

Donnerstag, 27. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Halbblutprinz" (2009)

Story: Die gemeinsame Welt von Muggeln und Zauberern wird mehr und mehr von Voldemorts Rückkehr bedroht, während Harry und Dumbledore nach und nach dessen Schwachstellen ausmachen zu versuchen...

Dies ist meiner Meinung nach die schlechteste der "HP"-Adaptionen, einfach weil die tonalen Unterschiede zu krass sind - schon damals im Kino hab ich den "romantischen" Teenie-Schnulzen-Abschnitt so sehr gehasst, weil er einfach mal unpassend wirkte inmitten einer dramatisch anmutenden Stimmung. Die Chemie zwischen Harry und Dumbledore war mir auch irgendwie etwas zu hastig aufgebaut, aber das lag auch eher daran, dass die vorherigen Filme nicht so sehr damit beschäftigt waren, diese zu etablieren. Das große Geheimnis rund um den Halbblutprinzen war leider auch nicht so wichtig, als dass man unbedingt brennen würde es zu lüften; stattdessen kriegen wir mehr halbwegs ordentliche Comedy und unterdurchschnittliche Romanze zum Fremdschämen. Wirklich positiv möchte ich hier die Charakterentwicklung von Harry hervorheben, der aus meiner Sicht endlich seinem Protagonistenstatus gerecht wird und die ganze Güte seines Seins herausspielt.

Fazit: Insgesamt ein leider unglücklicher Versuch, ein emotionsgeladenes Buch in einen Film zu transferieren; vom missglückten Ende gar nicht erst zu sprechen.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Orden des Phönix" (2007)

Story: Als zwei Dementoren Harry in seinen Ferien zum Zaubern zwingen, soll er von der Schule verwiesen werden und obwohl dies nicht eintrifft, muss er mit seinen Freunden nicht nur gegen den Zweifel an Voldemorts Rückkehr, sondern auch noch gegen die unsägliche Dolores Umbridge ankämpfen...

Das fünfte Band ist (soweit ich es noch in Erinnerung habe) das größte der Reihe, daher war ein Auslassen einiger Sachen keine Überraschung - und David Yates (der die Schlüssel für den Rest der Reihe bekam und auch die neue Trilogie aus dem Universum stemmen darf) schafft es hier noch, dies nicht zu einem großen Problem aufzublasen, wenngleich er die tonalen Wechsel nicht ganz in den Griff bekommt und bestimmte Handlungselemente mehr Fokus bekommen als andere. Der Orden aus dem Titel spielt hier keine allzu große Rolle bis zu dem (sehr gut inszeniertem) Showdown, der uns als Zuschauer den ersten großen Vorgeschmack auf Zaubererschlachten im großen Stil gewährt.

Schauspielerisch gibt es hier keinerlei Überraschungen, aber eine weitere "perfekte" Darbietung gibt Imelda Staunton als Dolores Umbridge ab - meiner Meinung nach der verabscheuungswürdigste und böseste aller Charaktere aus dem "HP"-Universum - und genau diesen Umstand spielt Staunton mit einer solchen Leidenschaft und Hingabe wie diese sonst nur ein Rickman für Snape hergibt. Nicht zu verschweigen ist eine der besten Sequenzen des Films, die mit ihr und den Weasley-Zwillingen zu tun hat. Ansonsten brilliert der Film in der "Trainings-Montage", in der Harry seine Freunde und Bekannte in Zaubersprüchen unterrichtet und da hat man ausnahmsweise mal wieder mehr das Gefühl für das Universum und generell ein besseres Verständnis von den Charakteren.

Fazit: Ein guter Film, der tonal zwar weiter inkonstanter wurde als die Filme vorher, aber dank den Schauspielern und einigen Sequenzen überaus sehenswert bleibt.

Dienstag, 18. Oktober 2016

"Hands of Stone"

Story: Der Film erzählt das Leben vom Boxer Roberto Duran, der 1980 den WBC-Titel gegen den Champion und Liebling Sugar Rey Leonard...

Dies ist bestenfalls ein halbwegs guter Box-Film, aber auch nur weil Ramirez und De Niro tolle Darstellungen abgeben - leider fokussiert sich der Streifen nicht auf die Beziehung zwischen Boxer und Trainer, eine Formel, die spätestens seit "Rocky" eigentlich als idiotensicher gilt. Die Rahmenhandlung um ihn ist auch sehr unfokussiert und da hilft es auch nicht, wenn selbst die Kämpfe im Ring nicht allzu toll aussehen. Und Usher kann leider bei weitem nicht mit dem Niveau von Ramirez oder De Niro mithalten, weswegen das Gefühl einer Rivalität auch nicht rüberkommen will.

