Sonntag, 31. Dezember 2017

In eigener Sache: Abschlussartikel 2017

Hi,

dies mag zwar der Abschlussartikel sein, aber 2017 wird nicht so ganz abgeschlossen sein. Es gibt immer noch einige Filme plus die Jahresabschlusslisten, die aufgearbeitet werden müssen - dank gewissen Umständen war es mir nicht möglich, wirklich alles noch in diesem Jahr abzuschließen; dies werde ich noch im Januar aufbereiten...ist eh ein ruhiger Monat für Filme, da kann ich auch noch Zeug aus dem letzten Jahr nehmen.

Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, dass ganz egal wie das Jahr für jeden Einzelnen war, so ist das nächste immer ein Zeichen der Hoffnung auf Besserung oder Erhaltung des status quo. In dieser wahnwitzig großen und zugleich kleinen Welt voller verrückter und komischer Scheiße sollten wir uns alle auf unser Menschsein zurückbesinnen. Und somit einen guten Rutsch, wir lesen uns noch,

Rudolf

Freitag, 29. Dezember 2017

"Jigsaw"

Story: Jahre nachdem Jigsaw gestorben ist, finden sich neue Menschen in tödlichen Fallen und müssen um ihr Leben kämpfen...

7 Jahre nach dem letzten "Saw"-Teil kann man ja die Reihe noch einmal ausschlachten...denn eine andere Entschuldigung für diesen Teil gibt es schlichtweg einfach nicht. Die Struktur ist den anderen "Saw"-Teilen ähnlich und auch ansonsten beruft man sich hier leider meistens eher auf den Gore als psychologische Aspekte und so ist der Film höchstens für wirkliche Fans tatsächlich interessant.

Fazit: Unnötiges Aufwärmen einer eigentlich toten Franchise.

"Ferdinand"

Story: Ferdinand ist anders als andere Stiere, denn statt zu kämpfen, riecht er lieber an Blumen...

Wie mittlerweile kaum anders zu erwarten, kriegt man einen bunten und farbenfrohen Animationsfilm serviert - es ist 2017 eher die Ausnahme, dass man nicht mit sehr gut aussehender Animation daherkommt. Das Problem ist aber, dass Studios wie Disney, Pixar oder auch DreamWorks in der Lage sind, ihren Werken in der Hinsicht Tiefe zu verleihen und genau hier scheitert "Ferdinand". Sicher gibt es eine durchschnittlich umgesetzte Morallektion, aber dieser Film durchbricht einfach nirgendwo Barrieren und schafft es nicht einmal, das Versprechen des Posters zu erfüllen. Man würde meinen, die Beziehung zwischen Mädchen und Stier wäre der zentrale und emotionale Ankerpunkt des Films, doch dem ist bei weitem nicht so...stattdessen stehen meist platte Gags im Vordergrund.

Fazit: Harmlose und kurzweilige Unterhaltung für Kinder.

"Molly`s Game"

Story: Molly Bloom musste sich wegen ihrer Rückenverletzung vorzeitig von ihrer Skikarriere verabschieden und fing dafür an, Pokerspiele mit hohen Einsätzen zu organisieren...

Aaron Sorkin war vor diesem Film vor allem für seine grandiosen Drehbücher bekannt und dies ist das erste Mal, dass er sich auch als Regisseur versucht und er ist...ordentlich. Nicht so herausragend wie bei seiner Schreibarbeit, aber er kann sich da ja noch steigern. Wenn man nicht wüsste, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert, dann würde man die Handlung stellenweise glatt als absurd abtun und schauspielerisch leisten hier alle hervorragende Arbeit. Besonders hervorzuheben ist die Szene zwischen Jessica Chastain und Kevin Costner als ihren Vater, die unerwartet bewegend war.

Fazit: Wer auf eine unterhaltsame Weise eine etwas ungewöhnliche Geschichte erzählt bekommen haben will, der könnte einen Blick auf "Molly`s Game" werfen. Das erneut clevere Drehbuch wird vor allem von Jessica Chastain und Idris Elba unterstützend mitgetragen und es ist lediglich schade, dass der Film erzählerisch etwas ungerade sein kann.

"Alles Geld der Welt"

Story: 1973 wird in Rom der Enkel des US-Milliardärs John Paul Getty entführt und die Entführer fordern 17 Millionen Dollar für seine Freilassung. Anders als der starrsinnige Großvater, der hinter der Sache nichts Ernstes vermutet, will seine Mutter Gail ihn unbedingt befreien und tut sich mit einem Vermittler zusammen...

Der Film hat unglücklicherweise deswegen Publicity bekommen, weil im Endstadium der Produktion die ganzen Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung in Richtung Kevin Spacey herauskamen, weswegen ihn Sony und Ridley Scott geschickt rausgeschnitten haben. Dies wurde vor allem dank eines knallharten Nachdrehprogramms und einem Christopher Plummer in Höchstform möglich; abseits des ganzen Skandals würde ich lieber ältere Menschen tatsächlich von älteren Menschen dargestellt sehen (ja, Kevin Spacey ist nicht der Jüngste, aber der Unterschied zwischen ihm und Plummer ist schon da).

Die Umbesetzung ausgelassen ist dies ein kompetent gemachter Thriller, der mal wieder zeigt, dass Ridley Scott ja doch tolle Regiearbeit leisten kann; in gewisser Hinsicht ist dies seine beste Arbeit seit Jahren. Christopher Plummer wird vermutlich für seine zweiwöchige Arbeit mit einer Oscar-Nominierung bedacht, Michelle Williams hoffentlich auch. Nichts gegen Mark Wahlberg, aber auch wenn er richtig gut ist, ist er nicht so gut wie die anderen beiden. Insgesamt ist dies ein von einem tollen Drehbuch gefüllter Thriller, der hier und da langatmig ist und auch noch eine etwas zu lange Laufzeit hat.

Fazit: Gut geschrieben, geschauspielert und gedreht - so sollte man diesen Film in Erinnerung behalten und nicht wegen dem Skandal.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

"Die Verlegerin"

Story: Journalisten von zwei verschiedenen Zeitungen werden 1971 bedrängt der Leserschaft nicht zu verraten, dass die Regierung den Vietnamkrieg schon lange geplant hatte und aktiv Desinformation betreibt um es zu vertuschen...

Vor "Ready Player One" hat Spielberg ja noch diesen kleinen Film übernommen, der als ein mit Stars gespicktes Drama sicherlich ein Oscar-Darling sein wird, zumindest bei den Nominierungen. Mich persönlich hat es jetzt nicht allzu stark ergriffen und da ist es Nebensache, dass Tom Hanks und Meryl Streep die Hauptrollen bekleiden. Das Thema ist natürlich brandaktuell mit den "Fake News", aber insgesamt bleibt der Streifen in der Hinsicht doch recht einseitig und versucht nicht, möglichst viele Seiten einer möglichen Debatte zu beleuchten. Insofern wird man sich in seinem bereits etablierten Sichtfeld bestens bestätigt fühlen...und ich freue mich währenddessen lieber weiterhin auf das nächste Projekt, das wieder mit möglichen Risiken verbunden ist.

Fazit: "Die Verlegerin" ist ein absolut vorhersehbares Spielberg-Drama, im Guten wie im Schlechten.

"Es" (2017)

Story: Eine Gruppe von Außenseitern sieht sich einem übernatürlichen Wesen ausgesetzt, gegen das sie scheinbar keine Chance haben, da dieses sich ihre Ängste annimmt und für sich ausnutzt...

Ja, obwohl dies nur der erste Teil einer Dilogie ist, vergleicht man dieses Remake verständlicherweise bereits mit dem ikonischen Fernsehfilm vor 27 Jahren mit Tim Curry in der Hauptrolle. Dieser hatte bereits für Angst und Schrecken gesorgt und das Image des Killerclowns endgültig in der Popkultur gefestigt. Die Kinder waren großartig, die Erwachsenen schwach und Tim Curry ein toller Clown; die Grusel waren eher minimal. Wie genau schlägt sich das rekordebrechende Remake, was sich auf die Fahne schreiben darf, erfolgreichster Horrorfilm aller Zeiten zu sein ?

Es hat mich zutiefst überrascht wie wenig Horror ich bei diesem Film empfand und dies liegt vor allem an zwei Faktoren: Übermäßig viel Blut und zu viele Sprungschrecks, die ich immer noch hasse. Sicher, gewisse Szenen machen einen angespannt und die Inszenierung insgesamt ist deutlich düsterer als beim Fernsehfilm, aber viel zu oft verdirbt man sich die Atmosphäre mit viel zu lauter Musik und fehlender Zurückhaltung bei der Exekution der Schrecken. Zumindest sind die jungen Schauspieler nehmen sich da gegenüber den früheren nichts und auch in diesem Fall werden einige Charaktere halbwegs bewusst vernachlässigt, sodass sie kaum über ihre Platzhalterrolle hinauskommen. Bestimmten Szenen wird einfach (vielleicht ja doch bewusst) eine Komik verliehen, wie sie in einer Komödie wohl kaum besser rüberkäme und das aufgrund von äußerst seltsamen und absurden Entscheidungen im Visuellen. Ob Bill Skarsgard besser ist als Tim Curry ? Er kann vielleicht eine Spur gruseliger sein, aber er ist bei weitem nicht so witzig und mir entzieht es sich völlig, warum ein Kind auch nur in die Nähe eines solchen Clowns gehen würde.


Fazit: Der erste "Es"-Teil ist furchtbar überbewertet in meinen Augen und bei weitem nicht des Horror-Throns würdigt, auf dem er gekrönt wurde. Nicht der schlechteste, aber auch nicht der beste Horrorfilm da draußen.

"Bright"

Story: In einer alternativen Welt leben allerlei magische Wesen neben den Menschen, was seinerseits zahlreiche Probleme mit sich bringt. Ausgerechnet in so einer Welt sollen ein Mensch und ein Ork als Polizistenduo eine mögliche Zerstörung der Welt verhindern...

Der erste massiv angekündigte und umgesetzte Blockbuster von Netflix mit einem Star-Regisseur und einigen Star-Schauspielern...ist leider bei weitem nicht so gut wie es die zahlreichen Ideen hergeben würden. Und es ist eben diese Story, die den Steifen so unnötig runterzieht - man wird in eine semi-realistische Welt hinengeschmissen, die immer wieder mit neuen Regeln daherkommt, die wiederum Fragen aufwerfen - z.B. warum in diesem Film einfach so aus dem nichts ein Drache gezeigt wird, obwohl vorher gar nichts darauf hingewiesen hat und Ähnliches gilt auch für andere Spezies. Wenn diese existieren, warum scheinen nur drei Spezies für dieses Universum relevant zu sein ? Zudem wird man von Lore aus der Vergangenheit erschlagen, aber dafür zu vage, um einen allzu stark für diese erstellte Welt zu interessieren.

Schauspielerisch ging mir Will Smith in "Bright" so richtig auf die Nerven, da er oftmals unnötig grausam gegenüber Joel Edgerton als Ork ist und hey, wenn die Geschichte das im großen Kontext hergeben würde, dann wäre es auch ok; so sieht man einfach nur fehlende Chemie zwischen den beiden Cops und das ist einfach der so ziemlich größte Genickbruch in einem Polizistenduo-Streifen - selbst Michael Bay hat das bei den "Bad Boys"-Filmen hinbekommen, weil dort die Zankereien noch mit einem Grinsen geliefert wurden. Der einzige Punkt, in dem "Bright" etwas erhellend sein kann, sind die Effekte und da merkt man die angelegten Millionen hier und da...solange der Film nicht zu dunkel bleibt.

Fazit: Insgesamt ist "Bright" ähnlich Ayers vorherigem Film "Suicide Squad", da der trendige Soundtrack das unterstützende Skelett des Films ist; "Bright" ist aber weniger dämlich und kann sich bei einer Fortsetzung auf ein nicht komplett langweilig wirkendes Universum mit einigen interessanten Ideen verlassen. Außerdem waren die Erwartungen nicht so groß, von daher konnte ich da nicht so stark enttäuscht werden.

Sonntag, 24. Dezember 2017

Weihnachts-Kritik: "Gremlins" (1984) & "Gremlins 2" (1990)

Wann gibt es eine bessere Zeit über die "Gremlins"-Filme zu reden als an Weihnachten ? Sicher, die herkömmlichen Filme zu diesem beschaulichen Fest sind eher Klassiker wie "Kevin - Allein zu Haus" oder irgendeine Variation von "Die Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens...oder man nimmt sich gleich "Stirb langsam" vor.

In "Gremlins" kriegt ein Junge bekommt ein mysteriöses Geschenk in Form einer schier unendlich süßen Kreatur von seinem Vater, doch muss er drei simple Regeln beachten. Tut er dies nicht, dann dürften ganz und gar nicht angenehme Sachen folgen...

Gut möglich, dass jemand diesen Film noch nicht gesehen hat und ich deswegen nicht den gesamten Verlauf offenbaren werde, aber ich sage nur so viel: Egal ob 1984 oder 2017, kleine Kinder oder sehr empfindliche Menschen sollten diesen Streifen lieber nicht sehen. Immerhin war dieser Film und dem zweiten "Indiana Jones"-Film "Tempel des Todes" (1984) beide Gründe für die Einführung einer weiteren Altersbewertung für die USA, da beides nicht brutal genug für Erwachsene war, aber brutaler als Filme für alle. Ansonsten würde ich diesen Streifen allen empfehlen, die eine Abwechslung zu Weihnachten haben wollen; außerdem wartet hier auf euch eine großartige Spielberg-Produktion mit tollen Momenten, Oldschool-Kreatureffekten, einem Ohrwurm-Theme und zu vielen Easter Eggs, um sie alle aufzuzählen. Mit anderen Worten: Ein liebevolles Produkt von Kennern des Filmeschaffens, Sci-Fi, Kreaturfilmen und ja, in gewisser Hinsicht auch Familien-Weihnachtsfilmen.

"Gremlins" zu toppen wäre ein nur zu schwerer bis nahezu unmöglicher Act gewesen, weswegen man im zweiten Teil auf die Parodie-Schiene ging. Keine Sorge, nicht auf die peinliche Art der meisten heutigen Parodien, eher auf die selbstironische Art; es wird beispielsweise wild um die Regeln herum diskutiert, Filmkritiker kriegen Saures und ein ganzer Fernseh-/Firmenturm voller Technik wird komplett von den Gremlins zerlegt. Anders als der erste Teil geht es hier nicht wirklich um eine Narrative, sondern um zahlreiche Möglichkeiten, Gremlins auf Menschen und Technik zu hetzen; es ist eindeutig eine Komödie und nicht ein Genre-Mix. Bei diesem Film würde ich erst bei entsprechender Laune eine Empfehlung aussprechen, da man nicht von vornherein auf eine komplett absurde und jegliche Ernsthaftigkeit vermissende Fortsetzung gefasst sein kann.

Mittwoch, 20. Dezember 2017

"Jumanji: Willkommen im Dschungel"

Story: 4 Jugendliche müssen in ihrer Highschool nachsitzen und entdecken dabei ein uraltes Spiel namens "Jumanji". Beim Starten und Auswählen der Charaktere werden sie in die Welt des Spiels reingesaugt und der einzige Weg, zurück in die reale Welt zu kommen, ist der Sieg...

Das Original von 1995 mit Robin Williams ist ein Kultklassiker und so ist es dank heutiger Umstände glasklar, dass man auch dieses ausschlachten wollte mit einem Reboot/Remake/Prequel/Sequel...und so stehen wir nun hier, 2017, mit einer "Jumanji"-Fortsetzung. Und die ist witzigerweise besser als es die Trailer oder der Gedanke an sich vermuten lassen.

Sicher, die Verbindung zum Original ist sehr hanebüchen und mehr oder weniger sinnlos, ebenso wie die Verbindung vom Namen her, aber sie ist jetzt auch nicht allzu störend. Im Grunde genommen nimmt sich dieser Streifen sogar recht erfolgreich zahlreicher Bestandteile/Klischees eines Videospiels an (Medipacks, Inventar, Anzahl an Leben) und schafft es auch, diese regelkonform und unironisch richtig einzusetzen. Eine weitere positive Seite ist das Spielen der meisten Beteiligten gegen ihren Typ, sprich Dwayne Johnson oder Jack Black sind dann entweder ängstlich oder sehr feminin in ihrem anfänglichen Erscheinen (da sich die Spieler an ihre Avatare gewöhnen müssen). Allein diese beiden Faktoren haben mich recht schnell für den Film gewonnen.

Negativ betrachtet sind die Computereffekte meistens doch zu offensichtlich und die Videospiellogik wird vor allem bei der Weltenbildung doch arg gebrochen, da man offensichtlich nicht nur das Areal rund um die Avatare sieht und eine bestimmte Quest sich kurzfristig ändert. Heutzutage wäre es vielleicht gar nicht mehr so seltsam, aber da das "Jumanij"-Spiel eines aus den 80ern sein soll, wirkt das Spiel seiner Zeit weit voraus. Kevin Hart spielt außerdem mal wieder nur sich selbst und kann öfters ermüden. Ansonsten hab ich nichts wirklich an einem Familienfilm auszusetzen, der kurzweilig definitiv Spaß machen kann.

Fazit: Ein ordentlicher Familienfilm für einen Abend !

Montag, 18. Dezember 2017

"Justice League"

Story: Eine Prophezeiung um einen Weltenzerstörer soll kurz vor der finalen Erfüllung stehen und so trommeln Batman und Wonder Woman kurzerhand ein Team zusammen, das dem Einhalt gebieten soll...

Nach "Wonder Woman" hab ich mir gedacht, dass der langjährige Konkurrent von Marvel endlich verstanden hat, dass man für die Überzeugung der breiten Masse einfach gute Filme machen muss; aber "Justice League" beweist auf jeden Fall, dass man scheinbar nicht wirklich was daraus gelernt hat. Es ist bei weitem nicht so ein Durcheinander wie "Batman v Superman" oder das Desaster von "Suicide Squad", aber es ist ein ganz großes Missverständnis zwischen Studio und Regisseuren (genau 2, da Zack Snyder nach einer persönlichen Tragödie die Post-Produktion ausgerechnet an Joss Whedon übergeben hat). Das Studio will weiterhin einen seriösen und epochalen Film, Snyder ist sehr in grandiose Bilder verliebt und Whedon hat ein Gespür für Gefühle und Comedy. So ist "Justice League" ein Film ohne tatsächliche Identität oder eigenen Platz im eigenen Universum.

Es funktionieren gefühlt doppelt so viele Sachen nicht wie die, die funktionieren - immerhin eine Steigerung und dennoch sehr frustrierend. Die Justice League ist ja das Äquivalent der Avengers und diese wurden ja sorgsam über eine Reihe von Filmen aufgebaut und etabliert, bevor sie als Gruppe auftauchten. Hier etablierte man eigentlich nur Wonder Woman vernünftig und der Rest wirkt unfertig oder gänzlich unbeachtet; mir entzieht sich einfach die Logik, wie ein Zuschauer mit 3 frischen Superhelden in einem Teamup zurechtkommen will, bei dem auch noch ein brandneuer Bösewicht eingeführt wird. Insofern täte DC/Warner besser dran, lieber direkter von den Marvel-Filmstudios zu kopieren, zumindest die Struktur des Universums, bzw. die Herangehensweise an sich. Größtenteils wirkt der Film einfach wie ein Videospiel, wo es kaum Konsequenzen gibt und alles einfach nur irgendwie passiert; tiefgreifende Emotionen sind quasi nicht existent und aufregende Actionszenen sind auch rar. Achja, scheiß auf Flash - er hat zwar die beste Szene, aber er ist auch der nervigste Charakter, mit Abstand.

Fazit: "Justice League" ist einfach eine groß aufgedunsene Unordnung ohne tatsächlichen Sinn und Verstand und noch viel wichtiger, ohne eine bestimmte Identität. Ein weiterer enttäuschender Film von DC/Warner und ein weiterer enttäuschender Blockbuster.

Donnerstag, 14. Dezember 2017

"Star Wars: Die letzten Jedi"

Story: Die Rebellion ist kurz vor dem Kollaps vor der Ersten Ordnung und die letzte Hoffnung liegt auf den Schultern des zurückgezogenen Jedi-Meisters Luke Skywalker...

Episode 7 durfte sich ja vor allem der Kritik aussetzen, dass sie zu sehr nach Episode 4 kam und ja, strukturell und inhaltlich kann man dem wirklich kaum widersprechen. Obwohl es damals nötig war, den Fans zu zeigen, dass man "Star Wars" nicht vergessen hat, wanderte man dennoch stark auf bewanderten Pfaden. Episode 8 gibt auf jeden Fall eine neue Richtung vor - gut wie schlecht.

Ja, es gibt immernoch einige Parallelen zu früheren Episoden, aber vielerlei Entwicklungen werden absolut entgegen oder auch nur etwas in andere Richtungen gekehrt als erwartet und dies ist bei einem so großen Film wie "Star Wars" sehr mutig und verlangt auch den Willen zu Veränderungen. Außerdem hat dieser Film einige tolle Actionszenen, einzelne grandiose dramatische Szenen und fantastische Bilder. All das ist sehr gut und sogar teilweise einige der bisher besten Sachen innerhalb des Franchises.

Das große Aber liegt bei der Handlung und der Umsetzung dieser. Es ist teilweise unmöglich, die Schwächen des Streifens gut zu erklären ohne zu spoilern, aber ich kann es auch nur versuchen. Um es milde zu sagen, gewisse Ideen und Entscheidungen sind nicht nur absurd, sondern auch noch derartig "lächerlich" umgesetzt worden, sodass der Film zu einer Farce verkommt. Neben solchen höchst fragwürdigen und erschütternden Entscheidungen ist da noch die sehr lange Laufzeit, die problemlos ohne eine tiefer gehende Nebenhandlung hätte so um die 30 Minuten kürzer ausfallen können. Eben die Handlung mitsamt all den kleinen und großen Ideen und deren Umsetzung könnte für bestimmte Leute (wie mich) ein Dealbreaker sein und das große Ganze ungenießbar machen. Weder die Musik, noch Schauspieler, noch Regie noch irgendwas anderes, aber eben der Kern ist einfach uneinheitlich und versucht zu oft etwas zu sein, was zum Rest nicht passt.

Fazit: Episode 8 hat mich mehr verwirrt als irgendein anderer Film dieses Jahres, da er überhaupt nicht weiß was er wann sein will; die grundlegendsten Elemente greifen überhaupt nicht ineinander und ich weiß meinerseits überhaupt nicht, was den letzten Schnitt und das Konzept dieser Episode bewegt und bestimmt hat. Letztendlich bin ich noch immer voller widersprüchlicher Emotionen und Eindrücke, aber wenn man mich dann endlich zu einer Wertung zwingen würde, fiele dieser negativer als positiver aus.

Serien-Kritik: "Big Mouth" Staffel 1

Story: 5 Kinder stehen an der Schwelle zur Pubertät, die alles andere als schön zu sein scheint...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: Der Sportlehrer. Bei weitem der unlustigste und absolut unnötigste Charakter in der gesamten Scharade.

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zu dieser Serie: Die Animation ist absolut scheußlich und unansehnlich (was vermutlich das Ziel war), der Humor ist infantil und sex-besessen (ebenfalls Absicht) - aber alles, egal ob Humor oder sonstige Dialoge ist so simplistisch, flach und unironisch gehalten, sodass ich absolut nicht verstehe, warum diese Serie so angepriesen wird. Sicher, es gibt absurde Ideen wie das mit dem Hormonmonster und diese haben auch sichtbares Potenzial; es ist nur, dass die Drehbuchschreiber entweder absichtlich das Potenzial nicht nutzen wollten oder es schlichtweg nicht können. Ihr aufgebautes Universum unterliegt keinerlei Regeln und so verkommt "Big Mouth" zu einem großen Insider-Witz für Outsider...bzw. zu einer Sache, die eventuell im Moment des Umstands Pupertät witzig sein würde, aber ansonsten nichts langlebiges für anspruchsvollere Gemüter. Keinerlei Empfehlung meinerseits !

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Serien-Kritik: "Better Call Saul" Staffel 3

Story: Die Rivalität zwischen Chuck und Jimmy erreicht ungeahnte Höhen, Kim muss sich als Kanzlei-Chefin beweisen und Mike versucht sich aus unnötigen Schwierigkeiten rauszuhalten...

Lieblings-Charakter: Dies ist eindeutig Chuck McGills Staffel und Michael McKean schafft es mitsamt eines tollen Drehbuchs, die gesamte Problematik des einzigen Charakters darzulegen, der James McGill/Saul Goodman am längsten kennt. Sicher, sein Bruder Jimmy und auch Kim haben durchaus ihre dramatischen Momente, aber für mich gehört diese Staffel ganz klar ihm.

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Episode 10 "Laterne". Einfach wow. Ein starkes Finale. Alles andere wäre ein Spoiler.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Seit der zweiten Staffel war ich sehr gehypt und in gewissen Bereichen wurden meine Erwartungen bei weitem übertroffen; besonders was die Dynamik zwischen den McGill-Brüdern angeht. Andererseits kann man noch so einiges aus Charakteren wie Kim und Mike rausholen, besonders die erste hat da nicht so viel Entwicklung gehabt wie in der vorigen Staffel. Das starke Ende macht einem das Warten auf die vierte Staffel aber unglaublich schwer !

Dienstag, 12. Dezember 2017

Anime-Kritik: "Fate/stay night: Unlimited Blade Works" (2014-2015)

Story: Es herrscht ein erbitttlicher Kampf um den allmächtigen Heiligen Gral zwischen jeweils sieben Magiern, die zu ihrer Unterstützung auf jeweils einen Helden aus der Geschichte/Sagen zurückgreifen können. Unvorhergesehene Umstände sorgen dafür, dass ein unbeteiligter Schüler in diesen ewigen Kampf hineingezogen wird...

Lieblings-Charakter: Sicher, die menschlichen Protagonisten sind recht ergreifend und man fiebert schnell mit ihnen mit, aber mein Favorit ist eindeutig eine bestimmte Beschwörung, von der ich nicht einmal sicher bin, ob ich diese verraten soll. Die meisten haben eine bestimmte und vereinnehmende Persönlichkeit, aber diese bestimmte Beschwörung repräsentiert diesen einen bestimmten Helden mit so viel Charisma, so dass jeder andere Charakter im Vergleich zu ihm verblasst. Ich hasse es auch, extrem vage zu sein, aber eine der besten Sachen des Anime sind definitiv die Beschwörungen und das Herausfinden, wem sie nachempfunden sind.

Ungeliebter Charakter: Shinji. Irgendwie war er so...langweilig wahnsinnig und nicht interessant wahnsinnig. Aber der Anime gibt ihm eh kaum Zeit zur Charakterentfaltung.

Lieblings-Episode: Episode 22 "Ein Wintertag, ein weiterer Heimweg". In dieser Episode passiert nicht viel an Action, aber was hier an Action fehlt, wird an Emotionen wiedergutgemacht. Ich habe aber auch eine gewisse Schwäche für diese "Wir bereiten uns auf den letzten Kampf vor"-Szenen/-Episoden.

Meine Meinung zu diesem Anime: Eine absolute Empfehlung meinerseits für einen Anime, der eine geniale Idee superb umsetzt und in allen Belangen überzeugt...fast in allen. Er hätte nur einigen anderen Charakteren mehr Zeit geben können und etwas von Dialogen anderer wegschneiden können, aber dies ist Kritik auf einem hohen Level. Zugegeben, man braucht etwas Einstiegszeit, aber wenn man erst mal tief drin ist, dann kann man nicht mehr so leicht mit dem Schauen aufhören und ich könnte kaum eine größere Empfehlung für eine Serie oder einen Film aussprechen.

Samstag, 2. Dezember 2017

"Coco"

Story: Der junge Miguel will unbedingt trotz der Familientradition ein Gitarrenspieler werden und gelangt beim Tag der Toten versehentlich ins Totenreich. Nun braucht er die Hilfe eines verstorbenen Verwandten, um wieder zurückzufinden...

Pixar ist ein Studio, das bereits zahlreiche Meisterwerke herausbrachte und bei dem man sich immer auf einen neuen Film freuen darf - unter anderem, weil dieses Studio allerlei Ideen umgesetzt hat und diesmal geht es um den mexikanischen Tag der Toten. Was ich Pixar erneut extrem hoch anrechne, ist die Qualität der Animation, die in gewisser Hinsicht den Standard des Genres vorgibt und daran hab ich auch gar nichts zu rütteln. Die Handlung, Charaktere, Lieder, Moral und auch der emotionale Höhepunkt, all diese Sachen sind gut umgesetzt, aber das ist auch das ausschlaggebende Wort: Gut. Von Pixar erwarte ich persönlich mitunter das Beste, was das Animationsgenre so bieten kann; frische und/oder ungewöhnliche Herangehensweisen an bereits bekannte Geschichten mitsamt ergreifenden und zeitlosen Charakteren...hier jedoch ist alles "nur" gut. Abseits der Umgebung ist dies eine allzu bekannte Handlung, die auf bereits bekannten Pfaden wandert - dies ist alles andere als mies, aber von Pixar hab ich einfach nur mehr erwartet, als nur "gut".

Fazit: "Coco" ist ein guter Animationsfilm, bringt aber nichts Frisches oder großartig Neues rein.
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