Montag, 31. Dezember 2012

Altes Jahr, neues Jahr

Es ist wahrscheinlich schon 2013, aber dennoch möchte ich mich hiermit bei allen Lesern und Kommentatoren (wenn diese auch leider recht selten sind) dieses Blogs bedanken: Ihr erhaltet ihn am Leben und gibt mir die Motivation, Beiträge für diesen zu verfassen. Ich kann es immer noch kaum fassen, dass er über 7600 Aufrufe innerhalb eines Jahres schaffte. Mit 108 Filmen aus 2012 (hier zähle ich selbstverständlich nur die Filme auf, die wirklich aus 2012 stammen; ausgenommen sind Beiträge über andere Filme oder sonstiges) verabschiede ich diesen Blog offiziell aus seinem ersten Jahr nud führe ihn ein ins 2013, wo ich hoffentlich wieder ein ganzes Jahr (trotz meines Studiums) hier über Filme schreiben werde und all das auch gelesen wird.

Was ich für 2013 vorsichtig ankündigen kann, sind zwei "Special"-Monate: Der "Pixar"- und der "Star Trek"-Monat. Je nach verfügbarer Zeit werde ich vielleicht noch ein paar Überraschungen mehr einplanen. Ansonsten gilt das Gleiche wie immer: Leservorschläge sind gern gesehen und sogar erwünscht; erst die Beteiligung macht den ganzen Stoff lesenswert.

Dann also bis zum nächsten Jahresabschluss,

Euer Rudolf

Die Top 10 Vorfreude-Filme für 2013

Platz 10: "Last Stand"

Arnold Schwarzennegger kehrt zurück auf die große Leinwand...als Hauptdarsteller ! Ist das nicht großartig ? Dabei spielt er sogar einen Ex-Cop, der nun ein Sheriff ist. Ob er einen solchen Comeback wie Stallone schaffen kann, wird man dann sehen.

Platz 9: "Machete Kills"

Bei "Machete" gibt es nur zwei Arten von Zuschauern: Die, die den "Grindhouse"-Stil mögen und die, die sich mit sowas nicht anfreunden können; ich bin Typ der ersten Art. Wie die meisten habe ich die Sequelankündigung am Ende nur für einen Scherz gehalten (ich mein nur, wie können "Grindhouse"-Filme kommerziell genug für eine Fortsetzung sein ?), aber "Machete Kills" kommt wirklich...keine Ahnung, worum es dort gehen wird, aber hoffentlich behält es den Stil des Erstlings bei.

Platz 8: "The Wolverine"

"X-Men"-Ableger waren bis auf "First Class" nicht wirklich zum Erfolg verdammt, "X-Men Origins: Wolverine" war ein Beispiel dafür, wie man einen der brutalsten Marvel-Helden möglichst massenkompatibel macht und ihn somit entmaskuliert. "The Wolverine" verspricht einen Tapetenwechsel und hoffentlich auch endlich Blut, denn Wolverine war relativ bekannt dafür, ganze Körperteile mit seinen Klauen vom Körper zu trennen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Platz 7: "Stirb langsam 5"

Muss ich da noch was sagen ? John McClain ist zurück und könnte mal wieder für einen sehr guten Actionfilm sorgen. In dem Sinne: Yippie ki yay Schweinebacken !

Platz 6: "The Great Gatsby"

"The Great Gatsby" ist eines meiner Lieblingsbücher und es bekommt nach einer zähen Entwicklungszeit endlich einen Starttermin in 2013. Und hey, Leo diCaprio als Gatsby ? Ich bin dabei !

Platz 5: "Die Monster Uni"

Pixar hatte bis auf "Toy Story 2" und "Toy Story 3" eine wirklich schlimme Fortsetzung zu verantworten, nämlich "Cars 2", weswegen ich nicht sonderlich enthusiastisch wegen "Die Monster Uni" bin, wie ich es vielleicht vor Jahren wäre; die Serie an sehr guten Filmen bis hin zu Meisterwerken wurde spätestens mit "Cars" unterbrochen und mit "Cars 2" in den Schmutz gezogen - seitdem warte ich wieder auf einen sehr guten Pixar-Streifen. Ob "Die Monster Uni" es sein wird, werde ich dann im nächsten Jahr sehen.

Platz 4: "Die fantastische Welt von Oz"

Eines der Lieblings-Kinderbücher bekommt nun ein Prequel von Disney, was gut und schlecht sein kann. Mit James Franco als den Zauberkünstler, der in Oz zum "Zauberer" wird bin ich da eher hoffnungsvoll.

Platz 3: "Man of Steel"

Nach dem Abschluss der neuen "Batman"-Trilogie kommt nun Superman zurück auf die Leinwand und mit Zack Snyder plus den letzten Trailern bin ich zuversichtlich, dass die Rückkehr triumphal ausfallen wird...und wer weiß, vielleicht bekommen wir sogar einen Vorgeschmack auf die "Justice League" ?

Platz 2: "Der Hobbit 2"

Hier muss ich wohl nichts hinzufügen oder ? Der erste neue Ausflug nach Mittelerde hat mir gefallen und Lust auf mehr gemacht...ich bin da wirklich auf Smaug gespannt, sowie auf die weiteren kleinen Überraschungen innerhalb des weiteren Storyverlaufs.

Platz 1: "Kick-Ass 2"

Eine Fortsetzung einer der wichtigsten Comic-Filme muss einfach auf Platz 1 landen, auch wenn leider noch weder Trailer noch Poster bekannt sind...jedenfalls freue ich mich auf eine gelungene Parodie auf berühmte Comics und diese Fortsetzung wird alleine wegen Hit-Girl Pflicht sein !


Sonntag, 30. Dezember 2012

"Alexandre Ajas Maniac"

Story: Frank ist ein Frauenschlächter, der skalpiert und die Haare dann auf Schaufensterpuppen tut, mit denen er dann Beziehungen führen will. Bis er auf Anne trifft, deren Freunde ihn aber schon bald wieder zurück auf den Pfad des Mordens führen...

Elijah Wood als Psychokiller zu casten war eine geniale Idee: Wer würde ihm schon Morde abkaufen ? Angeblich ist dieser "Maniac" ein Remake eines älteren (den ich nicht gesehen und somit nicht vergleichen kann). Jedenfalls spielt Wood einen "Psycho"-esken Killer, bei dem der Psychopath drin sitzt und wir als Zuschauer bekommen die Mordszenen aus dessen Blickwinkel zu sehen, was für heutige Verhältnisse recht kreativ klingt, wenn auch nicht revolutionär.

Was den Film davon abhält, ein A-Film zu sein, ist die Herangehensweise. Ja, er ist bei den Mordszenen kreativ, besitzt einen bestechenden Look und einen wirklich gut spielenden Wood, aber so viele Psychopathen-Klischees wurden hier zusammengetragen...wenn ich auch die Härte und Atmosphäre nicht verachten kann.

Fazit: Das "Maniac"-Remake ist kein erstklassiger Horror-Streifen, aber durchaus eine nette Abwechslung zum Einheitsbrei des Genres.

"Jesus liebt mich"

Story: Marie hat gerade eine gescheiterte Hochzeit hinter sich und gerät nun ausgerechnet an den Sonn Gottes, der innerhalb einer Woche rausfinden soll, ob die Menschheit weitere Erdenjahre verdient hat und die Apokalypse abgeblasen werden kann...

Wer jetzt dachte, Jesus mal als Menschen zu erleben...der liegt falsch. Fitz ist zwar sympatisch als Gottes Sohn, aber mir persönlich ging das Dauergrinsen irgendwannmal auf die Nerven und auch ansonsten ist dieser Jesus (angeblich auch so in der Buchvorlage) einfach nur perfekt, bis er die Protagonistin mit seinem Adonis-Charme auf seine Seite zieht.

Was dieser Film lieber nicht versucht hätte, sind die Gags. Ein paar zünden zwar, aber sehr oft wirkt das Ganze so derartig erzwungen und nicht wirklich zu Ende gedacht - ein Satireaspekt würde den Film sicherlich von vielen Millionen Rom-Coms herausragen lassen und sogar unterhalten. Aber irgendwo in der Mitte, wo es die typischen Zwischenmissverständnisse gibt und dann noch der Apokalypse-Subplot; letztendlich ist es zu viel des Guten. Nicht, dass die Schauspieler schlecht waren, aber es wirkt unnötig überladen an den meisten Stellen.

Fazit: Hätte man sich mehr getraut, wäre aus diesem Film ja was Gescheites geworden. Letztendlich eine 08/15-Rom-Com mit Jesus. Christen brauchen keine Angst zu haben, ihr Herr wurde hier nicht verschmäht.

Samstag, 29. Dezember 2012

"Zero Dark Thirty"

Story: Die junge CIA-Agentin Maya wird nach Pakistan geschickt, um dort aktive Terrorzellen auszuschalten. Da kann sie selber noch nicht dran glauben, dass ausgerechnet sie den Aufenthaltsort von Osama bin Laden findet...

Was mir von allem an diesem Film gefällt sind nicht die glaubwürdigen Darstellungen von Soldaten, Agenten und verhörten Terroristen, nicht die packende Erzählweise, sondern der kalte Realismus. Als Unbeteiligter kann ich natürlich nicht sagen, ob alles im Film Dargestellte auch in Echt so passiert ist, aber so wie Kathryn Bigelow inszeniert, bleiben da am Ende nicht viele Zweifel. Stellenweise war der Film sogar so echt, dass er Kritik bekam für den grausamen Realismus bei den Folterszenen. Diese sind aber wie der Rest nie wirklich urteilend, sondern rein nüchtern bei dem Zeigen solcher Szenen: Man feiert nie, man urteilt nie - es ist nüchternder Alltag für die verschiedenen Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes.

Die Terroristenjagd bekommt mit Maya und anderen Mitarbeitern eine menschliche Seite, die anstatt der politischen in den Vordergrund rückt. Es wird deutlich, dass auch die CIA aus Menschen besteht, die Fehler machen mit ihren umstrittenen Foltermethoden und Aufspürarbeit - das Ende des Films setzt einer beispiellosen Suchaktion nicht die Krone auf, sondern wirkt ratlos, was man dann für sich interpretieren kann.

