Sonntag, 31. März 2013

#4: Warum Rezensionen nur bedingt etwas über die Qualität eines Films aussagen

Der Mensch ist ein äußerst kritisch denkendes Tier und es ist absolut natürlich alles Mögliche in Frage zu stellen (ist vielleicht sogar eine gesunde Einstellung). Kein Wunder also, wenn man in Meinungen über Schuhe, Joghurt oder sogar Filme auseinandergeht, aber darüber habe ich ja schon geschrieben. Genauso offensichtlich ist es also, dass Leute, die berufsmäßig oder aus Spaß über solche Sachen schreiben, mal eine andere Meinung haben könnten als ein typischer Otto Normalverbraucher. Seltsamer kann es schon mal bei der Bewertung werden.

Wie zur Hölle will man einen Film nach einer Skala bewerten, egal ob in Buchstaben oder Zahlen ? Ich schätze Meisterwerke sind dann entweder A+ oder 10/10 oder 100/100 oder gleich außerhalb jeder Bewertung weil unantastbar. Und stellt euch erst das Chaos vor, wenn man versucht, ganz verschiedene Wertungen objektiv auf einer gleichen Ebene zu betrachten. Man sieht ein C+, 7,5/10, 3,45/5, 73% und 67/100 - kann man da wirklich etwas Genaues über die Qualität des kritisierten Produktes erfahren ? Am Ende geht es doch eh darum, was man über den Film selbst sagen kann.

Aus diesem Grund habe ich keine ominöse Bewertungsskala, denn Kunst (egal wie sehr es mich bei manchen Filmen fertig macht, dies zuzugeben) lässt sich nicht auf die pure logische mathematische Art bewerten. Letztendlich kommt es immer drauf an, wie sehr derjenige für oder gegen den Film argumentiert, denn eine Zahl/Buchstabe allein ist wie ein Ausdruck meistens viel zu wenig als Aussage. Das waren ja noch die Zahlen, aber was ist mit dem begleitenden Text ?

Ich weiß, dass ich mir hier ins eigene Fleisch schneide, aber jede Rezension kann und darf angezweifelt werden - vorausgesetzt man geht mit Respekt zur Sache. Was auch immer Menschen über meine Rezensionen auch denken, ich spreche letztendlich immer für mich und stelle kein objektives Urteil dar, auch wenn ich mich bei den meisten Filmen bemühe, eben dieses zu tun; ich bestimme aber selbstverständlich nicht, was als "gut" und was als "schlecht" gelten soll. Allgemein gefragt: Wie oft kam es schon vor, dass ihr mal mit einer Rezension nicht einverstanden wart (jetzt egal welcher und von wem) ? Genau. Wie das selbstverständliche "mal nicht der gleichen Meinung"-Sein gibt es auch "ich sehe den Film halt anders"-Sein. Mag sein, dass ihr etwas anderes seht als jemand, der drüber doch tatsächlich einen Text schreiben will/muss. Ihr seid nicht dümmer oder generell "cineastisch ungebildeter" deswegen, ebenso wie der Film an sich schuld dran ist. Alles in allem kommt es immer drauf an, dass man seine eigene Meinung stützen kann, ansonsten lässt sich jegliche Art von Wertung nicht ernst nehmen. Und selbst dann liegt man nie "richtig".

Mittwoch, 27. März 2013

"Olympus Has Fallen"

Story: Der ehemalige Army Ranger und nun "Secret Service"-Agent Mike Banning ist nach einer Geiselübernahme des Präsidents und zahlreicher anderer hochrangiger Politiker der Einzige, der sie alle retten kann...

Bevor ihr fragt: Ja, die Geschichte klingt verdächtig stark nach "Stirb langsam" und das ist gleichzeitig die Stärke und die Schwäche des Films, aber dazu später. Schauspielmäßig kann man sich hier nicht wirklich beschweren, denn alle drei Frontmänner leisten gute Arbeit, allen voran Gerard Butler als sympatische Kampfsau. Die Sache mit der Action ist ähnlich dem Konzept auch zwiespaltig: Mal erinnert der Film an Klassiker aus den 80ern und mal bietet er eindeutigen Greenscreen an.

