Montag, 23. Juli 2012

"The Dark Knight Rises" (Spoiler-frei)

Story: 8 Jahre nach dem Vorgänger ist Batman aus Gotham verschwunden und Bruce Wayne hat sich vollkommen in seiner Villa abgeschottet. Zumindest bis ein Krimineller namens Bane und die mysteriöse Catwoman auftauchen...

Wie schon im Titel geschrieben, werde ich in diesem Review allerlei Spoiler vermeiden, was bezüglich dieses Films nicht ganz so einfach wird. Achja und noch was: Abseits der Tragödie in Denver ist mir aufgefallen, dass dieser Film im Gegensatz zu seinem Vorgänger richtig zu polarisieren scheint - dabei bekamen die Kritiker, die schlechte Kritiken verfassten, richtige Todesdrohungen.

Zum Film selber: Bale tut es in diesem Film unglaublich gut, dass er größtenteils nur Bruce Wayne spielt, denn eigentlich ist dieser Film der bat-loseste der Trilogie und vielleicht sogar überhaupt. Dadurch hört man glücklicherweise sogar weniger vom Bat-Brüllen und man sieht, dass Bale sogar richtig gut schauspielern kann. Michael Caine als Alfred, Morgan Freeman als Lucius Fox und Gary Oldman als Comissioner Gordon sind gewohnt klasse in ihren Rollen und sind starke Begleitcharaktere, die ihrerseits den Helden stützen, damit dieser nicht fällt.

Tom Hardy als Bane ist bedrohlich, intelligent und wirklich motivierend - auch wenn die Motivation für die Vernichtung Gothams vollkommener Schwachsinn ist. Ich verstehe, was Nolan hier für Ideen hatte und was er sagen wollte, aber hinter der Idee von Bane steht etwas, was im Verlauf des Films einfach keinen Sinn macht und leider so offensichtlich rüberkommt, dass man wirklich die Logik in einem Nolan-Film hinterfragen muss. Hätte nie gedacht, dass ich das sage.
Anne Hathaway als Selina Kyle ist (überraschend) gut und kommt klasse als Hingucker im Film und hat sogar einen überraschenden Twist am Ende, ebenso wie ein anderer wichtiger Charakter im Film. Achja und es kommen noch einige Schurken hinzu, was dem Film die fast dreistündige Laufzeit bringt und das Ganze etwas überfüllt macht.

Das ist für mich irgendwie das Thema des Films, nämlich Überladung. Was in "The Dark Knight" noch halbwegs ertragbar war, also die fast ständige Action, wird hier um einige Etagen ausgebaut mit spektakulären Effekten und viel Tamtam. Alles wirkt groß und bombastisch und das ist gut so für einen Sommerblockbuster - aber es fehlt irgendwie der smarte Aspekt dahinter. Irgendwie ironisch, weil eben dieses smarte mich in den Vorgänger etwas stutzig machte. Ich mag eigentlich Nolans Stil, der immer mit Gehirn dabei ist und den Zuschauer nebenbei klug wirken lässt, wenn er eines der Motive dahinter erkennt. In den Rezensionen davor meinte ich, dass dieser düstere Realismus der Extreme meiner Meinung nach den Mythos des Dunklen Ritters vollkommen demaskiert und somit auch etwas von seinem "Zauber" verliert, wenn man das so sagen kann. Aber "The Dark Knight" funktionierte sehr gut als Thriller mit einem tollen Gegenspieler und "The Dark Knight Rises" funktioniert gut als typisches Finale. Und vor dem abschließenden Wort möchte ich noch gerne die Motive der vergangenen Batman-Filme durchgehen, was komischerweise sogar Sinn und Zweck hat, um diesen Film zu verstehen:

40er = haufenweise Rassismus, 60er = Klugscheißerei, "Batman" = Doppelidentitäten, "Batmans Rückkehr" = Freaks in der Gesellschaft, "Batman und das Phantom" = Bewältigung mit der eigenen Schuld und Vergangenheit, "Batman Forever" = Vertrauen, "Batman & Robin" = es macht Spaß, die Zuschauer zu verarschen, "Batman Begins" = Angst, "The Dark Knight Rises" = Anarchie und das Überwinden eigener Grenzen und nun "The Dark Knight Rises" mit dem Motiv vom Aufstehen, wenn man hinfällt. Wem das bekannt vorkommt, dann hat derjenige wahrscheinlich genauestens "Batman Begins" gesehen, denn dort wiederholte Thomas Wayne (Bruces Vater) und soweit ich mich erinnern kann sogar Alfred die Phrase, dass man nur fällt, um wieder aufzustehen. Ein weiterer Blick auf das Filmposter und es werden 2 Dinge klar: Einerseits bestätigt dies die Theorie eines durchziehenden Motivs durch die Nolan-Filme über Batman und andererseits macht es "The Dark Knight" inhaltstechnisch irrelevant, da neben dieser Motiv-Sache alles, was das Ende vom Vorgänger ausmachte, in diesem Finale eigentlich unwichtig ist. Als Vorwissen benötigt ihr also nur "Batman Begins".

Fazit: "The Dark Knight Rises" ist pompös, actiongeladen und...ermüdend für die Länge. Bei allem, was in diesem Film passiert, sind die Wendungen etwas plötzlich und sinnlos und das Ende ist vollkommen unpassend und könnte im schlimmsten Fall als eine Art Schlag ins Gesicht verstanden werden. Es ist für mich bedauernswerterweise der schwächste Film der Nolan-Trilogie und überdurchschnittlich an den besten Stellen.


Sonntag, 22. Juli 2012

Batman-Monat: Christopher Nolans Filme

Mit Ausnahme von "The Dark Knight Rises", versteht sich.

"Batman Begins" (2005)
Story: Bruce sieht als kleiner Junge die Ermordung seiner Eltern und tritt für eine lange Zeit in Askese in Asien, wo er in allerlei Arten von Kämpfen trainiert. Als er nach Gotham zurückkehrt, beschließt er, sich seiner Vergangenheit und Angst zu stellen und kreiert die Figur der furchteinflößenden Fledermaus, die es gegen einen verrückten Doktor Crane (Scarecrow) und Ra`s al Ghul aufnehmen muss...

Nachdem "Batman & Robin" gloriös bei Kritikern wie bei Zuschauern versagt hat, hat man die Idee von einem weiteren Batman-Film für eine gute Zeit lang vertagt, bis ein gewisser Christopher Nolan (damals bekannt für "Memento") den Stoff wieder aufgriff und den Dunklen Ritter komplett demaskierte, indem er ihn in ein modernes Setting packte und jedes seiner Geheimnisse und Vorgehensweisen möglichst plausibel erklärte. Noch etwas: Ich bin ehrlich gesagt immer noch ziemlich überrascht, wie gut dieser Film aufgenommen wurde; die Leute liebten den Film nicht nur bis zum Himmel, sondern er wurde gleich zum besten Batman-Film mit Abstand erklärt. Ich stimme zu, dass er besser als die Schumacher-Filme ist, aber er kann nicht ganz an die Burton-Filme rankommen und schon gar nicht an "Batman und das Phantom". Wieso nicht ?

Mein erstes Problem ist Christian Bale als Bruce Wayne, bzw. Batman. Als Wayne ist er ganz in Ordnung und füllt die Rolle des sorglosen Playboys gut aus, aber als Batman ist er irgendwie unglaubwürdig. Während ein Jemand wie Keaton von Natur aus furchteinflößend sein kann, so muss Bale seine Stimme extrem verstellen, um seinen Gegnern Angst einzujagen...mich bringt es eher zum Lachen. Ja, er muss seine Identität wahren, aber ich kam nicht umhin, als zu denken, man hätte im Geist der Filme auch hierfür ein Gadget gefunden, das ihm Abhilfe geschaffen hätte. Sicherlich liegt es auch an dem etwas aufgeblähtem Design, der wie alles andere absolut präzise erklärt wird; es ist im Prinzip einfach nur eine Art Anzug für Soldaten und dieser Anzug wurde halt nicht angenommen. Ebenso mit allen anderen Gadgets und Fahrzeugen: Lucius Fox ahnt, wofür Bruce das alles braucht, findet es raus und zuckt nicht mit einem Gesichtsteil, als er es erfährt. Ist ja ganz normal, wenn ein überreicher Milliardär einfach so Militärzeugs bestellt, um dann zum Wächter der Nacht zu werden, alles easy. Mit Alfred ist es ähnlich: Er hört jahrelang nichts von seinem Meister und dann kommt er zurück und vertraut ihm an, er wolle Batman werden. Wie gesagt: Alles easy und ohne jegliche Konsequenzen. Dieser Punkt findet in meiner Rezension von "The Dark Knight" seine Fortsetzung. Normalerweise mag ich es, wenn der Film einem bestimmte Sachen erklärt, aber das hier ging eine Spur zu weit, indem es den Batman-Mythos entzauberte; aus einem bestimmten und unverwechselbarem Retter in der Not wurde ein wirklich gut trainierter Bursche mit genügend Kohle in der Tasche oder im Extremfall ein einfach nur käuflicher Superheld.