Fazit: "Zero Dark Thirty" ist ein spannendes Thriller-Drama, das nicht Punkt für Punkt die Eliminierung von bin Laden zeigt, sondern eine Operation wie viele andere und viele ihrer Beteiligten in den Mittelpunkt rückt, was zu einer offenen und für jeden persönlichen Interpretation nach dem Film führen kann.

"Apparition - Dunkle Erscheinung"

Story: Das junge Paar Kelly und Ben wird in ihrem neuen Haus von einem seltsamen Spuk geplagt; Bens früherer Komillitone Patrick soll als Experte für paranormale Aktivitäten diesem den Garaus machen. Die Geister lassen sich aber nicht mehr so leicht vertreiben...

Der Film ist zum Vergessen, schauspielerisch wie storytechnisch. Zusammenfassend lässt sich nur sagen: Denkt an jedes, aber auch wirklich jedes Horror-Klischee, das euch einfallen kann, packt es in einen Film zusammen, spuckt drauf und schickt es so ungeschickt wie irgend nur möglich raus, damit unscheinbare Zuschauer sich diese lahme Kopie eines jeden "hippen" Horrorstreifens zumuten können.

Fazit: Bleibt fern !

Freitag, 28. Dezember 2012

"Anna Karenina"

Story: Russland, in den 1870ern. Anna Karenina, Frau des Regierungsbeamten Alexei und Mutter von Serhoza, reist von St. Petersburg nach Moskau, um ihrem Bruder Oblonsky zu helfen, dessen Ehe mit Dolly zu retten. Währenddessen versucht Oblonskys Freund Levin, die Hand von Dollys jüngerer Schwester Kitty zu gewinnen, die aber nur Augen für den jungen Offizier Vronsky hat, der aber keinerlei ernste Heiratsansichten hat. Sobald Anna und Vronsky sich kennenlernen, verlieben sie sich ineinander und das bleibt bald vor keinem mehr geheim, nicht mal mehr vor Alexei...

Wie ihr sehen könnt, war die Vorlage von Tolstoi nicht wirklich ein Nachmittagswerk, sondern ein Klassiker der russischen und Weltliteratur über Gesellschaftsdruck, Ehe und ihrer Moralvorstellung im Russland am Ende des 19. Jahrhunderts; manche behaupten sogar, es wäre eines der wenigen Werke, die sich so komplex wie keine anderen mit der Innenwelt einer Frau befassen und somit fast schon philosophisch wirken. Anders gesagt: Nicht das einfachste Buch für eine Adaption.

Ich finde die Art, mit der der Regisseur sich an die Adaption wagt, nämlich als eine Art Theater mit wechselnden Kulissen, sehr interessant und zum Geist der Vorlage passend, da das Theater uns als Zuschauer zu der beobachtenden Gesellschaft macht, die die Darsteller auf der Bühne beurteilt. Manchmal übertreibt der Film auch und verliebt sich zu sehr in sich selbst und seine Sets...aber nur manchmal. Keira Knightley als Anna ist ziemlich gut: Sie mag zwar ganz nicht die Tiefen dieser Figur erreichen, schlägt sich insgesamt aber gut, wenn sie den Liebeswahnsinn darstellen soll. Leider schafft es Aaron Johnson als Vronsky nicht, seinem Part gerecht zu werden, weswegen die traurige Romanze zwischen ihm und Anna nie ihre volle Wirkung entfalten kann.

Neben ihr können Jude Law als Ehemann Karenin, Matthew Macfadyen als Oblonsky und Kelly Macdonald als Dolly überzeugen und ihren Charakteren aus der Vorlage ziemlich nah kommen. Der Film gehört hier aber eindeutig dem Paar Levin und Kitty, die die emotional berührendsten Momente miteinander teilen und bestenfalls zu Tränen rühren können, so ehrlich erscheint ihre Liebe füreinander, die nicht einmal Worte braucht. 

Fazit: "Anna Karenina" ist besser geworden als erwartet und trotz einiger Schwächen (leider auch bei den Darstellern) ist es eine gute, wenn auch nicht DIE definitive Adaption des Literaturklassikers.

"Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele"

Story:  In der Zukunft besteht das durch Naturkatastrophen zerstörte Nordamerika aus 13 Distrikten, von denen 12 jährlich einen Tribut von 2 Jugendlichen zwischen 12 und 18 an das Kapitol zollen müssen (als Erinnerung für den niedergeschlagenen Widerstand dagegen). Diese sollen in den Hungerspielen gegeneinander antreten, bis der Sieger zurück in seinen Distrikt kann; die 12-jährige Primrose Everdeen wird als der weibliche Tribut des 12. Distrikts ausgelost, aber ihre ältere Schwester Katniss setzt sich für sie ein und löst sie für den tödlichen Wettkampf ab...

Nach dem bahnbrechenden Erfolg von "Harry Potter" als Buch- und Filmserie wurde lange nach einem spirituellem Nachfolger für den Zauberlehrling gesucht und die bisher finanziell eindrucksvolle und auch als Filmserie beeindruckend geldspuckende Franchise wurde..."Twilight" (ugh). Jedenfalls macht sich nun mit der "Die Tribute von Panem"-Reihe eine neue Erfolgsgeschichte bereit, die Leinwände zu erobern und anders als bei "Tintenherz", "Der Goldene Kompass" und "Eragon" stehen hier die Zeichen auf Erfolg.

Jennifer Lawrence ist absolut passend gecastet als Katniss - ein normales Mädchen eben, das in eine Extremsituation geschmissen wurde und bildet das Herzstück eines im Ganzen sehr guten Casts an glaubwürdigen und exzellenten Darstellern. Panem selbst wurde erwartungsgemäß im "Das 3.Reich auf Sci-Fi"-Stil inszeniert, wo ein oberster Dikator viel Wert darauf legt, sein Publikum durch möglichst adrenalinhaltige Bilder (die Hungerspiele sind eine Art Medienspektakel, das im ganzen Kapitol übertragen wird) zu unterhalten und bei Laune zu halten.

Selbstverständig kann der Film nicht wirklich alles zeigen oder erklären, dafür fehlt ihm die Zeit - die Beziehung zwischen Katniss und Peet wird wahrscheinlich noch ausgebaut werden und es wird nicht erklärt, warum der Spielleiter Crane so viele technische Möglichkeiten hat, das Spiel um des Spiels wegen zu manipulieren. Achja: Anders als die meistens verweichlichten "Twilight"-Filme gibt es hier andauernd blutige/brutale Aktionen, die ihre Konsequenzen fordern und Katniss ist erfrischenderweise mal wieder eine sehr gute Protagonistin und Vorbild.

Fazit: Als Auftakt für die Trilogie macht dieser Film seine Sache sehr gut und man kann nur hoffen, dass man in der Zukunft meisterhafte Fortsetzungen zu erwarten hat.



"Pitch Perfect"

Story: Beca bekommt ein Angebot von ihrem Vater: Wenn sie es schafft, ein Jahr an der Barden University auszuprobieren, finanziert er ihr den Umzug nach L.A:, damit diese dort DJ werden kann. Am College tritt sie der pur-weiblichen A-capella-Gruppe bei, die sie bald aufmischen wird...

Anfangs hatte ich Angst, ein neues "High School Musical" zu sehen, weil es hier auch junge Menschen gibt, die ausgiebig singen und das ganze in Choreografien verpacken, in denen die ganze Schule mitmacht. Glücklicherweise ist "Pitch Perfect" um einiges professioneller gemacht und mit besseren Darstellungen, vor allem Rebel Wilson als Fat Amy, die schonungslos und selbstsicher den Rest des Mädchen-Casts anführt. Der Film an sich kann durch unterhaltende Arrangements und durch das Parodieren des Genres kurzzeitig überzeugen - es ist kein Wunder, aber für 1 Mal Anschauen reicht es.

Fazit: Ein guter Film...wenn man gerade nichts anderes gucken kann.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

"Django Unchained"

Story: Django ist ein Sklave, der auf einer Auktion von seiner Frau Broomhilda getrennt wird; er wird vom ehemaligen deutschen Zahnarzt Dr. Schultz aufgekauft, der ihn nur dann freilassen wird, wenn er ihm hilft, die Brittle-Brüder zu töten (Dr. Schultz ist nun ein Kopfgeldjäger). Danach wollen die beiden Broomhilda aus den Klauen des sadistischen Calvin Candie retten...

Als Allererstes: Der Film ist sehr, sehr blutig, das Rot dominiert nicht ansonsten das Original-Poster und ist der herausstechende Teil bei dem oben zu sehendem Alternativposter. Sobald Waffen gezogen werden, stapeln sich die Leichen und der rote Saft fließt in Strömen, egal ob aus Menschen- oder Pferdeköpfen (ist wohl nichts für Pferdeliebhaber). Dies sind auch die Sequenzen, die Tarantino-typisch über-glorifiziert und somit auch wie gefeiert wirken - eine solche Art von Übertreibung kann man ja auch nicht ernstnehmen, sondern genießen; vom Kinoliebhaber für seinesgleichen. Trotz all der Gewalt, die insbesondere in "Candyland" ihren grausamen und sadistischen Höhepunkt findet, behält Tarantino weiterhin seinen exzellenten Sinn für Humor, den er hier wie in "Inglorious Basterds" wieder hauptsächlich an Rassisten auslässt (vielleicht auch, um mal endlich Rassisten-Gerüchte von sich zu weisen).

Was aber eine Must-See-Garantie liefert, sind die 4 männlichen Hauptdarsteller Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson, die allesamt zu ihrer Höchstform auftrumpfen und einander anzustacheln scheinen, besser zu sein; dies bringt dem Zuschauer gleich ein ganzes Quartett an "Oscar"-reifen Darstellungen; die Überraschung ist eindeutig DiCaprio und es wäre eine Schande, wenn er keine Trophäe bekommen würde (aber wie bereits erwähnt, sind die restlichen drei Herren gleich exzellent, ich ging hier lediglich von einem "Image"-Wechsel aus).

