Montag, 30. April 2012

"Zorn der Titanen"

Story: 10 Jahre nach "Kampf der Titanen" ist Perseus nun in den Ruhestand zurückgetreten...zumindest bis die Titanen einen neuen Komplott gegen die Menschen und Götter geschmiedet haben...

Schon ironisch, wenn die Namen der Filme entgegen proportional aufeinanderbezogen sind: Beim Vorgänger war "Zorn" eines der besten Worte, um meine Gefühle dafür zu beschreiben. Weil der Look unglaulich schlecht war, die Charaktere eindimensional, die Story...nichts Besonderes und die Mythologie..."enttäuschend" wäre noch ein ziemlich milder Ausdruck dafür.

Beim Nachfolger musste ich manchmal mit mir selbst kämpfen, um diesen Film nicht stellenweise als "passabel" darzustellen. Denn manchmal und das gebe ich gerne zu, gibt es Standard-Actionszenen, die gar nicht mal so schlecht sind. Allesamt an einer Hand abzähbar. Das Aussehen ist hierbei sogar etwas besser geworden und man kann diesmal alles um einiges besser sehen, also sind wir hier auf einem höherem Niveau als die "Transformers"-Filme. Zu dumm, dass alles andere genauso schlecht ist wie beim Vorgänger: Platte Charaktere ohne Motivation oder genug Kohle beim Check, stumpfe Story und die Mythologie...diesmal haben sich die Macher etwas mehr Mühe gegeben - der Pegasus beispielsweise ist diesmal um einiges ansehnlicher.

Fazit: Olymp bewahre uns vor dem geplanten Nachfolger, obwohl ich langsam etwas mehr Potential sehe. Aber nur ganz, ganz, ganz wenig.

Sonntag, 29. April 2012

"Devil Inside"

Story: Am 30.10.1989 fielen drei Menschen einem Exorzismus von Maria Rossi zum Opfer. 20 Jahre später wird diese von ihrer Tochter Isabella in der Psychiatrie besucht, weil diese selbst einen Film über den Exorzismus drehen will (welch Ironie und Meta-Whatever !). Und sie begleitet auch noch 2 unoffizielle Pfarrer, die abseits des Vatikan Exorzismen durchführen...

Als jemand, der "Der Exorzist", "Der letzte Exorzismus" und "The Rite" gesehen hat muss ich sagen: Hier seht ihr nichts derart Neues, "Furchterregendes" oder Cleveres, dass ihr euch das hier antun wollt. Ich meine es: Tut euch diesen Film nicht an, denn das ist Faulheit abseits jedes Menschlichen, sogar abseits des Michael Bay-Levels. Fast schon teuflisch (ha-ha).

Solche Filme wie "Devil Inside" locken nicht mit gutem Schauspiel, guter Produktion oder guten/originellen Ideen, oh nein. Solche locken eher wegen der Frage: "Was kann man mit einer Million Dollar anstellen ?". Oder auch: "Was ist die billigste Art, ein Ende zu machen ?" Und der Found-Footage-Style (purer Realismus ?!?) funktioniert nur dann, wenn Atmosphäre vorhanden ist. Genau die gibt es wegen der vorher genannten Gründe nicht: Man fühlt vielleicht für ein paar Sekunde den Realismus, aber dann ist man sich wieder bewusst, dass es nur ein beschissener Film ohne jegliche Qualitätsmerkmale ist und man ist wieder draußen.

Fazit: Das Gruseligste an "Devil Inside" ist das Einspielergebnis von 34 Millionen Dollar im Verhältnis zu 1 Million Dollar Budget. Damit sei alles gesagt.


Donnerstag, 26. April 2012

American Pie: Das Klassentreffen

Story: All die `99er-Absolventen der Highschool von East Great Falls kommen nun zusammen und Chaos ist selbstverständlich vorprogrammiert.

Der ganze Beitrag wird etwas mehr als einfach nur das Review zu "American Pie 4"; ich werde eine Art persönlichen Rückblick auf die "American Pie"-Reihe geben und das im Kurzdurchlauf (immerhin haben wir hier ja auch 7 (!) Vorgänger-Filme zu besprechen).

