Sonntag, 31. Dezember 2017

In eigener Sache: Abschlussartikel 2017

Hi,

dies mag zwar der Abschlussartikel sein, aber 2017 wird nicht so ganz abgeschlossen sein. Es gibt immer noch einige Filme plus die Jahresabschlusslisten, die aufgearbeitet werden müssen - dank gewissen Umständen war es mir nicht möglich, wirklich alles noch in diesem Jahr abzuschließen; dies werde ich noch im Januar aufbereiten...ist eh ein ruhiger Monat für Filme, da kann ich auch noch Zeug aus dem letzten Jahr nehmen.

Ansonsten bleibt mir nur noch zu sagen, dass ganz egal wie das Jahr für jeden Einzelnen war, so ist das nächste immer ein Zeichen der Hoffnung auf Besserung oder Erhaltung des status quo. In dieser wahnwitzig großen und zugleich kleinen Welt voller verrückter und komischer Scheiße sollten wir uns alle auf unser Menschsein zurückbesinnen. Und somit einen guten Rutsch, wir lesen uns noch,

Rudolf

Freitag, 29. Dezember 2017

"Jigsaw"

Story: Jahre nachdem Jigsaw gestorben ist, finden sich neue Menschen in tödlichen Fallen und müssen um ihr Leben kämpfen...

7 Jahre nach dem letzten "Saw"-Teil kann man ja die Reihe noch einmal ausschlachten...denn eine andere Entschuldigung für diesen Teil gibt es schlichtweg einfach nicht. Die Struktur ist den anderen "Saw"-Teilen ähnlich und auch ansonsten beruft man sich hier leider meistens eher auf den Gore als psychologische Aspekte und so ist der Film höchstens für wirkliche Fans tatsächlich interessant.

Fazit: Unnötiges Aufwärmen einer eigentlich toten Franchise.

"Ferdinand"

Story: Ferdinand ist anders als andere Stiere, denn statt zu kämpfen, riecht er lieber an Blumen...

Wie mittlerweile kaum anders zu erwarten, kriegt man einen bunten und farbenfrohen Animationsfilm serviert - es ist 2017 eher die Ausnahme, dass man nicht mit sehr gut aussehender Animation daherkommt. Das Problem ist aber, dass Studios wie Disney, Pixar oder auch DreamWorks in der Lage sind, ihren Werken in der Hinsicht Tiefe zu verleihen und genau hier scheitert "Ferdinand". Sicher gibt es eine durchschnittlich umgesetzte Morallektion, aber dieser Film durchbricht einfach nirgendwo Barrieren und schafft es nicht einmal, das Versprechen des Posters zu erfüllen. Man würde meinen, die Beziehung zwischen Mädchen und Stier wäre der zentrale und emotionale Ankerpunkt des Films, doch dem ist bei weitem nicht so...stattdessen stehen meist platte Gags im Vordergrund.

Fazit: Harmlose und kurzweilige Unterhaltung für Kinder.

"Molly`s Game"

Story: Molly Bloom musste sich wegen ihrer Rückenverletzung vorzeitig von ihrer Skikarriere verabschieden und fing dafür an, Pokerspiele mit hohen Einsätzen zu organisieren...

Aaron Sorkin war vor diesem Film vor allem für seine grandiosen Drehbücher bekannt und dies ist das erste Mal, dass er sich auch als Regisseur versucht und er ist...ordentlich. Nicht so herausragend wie bei seiner Schreibarbeit, aber er kann sich da ja noch steigern. Wenn man nicht wüsste, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert, dann würde man die Handlung stellenweise glatt als absurd abtun und schauspielerisch leisten hier alle hervorragende Arbeit. Besonders hervorzuheben ist die Szene zwischen Jessica Chastain und Kevin Costner als ihren Vater, die unerwartet bewegend war.

Fazit: Wer auf eine unterhaltsame Weise eine etwas ungewöhnliche Geschichte erzählt bekommen haben will, der könnte einen Blick auf "Molly`s Game" werfen. Das erneut clevere Drehbuch wird vor allem von Jessica Chastain und Idris Elba unterstützend mitgetragen und es ist lediglich schade, dass der Film erzählerisch etwas ungerade sein kann.

"Alles Geld der Welt"

Story: 1973 wird in Rom der Enkel des US-Milliardärs John Paul Getty entführt und die Entführer fordern 17 Millionen Dollar für seine Freilassung. Anders als der starrsinnige Großvater, der hinter der Sache nichts Ernstes vermutet, will seine Mutter Gail ihn unbedingt befreien und tut sich mit einem Vermittler zusammen...

Der Film hat unglücklicherweise deswegen Publicity bekommen, weil im Endstadium der Produktion die ganzen Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung in Richtung Kevin Spacey herauskamen, weswegen ihn Sony und Ridley Scott geschickt rausgeschnitten haben. Dies wurde vor allem dank eines knallharten Nachdrehprogramms und einem Christopher Plummer in Höchstform möglich; abseits des ganzen Skandals würde ich lieber ältere Menschen tatsächlich von älteren Menschen dargestellt sehen (ja, Kevin Spacey ist nicht der Jüngste, aber der Unterschied zwischen ihm und Plummer ist schon da).

Die Umbesetzung ausgelassen ist dies ein kompetent gemachter Thriller, der mal wieder zeigt, dass Ridley Scott ja doch tolle Regiearbeit leisten kann; in gewisser Hinsicht ist dies seine beste Arbeit seit Jahren. Christopher Plummer wird vermutlich für seine zweiwöchige Arbeit mit einer Oscar-Nominierung bedacht, Michelle Williams hoffentlich auch. Nichts gegen Mark Wahlberg, aber auch wenn er richtig gut ist, ist er nicht so gut wie die anderen beiden. Insgesamt ist dies ein von einem tollen Drehbuch gefüllter Thriller, der hier und da langatmig ist und auch noch eine etwas zu lange Laufzeit hat.

Fazit: Gut geschrieben, geschauspielert und gedreht - so sollte man diesen Film in Erinnerung behalten und nicht wegen dem Skandal.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

"Die Verlegerin"

Story: Journalisten von zwei verschiedenen Zeitungen werden 1971 bedrängt der Leserschaft nicht zu verraten, dass die Regierung den Vietnamkrieg schon lange geplant hatte und aktiv Desinformation betreibt um es zu vertuschen...

Vor "Ready Player One" hat Spielberg ja noch diesen kleinen Film übernommen, der als ein mit Stars gespicktes Drama sicherlich ein Oscar-Darling sein wird, zumindest bei den Nominierungen. Mich persönlich hat es jetzt nicht allzu stark ergriffen und da ist es Nebensache, dass Tom Hanks und Meryl Streep die Hauptrollen bekleiden. Das Thema ist natürlich brandaktuell mit den "Fake News", aber insgesamt bleibt der Streifen in der Hinsicht doch recht einseitig und versucht nicht, möglichst viele Seiten einer möglichen Debatte zu beleuchten. Insofern wird man sich in seinem bereits etablierten Sichtfeld bestens bestätigt fühlen...und ich freue mich währenddessen lieber weiterhin auf das nächste Projekt, das wieder mit möglichen Risiken verbunden ist.

Fazit: "Die Verlegerin" ist ein absolut vorhersehbares Spielberg-Drama, im Guten wie im Schlechten.

"Es" (2017)

Story: Eine Gruppe von Außenseitern sieht sich einem übernatürlichen Wesen ausgesetzt, gegen das sie scheinbar keine Chance haben, da dieses sich ihre Ängste annimmt und für sich ausnutzt...

Ja, obwohl dies nur der erste Teil einer Dilogie ist, vergleicht man dieses Remake verständlicherweise bereits mit dem ikonischen Fernsehfilm vor 27 Jahren mit Tim Curry in der Hauptrolle. Dieser hatte bereits für Angst und Schrecken gesorgt und das Image des Killerclowns endgültig in der Popkultur gefestigt. Die Kinder waren großartig, die Erwachsenen schwach und Tim Curry ein toller Clown; die Grusel waren eher minimal. Wie genau schlägt sich das rekordebrechende Remake, was sich auf die Fahne schreiben darf, erfolgreichster Horrorfilm aller Zeiten zu sein ?

Es hat mich zutiefst überrascht wie wenig Horror ich bei diesem Film empfand und dies liegt vor allem an zwei Faktoren: Übermäßig viel Blut und zu viele Sprungschrecks, die ich immer noch hasse. Sicher, gewisse Szenen machen einen angespannt und die Inszenierung insgesamt ist deutlich düsterer als beim Fernsehfilm, aber viel zu oft verdirbt man sich die Atmosphäre mit viel zu lauter Musik und fehlender Zurückhaltung bei der Exekution der Schrecken. Zumindest sind die jungen Schauspieler nehmen sich da gegenüber den früheren nichts und auch in diesem Fall werden einige Charaktere halbwegs bewusst vernachlässigt, sodass sie kaum über ihre Platzhalterrolle hinauskommen. Bestimmten Szenen wird einfach (vielleicht ja doch bewusst) eine Komik verliehen, wie sie in einer Komödie wohl kaum besser rüberkäme und das aufgrund von äußerst seltsamen und absurden Entscheidungen im Visuellen. Ob Bill Skarsgard besser ist als Tim Curry ? Er kann vielleicht eine Spur gruseliger sein, aber er ist bei weitem nicht so witzig und mir entzieht es sich völlig, warum ein Kind auch nur in die Nähe eines solchen Clowns gehen würde.


Fazit: Der erste "Es"-Teil ist furchtbar überbewertet in meinen Augen und bei weitem nicht des Horror-Throns würdigt, auf dem er gekrönt wurde. Nicht der schlechteste, aber auch nicht der beste Horrorfilm da draußen.

"Bright"

Story: In einer alternativen Welt leben allerlei magische Wesen neben den Menschen, was seinerseits zahlreiche Probleme mit sich bringt. Ausgerechnet in so einer Welt sollen ein Mensch und ein Ork als Polizistenduo eine mögliche Zerstörung der Welt verhindern...

Der erste massiv angekündigte und umgesetzte Blockbuster von Netflix mit einem Star-Regisseur und einigen Star-Schauspielern...ist leider bei weitem nicht so gut wie es die zahlreichen Ideen hergeben würden. Und es ist eben diese Story, die den Steifen so unnötig runterzieht - man wird in eine semi-realistische Welt hinengeschmissen, die immer wieder mit neuen Regeln daherkommt, die wiederum Fragen aufwerfen - z.B. warum in diesem Film einfach so aus dem nichts ein Drache gezeigt wird, obwohl vorher gar nichts darauf hingewiesen hat und Ähnliches gilt auch für andere Spezies. Wenn diese existieren, warum scheinen nur drei Spezies für dieses Universum relevant zu sein ? Zudem wird man von Lore aus der Vergangenheit erschlagen, aber dafür zu vage, um einen allzu stark für diese erstellte Welt zu interessieren.