Aber zurück zum Konzept: Eben weil "Stirb langsam" DER essenzielle Actionfilm ist, fällt es Leuten sofort auf, wenn es "Nachahmer" gibt. Dies ist auch wahrscheinlich der Hauptgrund, warum dieser Film so "gemischt" bei Kritikern ankam, eben weil er auf sie wie eine "Nachmache" wirkt. Obwohl ich da auch nicht komplett blind dabei bin, sehe ich die Sache um einiges optimistischer. Es ist kein kompletter Klon, lediglich das Konzept ist ähnlich, ebenso wie die Herangehensweise mit dem sprüche-klopfenden Progatonisten, der alle niedermähen kann. So gesehen könnte "Olympus Has Fallen" fast wie ein geistiger Nachfolger der "Stirb langsam"-Reihe rüberkommen, denn seien wir mal ehrlich: "Stirb langsam 5" war schlecht und es gibt zurzeit keine "klassischen" Action-Filme mehr, zumindest keine großen oder allzu dominierenden. Wenn man noch etwas mehr an allem feilen würde, könnte hier durchaus eine mehr als gute Fortsetzung entstehen - in diesem Stadium aber bleibt "Olympus Has Fallen" nur Mittelmaß, da es leider nicht genügend Neues bringt und sich teilweise etwas zu sehr auf dem eigenen Konzept ausruht.

Fazit: Kurzweilig unterhaltsam, keine Frage, aber auch nur, wenn man das Gehirn ausschaltet. Den Einspielergebnissen nach wird es auf jeden Fall nach Deutschland kommen und vielleicht kommt dann sogar noch eine bessere Fortsetzung.



Dienstag, 26. März 2013

"Der unglaubliche Burt Wonderstone"

Story: Burt Wonderstone und Anton Marvelton begeisterten die Massen in Las Vegas jahrelang, zumindest bis Burts Ego und Ruhm ihm zu Kopf stieg und seine Freundschaft zu Anton wie auch seinen Erfolg in der Magie langsam zerstörte. Hinzu taucht auch noch der neue Straßenmagier Steve Gray auf, der das Publikum im Sturm erobert...


Das Beste am Film sind die Darstellungen von Steve Carell als überhebliches und arrogantes Arschloch (eine gute Abwechslung für ihn) und vor allem Jim Carrey, der hier als Straßenmagier komplett die Show stiehlt und somit langsam andeutet, was mit "Kick-Ass 2" passieren könnte. Die eher nüchternen Kritiken aus den Staaten lassen sich vermutlich darauf zurückführen, dass man etwas Neues erwartete, also eine richtige Satire von Zauberern und Illusionisten und nicht wieder eine "tu das, was dir wirklich am Herzen liegt"-Geschichte; insbesondere weil 2 von 3 Protagonisten Comedy-Stars sind. Apropos Comedy: Dieser Aspekt gehört am ehesten auch Carrey, der leider nur teilweise und nicht durchgehend im Film vorkommt und nach einer Zeit nutzen sich die Witze immer mehr ab.

Fazit: Wie richtige Zauberer, so belässt es "Der unglaubliche Burt Wonderstone" meistens bei alten Tricks, die auf lange Sicht ziemlich durchschaubar sind. Ist der Film deswegen schlecht ? Keineswegs, aber vielleicht nicht unbedingt ein Kinoticket wert. Am ehesten eine Leihe und bestenfalls eine DVD.

Montag, 25. März 2013

"G.I. Joe 2: Die Abrechnung"

Story: Der US-Präsident wird gefoltert und die "Joes" selbst werden durch einen "Cobra"-Ersatz für Staatsfeinde erklärt...

