Dienstag, 28. August 2012

"Rock of Ages"

Story: Sherrie aus der Kleinstadt und Drew aus der Großstadt sind nicht nur ein Paar, sondern auch noch Rock-Enthusiasten. Ihre Leidenschaft wollen sie jetzt auf die große Bühne bringen und ihren Idolen entsprechend selbst Rockstars werden...

"Rock of Ages" ist vor allem eine Bühnenadaption für die große Leinwand, ähnlich bsw. "Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street". Eine weitere Ähnlichkeit ist das Miteinbeziehen großer Stars, hier Tom Cruise, Russell Brand, Catherine Zeta-Jones und Alec Baldwin, nur um einige zu nennen. Das alleine reicht aber noch lange nicht für einen guten Film aus.

Die gesamte Geschichte kann einen einfach nicht mitreißen, wenn die Charaktere einen einfach nicht rocken können. Selbst die Rockmusik an sich ist nicht in der Lage, die gähnende Länge des Films halbwegs unterhaltsam und/oder spannend zu gestalten; im besten Fall kennt man die Lieder und bekommt Lust, diese dann abseits des Films selber zu hören. Und für eine parodie-ähnliche Hommage an die 80er-Musik ist der Film einfach zu blöd, wenn er nicht in der Lage ist, entweder richtige Witze zu formen oder einem den richtigen Kick zu geben.

Fazit: Dieser Film ist eher eine Ballade in den Schlaf als ein rockendes Vergnügen. Hier kann sich wirklich niemand besonders empfehlen; Cruise schien es zumindest versucht zu haben, das muss ich ihm lassen.

Sonntag, 26. August 2012

"Step Up 4: Miami Heat"

Story: Eine Tanztruppe um Kellner Sean will unbedingt 100.000 Dollar von YouTube gewinnen, wenn sie es schaffen, möglichst schnell auf 10 Millionen Klicks zu kommen. Problem ist nur, dass er in die Tochter des Bauunternehmers verknallt ist, deren Vater sein Viertel umbauen will...

Das Wichtigste zuerst: Ich war von Anfang an kein Fan der "Step Up"-Reihe, weil ich nicht so sehr auf Tanzfilme stehe. Insbesondere wenn diese eine leere und ausgelutschte Story haben. Für sowas gibt es Musikvideos. So ist es auch (fast) in diesem Fall...

Suggestiv dem deutschen Titel spielt der Film tatsächlich in Miami, wo es heiße Temperaturen, Tänze und Tussen gibt. Abseits der teilweise kreativen Flashmobs und Tanzchoreografien fehlt dem Streifen alles andere, was es abseits seines Genres auszeichnen könnte. Im Prinzip liegt die Stärke des Films tatsächlich in den Tänzen, wo alle (insbesondere die Protagonisten) aufblühen und man wenigstens vor Langeweile nicht einschläft. Keiner der Schauspieler hat Spuren von Ausstrahlung (und damit meine ich jetzt nicht die körperlich-attraktive Ausstrahlung wegen der knappen Outfits - beide Geschlechter werden es begrüßen) und wie bereits erwähnt ist die Story überraschungs- und einfallslos; der Film lebt nur vom Tanz.

Fazit: Wer sich für Tänze interessiert, wird diesen Film aufgrund seiner Kreativität innerhalb dieser sehr mögen. Der Rest wird vorerst beeindruckt sein und diese Eindrücke schnell vergessen.

"Salt"

Da er heute abend auf Pro7 läuft, schreib ich mal was zu diesem kleinen Thriller.


Story: Evelyn Salt soll angeblich eine russische Schläfer-Agentin sein mit dem Auftrag, den russischen Präsidenten zu töten. Doch ihr Leben in den USA hat sie verändert. Hin und her gerissen in ihre Loyalität, muss sie Entscheidungen treffen, die die ganze Welt betreffen.

Die Action-Szenen sind zwar allesamt sehr gut und Angelina Jolie spielt ihre Rolle auch extrem gut, aber die Story weist ein paar Logik-Löcher auf. Es geht nicht darum, dass die Dinge unmöglich sind. Es wirkt nur sehr unwahrscheinlich und konstruiert. Immerhin geht es hier um ein Komplott, das einen Krieg zwischen den USA und Russland entfachen soll. Schritt 1 dieses Plans, die Ermordung des russischen Präsidenten durch eine CIA Agentin, ist auch noch relativ plausibel. Danach wird es ein wenig unglaubwürdig. Man stellt sich zum Beispiel die Frage, wie ein Atom-Krieg zwischen den USA und Russland, Letzteres auferstehen lassen soll.

Jolie spielt ihre Rolle als Doppel-Agentin ziemlich gut. Man nimmt ihr die Rolle gewissermaßen ab. Aber auch die menschliche Seite neben der knallharten Agentin kommt gut zur Geltung. Dabei stehen ihre Gefühle für ihren Ehemann und ihre Rachegelüste im Vordergrund.

Zwischenzeitig habe ich mich gefragt, ob es nicht ein negativer Punkt ist, dass diese perfekt ausgebildete Doppel-Agentin sich von ihren Emotionen lenken lässt. Es scheint, als würde ein Schlüsselereignis über ihre Loyalität entscheiden. Zum Ende hin wird jedoch klar, dass sie von Beginn an einen klaren Kurs verfolgt hat.

Kommen wir zu den Nebenrollen. Da haben wir auf Seiten der CIA Salts direkten Vorgesetzten, der zu ihr hält, und einen sehr skeptischen Agenten der Spionageabwehr. Die Uneinigkeit über Salts Verhalten sorgt für Spannung und beide verändern sich im Laufe des Films. Die russische Gegenseite mit dem Meisterspion Orlov dagegen ist einfacher gehalten. Sein Plan wird zu Beginn des Films verraten und ändert sich eigentlich nicht. Er ist ein ziemlich simpel gehaltener Antagonist.

Fazit: Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte ihn sich ansehen. Beim 1. mal ist der Film auf jeden Fall sehr interessant. Wenn man ihn schon kennt, könnte es dagegen etwas langweilig sein.