Schauspielerisch ging mir Will Smith in "Bright" so richtig auf die Nerven, da er oftmals unnötig grausam gegenüber Joel Edgerton als Ork ist und hey, wenn die Geschichte das im großen Kontext hergeben würde, dann wäre es auch ok; so sieht man einfach nur fehlende Chemie zwischen den beiden Cops und das ist einfach der so ziemlich größte Genickbruch in einem Polizistenduo-Streifen - selbst Michael Bay hat das bei den "Bad Boys"-Filmen hinbekommen, weil dort die Zankereien noch mit einem Grinsen geliefert wurden. Der einzige Punkt, in dem "Bright" etwas erhellend sein kann, sind die Effekte und da merkt man die angelegten Millionen hier und da...solange der Film nicht zu dunkel bleibt.

Fazit: Insgesamt ist "Bright" ähnlich Ayers vorherigem Film "Suicide Squad", da der trendige Soundtrack das unterstützende Skelett des Films ist; "Bright" ist aber weniger dämlich und kann sich bei einer Fortsetzung auf ein nicht komplett langweilig wirkendes Universum mit einigen interessanten Ideen verlassen. Außerdem waren die Erwartungen nicht so groß, von daher konnte ich da nicht so stark enttäuscht werden.

Sonntag, 24. Dezember 2017

Weihnachts-Kritik: "Gremlins" (1984) & "Gremlins 2" (1990)

Wann gibt es eine bessere Zeit über die "Gremlins"-Filme zu reden als an Weihnachten ? Sicher, die herkömmlichen Filme zu diesem beschaulichen Fest sind eher Klassiker wie "Kevin - Allein zu Haus" oder irgendeine Variation von "Die Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens...oder man nimmt sich gleich "Stirb langsam" vor.

In "Gremlins" kriegt ein Junge bekommt ein mysteriöses Geschenk in Form einer schier unendlich süßen Kreatur von seinem Vater, doch muss er drei simple Regeln beachten. Tut er dies nicht, dann dürften ganz und gar nicht angenehme Sachen folgen...

Gut möglich, dass jemand diesen Film noch nicht gesehen hat und ich deswegen nicht den gesamten Verlauf offenbaren werde, aber ich sage nur so viel: Egal ob 1984 oder 2017, kleine Kinder oder sehr empfindliche Menschen sollten diesen Streifen lieber nicht sehen. Immerhin war dieser Film und dem zweiten "Indiana Jones"-Film "Tempel des Todes" (1984) beide Gründe für die Einführung einer weiteren Altersbewertung für die USA, da beides nicht brutal genug für Erwachsene war, aber brutaler als Filme für alle. Ansonsten würde ich diesen Streifen allen empfehlen, die eine Abwechslung zu Weihnachten haben wollen; außerdem wartet hier auf euch eine großartige Spielberg-Produktion mit tollen Momenten, Oldschool-Kreatureffekten, einem Ohrwurm-Theme und zu vielen Easter Eggs, um sie alle aufzuzählen. Mit anderen Worten: Ein liebevolles Produkt von Kennern des Filmeschaffens, Sci-Fi, Kreaturfilmen und ja, in gewisser Hinsicht auch Familien-Weihnachtsfilmen.

"Gremlins" zu toppen wäre ein nur zu schwerer bis nahezu unmöglicher Act gewesen, weswegen man im zweiten Teil auf die Parodie-Schiene ging. Keine Sorge, nicht auf die peinliche Art der meisten heutigen Parodien, eher auf die selbstironische Art; es wird beispielsweise wild um die Regeln herum diskutiert, Filmkritiker kriegen Saures und ein ganzer Fernseh-/Firmenturm voller Technik wird komplett von den Gremlins zerlegt. Anders als der erste Teil geht es hier nicht wirklich um eine Narrative, sondern um zahlreiche Möglichkeiten, Gremlins auf Menschen und Technik zu hetzen; es ist eindeutig eine Komödie und nicht ein Genre-Mix. Bei diesem Film würde ich erst bei entsprechender Laune eine Empfehlung aussprechen, da man nicht von vornherein auf eine komplett absurde und jegliche Ernsthaftigkeit vermissende Fortsetzung gefasst sein kann.

Mittwoch, 20. Dezember 2017

"Jumanji: Willkommen im Dschungel"

Story: 4 Jugendliche müssen in ihrer Highschool nachsitzen und entdecken dabei ein uraltes Spiel namens "Jumanji". Beim Starten und Auswählen der Charaktere werden sie in die Welt des Spiels reingesaugt und der einzige Weg, zurück in die reale Welt zu kommen, ist der Sieg...

Das Original von 1995 mit Robin Williams ist ein Kultklassiker und so ist es dank heutiger Umstände glasklar, dass man auch dieses ausschlachten wollte mit einem Reboot/Remake/Prequel/Sequel...und so stehen wir nun hier, 2017, mit einer "Jumanji"-Fortsetzung. Und die ist witzigerweise besser als es die Trailer oder der Gedanke an sich vermuten lassen.

Sicher, die Verbindung zum Original ist sehr hanebüchen und mehr oder weniger sinnlos, ebenso wie die Verbindung vom Namen her, aber sie ist jetzt auch nicht allzu störend. Im Grunde genommen nimmt sich dieser Streifen sogar recht erfolgreich zahlreicher Bestandteile/Klischees eines Videospiels an (Medipacks, Inventar, Anzahl an Leben) und schafft es auch, diese regelkonform und unironisch richtig einzusetzen. Eine weitere positive Seite ist das Spielen der meisten Beteiligten gegen ihren Typ, sprich Dwayne Johnson oder Jack Black sind dann entweder ängstlich oder sehr feminin in ihrem anfänglichen Erscheinen (da sich die Spieler an ihre Avatare gewöhnen müssen). Allein diese beiden Faktoren haben mich recht schnell für den Film gewonnen.

Negativ betrachtet sind die Computereffekte meistens doch zu offensichtlich und die Videospiellogik wird vor allem bei der Weltenbildung doch arg gebrochen, da man offensichtlich nicht nur das Areal rund um die Avatare sieht und eine bestimmte Quest sich kurzfristig ändert. Heutzutage wäre es vielleicht gar nicht mehr so seltsam, aber da das "Jumanij"-Spiel eines aus den 80ern sein soll, wirkt das Spiel seiner Zeit weit voraus. Kevin Hart spielt außerdem mal wieder nur sich selbst und kann öfters ermüden. Ansonsten hab ich nichts wirklich an einem Familienfilm auszusetzen, der kurzweilig definitiv Spaß machen kann.

Fazit: Ein ordentlicher Familienfilm für einen Abend !

Montag, 18. Dezember 2017

"Justice League"

Story: Eine Prophezeiung um einen Weltenzerstörer soll kurz vor der finalen Erfüllung stehen und so trommeln Batman und Wonder Woman kurzerhand ein Team zusammen, das dem Einhalt gebieten soll...

Nach "Wonder Woman" hab ich mir gedacht, dass der langjährige Konkurrent von Marvel endlich verstanden hat, dass man für die Überzeugung der breiten Masse einfach gute Filme machen muss; aber "Justice League" beweist auf jeden Fall, dass man scheinbar nicht wirklich was daraus gelernt hat. Es ist bei weitem nicht so ein Durcheinander wie "Batman v Superman" oder das Desaster von "Suicide Squad", aber es ist ein ganz großes Missverständnis zwischen Studio und Regisseuren (genau 2, da Zack Snyder nach einer persönlichen Tragödie die Post-Produktion ausgerechnet an Joss Whedon übergeben hat). Das Studio will weiterhin einen seriösen und epochalen Film, Snyder ist sehr in grandiose Bilder verliebt und Whedon hat ein Gespür für Gefühle und Comedy. So ist "Justice League" ein Film ohne tatsächliche Identität oder eigenen Platz im eigenen Universum.

Es funktionieren gefühlt doppelt so viele Sachen nicht wie die, die funktionieren - immerhin eine Steigerung und dennoch sehr frustrierend. Die Justice League ist ja das Äquivalent der Avengers und diese wurden ja sorgsam über eine Reihe von Filmen aufgebaut und etabliert, bevor sie als Gruppe auftauchten. Hier etablierte man eigentlich nur Wonder Woman vernünftig und der Rest wirkt unfertig oder gänzlich unbeachtet; mir entzieht sich einfach die Logik, wie ein Zuschauer mit 3 frischen Superhelden in einem Teamup zurechtkommen will, bei dem auch noch ein brandneuer Bösewicht eingeführt wird. Insofern täte DC/Warner besser dran, lieber direkter von den Marvel-Filmstudios zu kopieren, zumindest die Struktur des Universums, bzw. die Herangehensweise an sich. Größtenteils wirkt der Film einfach wie ein Videospiel, wo es kaum Konsequenzen gibt und alles einfach nur irgendwie passiert; tiefgreifende Emotionen sind quasi nicht existent und aufregende Actionszenen sind auch rar. Achja, scheiß auf Flash - er hat zwar die beste Szene, aber er ist auch der nervigste Charakter, mit Abstand.

Fazit: "Justice League" ist einfach eine groß aufgedunsene Unordnung ohne tatsächlichen Sinn und Verstand und noch viel wichtiger, ohne eine bestimmte Identität. Ein weiterer enttäuschender Film von DC/Warner und ein weiterer enttäuschender Blockbuster.

Donnerstag, 14. Dezember 2017

"Star Wars: Die letzten Jedi"

Story: Die Rebellion ist kurz vor dem Kollaps vor der Ersten Ordnung und die letzte Hoffnung liegt auf den Schultern des zurückgezogenen Jedi-Meisters Luke Skywalker...

Episode 7 durfte sich ja vor allem der Kritik aussetzen, dass sie zu sehr nach Episode 4 kam und ja, strukturell und inhaltlich kann man dem wirklich kaum widersprechen. Obwohl es damals nötig war, den Fans zu zeigen, dass man "Star Wars" nicht vergessen hat, wanderte man dennoch stark auf bewanderten Pfaden. Episode 8 gibt auf jeden Fall eine neue Richtung vor - gut wie schlecht.

Ja, es gibt immernoch einige Parallelen zu früheren Episoden, aber vielerlei Entwicklungen werden absolut entgegen oder auch nur etwas in andere Richtungen gekehrt als erwartet und dies ist bei einem so großen Film wie "Star Wars" sehr mutig und verlangt auch den Willen zu Veränderungen. Außerdem hat dieser Film einige tolle Actionszenen, einzelne grandiose dramatische Szenen und fantastische Bilder. All das ist sehr gut und sogar teilweise einige der bisher besten Sachen innerhalb des Franchises.

Das große Aber liegt bei der Handlung und der Umsetzung dieser. Es ist teilweise unmöglich, die Schwächen des Streifens gut zu erklären ohne zu spoilern, aber ich kann es auch nur versuchen. Um es milde zu sagen, gewisse Ideen und Entscheidungen sind nicht nur absurd, sondern auch noch derartig "lächerlich" umgesetzt worden, sodass der Film zu einer Farce verkommt. Neben solchen höchst fragwürdigen und erschütternden Entscheidungen ist da noch die sehr lange Laufzeit, die problemlos ohne eine tiefer gehende Nebenhandlung hätte so um die 30 Minuten kürzer ausfallen können. Eben die Handlung mitsamt all den kleinen und großen Ideen und deren Umsetzung könnte für bestimmte Leute (wie mich) ein Dealbreaker sein und das große Ganze ungenießbar machen. Weder die Musik, noch Schauspieler, noch Regie noch irgendwas anderes, aber eben der Kern ist einfach uneinheitlich und versucht zu oft etwas zu sein, was zum Rest nicht passt.