Fazit: Insgesamt ein "okay" aussehender Film, der leider viel zu wenig Gebrauch macht von den zwei Schauspielern, die sich die meiste Mühe geben und an sich einfach nicht die Leidenschaft bringt, um auf längere Zeit im Gespräch zu bleiben.

Montag, 17. Oktober 2016

"Die glorreichen Sieben" (2016)

Story: 1879 soll im Wilden Westen ein Käffchen durch einen gierigen Geschäftsmann und dessen Gefolge übernommen werden und nur sieben mutige Männer stehen dem im Weg...

Hab leider weder das amerikanische Original von 1960 noch das tatsächliche Original "Die Sieben Samurai" von 1954 gesehen (letzteres bereue ich deutlich mehr, schließlich ist es einer der einflussreichsten Filme aller Zeiten), aber es ist eine dieser zeitlosen und endlos kopierten Handlungen, die man nicht weiter erklären muss. Die Version aus 2016 zeichnet sich zuallererst durch die bunte Besetzung aus, die witzigerweise gar nicht so weit von der Realität entfernt wäre wie gedacht - aber aus ihr stechen nur Denzel Washington und Chris "Kassenmagnet" Pratt raus. Dies ist vielleicht kein Charakterfilm, aber dafür macht er unheimlichen Spaß schon fast auf eine alte Art, wie man sie heutzutage recht selten in Hollywood-Streifen sieht. Alleine für die finale Actionszene lohnt es sich, diesen Film zu schauen - es wird allgemein geflucht, geschossen, getrunken und geraucht, weswegen dies glücklicherweise nicht wirklich in die heutige Zeit passt, zumindest nicht von der Machart her.

Fazit: Wahrlich kein Meisterwerk oder ein Klassiker, aber ein spaßiger Western alter Schule im neuen Gewand.

Sonntag, 16. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Feuerkelch" (2005)

Story: In diesem Jahr wird das Trimagische Turnier in Hogwarts ausgetragen, in dem neben Hogwarts zwei andere Schulen teilnehmen und obwohl Harry Potter noch nicht alt genug dafür ist, wird er neben den drei eigentlichen Teilnehmern ausgewählt und muss sich nicht nur im Turnier, sondern auch noch bei seinen Freunden beweisen...

Der vierte Teil ist leider nicht ganz so schön inszeniert wie der dritte, es fühlt sich wieder wie eine Adaption an, in der Szene an Szene gereiht wird. Dies führt leider auch zu Kürzungen von Ereignissen wie der Quidditch-Weltmeisterschaft - generell ist der gesamte Anfang stark überhastet und man kriegt gar nicht so die Atmosphäre mit. Hier wird auch das Element der Teenage-Romanze eingefügt und es fühlt sich dankbarerweise recht reserviert und zum größten Teil humorvoll an, um die Actionszenen weniger intensiv zu machen. Für mich waren die zwei offensichtlichen Highlights Harrys Kampf mit dem Drachen und das große Labyrinth kurz vor dem Finale, besonderes Letzteres versprühte gut Intensität und Spannung. Andererseits fand ich Cedric Diggory (ironischerweise gespielt von Robert Pattinson) als Schlüsselcharakter für das Finale viel zu wenig etabliert und das Finale selbst mit einem fleischgewordenem Voldemort war auch recht kurzweilig.

Fazit: Insgesamt ein guter Teil, aber es fühlt sich teilweise einfach zu formularisch an.

Dienstag, 11. Oktober 2016

"Das Morgan Projekt"

Story: Um möglichst wenig zu spoilern sag ich nur, dass dieser Film von einer künstlichen Kreatur handelt...

In dieser Hinsicht ist das Debüt von Ridley Scotts ("Blade Runner", "Alien") Sohn Luke Scott sehr stark vom seinerseits sehr starkem "Ex Machina" inspiriert; zumindest die erste Hälfte ist voll mit Konversationen, Idealen und Möglichkeiten, aber die Erzählweise wirkt mehr als langweilig, da mich persönlich keiner der Charaktere wirklich mitnahm. Ab der zweiten Hälfte beginnt der Action- und Horroranteil zu steigen, was dies vertreibt, aber insgesamt nicht den Streifen zum Guten retten kann. Sicher, die Schauspieler sind gut und der Film ist kompetent gemacht, aber das Drehbuch ist einfach nur zu schwach und kann sich nicht mit Genrestandards messen (und mit "Ex Machina" erst recht nicht). Ansonsten sei es geraten, dass Interessierte sich gar nicht erst den Trailer anschauen, der seinerseits so gut wie alles verrät.

