Freitag, 30. Oktober 2015

"The Walk"

Story: Der französische Seilartist Philippe Petit hat vor, vor der Eröffnung des World Trade Centers zwischen den Zwillingstürmen auf einem Drahtseil ohne Absicherung zu gehen...

Dies ist ein weiterer Film, über den ich nicht allzu viel sagen kann. Die überwältigende Mehrheit der Laufzeit geht für das Planen des Stunts und unnötige Expositionserzählungen von Petit drauf und erst in der letzten halben Stunde macht sich das Warten belohnt, denn der Drahtseilakt ist tatsächlich (wie bei Zemeckis zu erwarten) recht spektakulär inszeniert. Der Charakter von Petit ist nicht wirklich sympatisch, aber man will trotzdem nicht, dass er scheitert, der Rest der Besetzung ist merklich im Hintergrund von Joseph Gordon-Levitt und er ist merklich im Hintergrund der tollen Bilder und des Schlussaktes. Es lohnt sich wirklich höchstens für den Schluss, der Rest ist "nur" ordentlich.

Fazit: Erst am Ende kriegt Zemeckis den entscheidenen Drahtseilakt hin.

Mini-Horror-Special: "Wrong Turn 6 - Last Resort" (2015)

Story: Danny soll angeblich ein Familienhotel geerbt haben und bringt seine Freunde + Freundin mit. Doch seine Familie ist keine gewöhnliche Familie...

Endlich bin ich beim voreiligen Ende dieser unsäglichen Franchise angekommen und es ist mit Abstand der langweiligste und blasseste Ableger. Der Protagonist ist fast am einschlafen, die Bösen sind lächerlich eindimensional und offensichtlich mit ihren Absichten, der Rest der Charaktere ist keine Erwähnung wert und die Inzest-Kannibalen sind einfach uninteressante Killer. Ja, die Handlung, in der die Kannibalen ein Hotel auf die offensichtlichste Weise überhaupt führen und nicht mal ihre Morde gut verstecken können, die ist dämlich - warum diese dann auch ernst nehmen ? Habt Spaß wie in Teil 2, wo man aus dem ganzen eine trashige Fernsehshow machen wollte ! Entweder gibt es Charaktere, die ich lebendig haben will oder interessante Killer oder ihr dreht komplett am Rad und verlagert das Ganze in den Weltraum oder so.

Fazit: Unnötige Zeitverschwendung.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

"Der Marsianer - Rettet Mark Watney"

Story: Bei der Ares-3-Mission auf dem Mars der nahen Zukunft wird wegen eines Sandsturms der Missionsbotaniker Mark Watney überhastet von seinen Kollegen abgeschnitten und kann erst wieder in 4 Jahren mit der Ares-4-Mission abgeholt werden. In dieser Zeit hat er mehr als genug Zeit, das meiste aus dem zu machen was er hat...

Dies ist in vielerlei Punkten ein Gegenstück zu "Everest", dessen Kritik ich am gleichen Tag veröffentlicht habe. Hier steht trotz einer ebenfalls mehr als nur ordentlichen Besetzung mit Leuten wie Jessica Chastain, Michael Pena, Jeff Daniels, Sean Bean und natürlich Matt Damon der letztere im Fokus und darf hier für den Großteil eine One-Man-Show abziehen; der Ton ist dabei nur anfangs recht ernst, wandelt sich aber mit Watneys Crusoe-Dasein ins Humorvolle und Unterhaltsame. Bevor ich aber zum Inhalt komme muss ich Ridley Scott zu seiner offiziellen Rückkehr beglückwünschen, denn er hat nicht nur eindrucksvoll, sondern auch noch qualitativ einen tollen Marsfilm geschaffen (was ja normalerweise eher zum Scheitern verurteilt ist). Rein technisch und inszenatorisch ist alles makellos und man merkt Scotts Können, den Weltraum toll darzustellen, wogegen der Mars selbst im Prinzip zu einem Katastrophenschauplatz wird.

Der Film hat offiziell keinen wirklichen Bösewicht, da die Ausgabe von Milliarden für eine Rückholaktion eine recht heikle Sache ist, aber andererseits ist es doch auch ein Menschenleben - dieser moralische Konflikt bildet aber eher den Teil der Handlung, der im Hintergrund abläuft. Im Vordergrund darf Matt Damon seit einiger Zeit mal wieder seine Schauspielmuskel flexen und zeigt Charisma in Kombination mit erfrischendem Galgenhumor; in gewisser Weise schafft er eine Neuinterpretation von Robinson Crusoe, nur halt ohne einen Freitag und mit einem gewissen Augenzwinkern.

Fazit: Spaßig, unterhaltsam und mit einem tollen Scott-Damon-Kombogespann im Weltraum.

P.S.: Warum der Zusatz "Rettet Mark Watney" hinzugekommen ist, weiß ich auch nicht. Würde man als Zuschauer nicht kapieren, wer sonst mit "Der Marsianer" gemeint ist ?

"Everest"

Story: Am 30.03.1996 wollen 8 Touristen unter Anleitung vom erfahrenen Höhenbergsteiger Rob Hall und einigen Sherpas den Mount Everest besteigen, was in einer schrecklichen Tragödie endet...

Wie bereits der Einleitung zu entnehmen ist dies kein Film, bei dem man in traditioneller Weise unterhalten wird, dies ist auf einer realen Tragödie vor fast 20 Jahren basiert und somit ist es der Weg zum Scheitern, den man hier präsentiert bekommt. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich hierzu kaum etwas sagen, denn im Bergsteigen kenne ich mich null aus (aber selbst ich hab ein paar offensichtliche Logik-Fehler entdecken können) und da die Besetzung für den Großteil eingemummt ist, kann sie schlecht allzu viel von sich entfalten - wenngleich hier alle ohne Frage eine zumindest solide Darstellung abliefern. Der Star ist aber zweifellos der Berg selbst und der Streifen ist zumindest wegen den wunderschönen Außenaufnahmen sehenswert; die Spannung und das Drama treffen einen aber besonders um das Finale herum ziemlich hart.

Fazit: Ein sehr schöner Film um eine Tragödie herum.

James-Bond-Monat: "Skyfall" (2012)

Story: 007 sollte die Liste mit den geheimen Identitäten der MI-6-Undercover-Agenten aus Istanbul wiederbeschaffen, doch wird scheinbar unglücklich von seiner Kollegin Eve mitsamt des Verbrechers Patrice erschossen. Währenddessen hat der psychopatische Cyber-Terrorist Silva einen terroristischen Anschlag auf  das MI-6 selbst verübt und will es komplett in den Abgrund reißen...

Der einspielstärkste Bond bisher, einer der besten Titelsongs der Franchises, einige der besten Actionszenen der Franchise, einige der emotionalsten Momente der Franchise, einer der besten Bösewichte der Franchise - all das trifft auf "Skyfall" zweifellos zu. Was "Skyfall" für mich persönlich über "Casino Royale" hebt, sind die Handlung und das Drehbuch, also die Elemente, für die diese Reihe nicht gerade bekannt ist.