Donnerstag, 23. August 2012

"Lachsfischen im Jemen"

Story: Ein reicher Scheich und Hobby-Angler aus Jemen will einen ziemlich verrückten Plan umsetzen, nämlich eine richtige Lachsfischerei in seinem Land einzuführen. Hierbei sollen ihm Angelexperte Dr. Alfred Jones und die Anwältin Harriet Chetwold-Talbot (WTF ?) helfen, wobei einfach alles gegen das Vorhaben spricht...

Ich muss sagen, dass alleine der Titel mich neugierig machte und außerdem...Ewan McGregor, Emily Blunt ? Hört sich nicht schlecht an, ein kleiner Film, der keinem weh tut. Und genau das ist er geworden.

Natürlich haben wir im Vordergrund und für ca. 65 % des Films den Fisch-Plot, der meistens deshalb gut funktioniert, weil man anständige Dialoge, gute Darsteller und die nötige Prise britischen Humor bringt, um das Ganze aufzulockern. Dabei kann sogar ein Angel-Laie wie ich die Geschichte verfolgen, ohne das Prinzip dahinter großartig zu hinterfragen; einfach gesagt: dann ist der Film so flüssig und genießbar, wie es halt nur geht. Aber weil das nicht ausreicht (und ich nicht weiß, ob das so vom Roman übernommen wurde), gibt es hier auch noch eine Liebesgeschichte zwischen 2 der 3 Protagonisten, die zugegeben etwas klischeehaft ist, aber auch nicht zu übertrieben, um dann nicht vollkommen unglaubwürdig rüberzukommen. Dann kommt etwas gänzlich Unerwartetes: Der Film versucht sich auch noch als Mediensatire und meistert diese Hürde auch noch passant genug. Wo andere Streifen an ihrer "political correctness" oder übermäßigem Schwachsinn scheitern, macht dieser hier fast alles richtig - ich hätte am Ende vielleicht etwas mehr Facetten davon erwartet, aber der Film handelt ja vordergründig von Lachszucht. Ich kann mich da halt einfach nicht beschweren.

Fazit: In diesem Kino-Jahr voller Enttäuschungen und Desaster scheinen insbesondere "kleinere" Filme bei mir zu funktionieren, weil diese nicht diesen übermäßigen Druck auf denen haben und dafür auch wie in diesem Fall souverän gemacht sind. Geheimtipp !

Mittwoch, 22. August 2012

"REC 3: Genesis"

Story: Clara und Koldo scheinen ihren schönsten Tag im Leben zu bekommen, nämlich die Hochzeit. Doch diese wird unerwartet von Zombies infiltriert und verwandelt sich schnell in ein rasendes Blutbad...

Die "REC"-Reihe (in den USA eher durch die Remake-Reihe "Quarantine" vertreten) ist vom Prinzip her einer der zahlreichen Klone von "Blair Witch Project", also dass die Filme alle diesen "Found Footage"-Touch haben. Während die zwei Vorgänger in einem Haus spielten, haben wir in diesem Fall eine Hochzeit und schon nach 20 Minuten Filmzeit den Bruch mit dem Stil dieser Reihe; d.h., dass wir nicht mehr alles aus einer subjektiven, sondern einer objektiven Kameraperspektive sehen. Genau das lässt sich vielerlei interpretieren.

Einerseits wird auf die Art die dumme Idee einer subjektiven Kamera bei einer Zombieinfektion entledigt, weil es schlichtweg nicht realistisch genug rüberkommt (ihr würdet auch nicht versuchen, Zombies bei ihren Angriffen auf Menschen zu filmen, insbesondere nicht, wenn diese in näherer Reichweite sind, oder ?). Für eingeschworene "REC"-Fans mag das nun ein Tabubruch sein (der übrigens in "REC 4" fortgesetzt wird), aber ich persönlich finde, dass es dem Film etwas mehr Seriösität verschafft. Und das ist, ob ihr es glaubt oder nicht, auch schon das Hauptproblem des Films.

Im Prinzip könnt ihr wie immer das gleiche Klischee erwarten: Alles ist erstmal cool, fröhlich und so und dann BÄM ! kommt die blutige, schockierende und sowieso unerwartete Wendung, die aus Menschen Frischfleisch macht. Problem ist nur, dass obwohl hier mal ausnahmsweise mal gute Schauspieler da sind, man nicht weiß, wo jetzt der Fokus liegt: Komödie, Horror, Splatter, Romanze oder Action. Es gibt stets einen Moment, der als bezeichnend für jedes dieser Genres gelten kann und das verwirrt etwas. Es gibt zwar diese wenigen Alleskönner-Filme, aber dieser ist es nicht. Eher einer, der Identitätsprobleme hat. Obwohl ich schon sagen muss, dass dieser Film eine wirklich...unkonventionelle Methode hat, um Zombies zu bekämpfen. Ich als Atheist war überrascht.

Fazit: Durch den Traditionsbruch und gute Darsteller der bisher beste "REC"-Teil und alles in allem ein akzeptabler Horrorfilm, dem etwas mehr Fokus auf einem Genre nicht geschadet hätte.

Dienstag, 21. August 2012

"Der Chaos-Dad"

Story: Der 12-jährige Donny Berger wird durch das Schwängern seiner Mathelehrerin eine Kurzzeit-Berühmtheit und 28 Jahre später hat er sogar den Kontakt zu seinem Sohn verloren. Eben diesen soll der verschuldete Versager für ausreichend Handgeld vom Fernsehsender wieder herstellen...

Alleine der Name "Adam Sandler" löst bei mir und dem Großteil jener vernunfthabenden Leute ein verängstigtes Zucken aus, gefüllt mit Abscheu, Unverständnis, Ekel und auch teilweise Hass. Denn nur ein Adam Sandler schafft es, eine beeindruckend große Auswahl an miesen Comedy-Streifen zu haben und trotzdem noch Filme machen zu können. Wie ein Michael Bay/Uwe Boll bei Adaptionen, lässt Sandler stets das Hauptstück einer Komödie weg, nämlich gute Witze und konzentriert sich stattdessen auf die Präsentation der niedrigsten aller niedrigen Schubladen und dieser Film ist keine Ausnahme.