Fazit: Mit einem besseren Drehbuch und einem besseren Fokus auf das Wesentliche könnte Luke Scott in Zukunft noch was Ordentliches raushauen.

Sonntag, 9. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" (2004)

Story: Dieses Jahr läuft Harry Gefahr, genau wie seine Eltern Opfer vom gefährlichen Sirius Black zu werden, der dazu gerade passend aus dem schrecklichen Zauberergefängnis Askaban entkommen ist...

Dieses Mal ist mit Alfonso Cuaron ein neuer Regisseur am Ruder und das ist sofort zu merken - das Gesamtwerk wirkt einfach viel eigenständiger, allein schon von der Machart her. Alles ist düsterer, die Farben sind blasser, man spürt hier und da die Kälte - die Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit durch die Dementoren wird so optimal eingefangen. Generell sind die Dementoren und einige weitere magischen Kreaturen/Elemente des Potter-Universums immer eine willkommene Addition, um sie passend zum Ton einzubinden; dies ist einer meiner Lieblings-"Potter"-Filme, da er trotz einer angenehm düsteren Stimmung auch mal komisch/witzig sein kann; wenn er es mag, kann er auch gutes Drama hergeben. Die Schauspieler sind wie gewohnt sehr gut (mit Gary Oldman als Sirius Black gibt es einen klasse Neuzugang !), die Effekte sind erneut verbessert worden (was vor allem das Quidditch-Spiel so lebendig sein lässt wie noch nie) und es fühlt sich nicht einfach nur wie eine Adaption an. "Der Gefangene von Askaban" könnte mit kleinen Änderungen ganz hervorragend als eigenständiger Fantasy-Streifen funktionieren.

Fazit: Mehr ein Film als es die vorherigen zwei Ableger waren und daher einer der Lieblinge der Fans (mich eingeschlossen).

Samstag, 8. Oktober 2016

Anime-Kritik: "Psycho-Pass"

Story: In der nahen Zukunft wird das Gewaltpotenzial eines Menschen durch seine Psyche durchleuchtet. Doch selbst diese scheinbar unfehlbare Kalkulation auf dem jeweils persönlichen "Psycho-Pass" hält Verbrecher nicht davon ab, ihre Natur auszuleben...

Lieblings-Charakter: Zweifellos Shinya Kogami, der von seiner Art aus einem gewissen Spike aus "Cowboy Bebop" ähnlich ist und ansonsten allerlei 80er-Cop-Klischees personifiziert...so sehr, dass es immerzu ein glorreicher Genuss ist. Nie um einen Spruch, Methode oder Aktion verlegen und stets verlässlich.

Ungeliebter Charakter: Die eigentliche Protagonistin Akane Tsunemori, die anfangs zur Inspektorin wird und so mitunter für das Eintauchen des Zuschauers in die Polizisten-Welt der Zukunft verantwortlich ist. An sich ist sie nahezu für die gesamte Dauer des Animes der langweiligste und somit schlechteste Charakter; absolut uninteressant, blank und naiv. Man wollte ihr überhaupt nicht folgen.

Lieblings-Episode: Episoden 20-22, also die letzten 3. In meinem Kopf ist es ein Mini-Film, der eine atmosphärische Zuspitzung aller vorherigen (teils kranken) Ereignisse darstellt und den Gipfel der Epik in der eigenen Philosophie findet. Wenn das nicht hochnäsig und pseudo-intellektuell meinerseits klingt, dann weiß ich auch nicht.

Meine Meinung zu diesem Anime: Meine Freundin hat mich sehr lange mit diesem Anime "belästigt", bis ich nachgab und ihn mit ihr durchschaute, was anfangs sehr qualvoll war. Dies lag an der langsamen Einleitung und an der miserabel blassen Protagonistin (ich würde buchstäblich jedem anderen Charakter folgen, jedem nur nicht ihr). Erst kurz vor der Mitte wird der Anime so richtig warm mit einem Serienkiller, wird dann wieder leicht kalt und gegen Ende glüht er ohne Ende auf - was ich damit sagen will ist, dass man mit einer ziemlich nicht existierenden Konstante zurecht kommen muss; das Drehbuch fühlt sich recht uneben an. Ansonsten gibt es viele interessante Konzepte und Ideen zu betrachten, manche in Form von Technologien oder Charakteren. Ich würde "Psycho-Pass" empfehlen, wenngleich man hier und da ziemliche Geduld und Nervenstärke braucht.

