Sonntag, 29. März 2015

"Home - Ein smektakulärer Trip"

Story: Die Alienrasse Boov übernehmen friedlich die Erde, um sich vor einer anderen Rasse Gork zu verstecken. Dabei sorgt der Boov Oh dafür, dass die Gork unbeabsichtigt mitbekommen, wo sich die restlichen Boov verstecken und er will das Problem allein lösen und gerät nebenbei an das Erdenmädchen Tip, das ihrerseits ihre Mutter sucht...

Jep, das ist der tatsächliche deutsche Titel des Films und ich hab mich nicht verschrieben. Witzigerweise ist der Titel an sich viel interessanter als der Film selbst. Oh ist einfach nur ein "typischer" Außenseiter-Charakter, der in diesem Fall relativ nervig ist und ist ebenso wie Tip ein aussageloser und blasser Protagonist; würde mich der Film nicht dran erinnern, würde ich vergessen, dass ich den beiden folge. Die Animationsqualität ist DreamWorks-untypisch alles andere als konstant: mal ist sie gut, mal ok und mal richtig schlecht und unfertig aussehend. Da Rihanna im Original Tip spricht, gibt es Rihanna-Songs und diese passen einfach perfekt zum Streifen, denn sie sind ebenso blass und zum vergessen.

Fazit: Es mag bunt sein und hin und wieder ist es versucht, kleine Witzchen zu machen, aber im Endeffekt ist "Home" wie ein Schlüsselbund für Babies.

Mittwoch, 25. März 2015

"Mortdecai - Der Teilzeitgauner"

Story: Der Kunsthändler Charlie Mortdecai soll dem britischen Geheimdienst helfen, ein verschwundenes Goya-Gemälde zu finden...

Ich könnte sagen ich habe keine Ahnung, warum Johnny Depp gern sein Talent für Rollen wie diese verscherbelt und seit 2007 keine gute Hauptrolle hatte ("Rango" von 2011 sei ausgenommen, da es ein Animationsfilm ist, in dem Depp nur seine Stimme einsetzen musste). Ihr habt absolut Recht in der Annahme, dass hier eine weitere Variation des Jack Sparrow-Charakters vorliegt und Depp als einer der meistbezahlten Schauspieler es sich erlauben kann, keinerlei herausfordernde Rollen anzunehmen. Die Tatsache, dass Gwyneth Paltrow und Ewan McGregor auch in diesem Film sind, sollte ich lieber verschweigen, denn die beiden sind offensichtlich nur Deko neben Depp.

Höchstens Paul Bettany als Mortdecais Handlanger kann für sehenswerte Szenen, bzw. halbwegs gute Gags sorgen, denn der Humor des Films ist so derartig vorgekaut, dass ich mich an unfreiwillig an "Kingsman" erinnert fühle, da dort der britische Humor mit einigen Stereotypen viel besser rüberkam.

Fazit: Unlustig und zum Vergessen.

Freitag, 20. März 2015

Anime-Kritik: "Death Note" (2006-2007)

Story: Light Yagami ist ein genialer Schüler, der später wie sein Vater bei der Polizei arbeiten will. Eines Tages fällt ihm ein mysteriöses schwarzes Handbuch in die Hände, das Death Note, das zu Shinigami Ryuk gehört und dank dieses Handbuchs lassen sich Menschen auf die verschiedenste Art töten. So entwickelt Light Allmachtsfantasien über eine bessere Welt und nur der berühmte und geheimnissvolle Detektiv L kann ihn noch stoppen...

Lieblings-Charakter: Ganz klar L. Vor allem, weil er mich an Sherlock Holmes erinnert; seine Ermittlungsmethoden und seine kleinen Macken machen ihn zu einem charismatischen und formidablen Detektiv, der bis zu seinem letzten Atemzug alles tun würde, um den Fall zu lösen.

Ungeliebter Charakter: Misa Amane. Ein Model und Popstar, der ganz in Light verschossen ist und einfach nicht mithalten kann bei dem spannenden Schachspiel. Viel zu oft nervt sie einfach mit den offensichtlichsten Fehlern.

