Sonntag, 29. Oktober 2017

"The Meyerowitz Stories (New and Selected)"

Story: Danny Meyerowitz leidet darunter, dass er einerseits nicht die Anerkennung seines egozentrischen Vaters Harold kriegt und andererseits dass seine Tochter Eliza von ihm in ein College wegzieht; nebenbei möchte sein ehrgeiziger Halbbruder Matthew das Familienhaus in Manhattan verkaufen und das Ganze kann nicht wirklich gut ausgehen...

Ich hätte nie gedacht, dass ich das sage, aber Adam Sandler könnte tatsächlich das Beste in einem Film sein und das mit Kollegen wie Dustin Hoffman, Emma Thompson oder Ben Stiller; man könnte gar sagen, er ist die emotionale Mitte und das mit absolut überzeugendem Schauspiel. Ob ich jetzt wie die Cannes-Leute gleich eine Oscar-Kandidatur raushole sei bezweifelt, doch falls dieses Jahr nicht genug Konkurrenten für ihn da sind, dann steht es vielleicht gar nicht mal so schlecht für ihn. Der Rest macht seine Sache souverän gut und man darf in nahezu gewohnter Woody Allen-Manier dysfunktionale Menschen beim Bewältigen zahlreicher alltäglicher und weniger alltäglicher Situationen beobachten und da diese Menschen als kantige Charaktere geschrieben wurden, kann einen dieses Drama nicht komplett kalt lassen.

Fazit: Vor allem mit einem überraschend tollem Sandler überzeugt dieses Drama vor allem die, die nichts gegen einen ruhigen Film haben. Man braucht auch die richtige Stimmung mitbringen.

Montag, 16. Oktober 2017

"Das Spiel"

Story: Jessie und Gerald wollen ihre Ehe aufpeppen und haben sich dafür weit abgelegen von allem in ein Haus für das Wochenende verzogen. Bevor Gerald seine Frau von den Fesseln am Bett freimachen kann, erleidet er einen Herzinfarkt und so geht es für die immer noch gefesselte Jessie um Leben und Tod...

Dies ist leider ein sehr guter Psychothriller, über den ich nicht sehr viel schreiben kann/darf, da ich ansonsten auch den gesamten Handlungsverlauf offenbaren müsste. Ich kann jedenfalls die großartige Dreh- und Schnittarbeit loben, sowie generell jeden, der mit der Cinematographie des Films zu tun hatte - er sieht nicht nur großartig aus, sondern ist stetig und stimmig spannend und schafft es konstant, die Erzählweise konsequent mit Bildern voranzutreiben. Sogar so sehr, dass die Dialoge nicht mal wirklich notwendig waren (aber Stummfilme sind nicht wirklich massentauglich). Schauspielerisch war hier niemand schlecht, aber wie sehr Carla Gugino den Film mit allem drum und dran getragen hat, ist bemerkenswert und es wird vermutlich an der Bias von der Academy gegenüber Netflix liegen, wenn diese bei der nächsten Oscar-Verleihung nicht einmal berücksichtigt wird.


Fazit: Spannend bis zum Ende ist "Das Spiel" ein gelungener Psychothriller mit einer brillierenden Carla Gugino, den man auf Netflix nicht verpassen darf !

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Serien-Kritik: "Better Call Saul" (Staffel 2)

Story: Jimmy will (auch Kim zuliebe) nur noch auf geraden Pfaden wandeln, doch seine wahre Natur kann man nicht ewig verbergen und hey, was macht man nicht alles für den Erfolg ?

Lieblings-Charakter: Jimmy McGill ist einfach genau so faszinierend wie immer und Bob Odenkirk stiehlt nahezu jede Szene, wenn er Jimmy spielt. Diese Staffel aber würde ich definitiv Kim Wexler und Jimmys Bruder Chuck zuschreiben, da beide recht interessante Charakterentwicklungen durchmachen. Erstere macht den vielleicht deutlichsten und radikalsten Wandel durch, besonders was ihre Moral betrifft und letzterer wird in dieser Staffel in gewisser Hinsicht seziert was seinen Charakter angeht.

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Episode 9 "Nägel mit Köpfen". Jegliche Entwicklung in dieser Staffel findet hier wohl ihre krasseste Zuspitzung und ich mag diese Episode am meisten aus der Staffel, da hier das Beste und das Schlimmste vom Saul Goodman aus "Breaking Bad" aufblitzt.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Ähnlich der Mutterserie bessert sich dieses Prequel gegenüber der ersten Staffel mit mehr Drama und Konflikt...und in diesem Fall auch etwas mehr wohlportioniertem Humor. Auf eine interessante und engangierte Art ist diese Staffel mehr oder weniger eine Blaupause für wiederkehrende Charaktere in "Breaking Bad" und man wird sich oftmals dabei erwischen beim Denken von "ja, das macht absolut Sinn und ja, so etwas ist typisch für XYZ". Oder mit anderen Worten: Ich bin sehr gespannt auf die dritte Staffel und hoffe, dass all die Konflikte und Entwicklungen in weitere interessante Richtungen gehen.

Montag, 2. Oktober 2017

"Kingsman: The Golden Circle"

Story: Nachdem Eggsy vor einem Jahr den Kingsmen half, die Welt zu retten, muss er es dieses Mal zusammen mit der amerikanischen Schwesterorganisation Statesmen machen...

Der erste Teil war eine kunterbunte Wundertüte, einerseits scharfzüngig das Spionen-Genre veräppelnd und andererseits mit inniger Liebe ehrend. Die Fortsetzung macht so ziemlich genau das, was man von einer Fortsetzung erwartet, nämlich mehr Action, mehr Humor und mehr Wahnsinn. Den Schauspielern kann man hier keineswegs einen Vorwurf machen und dem Regisseur auch nicht, aber das Drehbuch ist einfach viel zu überfüllt mit Nebenhandlungen, die einen über eine viel zu lange Laufzeit sehr schnell überfordern und übermüden. Man kann nur eine bestimmte Menge an wahnsinnigen und unrealistischen Sequenzen ertragen bis der Effekt nachlässt und man gelangweilt/nüchtern zurückbleibt.

Fazit: Der zweite "Kingsman" will einfach zu viel für sein eigenes Wohl und wäre besser darin beraten, seine Kreativität und seinen Wahnsinn in Bahnen zu lenken.
Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis