Mittwoch, 31. August 2016

"Umweg nach Hause"

Story: Ben war mal Schriftsteller, doch nach zahlreichen Tiefschlägen wird er kurzerhand Betreuer. Sein erster Patient ist ausgerechnet ein so sehr an Muskeldystrophie wie an einer riesigen Klappe leidender 18-jähriger namens Trevor; doch nicht lange und die beiden freunden sich nicht nur an, sondern starten gleich einen richtigen Roadtrip...

Es ist interessant zu sehen, dass Streamingplattformen wie Netflix nun nicht nur bei Serien, sondern auch schon bei Filmen eigenen Inhalt produzieren werden und dies ist eine Adaption eines Romans (den ich verständlicherweise nicht gelesen habe). Das Beste an dem Film ist eindeutig die Chemie zwischen Paul Rudd und Craig Roberts; die Produktion ist auch positiv anzumerken. Mich persönlich hat der Streifen ab der Hälfte angefangen zu enttäuschen, denn die erste Hälfte war gefüllt von schwarzem Humor und einem nicht allzu konventionellem Weg mit dem Thema "behindert sein/für jemand behindertes sorgen" umzugehen. Die zweite Hälfte verrutschte leider besonders gegens Ende stark ins melodramatische und allzu klischeehafte - nicht, dass der Streifen handlungstechnisch überraschen würde, aber solange man gefühlsbeladene Musik oder erzwungene Momente aus dem Film lässt, ist er auf jeden Fall als "gut" zu bezeichnen. Insgesamt dann doch aber eher "ordentlich".

Fazit: Ein Mal ansehen/streamen reicht völlig.

Dienstag, 30. August 2016

"Star Trek Beyond"

Story: Bei einer Mission der Enterprise wird diese vom Schurken Krall sabotiert und die Crew über dem Planeten Altamid zur Hälfte gefangen und zur Hälfte verstreut...

Zum 50. Jubiläum der Franchise kommt nun der dritte Ableger des "Star Trek"-Reboots und diesmal sitzt J.J.Abrams hinter einer anderen extrem bekannten Marke; Justin Lin vom letzten "F&F" übernimmt das Steuer und dies ist extrem offensichtlich. "Beyond" hat vor allem visuell ansprechende Action und die Handlung weist dafür riesige Löcher auf; zumindest der Kern mit den Charakterinteraktionen ist zumeist recht gut gelungen - trotzdem will partout kein "richtiges" "Star Trek"-Gefühl aufkommen. Anton Yelchin und Leonard Nimoy wurden aber zumindest würdig verabschiedet.

Fazit: Es kracht, ist bunt und hat nicht gerade Substanz. Als Blockbuster an und für sich ist dies eine erfreuliche Überrashung in 2016, aber verglichen mit den guten Filmen der Franchise nichts weiter als eine kurzweilige Angelegenheit.

Montag, 29. August 2016

"Ice Age - Kollision voraus !"

Story: Dieses Mal sorgt Scrat für einen ganzen Meteoritenschauer, dem so ziemlich alle anderen Helden entkommen müssen...

Ach "Ice Age", dein erster Film 2002 war kurzweilig und unterhaltsam, aber dann musste man natürlich das Ganze zu einer Franchise aufblasen. Im Jahre 2016, mit einem wiedererstarktem Disney + Pixar + DreamWorks + Laika sind die Standards im Animationsbereich hier im Westen schon recht hoch - warum wärmt man noch eine tatsächlich seit 2012 ausgestorbene Franchise noch mal auf ?

Der Inhalt ist nahezu nichtexistent und nicht der Rede wert; es ist einfach eine wilde Ansammlung an Gags, die vielleicht nur noch die Kleinsten ansprechen und der Rest langweilt sich weiter.

Fazit: Es muss endgültig aussterben.

Sonntag, 28. August 2016

"The Mechanic 2 - Resurrection"

Story: Arthur Bishop wird gegen seinen Willen aus seinem Ruhestand rausgeholt, um mal wieder ordentlich die Welt aufzumischen...

Dies ist ein sich selbst nicht ernstnehmender Actionfilm mit einem sprücheklopfendem Protagonisten - und daher ziemlich unterhaltsam ! Ja, die konfuse Story nervt und alles bis auf die Action wirkt mehr als nur B-Movie-mäßig, aber eben die Action ist einfach übertrieben lächerlich inszeniert und das anders als "F&F" z.B. mit einem Augenzwinkern. Insgesamt definitiv ein Streifen zum Gehirn möglichst komplett ausschalten und über die Lächerlichkeit der Computereffekte, der Action, des Schauspiels oder Stathams Sprüche amüsiert sein.

Fazit: So schlecht, dass er fast schon wieder gut ist.

Samstag, 27. August 2016

"Blood Father"

Story: John war mal ein böser Mensch, nun hat er sich zurückgezogen und lässt alles außen vor. Doch als eines Tages seine Tochter aus dem nichts auftaucht und seinen Schutz vor einer Drogendealer-Bande sucht, will er sie um jeden Preis beschützen...

Nicht die geringste Ahnung warum dieser Streifen hierzulande nur auf DVD rauskommt, aber Mel Gibson gibt hier eine absolute Comeback-Darstellung ab und präsentiert sich hiermit für deutlich höhere Aufgaben. Insgesamt ist der Film recht "klein" gehalten mit einem gewissen Grindhouse-Flair; entgegen eines möglichen ersten Eindrucks ist dies eher ein Drama mit Actionelementen als andersherum und es geht hier auch fast alles nur über Gibson und die Beziehung zwischen seinem Charakter und dessen Tochter. Handlungs- und umsetzungstechnisch ist "Blood Father" keine Offenbarung, aber hey, es ist trotzdem ein guter Film.

Fazit: Ein toller kleiner Streifen mit einem Gibson, der endlich wieder da ist.

Donnerstag, 25. August 2016

"Ben-Hur" (2016)

Story: Es ist im Prinzip die Moses-Geschichte, nur mit Römern und Juden statt Ägyptern und Juden. Und es endet nicht beim Teilen des Roten Meeres, sondern bei einem gigantischen Wagenrennen...

Wenn es um Ben Hur als Stoff geht, dann kommt man auf keinen Fall um den Film von 1959 drumherum, der seinerzeit gerechterweise als Monumentalfilm in die Geschichte einging (ähnlich "Die zehn Gebote" oder "Kleopatra" zum Beispiel; er gewann sogar einen Haufen Oscars). Anders als "Die zehn Gebote" habe ich den 1959er "Ben Hur" leider nicht gesehen (was auch dank einer Laufzeit von um die 222 Minuten keine Magerkost wäre; vielerlei Ausschnitte, besonders vom legendären Wagenrennen, haben mir da zur Orientierung und Bewertung bereits sehr gut geholfen. Das Schauspiel mag zwar öfters was hölzern oder überdramatisch sein, aber es wirkte alleine von den Mühen her kolossal und unmenschlich riesig und es gibt mehr als genug Anlaufstellen dafür rauszufinden, wie viel Aufwand und Wahnsinn in die Wagenrennenszene gesteckt wurde.

Was macht die nun bereits fünfte Adaption der Geschichte von 1880 ? Man setzt viel zu stark auf computergenerierte Effekte und einen miesen Schnitt besonders bei den Actionszenen - sowas raubt einem in der Kombo locker die Spannung und lässt den Film bei weitem nicht monumental aussehen (was er alleine dem Namen und besonders nach den Lorbeeren der 1959er-Version sein sollte). Der Streifen legitimiert kein 100 Millionen Dollar-Budget und Morgan Freeman...Morgan Freeman freut sich über seine Gage auf dem Weg zur Bank. Keiner der anderen Schauspieler strahlt das Charisma eines Charlton Heston aus, es gibt kaum Action, das Drehbuch wirkt einfach so lasch und sinnlos und das Ende mit Jesus war mir persönlich einfach zu blöd und angesichts des Films unangemessen.

Fazit: Ein weiteres und unnötiges Hollywood-Remake. Und lasst Bekhmambetov bitte das nächste Mal in Kasachstan.

Dienstag, 23. August 2016

"Suicide Squad"

Story: Superman hat alles verändert und so muss die Regierung sich dementsprechend auf künftige Zwischenfälle mit Meta-Wesen vorbereiten. Dafür gibt es einen schon älteren Plan, nämlich verschiedene Bösewichte zusammenzutrommeln und diese auf eine Selbstmordmission zu schicken...

Nach dem Versagen von "BvS" wurde so unglaublich viel in "Suicide Squad" reingesteckt; das Marketing war eigentlich perfekt: Großer Fokus auf Will Smith, Jared Leto und Margot Robbie + Popsongs. Unverkennbar als ein Hinweis auf "Guardians of the Galaxy" zu erkennen. Und ja, Warner Brothers zusammen mit DC haben erkannt, dass man auch durchaus einige Gags und Witze einbauen kann, besonders bei einer solch verrückten Truppe.

Zack Snyder mag zwar nicht mehr Regisseur oder Drehbuchschreiber sein (diesmal beides David Ayer), aber seine Präsenz als Produzent zeigt sich vor allem im Schnitt, der öfters absolut desorientierend und tonbrechend wirkt. Und apropos Ton: Ich hatte fast nie eine durchgängige Ahnung, was ich eigentlich fühlen soll - dies kann funktionieren, aber hier wirkt es nicht gewollt, sondern eher aus Zufall/schlechtem Schnitt + einem sehr durchwachsenem Drehbuch. Es gibt durchaus Momente oder auch Szenen, die ins Schwarze treffen (bsw. eine Bar-Szene gegen Ende mit allen Teilnehmern oder die einzige coole Actionszene im gesamten Streifen).

Charakterzeichnung bleibt leider relativ flach und bis auf Harley Quinn und Deadshot bekommen die anderen Mitglieder bestenfalls mehr als 2 Sätze an Hintergrundgeschichte, was auch mehr als die Hälfte des Teams als sinnlos/irrelevant abstempelt (also als Charaktere in einem Film generell). Abseits davon ist der Bösewicht in der Geschichte (und das ist nicht der Joker) irgendwie sinntechnisch absolut unpassend, da höchstens nur ein Mitglied der Gruppe eine Chance auf den Sieg hätte. Diablo war aus meiner Sicht der einzige dreidimensionale Charakter des Films, da er eine richtige und ungeschönte Wandlung erlebt und ich mich mit Leichtigkeit mit ihm sympatisieren konnte; bei einigen anderen hätte es die Wandlung auch gegeben hätte es das Ende nicht mehr oder weniger revidiert oder einfach zu Gunsten der jeweiligen Charaktere umgeformt.

Kommen wir zu Jared Leto als Joker und entgegen des Marketings hat er hier maximum 10-15 Minuten Leinwandzeit und dabei noch keinerlei besonderen Einfluss auf die Handlung; er ist eher ein glorifizierter Gastauftritt. Zur Darstellung selbst kann ich da nicht sehr viel sagen, ich würde ihm gerne Mal eine richtige Chance in einem "Batman"-Film gegenüber Ben Affleck gönnen, nur um das Ausmaß seines Schauspiels besser einzuschätzen. Er ist auf jeden Fall kein Anarchist wie Ledger, sondern eher ein Krimineller wie Nicholson, nur halt eher mit mehr "bling" und Psychosen. Ledger-Anhänger/-Fanboys/-Jünger sollten sich am besten nie wieder irgendwas anderes mit dem Joker außer "The Dark Knight" anschauen, so sehr wüten sie gegen jegliche Änderung.

Der Rest ? Unoriginelle CGI-Action in einem eintönigen Stil, nur hier und da etwas aufgelockert durch einen Popsong oder/und harten Schnitt; Bösewichte die zu keiner Zeit böse oder bedrohlich wirken; Jai Courtney war mal kein kompletter Müll, aber trotzdem absolut überflüssig; Margot Robbie stahl der gesamten Truppe die Show; Will Smith spielt eigentlich sich selbst; Cara Delevigne ist der Enchantress leider nicht im geringsten gewachsen. Achja und eine wichtige Handlungslinie wird dank dem Ende mit Füßen getreten, was dem Film an Wichtigkeit und Gewicht nimmt. Und es gibt zumindest eine tolle Charakterwende im Streifen und genau dieser Charakter wirkt furchteinflößender und böser als es Zod, Luthor, Joker oder auch die Enchantress je sein könnten. Plus es gibt Gastauftritte von ein paar anderen Figuren. Und eine Mid-Credits-Szene gibt es auch.

Fazit: Eine weitere Enttäuschung seitens DC, aber insgesamt nicht so miserabel wie "Man of Steel" oder "BvS", also immerhin etwas.

Freitag, 19. August 2016

"Kubo - Der tapfere Samurai"

Story: Kubo lebt mit seiner Mutter abgeschieden von der Menschheit, da sein Großvater zusammen mit seinen Tanten nach seinem Leben trachten; daher auch die Regel, nach Sonnenuntergang nicht rauszugehen. Aber nach einem Fehler muss sich Kobo beweisen, indem er die Rüstung seines Vaters findet und sich seinem Großvater stellt...

Da die Handlung eindeutig in Japan spielt, darf man hier wie von Studio Leika gewohnt, nicht nur einfache wunderschöne Stop-Motion-Animation genießen, sondern diese auch noch angepasst (so spielt man bsw. gerne mit dem Konzept des Origami rum). Es ist auch zu loben, dass inhaltlich nicht nur Kinder bedient werden, sondern auch ältere Zuschauer und die Martial-Arts-Kämpfe sind definitiv nicht für die Jüngsten gedacht.

Fazit: Ein sehr guter Animationsfilm, dessen größte Konkurrenz dieses Jahr bei dem Animations-Oscar nur etwas aus dem Mäusekonzern sein kann. Wunderschön, emotional und viel erwachsener und klüger als er sein könnte.

Donnerstag, 18. August 2016

"Sausage Party"

Story: Frank und Brenda sind einfach füreinander geschaffen, schließlich sind sie Hotdog und Hotdog-Brötchen in einem Supermarkt und sind nebenbei quicklebendig. Sie träumen wie die anderen Lebensmittel davon, von den einkaufenden "Göttern" nach Hause gebracht zu werden und so in den Himmel zu kommen - da wissen sie noch nicht, was für eine schreckliche Erkenntnis da auf sie wartet...

Nach "Deadpool" im Frühjahr ein neues kleines Risiko für die Filmwelt mit einem Animationsfilm für Erwachsene - an sich nichts Neues, aber in der heutigen Zeit extrem ungewöhnlich und dazu noch gepaart ist ein halbwegs originelles Konzept. Unüberraschend steht Seth Rogen hinter dem Projekt und liefert einen an sich guten Film ab, der auch tiefergehender ist als ich das erwarten würde. Das größte Problem bei diesem Streifen ist aber eindeutig das Drehbuch - es kann hier und da große Lacher ausspucken und man profitiert schon sehr von all den zusammengetrommelten Stars - doch ist es an und für sich kein wirklicher Brenner; ab einer gewissen Zeit wird einfach so viel geflucht, sodass es nicht mehr witzig ist und öfters versucht man sich an allzu leichten und ausgelutschten Gags.

Fazit: Bestenfalls ein cleverer Fingerzeig Richtung Disney/Pixar und schlimmstenfalls simples Fluchen.

Samstag, 13. August 2016

"Jason Bourne"

Story: Bourne versteckt sich erfolgreich, doch wird durch neue Erkenntnisse über seine Vergangenheit wieder an die Oberfläche gelockt, wo er erneut in ein Katz-und-Maus-Spiel verwickelt wird...

Nach dem "Ultimatum" von 2007 war das Verlangen einer langlebigen Franchise wie bei dem Kollegen James Bond nicht gerade groß, warum auch, schließlich hatte das Ende der Trilogie so ziemlich alle wichtigen Fragen beantwortet und dem Protagonisten einen würdigen Abschied beschert. Da aber die "Bondisierung" von 2012 nicht klappte, holt man einfach das Duo Damon/Greengrass zurück und die beiden liefern ihrerseits (mitsamt den tollen Alicia Vikander und Tommy Lee Jones) wieder absolut ab. Allein die Anfangsactionszene ist eine der besten des Jahres und der Rest ist wie gewohnt hochwertig.

Was diesen Streifen aber davon abhält, sehr gut oder gar fantastisch zu sein (also das Level der Trilogie zu erreichen), ist das Drehbuch. Es gibt natürlich wieder ein politisches Statement, diesmal zu vor allem sozialen Netzwerken, aber dieses Mal wirkt der Hauptgrund für Bourne recht an den Haaren herbeigezogen und dialogtechnisch ist das Skript leider auch keinerlei Offenbarung. Jedes Mal, wenn man sich auf die persönliche Rache zurückbesinnt, spielt der Film alle seine Stärken aus; jedes Mal wenn es um das soziale Netzwerk geht, hält der Film sich stark zurück.

Fazit: Reicht nicht an die Qualität der Trilogie ran, aber an sich ein guter Actionfilm. Nur halt kein guter "Bourne"-Film.

Freitag, 12. August 2016

"Cat Dad"

Story: Tom ist Geschäftsmann und hat nie Zeit für seine Familie, doch als er zum Geburtstag seiner Tochter einen Kater kauft gerät er in einen Unfall und findet sich danach unerklärlicherweise in ihm wieder...

Warum man den Titel nicht mal wirklich übersetzte weiß ich auch nicht, aber dass hier zwei meiner Lieblingsschauspieler Kevin Spacey und Christopher Walken mitspielen, macht mich schon arg traurig. Beide haben einen Haufen Talent und dabei finde ich sie in einem solchen Trash wieder.

Das Drehbuch ist hirnlos und müde, die Besetzung uninspiriert und eindeutig wegen dem Geld hier...nicht mal dem Kater kann ich den Spaß abkaufen. Ich weiß nicht einmal in welches Genre das hier reingehören würde, da es für einen Familienfilm erstaunlich viele ernstere Sachen behandelt wie Wirtschaftssprech und sogar einen Suizid; dabei gibt es absolut null Substanz und ich vermute mal man ließ zahlreiche Drogen gewähren. Leider ist dieser Müll nicht mal miserabel genug, um witzig zu sein.

Fazit: Ein weiterer Kandidat für den schlechtesten Film des Jahres und ein weiteres Zeichen für die Schwäche von 2016 als Kinojahr.

Mittwoch, 10. August 2016

"Bourne"-Special: "Das Bourne Ultimatum" (2007)

Story: Bourne will endgültig mit seiner Vergangenheit abschließen und muss dafür zurück zu seinen Anfängen zurückkehren...

Dies ist bei weitem der actionreichste und der story-technisch schwächste Teil, da man einerseits fast zwei Stunden lang gefesselt wird (allein die Marokko-Szene ist was wert), aber andererseits wirkt die Motivation für die erneute Jagd auf Bourne etwas hanebüchen. Matt Damon liefert wie gewohnt ab und macht keinerlei Anstalten, Bourne weniger Profil zu geben, wenngleich das Drehbuch nicht sonderlich viel zum Charakter beiträgt. Und Daniel Brühl als Franka Potentes Bruder in einem Kurzauftritt zu sehen war eine recht nette Note finde ich. Doch so definitiv dieser Streifen mit der Geschichte abschließt - ist da ein weiterer Film nötig und kann er an die Qualität einer grundsoliden Trilogie anknüpfen ?

Fazit: Tolles Actionkino, dem leider etwas an Tiefgang fehlt.

Dienstag, 9. August 2016

"Bourne"-Special: "Die Bourne Verschwörung" (2004)

Story: Bourne ist erfolgreich mit Marie in Indien untergetaucht und wird ständig von Alpträumen geplagt. Doch selbst in Indien holt ihn die Welt ein und er wird in ein Komplott hineingezogen...

Zuallererst sei der Film dafür zu loben, dass er eine sehr gute Art von Fortsetzung repräsentiert - man braucht nicht allzu viel Vorwissen und man baut vielerlei Elemente aus und macht sie besser, vor allem die Action. Diese ist hier größtenteils noch praktischer und "realitätsnäher" geworden; man experimentiert sogar etwas mehr mit dem gegebenem Raum. Matt Damon haucht Jason Bourne einen Spritzer mehr Persönlichkeit ein, aber sein "Haupt-Widersacher" ist diesmal leider weniger als Charakter präsent und mehr als ein Hindernis...und das obwohl er von Karl Urban gespielt wird, einem tollen Charakterschauspieler (Bones aus "Star Trek", Dredd aus "Dredd", usw.). Extralob dafür, dass man keine allzu offensichtliche Fortsetzung andeutet.

Fazit: "Die Bourne Verschwörung" kann das Niveau des Vorgängers locker halten und übertrifft es in einigen Bereichen sogar leicht.

Montag, 8. August 2016

"Bourne"-Special: "Die Bourne Identität" (2002)

Story: Ein junger Mann taucht mit zwei Kugeln im Rücken und einer Bankkonto-Nummer in der Hüfte auf und wird von allen gejagt; er selbst will dabei lediglich herausfinden, wer er ist...

Der Film an sich ist wunderbar unspektakulär und unaufgeregt routiniert in seiner Ausführung...für die heutige Zeit, aber dazu komme ich später. Die Action ist sehr bodenständig, man kommt mit den minimalsten Effekten aus, dafür aber mit ordentlich Stuntarbeit und sehr gut koordinierten Sequenzen. Matt Damon ist herrlich kühl und unerschrocken, der Actionheld ist ihm dabei bei jeglicher Miene und Situation absolut glaubhaft abzukaufen. Franka Potente und der Rest der Schauspieler sind dabei eher im Hintergrund und Accessoire, um Damon hier und da hervorzuheben.

"Die Bourne Identität" ist aber vor allem weniger wegen sich selbst, sondern eher wegen der größeren Bedeutung interessant und lobend hervorzuheben als Action-/Spionen-/Thriller. 2002 war in dieser Hinsicht schon irgendwie wegweisend: Das große "Bond"-Franchise hatte ernsthafte Konkurrenz zum wohl-gehypten "xXx - Triple X" und passte "Stirb an einem anderen Tag" speziell an ein jugendliches Publikum an, um eben diesem eben jenes abzujagen, was aber in eine Eigen-Parodie mündete. Der relativ "kleine" Erfolg von "Die Bourne Identität" zeigte, dass Agenten-Filme mit Bodenhaftung und Realitätssinn (zu einem gewissen Grad zumindest) ankommen und so wurde das Bond-Reboot mit Daniel Craig auf diesen zwei Eigenschaften aufgebaut, was es im Nachhinein zu einigen der erfolgreichsten und besten Ablegern in der gesamten Bond-Historie führte. Daher ist "Die Bourne Identität" wohl einer der wichtigsten Symbolfilme der letzten Zeit, da es eine neue Ära von Agenten-Thrillern einleitete.

Fazit: Ein sehr guter kurzatmiger Thriller, der einen nahezu nie komplett loslässt.

Sonntag, 7. August 2016

In eigener Sache: August-Update

In letzter Zeit kamen die Beiträge recht unregelmäßig und das lag vor allem an der jetztigen Prüfungszeit, die noch nicht ganz vorbei ist, aber ihre schlimmste Phase wohl hoffentlich hinter sich hat.

Es wird definitiv ein "Bourne"-Special geben zum neuen Film und ich werde demnächst eine lange Reihe von "Harry Potter"-Filmen haben, um auf den Start der neuen Trilogie rund um "Die fantastischen Wesen" hinzuhypen.

Je nach Zeit und Laune werden mal mehr, mal weniger Kritiken und generelle Beiträge kommen. Alles eine Kopfsache und leichte Angst vor einer Blockade/Burnout.

Man liest sich.

Dienstag, 2. August 2016

"Ghostbusters (2016)"

Story: Physikerin Erin Gilbert stolpert dank einer Jugendsünde wieder über ihre Jugendfreundin Abby Yates, die sich mit Ingenieurin Jillian Holtzmann zusammengetan hat für ihre paranormale Studien. Als die drei Frauen endlich einen Geist entdecken formiert sich das Team zusammen mit Patty Tolan, um die drohende Apokalypse zu verhindern...

Ich verbitte mir hier, die Agenda hinter diesem Film allzu stark in meine Kritik miteinzubeziehen - ich wollte sie anfangs komplett außen vor lassen, aber der Streifen drängt es einem so stark auf, sodass ich kaum anders kann als diese kurz zu umreißen. So ziemlich alle Männer sind absolute Schwachköpfe und Kevin (der neue Rezeptionist) ist ja wohl einer der dämlichsten und hirnlosesten Filmcharaktere, die ich je gesehen habe. Nichts im Vergleich mit Janine aus den zwei Original-Filmen.

Hier ist meiner Meinung nach einfach alles schief gelaufen - am augenscheinlichsten natürlich das Marketing, aber darüber hab ich mich schon ausgelassen. Was dieses Desaster wohl am meisten auszeichnet, dann die bloße Existenz. Abseits davon gibt es wohl das blasseste, nüchternste, witzloseste und langweiligste Drehbuch das man für einen Film wie "Ghostbusters" hätte schreiben können - Furzwitze und "Übererklären" von Situationen als Gag ?

Schauspielerisch hat sich hier auch niemand mit Ruhm bekleckert und vor allem das Protagonisten-Quartett ist im Vergleich zum Original blass. An und für sich genommen gibt es kaum wirklich spürbare Chemie zwischen den Frauen; dazu ist McCarthy gewohnt mit Fettenwitzen umgeben, McKinnon ist einfach von der Leine gelassen worden, Wiig ist so unbeholfen und verloren, sodass sie mir fast schon leid tut und Jones hat mit ihrer stereotypen Darstellung einer schwarzen Frau fast schon einen Karriere-Suizid begangen in Sachen Glaubwürdigkeit. Und Hemsworth blamiert sich als Kevin total. Der Bösewicht Rowan ist einer der miesesten und blassesten Bösewichte der Filmgeschichte und ein feuchter Furz (!) im Vergleich zu Gozer oder auch Vigo.

Die Spezialeffekte wirken wie aus "Die Geistervilla" mit Eddie Murphy und der Gesamtton ist so furchtbar kindisch und lustlos. Hier wurde ganz offenbar drauf abgezielt, möglichst viel Kohle dank des Franchise-Namens abzugreifen und laut den bisherigen Einspielergebnissen will das nicht so recht gelingen.

Fazit: Ich bin kein Sexist oder Frauenhasser wenn ich "Ghostbusters (2016)" zum schlechtesten Reboot/Remake seit Jahren erkläre und auch zu einem der schlechtesten Filme des Jahres.
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