Fazit: Episode 8 hat mich mehr verwirrt als irgendein anderer Film dieses Jahres, da er überhaupt nicht weiß was er wann sein will; die grundlegendsten Elemente greifen überhaupt nicht ineinander und ich weiß meinerseits überhaupt nicht, was den letzten Schnitt und das Konzept dieser Episode bewegt und bestimmt hat. Letztendlich bin ich noch immer voller widersprüchlicher Emotionen und Eindrücke, aber wenn man mich dann endlich zu einer Wertung zwingen würde, fiele dieser negativer als positiver aus.

Serien-Kritik: "Big Mouth" Staffel 1

Story: 5 Kinder stehen an der Schwelle zur Pubertät, die alles andere als schön zu sein scheint...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: Der Sportlehrer. Bei weitem der unlustigste und absolut unnötigste Charakter in der gesamten Scharade.

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zu dieser Serie: Die Animation ist absolut scheußlich und unansehnlich (was vermutlich das Ziel war), der Humor ist infantil und sex-besessen (ebenfalls Absicht) - aber alles, egal ob Humor oder sonstige Dialoge ist so simplistisch, flach und unironisch gehalten, sodass ich absolut nicht verstehe, warum diese Serie so angepriesen wird. Sicher, es gibt absurde Ideen wie das mit dem Hormonmonster und diese haben auch sichtbares Potenzial; es ist nur, dass die Drehbuchschreiber entweder absichtlich das Potenzial nicht nutzen wollten oder es schlichtweg nicht können. Ihr aufgebautes Universum unterliegt keinerlei Regeln und so verkommt "Big Mouth" zu einem großen Insider-Witz für Outsider...bzw. zu einer Sache, die eventuell im Moment des Umstands Pupertät witzig sein würde, aber ansonsten nichts langlebiges für anspruchsvollere Gemüter. Keinerlei Empfehlung meinerseits !

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Serien-Kritik: "Better Call Saul" Staffel 3

Story: Die Rivalität zwischen Chuck und Jimmy erreicht ungeahnte Höhen, Kim muss sich als Kanzlei-Chefin beweisen und Mike versucht sich aus unnötigen Schwierigkeiten rauszuhalten...

Lieblings-Charakter: Dies ist eindeutig Chuck McGills Staffel und Michael McKean schafft es mitsamt eines tollen Drehbuchs, die gesamte Problematik des einzigen Charakters darzulegen, der James McGill/Saul Goodman am längsten kennt. Sicher, sein Bruder Jimmy und auch Kim haben durchaus ihre dramatischen Momente, aber für mich gehört diese Staffel ganz klar ihm.

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Episode 10 "Laterne". Einfach wow. Ein starkes Finale. Alles andere wäre ein Spoiler.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Seit der zweiten Staffel war ich sehr gehypt und in gewissen Bereichen wurden meine Erwartungen bei weitem übertroffen; besonders was die Dynamik zwischen den McGill-Brüdern angeht. Andererseits kann man noch so einiges aus Charakteren wie Kim und Mike rausholen, besonders die erste hat da nicht so viel Entwicklung gehabt wie in der vorigen Staffel. Das starke Ende macht einem das Warten auf die vierte Staffel aber unglaublich schwer !

Dienstag, 12. Dezember 2017

Anime-Kritik: "Fate/stay night: Unlimited Blade Works" (2014-2015)

Story: Es herrscht ein erbitttlicher Kampf um den allmächtigen Heiligen Gral zwischen jeweils sieben Magiern, die zu ihrer Unterstützung auf jeweils einen Helden aus der Geschichte/Sagen zurückgreifen können. Unvorhergesehene Umstände sorgen dafür, dass ein unbeteiligter Schüler in diesen ewigen Kampf hineingezogen wird...

Lieblings-Charakter: Sicher, die menschlichen Protagonisten sind recht ergreifend und man fiebert schnell mit ihnen mit, aber mein Favorit ist eindeutig eine bestimmte Beschwörung, von der ich nicht einmal sicher bin, ob ich diese verraten soll. Die meisten haben eine bestimmte und vereinnehmende Persönlichkeit, aber diese bestimmte Beschwörung repräsentiert diesen einen bestimmten Helden mit so viel Charisma, so dass jeder andere Charakter im Vergleich zu ihm verblasst. Ich hasse es auch, extrem vage zu sein, aber eine der besten Sachen des Anime sind definitiv die Beschwörungen und das Herausfinden, wem sie nachempfunden sind.

Ungeliebter Charakter: Shinji. Irgendwie war er so...langweilig wahnsinnig und nicht interessant wahnsinnig. Aber der Anime gibt ihm eh kaum Zeit zur Charakterentfaltung.

Lieblings-Episode: Episode 22 "Ein Wintertag, ein weiterer Heimweg". In dieser Episode passiert nicht viel an Action, aber was hier an Action fehlt, wird an Emotionen wiedergutgemacht. Ich habe aber auch eine gewisse Schwäche für diese "Wir bereiten uns auf den letzten Kampf vor"-Szenen/-Episoden.

Meine Meinung zu diesem Anime: Eine absolute Empfehlung meinerseits für einen Anime, der eine geniale Idee superb umsetzt und in allen Belangen überzeugt...fast in allen. Er hätte nur einigen anderen Charakteren mehr Zeit geben können und etwas von Dialogen anderer wegschneiden können, aber dies ist Kritik auf einem hohen Level. Zugegeben, man braucht etwas Einstiegszeit, aber wenn man erst mal tief drin ist, dann kann man nicht mehr so leicht mit dem Schauen aufhören und ich könnte kaum eine größere Empfehlung für eine Serie oder einen Film aussprechen.

Samstag, 2. Dezember 2017

"Coco"

Story: Der junge Miguel will unbedingt trotz der Familientradition ein Gitarrenspieler werden und gelangt beim Tag der Toten versehentlich ins Totenreich. Nun braucht er die Hilfe eines verstorbenen Verwandten, um wieder zurückzufinden...

Pixar ist ein Studio, das bereits zahlreiche Meisterwerke herausbrachte und bei dem man sich immer auf einen neuen Film freuen darf - unter anderem, weil dieses Studio allerlei Ideen umgesetzt hat und diesmal geht es um den mexikanischen Tag der Toten. Was ich Pixar erneut extrem hoch anrechne, ist die Qualität der Animation, die in gewisser Hinsicht den Standard des Genres vorgibt und daran hab ich auch gar nichts zu rütteln. Die Handlung, Charaktere, Lieder, Moral und auch der emotionale Höhepunkt, all diese Sachen sind gut umgesetzt, aber das ist auch das ausschlaggebende Wort: Gut. Von Pixar erwarte ich persönlich mitunter das Beste, was das Animationsgenre so bieten kann; frische und/oder ungewöhnliche Herangehensweisen an bereits bekannte Geschichten mitsamt ergreifenden und zeitlosen Charakteren...hier jedoch ist alles "nur" gut. Abseits der Umgebung ist dies eine allzu bekannte Handlung, die auf bereits bekannten Pfaden wandert - dies ist alles andere als mies, aber von Pixar hab ich einfach nur mehr erwartet, als nur "gut".

Fazit: "Coco" ist ein guter Animationsfilm, bringt aber nichts Frisches oder großartig Neues rein.

Mittwoch, 29. November 2017

"The Disaster Artist"

Story: Greg Sestero will endlich einen Durchbruch als Schauspieler in Hollywood haben, doch die Filmindustrie ist hartes Business. Zufällig macht er Bekanntschaft mit dem mysteriösen wie exzentrischen Tommy Wiseau, der mit ihm zusammen seinen Magnum Opus "The Room" drehen möchte...

Ich habe das Glück gehabt, das Original-Meisterwerk "The Room" von Tommy Wiseau gesehen zu haben und kann stolz behaupten, dass obwohl James Franco hier die Leistung seines Lebens gibt, er dennoch nicht die Essenz eines der mysteriösesten Figuren der Filmbranche und vielleicht sogar der Weltgeschichte rüberbringen kann - aber genug, um ernsthaft als Oscar-Kandidat zu gelten. Er schafft es zudem auch noch als Regisseur, seiner Figur nicht nur die Eigenheiten des Vorbilds, sondern auch noch eine gewisse Tragik zu verleihen; in diesem Sinne sehe ich "The Disaster Artist" als eine Art Burtons "Ed Wood" für die heutige Zeit. Ebenso wie es Burton wichtig war, dem schlechtesten Regisseur aller Zeiten Profil zu verleihen durch dessen unerschütterlichen Optimismus, der ebenso stark vorhanden war wie dessen Unvermögen, so ist Wiseau zwar auch ein absoluter Nichtskönner mit einer romantisch anmutenden Leidenschaft für das Medium Film.

Natürlich sind die ganzen Memes/Gags rund um den Kultfilm hier auch drin, aber erst durch seine Tiefe (besonders wenn es um die Freundschaft zwischen Wiseau und Sestero, der von Francos Bruder Dave gespielt wird, geht) gelingt James Franco ein erstaunlich ergreifendes und begeisterndes Biopic, welches sogar inspirierend wirken könnte. Mich zumindest würde es nicht überraschen, wenn dieser Film einige Oscars mitnimmt und das wäre doch das Höchste der Ironie.


Fazit: "The Disaster Artist" ist so komisch wie traurig und so unterhaltsam wie belehrend und zwar egal, ob es um Filme machen oder menschliche Beziehungen geht. Definitiv einer der besten Filme des Jahres !

Mittwoch, 22. November 2017

"Thor: Tag der Entscheidung"

Story: Zwei Jahre nach seinem letzten Treffen mit den Avengers ist Thor auf der Mission, den Ragnarok (die Apokalypse) für seine Heimat Asgard und das gesamte Universum zu verhindern. Wenn da nur nicht Familie dazwischen kommen würde...

Die ersten zwei "Thor"-Filme waren bei weitem keine Desaster, aber irgendwie auch die "unbequemen" Bestandteile des Marvel-Filmuniversums; Thor ist an und für sich auch kein allzu leicht zu schreibender Charakter. Captain America hat seinen Patriotismus/strahlende Hoffnung, Iron Man ist ein geniales Bündel an Charisma, Hawkeye ist ein Durchschnittstyp, Black Widow eine Femme fatale mit einer tragischen Vergangenheit und Hulk ist die Marvel-Version von Jekyll and Hyde...Thor ist da eher so eine Art kopfloser Krieger-Gott, aber sein Charakter wurde in meinen Augen bisher nicht ganz so gut um Schichten erweitert wie es bei seinen Kollegen ist. Regisseur Taika Waititi entschied sich bewusst, dem eher blassen Thor etwas mehr Comedy und Persönlichkeit zu verleihen und da Chris Hemsworth tolles komödiantisches Timing besitzt, passt es wie die Faust aufs Auge und "Tag der Entscheidung" stellt sich als einer der bisher charmant-witzigsten Filme des Filmuniversums. Allerdings gibt es hier auch manchmal das Problem wie in "Dr. Strange", dass der Humor an einigen Stellen hinderlich gegenüber der Wirkung war - wenngleich es glücklicherweise nicht sehr oft vorkommt.