Abseits von Bale, der etwas steif wirkt, ist der Rest des Casts wirklich gut bis OK. Michael Caine als Alfred ist ebenso gut wie Michael Gough in den 4 Vorgängerfilmen und Morgan Freeman als Lucius Fox macht seine Sache auch recht ordentlich. Cillian Murphy war toll als Dr. Jonathan Crane aka Scarecrow, aber nach dem Film konnte ich nicht anders und bedauern, dass er leider nicht das für ihn gebührende Finale bekam (welches eigentlich als Frechheit bezeichnet werden kann); er würde eine richtige Konfrontation mit Batman verdienen (und nicht die paar Momente in der Mitte). Liam Neeson als Ra`s al Ghul war für mich eine vollkommene Fehlbesetzung, denn von einem Bösewicht dieses Kalibers und Macht erwarte ich persönlich, dass man nicht einschüchtert und nicht einschläfert. Ein weiterer Schauspieler, den ich auf jeden Fall erwähnen muss, ist Gary Oldman als Jim Gordon, der hier eine sehr gute Arbeit leistet und auf jeden Fall (hoffentlich möglicht lange) in der Rolle als dieser erinnert werden wird.

Der Film selbst hat nolan-untypisch gewisse Identitätsprobleme, da er aus zwei Halbfilmen bestehen zu sein scheint: Die erste Hälfte ist eine solide, ernste Entstehungsgeschichte und die zweite ein halbseriöser Comicfilm. Dies lässt den Film leicht unzugänglich erscheinen, weil sich Nolan hier möglicherweise nicht für einen klaren Stil entscheiden konnte oder wollte; vielleicht ging es hier auch nur um das simple "Fischen für Komplimente" seitens der Massen. Hinzu kommt noch der hektische Schnitt in der Nahaufnahme, der das Kampfgeschehen öfters unübersichtlich macht. So, als ob ihr TV gucken wollt und mindestens 5 Personen fuchteln vor eurem Gesicht mit Händen, Gesichtern und Füßen rum, sodass ihr kaum was sehen könnt.

Fazit: Ich hasse "Batman Begins" nicht, damit es klar ist. Ich finde nur lediglich, dass dieser schamlos überschätzt ist und in eine bestimmte Richtung geht, die nicht wirklich dem entspricht, was ich mir von einer Verfilmung des Dunklen Ritters verspreche. Er ist weder gut noch schlecht, sondern OK.

"The Dark Knight" (2008)
 Story: Diesmal muss es Batman nicht nur mit einem regulären Schurken aufnehmen, sondern mit der Reinkarnation des Chaos selbst, dem Joker...

Sogar heute, ganze 4 Jahre nach dem Erscheinen des Films, ist der Hype teilweise immer noch lächerlich in einer wirklich absurden Art. Ich kann natürlich nicht um den Tod von Ledger rumreden, aber ich finde, dass man alleine deswegen noch lange nicht den Film als "den besten" und Ledger als "den besten" bezeichnen sollte. Es war tragisch, aber das gibt meiner Meinung nach den Leuten kein Recht zur regelrechten Vergötterung dieses Streifens, als ob es die Offenbarung selbst wäre. 