Während der erste Teil verzweifelt versuchte, einen auf "Transformers" zu machen (dabei aber absichtlich dämlich auszusehen, denn keiner kann mir erzählen, dass der erste Film "ernst" sein sollte) und dabei keine zweite Goldmine wurde, so ist die Fortsetzung drauf aus, sich von ihrem Vorgänger zu distanzieren (wie mit Schauspielern, so auch mit dem Stil). Mit anderen Worten: Weniger Effekte, weniger nervende Charaktere und mehr Fokus auf Action, was im Bezug auf die 80er Serie richtig klingt, aber nicht korrekt genug durchgezogen wird.

Mein größtes Problem mit diesem Film ist eine gewisse "Unnötigkeit", die jedem großen Namen hier anhaftet: Bruce Willis kommt hier nur kaum vor und ist für die Story unwichtig, "The Rock" scheint wichtig, aber hinterlässt irgendwie auch relativ wenig Eindruck und Channing Tatum darf hier nicht allzu lange herumballern. Im Endeffekt also ist das Poster eine große PR-Lüge, weil sich niemand für den Film interessieren würde, wenn man nicht diese drei Stars in die Mitte gephotoshopt hätte. Die Action ist zwar solide, aber eben nur "solide" und nicht mehr, höchstwahrscheinlich hat jeder von euch schon mal eindeutig bessere Action in anderen Filmen gesehen.

Fazit: "G.I. Joe 2" ist eine Verbesserung gegenüber dem ersten Teil. Was nicht allzu schwer war.

Sonntag, 24. März 2013

"Side Effects"

Story: Martin und Emily leben ein fast schon zu perfektes Leben im grenzenlosen Luxus...zumindest bis Martin für vier Jahre ins Gefängnis kommt. Emily verfällt daraufhin in Depression und bekommt ein ungewöhnliches Medikament mit unerwarteten Nebenwirkungen...

Angeblich ist dies vorerst der letzte Film von Steven Soderbergh ("Haywire", "Magic Mike" - die Kritiken zu beiden Filmen finden sich auf diesem Blog) und wenn dies wahr ist, dann hat er auf jeden Fall sein Bestes hier gegeben. Wenn man es schafft, einen klassischen Thriller mit zahlreichen Wendungen durchgehend spannend und interessant zu gestalten, dann macht man auf jeden Fall schon mal etwas richtig. Aber das war noch nicht alles.

Hinzu kommt noch die subtile Kritik an einer "Aufputsch"-Gesellschaft mit all dem moralischen Dilemma, was einem glücklicherweise nicht auf die Nase gebunden wird. Wie eine der Protagonisten, so ist eigentlich alles im Film auf eine gewisse Weise krank, wenn Mitmenschen sich nicht wirklich vertrauen und das exzellente Schauspiel aller vier Protagonisten nur dazu beiträgt, die immer interessanter werdenden Intrigen weiter zu verfolgen.

Fazit: Wenngleich die Vergleiche mit Hitchcock etwas zu hoch gegriffen sind, so ist "Side Effects" einer der besseren Thriller der letzten Jahre und das erste Highlight von 2013 !

Samstag, 23. März 2013

"Voll abgezockt"

Story: Kreditkartenbetrügerin Diana hat erneut ein Opfer um dessen Geld erleichtert, diesmal ist es der Buchhalter Sandy. Der Identitätsdiebstahl geht sogar so weit, dass Sandy höchstpersönlich nicht nur Diana aufspüren, sondern auch zu der Polizei schleppen muss oder sein Leben ist für immer ruiniert...

Ein weiterer "Road-Movie", mal wieder mit einem ungleichen Paar, das im Verlauf des Films immer besser miteinander klar kommen muss; schön gradlinig bis zum Ende bleiben, auf die Weise kann man hier höchstens Details spoilern, aber nicht das Ende. Apropos Details: Dieser Film beinhaltet eine der lausigsten und faulsten "Überraschungen in der Handlung" (hey, für "plot point" gibt es im Deutschen keinen richtigen Ausdruck), die ich in letzter Zeit sehen durfte und das, was "Road-Movies"meistens ausmacht, also die Comedy, ist irgendwie auch flach. Vielleicht schmunzelt man an wenigen Stellen, aber es bringt einen nicht zum Lachen. Obwohl Bateman und McCarthy sich ziemlich gut ergänzen.