Abseits von Hemsworth kriegt Blanchett als der Bösewicht zwar nicht viel Tiefe, aber kann mit ihrem Charisma/Können durchaus in Erinnerung bleiben; ein Avenger-Kollege von Thor kriegt hier endlich auch etwas mehr Tiefe und Komplexität, aber der wahre Showstealer war ein Charakter, der allein von seiner Besetzung her viel zu genial war und absolut jede seiner Szenen frech stahl (den ich aber aus Spoiler-Gründen nicht verraten werde, dies nähme viel vom Effekt weg). Abseits einiger Charaktere und des Tons hat mir vor allem die "bunte Farbpalette" und die "opulente visuelle Größe" gefallen - mit anderen Worten, dieser Film hat eine eigene Identität und hat es so leichter, eigenständig zu sein, anstatt nur Teil eines großen Ganzen zu sein.

Wenn ich was kritisieren könnte, dann wäre es wie bereits erwähnt, eine nicht immer wohl portionierte Prise an Humor und außerdem das fehlende Gefühl einer Apokalypse. Sicher, es wird schon darüber geredet und das nicht zu wenig, aber ich würde als Zuschauer das Gefühl dafür auch gerne selbst kriegen, anstatt dass man mir nur davon erzählt.

Fazit: Insgesamt ist "Thor: Tag der Entscheidung" der mit Abstand beste "Thor"-Film, vor allem da der Titelheld an Profil und Persönlichkeit dazugewonnen hat. Wenngleich ich persönlich nicht die Dramatik im Finale spürte, funktionierte der Streifen für mich als Komödie. Wenn ein "Thor 4" kommt, dann würde mir ein konstanter Pfad durchaus gefallen.

"Geostorm"

Story: Um weitere Naturkatastrophen zu verhindern, hat die Menschheit ein Satellitensystem über der Erde installiert, um das Wetter zu kontrollieren. Doch als es außer Kontrolle zu geraten scheint, kann nur der Schöpfer dieses Systems es aufhalten...

Dieser Streifen steht und fällt mit der Meinung des Zuschauers für 90er Katastrophen-Filme wie "Independence Day" oder "The Core" oder "Twister", usw. Ich persönlich bin kein Fan dieses Genres und wenn ich mir einen Vertreter eines solchen Genres anschauen würde, dann höchstens für charismatische Darstellungen wie beispielsweise Will Smith und Jeff Goldblum "Independence Day" tragen. Hier jedoch ist nur ein verlorener Gerard Butler, er absolut nicht glaubhaft als ein brillanter Wissenschaftler ist; beim Rest ist da leider auch nichts zu holen. Die Effekte sind hier auch nicht so bahnbrechend, sodass wenigstens dies ein Grund für ein Anschauen wäre.

Fazit: "Geostorm" ist ein Film, der gefühlte 25 Jahre zu spät gekommen ist und einfach niemand hinter dem Ofen hervorlocken kann. Außer man steht auf Naturkatastrophen.

Freitag, 3. November 2017

"Wonder Woman" (2017)

Story: Diana lebt friedlich auf der Amazonen-Insel Themyscira, versteckt vor der Menschenwelt und wird von ihrer Königin-Mutter immer vor allem Bösen abgehalten. Doch als sie erwachsen wird, landet ein Mann versehentlich auf ihrer Insel und bringt sie dazu, sich mit den Gräueln des Ersten Weltkriegs sowie den Menschen an sich zu befassen...

Ich war ja bekanntlich kein Fan der bisherigen DC-Filme und bin auch kein Kenner des "Wonder Woman"-Charakters (da bin ich ein klassischer Fledermausmann-Fanboy) und ich kann daher ganz neutral und unvorbehalten sagen: Patty Jenkins liefert mit "Wonder Woman" den ersten richtig tollen DC-Film seit 2009 und festigt Gal Gadot endgültig als Schauspielerin. Doch was hat sie richtig gemacht, was Zack Snyder nicht machen konnte ? (Und ja, ich war sehr geschockt, als ich ihn unter "Story" bei diesem Film gefunden hab)

Dieser Film hat Charaktere, eine kohärente Handlung, Motivationen, Beziehungen und Charakterbögen ! Und da Patty Jenkins eine fähige Regisseurin ist, setzt sie diese 101-Tricks auch mehr als gut um, was umso härter ein Schlag ins Gesicht für Snyder sein sollte - wie kann es sein, dass man sich bei Wonder Woman die Mühe macht, die simpelsten Dinge zu beachten, was weder bei Superman noch bei Batman wichtig zu sein schien ? Und nein, das Studio kann man hier nicht als alleinigen Sündenbock benutzen, denn hier scheinen keinerlei fragwürdige Entscheidungen gefallen zu sein.

Gal Gadot nimmt die Rolle der Wonder Woman komplett für sich ein und bringt alle wichtigen Eigenschaften mit und ist weder eine schwache Frau noch ein steroidgepumptes Mannsweib; sie schaukelt verschiedene Emotionen sehr gut und zeigt nun final, dass sie nicht bloß ein hübsches Gesicht ist, sondern durchaus eine gute Schauspielerin ist. Chris Pine als ihr Schlüssel zu den Menschen harmoniert perfekt mit ihr und liefert ebenfalls eine gute Leistung ab - die beiden sind da auch wirklich die tragenden Säulen des Films und es sind die kleineren Momente zwischen dem Paar, die einem den Film versüßen und gen Ende gab es noch eine Sache, die ich schmerzlich bei den Snyder-Filmen vermisste, nämlich das Gefühl, dass es mir nicht egal ist, sondern mich sogar mitnimmt. Dies ist auch ein Zeichen dafür, dass der Film funktioniert.

Visuell und audiomäßig ist an "Wonder Woman" nichts wirklich auszusetzen, denn es sieht fast immer einem Comic entsprungen aus. Wenn es etwas zu viel der Effekte wird, dann im Finale - sicher, es ist alles fake und unmöglich umzusetzen, aber man kann auch ein bisschen übertreiben was Computereffekte angeht. Ansonsten gibt es von mir Bonuspunkte dafür, dass sich der Film tatsächlich Farben und schockschwere Not, doch tatsächlich Spaß erlaubt - man kann es doch tatsächlich kaum glauben, dass DC sowas erlaubt hat.

Fazit: Dies ist ernsthaft einer der besten DC-Filme überhaupt (also auch außerhalb des neuen Film-Universums) und er macht mich doch tatsächlich Lust auf die Justice League (was ich ernsthaft nicht mehr für möglich hielt) ! Aber hey, man kann ja auch das Ursprungsmaterial respektieren UND Spaß damit haben !

Sonntag, 29. Oktober 2017

"The Meyerowitz Stories (New and Selected)"

Story: Danny Meyerowitz leidet darunter, dass er einerseits nicht die Anerkennung seines egozentrischen Vaters Harold kriegt und andererseits dass seine Tochter Eliza von ihm in ein College wegzieht; nebenbei möchte sein ehrgeiziger Halbbruder Matthew das Familienhaus in Manhattan verkaufen und das Ganze kann nicht wirklich gut ausgehen...

Ich hätte nie gedacht, dass ich das sage, aber Adam Sandler könnte tatsächlich das Beste in einem Film sein und das mit Kollegen wie Dustin Hoffman, Emma Thompson oder Ben Stiller; man könnte gar sagen, er ist die emotionale Mitte und das mit absolut überzeugendem Schauspiel. Ob ich jetzt wie die Cannes-Leute gleich eine Oscar-Kandidatur raushole sei bezweifelt, doch falls dieses Jahr nicht genug Konkurrenten für ihn da sind, dann steht es vielleicht gar nicht mal so schlecht für ihn. Der Rest macht seine Sache souverän gut und man darf in nahezu gewohnter Woody Allen-Manier dysfunktionale Menschen beim Bewältigen zahlreicher alltäglicher und weniger alltäglicher Situationen beobachten und da diese Menschen als kantige Charaktere geschrieben wurden, kann einen dieses Drama nicht komplett kalt lassen.

Fazit: Vor allem mit einem überraschend tollem Sandler überzeugt dieses Drama vor allem die, die nichts gegen einen ruhigen Film haben. Man braucht auch die richtige Stimmung mitbringen.

Montag, 16. Oktober 2017

"Das Spiel"

Story: Jessie und Gerald wollen ihre Ehe aufpeppen und haben sich dafür weit abgelegen von allem in ein Haus für das Wochenende verzogen. Bevor Gerald seine Frau von den Fesseln am Bett freimachen kann, erleidet er einen Herzinfarkt und so geht es für die immer noch gefesselte Jessie um Leben und Tod...

Dies ist leider ein sehr guter Psychothriller, über den ich nicht sehr viel schreiben kann/darf, da ich ansonsten auch den gesamten Handlungsverlauf offenbaren müsste. Ich kann jedenfalls die großartige Dreh- und Schnittarbeit loben, sowie generell jeden, der mit der Cinematographie des Films zu tun hatte - er sieht nicht nur großartig aus, sondern ist stetig und stimmig spannend und schafft es konstant, die Erzählweise konsequent mit Bildern voranzutreiben. Sogar so sehr, dass die Dialoge nicht mal wirklich notwendig waren (aber Stummfilme sind nicht wirklich massentauglich). Schauspielerisch war hier niemand schlecht, aber wie sehr Carla Gugino den Film mit allem drum und dran getragen hat, ist bemerkenswert und es wird vermutlich an der Bias von der Academy gegenüber Netflix liegen, wenn diese bei der nächsten Oscar-Verleihung nicht einmal berücksichtigt wird.


Fazit: Spannend bis zum Ende ist "Das Spiel" ein gelungener Psychothriller mit einer brillierenden Carla Gugino, den man auf Netflix nicht verpassen darf !

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Serien-Kritik: "Better Call Saul" (Staffel 2)

Story: Jimmy will (auch Kim zuliebe) nur noch auf geraden Pfaden wandeln, doch seine wahre Natur kann man nicht ewig verbergen und hey, was macht man nicht alles für den Erfolg ?

Lieblings-Charakter: Jimmy McGill ist einfach genau so faszinierend wie immer und Bob Odenkirk stiehlt nahezu jede Szene, wenn er Jimmy spielt. Diese Staffel aber würde ich definitiv Kim Wexler und Jimmys Bruder Chuck zuschreiben, da beide recht interessante Charakterentwicklungen durchmachen. Erstere macht den vielleicht deutlichsten und radikalsten Wandel durch, besonders was ihre Moral betrifft und letzterer wird in dieser Staffel in gewisser Hinsicht seziert was seinen Charakter angeht.