Das Drehbuch macht aus einem guten Bond-Film in diesem Fall nicht nur einen sehr guten Bond, sondern auch noch generell einen sehr guten Agenten-Action-Thriller; es gibt eine Vertiefung der Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Bond und M, einige essenzielle Charaktere aus der Vergangenheit werden recht clever eingeführt, die ruhigen dialog-bestimmten Szenen haben ihren Sinn und der finale Showdown ist einer der persönlichsten und emotionalsten Abschlüse für so eine Art von Film. Das Ganze wird dabei noch von Adeles Titelsong, Sam Mendes gekonnter Inszenierung (auch bei der Action, die wieder sehr gut, sauber und übersichtlich kommt) und Javier Bardems Silva garniert wird. Er ahmt keinen aus der Vergangenheit nach, sondern schafft allein dank seiner Darstellung (plus der Hilfe vom Drehbuch) einen der ikonischsten 007-Bösewichte bisher und gibt der Beziehung zwischen dem britischen Agenten und seinen Widersachern eine recht unerwartete neue Seite, die früher wohl so nicht durchgegangen wäre.

Fazit: Das 50. Jubiläum von Mr. Bond fällt triumphal aus und vereint die meisten Elemente der Franchise in einen Liebesbrief an eben diese.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

James-Bond-Monat: "Ein Quantum Trost" (2009)

Story: 007 möchte gerne den Tod einer Geliebten rächen und geht damit komplett gegen die Linie seines Arbeitsgebers MI-6. Die Spur führt nach Haiti, wo er auf den rücksichtslosen Dominic Greene trifft...

Wenn im Vorgänger Craig einen unerfahrenen Bond seine Psyche gegen einen Pokerspieler antreten ließ, dann ist er hier bereits eine kalte, stählerne Waffe, die nur auf Rache sinnt. Dies ist auch schon eines der Probleme des Films: Neben einer etwas verschachtelten Handlung ist Bond in diesem Fall kein allzu dreidimensionaler Protagonist - ja, er ist rachesüchtig, rebellisch und knallhart, aber Craig bekommt hier nicht sehr viel Spielraum, seinen Charakter zu entfalten und wirkt recht reduziert auf das Töten. Muss ja nicht gleich ein Charmebolzen sein, aber irgendwo soll ich schon wollen, dass es ihm gelingt, seine Rache zu üben.

Olga Kurylenko geht leider nicht über ihren Status als Schönheit hinaus und Mathieu Amalric als Dominic Greene fand ich jetzt nicht schlecht als Bösewicht, aber nicht so erinnerungswürdig wie es LeChiffre war. Die Actionszenen holen dafür rehct viel aus ihren Schauplätzen heraus und vom Tempo her wird sehr viel gehetzt; Atmosphäre und die in der Ruhe liegende Kraft sind hier definitiv nicht an der Tagesordnung.

Fazit: Kantiger als der Vorgänger wirkt dieser Ableger verständlicherweise weniger rund und ist sehr action- und weniger handlungs- und charakterorientiert.

Dienstag, 27. Oktober 2015

James-Bond-Monat: "Casino Royale" (2006)

Story: Nachdem Bond bereits seinen ersten Job in Madagaskar vergeigt, wird ihm die Rückendeckung des MI-6 offiziell entsagt und er macht auf eigene Faust weiter. So kommt er auf den gefährlichen Pokerspieler LeChiffre, mit dem er bei einer gefährlichen Partie Poker nicht nur um sein Leben spielen soll...

Nach der Eigenbekleckerung im letzten Ableger gab es für Bond eine Radikalkur, vielleicht die radikalste bisher. Man nimmt nun wieder einen waschechten Briten, aber er ist noch nicht so etabliert als Schauspieler und sein schlimmstes Vergehen ist es blond zu sein. Nach wochenlangen "B(l)ond"-Überschriften durfte Daniel Craig nun endlich sein Können unter Beweis stellen - und hat mehr als überzeugt. Da die Macher nun mehr als eindeutig in Richtung der bodenständigeren "Bourne"- statt der übertrieben (nervigen) "xXx"-Franchise geschielt haben, ist dies hier auch ein härterer Film als die Vorgänger; angenehm roh, rau und kantig, denn dieser Bond ist zuerst Auftragsmörder, der für die "Guten" arbeitet, der Lebensstil steht dabei im Hintergrund.

Es gibt keine spektakulären Actionszenen, denn in diesem Fall ist sie zumeist eher minimalistisch und beschränkt sich auf das Gröbste. Das Highlight des Films ist meiner Meinung nach eh eher das psychologische Spiel zwischen Bond und LeChriffre (absolut passend hier mit Mads Mikkelsen besetzt). Ich finde, dass eine spannende Atmosphäre so manche Action trumpfen kann oder mit anderen Worten: Eine spannend inszenierte Schach-/Poker-Partie kann, wenn vernünftig und gut genug aufgebaut, locker den Mittelpunkt eines Actionfilms bilden kann - genau dies findet hier statt. Ansonsten wird hier der Anfang einer privaten Rachegeschichte eingeleitet, der seine Fortsetzung in den nächsten Teilen finden wird, aber trotz einer guten Darstellung von Eva Green als Vesper Lynd und wie bereits erwähnt Mads Mikkelsen als LeChiffre ist Daniel Craig das Zentrum des Films und überzeugt auf jeden Fall auf der Minimalebene des Charakters Bond.

Fazit: Mehr als gelungene Neuinterpretation des berühmtesten Agenten aller Zeiten.

Montag, 26. Oktober 2015

James-Bond-Monat: "Stirb an einem anderen Tag" (2002)

Story: Nachdem 007 in Nordkorea verraten, gefoltert und erst nach Monaten im Austausch für einen koreanischen Killer freigelassen wurde, wird er von MI-6 suspendiert und er muss nun auf einige Faust herausfinden, wer die Ratte ist...

Der 20. Film zum 40. Jahrestag der Bond-Franchise wird öfters als der "Batman & Robin" seiner Reihe bezeichnet und das aus einigen Gründen, manche eher pratktisch, aber die meisten doch recht fragwürdig. Die Handlung mitsamt einiger Elemente zu recyclen ist sehr faul, aber noch mit nem Augenzwinkern gut rüberzubringen; Brosnan sieht man die Ermüdungserscheinungen an und er agiert hier mehr oder weniger auf Autopilot. Halle Berry sieht zwar toll aus, Rosamund Pike auch, aber beide Ladies sind einfach zu blass und können einfach nicht genug Akzente setzen, um allzu lange in Erinnerung zu bleiben.

Der Titelsong von Madonna ist einfach nur Waterboarding-Hölle vom Feinsten und passt überhaupt nicht zu der Reihe an sich (Madonna selbst als Schauspielerin hat sich in diesem Film keinen Gefallen getan). Der Bösewicht ist klischeehaft und lächerlich an diesem Punkt...was aber am allermeisten einen Schlag ins Gesicht darstellt ist die Action. Zur ähnlichen Zeit wie dieser Film kam "Triple X" heraus und biederte sich erfolgreich beim jungen Publikum an mit extremen Stunts und dieser Ableger bot den verzweifelten Versuch, dies nachzuahmen mit halbwegs mittelmäßigem CGI.