Fazit: Quentin Tarantino bringt den Western mehr als bloß eindrucksvoll ins Kino zurück und sorgt für einen der blutigsten, unterhaltsamsten, schauspielerisch eindrucksvollsten, stimmigsten und insgesamt besten Filme 2012 !

"Les Misérables" (2012)

Story: Die neueste Adaption von dem Broadway-Musical, welches wiederum auf dem Werk "Die Elenden" von Victor Hugo basiert, wo zahlreiche Charaktere aus verschiedenen Schichten in Napoleons Zeit aufeinandertreffen mit verschiedenen Idealen, Ängsten, Hoffnungen und Träumen...aus Platz- und möglichen Spoilergründen kann ich hier nicht die gesamte Geschichte niederschreiben, aber im Prinzip geht es darum, wie selbst eine kleine, großzügige Handlung Hoffnung geben und Leben retten kann.

"Les Misérables" ist eines der am meisten adaptierten Musicals überhaupt, höchstens noch überboten vom "Phantom der Oper" und als ein Fan von Musicals habe ich mich auf die Rückkehr von "großen" Musicals gefreut - der "Glee"-Scheiß ist billig und kopierfreudig und der Rest war fü mich nicht so richtig überzeugend (bis auf einzelne Ausnahmen wie "Chicago" oder "Sweeney Todd"), weswegen man sich natürlich berechtigt auf einen "Giganten" wie diesen Film freuen durfte. Es ist nicht der erwartete Kracher, aber wegen bestimmten Darstellern durchaus sehenswert.

Was auch immer einem die Leute um Tom Hooper weis machen wollen - es wurde nicht wirklich alles "live" aufgenommen und man merkt schon irgendwo, dass hier Star-Power wichtiger war als das nötige Singtalent, um die "großen" Lieder wie "One More Day" zu tragen. Hugh Jackman als Jean Valejan ist OK, er hat zwar eine Broadway-Vergangenheit (was er in jeder seiner Szenen zeigen will, um umbedingt einen "Oscar" zu ergattern), aber seine Stimme ist...durchwachsen, genau wie seine Darstellung. Russel Crow ist DIE Fehlbesetzung des gesamten Casts; mich hat er weder schauspielerisch und insbesondere gesangstechnisch nicht überzeugt (hier musste nachgeholfen werden). Die beste Performance von allen hat überraschenderweise Anne Hathaway, die eine emotional starke und stimmtechnisch gute Leistung abliefert (auch wenn sie beim Singen mehr heult als tatsächlich zu trällern). DIE Spaßgaranten und so ziemlich auch die Retter des Films sind Sasha Baron Cohen und Helena Bonham Carter, die als Traum-Duo gute Laune verbreiten ohne Ende. Eddie Redmayne als Marius ist der Highlight des Films, weil er vermutlich von allen Schauspielern perfekt in seine Rolle passt aufgrund seines Aussehens und Gesangstalents; mit so einem lassen sich leicht Barrikaden stürmen. Der Rest ist eher...vergesslich und am Ende wünschte ich mir, man hätte weniger des "Bombastischen" nehmen können. Ja, es ist ein großes und bekanntes Musical, aber hier wäre weniger mehr gewesen, um am Ende nicht etwas ermüdend zu erscheinen.


Fazit: Hathaways beste Darstellung 2012 und Crows "Himbeeren"-Darstellung für 2012 - so ziemlich passende Zusammenfassung für eine ordentliche Adaption, die viele Sachen gut hinbekommt und viele auch weniger gut. Am Ende bleibt es ein anständiges Musical, nicht das, was ich mir erhoffte, aber auch nicht so schlimm, wie es hätte sein können.

P.S. : Achja, fast was vergessen: Nur, weil es ein Musical ist, muss nicht der komplette Dialog gesungen werden. Ich scherze nicht, der Großteil der Texte wurde gesungen, was auf die Dauer eher störend als hilfreich ist.


Dienstag, 25. Dezember 2012

"Silent Hill: Revelation"

Story: Als ihr Vater Harry eines Tages verschwindet, macht sich Heather mit ihrem Schulkameraden Vincent auf nach "Silent Hill" - einer nebligen Stadt, die in einer anderen Dimension zu existieren scheint...

Ich habe noch kein einziges "Silent Hill"-Videospiel gespielt, weiß aber um ihren wiederkehrenden Symbolismus der verdrängten Schuld, die sich in grotesken Monstern und einem verkommenem Stadtbild manifestiert - designtechnisch konnte bereits der erste Film punkten, erzählerisch eher weniger...

Soweit ich das dank einem "Silent Hill"-Kenner nachvollziehen konnte (er hat den Film bereits gesehen), wurden hier Storys von mindestens 4 Serienablegern in einen Film gepresst und das in einer recht verwirrenden Weise für Nicht-Kenner der Serie, was irgendwie schade ist - man hat dank der Vorlage die Chance, einen höchst tiefgründigen Horrorfilm zu erschaffen, der auch noch richtig furchteinflößend wäre; mit anderen Worten: Etwas Einmaliges.

Während die Designs unüberraschend ausgezeichnet sind und man am Anfang nah an einer Gruselszene sein könnte, so verliert man sich als unbeteiligter Zuschauer im Verlauf des Films in der verwirrenden Story, die wie oben erwähnt, aus mehreren der Spiele besteht. Wieso nicht einfach der Reihe nach die Spiele verfilmen und die Story den jeweiligen Teilen nach inszenieren ?

Fazit: Einfach nur schwach, als ob man im Nebel verloren geht...

Montag, 24. Dezember 2012

Top 10 der besten Filme 2012

Platz 10: "Iron Sky"

"Iron Sky" ist für mich definitiv eine DER positiven Überraschungen des Jahres, die sich für mich nach reichlich Überlegung auch zu einem meiner Top-Filme aus 2012 mausern konnte. Ich liebe vor allem die zwei größten Stärken des Films, nämlich Ambition und Exekution: Das Budget betrug "nur" 7,5 Mio. Dollar, die allesamt schwarmfinanziert waren und der Regisseur hat es tatsächlich geschafft, eine ziemlich beeindruckende Weltraumschlacht auf die Leinwand zu zaubern, nicht zu vergessen die Basis der Mond-Nazis zu kreieren, mit all ihren kleinen Details. Die Exekution der herrlich politisch unkorrekten Witze durch die für den Großteil sehr guten Darstellungen aller großer Rollen sitzt zum überwältigendem Großteil und das Ende ist ein klug vorbereiteter Kontrast zum eher "nicht so ernstem" Ton des Films. Kult-Film-Garantie !

Platz 9: "Ralph reichts"

Eine weitere Überraschung, vor allem weil Disney diesmal eine insgesamt rundere Idee und somit auch den besseren Film hatte als Pixar, was nun schon das 2. Jahr in Folge passiert...jedenfalls wurde hier die Idee nicht in den Sand gesetzt durch eine inspirierende und super erzählte Geschichte, klasse Charaktere und innovative Designs plus nette Anspielungen für Kenner.

Platz 8: "Skyfall"

Vor "Skyfall" habe ich mich nie sonderlich für das "James Bond"-Franchise interessiert und dieser Film hat mich nun auf den Geschmack gebracht. Dieser Film zeigt die Geschichte eines gefallenen Helden, die im Nachhinein zum Charakter passt und Sinn ergibt und man hat einen starken Darsteller für die Rolle einer Legende aus einer anderen Zeit UND einen sehr guten Bösewicht, der nicht in letzter Minute jemand anderem untersteht.

Platz 7: "The Avengers"

Mein Superhelden-Film 2012. Er mag sich scheinbar nicht mit den kompliziertesten Themen überhaupt befassen (Teamgeist, Verantwortung und Vertrauen), er mag mehrere Helden haben (die allesamt entwickelt werden, sodass keiner nutzlos wirkt) und er mag bunter sein als der letzte Auftritt des dunklen Ritters - dabei weiß der Film aber immer, was er sein will und bleibt stets konsequent, ohne an seiner eigenen Logik zu scheitern. Spaß- und Unterhaltungsfaktor hoch 10.

Platz 6: "Frankenweenie"

"Frankenweenie" hat es verdient, hier zu landen, einfach nur, weil es eine Rückkehr zur Form ist und Burton hoffentlich wieder anfängt, gute Filme zu machen. Außerdem bekommt man eine sehr liebevoll erzählte Version der "Frankenstein"-Geschichte mit reihenweise Verweisen auf alte Horrorfilme.

Platz 5: "ParaNorman"

Ähnlicher Fall wie bei "Frankenweenie", aber dieser Film schafft tatsächlich etwas Revolutionäres für sein Genre, weswegen man es ruhig als Meilenstein bezeichnen kann.


Platz 4: "Lincoln"

Wie ich zuvor Burtons Rückkehr gefeiert habe, so feiere ich hiermit Spielbergs Rückkehr. Der "Tim und Struppi"-Film war sehr gut, aber "Lincoln" ist mal wieder ein Live-Action-Film von Spielberg, den ich genießen kann und neben dem Regisseur hat der superbe Daniel Day-Lewis seinen Löwenanteil, indem er Lincoln wiederaufstehen lässt und sich schon auf seinen Oscar freuen darf.


Platz 3: "Argo"

Ben Affleck avanciert sich langsam immer mehr zu einer festen Größe in Hollywood und "Argo" könnte ihm endlich seinen Oscar bringen, wenn nicht als Hauptdarsteller, dann als Regisseur. Kein Wunder, schließlich inszeniert er meisterhaft einen wahren, aber überaus kuriosen Fall in der Geschichte der amerikanischen Geheimdienste, den er auch gleichzeitig als Methapher für den Film allgemein benutzt.


Platz 2: "Beasts of the Southern Wild"

Dieser Film sieht nicht nur wunderschön aus, sondern "denkt" sich auch in dieser Weise. Er zeigt, warum man manchmal eine andere Sicht auf Dinge haben sollte und was die Macht der Fantasie bewirken kann. Er ist natürlich, glaubhaft, ehrlich und irgendwie wie eine Rückkehr zur Natur (klingt komisch, ist aber so).