Der Erstling handelt von 4 Jungs (Jim, Kevin, Oz und Finch), die bis zum Abschlussball keine Jungfrauen mehr sein wollen. Jim wills über die heiße Austauschschülerin Nadia, Kevin über seine Freundin Vicky, Oz über die Chormaus Heather und Finch...den spoilere ich nicht, denn genau das war einer DER Momente des gesamten Franchise. Natürlich gibt es hier das obligatorische Arschloch Steve Stifler ("Der Stiffmeister"), der der Überplayer in der Schule ist; Chuck Sherman ist der improvisierte "Sherminator" und wer kann schon Jims Vater vergessen, der in "dem Gebiet" der Experte ist ? Kurz gesagt: Vielerlei Sex-Witze, Situationskomik und das alles auf sympatische Charaktere verteilt, mit denen man mitfiebert. "Klassiker" wäre vielleicht ein etwas zu übertriebenes Wort, um "American Pie" zu beschreiben, aber ja, er hat schon eine sehr nostalgische Wirkung auf mich (ich habe ihn ja auch vor ca. 10 Jahren gesehen).

Die nächsten zwei Teile waren nichts Besonderes, aber dennoch willkommene Ergänzungen zum ersten Teil: Im Sequel gings an den Strand mit allem, was dazu gehört und im dritten Teil gab es die Hochzeit zwischen Michelle und Jim. Beide laufen nach einem ähnlichem Muster ab wie der erste, weswegen sie qualitätstechnisch leicht unter ihm sind. Alles in allem also eine solide Trilogie, die in sich eigentlich abgeschlossen ist.

Dann sind da noch die 4 "Direct-to-DVD"-Spinoffs, die alle genau das falsch machen, was die Original-Trilogie richtig machte: Keine sympatischen Charaktere, Humor ist auf einem sehr, sehr niedrigem Niveau und im Endeffekt gibt es dann nichts mehr, was die Filme existenzberechtigt macht. Nicht einmal die Cameos von Jims Dad.

Und nun der offizielle 4. Teil der Franchise mit all den bekannt-beliebten Charakteren der Original-Trilogie. 9 Jahre nach dem 3. Teil. Dann, wann viele wahrscheinlich nicht mehr ernsthaft an der Franchise interessiert sind, insbesondere mit Filmen wie "Hangover" und "Superbad" als Nachkommen. Aber wisst ihr was ? Der Film war wirklich gut ! Ich meine: Erwartet bloß nicht Shakespeare oder sowas, denn es ist der gute, alte "American Pie"-Humor von der Original-Trilogie (von daher empfehle ich es vorab nur denen, die diese auch gesehen haben). Ehrlich gesagt: Es fühlt sich an wie ein "American Pie"-Teil an und es ist auch eins ! Humor ist da, die Charaktere sind da (ein paar zu viele, weswegen einige zu wenig Zeit bekommen) und das Cameo von Neil Patrick Harris aka Barney Stinson ist auch da.

BTW: Ich kann diese "HIMYM"-Fanboys nicht ausstehen, die unter den Trailern von dem Film solche Kommentare schreiben wie "Stifler ist der 2. Barney" oder sowas Ähnliches. Schämen sollten sie sich, dass sie eine zweitklassige und unwitzige Kopie mit dem Original selbst vergleichen. Denen wird der Film garantiert nicht gefallen, denn ihr Idol hat nicht mal eine Minute Cameo-Zeit.

Fazit: Den Film empfehle ich nur "American Pie"-Fans und Kennern, denn nur sie werden all die Insider-Witze und Anspielungen verstehen, zudem es auch noch ein schönes Nostalgie-Gefühl gibt. An sich ist der Film gut, viel mehr und viel weniger lässt sich hier auch nicht sagen, weil ich sonst Gags vorwegnehmen könnte.

Montag, 23. April 2012

"Project X"

Story: Ein 16-Jähriger will seinen 17. ordentlich feiern und dabei gerät die Party vollkommen außer Kontrolle...

Unglaublich, einfach unglaublich. Ich habe einfach keine Ahnung, woher viele Leute ihre Zustimmung dafür finden. Der allergrößte Kritikpunkt, den ich diesem Film entgegenzusetzen habe, ist nämlich das dreist Kopieren eines Konzepts, obwohl es auf einem realen Event basiert.