Fazit: Für eine Franchise mit einem recht hohem Standard ist dies ein starker Rutsch nach unten in Sachen Qualität, denn die besten Elemente sind höchstens die Anspielungen auf die anderen Filme.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Mini-Horror-Special: "Wrong Turn 5 - Bloodlines" (2012)

Story: Diesmal befallen die Inzucht-Kannibalen eine Kleinstadt...

Nach 3 komplett verschiedenen Hintergrundgeschichten kommt nun eine komplett neue hinzu, denn die Inzucht-Kannibalen haben nun ihren Ursprung im 19. Jahrhundert...die tatsächliche Dämlichkeit besteht aber vor allem darin, dass drei Inzucht-Kannibalen mit Messern eine ganze Stadt plus Polizeistation problemlos ausschalten; nebenbei gibt es auch noch einen Serienmörder, der sie anleitet und die meiste Zeit des Films eingesperrt eine Polizeistation narrt. Die meiste Zeit des Films passiert eh eine Abfolge von 3 Sachen: Junge Vollidioten sind irritiert, der Serienmörder narrt die Polizisten und die Inzucht-Kannibalen foltern und morden. Einfallsreichtum FTW !

Fazit: Der bisher ideenloseste Ableger dieser unsäglichen Franchise.

Freitag, 23. Oktober 2015

James-Bond-Monat: "Die Welt ist nicht genug" (1999)

Story: James Bond soll diesmal den Bodyguard für die Tochter des ermordeten Ölmagnaten King spielen...

Fazit: Wie "Der Morgen stirbt nie", nur überzogener und sicherer in dem, was er macht. Der Bösewicht ist diesmal auch besser dank seines Charisma, die Bond-Girls haben einen Sinn für die Handlung und Brosnan fühlt sich endlich sicher als Bond.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

James-Bond-Monat: "Der Morgen stirbt nie" (1997)

Story: Der Medienmogul Elliot Carver möchte den Dritten Weltkrieg zwischen China und Großbritannien anzetteln. Klar, dass das MI-6 seinen besten Agenten losschicken muss, um dies zu verhindern...

Wieder ein möglicher Dritter Weltkrieg und diesmal leider ein sehr blasser Gegenspieler noch dazu, der Rest ist aber gewohnt gut. Pierce Brosnan zeigt vollen Körpereinsatz bei seinem zweiten Einsatz als 007 und bekommt auch noch recht nette Bond-Girls an die Seite gestellt; die Action ist ebenfalls auf dem gewohnt guten Level. Es sind wirklich die Handlung und der Bösewicht, die diesen Ableger eher vergesslich gestalten.

Fazit: Kurzweiliger Film für einen kurzweiligen Abend.

''Giovannis Insel'' (2014)



''Giovannis Insel''(Giovanni no Shima) stammt von dem Studio Produktion I.G., Regie führte Mizuho Nishikubo, die Buchvorlage stammt von Shigemichi Sugita. Das Drehbuch ist in Zusammenarbeit von Herr Sugita und Yoshiki Sakurai entstanden. Für die Musik zeichnet sich Masashi Sada verantwortlich.
Genre: Drama, History

1945, der zweite Weltkrieg ist verloren. Nach dieser Niederlage begleitet man die beiden Brüder Junpei und Kanta, die auf der von Russen besetzten Insel Shikotan leben.
Giovannis Insel ist ein Anime der sowohl zum Lachen als auch zum Weinen anregt. Damit der Film möglichst authentisch bleibt holte sich Shigemichi Sugita Anregungen von Zeitzeugen, die zu der damaligen Zeit mit den Besetzern zusammen lebten.
Was vielleicht nicht jeder weiß ist, das das Kurilen-Archipel bzw. die südlichsten Inseln davon noch heute ein Streitpunkt zwischen Japan und Russland ist. Der Streit beläuft sich um die Inseln: Shikotan, Kunashiri, Etorofu und die Insel-Gruppe Habomai.

Den ganzen Film über bekommt der Zuschauer Auszüge aus dem japanischen Literaturklassiker ''Die Nacht in der transgalaktischen Eisenbahn'' zu hören. Es sind schöne Texte die durch noch schönere Animationen untermalt werden. Darin geht es um eine Eisenbahn mit der man überall im Universum hinreisen kann. Die Kinder träumen davon mit dieser Eisenbahn zu fahren und so entstehen sehr schöne Fantasien mit warmen Emotionen. Um es dem russischen Mädchen Tanya leichter zu machen, die beiden Brüder beim Namen zu nennen, sagen sie Ihr das sie ''Giovanni'' und ''Campanella'' heißen, wie die beiden Kinder aus der ''Galaktischen Eisenbahn''. Die Geschichte von Miyazawa Kenji ist ein wichtiger Bestandteil des Films und wer Interesse an ihr hat, aber keine Lust hat sie zu lesen der kann sie sich auch anschauen, da der Anime ''Ginga Tetsudo no Yoru'' aus dem Jahre 1985 die Geschichte rund um die Galaktische Eisenbahn erzählt.

Die Geschichte um die beiden Brüder ist schön erzählt. Obwohl alles eher ruhiger von statten geht und man hier vergeblichst nach Action Ausschau hält zieht sich der Film nicht. Es ist interessant das ganze aus Sicht der Kinder zu erleben. Wie Junpei und Kanta es schaffen trotz sprachlicher und kultureller Barrieren eine Freundschaft zu Tanya auf zu bauen. Wie sie die Besetzung durch die Russen erleben, wie sie damit umgehen das ihnen alles genommen wird.
Ich Vergleiche ungern einen Film mit einem anderen aber hier komme ich Gedanklich einfach nicht drum herum, da '' Das Grab der Leuchtkäfer'' für mich einen sehr hohen Standard gesetzt hat. Wo ich mit Seita und Setsuka wirklich mitgefiebert habe und das Schicksal der beiden Geschwister mich in keinen Moment kalt lies, wirken Junpei und Kanta auf mich doch etwas blass, die beiden haben es einfach nicht geschafft mich emotional komplett in ihren Bann zu ziehen. Das soll nicht heißen das der Film schlecht ist, im Gegenteil, ich finde das ''Giovannis Insel'' trotz kleiner Schwächen ein hervorragender Film ist. Gefühle wie Trauer und Freude bleiben auch hier nicht aus.
Wer nah am Wasser gebaut ist sollte sich gleich mal eine ganze Packung Taschentücher bereit legen, den gegen Ende wird es doch sehr traurig und ich zumindest hatte ein richtig beklemmendes Gefühl. Aber die letzte Szene lockert das ganze noch mal etwas auf und vermag ein etwas positiveres Gefühl zu vermitteln, bzw. eine Mischung aus Freude und Anteilnahme.