Platz 1: "Moonrise Kingdom"

Wes Anderson ist so herrlich anders als ein Filmemacher und Geschichtenerzähler, sodass man seine Filme einfach nur mögen muss, sei es wegen den interessanten Charakteren, dem trockenen und stets passendem Humor oder der Atmosphäre, die durch wunderbare Aufnahmen entsteht. "Moonrise Kingdom" ist da keine Ausnahme: Mit einem All-Star-Cast, wie u.a. Edward Norton, Bruce Willis und Bill Murray, aber vor allem den überragenden Kinder-Protagonisten gelingt Anderson eine der besten Coming-Out-Of-Age- und Liebesgeschichten in einem traumhaften Arthouse-Stil, wie er leider vom Mainstream nicht wahrgenommen wurde.

Sonntag, 23. Dezember 2012

"Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger"

Story: Ein namenloser Autor sucht in Indien nach einer Geschichte, die ihm "den Glauben an Gott" geben soll und trifft dabei auf Pi, der ihm eine unglaubliche Geschichte erzählt...

Zuallererst: Der Film sieht märchenhaft, traumhaft, wunderbar, fantastisch, unbeschreiblich und alle anderen Adjektive, die Schönheit beschreiben könnten; er ist bedenkenlos der bestaussehendste Film 2012, weil man hier eine perfekte Kombination zwischen CGI und Echtaufnahmen durch beeindruckende Kameraaufnahmen. Visuell gesehen ist es auf jeden Fall ein Meisterwerk. Handlungstechnisch...hm...

Ich kann es ruhig zugeben, ich bin Atheist, von daher konnte mich die "Moral" des Films auf dem Gebiet nicht umstimmen, insbesondere weil der gesamte Streifen sehr spirituell ist und man am Ende insbesondere dazu appelliert wird, die Idee mit dem "an eine höhere Macht glauben" zumindest mal zu überdenken. Die Geschichte an sich ist schön erzählt, keine Frage, aber das Ende kommt für mich etwas aufgedrängt und vertritt eine etwas platte Ansicht - hab das Buch nicht gelesen, vielleicht kommt es dort besser rüber, ich weiß es nicht.

Fazit: Der Film sieht fantastisch aus und erzählt eine durchaus interessante Geschichte, die einem Märchen gleicht - das Ende kann jeder für sich interpretieren.

"End of Watch"

Story: Das Polizisten-Duo Brian und Mike patrouilliert Nacht für Nacht in den unsicheren Ecken von L.A., wo die Straßengangs herrschen und das eigene Auftreten den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen kann...

*seufz* Schon wieder ein Found-Footage-Film ? OK, aber diesmal nutzt der Regisseur die Filmtechnik so, wie sie genutzt werden sollte, nämlich um Realität vorzugaukeln. Hier sieht man alle Einzelheiten eines stinknormalen Polizisten-Alltags in Los Angeles mit jedem langweiligen und weniger langweiligem Detail; so gesehen ist es faszinierend, wie genau es der Regisseur mit seiner Idee nimmt. Gyllenhaal und Pena sind ein gutes Duo von einem Arschloch und Ruhepol, das sich sehr gut ergänzt; im Endeffekt haben die beiden für mich den Film gemacht durch ihre glaubwürdigen Darstellungen.

Fazit: "End of Watch" erfindet das Rad des Cop-Thrillers nicht unbedingt neu, überzeugt aber durch seine Protagonisten und Nähe zur Realität durch die Aufnahmetechnik und Handlung.

Samstag, 22. Dezember 2012

"Beasts of the Southern Wild"

Story: Hushpuppy ist ein kleines Mädchen, das mit ihrem verrückten Vater Wink in den amerikanischen Südstaaten der Natur trotz, wobei sie eine sehr aktive Fantasie hat, die sie durch und durch begleitet...

Die Protagonistin wurde zurecht als eine Art Mix von Huckleberry Finn und Ronja Räubertochter beschrieben, denn sie trotzt unerschrocken allen Gefahren des Flusses und Sumpfes, wobei sie nebenbei mit ihrer Fantasie selbst zu einem Teil der Natur selbst wird und auch nie einfach nur zu einem süßen Mädchen verkommt. Ihr Vater ist ein sehr glaubwürdig gespielter gespaltener und schwieriger Mensch, der in Sekundenschnelle sein Gemüt wechseln kann.

Der Film selbst ähnelt dem Vater in der Hinsicht, dass der Ton nie komplett konstant sein kann - mal befindet man sich in einem Drama und mal in einem Märchen; es ist wirklich fast so, als ob man sich fließend in der Wahrnehmung eines Anderen befindet, ohne Grenzen oder Moralkeulen. Zudem ist "Beasts of the Southern Wild" einer der bestaussehendsten Filme des Jahres mit einem an "Der Zauberer von Oz" erinnerenden Sepia-Braun-Ton, stets aus der Perspektive von Hushpuppy, kurzum: Die Welt, so wie sie für einen Kind aussehen könnte, mit all dem Guten und Bösen, erfunden und real.

Fazit: Neben "Moonrise Kingdom" wohl der qualitätsmäßig beste Arthouse-Film des Jahres und die Erinnerung daran, wie man das Leben betrachten sollte !

"7 Psychos"

Story: Drehbuchautor Marty hat eine Schreibblockade mit seinem neuesten Skript "Seven Psychopaths" und nachdem ihn seine Freundin Kaya rausschmeißt, schließt er sich dem Hundeentführer-Duo Billy und Hans an, die mit ihrem neuesten Coup einen psychopatischen Gangster namens Charlie wütend gemacht haben...

Der Film ist so verrückt, dass man eigentlich außer sich werden sollte - man hat 7 absolut durchgeknallte Menschen, von denen jeder genügend Persönlichkeit besitzt, um einen Solo-Auftritt zu meistern. Es ist fast so, als ob der einzelne Auftritt eines jeden von ihnen so gleich einen neuen Stil in den Film bringt, der dann zugunsten des nächsten verworfen wird - am Ende sieht und fühlt sich das ganze herrlich unkonventionell, chaotisch und kreativ an, weil die Mischung zwischen Wahnwitz, Zynik und Brillanz stimmt.

Colin Farrell, Sam Rockwell und Christopher Walken sind ein absolut eingeschworenes Trio, das Kultpotenzial haben dürfte und Woody Harrelson zeigt erneut, warum er so schmerzhaft unterschätzt wird, denn sein Psychopath ist wie immer am Rande einer Oscar-Nominierung. Insgesamt sorgen die sehr zynisch und oft auf den schwarzen Humor hinweisenden Dialoge für eine ziemlich bunte Charakterzeichnung, wie sie nur mit dem karikierendem Gewaltgrad wohl nicht möglich wäre.

Fazit: "7 Psychos" sollte der Weg eines jeden aus einer Blockade werden und zeigt, dass man bei fehlender Motivation, den Trend des Mainstreams zu wiederholen, auch einen eigenen Weg einschlagen kann, wie es Regisseur McDonagh getan hat.

Dienstag, 18. Dezember 2012

"Die Hüter des Lichts"

Story: Die Hüter des Lichts (der Weihnachtsmann, der Osterhase, der Sandmann und die Zahnfee) werden vom Mann in Mond zusammengerufen, um Pitch aufzuhalten, der Kinderträume in Alpträume und somit die gesamte Welt in Finsternis stürzen will. Neuzugang soll das Team nun vom jungen Jack Frost bekommen...

DreamWorks wagt sich nun nach einem Mash-Up von Märchen ("Shrek") an einen Mash-Up von Kindheitshelden, die hier dem Studio entsprechend allesamt (bis auf die Zahnfee) überarbeitet wurden; interessant auch, dass bestimmten Charakteren subtil eine Nationalität hinzugedichtet wurde, wie z.B. dem Weihnachtsmann, der mit russischem Akzent ausgestattet ist und der Osterhase mit einem australischen (trifft sich gut, wenn er von Hugh Jackman synchronisiert wird). Besonders ist die Sache mit dem Sandmann, denn dieser ist den gesamten Film über stumm und kommuniziert nur kleine Sandfiguren, was auf jeden Fall eine bessere Lösung ist, als diesem eine womöglich nervtötende Stimme zu verpassen.

Ebenso typisch für das Studio sieht der Film sehr gut aus und es ist außerdem mehr als ausreichend Action und Tempo vorhanden...vielleicht sogar etwas zu viel. Nicht, dass es Kinder überstrapazieren würde, aber etwas mehr Atmosphäre in der Geschichte (die selbstverständlich eindeutig vorangeht und das mit einer genügenden Anzahl an guten Gags) hätte dem Streifen bestimmt nicht geschadet; nicht, dass es gleich eine Seifenoper werden muss, aber hey, es stört mich nicht wahnsinnig.

Fazit: ""Die Hüter des Lichts" ist sowas wie "The Avengers" für Kinder" - ein ziemlich guter Vergleich, wie ich finde, auch wenn es nicht die Klasse und Masse des "großen Vorbilds" erreicht.

Montag, 17. Dezember 2012

"Lincoln"

Story: Der Film spielt um die Zeit vom Januar 1865, als Präsident Lincoln in dem Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten versucht, die Sklaverei abzuschaffen...

Ja, ein ernster Film über Abraham Lincoln von Steven Spielberg, ihr habt richtig verstanden. Man bekommt einen Lincoln, der ein bodenständiger Mann ist, trotz mangelnder Bildung mit immens viel Intelligenz und Menschenverständnis ausgestattet und allgemein nicht nur einer der faszinierendsten Staatsoberhäupter, sondern auch Personen war und bleibt. Daniel Day-Lewis ist Lincoln, er spielt ihn nicht einfach; jede Szene, in der er vorkommt, gehört ihm und seiner bestechenden Darstellung...der Oscar als "Bester männlicher Hauptdarsteller" ist ihm sicher. Er spielt einen vom Krieg müden Idealisten, der trotz all seiner guten Absichten immer noch ein Politiker und Vater einer Familie, die so gar nicht perfekt ist.