Der Plot deutet es schon voraus: Pädophilie wird hier so oft vorkommen, wie ihr es euch vorstellen könnt, also findet es gefälligst witzig, oder es ist nichts für euch. Da wären auch noch solche Sachen wie Rassismus, Schwulen-Diskriminierungen, Penis- und Sperma-Witze aufgelegt zu Pappausschnitten von Charakteren; es ist praktisch ein Buffet an Geschmacklosigkeit. Adam Sandler als Donny Berger beweist mal wieder, wie nervig er sein kann, um dann doch scriptgegeben alle am Ende mit seinem Arschlochmantra anzustecken. Unüberraschend stimmt die Chemie zwischen ihm und Andy Samberg ("The Lonely Island") überhaupt nicht und die Tippzeit für all die anderen Charaktere zu verschwenden ist sowieso Schwachsinn.

Fazit: "Der Chaos-Dad" ist nicht weit von der absoluten Geschmack- und Niveaulosigkeit und man kann im Prinzip das erwarten, was ein jeder Adam Sandler-Film bringt (ja, er ist nicht der Regisseur, aber er stammt von seiner Produktionsfirma). Es ist im Prinzip wie "Family Guy", nur mit weniger Anspielungen.

Sonntag, 19. August 2012

"Noch tausend Worte"

Story: Jack McCall ist ein erfolgreicher Agent, denn er redet viel und kann einfach nur jeden von einem Deal überzeugen. Doch er trifft zufällig auf einen Guru und bekommt einen magischen Baum mit 1000 Blättern; pro gesprochenem Wort fällt ein Blatt ab und sobald der Baum keine Blätter hat, stirbt Jack...

Manche Filme haben meistens nur ein großes Problem, das sie ruiniert - dieser hat mehrere:

1. Er stammt aus 2008, was die ohnehin ausgelutschten Witze noch datierter macht. So als ob heute noch jemand einen Witz über George W. Bush machen würde.

2. Eddie Murphy ist für seine Stimme bekannt; seine Comedy "strahlt" am meisten, wenn er was lustiges zu sagen hat und nicht, wenn er zum Schweigen verpflichtet ist. Daher failt der Film auch noch in diesem Aspekt.

3. Nehmt noch all die traditionellen Comedy-Klischees, die ihr schon in allen Adam Sandler-Filmen gesehen habt und fügt auch noch eine Botschaft hinzu, die ihr ebenfalls schon alle kennt.

Fazit: Mit blassen Darstellungen, schwachem und veraltetem Script und einer generell unpassenden Idee ist "Noch tausend Worte" ein Film zum Vergessen.

Samstag, 18. August 2012

"Snow White and the Huntsman"

Story: Das klassische "Schneewitchen"-Märchen, nur mit einem anderen Prinzen und extra Grund für eine Kampfszene...

Dem Film selbst ging dieser eine Skandal aus, der selbstverständlich die ganze "Twilight"-Community bewegt hat: Weil Kristen Stewart den Robert Pattinson betrogen hat. Während der Rest sich fragte "Wen kratzt`s ?", haben die daraus ein so großes Drama gemacht, dass das sogar in die Nachrichten geschafft hat. Wieso ich das dann überhaupt erwähne, wenn es nichts mit dem Film zu tun hat ? Weil eben diese Affäre trotz ihrer Irrelevanz fünfzig tausend Mal mehr Eindruck hinterlassen hat auf der Allgemeinheit als es eben dieser Film tun wird. Auch weil er sich mit dem direkten Konkurrenten "Mirror Mirror" messen musste.

Zuallererst noch eine Frage, die wohl die meisten beschäftigt haben dürfte (neben der Tatsache, dass Kristen Stewart als Schauspielerin ihrer Klasse eine Rolle als Schneewittchen anvertraut wird): Wie zur Hölle kann der magische Spiegel bloß in diesem Fall Schneewittchen der Königin vorziehen ? Plotmäßig ändert sich auch der Prinz für die Protagonistin, obwohl das auch am Ende nicht vollständig aufgeklärt ist. Wer (wie ich) sich nicht mit DIESEM Schneewittchen anfreunden konnte, wollte doch hoffen, wenigstens was von diesem "Düsteren" zu sehen und ja, der Stil des Films ist an sich interessant. Aber was nützt mir das Aussehen, wenn das Innere entweder nichts hat (Stewart), durcheinander ist (Hemsworth; macht seine Sache ganz O.K.) oder alles gibt (Theron). Der Nachteil dieses Films ist ja, dass es auf Schneewittchen und nicht auf der bösen Königin basiert. Genau deswegen leidet er auch, weil wir wissen wie Schneewittchen startet und wie sie endet - was dazwischen passiert ist unklar, verwirrend und vollgestopft mit irgendwie allem, was nicht wirklich was zu Schneewittchen beiträgt. So als ob der Regisseur extra einen Film um Stewart herum machen wollte (keiner kann es ihm verübeln, schätze ich).

Fazit: Schlechtere Protagonistin, bessere Königin. Beide "Schneewittchen" bewegen sich damit schön unterhalb der mittleren Verträglichkeit, weil die eine keine vernünftige Parodie zustande bekommt und die andere nicht mit ihrer Hauptdarstellerin klar kommt und auch nichts wirklich Neues bringen kann.

Donnerstag, 16. August 2012

"Chernobyl Diaries"

Story: 6 Teenager machen eine "Extreme Tour" in der verlassenen Stadt Pripyat, die so durch die radioaktive Strahlung des Tschernobyler Kernkraftwerks wurde. Doch keiner von ihnen ahnt, dass der Trip letztendlich mehr Adrenalin bringt als ursprünglich gedacht...

Kurz zusammengefasst ist dieser Film ein weiterer (fauler) Versuch, dem Zuschauer Angst und Schrecken einzujagen und das mit den gängigen, billigen und ausgelutschten Klischee-Methoden. Da ich nicht spoilern will überlasse ich euch als Lesern die Aufgabe, mal in weniger als 10 Minuten an alle Möglichkeiten zu denken, die in solch einem Film vorkommen könnten:

- ständiges Schütteln der Kamera (also "Blair Witch Project"-mäßig)
- Teenager-Gruppe (fast jeder Slasher der 80er und 90er)
- radioaktive Strahlung (--------------> ?)