Kennt ihr noch die wunderbaren Zeiten von 2007, als es einen kleinen Film namens "Superbad" gab ? Der Film, der zum "American Pie"-Nachfolger wurde ? Denn genau das ist "Project X" in wenigen Worten: Ein übelst dreister "Superbad"-Klon. Minus:

- erinnerungswürdige Charaktere
- zu oft benutzte Gags (nicht witzig !)
- keine Narrative ab der Party (der Plot ersäuft in Alkohol nehme ich an)
- die Charaktere sind nicht nur langweilig, sondern auch noch richtige Arschlöcher ohne den Sympathe-Faktor

Wenn irgendjemand das Gefühl eines Katers am Morgen hat...das ist so ziemlich das Gefühl, das ich bei diesem Film hatte. Man hat keinen Spaß mit den Charakteren, mit der Party und auch ansonsten nicht.

Fazit: Wer auch immer diesen Film als DEN Film der Teenie-Generation definiert, hat entweder gigantisches Unrecht oder das traurige Recht. Wenn dieser Film Zuschauer findet, dann ist es wahrscheinlich ein Armutszeugnis des durchschnittlichen jugendlichen Kinogängers (für andere ist der Film offensichtlich nicht). Lektion: Versuche niemals, einen eindeutig besseren Film (weil Herz und Seele vorhanden) zu kopieren oder du landest sehr hart auf dem Boden der Tatsachen. Und: Trailer machen keine Filme.



Sonntag, 22. April 2012

Alt gegen Neu: "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik" (1971) gegen "Charlie und die Schokoladenfabrik" (2005)

Nachdem ich nun meinen Flameschild installiert habe, muss ich noch eines zugeben: Ich habe das Originalwerk von Roald Dahl nicht gelesen, aber er hat immerhin das Drehbuch für das Original geschrieben (womit er wieder nicht zufrieden war). Zudem das Original hierzulande nicht so bekannt ist wie in den USA, weil es hier nach dem Remake herauskam...obwohl es in München gedreht wurde...unglaublich ! Und eine Warnung: Dieser Vergleich wird nicht jedem gefallen. Womit ich auch schon was vorwegnehme.

Charlie Bucket: Im Original von Peter Ostrum gespielt, ist Charlie...so ziemlich ein ganz normaler Junge, nur dass er arm ist. Er ist zwar eigentlich ein guter Junge und nicht vollkommen verdorben oder so, aber er kann auch genauso gut habgierig und neidisch werden (erneut, so wie normale Kinder es nunmal auch sind).

Im Remake, gespielt von Freddie Highmore, ist Charlie so ziemlich das Äquivalent zu Jesus. Ernsthaft. Der Junge ist perfekter als alle Heiligen zusammengenommen, sagt immer das Richtige, tut nie das Falsche und somit sehr blass. Punkt für das Original !

Willy Wonka: Gene Wilder ist dieses verrückte Genie, das im Herzen ein Kind geblieben ist. Johnny Depp ist einer meiner Lieblingsschauspieler wegen seiner Charaktervielfalt, aber ich habe absolut keine Ahnung, was er in diesem Film soll. Er ist vermehrt verwirrt, nervig und vollkommen neben der Spur. Bei Wilder sieht man diese Verrücktheit auch in den Augen, aber es ist eher so eine Art geplanter Wahnsinn; er ist sich der Situation stets bewusst und ist auch immer Herr dieser; er kann sowohl freundlich als auch bedrohlich wirken. Depp dagegen tut einem fast schon weh beim Ansehen; er ist übermäßig zerstreut und stolpert von einem zerstörten Nerv zum anderen. Sorry Johnny, aber auch hier gibt es einen Punkt für das Original !

Musik: Das Original ist ein allseits beliebt-bekanntes Kult-Musical, weswegen man diesen Aspekt nicht auslassen darf. Und die Original-Songs sind auch nicht umsonst wahre Klassiker, denn wie das Radio bei uns immer wieder wiederholt: "Geht ins Ohr, bleibt im Kopf". Ich habe nichts gegen Danny Elfman, ebenso wie die kreative Idee, den Umpa-Lumpas bei jedem ihrer Auftritte in eine andere Zeit zu stecken, aber seine Songs sind zu kurz und auch zu vergesslich. Die Umpa-Lumpas im Original haben immer wieder diese fast schon unheimlichen kleinen Lektionen gesungen, die wegen ihrer Reime auch viel erinnerungswürdiger und qualitativ wegen der Moral besser sind. Punkt für das Original !