Obwohl er der Fokus ist, hat Day-Lewis eine ihm ebenbürtige Riege von Nebendarstellern, u.a. Tommy Lee Jones, Sally Field und Joseph Gordon-Levitt, die auch sehr gute Darstellungen abliefern und somit nur hauchdünn im Schatten des Protagonisten stehen. Erwähnt werden muss auch Spielbergs Regie, die ein Washington von Lenkern zeigt und keine überglorifizierte Hauptstadt - es gibt viele matte, geerdete Töne, passend zu Lincoln und auch dem Rest des Films.

Fazit: "Lincoln" informiert und unterhält, so denn man einem Film mit vielen Dialogen und wenig Action was abgewinnen kann. Spielberg und Day-Lewis dürfen auf berechtigte Oscars in ihren Kategorien hoffen und der Film an sich ist ein erfrischender Blick auf das Leben des beliebtesten amerikanischen Präsidenten.

Top 10 der überraschend guten Filme 2012

Platz 10: "Men in Black 3"

Dass man das Disaster namens "Men in Black 2" durch einen soliden Film wie diesen nahezu vergessen machen konnte, war durchaus eine Leistung, die ich zu schätzen wisse. Persönlich habe ich beim Zeitreise-Plot viel weniger erwartet, als man herausholen konnte - und erst recht nicht mit der Art von Fürsorge bei den kleinen Details, einem tollen Newcomer mit Brolin und einem wirklich herzerwärmendem Ende.

Platz 9: "Sinister"

In der heutigen Zeit, wo sich die meisten Horrorfilme leicht voraussehen lassen oder generell Kopien einander sind, tut es gut zu sehen, dass das Genre nicht totgespammt wurde (im Ernst, es gibt pro 1 Horrorfilm im Kino min. 30 Film-DVDs) und man sich auch mit bereits totreleasten Stilmitteln wie billigen Kameraaufnahmen noch einen guten Film antun kann. Endlich mal ein Horrofilm, bei dem die Bedrohung mal nicht sofort gezeigt, sondern subtil angedeutet wird und man bekommt mal keine Arschlöcher als Protagonisten.

Platz 8: "Frankenweenie"

Mann, bin ich froh, dass Burton endlich mal wieder einen guten Film rausgebracht hat. Nach Katastrophen wie "Charlie und die Schokoladenfabrik" und Mittelmäßgikeiten wie "Dark Shadows" gibt es mit "Frankenweenie" mal endlich wieder den Burton, den ich genießen kann - etwas morbid, etwas kreativ und vor allem mit viel Liebe umgesetzt. Es mag nicht das Originellste sein, aber es ist eine Rückkehr zur Form.


Platz 7: "ParaNorman"

Im Prinzip betrachte ich diesen Film wirklich als den reiferen Geschwisterteil von "Frankenweenie", denn obwohl beide vom Aufbau eher gleich sind, so gibt es Unterschiede beim Animationsstil und Herangehensweise: "Frankenweenie" erzählt eine eher klassische Geschichte und "ParaNorman" tut es auch in gewisser Weise, aber es hat einen bestimmten Charakter, der neben der eigentlichen Moral einen tatsächlich umhaut, wenn man länger drüber nachdenkt. Ob er eine Revolution im Animationsgefilde eingeleitet hat, wird man in der Zukunft sehen.

Platz 6: "Vielleicht lieber morgen"

"Vielleicht lieber morgen" ist eines meiner Lieblingsbücher und ein Übergang von Buch zu Film ist bei vielen Büchern nicht einfach...bezüglich dieses Buches mit all dessen komplexer und differenzierter Herangehensweise an verschiedenen Themen aus den Augen eines Jugendlichen - selbst wenn der Autor selbst der Regisseur ist, so hatte ich doch meine Zweifel. Glücklicherweise habe ich mich ja geirrt und man hat es geschafft, zumindest das Herz des Buchs erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Die Seele bleibt jedoch für mich immer im Buch.


Platz 5: "The Avengers"

Wirkt überraschend, nicht ? Ein Superhelden-Blockbuster mit zahlreichen Talenten dahinter und es soll eine Überraschung sein ? Hier möchte ich noch einmal erwähnen, was für ein Mammutprojekt die Umsetzung der "Rächer" für das Kino war: Man machte sich die Mühe, die wichtigsten Protagonisten in Filmen zuvor einzuführen, die allesamt in einem gemeinsamen Universum spielen müssen, um dann in ein gigantisches Projekt zu kulminieren, welches es bis dato so noch nicht zu bestaunen gab. Sicherlich existierten Crossover auch zuvor, aber meiner Meinung nach war keines so sorgfältig, akkurat und genial ausgespielt worden wie "The Avengers". Freue mich schon auf "Phase 2".

Platz 4: "Chronicle"

Was ist überraschender als ein Mega-Superhelden-Filmprojekt ? Ein nicht so mega und eher undergroundiger Superheldenfilm mit überraschend guten Jungschauspielern, einer wunderbar erzählten dramatischen Geschichte und einem kreativen Gebrauch vom "Found Footage"-Stil, was auch leider nicht so oft vorkommt.

Platz 3: "Ralph reichts"
  
Dass ausgerechnet Disney selbst und nicht Pixar nicht nur die Idee und Geld für Lizenzen, sondern auch das nötige Können und Verständnis hatte, um ein Videospiel-Crossover-Film so umzusetzen, wie sie es taten, ist wahrlich überraschend. Man nahm nicht den billigen Weg, um möglichst oft von den Protagonisten und Story auf bekannte Gesichter wegzuschalten, sondern zog kompromisslos durch und das auch noch mit einem großen Anteil an Respekt und Liebe für die Kunstform.

Platz 2: "Iron Sky"

"Schwarmfinanziert" und bitterböser Humor, der es ins Kino schafft ? Das nenne ich mal beeindruckend ! In der heutigen "political correctness"-Welt, wo nur die lahmsten und vorhersehbarsten Witze im Mainstream zu überleben scheinen (mit viel zu wenigen Ausnahmen) ist "Iron Sky" ein frischer Luftzug in der viel zu einseitigen Darstellung von Nazis und Amerikanern in der Filmgeschichte. Neben all dem herrlichen Humor gibt es auch noch ein Ende mit einer richtigen Botschaft an die Menschheit - und hey, bei wie vielen Filmen hat man schon Applaus vom Publikum gehört ?


Platz 1: "Cloud Atlas"

Ich habe den Film nun schon zum zweiten Mal gesehen und er bleibt immer noch ein Mysterium für mich, wie es schon lange kein Streifen sein konnte. Mittlerweile neige ich mir eher in Richtung der positiven Bewertung dieses Films, aber die pure Größe davon allein ist für heutige Verhältnisse furchteinflößend. Ja, wir haben die alljährlichen Roman- und Comicverfilmungen, von denen bestimmte auch groß sind (wie "The Avengers" z.B.), aber "Cloud Atlas" ist ein ganzes Epos, das im Nachhinein als "Matrix" dieser Generation durchgehen könnte - kein Wunder bei den zahlreichen philosophischen Themen, Sets und der Tatsache, dass hier vor allem die Wachowskis die erste Geige spielen.

Samstag, 15. Dezember 2012

"Der Hobbit - Eine unerwartete Reise"

Story: Gandalf der Graue will aus eigenen Interessen Thorin Eichenschild, dem rechtmäßigen Erben aus Erebor (welcher jetzt vom Drachen Smaug eingenommen wurde) bei dessen Unternehmen helfen, dessen Thron zurückzuerobern. Die insgesamt 13-köpfige Zwergentruppe schickt Gandalf zu dem Hobbit Bilbo Beutlin aus Auenland, um diesen für das Unternehmen als Meisterdieb anzuwerben - obwohl Bilbo absolut kampfunerfahren und gar nicht von der Idee begeistert ist...

Zuallerst: Ich habe den Film ganz klassisch in 24 fps und in 2D gesehen, von daher kann ich bezüglich der Technik nur sagen, dass Jackson wie gewohnt wunderschöne Aufnahmen von Neuseeland so gut einfängt, sodass es nahezu als Werbung im Fernsehen durchgehen könnte. Die Kameraarbeit ist gewohnt klar und entfaltet bei Landschaften ihre volle Wirkung - in manchen Kampfszenen wirkte sie auf mich etwas konfus, aber dies hat auch etwas mit den Charakteren zu tun.

Die alte Riege wie Cate Blanchett, Hugo Weaving, Christopher Lee, Ian McKellen und Andy Serkis ist von Anfang an präsent und braucht im gebräuchlichen Sinne nicht die normalerweise nötige Charakterentwicklung - all diese Schauspieler sind ja schon seit der "Herr der Ringe"-Trilogie bekannt. Martin Freeman (am ehesten als Dr.Watson aus der britischen "Sherlock"-Serie bekannt) ist ein sehr überzeugender Bilbo, der sich im Laufe des Films langsam steigert und zum heimlichen Star avanciert. Er hat zusammen mit Andy Serkis als Gollum die unbestritten beste Szene des Films und ist auch neben ihm und Ian McKellen der beste Schauspieler in dem riesigen Ensemble. Und genau das ist mein Hauptproblem mit dem Film.

Dafür, dass man sich hier getrost auf bewährte Figuren und eine sehr gut neu eingeführte verlassen dürfen, so sind 12 der 13 Zwerge charakteristisch eher blass gestaltet. Ihr Anführer Thorin Eichenschild ist der Einzige, der etwas mehr im Fokus steht als seine Mitstreiter und dennoch wird leider nicht sein Charakter nicht rund genug ausgespielt (was ich nicht dem Darsteller Richard Armitage ankreide).

Ein weiteres Problem, das ich mit dem Film habe, ist die Länge. Es gibt manche, die gleich die Hälfte des Films schneiden würden; ich wäre nicht so radikal. Ja, der Film dauert fast 3 Stunden und das ist etwas anstrengend, aber hier wurde der Großteil der Szenen wirklich 1:1 aus dem Buch übernommen, wenn auch etwas finsterer gestaltet (muss ja scheinbar stilistisch an die Original-Trilogie angepasst werden). Ich persönlich würde vielleicht maximal eine halbe Stunde wegfallen lassen, zusammengenommen aus verschiedenen Szenen, die alle etwas zu lang gehen und das gar nicht sein müssen. Es ist nicht wirklich störend, aber es lässt einen fragen, ob eine Trilogie basierend auf einem Buch wirklich so berechtigt ist, insbesondere wenn das Buch auch noch relativ dünn ist.