Lieblings-Episode: Die letzte Episode. Bisher hab ich noch nie eine finale Episode gesehen, die so sehr versucht hat, sich für die unterdurchschnittliche zweite Hälfte des Animes zu entschuldigen. Nachdenklich ist es auch noch.

Meine Meinung zu diesem Anime: Dies ist ein in der ersten Hälfte hochintelligentes und spannendes Thriller-Drama und ein kaum anzuschauendes...was auch immer in der zweiten Hälfte mit einem krönenden Abschluss. Ich finde es ziemlich schade, dass man die Möglichkeit nach einem fast perfekten Anime aus der Hand fallen ließ, denn hier gibt es sehr viele tolle philosophische Aspekte und sehr viele Dialoge (verbunden mit GANZ DOLL VIEL DRAMATIK). Im Endeffekt ist dies eine gute Auswahl für die, denen die Grundidee gefällt und sehen wollen, wie viele Möglichkeiten die Macher finden, dem Unausweichlichen auszuweichen, bis ein Teil davon eingeholt wird, was dem Anime gleichzeitig auch schadet.

Opening 1:

Opening 2:  

Mittwoch, 18. März 2015

Anime-Kritik: "Hellsing" (2001)

Story: Der britische Hellsing-Orden kämpft als letzte Hoffnung der Menschheit gegen Vampire und andere Scheusale, wobei sie am besten auf den mächtigen Vampir Alucard bauen können...

Lieblings-Charakter: Alucard selbstverständlich. Ich mein, in der Liste der krassesten und geilsten Vampire überhaupt kommt ein sadistischer, sarkastischer, mächtiger und cooler Vampir mit Attitüde ganz weit nach oben. Ganz sicher.

Ungeliebter Charakter: -

Lieblings-Episode: "The Undead", vielleicht weil man so am besten in die Atmosphäre dieser Alternativwelt eintauchen kann oder vielleicht weil es tatsächlich die allererste Anime-Episode war, die ich je ganz gesehen habe und meinen Eindruck von Animes geprägt hat (dazu später mehr).

Meine Meinung zu diesem Anime: Ich kann mich noch dran erinnern, ca. 13 zu sein und damals in einer Zeitschrift namens "Screenfun" auf der beiliegenden DVD die erste Episode dieses Animes gesehen zu haben und ich war komplett geflasht. Dies war damals eines der brutalsten, wenn nicht das brutalste , was ich je in einem fiktiven Werk gesehen habe (so naiv und unschuldig war ich damals noch) und ich war sofort dran. Leider finde ich, dass trotz Alucard, guter Action und einigen interessanten Akzenten dieses Anime spätestens ab der Hälfte massiv an Qualität einbüßt, da es an Fokus verliert und am Ende mehr will, als es leisten kann. Insofern am Ende nur eine halbherzige Empfehlung und sei es nur, um einen tollen Charakter kennenzulernen.

Als Bonus gibt es von nun an bei jeder Anime-Kritik das entsprechende Intro. Wie es bei Animes nicht unüblich, sind das Original-Intro (Opening) und das deutsche Intro recht unterschiedlich und ich persönlich denke gleich über beide Versionen, aber urteilt selbst.

Japanisches Intro:

Deutsches Intro: 

Montag, 16. März 2015

"Run All Night"

Story: Ehemaliger Profi-Killer Jimmy Conlon und der Pate Shawn Maguire waren Freunde, zumindest bis der Sohn vom letzteren den ersteren töten wollte und Conlon es durch das Töten des Fast-Mörders verhindert. Nun entfaltet sich eine Feindschaft, bei der alles auf dem Spiel steht...

Ein weiterer Film, bei dem Liam Neeson ein in die Jahre gekommener Action-Held ist, der seine Familie vor seinen Feinden beschützt - so langsam dürfte eine Empfehlung für "Expendables 4" sicher sein. Die größte Wendung in diesem schon recht etabliertem Genre liest sich bei der Handlung, denn dieses mal muss Neeson die bösen Jungs umnieten, weil er anfing. Ansonsten ist alles beim Alten: Solide schauspielerische Leistung, passable Regie und auf die Weise eine insgesamt kurzweilige Unterhaltung für einen Abend, vielleicht zwei.