Zum Film selbst muss man sagen, dass Bale mit seiner Leistung unverändert ist, außer dass er bei der Batstimme ein paar Oktaven zugelegt hat, was der unfreiwilligen Comedy recht gut tut. Für die Ernsthaftigkeit sorgt Aaron Eckhardt als Harvey Dent, der aufgrund der Joker`schen Manipulation zu Two-Face wird, was ähnlich wie bei Scarecrow nicht sonderlich lange andauert. Während Liam Neeson die Figur des Ra`s al Ghul eher verschwendet hat, so stiehlt Heath Ledger als Joker jede Szene, in der er ist. Er ist hier ähnlich elektrisierend wie Jack Nicholson seinerseits, spielt aber einen anderen Aspekt des Jokers als dieser: Nicholson war bedrohlich-unterhaltsam und Ledger ist gruselig-psychotisch; der Erste verkörpert das Chaos und der Zweite einen kranken Geist, der dieses Chaos erschaffen will wie ein verkannter Künstler. Zum Vergleich zwischen den beiden komme ich in einem anderen Beitrag.

Erwartet ansonsten in diesem Film genau das, was in jeder anständigen Fortsetzung kommen sollte, nämlich mehr Action, mehr Drama und mehr Nolan`sche Dialoge, die einem einfach alles erklären, egal ob man es will oder nicht. Ich habe nichts gegen die exzellent geschriebenen Dialoge der Nolan-Brüder und respektiere den Stil, mit dem der Regisseur hier gehen will und dennoch fühlt sich das für mich letztendlich so an, als wäre der Film so eine Art Klugscheißer, im Sinne von: "Ich weiß alles über die Moral und Verantwortung von Menschen, kann zwischen Gut und Böse unterscheiden und tu noch auf hyperintelligent". So, als würde man wissen wollen, wie Gravitation funktioniert und einer würde einem das Higgs-Boson-Teilchen erklären...OK, nicht so übertrieben kompliziert, aber ihr versteht mich hoffentlich. Die Charaktere besprechen einfach alles und lassen den Zuschauer nie wirklich was von der Atmosphäre teilhaben, weil es entweder Gespräche oder Action gibt, man kann nie wirklich durchatmen oder was am Ende diskutieren; letztendlich hat der Film für einen schon die Diskussion gemacht.

Fazit: "The Dark Knight" ist ein wirklich kluger Thriller über einen Psychopathen im Clownskostüm, der von einem verwirrten Milliardär im Fledermauskostüm aufgehalten werden muss. Es ist nicht der Batman-Film, den das Franchise verdient, aber eins, das es braucht.
 

Batman-Monat: Joel Schumachers Filme

Burtons "Batmans Rückkehr" war kein Misserfolg per se, aber die krasse, depressive und abnormal dunkle Darstellung war nicht das, was die Studiobosse wollten. Es gab genügend Geld als Einspielergebnis, aber marketingtechnisch konnte man damit keine Actionfiguren verkaufen und so wurde Burton durch Joel Schumacher ausgetauscht. Achja und weil sich angeblich Elterngruppen wegen der Brutalität beschwert hätten. Deshalb wurde der dunkle und zeitlose Stil durch eine grell-bunte Show ersetzt. Yay ?

"Batman Forever" (1995)
 Story: Two-Face terrorisiert Gotham und hält Batman auf Trab...währenddessen wird ein Mitarbeiter von Wayne Enterprises namens Edward Nygma aufgrund der Nichtfinanzierung vollkommen verrückt und so zum Riddler...

OK, das Wichtigste zuerst: Val Kilmer ist der blasseste Batman überhaupt, denn das Einzige, was er bei seiner Rolle ausfüllt, ist das Aussehen von Bruce Wayne. Anders als Keaton kann Kilmer einfach nicht die Präsenz eines komplexen Charakters aufzeigen - weder als Bruce Wayne noch als Batman. Mag sein, dass er eher als Publikumsliebling durchgehen kann als Keaton, der eine Petition von Batman-Fans überstehen musste, aber letztendlich geht es hier nicht um bloßes Erscheinen; am Ende entscheidet die Detailtreue zum Charakter selbst und da ist Keaton als nachdenklicher und gespaltener Bruce Wayne um einiges besser als der selbstgefällige und aalglatte Kilmer.

Zu den Schurken: Two-Face von Tommy Lee Jones ist ein kompletter Witz und ein billiger Joker-Klon, nur überhaupt nicht witzig oder nur teilweise unterhaltsam. Der wahrscheinlich traurigste und tragischste aller Batman-Bösewichte verkommt zu einem Aufziehaffen ohne Motiv, Sinn oder Zweck. Der Riddler von Jim Carrey stiehlt die ganze Show des Films, allein schon visuell strahlt der Film pures Giftgrün mit allerlei Leuchtfeuern und das möglichst grell. Dummerweise kann man den Riddler auch nur auf "verrückt" reduzieren, da er wie Two-Face in diesem Film nicht seinem Charakter entspricht, sondern ebenfalls ein billiger Joker-Klon ist. Außerdem spielt hier Jim Carrey keinen Riddler, er spielt nur sich selbst, bzw. die Rolle für die er in den Filmen zuvor bekannt war ("Ace Ventura", "Die Maske", usw.). Nicole Kidman als "love interest" ist zwar nicht begeisterungswürdig, aber definitiv chiropteraphil, das ist sicher. Ehrlich gesagt ist sie wahrscheinlich gruseliger als die Bösewichte und dennoch ein Traum für Männer, die sich gern in Latexkostümen einer Fledermaus kleiden.

Doch nicht alles ist so schlecht wie es scheint, denn ein guter Aspekt dieses Films ist Robin, so ungern man das am Ende zugeben kann. Jaja, die Ursprungsgeschichte wurde minimal manipuliert und Dick Grayson ist hier bereits ein erwachsener junger Mann (ehrlich gesagt sieht er nur wenige Jahre jünger als Bruce Wayne aus), der versucht mit dem Tod seiner Familie fertig zu werden und aus sich herauswachsen muss. Es ist nicht wirklich die Darstellung, die ich mir für den Charakter vorstelle, aber Chris O`Donnell hat einen akzeptablen Job hingelegt. Als ein rebellischer und verwirrter Jugendlicher ist er ganz OK.

Fazit: "Batman Forever" ist sicher, kindgerecht und gut zum Weiterverkaufen. Ein ziemlich durchschnittlicher Film, wie für das Batman-Franchise, so auch generell als Sommerblockbuster.

"Batman & Robin" (1997)
Story:  Mr. Freeze versucht mit einer Reihe von Diamanten seine Frau Nora wiederzubeleben...oder ganz Gotham zu vereisen. Hinzu gesellt sich der verrückte Doktor Pamela Isley aka Poison Ivy mit ihrem muskelbepackten Handlanger Bane, die auch noch Chaos anrichten will...

Erst einmal: Was auch immer ihr über den Film gehört habt, es stimmt. Er ist wirklich, wirklich, WIRKLICH schlecht und absolut abstoßend in der Art, wie sehr es auf Mainstream getrimmt ist. Versteht mich nicht falsch, Batman war zu diesem Zeitpunkt bereits richtig mainstream, aber die Tatsache, dass der Regisseur hier noch mehr als im Vorgänger auf Story, Charaktere und alles andere scheißt, da ihm nur die Effekte und der Look wichtig sind - sowas ist in meinen Augen ein Schlag ins Gesicht des Zuschauers, weil man annimmt, er wäre nur mit Visuellem abzutun und bräuchte keinerlei Niveau für sein Geld. Nicht alles muss hohe Kunst sein, aber die hier präsentierte Faulheit ist sehr offensiv in meinen Augen, auch wenn Joel Schumacher selbst mehrmals bestätigte, diesen Film als glühender Batman-Fan nicht so zu verunstalten; er stand nur zu sehr unter dem Einfluss der Produzenten, die einen kommerziell möglichst vermarktbaren Film wollten und das geht meistens nur mit dem untersten aller Niveaus. Aber lasst mich noch die Charaktere passend zusammenfassen (Achtung, mögliche Witze im Anflug und nochmal Achtung, weil es relevant sein könnte):