Fazit: Wahrscheinlich ist es noch zu früh, diesen Film wirklich richtig einschätzen zu können, weil er am Ende als Anfang einer Triloge bewertet werden muss, die ja noch anlaufen soll. Als Fan der Bücher und Filme war es ein schönes Gefühl, erneut nach Mittelerde zu reisen und einige vertraute und neue Charaktere (neu) kennen zu lernen. Am Ende würde ich nicht mit astronomisch hohen Erwartungen diesen Film sehen, weil er mich persönlich am Ende nicht absolut begeistert, aber sehr gut unterhalten zurückließ und ich würde ihn gerne noch mal im neuen Format sehen, um ihn vielleicht besser einschätzen zu können.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

"Cockneys vs Zombies"

Story: Um das Altersheim ihres Opas zu retten, wollen Andy und Terry mal schnell eine Bank ausrauben. Die plötzlich ausgebrochene Zombie-Apokalypse macht ihnen schnell einen Strich durch die Rechnung...

DIE IDEE IST GENIAL: RENTNER GEGEN ZOMBIES ! Ernsthaft, wenn ein Film nach mehr als 50 Jahren des Genres es schaffen kann, einem scheinbar ausgelutschten Konzept eine neue Seite zu geben - und dabei gar nicht so schlecht weg zu kommen, wie es einer vielleicht erwarten würde. Versteht mich nicht falsch, es ist immer noch ein B-Film, aber mit passablen Schauspielleistungen und Budget, sodass es fast so ins Kino kommen könnte. Gerade weil es vielleicht nicht das größte Budget hat, besitzt es einen eigenartigen Charme, der auch noch durch britischen Humor und generell die Idee entsteht.

Fazit: Es ist kein Meisterwerk und es bedient sich schamlos bei Filmen wie "Shaun of the Dead", aber als Genre-Satire funktioniert es erstaunlich gut und ist durchweg unterhaltsam.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

"Die Piraten! - Ein Haufen merkwürdiger Typen"

Story: Der Piratenkapitän will unbedingt "Pirat des Jahres" werden und dafür will er sich der Hilfe von Charles Darwin bedienen...

Ein Stop-Motion-Film aus Knete ist für 2012 natürlich etwas besonderes und es stammt auch noch vom britischen Studio Aardman, welches bekannt ist für etwas verrückte Charaktere in extrem aufwendig gestalteten Sets mit einer Prise britischen Humors zu haben und "Die Piraten!" ist da keine Ausnahme. Auch hier kann man mit reichlich Slapstick für die jüngeren und zahlreichen Gags im Hintergrund für die älteren Zuschauer rechnen. Der subtile Humor mag hier zwar nicht der beste sein, aber er ist ebenfalls nicht das Aushängeschild des Films, das wäre eindeutig die Stop-Motion-Knetanimation, die hier leider noch verwässert wurde durch zusätzliche Computeranimation.

Fazit: Ein kurzweiliger Spaß; wünschte mir nur, die Charaktere und die Geschichte wären mit genauso viel Liebe gestaltet worden, wie die Welt, in der sie existieren.

Dienstag, 11. Dezember 2012

"Red Dawn"

Story: Red Dawn, eine Kleinstadt in Washington, wird eines Morgens von Nordkoreanern besetzt und der Marine Jed organisiert die Gruppe "Wolverines", um den Angreifern Paroli zu bieten...

Angeblich ist "Red Dawn" ein Remake des gleichnamigen Films von 1984 und es ist sehr schwach. Im Prinzip braucht es nicht viele Worte, um zu beschreiben, warum der Film nicht funktioniert: Mangelnde Logik (klar können Nordkoreaner mal eben eine US-Invasion starten und natürlich lassen sie sich von Teenagern stoppen), die Action ist einfach nur hirnlos (nicht unterhaltsam hirnlos, sondern einfach nur hirnlos), die Darsteller sind blasser als die Story selbst und der überschwängliche Patriotismus...sowas könnte in Deutschland in DER Form nicht durchgehen. Ein pures Eigen-High-Five.

Fazit: Chris Hemsworth, was machst du bloß in dieser Lücke von einem Werk ? Brauchtest du ein Gegenstück zu "The Avengers" ? Achja, der Film an sich ist einfach nur schwach.

Montag, 10. Dezember 2012

"Savages"

Story: Chon und Ben sind Drogenfreunde und teilen sich neben dem gemeinsamen Geschäft mit Marihuana auch O (so heißt die Frau wirklich). Ihr Drogennetzwerk droht nun zu zerbrechen, als die mexikanische Drogenkönigin Elena ihr Kleingeschäft "schlucken" will und damit die Jagd auf das Know-How der beiden beginnt...

Charaktertechnisch wird alles (recht nüchtern) von der Off-Erzählerin O umrissen, sodass man als Zuschauer nicht besonders viel über die gegensätzlichen Protagonisten erfährt. Chon ist ein Ex-Seal und somit der Agressive, Ben ist der friedliche Weltverbesserer. Der Fokus wurde hier eindeutig mehr auf die Gegenspieler gesetzt, die hier allesamt präsent gespielt wurden: Travolta ist überdreht, Del Toro ist ein Psychopath und Hayek ist eine lasziv-hinterhältige Frau, die schnell brutal werden kann.

Was der Film an Erzählstruktur und Charakterzeichnung vermissen lässt, macht er fast wieder mit dem Look wett: Es ist nicht ins Extreme übersteigert wie bsw. "Fear and Loathing in Las Vegas", aber hier und da flackert Zeug, die Kameraarbeit erzeugt eine Art rauschhaften Sog - dies gibt dem Film einen Existenzgrund abseits der Antagonisten.

Fazit: "Savages" war sehr nah dran, so viel zu sein, was eindeutig von Tarantino ausging: Eine hippe
Kombination von stilistischen Aufnahmen mit einer etwas ausgefeilten Erzählweise plus unterschwelliger Kommentar mit etwas Drama. Sehr nah.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Top 10 der enttäuschendsten Filme 2012

Platz 10: "Project X"

Aufgrund der Werbung hierfür hätte ich nicht allzu überrascht vom Endergebnis sein sollen, aber irgendwie klang der Film im Vorfeld frisch, unverbraucht und neu...um dann am Ende doch nur eine lieblose Kopie von "Hangover" zu sein. Traurig, es hätte wirklich die Stimme der heutigen Generation werden können. Vielleicht ist es das sogar traurigerweise...

Platz 9: "Rum Diary"

Um ehrlich zu sein, hatte ich nur deswegen leichte Erwartungen, weil einer meiner Lieblingsschauspieler in einem Film nach einem meiner Lieblingsautoren drin war. Zu dumm, dass die Handlung sich hier eine sehr großzügige Auszeit nimmt und alles...dahin fließt. Es ist einfach da und ich vergleiche es vermutlich recht unfair mit dessen geistigem Vorvater "Fear and Loathing in Las Vegas", aber bis auf einen soliden Depp hat dieser Film nichts.

Platz 8: "Abraham Lincoln Vampirjäger"

Das Konzept von Abraham Lincoln, der mit seiner Axt Vampire abschlachtet verspricht unbegrenzten "so bad it`s good"-Spaß für gesellige Abende mit reichlich Fressen und Alkohol. Es hätte nur richtig dumm sein sollen, wie "Twilight" beispielsweise; leider nimmt sich der Film hier viel zu ernst...LINCOLN VS. VAMPIRE, LEUTE ! WIE KANN MAN DAS NUR ERNST NEHMEN ?

Platz 7: "American Pie - Das Klassentreffen"

Zugegeben, der Film an sich ist O.K., aber man merkte deutlich, dass "American Pie" ein Ding aus einer komplett anderen Zeit ist, wo Video-Chats noch der "shit" waren und alles eine Spur unschuldiger war. Von daher war es vielleicht ein nettes Wiedersehen mit bekannten Charakteren, aber der neueste Ableger hat nichts Neues in die Reihe gebracht und begräbt sie hoffentlich mit einem ruhigen Gewissen, einen anständigen Abschluss gehabt zu haben.

Platz 6: "Dark Shadows"

Hier wurde ich von Depp und insbesondere Burton gleichzeitig enttäuscht, weil sich insbesondere der letzte immer mehr dem Mainstream nähert...was ich ihm nicht wünschen würde, denn er hat seinen eigenen Stil, der glücklicherweise nicht massentauglich ist. Der Film ist ein sehr gutes Beispiel, weil er versucht, alles zu sein und am Ende nichts davon ist. Und ja, hoffentlich spielt Depp in Zukunft weniger Rollen mit Make-Up und Burton kehrt zurück zu seinem Stil. "Frankenweenie" war ein guter Anfang.

Platz 5: "Der Diktator"

"Borat" war etwas frische Luft für bitterbösen Humor und Satire für den Film und ja, er kam zu der genau richtigen Zeit heraus, wo es besonders populär war, die Schwächen der USA bloßzustellen. Es verwundert daher nicht, dass Sascha Baron Cohen nun Seitenhiebe auf die Diktatoren weltweit austeilen will (insbesondere auf die aus dem Mittleren Osten). Hier finden sich die besten Gags leider schon im Trailer und alles wirkt so gekünstelt, weswegen es eindeutig den kürzeren gegenüber seinen Vorgängern zieht.

Platz 4: "Ted"

Wie bei "Project X" habe ich mir viel mehr versprochen, als ich am Ende bekam. Wer auf den "Family Guy"-Humor steht: Gut für euch, habt Spaß damit und mit diesem Film. Ich hingegen habe einen komödiantisch erweiterten Seth MacFarlane erwartet, der mal aufzeigt, dass er nicht nur die 80er mag (wer mag sie nicht ?), sondern, dass er auch noch Gags bringen kann, anstatt Anspielungen zu spammen.

