Sonntag, 11. August 2019

"Der König der Löwen" (2019)

Story: Der Löwenprinz Simba kann es gar nicht erwarten, selbst König zu werden, obwohl sein Vater Mufasa ihm noch viel über das Geweihte Land beibringen muss. Als dieser jedoch scheinbar tödlich verunglückt, verlässt Simba seine Heimat und muss wieder zu sich und seiner Bestimmung finden, um der rechtmäßige König zu werden...

Ich bin wie Millionen von anderen Menschen auf der Welt mit dem Original von 1994 aufgewachsen und erachte es auch immer noch als einen der besten Disney-Filme überhaupt - egal ob die Macher ihre Idee ursprünglich von "Kimba" geklaut haben. Ebenso sind auch die Parallelen zu der Geschichte rund um Moses oder "Hamlet" eher zweitrangig, denn an und für sich hat der Streifen nicht nur allein kommerziell (war immerhin bis zur "Eisprinzessin" der erfolgreichste Disney-Zeichentrickfilm), sondern popkulturell und in den besagten Millionenherzen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Und wie bei so ziemlich allen "Live Action Remakes" seitens des Mäusekonzerns stellt sich natürlich die Frage: Warum zum Teufel sollte man eine Neuauflage rausbringen, die absolut nichts zum Original hinzufügt und nur auf Kasse dank Nostalgie aus ist ? Ganz genau der Grund, der im letzten Teil der Frage vorkommt und es stellt einen beunruhigenden Trend dar, den ich in einem anderen Beitrag besser thematisieren werde.

Dies ist wahrlich ein Remake, das im Prinzip nichts Neues der Geschichte verleiht, weswegen es sich nur als eine Tech-Demo betrachten lässt. Ja, die Computergrafik ist enorm weit fortgeschritten in den 25 Jahren seit dem Original und bald wird man vermutlich (fast) alles durch den Computer animieren lassen. Doch sei gesagt, wenngleich es sich etwas komisch anhören tut, dass der Film 1994 mit seinem Zeichentrick deutlich lebendiger und "seeliger" ausschaut als computeranimierte "echte" Tiere von heute. Die Charakterzüge und Eigenheiten jedweder Figur werden mit dem Pseudorealismus förmlich ausradiert, denn man kann schlichtweg schlecht bis kaum bis gar nicht eine Emotion vom Gesicht eines Tieres ablesen, außer es sind deutliche Extreme wie Freude oder Ärger. Der Humor, das Drama und die Epik verlieren durch diesen falschen Realismus ihren Glanz, was den fehlenden Sinn des Remake-Unterfangens noch einmal deutlich unterstreicht.

Fazit: Dieser Film ist einer der besten Argumente dafür, warum sich Animation nicht zwingend als Realverfilmung adaptieren lässt und dass Disney verzweifelter sein muss als man ursprünglich annahm.

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