Die Charaktere sind sehr realistisch dargestellt, ein Kind ist ein Kind und kein Held wo nichts fürchtet. Die Emotionen kommen gut rüber, ob ein Kind sich vor Angst in die Hosen macht oder traurig und wütend zu gleich ist, es wirkt alles sehr authentisch und man hat das Gefühl, ja so kann es gewesen sein.

Die Animationen sind gewöhnungsbedürftig. Alles eher schlicht, man könnte meinen wie ein Gemälde. Ausnahmen bieten die Fantasien der Kinder, dadurch entstehen wirklich bezaubernde Bilder. Die Gesichter wirken manchmal etwas Cartoon artig was dann ein bisschen befremdlich ist aber nicht wirklich störend. Die CGI ist sehr stimmig eingearbeitet was einfach ein schönes Gesamtbild gibt.

''Giovannis Insel'' ist keine sehr leichte Kost, mich persönlich hat der Film an ''Das Grab der Leuchtkäfer'' erinnert, auch wenn es keine allzu starken Parallelen gibt. Im direkten Vergleich kommt der Film an Takahata's Meisterwerk zwar nicht heran, muss sich aber auch nicht verstecken. So kann ich ''Giovannis Insel'' vorbehaltlos jedem empfehlen der nicht nur auf actiongeladene Spannung aus ist.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

#10: "Zurück in die Zukunft 2" und wie Filme Zukunft vorhersagen

Heute schreiben wir den 21. Oktober 2015, das Datum an dem Marty McFly mit dem zeitreisendem DeLorean aus 1985 in die Zukunft reiste...was nun die Gegenwart ist. Selten wird einer Filmfranchise so viel Aufmerksamkeit zuteil, sodass sie ihren richtigen offiziellen Tag kriegt; "Star Wars" hat ja bekanntlich den 4. Mai und "Zurück in die Zukunft" kriegt nun den 21. Oktober, was auch nur im Jahr 2015 funktioniert. Kein Wunder, wenn man dem exakten Datum und sogar der exakten Zeit in der jeweiligen Situation höchste Aufmerksamkeit widmet und ich als Fan bin einfach nur froh, dass neben all den anderen großartigen Franchises, die aus den 80ern stammten, auch mal "meine" die große Aufmerksamkeit kriegt, die es verdient.

Und nun, während ich mich auf meinen Kino-Marathon vorbereite und nebenbei den Soundtrack rauf und runter höre, schreibe ich hiermit einen ähnlichen, aber auch etwas anderen Beitrag als so ziemlich jede Newsseite und Blog diese Tage. Als ich damals eine Kritik zum ersten Teil schrieb war das keine allzu kluge Idee, denn mehr als Lob und Huldigung hatte ich schlichtweg nicht übrig, aber objektiv gesehen kann man auch nicht allzu viel am Film kritisieren. Heute gab es die Wahl zwischen der Kritik zum zweiten Teil oder einem anderen Beitrag und ich entschied mich für letzteres, denn beim ersteren hätte ich ebenfalls nur Gutes über den Film zu sagen (sogar dass er nicht so fokussiert ist kann als Vorteil gegenüber dem Vorgänger ausgelegt werden).

Es ist schon recht interessant, dass bei allen möglichen Zeitreise-Filmen man gerne von der jeweiligen Zeit entweder weit zurück oder weit nach vorne reist und hier nimmt man einen relativ kleinen Zeitrahmen von pupsigen 30 Jahren. All die Vorstellungen der Leute von 1985, egal ob als Gag gedacht oder ernst gemeint und viele von ihnen können nun diese 30 Jahre später nachempfinden, wie viele Sachen sich bewahrheitet haben. Ein recht fantastischer Gedanke, einen Sci-Fi-Film in der Gegenwart zu haben, der die nahe Zukunft vorhersagt und man kann diese sogar nacherleben.

Ja, in technischer Hinsicht haben wir noch immer keine fliegenden Autos, Hoverboards oder selbstschnürende Schuhe, aber dafür lag der Film treffend richtig, was unsere Kommunikation betrifft. Wir haben mehrbildschirmige Unterhaltung, Video-Konferenzen, tragbare Kameras, VR-Brillen und steuern auf eine immer weiter digitalisiertere Umgebung zu, von Alltagsgeräten bis hin zu einem gemeinsamen Netzwerk für diese. Ansonsten ist die Zukunft in "Zurück in die Zukunft 2" keine allzu verrückte oder wahnsinnige (wenn man von den besagten nicht vorhandenen Technologien absieht) und hat auf subtile Weise den Geist der heutigen Zeit ganz gut eingefangen.

Einer der berühmtesten Gags des Films ist, dass im Kino von Hill Valley von 2015 "Jaws 19" anläuft und das nicht nur in "Holomax", sondern auch noch von Max Spielberg gedreht. Dies ist insofern relevant, da heutzutage fast alle Filme in Hollywood sich entweder auf eine Vorlage stützen (Buch, Comic, Videospiel, Serie/Anime/Cartoon, Leben eines Menschen, irgendein prägnantes Ereignis), ein Remake/Reboot einer populären Franchise oder Fortsetzungen sind. "Jaws" hat es nicht ins Jahr 2015 geschafft, dafür Sachen wie "Terminator" und "Star Wars" (wenngleich letzteres technisch gesehen in den späten 70ern startete, aber dies sei mir hoffentlich verziehen). Letztendlich war dies vermutlich ein halb komisch halb ernster Kommentar bezüglich der Filmindustrie und wie sich diese in der Zukunft entwickeln wird.

Ein weiterer interessanter Gag war das Konzept des 80er-Cafés aus Nostalgiegründen für die Menschen der Zukunft und ja, wir leben in einer sehr nostalgietriefenden Zeit, die nicht nur durch Medien einen auf unsere Kindheiten verweist, sondern auch noch durch komplett andere Faktoren, die den Menschen an sich als eher rückwärts gehend darstellen, während uns die Technik nach vorn galoppieren lässt.

Insgesamt wollte ich eher darauf hinweisen, wie viel Spaß es machen kann, sich über solch trivialen Sachen Gedanken zu machen wie die Zukunftsvorstellungen innerhalb von spaßigen Sci-Fi-Klassikern und dass die Zukunft an sich natürlich nie in Stein gemeißelt ist. Wie Doc Brown es selbst ausdrückte: "Die Zukunft ist noch nicht geschrieben, sie ist das, was man daraus macht".

James-Bond-Monat: "GoldenEye" (1995)

Story: M schickt 007 diesmal an, russische Satelliten aufzuhalten, die eine kontrollierte Bodenparalyse erzeugen könnten. Auf diese Weise gerät Bond an die Verbrecherorganisation "Janus", deren Anführer ein alter Bekannter ist...