Platz 3: "Merida - Legende der Highlands"

Verglichen mit dem Rest ihrer Filme ("Cars 2" ausgeschlossen), ist Pixar eines der am konstantesten Studios, wenn es um Qualität in ihren Filmen geht. Schlimmstenfalls hat man vielleicht nur einen guten Film und bestenfalls ein Meisterwerk - aber in beiden Fällen findet man immer entweder originelle Ideen oder man nimmt ungewöhnliche, und gibt ihnen einen neuen Dreh. "Merida" ist immernoch ein guter Film, keine Frage...aber warum musste man eine neue Disney-Prinzessin erschaffen und diese zusammen mit "Bärenbrüder" verbinden ? Ja, es ist Meckern auf dem höchsten Niveau, aber von Pixar erwarte ich etwas mehr Kreativität und Genie bei dem Machen ihrer Filme.

Platz 2: "Prometheus"

Wie "Merida" ist "Prometheus" keineswegs ein schlechter Film, sondern wirklich gut und das aufgrund des Looks und den tollen Darstellern. Was "Prometheus" für mich enttäuschend macht, ist dessen unstreitbare Nähe zu den "Alien"-Filmen, da es quasi ein Prequel ist - und es beinhaltet meteoritengroße Logiklöcher, die zuweilen etwas stören können, aber den Film nicht ungenießbar machen. Es ist keine Sci-Fi-Offenbarung, die von vielen (wie auch mir) erwartet wurden, aber es gibt gute Gründe, auf ein besseres Sequel zu hoffen.

Platz 1: "The Dark Knight Rises"

*Flameschild an*

Ich habe absolut keinen Filmgeschmack, kenne mich nicht mit Batman aus und Christopher Nolan ist der menschgewordene Jesus, der nie hinterfragt werden darf. Ne, nicht wirklich.

Für eine Reihe, die einen so sehr vom Realismus überzeugen will, ist es doch recht ironisch, wenn das Finale unter der fehlenden Logik zusammenbricht. Ich kann einem Film so einiges abkaufen, aber wenn wichtige Storydetails und Charakterentwicklungen entweder aus dem Nichts kommen oder ins Nichts verschwinden, dann kann ich den Film nicht als "Meisterwerk" wahrnehmen, tut mir leid.  Jeder Dialog zwischen Batman und Bane ist aufgrund derer Stimmen eine lockere Witzrunde, jeder weiß und konnte leicht herausfinden, wer Batman ist und der Plan der Bösewichte ist eine billige Ausrede dafür, dass man Heath Ledger nicht ersetzen konnte. Achja und das Ende...ich habe selten eine solche Art von cineastischem Mittelfinger Richtung des Zuschauers gesehen, weil man selber anscheinend zu faul war, die eigene Reihe "richtig" abzuschließen und nicht jeden potentiellen Nachfolger zu verdammen.

"Magic Mike"

Story: Mike möchte gern ein Möbeldesigner sein, aber neben dem Dachdecker- und Autoteilverkäufersein ist er hauptsächlich "Magic Mike" im Stripclub von Dallas. Als einer der Stripper aus dem Gespann aufgrund von Drogen verhindert wird, entwickelt sich der von Mike unter die Fittiche genommene Neuling Adam zu einem neuen Publikumsmagneten...

Eines muss man hier klarstellen: Obwohl Drogen und simpler, unverbindlicher Sex mit all seinen Vor- und Nachteilen Themen in diesem Film sind, so ist die Hauptattraktion natürlich die Reihe von männlichen Hauptdarstellern, die hier ihren Körper den Interessenten zur Schau stellen. Channing Tatum (von dessen Jugend dieser Streifen inspiriert ist) und Matthew McConaughey stehlen hier den anderen absolut die Show in ihren Performances, weil beide in ihren Rollen absolut aufgehen und genauso gut als Chippendales arbeiten könnten. Abseits der halbnackten Männer gibt es hier aber nichts wirklich tiefsinniges - es wird ein Versuch unternommen, die Hintergründe von Strippern zu offenbaren, aber dies wird hier so seicht behandelt, sodass man gar nicht drauf zu achten braucht.

Fazit: Endlich ein Film für Frauen, die ansonsten nicht genug von gestählten Männerkörpern in Filmen bekommen. Erwartet nur nicht allzu viel Niveau abseits all der Muskeln.

Freitag, 7. Dezember 2012

"On the Road"

Story: 1947. Nachdem sein Vater gestorben ist, bricht der junge Autor Sal Paradise mit seinem Freund Dean Moriarty und dessen Frau Marylou zu einem Dauer-Road-Trip quer durch die USA, um die Reste ihrer Jugend noch einmal voll auszukosten und den Gesellschaftsnormen zu entkommen...

Ich habe das Originalwerk von Jack Kerouac nicht gelesen, aber er hat u.a. Autoren wie Hunter S. Thompson ("Fear and Loathing in Las Vegas) mit seinem Stil stark beeinflusst und das kann man deutlich erkennen: Es ist wirklich ein ganzer Trip mit vielerlei Zeug, das zwischendurch passiert - leider weniger episodenhaft als "Fear and Loathing in Las Vegas", weswegen man teilweise nur schwer zwischen verschiedenen Ereignissen unterscheiden kann; dies macht es wenig auf die eigentliche Handlung fokussiert und droht den Film flüssig zu machen. Die Darsteller (ja, auch Kristen Stewart) machen dies aber fast schon wieder wett mit ernsthaft guten Leistungen, dies gilt auch für einige Star-Gäste wie Kirsten Dunst oder Viggo Mortensen. Der größte Pluspunkt des Films ist aber eindeutig der Look: Die Landschaftsszenen strahlen eine gewisse Zeitlosigkeit/Unbeschwertheit aus, die zu der Trip-Idee wie die Faust aufs Auge passt.

Fazit: Wenn auch für mich persönlich nicht allzu beeindruckend im Nachhinein, so ist "On the Road" eine Reise, die man zumindest einmal antreten kann.

"Young Adult"

Story: Mavis Gary ist eine 37-jährige Autorin, die eine Einladung von ihrem Ex-Freund zu der Geburt von dessen Tochter annimmt, nur um diesen für sich zurückzuerobern...

"Juno" ist einer meiner Lieblings-Jugendfilme und das hier ist ein Film von den "Juno"-Machern, also konnte ich ihn unmöglich verpassen. Und ich hätte ihn fast komplett abgeschrieben. Charlize Theron als Mavis ist nervig, unsympatisch und ja, kindisch - genau das ist der springende Punkt. Sie ist vielleicht schön, zerstört sich selbst aber ständig durch hässliches Verhalten und exzessivem Alkoholkonsum, mit dem sie der Wirklichkeit entfliehen will, um sich nicht als verletztlich darstellen zu lassen. Ihr Co-Star, "Patton Oswalt (bekannt als Spence aus "King of Queens") ist herrlich zynisch, wenn auch tieftraurig und manchmal herzzerreißend anzusehen.

Am besten gefällt mir die Herangehensweise, für die ich auch "Juno" wirklich mochte: Es gibt viel von gut geschriebenem schwarzen Humor und obwohl es auch einiges an Verständnis für die Leinwandhelden zu geben scheint, so verkommt der Film nie zu einem von diesen absolut über-emotionalisierten Rom-Coms, die auf mich langsam wie Arsen wirken sollten. Klischees werden nicht wirklich erfüllt und der Schluss ist für jedermann etwas zum Nachdenken und bewusst offen - es passt zum Charakter und zum Stil des Films.

Fazit: "Young Adult" ist ein geschickt inszeniertes Charakterporträt einer kaputten und verlorenen Frau, die sehr gut von Charlize Theron gespielt wird.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

"Contraband"

Story: Chris Farraday ist ein Ex-Schmuggler, der für seinen Schwager aus dem Ruhestand zurückkommt, um diesen vor einem Gangsterboss zu retten...

Typischer Action-Film, so ein Schmuggler-Gangster-Ding in einem Mix mit etwas Drama-Krimi-Thriller, der absolut flache Charaktere besitzt und genauso absolut vorhersehbar ist. Dies macht aber überhaupt nichts aus, weil der Film wie ein Riegel für zwischendurch ist: Es ersetzt nicht wirklich den Hunger nach einem "richtigen" Film, aber für einen Abend reicht es aus. Zudem es auch wirklich vergesslich ist...und das obwohl Mark Wahlberg und die anderen Darsteller relativ gut schauspielern.

 Fazit: "Contraband" hat seine Spannung und Action...für eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. 

Montag, 3. Dezember 2012

"Die Frau in Schwarz"

Story: Zu Beginn des 20 Jahrhunderts bekommt der verwitwete Anwalt Artur Kipps noch eine letzte Gelegenheit, seine Arbeit zu behalten - er muss nämlich im britischen Hinterland den Nachlass einer verstorbenen Witwe regeln. Die Dorfbewohner prophezeien dem Anwalt nichts Gutes, weil er ausgerechnet in einem verfluchten Anwesen verweilen muss...

Voerst lässt sich eindeutig sagen, dass diese Art von subtilem Horror nicht jedem gefallen wird, vor allem nicht den neueren Zuschauern, die sich entweder an Folter-Splattern wie "Saw" oder an Found-Footage wie "Paranormal Activity" erfreuen. Dies hier ist ein Spukfilm aus längst vergangenen Zeiten, als noch viel mehr Wert auf Atmosphäre mit viel Nebel, düsteren Umgebungen und insgesamt einer "chilligen" Stimmung, in der man stets der Gefahr bewusst war, diese aber bewusst nur teilweise ihre Fratze sichtbar machte, um die Spannung bei der richtigen Temperatur zu halten.

Daniel Radcliffe wurde anfangs vielleicht noch belächelt, als er sein "Harry Potter"-Image abstreifen wollte, aber mit Filmen wie diesem hier könnte ihm das meiner Meinung nach gelingen. Es war jetzt keine Oscar-würdige Leistung von ihm, aber solide genug, um darauf für die Zukunft bauen zu können. Etablierte Co-Stars wie Hinds und McTeer sind auch nicht zu viel für ihn.