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Episode 9 "Nägel mit Köpfen". Jegliche Entwicklung in dieser Staffel findet hier wohl ihre krasseste Zuspitzung und ich mag diese Episode am meisten aus der Staffel, da hier das Beste und das Schlimmste vom Saul Goodman aus "Breaking Bad" aufblitzt.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Ähnlich der Mutterserie bessert sich dieses Prequel gegenüber der ersten Staffel mit mehr Drama und Konflikt...und in diesem Fall auch etwas mehr wohlportioniertem Humor. Auf eine interessante und engangierte Art ist diese Staffel mehr oder weniger eine Blaupause für wiederkehrende Charaktere in "Breaking Bad" und man wird sich oftmals dabei erwischen beim Denken von "ja, das macht absolut Sinn und ja, so etwas ist typisch für XYZ". Oder mit anderen Worten: Ich bin sehr gespannt auf die dritte Staffel und hoffe, dass all die Konflikte und Entwicklungen in weitere interessante Richtungen gehen.

Montag, 2. Oktober 2017

"Kingsman: The Golden Circle"

Story: Nachdem Eggsy vor einem Jahr den Kingsmen half, die Welt zu retten, muss er es dieses Mal zusammen mit der amerikanischen Schwesterorganisation Statesmen machen...

Der erste Teil war eine kunterbunte Wundertüte, einerseits scharfzüngig das Spionen-Genre veräppelnd und andererseits mit inniger Liebe ehrend. Die Fortsetzung macht so ziemlich genau das, was man von einer Fortsetzung erwartet, nämlich mehr Action, mehr Humor und mehr Wahnsinn. Den Schauspielern kann man hier keineswegs einen Vorwurf machen und dem Regisseur auch nicht, aber das Drehbuch ist einfach viel zu überfüllt mit Nebenhandlungen, die einen über eine viel zu lange Laufzeit sehr schnell überfordern und übermüden. Man kann nur eine bestimmte Menge an wahnsinnigen und unrealistischen Sequenzen ertragen bis der Effekt nachlässt und man gelangweilt/nüchtern zurückbleibt.

Fazit: Der zweite "Kingsman" will einfach zu viel für sein eigenes Wohl und wäre besser darin beraten, seine Kreativität und seinen Wahnsinn in Bahnen zu lenken.

Freitag, 29. September 2017

"Alien: Covenant"

Story: 2014 brach das allererste Besatzungsschiff der Menschheit "Covenant" auf, um einen neuen Planeten mit 2000 Siedlern zu bevölkern, doch vor ihrer Ankunft werden sie aus dem Kryoschlaf von dem Androiden Walter geweckt - das Schiff wurde von einer Stoßwelle getroffen. Dabei empfängt die Crew ein seltsames Signal, das dem von Menschen gleicht und entscheidet sich, dem nachzugehen...

Ich fand schon "Prometheus" dämlich, aber "Covenant" sprengt einfach mal alle Grenzen was das angeht: Die Crew kann keinerlei Protokolle oder Sicherheitsmaßnahmen befolgen und ist gnadenlos Serienkiller-Xenomorphs ausgesetzt, die absolut unverwundbar sind...zumindest bis sie es nicht mehr sind. Es wird auf allerlei etablierte Regeln geschissen, von der Infektion über die Inkubation bis zum Reifen des Xenomorphs; vor allem die Intelligenz der menschlichen Crewmitglieder ist auf dem Rekordtiefstand und es ist ein reines Wunder, wie sie als Astronauten ausgewählt wurden und ein Android in Angesicht von Michael Fassbender hat ausgerechnet das meiste Charisma, die beste Darstellung und die meiste Charakterentwicklung. Gepaart mit obszön und lächerlich wirkenden Mengen von Computer-Blut muss man einfach zugeben, dass Ridley Scott die Magie verloren hat und nicht mehr dazu fähig zu sein scheint, die Franchise wieder großartig zu machen. Hier gilt das Gleiche wie schon bei "Stirb langsam", "Terminator" oder "Indiana Jones": Bitte keinen weiteren Film mehr machen, denn Leichenschändung ist einfach nicht cool.


Fazit: "Alien Covenant" versagt vor allem durch ein katastrophales Drehbuch und ein mangelndes Verständnis für Ideen und Machart der Franchise an sich seitens eines der Schöpfer. Bitte keinen weiteren Ableger mehr.

Donnerstag, 28. September 2017

"Brad`s Status"

Story: Brad führt ein gutes Leben mit einer Frau und Sohn, die ihn beide lieben und letzterer hat gute Chancen, demnächst an ein gutes College zu kommen. Doch als er dazu gebracht wird, mit seinen ehemaligen Freunden Kontakt zu haben, kann er nicht anders, als sich immer mehr zu hinterfragen, ob sein Leben auch wirklich so gut ist...

Die Handlung hört sich in gewisser Weise recht eintönig an und ja, trotz einiger Gags ist dies vor allem ein Drama. Je nachdem ob man als Zuschauer etwas mit Themen wie Depression und Mid-Life-Crisis etwas anfangen kann, wird man diesen Film entweder mögen oder nicht mögen. Obwohl alle Schauspieler hier sehr gut sind (und Ben Stiller eine seiner besten Leistungen bringt), so kann es manch einen sehr stark irritieren/langweilen/frustrieren, dass jemand in der Position von Brad ohne wirkliche finanzielle oder personelle Sorgen dennoch Gefühle von Frustration und dem Verpassen vom Leben an sich entwickeln und haben kann. Da ich persönlich diese Gefühle auch schon hatte, konnte ich Brad als Charakter gut verstehen und in gewisser Hinsicht sogar sympatisieren und somit finde ich den Film insgesamt auch recht gut als Drama.

Fazit: Ben Stiller führt eine klasse Schauspielertruppe an, aber der Gesamteindruck wird stark vom Zuschauer abhängen.

"The LEGO Ninjago Movie"

Story: Sechs junge Ninjas beschützen im geheimen ihre Stadt vor dem Bösen, doch müssen sie dabei vor allem zuerst lernen, als Team zu agieren...

Ich bin ein großer Fan des ersten LEGO-Films, ebenso wie des "LEGO Batman"-Films - beide sind nicht nur großartig animiert, sondern auch noch entweder gefüllt mit Herz und/oder Satire und sorgen somit für einen Mehrwert beim Wiederschauen. Der "Ninjago"-Ableger konzentriert sich hier auf eine spezifische Marke, die nicht gänzlich unpopulär ist, aber dennoch bei weitem nicht den Maßstab der letzten beiden Streifen kreieren kann. Hierbei kommt auch noch hinzu, dass man dieses Mal "nur" ein bloßes Abenteuer für die ganze Familie auf die Beine stellt, was insgesamt recht OK bis gut gelingt; man darf bloß nicht irgendwelche Überraschungen bei der Handlung oder thematische Auseinandersetzung mit der Marke erwarten - anders als mal wieder eine großartige Animation, denn diese gibt es auch hier.

Fazit: Keineswegs schlecht, aber eben auch nicht mehr als solide ist der "Ninjago"-Film der bisher schwächste aus der "LEGO"-Reihe - wenn auch nur, weil er sich auf seine Konventionen beschränkt.

Freitag, 22. September 2017

"To the Bone"

Story: Ellen leidet an Anorexie, was bei ihrer schwierigen Familiensituation eine noch schlimmere Auswirkung auf ihr Leben hat als sonst schon; ihre Stiefmutter sieht nach zahlreichen Therapien keinen anderen Weg mehr, als sie zu einem experimentellen Therapeuten zu schicken...

Netflix hat sich in der Vergangenheit nicht so stark mit eigenen Filmen bekleckert und war auch nicht allzu...delikat bezüglich sensibler Themen wie Suizid z.B. Meiner Meinung nach wird Anorexie an sich keineswegs stilisiert oder verschönert...eher das Gegenteil, was besonders in der zweiten Filmhälfte sichtbar wird durch einige krasse Szenen. Lilly Collins gibt eine durchaus überzeugende Darstellung als Ellen ab, der man sofort all ihre Probleme ansieht. Witzigerweise spielt hier Keanu Reeves den Therapeuten, der für mich einfach nur viel zu wenig eingesetzt wurde und sein Charisma an einer eher blasseren Rolle verloren gegangen ist. Ansonsten kann man noch sagen, dass der Streifen an sich recht gut gefilmt wurde mit teils recht farbkräftigen Bildern und auch der Soundtrack mitsamt dem Sounddesign sehr gelungen ist. Das Drehbuch an sich ist jetzt keine Katastrophe, aber die letzten 10 Minuten wirken sehr distanzierend und in meinen Augen auch irgendwo wie eine verpasste Chance - mag sein, dass man nicht allzu drastisch sein wollte, aber ich denke nicht, dass es der Dramaturgie schaden würde, hätte man eine andere Option gewählt.

Fazit: "To the Bone" ist weder Meisterwerk noch Totalausfall, sondern ein ordentlicher kleiner Film über Anorexie ohne Romantisierung dieser.

Mittwoch, 20. September 2017

Serien-Kritik: "Sherlock" (Staffel 4)

Story: Sherlock und John müssen sich der womöglich bisher stärksten Herausforderung stellen, nämlich der Bürde ihrer Freundschaft...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: So ziemlich alle eigentlich...irgendwie sind die Schreiber der Serie abgefallen in ihrer Qualität und haben fast alle Charaktere irgendwie auf verschiedene Arten "verschlechtert"; Motivation oder Charakterentwicklung sind beide Sachen, mit denen diese Staffel stark gehadert hat.

Lieblings-Episode: "Der lügende Detektiv", da zumindest die Idee an sich interessant war. Die Umsetzung an sich war jetzt nicht das Beste, was man hätte anstellen können, aber im Vergleich zu den anderen beiden Episoden ist diese die köhärenteste und schlüssigste.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Da ich nicht spoilern darf, kann ich auch nicht zahlreiche große Frechheiten verraten, denen man sich als Zuschauer in dieser Staffel aussetzt; es sei nur gesagt, dass Deduktion Instinkt weicht und Rationalität durch aus abstrusen Gründen entstandenen Gefühlen ersetzt wurde. Falls man eine fünfte Staffel tatsächlich anstrebt (und das ist laut den Protagonisten eher unwahrscheinlich), dann braucht man dringend bessere Drehbücher, die auch wieder in die Richtung der ersten oder zweiten Staffel geht. Ansonsten sollte man die Serie (unter anderem auch zu ihrem eigenen Wohl) absetzen und nicht weiter die Charaktere von Arthur Conan Doyle besudeln.

Serien-Kritik: "Bojack Horseman" (Staffel 4)

Story: Bojack hat L.A. im Sturm verlassen und alle scheinen im Leben voranzukommen: Mr. Peanutbutter kandidiert als Gouverneuer als Kalifornien, Princess Carolyn könnte womöglich endlich Glück als Ehefrau und Mutter finden, Todd realisiert weiterhin seine verrückten Ideen. Da ist aber auch noch ein junges Pferd, das dringend Bojack finden will...

Lieblings-Charakter: Hollyhook als Bojacks potenzielle Verwandte ist ein sehr ausgeglichen geschriebener Charakter, dessen Schwäche vielleicht nur die Naivität sein könnte und ansonsten sympatisch und hilfsbereit ist.