Freitag, 7. Oktober 2016

Horror-Oktober: Die Top 20 (oder so ähnlich) der häufigsten Horror-Klischees

Wir alle kennen sie und wir alle lieben/hassen sie und weil mir langweilig war, hab ich zusammen mit meiner Freundin einfach mal einige Klischees aus dem Horror-Genre zusammengestellt (in keiner bestimmten Reihenfolge):

Charaktere gehen immer zum falschen Ort/verhalten sich irrational

Bei einer Verfolgung durch das Böse oder generell in einer schlimmen Situation versucht der Charakter gar nicht erst, sein Gehirn einzuschalten, sondern flieht meistens in den ungünstigsten Raum oder tut das Dümmste, was man tun könnte. Kann je nach Charakter und Situation variieren, ob das wirklich nervig rüberkommt oder nicht. Das beste Beispiel ist es, in einer Verfolgung nicht nach draußen zu laufen.

Das Böse schweigt meistens

Spricht ironischerweise sehr gut für sich; das Aussehen mitsamt der Musik macht auch schließlich meistens den Schreck für einen aus.

Die Opfer sind meistens Teenager

Vor allem ein populäres Klischee in den 80ern, was Hand in Hand geht mit

Nur die Guten überleben

Damit sind brave Menschen gemeint, die weder Sex noch Drogen noch Regelverstöße aufweisen können und auch ansonsten keine Arschlöcher sind.

In der Gruppe herrschen Stereotypen

Passend zu den vorherigen Stereotypen muss man möglichst alle Subkulturen und deren Marotten repräsentieren. Aber so extrem wie es geht, versteht sich.

Flucht per Vehikel quasi unmöglich/Hilfreiche Gegenstände gerade nicht parat/funktionieren nicht

Selbst wenn es jemand nach draußen schaffen sollte, so will es der Film persönlich, dass die Person nicht entkommt. Oder ein nützlicher Gegenstand will gerade nicht auftauchen/seinen Dienst erweisen. Im Prinzip läuft alles gegen den Charakter.

Ein alter weiser, allwissender Charakter

Womöglich zum größten Teil einem gewissen Stephen King geschuldet, aber eine ältere Person kennt sich meistens am besten mit dem Bösen aus. So gut, dass es dazu anmutet, dass...

Jüngere/Ältere sind gruselig

...man gleich vermuten würde, dass sie alle unter einer Decke stecken. Und hey, noch bevor die asiatische Horror-Welle hereinbrach gab es auch seltsam gruselige Kinder. Kinder sind immer schrecklich.

In einem Horrorfilm hört dich niemand schreien

Gemäß "Alien" sind Schreie nur rein selektiv zu hören und meistens scheint die Physik gar nicht zu wirken, wenn es um Schall geht. Egal ob die Rettung keine 10 Meter entfernt ist, sie wird die Schreie nie zu hören bekommen.

Das Böse ist langsam, aber immer präsent

Marathonsprinter haben gar nichts gegen das Böse, das einen selbst schleichend auf dem Boden einholt.

Spiegel sind gruselig











































Punkt.

Sprungschrecks

Ich HASSE sie. Sie sind meistens so offensichtlich und so lächerlich platziert; außerdem sorgen sie für nichts anderes als eine biologische Reaktion des Körpers.

Türen/Fenster werden nicht geölt

 Sounddesign eben.

Immer schlechtes Wetter

 Alles muss einen runterziehen, auch das Wetter.

Liebespaar nervig

 Mitunter die ersten die sterben, da sie Sex haben.

Basiert auf einer wahren Begebenheit


Weil die Handlung dann IMMER gruseliger wird. Egal wie unrealistisch der Verlauf auch sein mag.



Der Keller/Dachboden ist der schlimmste Ort im Haus

 Siehe Punkt 1. An diesen spezifischen Orten erwartet einen noch etwas viel Schlimmeres als das, was einen verfolgt. Oder es ist eine Falle. Oder eine simple Sackgasse.






Bilder scheinen einen zu verfolgen

 Siehe den Punkt "Spiegel".

Schattenspielerei

Kann was heißen, muss aber nicht.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" (2002)

Story: Dieses Jahr will der Hauself Dobby unbedingt Harrys Rückkehr nach Hogwarts verhindern, doch mit Hilfe der Weasleys schafft er es gerade noch so dahin; im Verlauf des Schuljahres wird die mysteriöse Kammer des Schreckens geöffnet und das Trio muss das Geheimnis um das Monster darin lüften, bevor Hogwarts für immer geschlossen wird...