Fazit: Wenn es absolut nichts anderes gibt, was man sich anschauen kann, dann wird euch der Streifen hier nicht umbringen. Aber das hier ist kaum eine DVD wert, wenn überhaupt.


Freitag, 22. März 2013

"Die Croods"

Story: Die Croods sind eine typische Familie - nur halt in der Steinzeit. Sie muss sich, um zu überleben, streng an die Regeln des Oberhaupts Grug halten, was der rebellischen Teenagerin Eep so gar nicht passt. Alles ändert sich aber, als die Crood`sche Höhle aufbricht und die Familie sich eine neue Bleibe suchen muss...

Dreamwork-typisch sieht "Die Croods" sehr gut animiert aus - es mag nicht die Höhen von Pixar oder Disney erreichen, aber es ist immer noch sehr gut, eigentlich sogar fehlerlos. Außerdem fallen einem die verschiedenen Designs in der Welt auf, von daher hier mein Kompliment an die Drehbuchschreiber und Animatoren, denn diese haben eine wirklich reiche Welt voller bizarrer prähistorischer Kreaturen geschaffen. Etwas, was mir noch wirklich gefiel, war der trockene Humor während der gesamten Filmdauer. Es ist jetzt nicht der witzigste Streifen, aber ich habe bei dem Trailer Schlimmeres erwartet.

Ich persönlich denke, dass es interessant ist, dass der Film im Prinzip zwei Protagonisten hat, nämlich für die erste Hälfte die Tochter und für die zweite den Vater der Steinzeit-Familie und nein, es wirkt nicht fragmentiert (d.h., dass es sich wie dank eines Katana geteilt fühlt). Was natürlich schade war, war die vorhersehbare Geschichte und obwohl der Film an sich keine gravierenden Schwächen aufweisen kann, so hat er auch keine überaus herausragende Stärke. Ich schätze, dass es schlichtweg ein guter Film ist, vielleicht sogar DVD-würdig, denn hier bekommt man die Qualität von Dreamworks ohne deren nervige Seiten zu sehen.

Fazit: "Die Croods" ist ein guter Familienfilm; kein Meisterwerk, aber das muss es auch nicht sein.

Dienstag, 19. März 2013

"Jack and the Giants"

Story: Der Bauer Jack bekommt statt Geld magische Bohnen für einen Gaul angedreht und aus diesen Bohnen sprießt (wie es sich für magische Bohnen gehört) eine schier unendlich hohe Ranke, die Jacks Hütte und die entfolhene Prinzessin Isabelle mitreißt, in die Höhe. Nun liegt es an Jack, sie vor den Riesen im deren Reich über den Wolken zu retten...

Zuallererst: War der Originaltitel "Jack The Giant Slayer" etwas zu hart, um für den deutschen Markt übernommen zu werden ? "Jack and the Giants" klingt wie ein Sport- und nicht Märchenfilm, aber das ist eh nur oberflächliche Meckerei. In Zeiten, wo Märchenfilme wieder ihren Einzug im Kino finden, sei es "Spieglein Spieglein", "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" oder "Snow White & the Huntsman", wirkt "Jack and the Giants" durchaus traditioneller, da Regisseur Bryan Singer (den meisten bekannt für "X-Men" und "X-Men 2") verstärkt auf die Fantasyelemente des Originalmärchens setzt.

Dem Film sieht man sein Budget spätestens am Finale an, wo es nur so stürzt und kracht. Selbst wenn die Effekte nicht den Level eines "Hobbit"-Films erreichen, so kann der Film mit guten Darstellungen von u.a. dem aus "Warm Bodies" als "R" bekannten Hoult und McGregor punkten. Der Ton ist hier kinderfreundlich, aber ich würde ein Anschauen ohne Eltern nicht empfehlen, weil es teilweise Momente gibt, die dann doch wohl eher "FSK 12" sein könnten.