Ungeliebter Charakter: Ralph Stilton nimmt eine (ohne jetzt zu spoilern) recht negative Entwicklung an meiner Meinung nach und wird problemlos zu jemand, den man alles andere als mögen kann.

Lieblings-Episode: In dieser Staffel war es sehr schwer für mich nur eine bestimmte Episode rauszupicken, denn Episode 9 "Ruthie" und Episode 11 "Der Zeiger der Zeit" sind beide Beispiele für klasse bis herausragende Episoden wie man sie hätte kaum bis nicht besser machen können. Ich hab mich letztendlich für "Der Zeiger der Zeit" entschieden, da hier 1. Der krasse Animationsaufwand mitsamt zahlreicher kreativer Ideen bezüglich eines bestimmten Themas spricht schon für sich und 2. Die inhaltliche Behandlung mitsamt Charakterentwicklung hebt die Serie selbst auf ein neues Level und unterstreicht umso mehr, dass "Bojack Horseman" die zurzeit erwachsenste Serie ist.

Meine Meinung zu dieser Staffel: "Bojack Horseman" ist einfach eine Serie, die sich immer weiter entwickelt und immer mehr reift in allerlei Belangen, egal ob es der Humor oder Drama oder auch die visuelle Komponente ist - wenn man die Serienidee allein bedenkt, ist diese Errungenschaft (also das erstaunlich erwachsene Behandeln des Lebens an sich) als nicht herausragend genug einzustufen.

Samstag, 16. September 2017

"Emoji - Der Film"

Story: Das Emoji Gene ist ein Außenseiter unter anderen Emojis, da er anders als sie mehrere Emotionen ausdrücken kann. Er selbst möchte daraufhin nichts mehr, als sich nur auf eine Emotion festzulegen...

Ich habe persönlich nichts gegen Werbung in Filmen, wenn diese auf eine kreative oder unauffällige Weise umgesetzt wird, bzw. die Handlung und die Charaktere so gut sind, sodass mir die Werbung egal ist (gutes Beispiel wäre die Pepsi-Werbung in "Zurück in die Zukunft"). Was jedoch hier veranstaltet wird, ist jenseits jeglicher bodenloser Frechheit als etwas auf einem neuen Level zu bezeichnen. Sicher, der LEGO-Film und auch "Ralph reichts" sind auch in gewisser Hinsicht als schamlose Werbungen für LEGO, bzw. zahlreiche Videospiele anzusehen - aber mit einem kleinen Unterschied, nämlich dass diese beiden Filme sich akribisch Mühe machten, nicht nur die Kultur hinter den eigenen Produkten aufzuzeigen (und ihr Respekt zu zollen), sondern vor allem (schockschwere Not) einen guten Film zu machen mit Charakteren, Handlungslinien, Konflikten, usw. Hinter Emojis gibt es schlichtweg keine Kultur, da hätte man gleich einen Film über das Internet machen sollen.

"Emoji - Der Film" konzentriert sich definitiv auf das ihm Wichtigste, nämlich die Werbung, denn die Handlung ist nahezu nichts anderes als das Aufzeigen und Bewerben zahlreicher Apps wie "Candy Crush" oder "Just Dance". Der Werbeaspekt ist besonders dann stark zu spüren, als auf diesem amerikanischen Smartphone (also dem, in dem Gene und die anderen Emojis/Apps drin sind) eine eindeutig chinesische Chat-App festzustellen ist...knapp dahinter landet das Auftauchen der "Candy Crush"-App, von der so ziemlich alle markanten Bestandteile vorkommen.

Von Charakteren will ich generell schweigen, denn diese sind so blass und austauschbar, sodass ich dafür nicht einmal einen Ausdruck parat habe. So ziemlich jedes Klischee, egal ob charakterbezogen oder nicht, wird einfach mal mitgenommen und es gibt absolut keinerlei Überraschungen. Außerdem erwähnt der Film aus irgendeinem Grund Feminismus und lässt Patrick Stewart ein Stück Scheiße spielen und warum ich das genau jetzt schreibe ist genauso zufällig wie so ziemlich alles, was in dem Film passiert.

Positiv lässt sich höchstens die Arbeit des Animationsstudios selbst bewerten, aber im Jahre 2017 ist es leider nichts allzu Besonderes mehr, wenn man gut animierte Filme rausbringt, da kommt es eher auf den individuellen Stil an (was dieser Film nicht hat).

Fazit: Einer der kreativ miserabelsten Filme der letzten Jahre und vielleicht sogar überhaupt. Es kann fast nur noch aufwärts gehen.

Montag, 11. September 2017

Anime-Kritik: "Neon Genesis Evangelion" (1995)

Story: 15 Jahre nach einer schrecklichen Katastrophe, die die Hälfte der Menschheit ausgelöscht und seltsame Kreaturen namens "Engel" zu Tage fördert, gibt es drei ausgewählte Kinder, die mit Hilfe von hochentwickelten Kampfrobotern die Menschheit beschützen sollen...

Lieblings-Charakter: Misato Katsuragi als den Vormund des männlichen Protagonisten Shinji und das ohne jegliche Konkurrenz. Sie ist für mich einfach der komplexeste, vielschichtigste und interessanteste Charakter, da sie von Anfang an mit Charisma, Charme und Präsenz brilliert, was ich von den meisten anderen nicht so behaupten kann.

Ungeliebter Charakter: Asuka Langley. Sie bekommt zwar gegen Ende des Animes bisschen was an Tiefe, aber das kam in meinen Augen viel zu spät für einen Charakter, den man doch sehr lange begleiten (und ertragen) muss; größtenteils ist sie eine unausstehliche Nervensäge und Zicke.

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zu diesem Anime: Einer der Meilensteine der Animes, zweifellos - alleine die Animation kann auch noch nach 20 Jahren sich immer noch sehen lassen und was die Themen angeht, ist dies einer der komplexesten und tiefgründigsten. Wenn es darum geht, ob dies auch ein Meisterwerk ist, dann muss ich für mich aus dem tiefsten Inneren für "Ein meisterwerkliches Durcheinander" entscheiden. Zahlreiche Themen, Details und Handlungsstränge bauen sich im Laufe des Animes auf und nahezu keiner wird gegen Ende gelöst, stattdessen wird einem als Zuschauer mehr oder weniger liebevoll alles in die Hände gegeben, damit man sich selbst ein Bild machen kann. Ein sehr gewagter Ansatz, der in so gut wie keinem Fall glimpflich funktioniert, doch dies die Ausnahme bildet. Wird man mit dem Anime an sich glücklich ? Weiß ich nicht. Ist der Anime Pflicht für jeden, der sich auch nur ansatzweise für diese Kunstform interessiert ? Auf jeden Fall !

Freitag, 1. September 2017

"Girl`s Night Out"

Story: Fünf Freundinnen feiern an einem Wochenende einen Junggesellinnenabschied und bringen dabei aus Versehen einen männlichen Stripper um...

Positiv hervorzuheben sei auf jeden Fall die Chemie zwischen den Protagonistinnen, die teilweise sogar nah an Glaubwürdigkeit kommt und ansonsten ist der Soundtrack gar nicht mal so schlecht gewählt - ansonsten ist dies fast jede Komödie mit Drogen und Alkohol der letzten Jahre, nur eben mit einer Frauengruppe statt mit Männern und das Drehbuch ist sehr wechselhaft was Gags angeht (mal gut und mal schlecht). Ansonsten spielt sich dieser Film mehr oder weniger genauso ab wie jeder andere Vertreter des Genres und man darf keine Glanzleistungen/Überraschungen erwarten.

Fazit: Meh.

Mittwoch, 30. August 2017

"Kidnap"

Story: Karla Dysons Sohn wird vor ihren Augen entführt und sie wird vor nichts halt machen, bis sie ihn rettet...

Dies ist angeblich ein bereits 3 Jahre alter Film, der erst jetzt aufgrund zahlreicher Verlegerprobleme rausgebracht wird - und das einzig halbwegs gute hier dran ist eine hoffnungslos besetzte Halle Berry, die selbst mit ihrer besten Darstellung diesen Streifen nicht retten könnte. Trotz der simplen Handlung muss einem gegen Ende noch was vorgekaut werden, der Schnitt ist oftmals einfach zu hektisch und unübersichtlich, der Ton klingt im ersten Drittel am stärksten ungemischt/falsch abgemischt und der Rest lässt "Kidnap" wie einen billigen Direct-to-DVD-Film wirken.

Fazit: Sehr viele Dämlichkeiten und technisches Unvermögen machen "Kidnap" zu einem höchstens unterdurchschnittlichem Thriller mit einer verschwendeten Halle Berry.

Montag, 28. August 2017

"Death Note" (2017)

Story: Light Turner ist ein überdurchschnittlicher Schüler, als ihm eines Tages ein mysteriöses Notizbuch vor die Füße fällt und er schnell feststellen muss, dass man damit für ihn böse Menschen umbringen kann. Es dauert nicht lange bis die Menschheit seiner Persona als "Kira" huldigt und ein Detektiv namens "L" sich an seine Fersen hängt...

Ich werde diese Adaption auf zweierlei Arten bewerten, als Adaption eines Animes und als ein Film für sich.

Der Original-Anime war eine Art Thriller zwischen zwei gleich brillanten Persönlichkeiten mit einer Spur von Drama und schwarzem Humor. Dies hier ist eine fade Teenie-Romanze mit etwas Gore und Lärm. Und fehlender Subtilität. Light Yagami war ein cooler, schicker und kalkulierender Soziopath, der immer mehr zu einem herrischem Psychopathen mit Gott-Komplex degradierte - Light Turner ist ein weichgespülter Vollidiot, der oftmals aus Emotion statt Räson handelt und der erst im Finale einen Schachzug vollzieht, der komplett seinem etablierten Charakter widerspricht (dazu später mehr). L war ein introvertiertes, kühles und unkonventionelles Detektiv-Genie - der L hier wirkt anfangs vielleicht wie der den man kennt, aber er entwickelt sich sehr schnell immer mehr zu einem emotional fragilem Wrack, das alles außer schlau handelt. Ryuk ist ein passiver Beobachter, der als Todesgott nur aus purer Langeweile das Death Note erst in die Menschenwelt brachte und sich nun über Lights Entwicklung amüsiert - Ryuk ist extrem selten zu sehen und wenn, dann versucht er stets Light zu beeinflussen. Man kann somit halbwegs kurz zusammenfassen: Die Adaption versagt auf jeglicher Ebene, das Original-Material zu repräsentieren; thematisch, inhaltlich und auch auf Charakter-Ebene. Außer den Designs für Ryuk und dem Death Note selbst gibt es kein Element, das mich wirklich positiv auf dies als Adaption des Animes schließen lässt, eher das Gegenteil. Eine Adaption kann natürlich nie 1:1 stattfinden, aber wenn ich mich an die japanischen Realverfilmungen erinnere (zumindest an die erste, da ich nur die gesehen habe), dann kann man sich durchaus Mühe geben das Original zu verstehen und die Umsetzung dementsprechend anzugehen. Hier jedoch hat man sich bewusst gegen so ziemlich alles entschieden was das Original ausgemacht hat und es stattdessen mit etwas ersetzt, was nicht mal entfernt daran erinnert.