Mr. Freeze sollte eisig sein, ist aber stattdessen das Produkt der kalten Schulter des Regisseurs; Arnold Schwarzenegger bietet ein unterkühltes Schauspiel , welches mich einfach nicht zum Schmelzen gebracht hat. In Sachen Hintergundgeschichte hat man das coole Konzept der Animationsserie übernommen, welches aber hier lediglich auf dünnem Eis steht und somit in die wohlverdiente Kühltruhe gehört. Kurz gesagt: Mr. Freeze hat mich einfach kalt gelassen. Obwohl er für die unfreiwillig komischste Szene im ganzen Film sorgt. 
Poison Ivy ist einfach nur ein Augenschmaus, denn egal wie sehr Uma Thurman sich anstrengt, so kann sie ihren Charakter nicht wirklich glaubwürdig rüberbringen. Bane ist wohl der traurigste Fall, denn während er in den Comics ein hochintelligenter und mächtiger Widersacher von Batman ist, so verkommt er hier zu einem gehirntoten Zombie. 
Die Liste der Scham führt sich bei unseren Helden fort, denn George Clooney ist wohl der schlechteste Batman-Darsteller überhaupt; Val Kilmer mag blass sein, aber nicht so wie "ich scheiße eh auf alles und wo ist mein Check"-Clooney, dem es im Inneren wohl sehr wehtat, Dialoge aus einem wahrlich amateurhaft geschriebenem Script zu vorzutragen. Chris O`Donnell und Alicia Silverstone sind ihrerseits absolut unterste Schublade als Robin und Batgirl, denn keiner der beiden wird seinerseits seinem Charakter wirklich gerecht und beide sind unglaublich nervig.

Zum Abschluss kann ich euch diesen Film nur als Trinkspiel erwähnen: Trinkt einen Shot sobald ihr Mr. Freeze irgendwas eis-lastiges sagen hört und zwar dann, wenn es offensichtlich vermeidbar ist. Bereitet euch auf eine Zahl zwischen 60 und 70 vor. Für die Hardcore-Leute gibt es noch die Version, in der man die Helden mit ihren Bemerkungen miteinbezieht.

Fazit: "Batman & Robin" ist nicht der schlechteste Film aller Zeiten, aber auf jeden Fall eine Katastrophe als Batman-Film. Bietet sich aber gut als Trinkspiel an, was soll man sagen.

Samstag, 21. Juli 2012

Batman-Monat: The Animated Series + "Batman und das Phantom"

Aufgrund der Ereignisse in Denver wurde dieser Post als Anzeichen von Trauer nicht an seinem ursprünglichem Datum gepostet. Ich persönlich wünsche allen Angehörigen nur das Beste und möge der Täter die gerechte Strafe bekommen.
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 Nach dem Erfolg von Burtons "Batman" und "Batmans Rückkehr" konnte das Team rund um Bruce Timm und Eric Radomski von Warner Bros. Animation Studios (in den 80ern/90ern für vielerlei klasse Cartoons verantwortlich) endlich grünes Licht bekommen für eine Animationsserie rund um Batman und sein Universum. Das Produkt sollte nicht nur eine der besten Animationsserien seiner Zeit oder überhaupt werden, sondern auch noch von vielen (mich eingeschlossen) als die beste Repräsentierung des Dunklen Ritters abseits der Comics.

Was die Serie deutlich von Konkurrenzprodukten unterschied, war der Stil und Fokus. Versteht mich nicht falsch, das Ganze war immerhin als Kinderunterhaltung konzipiert, lief am Samstagmorgen und konnte wegen der strikten Zensur keine explizite Gewalt zeigen. Dennoch wurde hier etwas erreicht, was für damalige wie für heutige Zeiten unnötig schien: Man kreierte etwas, was auf (keine kleinen) Kinder zugeschnitten war und mit der ernsten Thematik im Hintergrund auch Erwachsene ansprechen konnte. Hauptsächlich angelehnt an die Burton-Filme und den Miller-Comic "The Dark Knight Returns", erschuf das Animationsteam ein dunkles, depressives und "film noir"-Gotham mit all der Seriösität, die sich mit Grau und Schwarz unterlegen lässt. Die Tatsache, dass Grau und Halbdunkel in diesem Cartoon dominieren untersützt nur die Ernsthaftigkeit, die exzellent geschriebenen Dialoge und allerlei Storys in den einzelnen Episoden, wo es in 22 Minuten um verschiedenste Themen wie Rache, unerwiderte Gefühle, Vergebung usw. - alles so gemacht, dass es nie einfache Antworten auf das "Warum ?" gab. Die Bösewichte waren allesamt komplizierte Figuren, die nicht einfach nur böse waren; generell gab es nie wirklich eine komplett klare Linie zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse - man hatte nicht nur stets den Standardcast von "good guys" von Batman über Alfred bis Comissioner Gordon, bestimmte Episoden kümmerten sich auch sorgfältig um das Einführen der Bösewichte, die nicht einfach nur Comic-Gegner von Batman waren, sondern normale Menschen sein könnten, die ihrerseits aus verschiedenen Gründen in den Wahnsinn getrieben wurden.