Fazit: "Jack and the Giants" ist eine gute, kurzweilige Unterhaltung für die gesamte Familie und leider auch nicht mehr als das.

Montag, 18. März 2013

"Snitch - Ein riskanter Deal"

Story: Jason bekommt Drogen angedreht, für den Besitz welcher ihm eine satte Gefängnisstrafe droht. Sein Vater John will das verhindern und kann dies auch nur, wenn er der Staatsanwaltschaft selbst einen Drogenboss liefert. Und so beginnt dessen Reise in die kriminelle Unterwelt...

"The Rock" spielt einen stinknormalen Familienvater, der kein Ex-Agent der Regierung ist ? Ich weiß, dass das ziemlich unglaubwürdig klingt, aber er schlägt sich ziemlich gut und es ist besser als gedacht. Um die regierungskritische Drogen-Moral des Films korrekt zu unterstützen, sieht der Streifen einer gescripteten TV-Doku ziemlich ähnlich. Das ist aber auch gleichzeitig das Problem des Films.

Versteht mich nicht falsch, "Snitch" ist ziemlich solide, aber bei solch einem Plot wäre es vielleicht um einiges unterhaltsamer, Johnson mal wieder als Actionhelden zu erleben. Ich persönlich kann einen solchen Film nicht komplett ernst nehmen, eben weil ich mir den Schauspieler nicht als den Alltagsmenschen vorstellen kann, zumindest nicht in diesem Zusammenhang. Ist fast so, als ob Schwarzenegger einen Wissenschaftler im Labor spielen würde.

Fazit: Solider Film für einen soliden Abend. Mehr habe ich da auch nicht zu sagen.

Samstag, 16. März 2013

"Beautiful Creatures - Eine unsterbliche Liebe"

Story: Ethan will wie eigentlich jeder Teenager so schnell wie möglich seine Highschool hinter sich bringen und nachts hat er seltsame Träume von einem Mädchen, das er nie retten kann. Zu seiner Überraschung gleicht die neue Mitschülerin Lena diesem Mädchen; was noch seltsamer ist, ist die Tatsache, dass Ethan von allen anderen vor ihr und ihrem mysteriösem Vater gewarnt wird...

Blablabla, neue Teenie-RomCom stimmts ? Bin ich froh zu berichten, dass ich nun schon zum 2. Mal falsch liegen durfte. Nach "Warm Bodies" ist "Beautiful Creatures" nun der 2. Film mit einer Beziehung zwischen einem Normalsterblichem und einem übernatürlichem Wesen, in dem es dem Zuschauer nicht egal sein dürfte, was passiert und bei dem sich Leute generell Gedanken gemacht haben. Und ja, es ist wieder eine Buchadaption, aber diesbezüglich kann ich leider nichts schreiben.

Anders als in einer gewissen "T-Reihe" lässt man Teenager Teenager sein, mit all ihren Unsicherheiten, Ängsten, Ausfälligkeiten - bei der Romanze geht es wirklich um die Romanze und nicht um die übernatürlichen Elemente. Ich war angenehm überrascht, dass Themen wie Selbstfindung, Fremdbestimmung und das Außenseitersein nicht nur ihren Platz hier gefunden haben, sondern auch noch so umgesetzt wurden, sodass man sie nachvollziehen kann. Trotz der übernatürlichen Elemente entschied man sich nicht, auch noch reale Themen abseits jeder Realität darzustellen und hey, die Schauspielleistungen sind wirklich gut, was teilweise auch an einem soliden Drehbuch liegen mag.

Fazit: Im Prinzip kann ich hier fast dasselbe sagen wie für "Warm Bodies". Man adaptierte ein Buch und zeigte eine einfühlsame und vor allem glaubhafte Liebesbeziehung zwischen zwei schon vom Wesen verschiedenen Wesen. Dieser Film ist aber ein Tick schwächer, weil er abseits davon nicht allzu viel zu bieten hat ("Warm Bodies" war zumindest stellenweise satirisch und selbstironisch).