Ganz genau: Es erwarten einen Charaktere, die hoffentlich möglichst grausam sterben, das pseudo-reale Gefühl und auch noch eine weitere Variante, das bekannt-berüchtigte Prinzip vom Gebrauch traditioneller Monster. Im Prinzip wartet man seit dem Ankommen in Pripyat drauf, dass die Charaktere hoffentlich drauf gehen, weil sie wirklich typisch für bestimmte Art von Horrorfilmen nur "Kanonenfutter" sind. Sogar die Story ist relativ leicht vorhersehbar, wenn man genug Horrorfilme mit "dem einen Ende" gesehen hat. Außerdem finde ich es erbärmlich, wenn mich ein Horrorfilm nur mit dem "Buh"-Effekt halbwegs aufrütteln kann - schon traurig, wenn der Effekt von 1 Million Dollar als Budget den gleichen Effekt haben kann wie etwas, was sich relativ simpel kostenlos machen lässt.

Fazit: Tut mir außerordentlich leid, wenn ich etwas vage war, aber bei Horrorfilmen gilt die Regel, dass man am besten so wenig spoilert wie möglich. Für mich war das hier ein recht erbärmlicher Versuch, Horror rüberzubringen und auch ansonsten ein relativ schwacher Film.



Dienstag, 14. August 2012

Star Trek II: Der Zorn des Khan

Story: Admiral Kirk tritt auf einen Rivalen aus der Vergangenheit, den genetisch optimierten Supermenschen Khan. Dieser will mithilfe der Genesis-Technologie, die sowohl Leben erschaffen als auch vernichten kann, seinen Widersacher töten.

Star Trek II gilt als einer der besten Star Trek Kinofilme überhaupt. Das hat eine Vielzahl von Gründen. Zum einen wird es fast immer in den direkten Vergleich mit seinem Vorgänger gesetzt. Die Unterschiede sind geradezu gravierend. Es begintn damit, dass bei Star Trek II nicht ein neuer Antagonist geschaffen wird, sondern einfe Figur aus der Star Trek Original Serie aufgegriffen wird, nämlich Khan, ein genetisch verbesserter Mensch aus dem 20. Jahrhundert. Beim 1. Star Trek Film war der "Antagonist" sehr viel abstrakter, nämlich eine von den Menschen gestartete Sonde, die zur Erde zurückkehrt und Antworten verlangt.

Das wirft auch den tatsächlich wohl entscheidensten Unterschied zwischen Star Trek II und seinem Vorgänger auf: Alles wirkt verständlicher, realistischer. War Star Trek: Der Film sehr stark auf die philosophischen Vorgänge in V'ger (bzw. der Sonde "Voyager") gerichtet, sind in Star Trek II: Der Zorn des Khan wesentlich häufiger Gefechte zu sehen. Alles hat einen etwas militärischeren Touch, was eben auch in der Wahl des Konflikts und des Gegenspielers von Kirk, Spock und Co begründet liegt. Auch die Uniformen entfernen sich deutlich von vorherigen Konzepten, die eher an "Schlafanzüge" erinnerten wie viele spötteln.

Vielfach hört man, dass Star Trek II nicht nur einer der besten Star Trek Kinofilme war, sondern auch die Nachfolger massiv geprägt hat. Es stimmt zweifelsfrei, dass es keine Nachfolgefilme gegeben hätte, wenn dieser Film nicht einen so großen Erfolg gehabt hätte. Und auch das Konzept späterer Serien sowie der Aufbau verläuft sehr ähnlich.

Kommen wir damit zum Inhalt und der Aussage, etwas, was bei Star Trek Filmen fast immer stark vernküpft war. Der Begriff Genesis-Technologie verweist bereits auf die Zweischneidigkeit, die diese moderne Technologie mit sich bringt. Ein Vorstoß in Bereiche, in denen Menschen nichts zu suchen haben. Der Film hinterfragt, wie weit Technik gehen soll, wie weit sie gehen darf. Das alles natürlich vor dem Hintergrund der 80er Jahre, in denen viele bereits vor den Schattenseiten von Gen-Forschung und ähnlichem warnten.

Ein anderes, entscheidendes Element ist die ausweglose Situation, das Dilemma. Es bildet einen Rahmen im Film. So beginnt "Der Zorn des Khan" mit dem Kobayashi-Maru-Test, bei dem die Reaktion von Kadetten in einer nicht lösbaren Situation getestet wird. Es sei so viel verraten: Der Test zielt auf Opferbereitschaft ab.

Fazit: Das ist nur ein kleiner Teil dessen, was Star Trek II zu einem ganz besonderen Film macht. Er zählt nicht zu meinen persönlichen Lieblingen und ich würde den Vorgänger eindeutig bevorzugen, gerade weil er aus dem Star Trek Mainstream ausbricht. Nichtsdestotrotz ist er eine sehr gelungene Fortsetzung, die noch dazu einen äußerst interessanten Cliffhanger nach einem weiteren Star Trek Film verlangte. Zu diesem kommen wir dann beim nächsten mal.

Montag, 13. August 2012

"Abraham Lincoln Vampirjäger"

Story: Der junge Abraham wird in seiner Kindheit von einem Vampir vor einem anderen Vampir gerettet, der seine Mutter umbrachte. Von da an schwörte er Rache und ließ sich zu einem Vampirjäger ausbilden. Recht praktisch, denn als der Bürgerkrieg tobt, kann nur Abraham Lincoln den Nordstaaten helfen, die Vampire der Südstaaten zu töten und somit den Krieg zu entscheiden...

Ein geniales Konzept oder ? All die Möglichkeiten, um richtig viel Spaß zu haben....dummerweise ist man hier den "Cowboys & Aliens"-Weg gegangen und blieb komplett ernst. Präsident gegen Vampire und was macht man ? Man bleibt stets bierernst, versucht auch, bei der lächerlichen Geschichte und dem lächerlichem Konzept das große Drama durchzuziehen. Der ganze Film ist sehr dunkel vom Aussehen her und die Cuts sind so gesetzt, als ob Mr. Lincoln höchstpersönlich mit Tollwut und Axt sich auf den unfertigen Film gestürzt hat.


