Freitag, 23. März 2018

"Tomb Raider" (2018)

Story: Die junge Lara will partout nicht das Erbe ihres Vaters antreten, aber als sie durch einen Unfall dazu mehr oder weniger gedrängt wurde, offenbart sich ihr ein Geheimnis, das sie unbedingt lüften will...

2001 und 2003 gab es bereits zwei "Tomb Raider"-Filme mit Angelina Jolie in der Hauptrolle und diese waren...keine herausragende Meisterwerke der Filmkunst, aber auf ihre trashig-spaßige Art doch irgendwie unterhaltsam. Dieser Film möchte sich an dem Spiele-Reboot der Reihe von 2013 orientieren - und schafft dies mit Bravour. Stilistisch ist die Adaption kaum vom Spiel zu unterscheiden und es werden so viele Verweise und Szenen hergezogen, sodass man das Spiel an sich gar nicht zu spielen braucht, um dessen Handlung zu erleben. Abseits davon repräsentiert Alicia Vikander die "neue" junge Lara perfekt - sie hat keinerlei Persönlichkeit und ist eine ordentliche Actionheldin. Sie ist geerdet und wirkt halbwegs realistisch, bleibt dafür aber auch nicht länger im Kopf hängen.

Fazit: Es ist ein vermutlich besserer und kompetenter gestalteter Film, der dafür kaum mehr ist als eine Kopie des Spiels (ohne die Tasteneingaben) und ohne den Geschmack und Persönlichkeit der Jolie-Filme. Aber ist das Kopieren wirklich der Schlüssel zur besten Videospiel-Adaption ?

Sonntag, 11. März 2018

"Operation: 12 Strong"

Story: Unmittelbar nach den Anschlägen am 11. September 2001 sendete die US-Regierung 12 Männer nach Afghanistan, um gegen die Taliban und Al-Qaida vorzugehen...

Basierend auf einer von mir nicht gelesenen Biografie ist dies ein nüchtern betrachtet solider Kriegsfilm, der nichts besonderes macht. Wirklich gar nichts. Die Action ist OK, charakterlich oder handlungstechnisch darf man hier keinerlei Tiefgang erwarten; wenn man einen Kriegsfilm gesehen hat, dann sieht man hier nichts neues. Chris Hemsworth ist hier der Einzige, der auch nur halbwegs raussticht...je nachdem wie man das definiert; zumindest wirkt er hier nicht einfach wie Thor und das ist ja auch so ziemlich das einzig Erwähnenswerte an seinem Schauspiel.

Fazit: Wer dringend einen Kriegsfilm sehen will...bitte sehr.

Samstag, 10. März 2018

"Criminal Squad"

Story: Eine Bande gegen eine moralisch graue Polizei-Eliteeinheit und es geht um nicht weniger als ca. 500-800 Milliarden Dollar der Federal Reserve Bank. Wer wird das Nachsehen haben ?

Eins vorweg: Wer (inklusive mir) schon dachte, dass "The Dark Knight" sich gut bei "Heat" bedient hatte, der hat noch gar nichts gesehen. "Criminal Squad" meistert die zweifelhafte Kunst, "Heat" nahezu komplett oder vielleicht sogar vollständig zu kopieren, aber da ich "Heat" schon seit einer Weile nicht mehr gesehen habe, kann ich diese Aussage nicht zu 100% bestätigen. Deswegen bin ich mir einer individuellen Kritik zu diesem Film nicht wirklich sicher, da er wie ein buchstäbliches Remake wirkt, nur eben mit anderen Charakteren.

Was ich auf jeden Fall erwähnen kann, dann dass Gerard Butler einen guten Job macht als der wohl kompromissloseste Cop seit langem und einige Actionszenen sind wahnsinnig toll/spaßig/unterhaltsam gestaltet. Lediglich die etwas zu lange Laufzeit mit fast zweieinhalb Stunden und das verkorkste Ende hätte man sich sparen können - abseits davon ist dies das "Heat" für die Leute, die "Heat" noch nicht gesehen haben und es auch nicht wollen !

