Donnerstag, 13. Juni 2019

"Aladdin" (2019)

Story: Aladdin ist ein gewöhnlicher Straßendieb aus Agrabah, als ein mysteriöser Mann ihm die Möglichkeit eröffnet, unschätzbar reich zu werden und das Herz der Prinzessin Jasmine zu erobern...

Disney ist ja schon eine herrliche Firma, die Millionen von Menschen in ihrem Leben mit ihren Werken berührt/beeinflusst hat (wie z.B. mich). Ich war auch eines der Kinder in den 90ern, die mit Sachen wie eben "Aladdin" aufgewachsen sind. Und was ist Disney heute ?

Disney ist eine herrlich raffgierige Firma und herrlich einfallslos noch dazu. Wir haben 2019 da draußen und womit werden Kinder und Erwachsene heutzutage von ihnen unterhalten ? Mit zugegebenermaßen größtenteils guten bis sehr guten Superheldenfilmen aka Adaptionen, Pixar haut mal hier und da einen Originalfilm raus (wobei sie in letzter Zeit auch nur Fortsetzungen bringen), selbst kann Disney auch mal hier und da mal einen neuen Animationsfilm bringen, der mal nicht auf irgendwas konkret basiert. Die größten Melkkühe sind aber wie bereits erwähnt vor allem Adaptionen, Fortsetzungen und...auch Neuverfilmungen. Wenn etwas heutzutage hip und vor allem profitabel ist, dann ist es das Melken von Nostalgie und da die Spät-80er bis 90er Kinder nun alle erwachsen genug sind, um eigene Kinder mit Merchandise und anderen Produkten zu überhäufen, dann muss man das ausnutzen. Daher allein in diesem Jahr Neuverfilmungen von "Aladdin" und "Der König der Löwen", vorher gab es "Die Schöne und das Biest" und bald gibt es ja auch "Die kleine Meerjungfrau" und "Mulan" ("Cinderella", "Das Dschungelbuch" und "Maleficent" hab ich jetzt mal nicht gelten lassen). Egal wie sehr wir uns als Konsumenten darüber beschweren, so schwer wiegen da doch die Eindrücke der Originale, um das Anschauen des "Remakes" (denn das Originalmaterial wurde ja von neu auf gemacht) komplett zu vermeiden - auch wenn es das einzig Richtige wäre, um diesen grauenhaften Trend zu stoppen.

Doch wie ist der neue "Aladdin" nun ? Unerwartbar war sicherlich die Souveränität von Will Smith als den neuen Genie, den anfangs schlechten Computereffekten um ihn herum und sicherlich einer einzigartigen Performance von Robin Williams im Original zum Trotz; ein Vergleich der beiden ist in gewisser Hinsicht unmöglich, da beide Männer in verschiedenen Comedy-Stilen zuhause sind. An und für sich war Will Smith so ziemlich das Sicherste, worauf man sich in diesem Film verlassen konnte, vor allem wenn er sein Charisma auspackt und nicht zu viele Gags aus dem Drehbuch aufsagen muss. Mena Massoud als Aladdin sieht zwar passend aus, doch ist erschreckend blass, während Naomi Scott als Jasmine der Rolle deutlich mehr Raum und Präsenz als ihr Partner gibt. Während Navid Negahban als der Sultan einem ehemaligen legitimen Charakter komplett den Sinn raubt, ist Marwan Kenzari als Jafar eine katastophale Fehlbesetzung. Dieser Bösewicht ist kein bisschen einschüchternd, strahlt weder Charisma noch Präsenz aus und könnte einem eher Teppiche im besagten Agrabah verkaufen als die Herrschaft an sich reißen.

Und der Rest ? Der Rest ist erwartbare und irgendwo enttäuschende Set- und Kulissenarbeit, aufgehübscht mit einigen Effekten. Ja, im Animationsfilm ist die Grenzenlosigkeit greifbarer als in einem Realfilm, aber warum muss man einen "ernst" gemeinten Realfilm herausbringen rund um eine Wunderlampe mit dem fantastischen Genie mitsamt all seiner Zaubertricks ? All die Songs und Kompositionen des Originals "klingen" hier produktionstechnisch satter, aber passend zu dem Visuellen wirkt es viel lebloser und "magieloser" (falls man das so ausdrücken kann). Es kann an meinem Alter liegen, aber ich bezweifle dass dieser Film den gleichen Effekt auf Kinder haben tut wie es das Original von 1992 schaffen könnte.

Fazit: Eine weitere Realverfilmung von Disney, die niemand gebraucht hat und ein weiterer Beweis dafür, dass diese an sich unnötig sind.

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