Das große Problem des Films sind die Action-Sequenzen, die voller Slow-Mo, CGI und Blur-Effekte sind und somit das schon bizarr-düstere Gesamtbild weiterhin verzerren und am Ende unglaublich schaden. Als jemand, der die Original-Story nicht gelesen hat, konnte ich dem verwirrenden Story-Verlauf nur mäßig folgen, im Endeffekt verschmolz alles zu einem komischem Mix aus zu viel Computereffekten, Charakteren und zu wenig "Substanz", die einem dann letztendlich komplett das Interesse am Film nimmt.

Fazit: "Abraham Lincoln Vampirjäger" könnte vielleicht unterhaltsam sein, wenn es etwas witziger wäre oder den Humor des Konzepts erkannt hätte. So bleibt es dennoch nur ein unterdurchschnittliches Chaos, gezeichnet von Timur Bekmambetovs Handschrift.

Sonntag, 12. August 2012

"Moonrise Kingdom"

Story: Die 12-jährigen Suzy Bishop und Sam Shakusky laufen eine von ihrer Familie und der andere aus seinem Lager, um ihre Liebe auszuleben. Dabei ahnen sie gar nicht, in welchen Aufruhr ihre Insel gerät und wie ausmaßend die Suche nach ihnen wird...

Wes Anderson ist bekannt für Filme, die immer so ein bisschen seltsam, einen komischen Humor und auch etwas auto-biografisch sind. Und worauf man auch immer bauen kann: seltsame Charaktere. Im guten Sinne. Eigentlich "normale" Menschen, die aber allesamt immer etwas "Besonderes" an ihnen haben. Weswegen jeder von ihnen interessant rübergebracht wird, vom Campleiter über den Polizisten bis zum Familienvater. Das oder es liegt an den Schauspielern.

Genau die machen am Ende den Kern des Filmzaubers aus. Die jungen Jared Gilman und Kara Hayward stehlen dem neurotischen Campleiter Edward Norton, nachdenklichen Polizisten Bruce Willis, überforderten Familienvater Bill Murray und der psychotischen Jugendamt-Mitarbeiterin Tilda Swinton die Show und zeigen beide ein Schauspiel, welches beide hoffentlich zu einer guten Zukunft bringt; wobei ich von den Erwachsenen insbesondere Edward Norton und Bill Murray genossen habe, da ich beide ziemlich klasse fand und diesen Film als "Rückkehr zur Form" für beide eintragen könnte.

Die Kameraarbeit ist eine der schönsten, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ja, man arbeitet hier relativ häufig mit Panoramaansichten und Weitwinkelobjektiv, aber das erlaubt für märchenhaft schöne Landschaften und es hilft der Story (kommt drauf an, wie man den Film betrachtet). Die Geschichte an sich entfaltet in einer solch herrlichen Skurrilität, sodass es fast schon erfrischend ist; so etwas in dieser Art sieht man heutzutage leider nicht mehr so oft. Der Soundtrack...ohne Wörter. Vielleicht habe ich eine Schwachstelle für solche "artistischen" Soundtracks ganz ohne Popsongs, aber hier passt es perfekt wie ein Puzzleteil für das entsprechende Puzzle.

Fazit: Eine der überzeugendsten Liebesgeschichten der letzten Jahre und auch insgesamt ein wunderschön-traumhafter Film mit einer Atmosphäre, die sich hervorragend vom Mainstream absetzt. Für mich bis jetzt bester Film von 2012 und ja, er ist definitiv nicht für jeden.

Samstag, 11. August 2012

"Ice Age 4"

Story: Manni und Elli haben nun eine Tochter im Teenageralter, die erwartet Probleme bringt. Dann ist da noch Sids Familie und Scrat teilt nun alles in Kontinente auf...

Diese Fortsetzung ist einfach nur überladen mit Charakteren...das erwähnt zwar jeder, aber es stimmt: Da gibt es Mannis Familie und Sids Familie und Diego bekommt auch noch seine Traumfrau und die Bösewichte; für die Billion Charaktere gibt es einfach nur zu wenig Zeit und nach den drei Vorgängerfilmen gibt es auf dem Gebiet eh nichts Neues mehr zu entdecken. Teenager sind widerstrebend und Eltern lernen dazu und jeder kann sich verlieben und bla und bla und bla. Der einzige Lichtblick hier ist Scrats Slapstick, auf den stets Verlass ist und der bisher in allen Filmen der Höhepunkt war. Die Animation ist auch nett und so, aber das Gesamtbild ist recht schwach und man sieht, dass den Machern langsam die Ideen ausgehen. Mein Tipp: Erfindet gänzlich neue Charaktere oder noch besser eine ganz neue Franchise und lasst die alte ruhen. Den Kleinen wird es gefallen und die Erwachsenen werden sich eher langweilen.

Fazit: Hätte gar nicht erst existieren brauchen.

Freitag, 10. August 2012

"Merida - Legende der Highlands"

Story: Das Schottland im 10. Jahrhundert ist in 4 Bereiche eingeteilt, die insgesamt vom König Fergus regiert werden. Seine trotzige, eigensinnige und sture Tochter Merida soll nun, da sie heiratsfähig ist, mit einem der drei Clansöhne vermählt werden, doch die Prinzessin selbst hat was ganz anderes vor...

Ich bin großer Pixar-Fan und war dann doch überrascht bei den Trailern, wie "safe" dieser Film werden sollte. Die Idee einer Prinzessin, die entgegen ihrer Tradition "mehr" will, ist im Filmgenre sowieso von niemandem so stark geprägt wie von Disney. Daher bin ich etwas traurig darüber überrascht, dass Pixar diesmal nicht allzu viele Risiken eingegangen ist, oder besser gesagt so gut wie gar keine. Natürlich hatten sie vorher auch Fortsetzungen, aber die von "Toy Story" expandierten bsw. die Welt und das Konzept sinnvoll genug, sodass ich sie mag. Aber hier hat Pixar nicht gekleckert.

