Freitag, 27. Februar 2015

"Focus"

Story: Trickbetrüger Nicky bandelt vorerst mit der kecken Jess an, da sie trotz mangelndem Können ihn reinlegen wollte. Nach zahlreichen Lehrstunden verlieren sich die beiden wieder aus den Augen...zumindest bis sie sich in drei Jahren wieder über den Weg laufen und Jess so ziemlich alles versucht, um Nickys Pläne zu vermasseln...

Für einen Film, der "Focus" heißt, verliert er sich aber recht oft in irgendwelchen Nebensächlichkeiten und Wendungen, wenngleich die letzte recht gut gelungen ist. Alles andere ist eigentlich recht OK, nichts absolut herausragendes, weder gut noch schlecht. Gäbe es nicht einen charismatischen Will Smith als Protagonisten (der hoffentlich mal langsam aus der Grube der schlechten Filme rauskriecht und hiermit anfangen wollte) und Margot Robbie hat richtig gute Chemie mit ihm, weswegen der Beziehungsteil aufgeht. Alles in allem ist dies Popcorn-Kino für zumindest einmalige Unterhaltung.

Fazit: Nichts Originelles, aber wenn man es einmal sieht, bereut man es nicht.

Mittwoch, 25. Februar 2015

"The Duff"

Story: Bianca ist die "DUFF" (Designated Ugly Fat Friend) in ihrer Clique und möchte sehr gern cooler werden, wobei sie den Sportler Wesley um Hilfe bittet...

Dies ist ein weiterer dieser Teenager-Filme, in denen das hässliche Entlein zum schönen Schwan gemacht wird...und weil das Ende wie so oft vorhersehbar ist, so ist die Machart komischerweise recht bitter ausgefallen. Bianca wird für den Großteil des Films fast schon mit Scheiße begossen und die Moral der Geschichte ist die, dass es OK ist, als potthässlich bezeichnet zu werden, weil irgendjemand da draußen noch hässlicher ist als man selbst ? Aus meiner bisherigen Mobbing-Erfahrung kann ich da nur sagen, dass das eine fürchterliche Moral ist und der Film versucht, dieser mit dem traditionellen "so wichtig ist Aussehen gar nicht" beizukommen, versagt aber gnadenlos.

Im Ernst: Die Protagonistin sieht ganz gut aus und man müsste erstmal ordentlich was machen, damit sie wirklich "hässlich" aussieht. Dann ist es wirklich schwer, die gute Aussage des Films tatsächlich zu glauben, wenn die Protagonistin wirklich absolut fertig gemacht wird, nur um dann am Ende ein Quäntchen aufgeheitert zu werden. Schätze das soll realistisch wirken, aber ich war erstmal halbwegs sprachlos von dem Verhalten von Biancas Clique. Ich hab mal was ähnliches erlebt und kann da schlecht sagen, dass so jemand wirklich ausgelacht werden würde. Besonders weil sie eben weder fett noch hässlich ist.

Fazit: Was für degenerierter Abfall das ist.

Dienstag, 24. Februar 2015

"Kingsman: The Secret Service"

Story: Die geheime britische Organisation "Kingsman" hat vor kurzem einen ihrer Mitglieder verloren und ist auf der Suche nach einem Nachfolger, während eine mysteriöse Terrorgruppe und das Verschwinden eines Professors aufgeklärt werden müssen...

DAS ist eine sehr angenehme Überraschung des relativ jungen Kinojahres ! Ich habe zuvor Vergleiche zu James Bond und Jason Bourne hierzu gehört und gelesen und das Ganze für einen schlechten Witz gehalten. Stellt sich raus, dass man einen Film auf keinen Fall nur anhand des Posters bewerten...denn "Kingsman" ist ehrlich gesagt zurzeit der beste Film des Jahres und ich persönlich erwarte ihn Ende 2015 in den oberen fünf Plätzen (außer all die Remakes und Fortsetzungen werden noch viel, viel besser).