Fazit: Man könnte fast schon sagen, dass es "kriminell" ist, so dreist einen Film zu kopieren. In diesem Fall ist es zumindest eine grundsolide Kopie geworden, die durchaus einen Nachmittag wert ist.

Dienstag, 6. März 2018

Serien-Kritik: "Dark" (Staffel 1)

Story: Winden, 2019. Eine scheinbar ruhige und abgeschiedene Kleinstadt ist durchsetzt von Geheimnissen und seltsamen Ereignissen, die alle irgendwie zeitlich miteinander zusammenzuhängen scheinen...

Lieblings-Charakter: Charlotte Doppler, eine der Polizisten Windens. Einfach nur, weil sie von allen Charakteren am wenigsten ein Arschloch ist.

Ungeliebter Charakter: Witzigerweise Jonas Kahnwald, der inoffizielle Protagonist. Er ist einfach so blass und nichtssagend, sodass einem absolut egal ist, was mit ihm passiert; da schau ich lieber charismatischen Arschlöchern zu.

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zur Serie: Groß angekündigt als die erste deutsche Netflix-Produktion machte "Dark" auf sich vor allem durch absolut vage und nichtssagende Teaser aufmerksam. Und...die Serie ist weitesgehend nichtssagend geblieben, aber mir fehlt da auch vielleicht der Intellekt, um den tieferen Sinn zu begreifen. Positiv hervorheben möchte ich vor allem eine unorthodoxe Herangehensweise an das Thema "Zeitreisen", sowie eine mehr als einfach nur bedrückende Atmosphäre - man kann absolut nachvollziehen, warum ein normaler Mensch niemals lange in Winden bleiben wollen würde. Ansonsten liebt die Serie die totale Trostlosigkeit gepaart mit Waldaufnahmen und bedrohlicher Musik; so sehr, dass man meinen könnte, die Macher trauen den Zuschauern nicht allzu viel zu. Negativ möchte ich die Handlung hervorheben, sowie einige der Charakterzeichnungen...ja, es ist ja alles ganz nett mit der vielschichtigen und komplizierten Erzählung, aber im Endeffekt kommt dabei in meinen Augen einfach nichts Substanzielles raus. Zudem sind die meisten Charaktere nicht wirklich welche, sondern Abziehbilder von Menschen, die man auch so im echten Leben wahrnehmen könnte - dies kann man aber auch als positiv ansehen, nur dass hier diese Menschen in keinster Weise wirklich besonders oder interessant sind. Man schaut die Serie also eher um zu sehen, was demnächst passiert, warum alles so ist wie es ist und was der eigentliche Sinn überhaupt ist. Im Endeffekt wurde die meiner Meinung nach wichtigste und interessanteste Frage überhaupt nicht geklärt und man bleibt mit einem bitteren Geschmack zurück.
Abschließend möchte ich sagen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie jemand diese Serie mehrere Folgen am Stück gucken könnte und nur die Leute hier hängen bleiben, die aufgrund der Atmosphäre angefixt wurden.

Sonntag, 4. März 2018

Meine Tipps für die Academy Awards 2018

Und ich schrieb 2017 noch etwas von einer "politisch aufgeladenen" Filmlandschaft...war ich damals naiv. Ansonsten gilt auch dieses Jahr das selbe Prinzip bei diesem Beitrag: Ich fasse mich kurz und knapp bei den Kategorien, wo ich relativ sichere Vorhersagen treffen kann (mehr oder weniger).

Bester Film: Ich hätte ja persönlich gern "Three Billboards" als Gewinner, aber realistisch sind entweder "Get Out", "Lady Bird" oder "Call Me By Your Name".

Beste Regie: Könnte an absolut jeden gehen und jeder hätte es gleichwertig verdient. Greta Gerwig sehe ich aufgrund der akuten Frauen-Debatte aber leicht vor den männlichen Kollegen.