Schottland sieht in diesem Film so traumhaft animiert aus, sodass man sich ernsthaft überlegen kann, dorthin zu ziehen oder zumindest einen Urlaub zu machen. Merida selbst reiht sich ein in die wachsende Liste von glaubhaft selbstbewussten weiblichen Protagonisten, die ihren eigenen Kopf haben, tough und halt nicht nur Playboy-Models für Manner sind. Achja und sie wird auch noch passend von Nora Tschirner gesprochen. Pixar wäre natürlich nicht Pixar, wenn sie nicht sogar die Nebencharaktere sehr gut gestalten würde. Da gibt es natürlich die potenziellen Publikumslieblingen, nämlich Meridas Brüder und insbesondere Meridas Vater Fergus, der für die witzigsten Stellen im Film sorgen wird, ähnlich den Clan-Anführern und ihren Söhnen. Die Dialoge sind glaubhaft beschrieben und es strozt hier wieder von einigen kleinen Hinweisen auf andere Pixar-Werke und sogar auf den verstorbenen Steve Jobs (immerhin war er am Anfang stark für Pixar verantwortlich); ein Clan heißt liebevoll Macintosh. Zudem gibt es hier und dort kleine Innovationen, die der eigentlich so oft erzählten Geschichte einen "neueren" Spin zu geben (um mal nicht zu spoilern).

Fazit: "Merida" ist kein neues Meisterwerk, aber nichtsdestotrotz ein gut bis sehr gut gemachter Animationsfilm für die ganze Familie und insbesondere für Mütter und ihre Töchter. Schön zu sehen, dass Pixar nach dem desaströsen "Cars 2" wieder zurück in die Spur findet (Witz unbeabsichtigt).

"Rum Diary"

Story: Der New Yorker Journalist Paul Kemp erhält im Jahr 1959 das Angebot, in der puerto-ricanischen Zeitung "The San Juan Star", während er abends liebend gerne in Bars rumhängt...

Schon interessant, dass dieser Film als "Komödie" beworben wurde, denn er ist so ziemlich vieles, aber wohl keine Komödie. Es gibt natürlich hier und da amüsante Stellen, aber der Überlacher ist es auch wieder nicht, besonders wenn sich nicht besonders viele Witze finden lassen. Aber der Film macht sich sowieso viel besser als eine Erzählung eines Journalisten, wo Sachen halt passieren. Interessanterweise ist die Original-Geschichte von Hunter S. Thompson (enger Freund von Johnny Depp, möge er in Frieden ruhen) weniger turbulent als bsw. "Fear and Loathing in Las Vegas", was in gewisser Weise für und gegen den Film spricht. Für, weil er bei weitem nicht so unangenehm anzuschauen ist und gegen, weil er bei weitem nicht so erinnerungswürdig ist.

Johnny Depp ist ein sehr guter Schauspieler, was man in letzter Zeit leider nicht so oft sehen konnte und hier sieht man ihn endlich wieder einen "normalen" Menschen spielen, was ihm gelegentlich auch gut tut. Bis auf ihn fällt irgendwie niemand besonders auf und persönlich kann ich da nur noch hinzufügen, dass mir die Location von Puerto Rico gefällt. Das Ganze ist eher so ein Sein zwischen Saufgelagen und dem Lechzen nach dem Luxus, aber es gibt de facto keine "richtige" Handlung und am Ende gibt es auch keinen besonders guten Film.

Fazit: "Rum Diary" ist im Nachhinein relativ blass, trotz der Tatsache, dass Depp hier wirklich gut schauspielert.

#2: Wieso wir nicht alle die gleichen Filme mögen können

Nur keine Sorge, mir ist durchaus bewusst, dass sich die Ausgangsfrage recht einfach beantworten lässt, nämlich mit: "Film ist eine Kunstform und Kunst ist für jedermann subjektiv". Wäre auch viel zu schön, um wahr zu sein.

Als bei der Webseite Rottentomatoes.com die allerersten Kritiken zum noch kommenden "The Dark Knight Rises" reinkamen, waren diese nicht nur euphorisch, manche von denen waren sogar ziemlich...vernichtend. Und das wäre ja auch vollkommen in Ordnung, wenn diese konkret begründet wären, was sie waren...der Shitstorm der Nolan-Fanboys in den Kommentaren kam trotzdem. Ich persönlich mag Nolan als Regisseur und für mich ist er einer der zurzeit besten in Hollywood, aber das heißt nicht, dass ich einfach jeden seiner Filme blind als "genial" hinnehme. Ich habe beispielsweise nicht sein "Insomnia" gesehen, aber das heißt nicht, dass ich von vornerein sagen werde, es wäre ein "Meisterwerk" oder ähnliches. Diese Nolan-Fanboys haben "TDKR" noch gar nicht gesehen und dafür umso mehr die Kritiker um ihre Intelligenz und Fähigkeiten beschimpft. Es gab sogar Todesdrohungen gegenüber ihnen, woraufhin Rottentomatoes zum ersten Mal in ihrer Existenz die Kommentarfunktion sperren musste.

Fakt ist: Es gab, gibt und wird wohl immer Filme geben, die allgemein als "unantastbar" gelten. Egal ob die "Star Wars"-Prequels, "Der Pate"-Trilogie oder sowas typisch Klassisches wie "Casablanca" und "Citizen Kane" - hat man bei diesen Filmen eine andere Meinung als "toll, klasse und Meisterwerk und so", dann ist man in einer ziemlichen Minderheit und könnte im schlimmsten Fall für den eigenen Filmgeschmack verspottet werden. Aber das ist ja der Punkt: Jeder ist anders und man kann nicht erwarten, dass alle DEN EINEN Film mögen werden. Es wird immer Leute geben, die "Indiana Jones" oder "Zurück in die Zukunft" oder "Matrix" oder eben Nolans Batman-Filme nicht vergöttern, sehr gut finden oder "nur" mögen, sondern vielleicht "nur" OK finden, nicht mögen oder verabscheuen. Und das ist vollkommen in Ordnung, wenn jede der beiden Seiten gute Argumente für ihre Anerkennung/Verabscheuung haben und sachlich bleiben, anstatt einfach nur zu sagen: "Der Film ist blöd, weil er halt so ist" und rummotzen - oder in die Extreme gehen und mit Mord drohen, falls man nicht ihrer Meinung ist.

Fazit ist, dass man langsam lernen sollte, die Meinung der anderen auch mal zu akzeptieren, anstatt sie einfach zu bashen. Und man sollte auch keine Angst haben, etwas eher Unpopuläres zu sagen, wenn man dies mit genug Überzeugung vertritt.

