Samstag, 11. Mai 2019

"Avengers: Endgame"

Story: Nachdem Thanos die Hälfte des Universums ausgelöscht hat, sind die Avengers verständlicherweise niedergeschlagen. Doch sie wären nicht die Avengers, wenn sie nicht die zahlreichen Leben rächen wollen würden...

Es ist zwei Wochen her, seit ich diesen Streifen im Kino sah und während ich all das schreibe, wurde schon alles Mögliche über diesen Film gesagt und er steht bereits als zweiterfolgreichster Film aller Zeiten fest (selbst der König der Kinokassen James Cameron hat den Machern schon gratuliert). Was, bzw. wie viel kann ich von mir selbst noch zu den zahlreichen Analysen und Kommentaren dazugeben ? Ein bisschen was denk ich.

Das Marvel-Kinouniversum darf wohl unironisch als das bisher ambitionierteste Projekt in der Geschichte des Kinos bezeichnet werden - wahrlich nichts kann man so wirklich damit vergleichen, die nächste Stufe wird vermutlich einfach nur noch mehr verschiedene Medien involvieren. "Endgame" ist trotz des kommenden "Spider-Man: Far From Home" der eigentliche Abschluss der "Infinity"-Saga und funktioniert demnach auch nur wirklich als solcher; kurz gesagt, "Infinity War" ist individuell der bessere Film, aber "Endgame" ist befriedigender und zufriedenstellender als Ereignis.

Der Streifen ist mit knapp 3 Stunden Laufzeit nicht zu lang, sondern genau so lang wie er sein muss. Schauspielerisch kann man hier auch niemandem einen Vorwurf machen, das Salz liegt irgendwo in der Struktur. Während "Infinity War" noch recht straff ablief und so ziemlich keinen Leerlauf zuließ, verbraucht "Endgame" an Stellen zu viele Minuten für etwas, was auch in weniger geht. Sicherlich geht es allein im ersten Drittel recht ruhig zu, während im letzten kontinuierlich auf die Kacke gehauen wird. Sicherlich reißt die Handlung einige Logiklöcher rein, die schon von aufmerksamen Fans gestopft worden sind und von einigen Charakteren sieht man so gut wie gar nichts - wenngleich Marvel hier alle Cameo-Optionen zieht, die ihnen zur Verfügung stehen - dennoch kann ich "Endgame" irgendwo nur bewundern.

Man mag es "Fanboy"-tum nennen oder "verblendet" oder sonst wie, aber wenn ich "Endgame" als das betrachte, was es sein wollte - ein emotionales, mitreißendes und würdiges Finale einer mehr als 10 Jahre andauernden Staffel an mit mal mehr, mal weniger qualitativen und ineinander greifenden Filmen - dann bleibt mir nur ein Verbeugen vor dem Filmstudio "Marvel" wegen einer bisher beispiellosen Leistung, deren Ende besser geworden ist als ich es mir noch vor Jahren vorstellte. Gewiss war ich nicht mit jeder Wende, Dialogfetzen, Gag oder was auch immer einverstanden, aber "Endgame" schafft etwas, was ich spätestens bei den Credits realisierte: Ich wurde als Zuschauer nicht nur für mehr als ein Jahrzehnt gefesselt mit den verschiedensten Charakteren und Geschichten, sondern wurde mal wieder schwerreichend emotional befriedigt. Ich könnte sehr kritisch sein und wie bereits erwähnt, einige potenzielle Logiklöcher entlarven, aber im Endeffekt wollte ich unterhalten werden und wenn ein Film es gut genug macht, dann machen mir ein paar Fehler nichts aus. 

Fazit: Der letzte Akt, der Aufbau dahin - das ist der emotionale Höhepunkt des Films, der Reihe und einer der großartigsten Momente der jüngsten Filmgeschichte. Wenn man die "MCU" mag, dann hat man diesen Film bereits gesehen und wenn nicht...dann natürlich nicht. Ich jedenfalls wüsste jetzt nur nicht, inwiefern "Spider-Man: Far From Home" ein Epilog hierzu sein wird, aber man wird es ja sehen wenn es so weit ist.