Als eigenständiger Film funktioniert dies aber auch nicht. Das Drehbuch ist absolut desaströs und zieht jegliche Anstrengung, jeglichen anderen Teil des Films hoffnungslos mit sich runter in die Tiefe; es gibt nahezu alle 5 bis 10 Minuten einen logischen Widerspruch, bzw. einen krassen Logikfehler, der nicht weiter im Verlauf des Films behoben oder auch nur erwähnt wird (alleine über das Auslegen der Regeln des Death Note könnte man ein Referat schreiben). Handlungstechnisch gaukelt man einem Ereignisse vor, aber diese haben kaum bis keinerlei Einfluss auf die Charaktere, egal welche. Dabei haben wir auch noch eine absolut leere Romanze zwischen zwei Hüllen von Charakteren, von denen einer ein Waschlappen ist und der andere eine hormonale Psychopathin - diese Romanze fühlt sich nicht-existent und oberflächlich an. Der Detektiv kann mit seiner Dämlichkeit nur deswegen nicht so stark auffallen, weil der Protagonist selbst das Nonplusultra in Sachen Idiotie ist und sein letzter "Zug" widerspricht allem, was vorher im Film selbst gezeigt und aufgebaut wurde (sprich, es kommt aus dem Nichts und fühlt ich unverdient an). Nahezu keinerlei Charakterentwicklung, meist schwache schauspielerische Leistungen (und einige sogar miserabel), ein desaströs dysfunktionales Drehbuch und eine fehlende Identität mit keinerlei etablierten Themen oder Tönen - die richtigen Zutaten für einen schlechten Film.

Fazit: Zusammenfassend versagt "Death Note" von 2017 auf nahezu jeder Ebene außer vielleicht dem Produktionsdesign, da es weder der Vorlage noch dem Anspruch ein kohärenter Film zu sein, gerecht wird. Anstatt eines psychologischen Thriller-Dramas kriegt man es hier mit einem "Final Destination x Young Adult"-Film zu tun, der sicher stellt, dass der Zuschauer möglichst nicht nachdenken oder fühlen muss.

Sonntag, 27. August 2017

"Birth of the Dragon"

Story: Der Film sollte eigentlich von einem fiktiven Kampf zwischen Bruce Lee und Wong Jack Man in San Francisco im Jahr 1964 erzählen...sollte...

Der Film ist zwar schon ein Jahr alt, aber wurde erst jetzt rausgebracht und dies ist normalerweise ein Zeichen dafür, dass man nicht so sehr an die Qualität glaubt (da ja keine bestimmte Zeit anvisiert wurde) - und ja, dies ist kein guter Streifen. Von dem was ich über Bruce Lee weiß, hätte man so viel mehr zeigen können (ja, auch vor seiner leider zu kurzen Schauspielkarriere), aber der Streifen entscheidet sich warum auch immer eher für seinen Schüler Steve. Wirklich ? Ein Film über einen der wichtigsten Lebensabschnitte eines der besten Martial-Arts-Kämpfers aller Zeiten und einen womöglich spektakulären Kampf und der Fokus ist ein absolut blasser, austauschbarer und leerer Charakter, den einfach nichts Besonderes ausmacht. Die wenigen Momente zwischen Lee und Wong sind eigentlich recht gut inszeniert, aber der Streifen scheint sich nahezu dagegen zu wehren, auch nur halbwegs so interessant zu sein.

Fazit: Insgesamt eine leere und fade Hülle von einem Film, der hätte großartig werden können.

Freitag, 25. August 2017

"Naked"

Story: Ron will bald endlich mit Megan heiraten obwohl so ziemlich alle dagegen sind, da Ron nicht der verantwortungsbewusste Mann ist. Als er dann mit seinem Trauzeugen einen drauf machen will, erwacht er nach einem Filmriss nackt in einem Fahrstuhl und muss dies auf dem Weg zu seiner Hochzeit immer wieder tun...

Ein weiter Netflix-Film, nur diesmal offensichtlich von "Und täglich grüßt das Murmeltier" und Konsorten inspiriert - nur leider fehlen hier Herz und Seele...und ordentlicher Humor. Ich mein, die einzelnen Darsteller sind nicht furchtbar, schlecht gedreht ist alles ja auch nicht, aber das Drehbuch ist einfach nicht gut genug, um solch ein Konzept vernünftig umzusetzen und in dem Fall ist es gleich einem Todesurteil als Produkt. Sicher, einzelne Gag-Ideen oder sonstige Einfälle klingen nett, aber wenn man es einfach nicht unterhaltend miteinander verknüpfen kann, dann nützen sie einem auch nichts. Die Laufzeit mag zwar nur knapp über 90 Minuten gehen, dafür fühlt sich der Film locker doppelt so lang an, was noch einmal ein Fingerzeig Richtung Drehbuch und in gewisser Weise auch Schnitt ist.

Fazit: Es ist einfach kein ordentlich zusammengesetztes Werk, das nicht einmal annähernd das Potenzial des Konzepts ausnutzt.

Donnerstag, 24. August 2017

"Killer`s Bodyguard"

Story: Michael Bryce ist einer der besten Bodyguards überhaupt, aber ist er gut genug, um den auch von ihm gehassten Auftragskiller Darius Kincaid als Kronzeuge vor einem Gericht gegen einen Diktator am Leben zu lassen ?


Vor allem Reynolds und Jackson können einen in diesem Streifen in den Bann ziehen - doch dies sei schlichtweg der Tatsache geschuldet, dass beide charismatische Persönlichkeiten sind; in diesem Film spielen sie mehr oder weniger eine extremere Version ihrer selbst. Gary Oldman dagegen wird in seiner stereotypischen Bösewicht-Rolle nahezu beschränkt und wirkt gänzlich wie aus einem komplett anderen Film. Neben den beiden Hauptdarstellern kann der Film allerhöchsten eher in der Action glänzen, denn hier und da gibt es Sequenzen, die durchaus die Messlatte von 2017 erreichen. Die größte Schwäche allerdings ist das Drehbuch, das weder die Handlung noch die Charaktere reich mit Inhalt und Tiefe beschenkt, aber ein Sommerfilm muss das ja auch nicht zwangsweise.

Fazit: Eine ordentliche Actionkomödie, die sehr stark von dem Protagonisten-Duo profitiert, was aber auch gleichzeitig ihre größte Schwäche ist.

Dienstag, 22. August 2017

"Logan Lucky"

Story: Jimmy und Clyde Logan haben kein Glück in ihrem Leben, doch ein geschickter Raubüberfall soll dies ändern...

Der Regisseur Steven Soderbergh ist auch bsw. für die "Ocean`s"-Trilogie verantwortlich und einige Parallelen wie der Aufbau und Durchführung des Überfalls, sowie die Art von Humor und sogar bestimmte Charakterzüge sind einfach nicht zu übersehen - wobei das hier keinerlei Kopie ist, eher eine Hommage. Anders als in den "Ocean`s"-Filmen ist die Motivation hier eher der bloße Geldwunsch und keine persönliche Vendetta oder ein "besseres" Motiv; ich schätze ich hätte mir für die charismatischen Darsteller (insbesondere Daniel Craig, der jede Szene stiehlt) einen etwas größeren/tieferen Handlungsrahmen als Geldwunsch erhofft.

Fazit: Ein guter und unterhaltsamer Film, der garantiert für eine gute Zeit sorgt.

Montag, 21. August 2017

Serien-Kritik: "Gotham" (Staffel 1)

Story: Der Mord der Waynes hat ganz Gotham in Aufruhr gebracht und setzt den frisch eingestellten Polizisten Jim Gordon vor einen weiteren für ihn zu lösenden Fall...

Lieblings-Charakter: Der Pinguin war ein asoluter Show-Stealer über die gesamte Staffel und klaute nahezu jede Szene bei der er dabei gewesen ist. Ansonsten könnte ich noch einige andere Charaktere wie Alfred, Falcone, Gordon, Bullock und Fish erwähnen, aber der Pinguin wurde einfach zu perfekt besetzt und gespielt, als dass ich jemand anderen bevorzugen könnte.

Ungeliebter Charakter: Barbara Gordon, Jims Freundin. Wenn "nervig" eine Frauenform hätte, dann wäre es sie und im späteren Verlauf der Staffel wird ihr Charakter umso verdorbener als vorerst gedacht.

Lieblings-Episode: Es gab zahlreiche tolle Episoden und ich entschied mich für Episode 16 "Der blinde Hellseher", aber nur wegen der Wende um einen bestimmten Charakter. Außerdem gibt es noch ein paar andere kleine Wenden und Entwicklungen, also basiert nicht alles nur auf diesem einen Charakter.

Meine Meinung zu dieser Serie: Meine Skepsis war nach einigen Folgen überwunden und ich war bereit, eine Serie über Gotham vor Batman zu sehen. Obwohl ich mit so einigen Verbindungen und Verwinklungen der zahlreichen Charaktere nicht so ganz einverstanden bin als Batman-Fan, so schafft es die Serie vor allem mit weiterem Verlauf, einen immer mehr zu packen und für dieses eigene Universum zu begeistern.

Freitag, 11. August 2017

"The Nut Job 2"

Story: Der Stadtpark soll vom Bürgermeister beseitigt werden und die Parktiere müssen das verhindern...

Die Animation ist wie erwartet gut und alles andere ist wie erwartet auf Kleinkinder-Niveau mit "subtilen" Verweisen auf Sachen aus dem echten Leben...z.B. dass der Bürgermeister eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten hat. Und mehr als lahme Witze für Kleinkinder bietet diese absolut unnötige Fortsetzung nicht.

Fazit: Müll.

Donnerstag, 10. August 2017

"Atomic Blonde"

Story: Das MI-6 schickt die erfahrene Lorraine Broughton los, um eine Liste aller Spione Berlins zu finden und das ausgerechnet im Berlin kurz vor dem Fall der Mauer, wo man niemandem trauen kann...

Charlize Theron und James McAvoy leisten wie gewohnt gute Arbeit mit ihren Charakteren so wie der Rest (unter anderem auch John Goodman, der eh nie schlecht sein kann) - doch das große Problem des Films ist es, diesen Charakteren die Motivation zu geben. Der chaotische Schnitt mit Szenen in der Vergangenheit und Zukunft wild mit der Gegenwart gemischt unterstreicht da höchstens die gelungene Action (die ja auch von den Leuten hinter "John Wick" konzipiert wurde), die so ziemlich der Highlight des Streifens ist (und hier und da sogar etwas kreativ sein kann).

Was mir ansonsten stark auffiel war die Nutzung des Soundtracks. Spätestens seit "Guardians of the Galaxy" wollen zahlreiche andere Filme mit Popsongs im Soundtrack eben diese so aggressiv wie möglich verwenden, um den Zuschauer zu gewinnen. Nur werden hier die Songs zumeist nicht allzu passend und teilweise recht bizarr in das Geschehen eingebunden, wenn z.B. kurz vor einer Actionszene ein Song sehr leise im Hintergrund läuft und dann seit Beginn auf voller Lautstärke tönt.