Donnerstag, 9. August 2012

"Der Lorax"

Story: Der 12-jährige Ted lebt in Thneedville, einer perfekten Synthetikstadt und erfährt von seiner Oma zufällig vom Once-ler, der noch was von Bäumen kannte. Das interessiert ihn natürlich auch nur, weil sein Schwarm Audrie Bäume toll findet und der Once-ler erzählt Ted noch zusätzlich was von einer unbestimmten Waldkreatur namens Lorax...

Mit einem Cast wie Danny DeVito (der den Lorax auf amerikanisch, spanisch, italienisch, japanisch, russisch und ja, auch deutsch synchronisiert hat), Zac Efron, Taylor Swift und Betty White plus einem zeitgemäßem Werk von Theodor Geisel (oder eher bekannt als der berühmte amerikanische Kinderbuch-Autor Dr. Seuss) - was kann da schon schiefgehen ? Interessanterweise geht der Film in nahezu jeder möglichen Kategorie schief, aber wieso ?

Die Original-Geschichte aus 1971 besaß eine klare Botschaft, die am Ende vom Once-ler in einem Satz ausgedrückt wird: "Unless someone like you cares a whole awful lot, nothing is going to get better. It's not." Bevor er jedoch zu dieser Erkenntnis kommt, erzählt er einem namenlosen (!) Jungen seine Geschichte von seinem eigentlich gutem Vorhaben mit dem Thneed, das er aus Truffula-Bäumen herstellen wollte. Und wie ein bärtiger Lorax ihm seine Fehler solange aufgezeigt hat, bis es zuletzt zu spät war... [Das ist insofern kein Spoiler, weil es für die Ausgangsituation sorgt.]
Das Besondere an der allerersten Adaption des Kinderbuchs war, dass es nicht einfach nur sagte, Bäumefällen wäre schlecht und der Once-ler dumm/böse, es gibt dort auch das Argument der vielen Jobs, die ohne den Once-ler nicht wären und der Lorax kennt keine Antwort dafür. Das simple Aufzeigen eines zweiseitigen Arguments ist ein Luxus, den sich die 2012-Kinoversion nicht erlauben kann.

Alle und damit meine ich wirklich alle Charaktere hier sind so verdammt einseitig, dass ich gar nicht erst in die Reste der Originalstory investieren will. Das Konzept selbst ist eine mit Plotlöchern übersähte und dümmere Variante des Originals: Der Junge entwickelt nur ein Interesse für Bäume, weil er damit das Interesse seines Schwarms erwecken kann, nicht weil er sich wirklich dafür interessiert. Und die Stadt bekommt Frischluft vom Firmenmagnaten Aloysius O`Hare, also hat sie absolut keine Nachteile davon, dass es bei ihnen keine Bäume mehr gibt. Im Original sind die Bäume die einzige Möglichkeit, frische Luft zu erzeugen und hier gibt es, wenn auch gegen Geld, eben diese Luft. Ist ja auch klar, wenn die erzeugte Luft sich irgendwie finanzieren lassen muss. Außerdem haben der Lorax und der Once-ler hier eine fast schon ekelhaft kuschelige Bromance und eben dieser Once-ler wird durch die Gier seiner Familie verdorben, denn eigentlich ist er ein netter Typ und will ja keinem wehtun. Aus einem vollkommen unverständlichem Grund hat der Once-ler sogar ein Gesicht, was ihm den besonderen Effekt nimmt, dass er eben ein jeder von uns sein könnte - BIS einer von uns genug Sorge aufbringt.

Der Film ist Zucker für die Augen, bedient sich aller Kinderfilm-Klischees von unnötiger Romanze bis zu knuffig aussehenden Waldbewohnern, die einfach nur spielzeugtauglich aussehen sollen, wobei auch hier vollkommen auf die Logik des Buchs geschissen wurde - im Buch verlassen die Tiere nach und nach den Wald, als dieser von der blinden Begeisterungsgier des Once-lers abgeholzt wird, so, wie es im echten Leben auch wäre und nicht wie hier, wo alle erst am Ende gehen. Das mit den Songs ist sicherlich Geschmackssache, aber für mich ist nur einer erinnerungswürdig und das auch nur, weil er so platt ist; der Once-ler singt im Prinzip drüber, ob er wirklich schlecht ist während er OFFENSICHTLICH Schlechtes tut. Und mit der Vermarktung will ich gar nicht erst anfangen, denn ich kann die bloße Hirnlosigkeit des Ganzen immernoch nicht fassen - ein Kinderbuch, in dem man eine zweideutige Aussage gegen große Firmenkonzerne findet und dessen Adaption wird sogar von einem Autohersteller beworben. 

Fazit: "Der Lorax" verspottet alles, wofür das Original von Dr. Seuss stand. Es ist unglaublich, wie krass man den Sinn verfehlen kann, aber dieser Film schafft es viel zu gut, ebenso wie er es schafft, den Trend der dummen Kinderfilme fortzuführen. Wollt ihr einen GUTEN, wenn nicht sogar SEHR GUTEN bis FANTASTISCHEN Film für Erwachsene und Kinder sehen, der die Umwelt-Botschaft RICHTIG rüberbringt, schaut "Wall-E" ! "Der Lorax" bleibt für mich jetzt ein weiterer negativer Eintrag im Kino-Jahr 2012.


Dienstag, 7. August 2012

Racheengel - Stimme aus dem Dunkeln (Dt./1999)

Vorab, ich weiß, dass ich mit meiner Star Trek Reihe bisher nicht über den ersten Film hinaus gekommen bin. Aber bei Filmen aus dem letzten Jahrhhundert sollten ein paar Wochen Verzug nicht den Unterschied machen. Nichtsdestotrotz geht's auch an der Front bald weiter.

Story: In Berlin und Hamburg kommt es zu einer Serie mysteriöser Ritualmorde, deren Opfer allesamt vorzeitig entlassene Sexualstraftäter sind. BKA-Kommissar Martin Blank und Hauptkommissarin König setzen einen Straftäter als Lockvogel ein. Auch dieser wird getötet, doch nun findet man einen Hinweis auf den Mörder Gabriel, der sich in einer psychiatrischen Anstalt befindet. Martin Blank lässt sich inkognito dort einweisen, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Atmosphäre: Sehr düster gehalten, was eine für diesen Thriller passende Grundstimmung entwickelt. Es wird unter anderem mit dem Licht sehr stark gespielt und darüber hinaus scheint die hälfte aller Szenen ohnehin nachts oder an nicht besonders hellen Tagen zu spielen. Diese Atmosphäre passt zu den grausamen Ritualmorden, bei denen biblische Zitate die Tat rechtfertigen zu scheinen wollen.