Freitag, 15. März 2013

Wunschkritik: "Adams Äpfel" (2005)

Story: Ivan ist ein Dorfpfarrer auf dem Land und hat eine fast schon göttliche Geduld mit seinen Mitmenschen. Vielleicht deswegen nimmt er sich "schwerer" Menschen gerne an, um diese zu bekehren, wie z.B. einen arabischen Tankstellenräuber oder eine schwangere Alkoholikerin. Der Neueste im Bunde ist der Neonazi Adam, der Ivans Glauben ebensosehr prüft wie er Adams Wertesystem...

Zugegeben: Ich habe von diesem Film leider noch nie etwas gehört, obwohl er zwei Sachen beinhaltet, die ich gerne behandelt sehe, nämlich Religion/Glauben und schwarzen Humor. Und verdammt, die Dänen haben es scheinbar besonders mit dem Humor drauf, denn der ist sehr schwarz, vielleicht zu sehr im Vergleich zu dem seichten Humor aus den Sitcoms aus dem Fernsehen. Glücklicherweise sind dänische Geistliche mit einem überirdischem Maß an der Fähigkeit, Selbstironie einzustecken, gesegnet; aus dieser Sicht musste der Film dort nichts befürchten.

Neben dem Humor finde ich vor allem die Aussage des Films faszinierend. Wenn man es schafft, ein solch ungleiches Duo miteinander zu verbinden und nicht nur ein unterhaltendes, witziges, sondern auch noch ein kluges Werk zu erschaffen, dann hat man definitiv etwas Besonderes. Ich garantiere fast schon, dass man am Ende über so einiges nachdenken wird...je extremer man ist, desto mehr schätze ich.

Fazit: Unbedingt anschauen, denn dies ist einer der besten Streifen, wenn es darum geht, den Kontrast zwischen Gut und Böse zu zeigen !


Mittwoch, 13. März 2013

"Shootout - Keine Gnade"

Story: Die Auftragskiller Jimmy und Louis haben gerade eben ihren letzten Job erledigt und bekommen von ihren Vorgesetzten überraschend selbst einen Söldner auf den Hals gehetzt. Als dessen Partner die erste Begegnung nicht überlebt, entschließt sich Jimmy, zusammen mit dem Ex-Partner seines letzten Opfers zusammenzutun, um herauszufinden, wer ihm an den Kragen will...

Je schneller man die Story vergisst und in den Hintergrund schiebt, desto besser; dieser Film will gar nichts anderes sein als ein typisch 80er Actionfilm ohne jegliche Substanz, dafür aber mit viel Unterhaltungswert. Stallone macht den alten Hasen nicht minder schlecht als Schwarzenegger, nur dass er hier im Prinzip "nur" Backpfeifen und Oneliner verteilt. Und actionmäßig wird man wie gewohnt relativ gut bedient - auch wenn der Film ab 16 ist, spritzt auch mal öfters der rote Saft in Mengen. Was mir persönlich missfällt, sind diese dauernden Versuche, hip und cool zu wirken (ja, es ist im Jahr 2013 nicht mehr witzig, wenn ältere Menschen damit nicht umgehen können); außerdem müssen die Dialoge und Sprüche mit relativ viel Wein aufgenommen werden, ansonsten sind diese zu käsig.

Fazit: Zusammenfassend wirkt "Shootout - Keine Gnade" wie eine Hommage an andere Zeiten für Actionfilme, auch wenn es teilweise einem schmerzhaft klar wird, dass Ikonen wie Stallone solche Nummern nicht mehr lange durchziehen können. Für einen Abend unterhaltsam genug.