Nebencharaktere: Die anderen 4 Kinder, die abseits von Charlie in die Schokoladenfabrik dürfen, sind Kinder mit unterschiedlichen "Fehlern", die ihnen allesamt zum Verhängnis werden. Ich mag die Original-Versionen, aber das Remake updatet sie einfach mal mitsamt ihrer Eltern. Der Junge, der zuviel TV schaut, ist im Remake videospielbesessen und das Mädchen, das zu viel Kaugummi kaut, ist im Remake eine trophäengewinnende Göre (nur mal so als Beispiel). Die Kinder sind schon mal geupdatet und ihre Eltern auch...Punkt für das Remake !

Stil: Eine wundersame Fabrik im Kontrast zur normalen Welt in 1971 oder die normale Fabrik im Kontrast zur wundersamen Welt in 2005 ? Ich mag Tim Burtons Stil in seinen Filmen, aber ich nehme doch lieber die erstere Variante, weil wir ja die Fabrik bestaunen sollen und nicht die heile Welt dadraußen, das ist nicht der Sinn des Buches. Punkt für das Original !

Story: Ironischerweise fokussiert sich das Original trotz des Titels mehr auf Charlie (wie im Buch) und im Remake konzentriert man sich auf Willy Wonka (ebenfalls trotz des Titels, aber hey, wir haben auch einen Johnny Depp hier). Die Moral/Lektion ist aber das Merkwürdigste, was diese Filme unterscheidet. 1971 hieß es noch "sei ein gutes Kind, bleibe dir selbst treu und du wirst belohnt"...2005 heißt es schon "sei ein Kind im Herzen, aber ein Erwachsener im Kopf"...ist das nicht eher was für die Erwachsenen ?

Meiner Meinung sollte der Mittelpunkt der Geschichte Charlie sein, denn er ist das Kind, mit dem man sich identifizieren soll und Willy Wonka sollte eher eine Art Mentor sein, der durch zahlreiche Prüfungen seines Gewissens diesen prüft und mal nebenbei unterhaltsam ist. Nicht ein verschwendeter Schauspieler erster Klasse, der nur vor sich her stammelt. Auch wenn das Remake die Geschichte (angeblich) näher an die Vorlage anlehnt, so gibt es nur allzu viele Probleme damit (wie bei allen Burton-Remakes) und deshalb geht der Punkt hier auch eindeutig an das Original, den eindeutig besseren Film !



Wie man segellos entert oder: Arrr, diese Wähler heutzutage !

Warnung: Die hier ausgedrückte Meinung ist (mit hoher Wahrscheinlichkeit) einfaches Noob-Gelaber, weil der Verfasser jetzt nicht sooo viel von Politik versteht, aber dennoch auf ein Echo antworten will. Mit einem Gegenecho.

Unsere allerliebste Lieblingszeitung GEMÄLDE hatte in den letzten Wochen nichts unversucht gelassen, um die Piratenpartei in jedem möglichem Aspekt anzugreifen: Rechtsextreme Mitglieder, Frauenverachtung und natürlich die absolute Planlosigkeit bei jedem Thema. Dabei sind immer wieder diese Wähler Schuld, die die Piraten zur drittstärksten Partei Deutschlands gemacht haben und wer weiß, wann sie endgültig akzeptiert werden...sind ja nur dritter Platz. Da haben wir ja eine feine Situation: Das Volk (insbesondere diese dummen Jugendlichen) wählen jetzt vermehrt eine Partei ohne Inhalte, was natürlich immer mehr der etablierten Parteien wie CDU und SPD Sorge bereitet.