Charaktere: Ich finde das Ermittler-Duo sehr dynamisch, weil von Anfang an eine gespannte Stimmung zwischen der sehr pragmatisch arbeitenden Hauptkommissarin und dem eher kryptisch arbeitenden Analysten Blank herrscht. Anfangs wirkt vieles sehr klischeehaft und überzogen, doch je mehr Details man über die beiden erfährt, desto besser wirken die Charaktere. Die Nebenrollen sind dagegen eher kärglich, bis auf den Antagonisten, einen Psychiater. Alle anderen wirken eher blass und werden mehr genutzt um die Story voranzutreiben, statt wirklich charakterlich ausgeführt zu werden.

Story: Nun aber zur Story selbst. Diese fand ich anfangs sehr unglaubwürdig und diese Ansicht behielt ich auch bis zum Ende bei. Ich vermisse bei der Auflösung des Falls irgendwo die Realitätsnähe, weil alles recht verworren und fragwürdig bleibt. Sieht man von diesen unplausiblen Punkten einmal ab, wird die Storoy sehr rund erzählt. Sie baut die Spannung genau zu den richtigen Zeitpunkten auf und nimmt den Zuschauer bei der Ermittlungsarbeit mit.

Setting: Im Prinzip pendelt man zwischen dem Büro der Kommissarin, den Tatorten und der Psychiatrie (insbesondere die geschlossene Anstalt) hin und her. Etwa die Hälfte des Films spielt in der Psychiatrie und vermittelt ein sehr bizarres Bild von solchen Anstalten. Das hat mich auch dazu gebracht, mich zu fragen, warum diese so negativ dargestellt wird. Natürlich einerseits, weil der Antagonist hier zu suchen ist. Aber darüber hinaus wurde sehr oft auf die von den Ärzten vorgeschobene Unzurechnungsfähigkeit der Insassen verwiesen, obwohl diese bei sehr gutem geistigem Zustand sind. Vielleicht soll dadurch hinterfragt werden, wie das Leben in solchen Psychiatrien abläuft und wie fremdbestimmt ist. Vielleicht interpretiere ich an dieser Stelle aber auch einfach zu viel in den Film.

Das Ende: Ich will nicht spoilen und daher sage ich nichts über den Ausgang. Alles, was ich sagen kann und will, ist, dass ich ein wenig enttäuscht wurde. Aber jeder, der sich den Film anschaut, wird sicher merken, welche Stelle ich meine.

Fazit: Racheengel - Stimme aus dem Dunkeln ist bei weitem kein schlechter Film. Insbesondere für einen deutschen Krimi/Thriller finde ich ihn sehr gelungen und empfehlenswert. Ich werde ihn mir noch ein zweites Mal ansehen, allein um zu sehen, wie das Erlebnis ist, wenn man die Auflösung kennt. Für's erste Anschauen sind auf jeden Fall ein paar sehr gut platzierte Überraschungen drin. So zumindest meine Meinung ;)


"Ted"

Story: Der achtjährige Außenseiter John wünscht sich nichts sehnlicher als einen richtigen Freund, weswegen er eine fallende Sternschnuppe als Wunsch hinnimmt, seinen Teddybären "Teddy" lebendig werden zu lassen und sein Wunsch wurde wahr...27 Jahre später ist John mit Lori zusammen und Ted scheint ihre Beziehung durch seine Eskapaden zu zerstören...

Um mal eines vorweg zu nehmen: Ich mag "Family Guy" und dessen Humor nicht. Für mich besteht die Show (zumindest in den ersten 7 Staffeln, die ich davon sah) aus 3 Arten von Gags: 70er-80er-Anspielungen, das extreme Ausdehnen und ausgiebige Wiederholen eines Witzes/Gags/Scetches und noch irgendwie Sex mit Gewalt reinbringen. Dabei fehlt mir mir entweder ein durchwegiger Unterhaltungsfaktor plus dem undurchsichtigem Sinn für Cleverness wie bei den früheren "Simpsons"-Staffeln oder die radikal-ehrliche Angriffsweise von "South Park"...und Sci-Fi-Fans schauen da sowieso "Futurama". Es ist halt einfach nicht mein Humor, wenn Geschichte und die teilnehmenden Charaktere aufgezwungenen Anspielungen (nicht Witzen !) weichen, die für den Großteil mit absolut nichts zu tun haben und aus dem Nichts kommen. Fast so, als ob es wirklich Seekühe schreiben würden. 

Punkt ist, dass "Ted" nun Seth MacFarlanes erstes großes Kino-Baby ist und ich kann getrost sagen, dass "Family Guy"-Fans hier aufatmen werden, denn sie bekommen genau DEN Humor, den sie schon bei der Serienvorlage genießen durften mit allem, was dazu gehört: Öftere Abzweigungen von der Hauptstory, so einige langgezogene Gags und erstaunlich oft auch das einfache Fehlen von Logik und Konsequenz (schon komisch so etwas bei einem Film mit einem sprechenden Spielzeug zu sagen). Es gibt dort nur so einige Twists, die einfach aus dem Nichts kommen, keinen wirklichen Sinn ergeben und nichts Wesentliches zur Handlung beitragen. Mark Wahlberg als John und Mila Kunis (Stimme von Meg) als Lori sind für diesen Streifen herrlich einseitig und eindimensional, ähnlich Seth MacFarlane selbst als Ted - bis natürlich die vor fünf Meilen vorhersehbare Wendung kommt, wo alle ihre Fehler einsehen und so weiter und so fort. Aber was sollte einem MacFarlane auch übrig bleiben, damit der Film nicht ganz zu einer leeren Hülle seiner selbst verkommt, weil er einfach nichts Vernünftiges mit der Handlung anzufangen weiß ?

Fazit: "Ted" ist ein Traum für alle "Family Guy"-Fans - ansonsten kann ich es keinem anderen risikofrei empfehlen.
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