Bester Hauptdarsteller: Ich kann mir ein Duell zwischen Daniel Day-Lewis und Gary Oldman hier sehr gut vorstellen. Aber das derzeitige Klima könnte auch Neulingen wie Timothée Chalamet und Daniel Kaluuya eine Chance geben.

Beste Hauptdarstellerin: Alles andere außer Saoirse Ronan oder Sally Hawkins würde mich überraschen; persönlich würde ich es Frances McDormand gönnen.

Bester Nebendarsteller: Sam Rockwell wird da hoffentlich die Bude rocken, wenn er seinen ersten Oscar kriegt !

Beste Nebendarstellerin: Laurie Metcalf sollte das Baby sicher nach Hause schaukeln.

Bestes adaptiertes Drehbuch: Ich hoffe so sehr, dass "The Disaster Artist" gewinnt, nur damit Tommy Wiseau bei den Oscars auf die Bühne stürmt.

Bester Animationsfilm: "Coco". Alles andere ist Blasphemie.

Die visuellen Oscars gehen bestimmt an "Blade Runner 2049", soundtechnisches Zeug wird wohl zwischen "Baby Driver" und "Dunkirk" geteilt, wobei letzterer auch die "normalen" technischen Oscars kriegen wird.

Oscars 2018: "Die dunkelste Stunde"

Story: Im Mai 1940 steht Großbritannien vor einem Debakel in Dünkirchen, in dem zahlreiche Alliierte von den Nazis eingekesselt sind. Inmitten der Unruhen wird Winston Churchill Premierminister und muss eine stark verunsicherte Nation auf den harten und unerbittlichen Krieg einschwören...

Gary Oldman ist einer der zuverlässigsten tollen Schauspieler heutzutage und hier hat er womöglich seine Hochform erreicht - in Sachen Charisma und Eindriglichkeit kann ihm hier niemand das Wasser reichen. Hier kann sich jeder mit jedem zanken und/oder verstehen und niemand hat vor, Gefangene zu nehmen; wenn man sich für Politik und Geschichte interessiert, dann kommt für einen definitiv Spannung auf und man ist inmitten zahlreicher staatlichen Intrigen gefangen.

Fazit: "Die dunkelste Stunde" leuchtet vor allem dank Gary Oldman heller als man vermuten würde.

Oscars 2018: "Der seidene Faden"

Story: In den 50ern Londons fertigt der berühmte Schneider Reynolds Woodcock Kleider für hohe und angesehene Damen an. Abseits seines Talents ist er ein auf Rituale und Regeln festgelegter Mann, der dadurch schon unzählige Frauen in und aus seinem Leben treten ließ. Eines Tages lernt er in einem Restaurant die Kellnerin Alma kennen, die schnell zu seiner neuen Muse wird...

Einer der besten heutigen Regisseure mit einem der besten heutigen Schauspieler ? Hört sich nach einer Traumkombo an und das ist sie auch in gewisser Hinsicht. Paul Thomas Anderson liefert hier einen sehr ruhigen und größtenteils unaufgeregten Film ab, dessen Handlung sich ebenfalls meistens recht langsam entwickelt - insofern ist dieser Film nichts für Ungeduldige. Daniel Day-Lewis bringt mal wieder eine Hammer-Performance und setzt einen beeindruckenden Schlusspunkt hinter seine nicht minder beeindruckende Karriere; der Oscar ist ihm kaum zu nehmen. Der Rest des Films ist nicht direkt als ein Film zu beschreiben, sondern eher eine Verkettung von Ereignissen, die allesamt toll gedreht und geschnitten wurden - am Ende wird eine tiefgreifende Entscheidung getroffen, mit der einige nicht klar kommen werden und der ich selbst auch nicht komplett zustimmen kann.

Fazit: "Der seidene Faden" ist ein guter Film, keine Frage. Eher fraglich ob er auch das Interesse in einigen Jahren aufrechterhalten wird und sei es nur durch seinen Starschauspieler.
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