Fazit: Der Standard-Liam Neeson-Actionfilm, nicht mehr, nicht weniger. Wünschte nur, man hätte weniger CGI in der ersten Hälfte verwendet.

Freitag, 13. März 2015

"Cinderella" (2015)

Story: Ich denke mal, dass ich das Märchen von Aschenputtel an dieser Stelle nicht wirklich zitieren muss, oder ?

Ich mag es wirklich nicht immer, mich relativ kurz zu fassen, aber es ist wieder einer dieser Fälle. Diesmal nicht, weil der Film einfach unsagbar schlecht ist, sondern weil er wie man es bei Regisseur Kenneth Branagh zu erwarten hatte. Im Prinzip ist dies einfach nur der Disney-Klassiker von 1950 in Live-Action mit solider bis guter Besetzung (vor allem Daumen hoch für Lily James als (Cinder)Ella und Cate Blanchett als die böse Stiefmutter) und vor allem wahrlich märchenhaft bezauberndem Look und Stil. Hier will niemand irgendwas auf Biegen und Brechen modernisieren, das Ganze in einen Fantasy-/Action-Epos verwandeln oder den Bösewicht zu einem Helden hochstufen. Es ist nett, aber im Angesicht des Animationsklassikers, auf dem es aufbaut, eigentlich unnötig. So gern ich auch Emma Watson in einer großen Rolle sehen möchte, fürchte ich dass "Die Schöne und das Biest" bei ähnlicher Herangehensweise womöglich auch komplett unnötig sein wird, wenn nicht noch überflüssiger (schließlich ist das Original einer der besten Disney-Filme überhaupt, egal ob animiert oder nicht).

Fazit: Obwohl der Film gut ist, würde ich trotzdem zum 1950er Meisterwerk raten, egal wer diese Geschichte noch nicht als Film gesehen hat.

Donnerstag, 12. März 2015

#10: Warum DC mit seinem Film-Universum nicht scheitern darf

So ziemlich jeder, der film-interessiert ist und nicht hinterm Mond lebt, weiß, dass Marvel unter dem Dach des großen Mäuse-Konzerns so ziemlich die Kinos dominiert mit ihren manchmal recht schlauen, manchmal recht simpel gestrickten, aber in jedem Fall hochunterhaltsamen Adaptionen von ehemaligen B- und C- und demnächst sogar D-Comics. Die Filmrechte für die 2 großen A-Comics wie "X-Men" und "Spider-Man" liegen ja bekanntlich bei Fox und Sony, aber dazu später. Und trotz des mittlerweile über 6 Jahre anhaltendem finanziellem Erfolg nach Erfolg nach Erfolg (und so gut wie keinem Film, der nicht mindestens gut oder sehr gut ist) ist es nicht unberechtigt, sich darum zu sorgen was passiert, sollte die immer größer werdende Marvel-Blase irgendwann platzen. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass ich es keineswegs wünsche, aber wenn ich bedenke, dass alle Filme bis mindestens 2020 schon vorgeplant sind, dann stellt sich die berechtigte Frage, wie lange sich die Qualität aufrecht erhalten lässt. Wobei ich schon bei Marvels größtem Konkurrenten wäre, nämlich DC.

Versteht mich nicht falsch, Fox und Sony sind auch direkte Konkurrenten im Kino, besonders Fox, die zuletzt bewiesen haben, dass sie die "X-Men"-Franchise verstehen und in fähige Hände gelegt haben; Sony hat den wahrscheinlich berühmtesten Superhelden neben Batman in petto, also brauchen sie sich nur dann Sorgen zu machen, wenn sie selbst zu viel Einfluss auf die Marke ausüben wollen (weswegen eine Zusammenarbeit mit Marvel eine der schlauesten Deals ist, die sie abschließen konnten). DC hat in der Zusammenarbeit mit Warner vor allem auf den dunklen Ritter gesetzt und war schlichtweg zu feige, konstant auf jemand anderen zu setzen; "Watchmen" konnte nur ein Einzelfilm sein und "Jonah Hex" mitsamt "Green Lantern" wurden nicht mit genug Sorge bedacht, weswegen ihr Versagen vorherzusehen war.