Nun, liebe GEMÄLDE (hach, was für ein toller Witz), es sei eins gesagt: Ich, ein normaler Abiturient aus NRW kann innerhalb von vielleicht 10 Sekunden in Google die Positionen der Piratenpartei zu nahezu jedem relevanten Thema finden, egal ob Mindestlohn oder Integration. Und ist es nicht witzig, wie ein Gymnasiast in 10 Sekunden mehr rausfindet als eine der größten Zeitungen der Welt ? Gruselig würde hier eher zutreffen.

Und es sollte auch überhaupt nicht überraschen, wenn auf den Piraten rumgehackt wird. Denn ganz ehrlich: Wann hatte letztens eine Partei ganz unverhohlen die eigenen Defizite zu ihrem Vorteil gemacht ? Wann hat mal jemand von da oben zugegeben, dass er mal etwas nicht weiß und war ehrlich damit, statt dreist zu lügen und irgendwas aus den Fingern saugen ? Ich weiß, was ihr denkt: Leute brauchen eine feste Führung mit Konzept und Lügen sind immer nötig, um oben zu bleiben. Stimmt auch, aber die Piraten sind etwas anders; sie haben Konzepte und auch die etwas verpönte Einstellung "Anders, Hauptsache anti-autoritär" ist besonders den Grünen ein Dorn im Auge, weil diese ja immer hip und cool waren.

Hier sind wir auch schon bei einer der Hauptfragen angekommen: Wofür stehen die Piraten, bzw. unter welchem Wappen segeln sie eigentlich in die zahlreichen Landtage ? Sind sie ein Zeichen dafür, wo die Politik mittlerweile bei vielen (jungen) Bürgern steht ? Vorreiter der Apokalypse ? WAS ZUR HÖLLE SOLLEN DIESE ANARCHISTISCHEN ARSCHLÖCHER ?

Keine Angst, liebe Regierung, denn die Piraten werden Ihnen so schnell nicht das Ergebnis versauen. Aber all die ganzen Umfragen zeigen, dass die Menschen heutzutage vielleicht mehr wollen, als ständig jedes Jahr mit dem gleichen Wahlversprechen abgespeist zu werden. Vielleicht wollen die Menschen die Nähe zu den Politikern, die Zukunft des Landes selber mitbestimmen als Maßnahmen im Nacken zu haben, die stark ans Grundgesetz grenzen. Vielleicht, aber auch ganz vielleicht wollen sie was anderes als das übliche Parteienketchup mit Pommes oder Petersilie, welches eigentlich immer gleich schmeckt. Und vielleicht will sich die ach so unterschätzte Wählerschaft der Leute unter 60 daran rächen, dass sie im Endeffekt die undankbare Stütze der Zukunft sein wird. Wer weiß das schon ?

Samstag, 21. April 2012

"The Avengers"-Woche: "Captain America" (2011)

Story: Steve Rogers ist ein normaler New Yorker Jugendlicher, der wegen seines schwächlichen Körpers immer wieder nicht in die US-Army genommen wird (und das obwohl sie in 1943 reichlich Soldaten an der Front brauchen). Dies ändert sich, als er an einem Experiment teilnimmt, das ihn zu dem Supersoldat "Captain America" macht...

Von "Iron Man" abgesehen ist dieser Marvel-Film qualitätsmäßig am besten gemacht worden: Chris Evans ist ein glaubwürdiger Captain America (jaja, mal wieder so ein amerikanischer Patriot, der Nazis vermöbelt, aber so ist der Charakter nunmal), Tommy Lee Jones ist ein großartiger Colonel und Hugo Weaving persönlich ist der Bösewicht ! Daher ist das Casting schon mal gelungen.

Die Story...ja, es ist wieder so eine Standard-Sache im Stil von "Rocky": Ein Junge von ganz unten schafft es nach ganz oben...nur schafft es Steve durch ein Experiment und nicht durch Training. Laut dem Film ist Steve Captain America geworden, weil er aufgeschlossenen Patriotismus, Mut und Einfallsreichtum zeigt. Und ein Schild von Tony Starks Vater hat.

Aber eins habe ich nicht verstanden: Wieso sollte ich mich allzu sehr um diesen Helden Sorgen machen ? Hulk ist ein komplexer Charakter, Thor auch, Iron Man ist irgendwo spaßig, Captain America...ist bierernst. Ein Soldat, der so patriotisch ist, dass es fast schon schmerzt. Nicht, dass ich was gegen ernste Helden habe, aber selbst Batman hat mehrere Facetten an sich. Cap andererseits...ist ein Patriot. Im Prinzip ist es seine einzige aussagekräftige Charaktereigenschaft. Daher: Der Held ist langweilig. Gespielt wird er aber sehr gut. Schwer zu erklären.