Nachdem das Publikum den härteren Dalton-Bond abgelehnt hat, wenngleich die Ableger selbst zu den besten der Franchise zählen, gibt es nun den Brosnan-Bond, der stilistisch wieder Richtung Connery-Bond geht (aber nicht diesselbe Coolness erreichen kann). Das Schwächste an diesem Ableger ist eindeutig die Handlung, die für mich persönlich erst so richtig gegen Ende interessant wird.

Die Action ist dieses Mal "nur" gut, Xenia Onatopp ist eine der markantesten femme fatales der Franchise und vielleicht sogar der Filmgeschichte als eine Frau, die ihre männlichen Opfer beim gemeinsamen Techtelmechtel ermordet (was auf eine clevere Weise ein perfekter Gegenspieler für den Womanizer in Bond ist). Eine andere clevere Idee ist es, 007 einen nahezu in allen Belangen gleichen Gegenspieler bekämpfen zu lassen und das vordergründig mit seinen Fäusten - was die Gegenspieler angeht ist dieser Ableger also einer der handlungstechnisch interessantesten, wenngleich leider nicht der charismatischsten/markantesten. Ansonsten ist dies der Bond-Film, der M zu einer Frau machte und ihn mit Judy Dench besetzte, was der früheren Dynamik zwischen Bond und seinem Vorgesetzten einen neuen Dreh verleiht; man könnte irgendwo auch behaupten, dass die Beziehung der beiden etwas einem Mutter-Sohn-Gespann gleicht.

Fazit: Sicherlich ein wichtiger Neuanfang für die Reihe nach 6 Jahren Pause und insgesamt ein solider Ableger.

Dienstag, 20. Oktober 2015

Mini-Horror-Special: "Wrong Turn 4: Bloody Beginnigs" (2011)

Story: 1974 brechen in einer Nervenheilanstalt 3 Inzest-Kannibalen aus und ermorden alle Mitarbeiter (vielleicht noch die Insassen mit dazu). Fast 30 Jahre später verirrt sich eine Gruppe junger Leute wegen einem Schneesturm in diese Anstalt...

Alleine die Synopsis zu diesem Film widerspricht komplett der bisherigen Hintergrundgeschichte der Inzest-Kannibalen und fügt noch viel mehr Logikfehler ein als sonst schon. Alleine wie die drei Killer überlebt haben für drei Jahrzehnte ohne das entsprechende Essen (es sei denn, es wurden unaufhörlich Leute in diese Anstalt geschickt, um die Vermissten zu finden), aber auch was ihre Herkunft ist. Sind es jetzt einfache Inzest-Kannibalen, aufgezogene Nuklear-Mutanten oder psychisch gestörte Patienten ? Sich darüber den Kopf zu zerbrechen ist viel interessanter als für irgendjemand in diesem Film mitzufiebern, denn die Charaktere sind einfach nur so schmerzhaft blass, dass sie für den allgemeinen Teenie-Splatter vielleicht zu allgemein sind. Ansonsten ist es ebenfalls schmerzhaft anzumerken, dass die "Wrong Turn"-Reihe sich hier als "Hostel"-Verschnitt versucht hat, denn die Kannibalen müssen ja ihr Essen foltern und man muss auch auf den jeweiligen Trend-Zug aufspringen; zumindest stammt das Drehbuch nicht von Eli Roth, weswegen ich die Teenager nicht hassen kann.

Fazit: "Wrong Turn 4" ist ein gutes Beispiel dafür, was man machen kann, wenn keinerlei Ideen mehr für Fortsetzungen da sind.

James Bond-Monat: "Lizenz zum Töten" (1989)

Story: 007 soll den Trauzeugen bei der Hochzeit seines amerikanischen Kollegen mimen, doch wird dieser mitsamt seiner Frau vom Drogenboss Franz Sanchez ermordet und Bond will ihn auf eigene Faust aufhalten...

Spätestens hiermit ist die harte Abgrenzung zu den vorherigen eher lockereren Bonds gegeben, denn es geht hier rauer und grober zu Werke, auch mit weniger Gadgets, Sprüchen und anderen früheren Konventionen. Dies ist ein eindeutiger Action-Thriller und nur an besagter Action wohl etwas zu realitätsfern für einen komplett bodenständigen Film; Timothy Dalton zeigt wie schon im Vorgänger eine klare Kante und ist erfrischend unangenehm, wenn es darauf ankommen muss. Das Bond-Girl hat einen etwas tiefer gehenden Charakter als sonst und der Bösewicht ist auch nur ein "gewöhnlicher" Drogenbaron mit genug Charisma für einen Film, aber leider nicht genug für die gesamte Franchise.

Fazit: Im Allgemeinen eine bessere Fortführung des unterschätzten Vorgängers und selbst dadruch vermutlich noch unterschätzer.

Montag, 19. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Der Hauch des Todes" (1987)

Story: James Bond soll nach dem Ausschalten eines Meuchelmörders den zwielichtigen General Koskov im Auge behalten...

Seit diesem Teil übernimmt Timothy Dalton den Charakter von James Bond und verleiht ihm den nötigen frischen Kick, wie es eine Neubesetzung nunmal tut. Tonal gesehen ist dies hier wieder ein Agententhriller und weniger ein Abenteuerfilm, wenngleich "Der Hauch des Todes" manchmal auch ins letztere abdriften kann, im Kern aber den Buchvorlagen von Ian Fleming bleibt. An sich ist dies eine Rückkehr zur bewährten Bond-Formel, nur eben mit mehr Intrigen und Spionage statt eines weiteren Superwahnsinnigen. Die Action ist weiterhin spritzig und es gibt nur ein relevantes Bond-Girl - eigentlich also mehr als nur grundsolide.

Fazit: Ein Bond, der leider etwas zu tief unter dem Radar fliegt.

"The Green Inferno"

Story: Eine Studentengruppe, die ursprünglich gegen die Abholzung von peruanischem Regenwald demonstrieren wollte, findet sich plötzlich in der Gewalt von kannibalistischen Eingeborenen...

Man kann es Eli Roth irgendwo hoch anrechnen, dass er den Kannibalenfilm aus der Mottenkiste zurück ins Rampenlicht bringen will, aber dies ist keine unbedingt geniale Idee, denn so wirkt der Film an sich viel zu sauber trotz der Innereien und des Blutes. Ist es brutal, grausam und schockierend ? Die ersteren beiden Sachen schon, wegen dem letzteren: An sowas wie "Cannibal Holocaust" kommt es auf jeden Fall nicht heran, aber für Leute, die noch nie sowas gesehen haben, könnte es schon etwas schockierend rüberkommen.

Ansonsten ist es typisches Roth-Repertoire, nur dass es diesmal nur ein unausstehliches Arschloch gibt und nicht alle Arschlöcher sind wie in "Hostel"; der Rest der Charaktere ist wie erwartet entweder irritierend oder blass.

Fazit: Vermutlich der beste Roth-Film, aber bei seiner bisherigen Filmografie keinerlei Meisterleistung.

Samstag, 17. Oktober 2015

Mini-Horror-Special: "Wrong Turn 3: Left For Dead" (2009)

Story: Dieses Mal landet ein Gefängnisbus bei einer Überführung zwischen zwei Gefängnissen in dem Kannibalen-Wald...

