Dienstag, 26. März 2019

"Isn`t It Romantic"

Story: Natalie fehlt das Selbstbewusstein und sie fühlt sich in einer grauen Welt. Nach einem Raubüberfall wacht sie hingegen in "einer perfekten romantischen Komödie" auf. Das Problem ist nur, dass sie dieses Genre nicht ausstehen kann und schnellstens zurück möchte...

Ich bin selbst kein Fan von Rom-Coms, weswegen eine satirische und zynische Auseinandersetzung mit dem Genre schon recht gut klang. Was das Ansprechen zahlreicher Klischees angeht - ja, der Film spricht so ziemlich alle wichtigen an, aber das war es zumeist auch. Diese Klischees werden nur allzu selten wirklich auf die Schippe genommen und noch seltener geschieht dies auf eine erfrischende oder gar witzige Art. In diesem Fall ist es nicht stumpf das Drehbuch allein, was diesen Film stellenweise scheinen lässt, sondern vor allem die perfekt besetzte Rebel Wilson, die schon des Öfteren ihr Comedy-Timing bewiesen hat. Wenn ich mir wirklich was gewünscht habe bei diesem Streifen, dann wäre es eine "richtige Härte" was die Satire angeht - die meisten Gags sind leider recht soft und viele auch vorhersehbar; ich hab wirklich eine saftige Abrechnung erwarten, bei der man eventuell noch am Rating hätte schrauben können. An und für sich ist dies aber ein grundsolider Film geworden, dem man nicht wirklich viel ankreiden kann.

Fazit: Leider nicht so bissig wie erhofft, aber glücklicherweise auch nicht komplett zahnlos.

Dienstag, 19. März 2019

Serien-Kritik: "Das Haus des Geldes" (Staffel 1)

Story: Die Banknotendruckerei Spaniens wird von einer geheimnisvollen Gruppe in roten Overalls und Dali-Masken überfallen und agiert entgegen allen Erwartungen der Polizei. Dies verdanken sie vor allem ihrem im Hintergrund operierenden Kopf, dem nicht minder geheimnisvollen Professor...

Lieblings-Charakter: Es ist an dieser Stelle schwer, sich definitiv zwischen dem Professor, der leitenden Inspektorin Raquel und einem der Bankräuber, nämlich Berlin zu entscheiden. Während die ersten beiden Charaktere richtig gut geschrieben und geschauspielert wurden, ist der Mann mit dem Decknamen "Berlin" (da alle Räuber Städte als Decknamen haben) der für mich faszinierendste Charakter - in gewisser Hinsicht mutet er fast schon einen klassischen Bösewicht an, bzw. könnte locker einer in einem eigenen Film sein.

Ungeliebter Charakter: Die Frau mit dem Decknamen Tokyo. In gewisser Hinsicht wurde sie von der Serie neben Raquel und dem Professor als der dritte "Protagonist" auserkoren (auf ihr liegt von allen Räubern wohl der größte/meiste Fokus) und das ist meiner Meinung nach ein Fehler, da ihr Charakter keineswegs interessant, sympatisch oder sonst wie angenehm ist; eher anstrengend.


Lieblings-Episode: /


Meine Meinung zu dieser Serie: Spätestens seitdem ein Remix der antifaschistischen Hymne "Bella ciao" letzten Sommer in allerlei Charts rauf und runter lief, war "Das Haus des Geldes" einem ein Begriff (wenn der überwältigende Erfolg als eine nicht-englische Serie weltweit nicht genug wäre). Die erste Staffel bietet eine überaus interessante, spannende und recht frische Variante eines klassischen Raubüberfalls, der dem Zuschauer zahlreiche psychologische und soziale Effekte auf einen Menschen aufzeigt - für mich persönlich ist das Geschehen hinter dem Überfall, bzw. was um die Druckerei selbst passiert viel interessanter und aufregender als was drin passiert. Mehr Intrigen und mehr "Schach" und das zwischen zwei der besten Charaktere der Serie - in der Druckerei selbst kann Berlin wohl am besten unterhalten. Kann ich die Serie empfehlen ? Wenn man vor allem nach den ersten paar Folgen von der Idee (des Professors/der Serienmacher) angefixt ist, dann auf jeden Fall. Wenn aber einem der teils schleichende Verlauf der Ereignisse oder die anfangs irrelevant scheinenden Details nicht bekommen, dann ist die Serie nichts für einen.

Samstag, 2. März 2019

"Polar"

Story: Ein berüchtigter Auftragsmörder steht kurz vor seiner Rente und wartet auf die saftige Pension. Doch sein Arbeitgeber braucht das Geld selbst und will diesen daher ausschalten, bevor er das Geld in Anspruch nehmen kann...

Dieser Netflix-Originalfilm basiert auf einer Comicreihe, die lediglich mit Farb- und Lichteinsatz die eigene Geschichte erzählt, ganz ohne Dialoge in Sprechblasen - eine Verfilmung könnte sowas eventuell auch schaffen, aber dafür bräuchte es einen leidenschaftlichen Regisseur hinter dem Projekt und das war hier nicht wirklich der Fall. Visuell entschied man sich eher für einen - Achtung Wortwitz - vor allem polarisierenden Film: Entweder ist alles sehr kalt, trocken und trostlos oder sehr bunt, aufregend und knallig. Dabei lässt sich vor allem bei der zweiten Option eine gewisse frühpubertär-vulgäre Art erkennen; Hauptsache man kann bisschen mehr fluchen, nackte Haut zeigen oder brutal sein. Ich bin keineswegs prüde, aber entweder man geht dann die volle Distanz, setzt es interessanter um, bindet es mehr in den Film ein oder lässt es ganz bleiben. Hier ist es eher die Art des Films, einen unbedingt visuell zu reizen und die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu erregen, nicht ein erzählerischer Kniff.

Schauspielerisch gibt es hier natürlich den einzig wahren Mads Mikkelsen als Hauptdarsteller und er ist auch der sich noch zurückhaltende Lichtblick hier. Sicher, man könnte noch eine Vanessa Hudgens in einer Nebenrolle oder Matt Lucas als Bösewicht erwähnen, aber es ist Mikkelsen, der den Film tragen muss und das tut er auch recht mühelos (das Material ist ja nicht sonderlich herausfordernd). Das Material ist in der Regel recht simpel...natürlich erwartet hier niemand Shakespeare, aber das meiste Geschehen wirkt einfach wie eine Fantasie eines Frühpubertären, nur halt nicht zu aufwendig. Stellenweise ist das besagte Geschehen ja ganz passabel, aber nichts wirklich tatsächlich herausragend oder allzu neu/frisch - lediglich Mikkelsen hält einen beim Film und nichts anderes.

Fazit: Wenn man Lust auf etwas extrem Simples und Stumpfes hat mit einem großartigen Schauspieler oder man will einen Nachmittag totschlagen, dann ist "Polar" eine Möglichkeit. Ansonsten gibt es genug Alternativen mit deutlich mehr Argumenten für sich.
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