Fazit: Der ganze Film ist sehr sicher gemacht worden, wie auf Autopilot gestellt. Das sichert natürlich die Qualität mit beigefügten guten Actionszenen, aber das Ganze ist eher eine "origin story", weil wir Steve Rogers verfolgen und nicht Captain America. Ich hoffe, dass er und sein Gegenspieler in den Sequels weiter ausgebaut werden. Es ist ähnlich wie "Thor", nur dass das Etablieren aller anderer Sachen viel besser ist und das Casting für alle wichtigen Charaktere gelungener ist.



Freitag, 20. April 2012

"The Avengers"-Woche: "Thor" (2011)

Story: Nachdem Thor die Bitte seines Göttervaters Odin, die im Waffestand zu Asgard liegenden Frostriesen nicht anzugreifen missachtet, wird er von eben diesem auf die Erde verbannt, um seinen Hammer Mjölnir und die Kräfte zu verdienen...

Zuallererst ist es interessant, den Comic-Thor realisiert zu sehen, weil dieser sich unglaublig von dem Sagen-Thor unterscheidet, der auch noch in einer Kutsche mit elektrisierenden Schafen rumfährt...ja, vielleicht ist dieser Thor ja doch besser. Der aus den Sagen war vor allem ein großartiger und beispielloser Krieger, durstend nach Blut - dieser hier ist erwartungsgemäß anders. Chris Hemsworths Thor ist auch ein gekonnter und erprobter Krieger, aber (ebenfalls erwartet) lernt Thor die menschliche Seite in sich kennen (das ist so offensichtlich, das ist kein Spoiler); dadurch wird er zu einem komplexeren Charakter.

Der Schurke Loki, der in den Sagen nicht der Stiefbruder Thors war, ist ein Höhepunkt und auch Enttäuschung des Films. Sein Wandel ist durch das Schauspiel von Tom Hiddleston zwar sehr gut gelungen, aber wird durch das Drehbuch zurückgehalten. Am Ende schaltet Loki einfach zu schnell um, was die Performance leider etwas schwächt. Natürlich darf ich auch nicht den Meister selbst, Anthony Hopkins als Odin, vergessen. Er sieht seinem Part am Ähnlichsten von allen aus und er spielt ihn auch am Besten von allen anderen Beteiligten. Da war noch eine Natalie Portman im Film ? Tja, sie war leider unglaublich selbstsüchtig und egoistisch für den Großteil des Films. Wieso hat sich Thor dann in sie verkna...ahja, sie ist ja Natalie Portman. Das reicht ja heutzutage.

Ich weiß selber nicht, wieso ich nicht allzu viel zu "Thor" sagen kann. Ich mag die Action, die Designs und die 3 erwähnten männlichen Hauptdarsteller. Ich mag aber das Timing des Films nicht, weil er einfach nur zu schnell ist. Da stellt man natürlich die Frage: "Hey, der Film ist fast 2 Stunden lang, wie kann er da zu schnell sein ?". Nunja, vieles was im Film als Standard gesetzt wird, soll einfach so akzeptiert werden, ohne dass es etabliert wird. Das beste Beispiel dafür ist natürlich der bereits erwähnte Wandel von Loki (nein, das ist kein Spoiler, die Trailer verraten hier eh alles).

Fazit: "Thor" ist so sicher und solide wie ein Wikingerschiff. Keine Experimente, nur Vorbereiten für die Sequels oder den "Avengers"-Film. Ist O.K.

P.S. : Viele wunderten sich ja im Vorfeld wer "der Typ mit dem Bogen im Trailer ist", nämlich Hawkeye. Er hat hier einen ziemlich jämmerlichen Cameo-Auftritt. Wieso ihn einbauen, wenn er keinen einzigen Schuss mit seinem Bogen abgibt ? Leute, die sich über Black Widow in "Iron Man 2" beschweren, haben Hawkeye in "Thor" nicht gesehen.