Montag, 11. März 2013

"Die fantastische Welt von Oz"

Story: Der Zauber-Schwindler Oscar Diggs tourt gerade durch Kansas mit seinem Affengehilfen Frank und lebt nah am Existenzminimum. Als seine Zauberkunst als der Schwindel auffliegt, der er nunmal ist, flieht er mit seinem Heißluftballon und landet aus Versehen dank einem Wirbelsturm in dem magischem Land Oz. Dieses hält ihn für den großartigen Zauberer aus der Prophezeiung und nebenbei sind die Fronten zwischen den Hexen des Landes noch lange nicht geklärt...

"Oz" (so werde ich den Film im Verlauf dieser Kritik nennen) war einer der Filme, auf die ich mich wirklich gefreut hatte, da ich Fan der Bücher seit Kindesalter bin: Diese erschaffen eine unermesslich große, wahrlich fantastische und mit einem Haufen verschiedener Völker, Charaktere und interessanten Geschichten eine beeindruckend packende Fantasy-Welt für Groß und Klein (wohl eher für Klein, aber hier und da gibt es auch die Moral für Erwachsene). Und dann kam Disney, um den Zauber aus dem Zauberland zu nehmen.

Versteht mich nicht falsch, visuell ist "Oz" nahezu perfekt am Computer animiert worden, aber nur gute visuelle Effekte erschaffen noch lange nicht den Zauber für mich, das müsste schon durch die Charaktere kommen. Genau hier liegt das für mich größte Problem. Überraschenderweise sind die nicht-menschlichen Charaktere, inbesondere die Porzellanpuppe, die eindeutig besseren Charaktere und Schauspieler als die aus Fleisch und Blut - dies mag auch mit einigen Entscheidungen zusammenhängen, die am Ende Kopfschütteln auslösen. Jede der Hexen wurde auf möglichst jung, schön und verführerisch getrimmt, was insofern komisch ist, weil die 2 bösen ja hinterher eher grausig aussehen müssen. Insgesamt erinnert mich der Film stark an "Alice im Wunderland" von Tim Burton - dieser Film scheint aber mehr Liebe im Detail zu besitzen und auch vielleicht ein Stück besser auszusehen, aber charakter- und storytechnisch bewegt er sich im sicheren Mittelfeld.

Fazit: "Die fantastische Welt von Oz" sieht zwar wirklich gut aus und denen, die das Aussehen eines Films über alles andere stellen, wird das auch reichen. Fans der Bücher empfehle ich "Zauberer von Oz" von 1933.

P.S. : Apropos "Zauberer von Oz": Es ist teilweise wirklich dreist, wie viel vom Visuellen dieser neue Film vom alten borgt - alleine die Überleitung von Kansas zu Oz spricht Bände.

Freitag, 8. März 2013

"Warm Bodies"

Story: Nach einem Virusausbruch werden immer mehr Infizierte zu Zombies und dezimieren die Anzahl der restlichen Menschen immer mehr. R ist einer von ihnen und trifft zufällig auf Julie, die er zu seiner und ihrer Überraschung nicht anfällt und als sich die beiden immer mehr annähern, entdecken sie eine Möglichkeit, die Zombies zurück in die Menschen zu verwandeln...

Ich weiß, was ihr alle sagen wollt: Billige Drecks"-Twilight"-Nachahme, nur mit Zombies ! Weil die eh dank "The Walking Dead" ziehen ! Ja, das alles dachte ich auch und hatte fast schon reale Angst, mein "Twilight"-Trauma wieder zu erwecken, aber (und das ist das Wichtigste) dieser Film ist...GUT.

Daher mein Rat an jeden potenziellen Zuschauer: Vergesst "Twilight" und all die damit verbundenen kotzfördernden Filme und Serien, die in ihrer Entwicklung nicht flacher sein könnten. Hier gibt es eine wirklich gut konstruierte Liebesgeschichte zwischen zwei ungleichen Individuen, die sich nicht nur wegen Äußerlichkeiten, sondern tatsächlich wegen ihrer Persönlichkeit lieben ! Und heute ist nicht mal 1. April !
Wenn das alles wäre...der Film bietet zudem als Buchadaption (in der Hinsicht kann ich den Film leider nicht beurteilen) eine halbwegs frische Sicht auf das Verhältnis zwischen Menschen und Zombies bezüglich sozialem Verhalten - dadurch hat der Streifen auch seine Momente der Satire und Komik, wenn bsw. Zombies genauso miteinander schwatzen wie die Menschen oder wenn R im inneren Monolog (daran muss man sich gewöhnen) überlegt, ob eine zombielose Welt wirklich so gut wäre.

