Montag, 29. April 2019

Anime-Kritik: "Noragami" (Staffel 1)

Story: Als Mittelschülerin Hiyori einen Fremden vor dem Überfahren retten will, rettet sie damit unbeabsichtigt einen Gott namens Yato und macht sich aus Versehen zu einem Dämon zwischen dem Hier und Jenseits. Yato selbst hat aber kein Interesse daran, den Gefallen zu erwidern und strebt währenddessen danach, endlich als Gott ernst genommen zu werden...


Lieblings-Charakter: Yato, denn wenn er zuerst oberflächlich als eine lächerliche Witzfigur daherkommt, so entwickelt er im Laufe der Staffel immer mehr an Charakter und Pflichtbewusstsein für sich und seine Mitmenschen. Zudem man auch noch eine interessante Hintergrundgeschichte hier und da anteasert.


Ungeliebter Charakter: /


Lieblings-Episode: /


Meine Meinung zu dieser Serie: Von diesem Anime hatte ich vorher noch nie etwas gehört, aber wofür hat man denn auch eine bessere Hälfte, die so einiges Material kennt^^ Jedenfalls kann ich nur sagen, dass sich diese Staffel angenehm weiterentwickelt in ihrer Handlung - was vor allem auf ausgeglichene Protagonisten zurückzuführen ist. Abseits der Fantasy-Elemente gibt es einen logischen Verlauf der Dinge und am Ende wird man befriedigt entlassen. Ein klares Plus: Das Opening ist extrem eingängig und spukt immer in meinem Kopf rum, wenn ich nur an den Anime denke. Von mir aus eine Empfehlung, wenn man einen etwas "anderen" Anime sehen will.

Sonntag, 21. April 2019

"Friedhof der Kuscheltiere" (2019)

Story: Louis und Rachel ziehen mit ihren zwei Kindern und ihrem Kater aufs Land, damit Louis mehr Zeit mit der Familie verbringen kann. Als der Kater eines Tages überfahren wird, verrät der Nachbar Jud ein schreckliches Geheimnis...

Abseits davon ob man das Original von 1989 oder das Buch von Stephen King als Quelle kennt, die Handlung dürfte einem recht bekannt vorkommen (ganz egal ob es auch nur wegen Parodien/Nachahmern ist); insofern ist dies ein Remake auf vielerlei Arten. Nachdem "Es" vor zwei Jahren einen wahrlich unheimlichen Hype auslöste (und den finanziellen Thron unter Horrorfilmen eroberte) waren Stephen King-Adaptionen wieder mega hip und dieses Remake sollte auf der Welle von "Es" mitreiten - was es in meinen Augen qualitätstechnisch auch schafft. So wenig ich damals von dem "Es"-Remake begeistert war, so wenig bin ich es auch in diesem Fall.

Nicht, dass man mich falsch versteht - in beiden Fällen waren das keine Meisterwerke von Erstadaptionen, aber beide haben in gewisser Hinsicht einige Sachen richtig gemacht. Bei "Es" war Pennywise echt unterhaltsam und die Kinder tolle Schauspieler und bei "Friedhof der Kuscheltiere" gab es eine gruselig-unheimliche Atmosphäre und Stimmung, die gegen Ende einen bitterbösen Höhepunkt fand. Das Remake macht ähnliche Fehler wie das von 2017: Es gibt verdammt viele Sprungschrecks und die gruselige Atmosphäre will nicht so recht aufkommen; die Schauspieler sind in Ordnung, aber bringen grundsätzlich nichts neues in dieses Universum. Man kann den Machern durchaus Respekt dafür aussprechen, dass sie inszenatorisch einen neuen Kniff probiert haben, aber dieser ist gegen Ende mehr oder weniger als nutzlos zu erachten. Apropos Ende: Natürlich werde ich nicht spoilern, aber die Änderung ist in meinen Augen eine arge Frechheit und degradiert eine an und für sich interessante und eigene Geschichte zu etwas antiquiert-generischen Mittelmaß - die Seele des Originals und die Aussage der Handlung sind dann für mich mehr oder weniger weg.

Fazit: Manche Sachen sollten wirklich besser tot bleiben.

Donnerstag, 18. April 2019

"Wir"

Story: Adelaide fährt mit ihrer Familie zu einem Ferienhaus, um dort den Sommer zu verbringen. Doch sie kann nicht das Gefühl abschütteln, dass irgendwas an der Sache faul ist...

Nach "Get Out" war Jordan Peele der neue Kritiker- und Zuschauerliebling im angestaubten Horror-Genre, weswegen alle Welt schon voller Spannung auf seinen nächsten Streifen "Wir" wartete. Den Film als solchen rezensieren ist in gewisser Hinsicht etwas kompliziert, denn anders als "Get Out" hat "Wir" nicht wirklich ein einheitliches Konzept.