Nach dem eher fröhlich-optimistischem ersten Teil ist dies eher ein Einstieg in den mysteriösen und geheimnisvollen Teil der Zauberei in diesem Universum, alles ist dunkler und bedrohlicher (Stichwort: All die verdammten Spinnen im Verbotenen Wald) - so oder so kommt aber trotzdem das Gefühl der Familiarität auf, schließlich stammt Teil 2 ja auch von Chris Columbus. Das Quidditch-Spiel wirkt viel besser aufgrund der verbesserten Effekte und auch der Endkampf mit dem Monster aus der Kammer des Schreckens wurde teils durch sehr gute praktische Effekte realisiert. Der wichtigste Pluspunkt ist aber auf jeden Fall die immer organischer und natürlicher werdende Chemie zwischen den drei Hauptdarstellern, die sich noch ordentlich im Laufe der Reihe auszeichnen wird.

Fazit: "Die Kammer des Schreckens" ist eine gute Fortführung der Reihe und Arachnophobikern sei geraten, bei einer längeren Szene wegzuschauen.

Montag, 3. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Stein der Weisen" (2001)

Story: Der Waise Harry Potter leidet in einem beschaulichem englischen Kleinstädtchen unter der Familie seiner Tante, die ihm sein Leben so unerträglich wie möglich machen. Doch dies soll sich ändern, als ein Halbriese namens Hagrid auftaucht und ihm erklärt, dass er nicht nur ein Zauberer ist, sondern auch zu der Zaubererschule namens Hogwarts aufbrechen soll...

"Harry Potter" ist einfach eine dieser Sachen, die ich wohl immer mit der späten Kindheit verbinden werde - schließlich war ich selbst 11, als ich das erste Buch las und den ersten Film sah und seitdem bin ich mit Harry mitsamt seiner Welt mitgewachsen. Abseits der emotionalen Verbindung zu diesem Phänomen der Literaturwelt (kaum eine Fantasy-Reihe hat die Welt so sehr ergriffen wie diese und hey, ein Buch innerhalb des Universum kriegt eine eigene Film-Trilogie) ist die "Potter"-Reihe recht einzigartig, da sie eine Welt erschuf, in der sich so viele verschiedene Menschen wiedergefunden haben, egal ob alt oder jung.

Dabei muss der erste Film ein riesiges Universum aufbauen und wenn man bereits mit der Materie vertraut ist, so lähmt der Aufbau den Streifen etwas; nicht zu verschweigen sind auch kleinere Momente/Szenen, die die Laufzeit unnötig strecken. Außerdem ist dem Streifen das Erscheinungsjahr deutlich anzumerken, vor allem in schnelleren Actionszenen oder der Quidditch-Sequenz, in der das Animieren von Menschen milde gesagt "nicht gut" aussieht.

Abseits dieser recht kleinen Minuspunkte macht der Film als Adaption eine fast schon beängstigend perfekte Figur; insbesondere der beste Aspekt mit der Besetzung zahlreicher renommierter Schauspieler gemixt mit damaligen Laiendarstellern (den Kindern) ist genau das, was diesen Teil und die fortführenden Teile so stark macht. Ich persönlich denke, dass vor allem Alan Rickman als Severus Snape (einer der besten Charaktere aller Zeiten) und Robbie Coltrane als Hagrid jeweils DIE Seele dieser Reihe darstellen, jeder auf seine Weise. Über das Protagonisten-Trio und ihr gemeinsames Debüt: Ja, Radcliffe mag etwas blass erscheinen, Grint leicht überdreht und Watson hier und da nervig - doch alle drei müssen ja auf ihre Weise die Grundzüge der Charaktere in ihren Anfängen rüberbringen und im Großen und Ganzen wird die Perfektion ihrer Besetzung eh erst in den späteren Teilen sichtbar werden und nicht schon in Film 1.

Fazit: Eine mehr als nur gute Adaption des ersten "Harry Potter"-Buchs und eine tolle Einleitung in das Universum.

In eigener Sache: Oktober-Vorschau

Lange nichts mehr zur Lage der Nation gebracht, daher mache ich es recht kurz:

Durch den ganzen Oktober verteilt wird es spezifische Beiträge geben, die so oder so irgendwas mit dem Thema "Horror"/"Halloween" zu tun haben. Und an Halloween selbst gibt es meine Lieblingshorrorfilme in einer Liste.

Und das war es auch schon.

P.S. : Vor der Veröffentlichung von "Phantastische Tieresen und wo sie zu finden sind" schaue ich als "Vorbereitung" alle 8 "Harry Potter"-Filme an und behandle sie hier in einem gesonderten Special.
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