Diesmal gibt es einen leider viel zu ernsten Handlungsstrang mit den Gefängnisinsassen und gefundenem Geld, das in einem dämlichen "Tanz" resultiert, bei dem sich vor allem 2 Parteien immer wieder bewusstlos schlagen und die Gegenseite nicht mal verbinden, damit sich der Film extra in die Länge zieht. Hinzu kommen wieder die typisch dämlichen Entscheidungen für Horrorfilmcharaktere, bei denen man sich immer wieder vergnügt die Haare raufen möchte. Three Fingers ist spätestens mit diesem Teil der Star der Franchise, ist aber als Killer uninteressant und blass und bleibt einem bei weitem nicht so in Erinnerung wie bsw. Freddy oder Jason, lediglich sein Körpermerkmal mit den drei Fingern macht ihn aus (ist ja auch schließlich sein Name).

Fazit: Nicht so langweilig wie Teil 1, aber eindeutig weniger spaßig als Teil 2.

Freitag, 16. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Im Angesicht des Todes" (1985)

Story: James Bond soll dieses Mal den exzentrischen Pferdezüchter Max Zorin aufhalten, der mit einem atomwaffensicheren Computerchip Silicon Valley unterjochen will...

Die Action ist trickreich, es gibt reichlich britischen Humor, aber das Highlight ist eindeutig Christopher Walken als Max Zorin - ernsthaft, gibt es besseres Casting als Christopher Walken als einen Bond-Bösewicht ? Er kichert und freut sich wie ein Kleinkind, wenn er Bond demütigen kann und kann nicht anders als einem als heimlicher Sympathieträger zu verkaufen. Grace Jones ist als Mayday eine der wohl schillerndsten und ungewöhnlichsten Bond-Girls überhaupt und kann Walken hin und wieder die Show stehlen und Moore sieht mittlerweile schon ne Spur zu alt aus für seine Rolle.

Fazit: Keine allzu großartige Action, aber ein toller Bösewicht und seine Gehilfin sind das, was diesen Film sehenswert machen.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Octopussy" (1983)

Story: Dieses Mal soll Bond ein mysteriöses Fabergé-Ei von einem ermordeten deutschen Kollegen auf die Spur von der ebenfalls mysteriösen Octopussy (!) bringen, die in allerlei zwielichtigen Geschäften verwickelt sein soll...

Ja, der Titel ist sehr ulkig...ich mein, dies sind nicht die 60er, sondern bereits die 80er und Bond ist seit einiger Zeit der Inbegriff der Coolness mit nem Schuss Selbstironie. Hier verkommt er leider zu einem unfreiwilligem Zeugen einer sehr, sehr ulkigen Komödie mit Actionelementen - die eigentlich immer noch gut inszeniert sind, das ist nicht abzustreiten (besonders wenn man bedenkt, dass da keine Computereffekte dazu kamen). Beim Rest fühlt man sich echt wie in einer drittklassigen Sitcom, es fehlt nur noch das Publikumslachen. Vom Bösewicht will ich gar nicht erst sprechen, denn der ist die Pointe nicht wert und Roger Moore kann seine Würde leider auch nicht wirklich bewahren.

Fazit: Ideologisch der bisherige Tiefpunkt der Franchise.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

James Bond-Monat: "In tödlicher Mission" (1981)

Story: Dieses Mal hat James Bond die Fernsteuerung für die britische Atom-U-Boote vor falschen Händen zu bergen...

Nach dem "Moonraker"-Spektakel ist dies hier ein deutlich reservierterer Streifen mit weniger Tatmtam und mehr Ernst, was sich positiv und negativ auf den Film als solchen auswirkt. Negativ auffällt tut die absolute Blässe des Superschurken und seines Handlangers und dass hier abseits von einigen guten Actionszenen nichts heraussticht, wonach man sich unbedingt an diesen Ableger erinnern müsste. Positiv ist die neue Ausrichtung Richtung Ernst und Bodenständigkeit (buchstäblich), was in diesem Fall leider Ideenlosigkeit mit sich bringt, aber auch eine Rückkehr zu Wurzeln/alten Gewohnheiten.

Fazit: Ein Bond auf dem Boden der Tatsachen und ansonsten mit der bewährten (und langsam auch immer ausgelutschterer) Formel.

Dienstag, 13. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Moonraker" (1979)

Story: Diesmal landet 007 im Weltraum, denn ein Weltraumpendler wurde für einen wahnsinnigen Milliardär entführt...

So wie ich das vernommen habe, ist dies ein vom "Star Wars"-Hype inspirierter Streifen, der standardmäßig gute Action bietet und seinen Unterhaltungswert bringt, Moore kann es schauspielerisch wieder einmal bringen und eigentlich würde ich auch kaum etwas an diesem Bond aussetzen. Doch die Geschichte ist eine bloße Kopie des Vorgängers, der markante Handlanger auf der Seite der Guten und das Setting im All wirkt dann doch irgendwie eine Spur zu albern, selbst für James Bond-Verhältnisse; die Physik macht eine lange Pause und die wunderbare Exotik der Schauplätze auf der Erde verblasst gegenüber der Exotik des Weltraums (und damit verbundenen fehlenden Logik). Die Art, das Bond-Konzept komplett auf die Spitze treiben zu wollen, sollte noch einmal später vorkommen, aber dies hätte schon eine leichte Vorwarnung sein sollen für zukünftige Köpfe hinter diesen Filmen.

Fazit: Als pures Popcorn-Kino ist dies immernoch derselbe feine Bond, aber hier deutlich weiter entfernt vom "härtesten Hund Ihrer Majestät".

Montag, 12. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Der Spion, der mich liebte" (1977)

Story: Ein britisches Atomwaffen-U-Boot wurde gestohlen und somit 007 an den Fall gesetzt und diesmal muss er nicht nur gegen einen weiteren Superwahnsinnigen kämpfen, sondern nebenbei mit einer russischen Kollegin konkurrieren...

Roger Moore kommt hier mit einer tiefer in die Selbstironie eintauchenden Interpretation von Bond daher und wirkt endlich etwas lockerer und eigenständiger. Die Actionszenen sind diesmal auch richtig gut gelungen, vor allem sticht da die bestechende Verfolgungsjagd auf Skiern am Anfang plus spektakulärem Einsatz vom Fallschirm, die seitdem als eine der legendärsten Bond-Szenen in die Annalen eingegangen ist. Ebenfalls zu erwähnen ist der Handlanger Beißer, der mit seinem markanten Gebiss ebenfalls zu einem der berühmtesten der Serie zählt und den eher blassen Antagonisten in Sachen Charisma aussticht.

Fazit: Ein Blockbuster-Bond mit Spitzenunterhalterqualitäten !

Samstag, 10. Oktober 2015

Mini-Horror-Special: "Wrong Turn 2: Dead End" (2007)

Story: Im Wald der Inzest-Kannibalen soll eine Survival-TV-Show mit einigen Kandidaten stattfinden...