Fazit: Ein kalter und sich in Wendungen verstrickender Spionenthriller, dem die Seele fehlt, um mehr als nur Action zu bieten.

Mittwoch, 9. August 2017

"Valerian - Die Stadt der Tausend Planeten"

Story: Valerian und Laureline sorgen im 28. Jahrhundert für Ordnung in der Galaxis, doch ausgerechnet in einer friedlichen Weltraum-Metropole muss das Duo einen Virus eliminieren...

Der Original-Comic, auf dem dieser Film basiert, war eine der zahlreichen Vorlagen für wegweisende Weltraum-Opern wie "Star Wars", was in diesem Fall zu einem Nachteil führt - so viel wirkt bereits bei anderen Sci-Fi-Filmen und Konsorten gesehen und somit eher wie eine Kopie als eine bloße Anlehnung  rüberkommt. Und ich meine damit nicht nur Ideen und Konzepte, sondern teilweise ganze Szenen/Charaktere. Das gilt übrigens auch für "Das Fünfte Element", also dass Luc Besson sich auch daraus bedient hat (was irgendwo leichter zu verschmerzen ist, da es ja auch sein Film war).

Schauspielerisch ist dieser Streifen ein noch größeres Trauerspiel; Rihanna erwähne ich am besten gar nicht und die beiden Hauptdarsteller haben nicht nur keinerlei Chemie miteinander, sondern sind auch absolut falsch besetzt - DeHaan ist einfach kein Supertyp und Delevigne kann einfach gar nicht schauspielern. Die Geschichte selbst ist auch nicht der Rede wert: Man hat einfach nur eine Aneinanderreihung von Szenen, die nur irgenwie einen Sinn ergeben sollen, doch nie komplett kohärent sind.

Wenn ich etwas positiv hervorheben würde, dann die knalligen und bunten Farben. Ergo sieht der Film sehr schön aus.

Fazit: Visuell (und leider nur visuell) eindrucksvoller Film.

Sonntag, 6. August 2017

"Nobody Speak"

Story: Diese Doku behandelt zwei Fälle, in denen journalistische Arbeit durch das Eingreifen von geldschweren Leuten angezweifelt wurde...

Anders als die Roger Stone-Doku ist dies eine höchst manipulierende und doppelbödige Dokumentation, die bewusst die Narrative zum eigenen Gunsten verdreht. Die Pressefreiheit ist ohne Frage eines der höchsten Güter einer Demokratie und genau deswegen sollten bestimmte Methoden/Vorgänge/Motive der jeweiligen Zeitung/Senders/Netzwerks/etc. hinterfragt und kritisiert werden, um deren Transparenz und Aufrichtigkeit zu garantieren. Wenn also eine News-Organisation bereitwillig ist, gegen den Willen der Privatperson sein Sex-Tape nicht nur öffentlich zu machen, sondern dieses auch noch gaffend und herablassend zu bewerben - dann ist es klar, dass eben diese nicht gut da stehen wird und deren krachende Niederlage mitsamt Konkurs keine Folge von Journalistenfeindlichkeit ist (wo man natürlich noch einmal den derzeitigen amerikanischen Präsidenten erwähnen muss), sondern Folge von egoistischer Arroganz gepaart mit Elitismus, dem mit Hilfe von Millionen ein Ende gesetzt wurde.

Das zweite Beispiel der Doku ist da schon etwas besser nachzuvollziehen, wenngleich es Doppelmoral ist, wenn ein Journalist einer von Amazon kontrollierten Zeitung den Zuschauer vor der Kontrolle der Presse durch Milliardäre warnt. So ist diese Doku am Ende mehr heiße Luft als irgendwas anderes.

Fazit: Eher eine Farce als eine Doku.

Samstag, 5. August 2017

"Get Me Roger Stone"

Story: Diese Doku erzählt vom Leben und Schaffen eines gewissen Roger Stone, der seit Jahrzehnten die amerikanische Politik im Hintergrund aufmischt...

Bei dieser Netflix-Doku hatte ich Angst vor einer ideologisch involvierten Produktion und habe diese glücklicherweise nicht bekommen - so sehr die dunklen Seiten dieses Mannes beleuchtet werden, so sehr wird auch eine gewisse Anerkennung und Respekt für ihn seitens der Produzenten deutlich. Politik ist ein sehr schmutziges Spiel und egal auf welcher ideologischen Seite man steht oder was für Meinungen man vertritt, das Spiel wird nicht durch die Fairen und Braven gewonnen. Und genau das macht die Faszination rund um eine kontroverse Figur wie Roger Stone aus - er ist so durchtrieben, hinterhältig und kompromisslos wie genial, gewieft und kalkuliert. Eine Figur, die von Kritik unantastbar ist, verdient zurecht einen eigenen Film und ich bin froh, dass dieser sehr ausgewogen geworden ist.

Fazit: Eine klasse Doku über das, was hinter den Vorhängen der amerikanischen Politik vorgeht.

Dienstag, 1. August 2017

"Baby Driver"

Story: Baby ist ein begnadeter Fluchtfahrer seinesgleichen und selbst seinen Tinnitus hält er mit Musik in Schach. Als er ein Mädchen kennenlernt will er mit ihr durchbrennen, doch das Verbrecherleben kann einen nicht so einfach loslassen...

Edgar Wright ist einer meiner Lieblingsregisseure aufgrund seines Humors, Schnitts, der Ideen und vor allem weil er seine Leidenschaft für das Medium Film in jedem seiner Filme darstellen kann mit Style und Coolness. Und "Baby Driver" ist vielleicht sein bisher bester und feinster Film.

Das größte Plus des Films ist ohne jeglichen Zweifel der Schnitt. Alles, was bei "Suicide Squad" bezüglich dessen falsch gemacht wurde, wird hier meisterhaft umgesetzt: Da Musik eines der wichtigsten Themen des Films ist, wird diese (auf jeden Fall in bestimmten Szenen) synchron zu den Geschehnissen vor der Kamera geschnitten, was eine mitreißende Dynamik entwickelt und ganz im Stil von Wright ist. Noch beeindruckender ist dies, wenn selbst Actionszenen davon nicht verschont werden - kein Wunder, dass einige diesen Film als "Action-Musical" bezeichnen, ein Primus im eigenen Genre sozusagen.

Die Action (besonders die auf vier Rädern) lässt Sachen wie "Fast & Furious" wie Kindergartenproduktionen aussehen mit tollen Choreographien, Set-Design und Ideenreichtum. Schauspielermäßig kitzelt Wright nicht nur eine klasse, coole und abgeklärte Darstellung aus Ansel Elgort, sondern auch aus "Veteranen" wie Jamie Foxx, Jon Hamm oder Kevin Spacey (von dem es mal wieder schön ist, dass er eine gute Rolle in einem sehr guten Film spielt). Wenn ich jedoch einen kleinen Kritikpunkt äußern könnte, dann wäre das die Romanze der Hauptdarsteller, die nicht miserabel, aber auch nicht herausragend ist und gegenüber jedem anderen superben/klasse Element des Films abfällt.

Fazit: Der coolste Film des Sommers und vielleicht der coolste Film des Jahres; außerdem noch einer der besten "Auto"-Filme der letzten Jahre und einer der frischesten und spaßigsten Streifen seit langem. All das abgerundet mit einem Killer-Soundtrack macht "Baby Driver" wie bereits erwähnt zu einem der besten Filme von Edgar Wright.

Freitag, 28. Juli 2017

"Burning Sands"

Story: Zurich will mitsamt einiger anderer Jungs unbedingt in die Lambda-Verbindung der Universität zu kommen - egal was es kostet...

Dieser Film wird bloß durch die übertrieben sadistischen "Prüfungen" aufrechterhalten und in der Handlung fortgeführt; der Rest ist bloß ein Haufen von Nichts, da narrativ nichts zu passieren scheint und wir auch nicht wirklich irgendeinen der Charaktere wirklich gut kennenlernen. Ich habe außerdem nachher eine Kritik gelesen, die diesem Film jegliche Stereotype absprach - und das obwohl er voll davon ist, denn nahezu jeder Stereotyp, den man mit schwarzen Leuten assoziiert, ist hier drin. Die "Highlights" des Films sind die folter-ähnlichen Rituale, deren Auswirkungen nur allzu vorhersehbar sind.

Fazit: Wer auf das Quälen von schwarzen Menschen steht - nur zu, das ist euer Film ! Ich selbst fand ihn unglaublich langweilig, leer, nichtssagend und plump in seinen Versuchen, eine Geschichte zu erzählen.

Dienstag, 25. Juli 2017

"Dunkirk"

Story: Der Film umfasst die "Operation Dynamo", der bis dahin größten Rettungsaktion der Weltgeschichte, bei der über 300.000 Soldaten vor der Einkesselung der Nationalsozialisten vor der Stadt Dünkirchen von den Alliierten gerettet wurden.

Christopher Nolan ist unbestritten einer der besten zurzeit arbeitenden Regisseure; ich persönlich bin eher wegen seiner Art von Dialogen und hier und da zu erklärenden Erzählweise nicht so sehr von ihm angetan wie es zahlreiche andere sind. Insofern wird diese Kritik zwar nicht von einem Fanboy stammen, aber auch nicht von einem "Hater", da ich Nolans inszenatorische und technische Fähigkeiten kein bisschen anzweifle.

"Der Soldat James Ryan" von Steven Spielberg ist oftmals einer der ersten genannten Hollywood-Filme, wenn es um die Darstellung des zweiten Weltkriegs geht und zwar vor allem wegen einer packenden und emotional bindenden Narrative rund um Tom Hanks mit dessen Truppe, die nahezu ohne Unterstützung Matt Damon retten sollen - man ist als Zuschauer in das Wohlbefinden und Zukunft der Charaktere involviert, weswegen der Krieg um einen herum so vereinnahmte. Warum schreibe ich hier über "Der Soldat James Ryan", obwohl es um "Dunkirk" gehen sollte ? Weil mein Hauptgedanke während Nolans letztem Werk war, dass ich doch eher Lust auf Spielbergs Film habe.

"Dunkirk" ist mehr als superb gedreht, geschnitten, inszeniert und vertont worden - technisch kann man Nolan nur zu einer absoluten Meisterleistung gratulieren; visuell und tonal kommt es einem als Laie als ein nahezu perfektes Meisterwerk vor. Ich persönlich bin aber eher der Fan von Handlungen und Charakteren in meinen Medien und genau da, wo ich Nolan bei einigen seiner Werke kritisiert habe, ist kaum bis nichts da zum Kritisieren. Ja, Krieg und Nazis sind schlimm und dafür braucht man nicht sonderlich was an Handlung oder Dialog oder Charakteren; für mich persönlich ist dies aber mehr als nur offensichtlich und ich habe nicht eine Doku-ähnliche Erfahrung erwartet.

Fazit: Eine durch und durch obszön und maßlos epische Darstellung eines historischen Ereignisses nur ohne jeglichen Kern. Vielleicht bin ich einfach nur ein unwissender Tölpel, aber ich mag nun mal "leere" Filme weniger als die, die sich die Mühe mit Charakteren und Dialogen machen wollen.
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