Samstag, 2. März 2019

"Polar"

Story: Ein berüchtigter Auftragsmörder steht kurz vor seiner Rente und wartet auf die saftige Pension. Doch sein Arbeitgeber braucht das Geld selbst und will diesen daher ausschalten, bevor er das Geld in Anspruch nehmen kann...

Dieser Netflix-Originalfilm basiert auf einer Comicreihe, die lediglich mit Farb- und Lichteinsatz die eigene Geschichte erzählt, ganz ohne Dialoge in Sprechblasen - eine Verfilmung könnte sowas eventuell auch schaffen, aber dafür bräuchte es einen leidenschaftlichen Regisseur hinter dem Projekt und das war hier nicht wirklich der Fall. Visuell entschied man sich eher für einen - Achtung Wortwitz - vor allem polarisierenden Film: Entweder ist alles sehr kalt, trocken und trostlos oder sehr bunt, aufregend und knallig. Dabei lässt sich vor allem bei der zweiten Option eine gewisse frühpubertär-vulgäre Art erkennen; Hauptsache man kann bisschen mehr fluchen, nackte Haut zeigen oder brutal sein. Ich bin keineswegs prüde, aber entweder man geht dann die volle Distanz, setzt es interessanter um, bindet es mehr in den Film ein oder lässt es ganz bleiben. Hier ist es eher die Art des Films, einen unbedingt visuell zu reizen und die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu erregen, nicht ein erzählerischer Kniff.

Schauspielerisch gibt es hier natürlich den einzig wahren Mads Mikkelsen als Hauptdarsteller und er ist auch der sich noch zurückhaltende Lichtblick hier. Sicher, man könnte noch eine Vanessa Hudgens in einer Nebenrolle oder Matt Lucas als Bösewicht erwähnen, aber es ist Mikkelsen, der den Film tragen muss und das tut er auch recht mühelos (das Material ist ja nicht sonderlich herausfordernd). Das Material ist in der Regel recht simpel...natürlich erwartet hier niemand Shakespeare, aber das meiste Geschehen wirkt einfach wie eine Fantasie eines Frühpubertären, nur halt nicht zu aufwendig. Stellenweise ist das besagte Geschehen ja ganz passabel, aber nichts wirklich tatsächlich herausragend oder allzu neu/frisch - lediglich Mikkelsen hält einen beim Film und nichts anderes.

Fazit: Wenn man Lust auf etwas extrem Simples und Stumpfes hat mit einem großartigen Schauspieler oder man will einen Nachmittag totschlagen, dann ist "Polar" eine Möglichkeit. Ansonsten gibt es genug Alternativen mit deutlich mehr Argumenten für sich.

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