Es ist zwar lobenswert, dass man nun selbst endlich auch mal wen anders als Batman und sehr selten Superman ins Rampenlicht rückt, aber es kommt recht verzweifelt rüber, wenn der "Justice League"-Film (im Prinzip das Äquivalent der "Avengers") früher rauskommt als die einzelnen Filme der Mitglieder. OK, Batmans und Supermans Entstehungsgeschichten sind mehr als bekannt und an dem Punkt längst überflüssig, aber ich bezweifle, dass die Allgemeinheit die Ursprünge von Wonder Woman, Cyborg, Aquaman oder auch Martian Manhunter kennt. Man will so unbedingt Marvel nachahmen und realisiert nicht, dass wenn man in der gleichen Disziplin antritt, man längst verloren hat. Marvel wird immerhin mitten in seinem dritten Zirkel sein, während DC mit dem ersten fortfährt. Und obwohl ich nicht der größte Fan von Nolans Batman bin und alles andere als freundlich zu Zack Snyders Superman-Film, wäre es recht schade, das Feld kampflos Marvel zu überlassen und das aus einem ganz simplen Grund - Alternative in der Konkurrenz schafft erst die wahre Qualität.

Als die besagte Batman-Trilogie noch am Laufen war, kamen u.a. zwei Adaptionen "Kick-Ass" und "Scott Pilgrim gegen die Welt" heraus. Sie waren ein guter Kontrast gegenüber den düster-trocken-ernsten Nolan-Filmen, denn sie blieben einerseits ihren Vorlagen zu größten Teilen treu und nahmen sich selbst nicht übertrieben ernst. So hat man als Zuschauer eine gute Alternative zwischen mehreren Arten eines Genre-Films, dasselbe gilt hier. Es gibt einen Grund, warum "Captain America 2" eine solch positive Resonanz bekam, denn dieser Film an sich bot eine gewisse Abwechslung, denn dies war ein ernsterer Film im Ton und zeigte, dass Marvel nicht nach einer Formel operiert wie DC es zu tun scheint. Hey, der neue Superman wirkte wirklich wie ein billiger Batman-Abklatsch.

Um fair zu sein, DC scheint zurzeit bei TV-Serien zu rocken mit Hits wie "Arrow", "Flash" und "Gotham" und selbst da liegt Marvel auf der Lauer mit "Agents of S.H.I.E.L.D.", "Agent Carter" und der kommenden Netflix-Serie "Daredevil". Ich hoffe aber wirklich, dass sie sich film-technisch aufrappeln. DC, ihr habt zahlreiche coole Charaktere, zu denen ihr Filme machen könnt, oder wenn es euch besser gefällt, zuerst durch Serien aufbauen. Ich denke, dass wenn Marvel einen richtigen Konkurrenten im Film-Geschäft bekommt, werden sie umso mehr versuchen, ihre Qualitätsstandards nicht zu vernachlässigen...und womöglich auch noch nebenbei die Heimbildschirme angreifen ?

Montag, 9. März 2015

"Best Exotic Marigold Hotel 2"

Story: Sonny hat alle Hände voll zu tun, denn neben seiner anstehenden Hochzeit mit Sunaina muss er auch noch das kürzlich von ihm eröffnete zweite Hotel managen...

Bei dieser Fortsetzung kann ich mich recht kurz fassen: Vorgänger war ein netter kleiner Film, höchstwahrscheinlich am besten für die Altersgruppe gedacht, die in ihm am häufigsten vorkommt, nämlich ältere Menschen und in diesem Fall ist es nicht anders. Die Schauspieler geben allesamt gute Darstellungen ab (was man bei ihrer Klasse auch zu erwarten hat), aber was mich hier am meisten störte, waren zu viele Nebenhandlungen und ein leicht unfertiges Drehbuch, was man an einigen Dialogen merkt. Das mit den Nebenhandlungen wäre ganz OK, wenn diese wirklich interessant oder ergreifend wären - wie gesagt, ich bin vermutlich nicht wirklich die richtige Zielgruppe für den Film, aber einmal anschauen ist absolut in Ordnung.

Fazit: Netter kleiner Streifen, was soll man da noch groß schreiben.