Fazit: "Die Frau in Schwarz" ist ein Gruselfilm ganz alter Schule, der leider nicht an dessen Vorlagen im Geiste herankommt und deswegen wahrscheinlich nur leider bei Freunden vom klassischen Horror ankommen wird. Ich fand ihn gut.


Sonntag, 2. Dezember 2012

Top 10 der schlechtesten Filme 2012

Wieder geht ein Jahr zu Ende und wieder lassen sich verschiedene Aussagen zu einem Kinojahr machen: Mal hat man ein großes Aufeinandertreffen von Superheld-Blockbustern "The Avengers", "The Dark Knight Rises" und "The Amazing Spider-Man", mal gibt es eine Flut von Found-Footage-Horrorfilmen und mal verkauft ein George Lucas sein gesamtes Werk an Disney, was zur Fortsetzung der beliebten "Star Wars"-Reihe führen wird.

Bei dieser Liste, gibt es wie immer die eigene (begründete) Meinung und sogar die Möglichkeit, dass bestimmte Filme in mehreren Listen auftauchen können (ein Film kann schlecht sein, weil er eine Enttäuschung ist und er kann gut sein, obwohl er eine Enttäuschung ist...nur mal so als Beispiel)...und bis zum Ende des Jahres können Filme eventuell noch nachrücken. Hiermit verabschiede ich mich persönlich von den schlimmsten der schlimmsten, hier sind die Top 10 der schlechtesten Filme 2012:

Platz 10: "Zorn der Titanen"

Dieser Film hat sich Zeus sei Dank etwas gegenüber seinem unterirdischen Vorgänger minimal verbessert, indem man diesmal mehr vom Geschehen mitbekommen konnte und man sich generell etwas mehr Mühe zu geben schien. Wie in der Kritik erwähnt, ist es echt dumm, dass so ziemlich alles andere als der Look total vernachlässigt wurde und eigentlich nicht der Rede ist. Hoffentlich kommt kein Nachfolger dieser Titanen-Tragödie von einem Film.

Platz 9: "Project X"

Ich persönlich verachte diesen Streifen für das, was er stehen könnte oder womöglich schon leider steht, nämlich dass schamloses Klauen von einer guten Komödie wie "Superbad" in Verbindung mit purer Idiotie den Erfolg in meiner Zielgruppe garantiert. 

Platz 8: "The Watch - Nachbarn der 3. Art"

Ähnlich "Project X" ist dies hier ein schamloser Klon, diesmal bedient man sich dreisterweise eines 80er-Klassikers wie "Ghostbusters". Es kann einen wahrhaft anwidern, wie verzweifelt erwachsene Männer versuchen, "cool" für Jugendliche zu wirken und wie erbärmlich diese auf die Schnauze fallen.


Platz 7: "Paranormal Activity 4"

Die Tatsache, dass sich dieses Schnarchfest "Horrofilm" nennen will, ist eine Zumutung für "richtige" Horrofilme, die nicht mit billigen Mitteln mit der eigenen Aufmerksamkeitsspanne/Geduld spielen und ein absurd-lächerliches Ende präsentieren, das das Franchise (hoffentlich) endgültig beenden wird. Wenn nicht freiwillig, dann halt erzwungen.


Platz 6: "Die Trauzeugen"

Als ein "Hangover"-Klon kann man sich hier scheinbar nur mit reichlich Rassismus, Sodomie und einer kompletten Verachtung für die Intelligenz des eigenen Zuschauers absetzen und hoffen, dass hirnlose Jugendliche mal hier und da über die absolut zerkauten Gags kaputt kichern werden. Leider nicht der schlimmste Klon des Jahres.


Platz 5: "Battleship"

Wenn Michael Bay der Filmwelt eines mitteilen konnte, dann ist es, dass man heutzutage in jeden großen Action-Film Aliens, Explosionen und verwerfliche Moralvorstellungen packen kann, um reichlich Kohle zu scheffeln. "Battleship" war ein miserabler Versuch einer Verfilmung eines eigentlich genialen Spiels für zwischendurch, das diese gar nicht brauchte, aber nun leider das Tor für weitere Filme wie "Monopoly" geöffnet hat. Ein Danke an die relevante Zielgruppe !


Platz 4: "LOL"

Ich sag nur ein paar Stichwörter: "Miley Cyrus", "Demi Moore" und "das Auslachen von dummen, naiven und selbstsüchtigen weiblichen Teenagern aus der Perspektive der Filmemacher heraus". Ein Vakuum von einem Film.


Platz 3: "Twilight Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2

1, Überraschung ! Ein "Twilight"-Film und nicht 1. Platz ? O.K., es liegt daran, dass ich die unbestrittene Lächerlichkeit in diesem Film genießen durfte, die diesen Film zwar immer noch als den Müll lässt, der er ist, aber zumindest als Müll, den man möglicherweise als Komödie recyceln könnte.


Platz 2: "Devil Inside"

 Egal ob Atheist oder nicht: Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass sich Leute bei diesem Film ernsthaft gruseln können; die "Der Exorzist"-Kenner erst recht nicht und das Ende ist ein ausgestreckter Mittelfinger in Richtung des Zuschauers und zeigt, wie viel Respekt die Filmemacher vor ihm hatten. Das auch noch im Found-Footage-Stil (dieses Sub-Genre muss sterben und das schnell).

Platz 1: "Der Chaos-Dad"

Dieser Film kombiniert für mich so ziemlich alles, was die vorherigen Einträge falsch gemacht haben: Billige Produktion, infantil-sinnloser Humor, pure Faulheit in so ziemlich allen Bereichen (vom Schauspiel bis zum Dreh), schamloses Anbiedern an die niedrigste zahlende Intelligenz-Stufe der Menschheit, die verzweifelte "Coolness" und selbstverständlich all das unter dem großen Namen von Adam Sandler, von dem ich hoffe, dass er in seinem Investorengeld erstickt.

"Ralph reichts"

Story: Randale-Ralph ist nun schon seit 30 Jahren Bösewicht im Arcadespiel "Fix-it-Felix Jr.", in dem er ein Penthouse demoliert, bis Fix-it-Felix Jr. zur Rettung kommt und es repariert, während Ralph von den Bewohnern runtergeworfen wird. Dies stößt ihm langsam aber sicher sauer auf und er versucht nun, mit einer Medaille aus einem anderen Spiel ein echter Held zu werden...

Zuallererst großer Respekt an Disney, dass sie es mal geschafft haben, im direkten Vergleich zu Pixar den deutlich kreativeren und risikoreicheren Film zu machen. Denn obwohl Videospiele längst im Mainstream angelangt sind, so werden sie leider immer noch nicht von allen als eine respektable Kunstart angesehen, die sie sind. Genau das könnte unter anderem ein minimales Problem für den Film darstellen.

Disney hat hierfür so gut wie keine Kosten und Mühen gescheut, um einem wahrscheinlich eine ähnlich süße Vorstellung zu ermöglichen wie in "Falsches Spiel mit Roger Rabbit"; da waren es Zeichentrickcharaktere und hier sind es Videospielfiguren aus verschiedenen Videospielen verschiedener Systeme verschiedener Epochen. Wer sich auch nur casualhaft mit den Spielen vergangener Jahrzehnte auskennt und mehr spielt als nur FPS, wird mehrere bekannte Gesichter wie Kano aus "Mortal Kombat", M. Bison aus "Street Fighter", die Balken aus "Pong" und viele mehr, die man beim ersten Mal gar nicht erfassen kann.

Die Geschichte an sich ist nicht sonderlich originell und das Ende kann man natürlich meilenweit vorhersehen, aber es ist der Weg und nicht das Ziel, was hier im Vordergrund ist; mit anderen Worten: Es geht darum, wie die Macher mit ihren Mitteln hier ihre Level programmiert haben und wie die jeweiligen Charaktere sich in ihnen durchschlagen. Es macht Spaß, für sich nicht nur zahlreiche Hommagen zu entdecken, sondern auch subtile Kritik an der Entwicklung der Videospielindustrie und möglicherweise sogar an den Spielern selbst - vor so viel Mut muss man Respekt haben.

Nebenbei traut sich Disney dieses Mal wieder, neuere Witze wie eine anonyme Ansammlung von Bösewichtern (analog zu den anonymen Alkoholikern) reinzunehmen, ohne disney-typisch auch eine Spur Drama und Romanze einzubauen. Beides dabei aber so unterhaltsam und schön animiert zu gestalten, macht diesen Film nicht nur zu einem weiteren super Animationsfilm von der Maus-Firma persönlich, sondern auch zu einem bemerkenswerten Ausnahmefall, von dem man gerne mehr sehen würde !

Fazit: "Ralph reichts", mir aber definitiv nicht ! Es unterhält, belehrt, berührt und begeistert von Anfang bis zum Ende. Insbesondere zu empfehlen für ältere "Spieler", die die meisten Verweise verstehen werden, aber auch generell sehenswert für jedermann.

P.S. : In dem Film gibt es tatsächlich eine kurzzeitige Szene, von der ich einfach nicht glauben kann, dass Disney sie tatsächlich animieren ließ. Sowas in einem Familienfilm zu bringen ist wirklich mutig !


Samstag, 1. Dezember 2012

"Soul Surfer"

Story: Bethany Hamilton ist ein lebensfrohes Mädchen, das musterglücklich auf Hawaii mit ihren Eltern lebt und gerne surft. Bei einer Surfsession wird ihr linker Arm von einem Tigerhai abgebissen und es scheint so, als ob sie nie wieder surfen kann...

Ich bin ehrlich gesagt absolut geschockt, wie wenig ich über diesen Film und vor allem über dessen Charaktere sagen kann. Obwohl die Panoramen von Hawaii nett aussehen (was wohl keinen überraschen dürfte), sind die Charaktere so aussagekräftig wie die Menschen aus Fernsehwerbungen und Platzhaltern in Bildrahmen). Stellt euch dabei noch die größten Klischees vor, die man in einen Film reinpacken kann und die Schande, dass Leute wie Helen Hunt und Dennis Quaid Toastbrote lebendig aussehen lassen. Und nicht vergessen: Gott bringt einen wieder auf das Brett !

Fazit: Ein Film wie eine Welle; es kommt und geht.

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