Anders als der eher langweilige erste Teil macht man hier vor allem eine Sache richtig: Das Konzept keinesfalls ernst nehmen. Deswegen sind die jungen Teilnehmer dankbarere Opfer, die diesmal auch kreativer abgemetzelt werden und die Dialoge sind wieder ne Spur dämlicher geworden. Was mir persönlich eher sauer aufstößt, ist eine sehr verzweifelte Anspielung auf "The Texas Chainsaw Massacre", besonders auf die Tisch-Szene. Die Macher haben da nicht verstanden, warum dies im Original funktionierte und hier nicht, denn hier entfaltet es einfach mal null Wirkung...aber wenn es um absolute menschliche Inkompetenz und Dämlichkeit geht, dann kann "Wrong Turn 2" halbwegs unterhalten.

Fazit: "Wrong Turn 2" ging in die für mich richtige Richtung der Lächerlichkeit, die man eigentlich nur noch steigern müsste...

James Bond-Monat: "Der Mann mit dem goldenen Colt" (1974)

Story: Diesmal muss sich 007 gegen den berühmt-berüchtigten Auftragsmörder Francisco Scaramanga durchsetzen, was unausweichlich zu einem Katz-und-Maus-Spiel führt...

Das Coolste an diesem Film ist zweifellos der Schurke, der diesmal von der Horror-Legende Christopher Lee höchstpersönlich gespielt wird, der in diesem Film als Wiedererkennungsmarke eine dritte Brustwarze verpasst bekam - und definitiv in allen Belangen (von der Liebe zum Alkohol bis hin zu Waffen und Frauen) dem britischen Geheimagenten in nichts nachsteht. Trotz dieser coolen Tatsache und dem Fakt, dass man wieder exotische Schauplätze und gute Action bekommt, so ist die erste Hälfte recht träge geraten. Erst im Laufe der zweiten Hälfte kriegt man dann so etwas wie den Showdown zwischen den beiden Kontrahenten, der aber die insgesamt recht schwache Story und eine eher lahme Superwaffe nicht aufwiegen kann.

Fazit: Lohnt sich eigentlich nur für Christopher Lee, der immer einen tollen Bösewicht mimt.

Freitag, 9. Oktober 2015

James-Bond-Monat: "Leben und sterben lassen" (1973)

Story: Drei britische Agenten werden in kürzester Zeit ausgeschaltet und 007 soll rausfinden wie und von wem...

Für einen der britischsten aller britischen Charaktere wird Bond zum ersten Mal in seinem Kinouniversum von einem lupenreinen Briten gespielt, nämlich Roger Moore und dieser unterscheidet sich vor allem in einer Sache von Sean Connery: Er ist jemand, der sich seiner Rolle bewusst ist und sich vor Selbstironie nicht scheut. Die Actionszenen sind hier mal wieder gut inszeniert, ganz anders als die eher blasseren Bösewichte mit einem auch nicht allzu bedrohlichem Plan. Achja: Da der Film aus den 70ern ist und der Bösewicht dunkelhäutig, gibt es auch bei dessen Schergen so einige eingestreute und bereits damals antiquierte Klischees.

Fazit: Ein solider Bond-Streifen.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Diamantenfieber" (1971)

Story: 007 jagt weiterhin unaufhörlich Blofeld um die Erdkugel und kann ihn vorsorglich ausschalten, wonach er auf einen Diamantenschmuggler angesetzt wird...

Nach Lazenbys Abkehr sollte in der Reihe ein Umbruch stattfinden, aber in einer mittlerweile berühmt-berüchtigten Aktion holte man Sean Connery zum allerletzten Mal als Bond zurück und das nicht nur für eine Rekord-Gage, Rekord-Beteiligung an den Einspieleinnahmen, sondern auch mit zwei eigenen Filmen nach seinen Vorstellungen. Diesmal sogar wieder mit dem Regisseur von "Goldfinger" und einer lockereren Art, da der letzte Bond doch arg düster und teilweise recht verstörend war für das Publikum - ein Traum für Produzenten würde man meinen.

An "Goldfinger" kommt "Diamantenfieber" aber auch im Spaßfaktor nicht ran. Ja, diesmal ist es eine diamantenbesetzte Waffe im Weltraum, die die Supermächte bedroht; der Bösewicht hat zwei schwule Handlanger und der Film tut mit den Schwulenwitzen + der Synchronisation alles, damit ihr dieses Detail auch bloß nicht vergesst. Cool hingegen war die Auto-Verfolgungsjagd in Las Vegas, die mit einem recht großen Logikfehler kommt, der den Stunt-Umständen geschuldet sein soll. Hinzu kommt einfach mal wieder die alte Coolness in Gestalt von Connery, der sich bei seinem Charakter null anstrengen braucht.

Fazit: Sean Connery gibt seine hiermit letzte Darstellung als James Bond in der offiziellen Reihenfolge zum Besten und ist ohne Frage das Beste an diesem Ableger, der ansonsten recht fein als reiner Abenteuerfilm funktioniert.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" (1969)

Story: James Bond hat diesmal zähneknirschend Urlaub, da er Blofeld immer noch nicht kalt gestellt hat und verliebt sich nicht nur dabei, sondern steht auch womöglich vor einer Ehe...

Sean Connery gibt die Fliege weiter an einen gewissen George Lazenby, der die Ehre Bond zu spielen nur einmal genießen konnte, da er das Mitwirken in Nachfolgern selbst abgelehnt hat. Er versucht zwar, einen Connery-ähnlichen Bond zu geben, aber dies gelingt ihm eher auf eine leicht parodierende als tatsächlich ernste Weise (nicht zu schweigen, dass Connery seinen Bond selbst nicht für allzu voll nahm). In anderen Belangen ist dies auf dem Level von "Goldfinger", nur mit einem anderen Blofeld, rasanten Ski-Verfolgungsjagden und einer, wenn nicht der dramatischsten Szenen in der gesamten Bond-Historie, die unerwartet effektiv aufgezogen wird. Ja, der Film ist über 45 Jahre alt, aber es lohnt sich wirklich diesen Spoiler nicht zu verraten.

Fazit: Ein etwas anderer Bond inmitten der "üblichen" Bond mit einem recht unterschätzten Lazenby als 007.

Dienstag, 6. Oktober 2015

Mini-Horror-Special: "Wrong Turn" (2003)

Story: Eine Gruppe junger Leute gelangen in den Wald, in dem mordernde Inzest-Kannibale ihr Wesen treiben...