Samstag, 7. März 2015

"Big Business - Außer Spesen nichts gewesen"

Story: Die kleine Firma bestehend aus Dan, Mike und Timothy müssen nach Deutschland, um einen überlebenswichtigen Deal abzuschließen...

Anstatt sich die Mühe zu machen für eine richtige Rezension, begebe ich mich mal auf das Level der Macher und stelle eine Quizfrage:

Hat der Film irgendwelche Qualitäten ?

A:  Natürlich ! In den besten Traditionen aller ausgeklügelter Partyfilme gibt es hier einen neuen Klassiker !
B: Bist du behindert ? Vince Vaughn ist zu nichts zu gebrauchen in einem Film und hat noch weitere Leute reingezerrt, um nebenbei fleißig Product Placement zu betreiben !
C: Man kann sich später mit der Disc gut den Arsch abwischen
D: Matthias Schweighöfer soll keine weiteren Filme rausbringen

Und gewonnen in unserer Quizrunde haben diejenigen, die Antwort B gewählt haben. Stellt euch vor, ich nähme meine Handykamera und würde einen Film drüber machen, wie ich aus meinem Zimmer in die Küche komme, dabei würden euch auf dem Weg dorthin häufig unnötige Werbung, Brüste und Flüche auffallen; nebenbei würde ich das Ganze möglichst gut durch einzelne unbeteiligte Szenen strecken, damit ich auch schön proklamieren kann, dass ich einen Film gemacht habe. Mehr habe ich eigentlich auch nicht zu bewerten, denn Charaktere sind nicht-existent, die Handlung als solche auch nicht, Witze sind auch nicht vorhanden - der Film ist tatsächlich "unfinished business", so wie er im Original heißt. Keine Ahnung, warum Nick Frost in diesem Scheiß mit drin steckte.

Fazit: Verschwendet nicht eure Zeit.

Freitag, 6. März 2015

"Chappie"

Story: Deon Wilson ist verantwortlich für die Android-Polizisten, die in Johannesburg die Straßen sicher halten, doch insgeheim möchte er sein Konzept für künstliche Intelligenz testen. Da er keine Freigabe von seiner Chefin bekommt, pflanzt er diese einem beschädigten Modell ein und ihm wird keine lange Zeit eben dieses von einem Gangster-Paar gestohlen, dass dieses nun als "Chappie" wie einen eigenen Sohn erzieht...

Die offensichtlichsten Vergleiche bezüglich des Konzepts lassen sich hier am deutlichsten zu "RoboCop" und "Nummer 5 lebt !" finden, besonders beim letzteren. Der Film ist ganz nach dem Schema Blomkamp geraten: Viele tolle Ideen, sozialkritischer Kommentar, Südafrika/Johannesburg, gute Action, fantastischer Look - jep, alles vorhanden. Die Umsetzung als Ganzes ist jedoch alles andere als perfekt oder auch nur sehr gut. Warum man Dev Patel, Hugh Jackman und vor allem Sci-Fi-Legende Sigourney Weaver in seinem Film hat und so gut wie nichts mit ihnen anfangen kann, ist mir persönlich ein Rätsel. Ebenso ungeschickt verhält es sich mit den mehreren Handlungen, die allesamt parallel ablaufen und die bei weitem nicht Antworten auf alle Fragen liefern. Außerdem hat man tatsächlich das Pech, dass man für den Großteil des Films mit "Die Antwoord" als das Gangster-Paar festsitzt; Charaktere, die mir egaler nicht sein könnten und alles andere als sympatisch.

Fazit: "Chappie" wäre meiner Meinung nach um einiges besser, wenn es sich wirklich auf die Enwicklung der Beziehung zwischen Macher und Schöpfer konzentriert hätte (statt nur die letzten Minuten dem zu widmen). So bleibt es ein in den einzelnen Szenen guter, aber in der Gesamtheit verworren durchschnittlicher Film, nach dem ich mir gar nicht mehr so sicher bin, ob Neil Blomkamp der Richtige für "Alien 5" sein wird.

Donnerstag, 5. März 2015

"Old Fashioned"

Story: Clay ist von einem berüchtigten Party-Vergewaltiger (ja, wirklich) zu einem gottesfürchtigem Mann geworden und hat sich in Amber verliebt. Nachdem es klar ist, dass diese Gefühle erwidert werden, will er unbedingt entgegen dem Zeitgeist die Beziehung auf traditionelle Art heranführen...