Sonntag, 5. Mai 2019

Serien-Kritik: "Love, Death & Robots"

Story: Dies ist eine Anthologie-Serie, bestehend aus 18 animierten und nicht zusammenhängenden Kurzfilmen. Daher gibt es hier nur die titelgebenden Themen "Liebe", "Tod" und "Roboter" als gemeinsame Themen; es gibt keinerlei einheitliche Handlung.

Lieblings-Charakter: /


Ungeliebter Charakter: /


Lieblings-Episode: Hier muss ich etwas schummeln, denn ich hab mir ganze 3 Episoden rausgesucht, nämlich Episode 6 "Als der Joghurt die Kontrolle übernahm", Episode 14 "Zima Blue" und Episode 17 "Alternative Zeitachsen". Die erste und die letzte der 3 Episoden mag ich vor allem wegen dem Humor und der zahlreichen Ideen was die Themen angeht. Episode 14 wäre für mich wohl die tatsächliche Spitze, da es tolle Animation mit einer großartigen Diskussion rund um die wohl wichtigste Frage des Universums verbindet, nämlich dem Sinn des Lebens. Es ist natürlich nur eine Interpretation der Frage und der Antwort, aber dies ist hier auf eine sehr clevere und rührende Weise gelungen; so gut, dass man es als Referenz benutzen kann.


Meine Meinung zu dieser Serie: Diese Anthologie kam irgendwie aus dem Nichts und hat die ansonsten auch schon recht bunte Netflix-Welt komplett durcheinander gewirbelt. Anthologien sind an sich schon recht selten geworden und dann auch noch eine für Erwachsene ohne irgendwo zurückzuhalten ? Sowas ist heutzutage leider nur auf Plattformen wie Netflix möglich (was die Macher Tim Miller und David Fincher so auch bestätigten). An sich finde ich allein die Idee, zahlreichen Animationsstudios einige Themen als Vorlage für deren Werke zu Füßen zu werfen, unglaublich spannend und erhoffe mir nach dieser Anthologie einige Nachahmer, gern auch in anderen Genres. Es ist natürlich nicht alles Gold: Bei einigen Kurzfilmen hat man das Gefühl, dass sie sich einem anderen extrem ähneln und es gibt hier nicht genügend verschiedene Animationsstile, damit wirklich jede "Episode" eigenständig genug ist. Abseits davon begrüße ich diese Art von Projekten sehr stark und hoffe nach dem überwältigenden Erfolg dieser Anthologie auf viele andere !

"Fast & Furious"-Special: "The Fast and the Furious: Tokyo Drift" (2006)

Story: Sean ist ein Unruhestifter und Möchtegern-Racer, der nach der neuesten Eskapade zu seinem Vater nach Tokio geschickt wird, um dem Gefägnis zu entgehen. In Japan fährt man aber anders als in den USA und Sean muss sich wohl oder übel anpassen...

Wenn die zwei Vorgänger sich mehr oder weniger klar an entweder "Need for Speed" oder zahlreiche 80er-Buddycopfilme orientiert haben, so sollte der dritte Teil vorerst nur einen Spin-Off darstellen. Vorher hatten wir mit Paul Walker und Vin Diesel zwei kaum charismatische Schauspieler um die Franchise auf ihren zerbrechlichen Schultern zu halten - Lucas Black (welch Ironie !) unterbietet aber selbst die beiden Herren deutlich an Talent, Charisma und Ausstrahlung. Warum ist sein Name ironisch ? Aus irgendeinem Grund (vermutlich weil dies das Zielpublikum sein sollte) ist Sean als Charakter das Sammelbecken jedes stereotypen weißen jungen Mannes und der Film lässt auch keine Gelegenheit aus, das mehrfach zu erwähnen und stets einen klaren und unüberwindbaren Unterschied zwischen ihm und seiner Umgebung aufzuzeigen.

Abseits davon wirkt alles billiger als noch in den Filmen davor - egal ob die Rennen an sich oder sonstige Effekte, alles kommt so lieblos rüber, dass nicht mal der Trash-Faktor der Filme zieht und man nur noch das Ende herbeisehnt. Leider ist nicht einmal der Soundtrack so gut wie früher, weswegen dieser Ableger der schlechteste ist, da derjenige ohne jeglichen Geschmack.

Fazit: "Tokyo Drift" steuert buchstäblich nichts zu dieser Reihe bei. Nichts von Wert zumindest.
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