Man nehme "Texas Chainsaw Massacre" gekreuzt mit so ziemlich jedem anderen billigen Teenie-Slasher und bäm, man bekommt "Wrong Turn". Es sieht weder toll aus, noch hat es irgendwelche liebenswürdige Charaktere (geschweige denn einen guten Protagonisten) - die Serie stellt schnell klar, dass die wahren Stars die Kannibalen sind. Die ganzen Teenies labern uninteressante Sex- und Drogen-Scheiße und wenn sie dann verfolgt werden, haben sie ebenso uninteressante Dialoge untereinander, die Kills sind lahm und uninspiriert; die Kannibalen sind auch nicht sehr interessant. Und wartet nur, denn das Gruseligste hierdran ist die Tatsache, dass es bis dato 5 (!) Fortsetzungen gibt und dass diese die Hintergrundgeschichte der Inzest-Kannibalen mehr als verwirrend gestalten.

Fazit: Gut zum Einschlafen.

James Bond-Monat: "Man lebt nur zweimal" (1967)

Story: Raumkapseln der USA und der Sowjetunion werden von einem unbekannten Dritten gestohlen und die beiden Supermächte stehen am Rande eines 3.Weltkrieges, da sie einander beschuldigen. 007 soll wieder mal die Welt retten, aber diesmal muss er nicht nur seinen Tod vortäuschen, sondern sich nach Japan begeben, um den finsteren Blofeld zu stoppen...

Dieser Ableger punktet wiedermal mit Action, diesmal mit so einigen interessanten Gadgets und Orten (vor allem der Vulkan-Showdown, den ich bereits aus einer Simpsons-Episode kenne) und die Auflösung um Ober-Bösewicht Blofeld von SPECTRE (im Deutschen "PHANTOM") hat sich schon show-technisch absolut gelohnt. Die Nebenhandlung um eine vorgetäuschte japanische Heirat von Bond (jep, wirklich) ist ziemlich uninteressant und Sean Connery selbst ist seine Franchise-Müdigkeit anzusehen - ist ja auch schon immerhin sein fünfter Film als James Bond und er konnte sich mittlerweile die Rollen mehr oder weniger aussuchen.

Fazit: Dieser Bond ist solider Durchschnitt, nicht mehr nicht weniger.

Montag, 5. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Feuerball" (1965)

Story: Die kriminelle Organisation SPECTRE aus den Vorgängerfilmen (die auch jedes Mal im Deutschen einen neuen Namen bekam) hat zwei britische Atombomben gekapert und erpresst damit die wohlhabendsten Nationen um Millionenbeiträge. MI-6 muss diese britische Schlappe nunmal ausbügeln und 007 muss seinen Arbeitgeber sogar (aus persönlichen Gründen) darum bitten, direkt auf SPECTRE angesetzt zu werden...

"Feuerball" ist die logische Fortführung von "Goldfinger" und bietet mehr vom selben: Mehr Action, mehr Gadgets und mehr Girls - zieht in Sachen Bösewicht und Story leider den Kürzeren. Emilio Largo hat nicht ganz die Präsenz von Goldfinger und ansonsten ist der Bond-Einsatz reine Luxussache, denn hier ist man alles andere als scheu, mit Terroristen zu verhandeln. Ansonsten gibt es wieder keine Computertricks, einen coolen Sean Connery, hübsche Frauen und Action satt (veraltet, aber immerhin).

Fazit: "Feuerball" ist guter "Goldfinger"-Ersatz, wenn man diesen gerade nicht parat hat.

Sonntag, 4. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Goldfinger" (1964)

Story: Der Schurke Goldfinger will die Welt auf die Knie bringen durch das radioaktive Verseuchen von Fort Knox und James Bond soll ihn aufhalten...

Fragt man jemand auf der Straße nach der gängigen Bond-Klischees/-Elementen, so wird man eine Liste von Sachen erhalten, die zuallererst hier in einem Gesamtpaket verknüpft wurden: Die Bond-Girls, der Superschurke, das coole Auto, die Gadgets, der film-spezifische individuelle Titelsong, Q als Charakter - all das kam hier zu einem wundervoll geschütteltem Martini zusammen. In diesem spezifischen Fall bekommt Sean Connery mit Gert Fröbe als Goldfinger endlich einen Gegenpart, der ihn mit der Präsenz und Charisma nicht allein stehen lässt - wenngleich 007 letztendlich dank seiner "Männlichkeit" triumphieren darf. Pussy Galore (so heißt der Charakter übrigens wirklich) war außerdem eine nette Abwechslung zu herkömmlichen..."Opfern" des britischen Geheimagents und bildet ein weibliches Gegengewicht zu ihm.

Fazit: Dieser Bond geht weg vom Thriller hin zu purer Unterhaltung und einem der Eckpfeiler der gesamten Franchise.

Samstag, 3. Oktober 2015

James Bond-Monat: "Liebesgrüße aus Moskau" (1963)

Story: James Bond soll die sowjetische Dechiffriermaschine "Lector" beschaffen, doch ahnt nicht, dass dies ein Plan ist, mit seinem Tod Dr. No zu rächen...

Anders als der Vorgänger, der eher auf Spektakel aus war, ist dies ein Agententhriller; in diesem Fall mit dem eingeführten Klischee "Bösewicht sitzt im Sessel, streichelt weiße Katze und spielt alle wie Schachfiguren", das damals natürlich noch nicht ausgelutscht war. Außerdem gibt es hier mit Red Grant den ersten Handlanger und mit dem Klingenschuh + Koffer die ersten Gadgets - wiederum alles wiederkehrende Motive, die in den kommenden Ablegern auftauchen werden.

Fazit: Insgesamt ist dies ein guter Bond-Streifen, der vor allem von seinen Actionszenen, Sean Connery und der Spannung profitieren kann; in vielerlei Hinsicht wegweisend für die Nachfolger.

Freitag, 2. Oktober 2015

James Bond-Monat: "James Bond - 007 jagt Dr. No" (1962)

Story: James Bond soll auf Hawaii einen verschwundenen MI6-Agenten finden und nebenbei den mysteriösen Dr. Bond aufhalten...

Der allererste Bond war noch recht gemächlich und sieht für heutige Verhältnisse zwar auch recht schäbig aus, aber es ist eh der noch recht grüne Sean Connery als 007, der hier die ikonische Premiere hinlegt. Dann noch die Einleitungen von Sachen wie dem Martini, der Namensvorstellung und einigen anderen Sachen. Jedenfalls legt Connery seinen Bond als Berufsöldner aus, der nichts aus Vergnügen oder mit persönlichen Motiven dahinter macht - so ziemlich jede Handlung (sei es das Töten, der Beischlaf mit der schönen Ursula Andress oder anderen Frauen oder das Pokerspiel) kommt mit einer gewissen Gelassenheit daher, als ob Connery sein Leben lang den britischen Geheimagent gespielt hat; kein Wunder, dass die Rolle besonders mit ihm in Verbindung gebracht wird. Ursula Andress lässt sich bewusst in ihrer berühmten Szene am Strand zusammenfassen und Dr. No ist vielleicht nicht übertrieben klischeehaft als Bösewicht, aber auch nicht sonderlich originell.

Fazit: Ein mittelprächtiger Anfang einer unerwarteten Franchise; nichts allzu Aufregendes, aber recht interessant zu sehen, auf welche Art 007 cineastisch zur Legende wurde.
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