Dafür, dass dies hier die christliche Antwort auf "Fifty Shades of Grey" sein soll, ist der Name an sich ja einerseits einem Whiskey-Cocktail nachempfunden und andererseits einer Umschreibung für einen Handjob. Ich finde, dass das um einiges interessanter ist als der Inhalt, aber die Art von Wahnsinn muss ja immer wieder geteilt werden.

Ich bin zwar Atheist, heißt aber nicht, dass ich automatisch alle Christen verteufele. Eigentlich nur die, die ihren Glauben in einer möglichst lächerlich-wahnsinnigen Form auf die große Leinwand bringen. Oder die, die ihn auf das öffentliche Leben Einfluss haben möchten und hier haben wir den ersten Fall. Letztes Jahr gab es einen Haufen an Christen-Filmen und alle davon waren auf ihre Art lächerlich; besonders auffallend war "Saving Christmas", das für mich einen gewissen Standard in Sachen Wahnsinn setzte. Dies kam ebenso auffallend nah dran und wird nach einer gewissen Zeit womöglich der neue Standard sein. Und das Erstaunlichste: Dies lässt "Fifty Shades of Grey" noch zahmer, raisonabler, romantischer und weniger mysogynistisch erscheinen - das meine ich übrigens vollkommen ernst.

Der Protagonist ist wirklich ein ehemaliger Vergewaltiger, der seine Beute früher auf Partys bekam (am besten betrunken und somit leichter gefügig)...nun ist er ein wahnsinniger Christ, der seine Frau unbedingt der Bibel nach haben möchte - gehörig, gefügig, gehorsam. In anderen Worten nicht wirklich besser als wenn er ein Vergewaltiger war. Es gibt unrealistische Romcoms und dann gibt es das hier, wo der Typ ernsthaft eine Gebärmaschine als Frau sucht - das erste Date mit Amber gestaltet er so, dass sie Babynahrung zubereiten und er ausgerechnet sie haben möchte, weil sie so kindgerechte Hände hat, die perfekt für die Zubereitung sind. Ich würde keinen feministisch engangierten Personen raten, das hier anzusehen, denn das könnte zur spontanen Selbstentzündungen führen. Ansonsten haben wir noch die klassischen Varianten von Zeichen des Wahnsinns wie das Stalken des Anderen z.B.

Fazit: Ich weiß überhaupt nicht, ob der Regisseur und gleichzeitig Hauptdarsteller entweder nie eine richtige Beziehung hatte, keinen Schimmer von Frauen hat oder wirklich so wahnsinnig ist, aber das hier ist wirklich ein kleines Wunder als Desaster.

Mittwoch, 4. März 2015

"Honig im Kopf"

Story: Der 70-jährige Amandus erkrankt so langsam immer mehr am Alzheimer, weswegen sein Sohn Niko ihn vorerst bei sich aufnimmt. Doch als Amandus beinah das Haus abfackelt, soll er ins Altersheim abgeschoben werden, was ihrerseits Nikos Tochter Tilda mit einem verrückten Plan verhindern will...

Ahja, Til Schweiger, der Tausendsassa des deutschen Kinos und ebenso wie kein anderer ein perfektes Symbol dafür. Perfekt in dem Sinne, dass man möglichst alles auf einmal möglichst cool und hip haben möchte, dabei aber der Aufgabe nicht gewachsen ist. Man kann so einiges über den Herrn Schweiger sagen (und falls es etwas anderes als wohlwollend ist, dann wird der liebe Herr Schweiger aber ganz schön sauer und wütend), aber seine bestenfalls durchschnittlichen Schnulzen-Filme sind Kassenschlager und ich denke "Honig im Kopf" wird da nicht anders sein. Besonders weil die Zuschauer im Endeffekt genau das bekommen, was sie wollen: Vorhersehbaren "Feel-Good"-Film ohne tiefgreifende Substanz oder einem anständigen dramaturgischem Ansatz. Mit Alzheimer kennt sich Til Schweiger auch nicht sonderlich blendend aus, wenn man etwas nachforscht und sieht, was er von sich dazu bei Maischberger von sich gegeben hat - es sei vor allem einer guten Darbietung von Dieter Hallervorden und ebenso Emma Schweiger geschuldet, dass das Bestreben nach Realismus besser wegkommt als es sollte.