Fazit: Eine Teenie-Romanze zwischen einem Menschen und unnatürlicher Gestalt mit Witz, Herz und Hirn ? Ernsthaft, diesem Film kann man eine Chance geben.

Dienstag, 5. März 2013

"Kokowääh 2"

Story: Nach dem fast schon diabetischem Happy End des Vorgängers, zieht Katharina vorerst aus, damit Henry mehr Verantwortung für Magdalena und das Baby übernimmt. Währenddessen zieht Tristan aufgrund eigener Probleme bei Henry ein und das Karussell des Lebens dreht sich...

OK, das mit dem Karussell war jetzt natürlich mein Zusatz, aber mal ernsthaft: Wer ein Mal einen Schweiger-Film gesehen hat, hat sie alle gesehen. Der etwas komische, aber liebenswürdige und attraktive Trottel; die toll aussehenden Frauen, die diesem Trottel trotz all seiner Fehler nicht widerstehen können; die frechen, hippen und "kindischsten" Kinder; all diese merkwürdigen Alltagssituationen, die leicht zusammenstürzende Idylle und die ebenso zum Kotzen einfache Lösung aller Probleme. Es ist alles so...berechnet, von der Charakterzeichnung über die Plotentwicklung bis zur Kameraeinstellung. Aber hey, all der wohl zusammengerechnete Kitsch findet Millionen von Zuschauern, von daher: Das Konzept gibt ihm recht.

Ich persönlich sehe teilweise auch dank Schweigers Filmen eine gewisse Stagnation des deutschen Films: Die einfachste Geschichte, scheinbar aufgewürzt durch "komische" oder "peinlich berührende" Alltagssituationen mit den einfachsten Charakteren - im Prinzip ein Film, wie er auf Sat1 am Samstagabend oder als die 345343569038345291-te DVD-Romanze rauskommen könnte. Habt ihr bereits den Vorgänger oder einen anderen Schweiger-Film gesehen, dann wisst ihr, was ihr erwartet und gleichzeitig bekommt. Aber das "mysteriöse" Geheimnis um Schweigers Erfolg lüften wir irgendwann später.

Fazit: Deutscher Film nach "0815"-Art; ohne Risiken, ohne Glanz, ohne Höhepunkte. Nur was für Fans des ersten Teils.

Sonntag, 3. März 2013

"Ghost Movie"

Story: Bei Malcolm zieht seine Freundin Kisha ein, aber es dauert nicht lange, bis sie eine seltsame Präsenz im Haus spüren...

Wie macht man sich über Filme lustig, die in ihren verzweifelten Versuchen, gruselig zu sein, von selbst witzig sind ? Man nehme einfach den simpelsten Humor und stopfe damit den Film voll: Viele Furz-, Rassen- und Sex-Witze, hinzu noch "Anspielungen" an die Originale mit "komischen" Wendungen. Stumpfer Humor, auf den man entweder von vornerein steht oder den man sich erst einmal gehörig ersaufen muss. Mehr hat der Streifen auch nicht zu bieten. Keine neuartigen Gags, kein Kommentar zu den Originalen (außer vielleicht, dass diese witziger sind), nichts Inspirierendes oder Herausragendes. Wahrlich ein Filmfurz.

Fazit: Zu viel Geld, Alkohol, Freunde oder alles zusammen ? Nehmt am besten noch irgendeine andere Droge, dann wird der Film eindeutig aufgewertet. Oder ihr habt von vornerein keinerlei Erwartungen und mögt stumpfsinnigen und hirnlosen Humor à la "Family Guy" und Konsorten, dann könnt ihr vielleicht sogar was damit anfangen.

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