Zuallererst: Lupita Nyong`o liefert hier eine brillante Doppelleistung ab und wäre potenziell jemand für einen Oscar, wenn denn die Academy Horrorfilmen mehr Beachtung schenken würden. Die anderen Schauspieler sind aber auch nicht übel, es ist alles toll gefilmt und so - rein technisch und oberflächlich hab ich hier nichts auszusetzen. Der Aufbau der Handlung und einiger Konzepte ist sogar besser als der von "Get Out", da die Atmosphäre mitsamt der Charaktere mit viel Gefühl und Hirn dargestellt werden. Wenn es aber nun um die Umsetzung mitsamt der Erklärung gegen Ende geht...dann fällt "Wir" doch wirklich ab. Problematischerweise kann ich nicht spoilern um alles komplett zu begründen, aber grob gesagt gibt es dieses Mal viel mehr Ideen und Konzepte, die so ab ca. kurz nach der Mitte immer mehr in ihrer Wirkung nachlassen, je mehr die Logik der fiktiven Welt einsetzt. Und nach dem Film kommt ja noch die Logik dieser Welt und der kann der Streifen erst recht nicht standhalten.

Fazit: Wird dieser Film auch Diskussionen anstoßen ? Ja, und die werden wahrscheinlich interessanter sein als der Film selbst.

Dienstag, 9. April 2019

"Captain Marvel"

Story: Eine Kriegerin der Kree namens Vers landet bei einer gescheiterten Mission auf dem Planeten Erde und um aufkommende Flashbacks aus ihrer Vergangenheit zu deuten, verbündet sie sich mit dem jungen Nick Fury von S.H.I.E.L.D...

Obwohl die Kontroverse rund um die Aussagen von Brie Larson als Hauptdarstellerin so ziemlich das Interessanteste an dem Film ist (und das will was sagen), werde ich sie nicht explizit behandeln. Ich wollte es nur wegen dem besagten Grund erwähnen.

Abseits jeglicher Kontroverse war dieser Film auf mehreren Ebenen zum Scheitern verurteilt: Brie Larson ist mir zuvor nie als eine charismatische Schauspielerin aufgefallen (dieser Eindruck verstärkte und festigte sich bei zahlreichen Promofilmchen und -videos), der Charakter selbst hatte nie eine allzu langlebige Comicreihe und das Einführen eines komplett neuen Charakters inmitten von einem so großen Finale wie bei den "Avengers" wirkte und wirkt immernoch wie keine gute Entscheidung. Im Prinzip lassen sich drei der großen Schwächen des Films so zusammenfassen.

Die vermutlich größte liegt aber (wie vielleicht schon vermutet) im Drehbuch. Dass Marvel selbst nicht weiß was sie mit ihrer Heldin in den Comics anfangen sollen, geschenkt. Dass die Schauspielerin nicht einmal was Positives für ihre Rolle von sich mitbringen kann, passiert. Dass der Charakter selbst extrem ungünstig eingeführt wird...keine Ahnung, Studiodenken. Aber wenn man es nicht schafft, einer Figur Ecken und Kanten zu geben, bzw. ihr eine vernünftige Entwicklung im Verlaufe des Films zu verpassen - dann kann ich mitsamt aller anderen Faktoren diesen Charakter objektiv nicht mögen. Gäbe es nicht eine computergenerierte Katze und Samuel L. Jackson (die übrigens beide mühelos mehr Charisma, Charakter und Mühe zeigen), dann wäre der Film an sich ein absoluter Totalausfall...so aber ist es "nur" der schlechteste Marvel-Film bisher.

Sicher gibt es hier und da ein paar Effekte und den besagten Samuel L. Jackson, aber was nützt das alles und sehr viel Marketing, wenn die Heldin selbst das Langweiligste und Uninteressanteste am ganzen Film ist ? Warum dieses ganze Geschwafel von einem Superheldenfilm um eine Frau (was bereits bei "Wonder Woman" keine Neuheit war), wenn man nicht mutig genug ist, ihr auch Schwächen und Fehler zuzutrauen ? So klingt das ganze PR-Geschwafel noch mehr als Blödsinn und man muss wirklich drauf hoffen, dass die beiden "Avengers"-Regisseure etwas mit ihrem Charakter anfangen können und sie dementsprechend hinbiegen.

Fazit: "Captain Marvel" liefert nicht ein gutes Argument für ihr Dasein im Marvel-Universum und ist somit de facto der schlechteste "Erstlingsfilm" des MCU bisher. Generell stimmte mich dieser Streifen recht negativ auf die letzten Marvelfilme und ich hoffe, dass "Endgame" viel, viel, viel besser wird als das hier. "Das hier" hat sogar zurzeit ernsthafte Chancen in die Top 10 der schlechtesten Filme des Jahres zu kommen.
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