Donnerstag, 19. April 2012

"The Avengers"-Woche: "Iron Man 2" (2010)

Story: Tony Stark ist nun für alle öffentlich "Iron Man", was US-Militär, S.H.I.E.L.D. und auch den Sohn des ehemaligen Stark-Partners Vanko auf ihn aufmerksam macht. Dazu kommt auch noch, dass das Magnetfeld in Starks Rüstung ihn langsam tötet und er nun fieberhaft nach einem Gegenmittel suchen muss...

Entgegen der allgemeinen Meinung finde ich, dass "Iron Man 2" ein besserer Film ist als "Iron Man": Man hat wieder Robert Downey Jr. als Tony Stark, Gwyneth Paltrow als seine Sekretärin...Mickey Rourke als russischer Bösewicht Ivan Vanko ? Hell yeah ! Normalerweise finde ich es scheiße, wenn Russen durch Amerikaner porträtiert werden, aber Rourke behandelt die Rolle mit genug Respekt, Professionalität und Coolness, sodass er vollkommen darin aufgeht, ähnlich wie der Protagonist in seiner. Dann noch Don Cheadle als "Rhodey", Starks Lt.-Freund und "War Machine". Ganz genau, wir haben nicht nur einen, sondern 2 Männer in Eisenanzügen und es gibt genügend Szenen, wo die beiden in Kämpfen interagieren.

Was mir aber am meisten gefällt, ist die Entwicklung von Tony Starks Charakter. Im ersten Film spielte er im Prinzip noch mit seinem Anzug, während er hier erkennen muss was es heißt, wenn man mit seinem Image herumspielt. Aber das Publikum will mehr vom spaßigen Stark...und wo wir bei Charaktern sind: Wieso war Black Widow in diesem Film ? Ich weiß, dass man sie irgendwie reinbringen musste vor dem "Avengers"-Film und Scarlett Johansson ist O.K., aber sie ist komplett nutzlos und hätte nicht im Film sein sollen.

Was mir eher weniger gefällt, sind einige kleine Plotfehler, die aufgrund von zu hascher Produktionszeit entstanden sein müssen, bsw. wie Tony Stark sein Problem löst oder wie Rhodes zu seinem Eisenanzug kommt. Im Gegensatz dazu sind die Actionszenen ein großer Schritt vorwärts gegenüber dem ersten Film.

Fazit: "Iron Man 2" ist ein besserer Film als sein Vorgänger, aber ein schlechterer "Iron Man"-Film. Wenn man eine One-Man-Show will, dann schaut man den ersten Teil. Wenn man mehr von den Charaktern verlangt, dann die Fortsetzung. So einfach ist das.

Mittwoch, 18. April 2012

"Chronicle"

Story: Außenseiter Andrew, sein Frauenheld-Cousin Matt und Football-Star Steve entdecken plötzliche superhelden-ähnliche Fähigkeiten wie Levitation und Telekinese bei einem Meteoriten-Fund. Beim Herumexperimentieren entscheidet sich, wer von ihnen wozu mit seinen Gaben fähig ist...

Zuallererst: Der Film kostete "nur" 12 Mio. Dollar und sieht für diese richtig, richtig gut aus. Und ja, das ist ein "Found-Footage"-Streifen, aber es gibt erstaunlicherweise wenig verwackelte Bilder und der Look ist sehr realistisch (OK, das ist er in min. 90% aller Fälle sowieso); hier ist der Look so realistisch, weil es dem Film gut tut. Und es tut dem Film gut, dass er so realistisch ist. Sponanes Lachen, plötzlicher Schock oder andere Reaktionen machen den Film sehr realitätsgebunden. Das ist bei Filmen solcher Art sehr wichtig.

Schauspielerisch kann ich mich nicht beklagen, denn alle drei Jugendliche erfüllen ihren Job sehr gut, insbesondere Michael B. Jordan als Steve, der vermutlich das Herz und das vorlaute Maul der Truppe ist. Falls ich dennoch etwas Kritik an einem Schauspieler äußern darf, dann ist es Dane DeHaan als Andrew, dessen Entwicklung etwas mehr Zeit gebrauchen könnte, um glaubwürdiger zu klingen. Vielleicht ist auch nur das Skript Schuld, jedenfalls hoffe ich es.