Nicht nur gibt es hier reihenweise nahmhafte Darsteller wie Colin Firth, Mark Strong, Michael Caine, Samuel L. Jackson und noch mehr (apropos mehr: Hier gibt es eine der besten Cameos der letzten Jahre !). Samuel L. Jackson ist nebenbei absolut wahnsinnig in diesem Film und somit perfekt in dem hier geschaffenem Universum. Die Highlights sind aber auf jeden Fall die absolut hirnverrückte Actionsszenen, die einem Comic entsprungen sein müssten...was sie interessanterweise auch sind. Stilistisch und als eine Art Vorstellungs- und Vergleichshilfe würde ich Filme wie "Hot Fuzz" und "Kick-Ass" am ehesten hiermit vergleichen: Toller Cast, abgefahren schräger, selbstbewusster und nicht überheblicher Humor, sehr gute bis großartige Action - mit anderen Worten geiler Scheiß.

Fazit: "Kingsman: The Secret Service" wird wohl spätestens bis "Avengers 2" DIE Spaßbombe sein und ja, in Sachen Action ist dies harte Konkurrenz für 007 und Konsorten.

Montag, 23. Februar 2015

"Hot Tub Time Machine 2"

Story: Anstatt in die 80er reist das Trio dieses Mal zehn Jahre in die Zukunft...

Ich bin nicht der allergrößte Fan des ersten Teils: Er ist dämlich und er weiß, dass er dämlich ist. Man kann ihn also zumindest als Schwachsinnsfilm genießen. Der Nachfolger macht den großen Fehler, dass er dieses Mal keinerlei sympatischen Charakter zu haben - alle sind so ziemliche nervige Arschlöcher und die Gags sind nicht nur lahm und absolut zufällig, sie sind vor allem absolut faul erdacht worden. Mit anderen Worten ist dies ein absolut mieses Sequel und nicht mal die Mühe wert, dass man überhaupt über ihn spricht.

Fazit: Ein weiterer Stinker dieses Jahres.

Samstag, 21. Februar 2015

Meine "Oscars"-Favoriten 2015

Da ich die für mich am meisten störenden Sachen bereits in einem anderen Artikel aufgelistet habe, komme ich hier gleich zur Sache. In diesem Jahr habe ich maximal 3 Einträge pro Kategorie, also die 1. und 2. Wahl und wovon ich denke, dass es gewinnen wird. Mag exzessiv klingen, aber ich werde fast in keiner Kategorie dazu kommen, die meisten bleiben wohl bei 2. Und selbstverständlich: Es sind lediglich meine Tipps und ich erhebe keinerlei Anspruch, auch nur zu einem Viertel richtig zu liegen.

Bester Film: "Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" (weil es purer Charakterstreifen ist und perfekt auf die beste männliche Hauptrolle dieses Jahr zugeschnitten wurde)
2. Wahl: "Grand Budapest Hotel" (Wes Anderson würde ich es so richtig göhnen)
Wird vermutlich gewinnen: "Boyhood" (weil der Enstehungsprozess eines Films scheinbar absolut ausreicht, um ihn überhaupt erst zu nominieren)

Beste Regie: Alejandro Gonzales Innaritu (Alleine weil "Birdman" Keaton und Norton wieder zu Höchstleistungen brachte)
2. Wahl: Wes Anderson (einer meiner Lieblingsregisseure, bei dem der Oscar überfällig ist)
Wird vermutlich gewinnen: Richard Linklater ("Boyhood" war sein Baby und die Ambition verdient schon irgendwo Achtung)

Bester Hauptdarsteller: Michael Keaton (einer meiner Lieblingsschauspieler und da u.a. Jake Gyllenhaal nicht nominiert wurde, sehe ich seinen Gewinn durch niemand ernsthaft bedroht)
2. Wahl: Bradley Cooper (vermutlich nur, weil er das einzige unbestritten gute Element in "American Sniper" war)

Beste Hauptdarstellerin: Rosamunde Pike (am ehesten sie, weil sie die einzige unter den Nominierten, die ich in dem entsprechendem Film sehen durfte...und sie gilt als Außenseiterin)

Bester Nebendarsteller: J.K. Simmons (die Kritik zu "Whiplash" werde ich wohl nicht mehr veröffentlichen, aber Simmons hat den Film komplett an sich gerissen, was kein anderer Nominierter schaffte)
2. Wahl: Edward Norton (wie bei Keaton ist der Oscar nicht nur längst überfällig und außerdem war es toll, ihn in solch einer Form zurückkehren zu sehen)
Wird vermutlich gewinnen: Ethan Hawke ("Boyhood" bekommt entweder nichts oder so gut wie alles hinterher geschmissen)

Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette (so sehr ich auch abwertend gegenüber "Boyhood" sein mag, hier wäre der Gewinn für mich absolut verdient)
2. Wahl: Keira Knightley (für mich eine stärkere Leistung als die von Cumberbatch)
Wird vermutlich gewinnen: Meryl Streep (so als running joke)

Bestes Originaldrehbuch: "Nightcrawler" (die bissigste Mediensatire seit Jahren mit einem der psychopatischsten Charaktere seit Jahren)
2. Wahl: "Birdman" (so viel Meta)
Wird vermutlich gewinnen: "Boyhood" (ihr versteht schon)

Bestes adaptiertes Drehbuch: "The Imitation Game" (auf gute Weise einen faszinierenden Menschen uns näher bringen, bravo !)
2. Wahl: "American Sniper" (scheint ja akkurat zu sein im Vergleich zu dem, was Chris Kyle so von sich gab)

Bester Animationsfilm: Komplett offen zwischen "Big Hero 6" und "Drachenzähmen leicht gemacht 2" (ziemlich guter Erstling-Hybrid oder eine gute Fortsetzung ?)

Bester fremdsprachiger Film: "Leviathan" (nur, weil ich keine anderern Nominierten sah und nur, wenn die Academy so politisch werden soll/ist wie alle sagen)

Bestes Szenenbild: "Grand Budapest Hotel" (keine Konkurrenz)

Beste Kamera: "Birdman" (keine Konkurrenz)

Bestes Kostümdesign: "Grand Budapest Hotel" (was solche Kategorien angeht, kann Wes Anderson sicher niemand was)

Bester Schnitt: "Boyhood" (das Heranwachsen eines Jungen korrekt zu schneiden ist ja schon ne Kunst an sich, ne ?)
2. Wahl: American Sniper (hierbei sei auf die Szenen auf dem Schlachtfeld zu verweisen)

Bestes Make-up: "Grand Budapest Hotel" (siehe "Bestes Kostümdesign")
2. Wahl: "Guardians of the Galaxy" (weil ich "Foxcatcher" nicht gesehen habe)

Beste Filmmusik: "Interstellar" (Hans Zimmer wird es schon schaukeln)

Bester Filmsong: "Everything Is Awesome" (totaler Ohrwurm-Faktor !)
2. Wahl: "Glory" ("Selma" verdient mindestens dort einen Oscar)

Bester Ton: "American Sniper" (konkurrenzlos)

Bester Tonschnitt: "American Sniper" (ebenfalls konkurrenzlos)

Beste visuelle Effekte: "Guardians of the Galaxy" (nicht umsonst wird es ja als das "Star Wars" der heutigen Zeit gepriesen)
2. Wahl: "Planet der Affen: Revolution"/"X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" (entweder hyperrealistische Affen oder eine der besten Action-Sequenzen des Jahres)

Macht insgesamt:
"Birdman": 4 Oscars
"Grand Budapest Hotel": 3 Oscars
"American Sniper" und "Boyhood": je 2 Oscars
"Gone Girl", "Nightcrawler", "The Imitation Game", "Big Hero 6"/"Drachenzähmen leicht gemacht", "Leviathan", "Interstellar", "The LEGO Movie" und "Guardians of the Galaxy": je 1 Oscar

Zu dumm, dass die echten Oscars wohl nicht so diplomatisch sind wie ich...
 

Donnerstag, 19. Februar 2015

Oscar-Kritik: "Selma"

Story: Martin Luther King Jr. hat soeben nicht nur den "Civil Rights Act" durchgesetzt, sondern auch noch nebenbei den Friedensnobelpreis bekommen. Der Kampf ist für ihn aber noch lange nicht zu Ende, denn er drängt vor allem auf das Wahlrecht für Schwarze in ganz USA...

Ich bin nicht der allergrößte Fan von Biografien oder von Filmen, die aus dritter Sicht das Leben einer Person erzählen - die freiere Interpretation kann sowohl von Vorteil als auch von Nachteil für das Endprodukt sein kann. "Selma" ist vermutlich einem Film wie "Lincoln" am nähersten: Es geht vorrängig und hauptsächlich um das, was hinter den Kulissen lief und man erlebt eine berühmte historische Persönlichkeit in ihrem Element. Wer also auf den Privatmensch King Jr. hoffte, wird vermutlich von diesem Streifen enttäuscht werden.

