Montag, 15. Juli 2019

"Spider-Man: Far From Home"

Story: Seit den Ereignissen von "Endgame" wird Spider-Man überall mit den Avengers und vor allem Tony Stark in Verbindung gebracht, was enorm schwer auf ihm liegt. Bei der anstehenden Klassenfahrt nach Europa möchte Peter den Superheldenstress hinter sich lassen, aber dies wird deutlich komplizierter als gedacht...

Wie groß "Endgame" als Film und kulturelles Ereignis war, muss ich hier nicht mehr groß erwähnen. Aber die Entscheidung, "Far From Home" die Brücke in die nächste Phase zu schlagen hab ich damals nicht so wirklich verstanden...und nachdem ich den Film gesehen habe, verstehe ich sie auch nur halb. Grundsätzlich über die Qualität des Films gesprochen: Eindeutig ein guter Sommer-Blockbuster, von dem leider nicht allzu viel hängen bleiben wird. Wie meine ich das ?

Letztlich ist mir aufgefallen, wie "durchschnittlich" Marvel-Filme in der Regel sind - keine Katastrophen oder so, aber leider auch nicht durchgängig erinnerungswürdig. Nur wenige Filme aus dem MCU haben irgendwo eine eigene Ästhetik/einen eigenen Stil/eine eigene Stimme, was ja dem Universum-Konzept geschuldet ist; alles soll ja schließlich zusammenpassen und nichts darf zu sehr aus der Reihe tanzen. Deswegen haben wir als Zuschauer zwar ein interessant und großartig aufgebautes Universum aus verschiedenen Filmen, doch diese selbst können sich nicht vor dem Zahn der Zeit wehren.
Beispiel "Homecoming": Als dieser herauskam, war ich voller Lob für die Heimkehr der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, aber einige Male später (u.a. vor "Far From Home") verliert der Streifen viel von seinem Glanz und Humor, zurück bleibt nur nicht mehr so frisches Highschool-Drama und ein immer noch mehr als überzeugender Michael Keaton. "Far From Home" sieht da vergleichsweise schon etwas besser aus, denn vor allem bei der Action (was einer der Schwachpunkte des ersten Films war) hat Jon Watts dazugelernt und vor allem im Verbund mit dem Bösewicht dieses Films deutlich mehr Spektakel eingebaut - vor allem eine Szene gehört da visuell zu den interessantesten des Filmuniversums.

Humor- und darstellertechnisch kann der Film auch nicht großartig die Erwartungen sprengen, wobei Jake Gyllenhaal als der Neuzugang des MCU hier hervorzuheben ist; von einem Schauspieler seines Kalibers habe ich auch nichts anderes erwartet, als dass er mit Charisma und Präsenz den Film an sich reißen wird, ähnlich wie bei Keaton im Vorgänger. Tom Holland als Peter Parker macht sich langsam immer mehr in der Rolle und hier sieht man auch mehr Drama von ihm als noch davor; ich denke bei einem noch viel tieferem Drehbuch kann er endlich sein ganzes Spektrum entfalten.

Fazit: "Far From Home" ist wie besagte Klassenfahrt: Es passiert recht viel, aber erinnern wird man sich eher an das Wenigste. Absolut zufriedenstellend als Sommer-Blockbuster, aber ich bezweifle, dass er noch in 5 Jahren diesselbe Wirkung wie jetzt hat. Ich hoffe mal, dass die Vorschau auf den dritten Film endlich einen komplexeren Streifen liefert, der mal wieder prägend für einen der berühmtesten Superhelden aller Zeiten werden kann.

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