Die Effekte sind erstaunlich gut gelungen und wirken nicht wie ein simples CGI-Massenextravaganza. Die Art, wie der Film generell gefilmt wurde, ist äußerst clever, was (hoffentlich) weitere Filmemacher zu ähnlicher Kreativität inspiriert. Jedenfalls kann man das nur wünschen.

Fazit: "Chronicle" ist selbstverständlich nicht "X-Men trifft Kick-Ass", sondern schafft etwas Eigenes. Ja, es hat gewisse Referenzen zu anderen Superhelden, aber das hier ist kein Superheldenfilm, sondern eher ein Mix zwischen Comedy, Thriller und Drama mit einer Spur Action drin. Man kann sowohl den drei Hauptdarstellern als auch dem Regisseur und Cutter eine gute Zukunft wünschen, denn "Chronicle" ist ein wirklich gut gemachter Film, der entgegen der Meinung von 20th Century Fox keine Franchise werden soll/muss.

"The Avengers"-Woche: "Der unglaubliche Hulk" (2008)

 
Story: Bruce Banner ist Wissenschaftler und experimentiert mit Gammastrahlen, von denen er auch zufällig getroffen wird; dies führt dazu, dass er bei einem zu hohen Puls zu einem großen grünen Monster wird und sich nicht mehr vollständig unter Kontrolle hat. Deshalb muss Banner nun ständig vor der Regierung fliehen, weil ihn diese einfangen/ausschalten wollen...

Edward Norton als Bruce Banner...ist ziemlich gut ! Er hat seine Rolle nicht so ikonisiert wie Robert Downey Jr. es mit "Iron Man", aber er macht einen ziemlich guten Job, um dieses "Dr. Jekyll vs. Mr. Hyde"-Dilemma dramatisch darzustellen; man kann verstehen, wieso er von seinem Segen/Fluch zerrissen ist. Liv Tyler als seine Freundin ist...leider eher blass, ebenso wie alle anderen Charaktere und traurigerweise auch der Schurke (was insbesondere schade ist).

Der Plot an sich...ist enttäuschend. Im Prinzip läuft Bruce Banner vor der Regierung weg und hier und da versucht er, sich von seiner schlechten Seite zu lösen. Vielleicht sollte ich auch nicht sonderlich mehr von einem Film mit einem großen grünen Monster erwarten, aber der "Hulk" ist eigentlich ein weitaus komplizierter Charakter und es ist schon bedauerlich, wenn er nicht mehr als wegrennen und vielleicht noch am Ende kämpfen kann. Ich habe eher das erwartet, was im kommenden "Avengers"-Film kommt, nämlich dass Banner als Mensch und als Hulk von Kollegen und Rivalen herausgefordert wird. Aber was kommt, das wird kommen. 

An die, die diesen Film alleine vom Aussehen her gegenüber dem anderen "Hulk"-Film (2003) abstufen: Der Hulk dort sah aufgeblasen aus, dieser Hulk ist weitaus massiver, daher glaubwürdiger (so glaubwürdig wie es halt sein kann). Die Actionszenen sind vom Level her einen Tick schlechter als die in "Iron Man", also immernoch mit einem hohen Standard, aber nicht so hoch wie in dem Vorgänger-Marvel-Film.

Fazit: Dieser Film ist vermutlich der schwächste aller "tie-in"-Marvel-Filme für die "Avengers", weil er neben Norton als Bruce Banner nichts derart Eigenständiges, Exzellentes oder Außergewöhnliches bietet, was ihn unter anderen auszeichnen würde. Ist gut genug für einen DVD-Abend, keinerlei Pflichtschau.

P.S. : Die Tatsache, dass Mark Ruffalo und nicht Edward Norton Bruce Banner in "The Avengers" spielt, ist keine große Sache, denn wie bereits erwähnt hat Norton einen sehr guten Job gemacht, aber die Rolle nicht an sich gebunden. Ruffalo ist ein guter Schauspieler und ich bin gespannt, wie er den Part des Hulk interpretiert (ja, er wird ihn selber spielen, Hulk wird nicht CGI-animiert sein).


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