David Oyelowo ist ein ziemlich glaubwürdiger King Jr. und die Regisseurin Ava DuVernay schafft gerade noch so die Balance zwischen zahlreichen Charakteren und kann die Geschichte würzig genug halten, damit es am Ende nicht zu trocken wird für Menschen wie mich, die absolut keine Experten auf dem Gebiet sind. Bräuchte "Selma" die Nominierungen für die beste männliche Hauptrolle und für die Regie ? Wäre nicht unverdient. Hätte der Film dann in diesen Kategorien gewonnen ? Nein, dieses Jahr ist die Konkurrenz zu stark dafür.

Fazit: Ein guter Film braucht nicht unbedingt haufenweise Preise, um anerkannt zu werden. "Selma" kam aufgrund bestimmter Ereignisse genau zur richtigen Zeit heraus und sein Wert wird sich noch zeigen.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Oscar-Kritik: "Leviathan" (2014)

Story: Kolja lebt mit seiner Frau Liliya und ihrem gemeinsamen Sohn Roma in einer kleinen Küstenstadt in Russland. Der örtliche Bürgermeister möchte ihm sein Anwesen wegnehmen und Kolja scheint nur der juristische Ausweg mit seinem Anwaltsfreund Dmitri zu bleiben...

Dies ist für mich ein relativ schwieriger Film zu besprechen, vor allem womöglich weil ich schon seit über einer Dekade nicht mehr in Russland war und nichts dazu sagen kann, wie wahrheitsgemäß das mit bestimmter Art von Menschen ist. Mir persönlich sind solche Russen nie begegnet, aber ich kann es durchaus nachvollziehen, dasss in heutiger Zeit und eben in bestimmten Regionen Menschen und Situationen wie die im Film durchaus existieren können.

"Leviathan" sieht vor allem wunderschön aus mit seiner Szenerie und ja, sie bringt eine gewisse Tristesse rüber. Es ist ein Drama, von daher kommt hier relativ wenig vom bekannten russischen Humor rüber und es zieht sich als Streifen wirklich hin (fühlt sich teils an wie ein Kaugummi). Wenn man jedoch gewillt ist, Aufmerksamkeit zu schenken, dann wird man Zeuge von einigen unangenehmen Ereignissen rund um einen hoffnungslosen Typen, der schon am Anfang zum Scheitern verurteilt war. Die Einheimischen mögen dieses Werk als russophob betrachten (obwohl es zu einem guten Teil vom russischen Kulturministerium selbst gesponsert wurde), ich denke aber, dass dies einer der besten russischen Originalfilme der letzten Jahre ist. Oscar-würdig ? Nur wenn auch die Oscars nun politisch werden und die Konkurrenz in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" nicht stark genug ist.

Fazit: Ein langsamer, teils hässlicher, teils schöner, aber insgesamt guter Film.

Dienstag, 17. Februar 2015

Meine Top 5 Sachen, die mit den Oscar-Nominierungen 2015 falsch sind

Hat sich lang genug hingezogen, Sonntag ist es bereits soweit, ich schulde euch noch ein paar relevante + übliche Kritiken, also fangen wir beim Bonus-Material an. Vielleicht wird es ja zur Tradition, mal schauen.

Dieses Jahr hat mich persönlich recht angefixt, was gewisse Nominierungen angeht. Bestimmte werden offensichtlich klingen und manche eher weniger.

Platz 5: "American Sniper" hat drittmeiste Nominierungen

"American Sniper" ist kein einfacher Film für eine Besprechung finde ich und das liegt an dem, wie einseitig uneinsichtig es mit dem Krieg umgeht. Man kann Clint Eastwood für seine rohe Sicht auf Veteranen respektieren oder seinen glühenden Patriotismus hinterfragen - so oder so ist dies hier bei weitem nicht seine beste Arbeit und der Film an sich bot bis auf die wirklich gute Darstellung von Bradley Cooper nichts, was eindeutig nach einem Oscar rufen könnte. Und dennoch hat das Publikum gesprochen: "American Sniper" ist der erfolgreichste Kriegsfilm aller Zeiten und könnte ein weiterer Lucky Punch werden wie seinerzeit "Million Dollar Baby".

Platz 4: Keine Liebe für "The Babadook"

 Ja, "Gone Girl" bekommt zu wenig Beachtung, "Foxcatcher" und "Whiplash" auch, ebenso ein weiterer Film in dieser Liste, aber was ist mit "The Babadook", einem großartigem Horror-Geheimtipp ? Horrorfilme haben es aber leider traditionell recht schwer bei den großen Preisverleihungen und daher war es keine allzu große Überraschung, dass dieser Streifen komplett übergangen wurde. Hoffentlich avanciert er wenigstens zum Kultfilm.

Platz 3: "Jake Gyllenhaal und "Nightcrawler" ohne (wirkliche) Beachtung

Anders als der vorherige Film war "Nightcrawler" kein so krasser Außenseiter für Kritiker und Zuschauer zugleich; nicht nur der Film an sich, sondern vor allem das Drehbuch und der psychopatische Jake Gyllenhaal wurden für ihre Vielseitigkeit gelobt und...jep, ausgerechnet der Schauspieler wird außen vor gelassen. Ja, die Konkurrenz ist stark bei den besten männlichen Hauptdarstellern dieses Jahr, aber Gyllenhaal hätte für seine komplette Typ-Verwandlung die Beachtung kriegen sollen, die er mittlerweile mehr als verdient.

Platz 2: "Selma" nicht bei den "großen" Kategorien dabei

Dazu komme ich vor allem in der Filmkritik hierzu sprechen. Ansonsten will ich anmerken, dass ich der Academy keinerlei Rassismus unterstellen möchte, anders als so viele Schreiberlinge und sonstige Kommentatoren.

Platz 1: "The LEGO Movie" nicht für "Bester Animationsfilm" nominiert

In dem Jahr, in dem weder Disney noch Pixar noch DreamWorks noch sonst wer sich sonderlich absetzten von der Konkurrenz, kam ein krass komerziell klingender Film und verzückte so ziemlich alle mit dem genialen Konzept, atemberaubender Animation und einem der Ohrwurme des Jahres. Ausgerechnet der objektiv beste Animationsfilm des Jahres wird nicht den entsprechenden Preis dafür bekommen ! Bei den vorherigen Kategorien/Filmen könnte man ja etwas von Mitbewerbern schreiben oder sonstigen Faktoren, aber in diesem Fall sprach absolut nichts gegen einen der frischesten und originellsten Animationsfilme der letzten Jahre.

Freitag, 13. Februar 2015

"Fifty Shades of Grey"

Story: Anastasia Steele soll den jungen Milliardär Christian Grey für die Studentenzeitung interviewen. Am Ende verfällt sie ihm aber voll und ganz und ist sogar bereit, Greys dunkle Seite zu entdecken...

Mannomann ist dies der unfreiwillig zweite große Film des Jahres und wenn ich mir die ganzen Vorverkaufszahlen ansehe oder einfach nur an den Erfolg der Buch-Trilogie denke, dann hoffe ich wirklich, dass dies nicht zu den Top 10 erfolgreichsten Filmen des Jahres gehört. Dies ist eine dieser Hoffnungen, die zuletzt sterben.

Zum Film selbst: Natürlich kann dies als ein Massenpublikum-Streifen nicht so explizit bei den Sex-Szenen sein und was man sieht ist halbwegs passabel gedreht, geschnitten und mit Musik unterlegt - aber es kommt keinerlei Leidenschaft auf. Dies ist eigentlich eine der zwei größten Schwächen des Films: Die fehlende Leidenschaft und die ebenso fehlende Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern macht für einen ziemlich langweiligen Film. Es mag irgendwie seltsam klingen wenn es von mir kommt, aber die "Twilight"-Filme (bis auf den dritten Teil) würde ich diesem und den nächsten Teilen (sollten sie ähnlich ausfallen) bevorzugen und zwar wegen des Unterhaltungsfaktors, der der desaströsen Qualität geschuldet ist.

Versteht mich nicht falsch - "Fifty Shades of Grey" hat wie im Buch einen psychopatischen Vergewaltiger, der dank seines Aussehens und Reichtums mit einer jungen und naiven Bimbo zusammenkommt und ja, dies ist eine der schlechtesten Anlaufstellen, wenn es um S&M geht (jede Google-Suche ist hilfreicher und informativer als Buch + Film zusammen). Drei Sachen muss ich dem Film aber irgendwo hinzurechnen:
1. Anastasia Steele ist keine shizophrenische Kopie von Isabella Swan aus "Twilight". Im Film zumindest. Hier wurden ihr die "innere Göttin" und die andere strenge Persönlichkeit in ihrem Kopf rausgeschnitten und sie ist mühelos der einzige halbwegs sympatische Charakter. Sie kann den ganzen Bullshit wenigstens mit etwas Humor ertragen und ist keine hoffnungslos jämmerliche Kopie von Isabella Swan.
2. Der Soundtrack. Er ist OK.
3. Das Drehbuch. Als ob es nicht eine untervögelte und notgeile Hausfrau geschrieben hätte, sondern ein Mensch, der weiß wie normale Menschen reden und handeln würden. Waren aber nur Anpassungen, für ein normales Drehbuch müsste man alles von der Vorlage verwerfen. 

Jamie Dornan ist blass als Christian Grey und kommt einem null dominant vor (eher das Gegenteil). Ich kann ihn aber durchaus verstehen, denn bei dieser Rolle in die vollen zu gehen, hätte eher dazu geführt, dass meine Verachtung gegenüber seinem Charakter sogar auf ihn als Person übergehen würde wie es bei Edward Cullen und Robert Pattinson war (obwohl Pattinson eigentlich ein ordentlicher Typ zu sein scheint laut zahlreichen Interviews). Was ist also in dem Fall schlechter ? Absolute Leere, Langeweile und fehlende Leidenschaft bei einem Film, der so sehr von seinem pikanten Thema abhängt und von nichts mehr ? Oder doch die konfus konstruierte Absurdität und Lächerlichkeit à la "Twilight", wovon "Fifty Shades of Grey" ja anfangs eine Fanfiction war ? (lest es selber nach, wenn ihr mir nicht glaubt). Schwer zu sagen. Ebenso schwer, wie diesen Film schon jetzt in die zehn schlechtesten des Jahres zu stecken...aus Erfahrung kann ich sagen, dass das Niveau noch überraschend unterboten werden kann und hey, in diesem Fall tut mir ein schlechter Film nicht wirklich weh.

Fazit: Mit einem besseren Drehbuch als in der Vorlage (welch Glanztat) und einer halbwegs ordentlichen Anastasia ist "Fifty Shades of Grey" nicht der erwünschte unterhaltsame Totalausfall, sondern vielmehr ein lächerlich langweiliger Versuch, einen "Sex-Film" salonfähig zu gestalten. Schaut euch lieber Sachen wie "9 1/2 Wochen", "Basic Instinct" oder "Secretary" an, denn die haben all das, was dieser Film sich wünschte er hätte, nämlich Leidenschaft und Chemie zwischen den Beteiligten.

Mittwoch, 11. Februar 2015

"Seventh Son"

Story: Tom Ward soll ein Spook sein, der Monster und Geister jagt (erinnert mich überhaupt nicht an eine sehr berühmte Franchise). Um aber ein gut in dem zu werden, was er ist, muss er von Meister Gregory unterrichtet werden und nebenbei zahlreiche Geschöpfe der Unterwelt vernichten...

Die Geschichte ist schon mal nicht das Gelbe vom Ei, aber große Namen wie Jeff Bridges oder Julianne Moore könnten doch wenigstens Schwung in die Sache reinbringen ? Nein, tun sie auch nicht, ich würde sogar behaupten, der Cast wurde in dem Sinne verschwendet. Die unverständlich verlaufende Geschichte mitsamt einiger unglücklicher Entscheidungen bezüglich des Zeigens bestimmter Klischees und Rollenverteilungen (wäre es mir nicht extrem ins Auge gefallen, hätte ich es vermutlich nicht erwähnt). Trotz zahlreicher komischer Ideen ist dies ein Film zum Vergessen...nach 2 Jahren Produktionszeit hätte man es eigentlich auch gleich lassen können.

Fazit: "Seventh Son" ist purer Füller und absolute Zeitverschwendung im wahrsten Sinne des Wortes.

Montag, 9. Februar 2015

"SpongeBob Schwammkopf 3D"

Story: Dieses Mal wird das Geheimrezept für Krabbenburger vom Piraten Burger Beard gestohlen und SpongeBob muss erneut mitsamt seinen Freunden an die Oberfläche, um das totale Chaos zu verhindern (oder zu entfesseln ?)...