Warum aber die Charaktere allesamt in einer Traumwelt zu leben scheinen (was einen komplett rausnimmt), in der all die möglichen Konsequenzen von Alzheimer für allerlei Menschen selbst keinerlei Konsequenzen haben (denn mehrere Menschen mit einer Autoraserei zu bedrohen ist ja immer lustig), ist unverständlich. Vielleicht sollen diese Szenen ja witzig oder unterhaltsam sein, aber dummerweise sind sie nichts von beidem. Und was auch immer für Dramaturgie Hallervoden und die Schweiger gerade aufbauen, wird durch das inkonsequente Drehbuch und die plumpe Regie zerstört.

Fazit: Nur was für Schweiger-Fans schätze ich.

Dienstag, 3. März 2015

"Traumfrauen"

Story: Es geht um 3 Frauen und was sie halt so beziehungstechnisch erleben...

Ernsthaft: Die Handlung des Films ist zu groß für einen Paragraphen und zu klein für eine halbe Seite. Es hilft übrigens auch nicht, einen klar rosa-pinken Ton im Poster zu haben, um sofort jedem mitzuteilen: Jep, ist eine typische Frauen-Rom-Com. Und das auch noch eine, die aus Deutschland stammt...

Nicht, dass amerikanische Exemplare zumeist sonderlich originell sind (obwohl da hin und wieder Wunder geschehen), aber das hier ist ein perfektes Beispiel für einen klischeehaften "Frauenfilm": 3, bzw. eher 4 Heldinnen, die alle gegenüber Arschlöchern von Männern gegenübertreten müssen...oder auch den perfekten Traummännern. Wie wäre es mal ausnahmsweise mit einem originellen Drehbuch und Charakteren ? Wie wäre es mal mit unerzwungenen Gags, die nicht aus der Mottenkiste stammen und älter als ich sind ? Ich will nicht extra Rom-Coms verdammen und ja, es ist eigentlich das Genre, das ich am wenigsten mag - genau aus den Gründen, weil es so festgefahren ist und weil die Originalität meilenweit nicht zu sehen ist. In Deutschland noch weniger als in Hollywood, leider.

Fazit: 08/15-Rom-Com mit bekannten deutschen Darstellern und unzähligen Klischees plus ausgeleierten Gags. Oder mit anderen Worten: Alles wie beim alten.

Montag, 2. März 2015

"The Lazarus Effect"

Story: Zoe, ihr Freund Frank und andere Mit-Wissenschaftler forschen an einem Mittel, um tote Tiere wiederzuerwecken. Nach ihrem Erfolg stirbt Zoe selbst und das Team bringt sie mit dem Mittel zurück, doch sie ist eine Andere geworden...

Erneut ein Horrorfilm, der eine noch nicht allzu verbrauchte Idee nimmt und daraus einen typischen Durchschnittshorrorstreifen macht, den man innerhalb von paar Stunden vergessen wird. Ja, die Besetzung ist mit Darstellern wie Olivia Wilde, Mark Duplass und Evan Peters stark, aber was hilft es, einen starken Cast zu haben, wenn alles andere nicht über den Durchschnitt hinauswächst ? "The Lazarus Effect" schafft es, nahezu jedes typische Horrorfilm-Klischee zu bedienen; vor allem die Vorliebe zu den "Sprungschrecks", aka "jumpscares" ist definitiv vorhanden. Warum einen Horrorfilm machen, wenn er so derartig wie zahlreiche andere wirkt ? Ich werde nicht anzweifeln, dass er ein paar Stellen hat, die einen "kriegen" können, aber alles in allem ist dies höchstens eine Leihe wert und mehr nicht.

Fazit: Habt ihr auch zahlreiche Horrorfilme gesehen ? Habt ihr vor allem "Re-Animator" aus dem Jahr 1987 gesehen ? Dann habt ihr diesen Film gesehen. Das Poster ist sogar so dreist, dass es das Ende verrät.

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