"SpongeBob Schwammkopf" war eine recht interessante Einstiegsserie für jemanden, um eine Sprache zu lernen, noch interessantere Wahl aber, wenn man bedenkt, dass insbesondere die früheren Episoden allesamt nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene mit dem Humor ansprechen konnten. Und das war auch die Zeit, in der ich und mehrere Gleichaltrige diese Serie schauten, egal ob wir schon "zu alt" dafür sein sollten. Den ersten "SpongeBob"-Film schätze ich ungefähr so ein wie den "Simpsons"-Film, vermutlich sogar etwas besser - der "Simpsons"-Film kam in einer Zeit, in der schon längst die Abnutzungserscheinungen zu spüren waren, während der erste Kino-Ausflug des Schwamms genau auf dem absoluten Höhepunkt kam.

Nun, fast eine Dekade später, kommt eine weitere Verfilmung der noch immer laufenden Serie und sie hat vom Zusammenhang her nichts mit dem ersten Film zu tun (dass das Rezept gestohlen wird, ist nichts neues und wurde schon hundertfach in den Episoden als Aufhänger verwendet). Vom Stil her ist dieser Film den frühesten Episoden recht ähnlich, da die Geschichte fast keine Rolle spielt und die Charaktere samt Humor im Vordergrund stehen. Ich persönlich finde die Ausführung von beidem OK bis gut; es gibt auf jeden Fall gewisse zufällige Momente, die einen zum Schmunzeln bringen.

Fazit: Ich persönlich bevorzuge eher den ersten "linearen" Film, aber wer ein richtiger SpongeBob-Fan ist, der wird diese relativ lose Verfilmung definitiv lieben.

Samstag, 7. Februar 2015

"Jupiter Ascending"

Story: Jupiter Jones findet auf einem recht unkonventionellem Weg heraus, dass sie eine Weltraum-Adelige ist und Ansprüche auf beträchtliche Teile des Universums hat...

Würde ich noch viel mehr Teile des Plots verraten, könnte ich dabei mich selbst noch mehr verwirren als jeden, der dies hier liest. Das beschreibt eigentlich auch schon das Hauptproblem des Films: Die Wachowski-Geschwister haben mal wieder ordentlich viel Ideen, wollen aber unbedingt alle davon umsetzen, egal wie dämlich sie in der Umsetzung aussehen. Als Beispiel kann ich das Konzept nehmen, dass Jupiter über Bienen gebieten kann, weil diese sie schon genetisch als Adelige anerkennen. Das Drehbuch fühlt sich aber nicht nur absolut überfüllt an, sondern mehr als schwach was Charaktere betrifft. Mila Kunis als Jupiter ist eine der leichtgläubigsten, naivsten und dümmsten Protagonisten, die ich besonders in Sci-Fi-Filmen gesehen habe; sie auch nur annähernd mit Ellen Ripley oder Sarah Connor zu vergleichen wäre pure Blasphemie. Channing Tatum als der gezüchtete Soldat Cain muss sie ständig retten, kann aber leider sein Charisma nicht ausspielen und wird ebenso wie Kunis gut verschwendet.

Der einzige Höhepunkt inmitten eines recht wirren Films voller seltsamer Konzepte und Ideen für eine ganze Franchise ist der Bösewicht, der so übertrieben mit seinen Emotionen spielt, sodass man nicht anders kann als amüsiert und unterhalten sein. Alleine dafür könnte man sich den Film eventuell mal in der Zukunft ausleihen.

Fazit: Wie lange die Wachowskis noch dank "Matrix" Filme machen können, ist unbewusst. Ich finde es nur sehr traurig, dass zwei der einflussreichsten Kino-Visionäre unserer Zeit qualitätstechnisch noch keinen halbwegs würdigen Nachfolger zu ihrem Magnum Opus schaffen können. In Zukunft ist es vielleicht besser, das Drehbuch jemand anderem zu überlassen und selbst lieber die Grenzen des Visuellen weiter zu verschieben.

Mittwoch, 4. Februar 2015

"The Loft"

Story: Architekt Vincent organisiert für sich und seine Freunde ein Loft, das für Affären genutzt werden soll. Die gefundene Frauenleiche aber bietet relativ schnell Anlass, sich gegenseitig zu verdächtigen...

Frühestens beim Poster merkt man, in wessen Geist man diesen Film machen wollte und ja, die Handlung würde Hitchcock wohl inszenieren...jedenfalls mit mehr Spannung und besseren Charakteren. Für einen "Erotik-Thriller" gibt es hier überraschend schwache Erotik und ebenso schwachen Thriller, der vor allem wegen seinen absolut unmöglichen Charakteren baden geht. Ich habe nichts gegen Arschlöcher oder generell schlechte Menschen in Filmen, wenn diese entweder mehr als das sind oder charismatisch genug sind, um unterhaltend zu sein - in diesem Fall sind sie es weder noch.

Fazit: Zu viele lächerliche Wendungen und eine gefühlte Belanglosigkeit plus Langeweile machen "The Loft" zu einem der ersten richtigen Stinker des Jahres.

Montag, 2. Februar 2015

"Project: Almanac"

Story: Der Außenseiter David findet im Arbeitszimmer seines Vaters die Pläne für eine Zeitmaschine und mitsamt seinen Freunden baut er das Ding nicht nur zu Ende, sondern versucht es möglichst zu seinem Vorteil auszunutzen...

Schade ist es, mit einem Konzept wie Zeitreisen relativ wenig Neues anfangen zu können. Noch schlimmer, wenn man selbst ständig denkt "Ich hätte mich deutlich schlauer angestellt...viel viel schlauer". Gut, gewisse kleine logische Fehler sind Zeitreise-Filmen irgendwo zu verzeihen, aber wenn es um Sachen geht wie "ordentlich Geld verdienen durch das richtige Raten der Lotterie", dann kann man das viel schlauer anstellen (siehe "Zurück in die Zukunft 2"). Nicht zu verschweigen sei aber das eigentliche Ziel des Protagonisten, nämlich die Eroberung seines Schwarms durch das Ausprobieren verschiedener Methoden. Wer wiederum diese Idee in einer schlaueren Art und Weise sehen will, der sollte sich "Misfits" reinziehen.

Lasst mich am besten keine Worte über den Found-Footage-Aspekt verlieren - dieser Streifen möchte so sehr "Chronicle" sein, dass es einfach nicht lustig ist. "Chronicle" hatte den immensen Vorteil, dass das Drehbuch und die Darsteller toll waren und hier ist höchstens das Letztere Mittelmaß; was die Technik an sich angeht, dann hat das Filmen der Ereignisse in "Chronicle" auch um einiges mehr Sinn gemacht und war somit glaubhafter als in diesem Fall.

Fazit: Ich hätte noch zahlreiche Klischees und zusammengeklaute Ideen aus anderen Zeitreise-Filmen nennen können, aber meiner Meinung nach ist der Film es kaum Wert, dass man extensiv seine Schwächen aufzählt.

Sonntag, 1. Februar 2015

In eigener Sache: Content ist im Kommen

Jau Leute, letzte Woche war ich so ziemlich zugeschmissen mit Uni-Zeug und hatte keine Zeit, mir auch nur irgendwas wirklich zu geben, geschweige denn hier zu schreiben.

Was hier bald zu sehen sein wird, sind einige Neuerscheinungen; der Januar hatte relativ wenig anzubieten und nach einer ordentlichen kleinen Pause gibt es wieder neuen und frischen Content für den Blog. Vordergründig neue Filmkritiken, weil ich wie oben erwähnt keine Zeit hatte, um eine neue Staffel/Serie anzufangen. Neben den neuen Filmkritiken kommen aber auch so langsam die Oscar-Beiträge, sprich ein paar Filme, die ich nachträglich aufgrund der Kategorien schauen werde und natürlich meine Vorhersagen - davor aber auch etwas Neues von mir zum Thema und was vielleicht auch nur dieses Jahr greift...dies wären min. 5 Nominierungs-Brüskierungen (seltsames Wort, in der englischen Sprache klingt es angenehmer), da es dieses Jahr in min. 3-4 Kategorien besonders seltsam war.

Nicht zu vergessen wären auch neue Serienkritiken und ich setze mich langsam wieder dran, auch andersartige Beiträge rauszuhauen plus endlich zwei Wunschkritiken, die ich schon seit Wochen im Hinterkopf habe. Ich kann dabei leider keinen Tagesrhytmus versprechen, da ich ja immer noch Uni und anderes Zeug habe, aber ich werde zumindest versuchen, einen 2-Tages-Rhytmus einzuhalten.

Das war`s dann auch schon von mir, ihr lest mich noch.
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