Kombiniert all das mit exzellenter Synchronsprecherarbeit, insbesondere von Kevin Conroy als Batman und Mark Hamill als Joker (beide sind meiner Meinung nach DIE besten Batman und Joker), dem Soundtrack um Shirley Walker (die sich ihrerseits stark an Danny Elfmans Soundtrack anlehnt)  und einem der besten Animationsstudios aller Zeiten und ihr habt eine Serie, die sich noch heute nachhaltig auf das Batman-Franchise auswirkt, als dass es nicht nur die Hintergrundgeschichten der Helden und Schurken neu definiert hat, aber auch z.B. Harley Quinn (Jokers Handlangerin) erfunden hat. Hier noch kurz das Opening, das in den ersten 2 Staffeln benutzt wurde:

Fazit: Ich kann diese Serie jedem Batman- und Animationsfan wärmstens empfehlen, da sie für eine Zeit steht, als man sich noch mit sowas Mühe gegeben hat und es nicht nur darum ging, möglichst billiges Entertainment zu produzieren. Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Animation nicht nur auf Kinder als Publikum reduziert werden kann/soll/muss, sondern auch Massen ansprechen kann.

"Batman und das Phantom" (1993)
Story: Batman bekommt eine unfreiwillige Konkurrenz im Verbrechenbekämpfen durch das mysteriöse Phantom, das seine Opfer im Gegensatz von Batman tötet und auf unglückliche Weise ihm auch noch die Tode unterjubelt und diesen somit arg in Bedrängnis bringt. Hinzu kehrt noch die ehemalige Verlobte von Bruce in Gotham zurück und der Joker scheint sich auch noch einzumischen...

Im Stil der Animationsserie erwartet den Zuschauer nicht nur 1A-Animation, sondern der Batman, der in eben dieser entwickelt wurde: Ein komplizierter Charakter mit mehreren Facetten innerhalb seiner drei Hauptpersönlichkeiten: Batman, publike Bruce Wayne und der wahre Bruce Wayne. Man lernt durch klug platzierte Rückblenden, die negativ proportional zum Geschehen eingesetzt werden, wie aus einem jungen Mann, der mit seiner Vergangenheit und Schuldgefühlen fertig werden will, der Schrecken aller Verbrecher in Gotham wird. Dies wurde zwar schon in der Serie in zahlreichen Episoden angedeutet, aber erst hier sehen wir die Schlüsselereignisse, die Bruce zu seiner geheimen Identität inspiriert und bewegt haben; man erfährt, wie weit er als Mann und Mensch gehen musste, um der zu werden, der er nun ist und wie ihn die Tragik der Vergangenheit und des Alltags immer wieder einholen wird: Egal wie sehr er versuchen wird, fröhlich zu sein, so wird er immer wieder von seinen Dämonen eingeholt, denen er sich dann auch ultimativ stellen muss, indem er das Bild seiner Angst an sich selbst anlegt. Und genau deshalb ist dies mein beliebtester Batman-Film, weil er auf den Helden fokussiert ist und obwohl die Schurken nicht ganz unwichtig sind, so ist es die komplexe und tiefe Charakterentwicklung, die einem aufzeigt, wieso man diesen Charakter mag und wieso man das Franchise mag. Abseits dessen brauche ich wohl nicht zu erwähnen, dass die Synchronisation spitze, die Action sensationell und die Handlung sehr glaubwürdig (für das Universum) ist. Seid bereit für einen krassen Twist...oder vielleicht auch zwei.

Fazit: Einer der wenigen Fälle, wo der Fall und Triumph eines Helden recht nah beieinander liegen und doch Teil eines Ganzen bilden, anstatt es zu separieren. "Batman und das Phantom" zeigt eine solche Fürsorge für seine Charaktere, die die meisten Batman-Filme nicht erfüllen können, egal ob animiert oder nicht. Meine Empfehlung an jeden Batman-Fan, ihr werdet es nicht bereuen.

Donnerstag, 19. Juli 2012

Batman-Monat: Tim Burtons Filme

1986 gab es für das Batman-Franchise eine von den Hardcore-Fans gewünschte Veränderung Richtung mehr Ernst dank dem Frank Miller-(bekannt für "Sin City" und "300")Comic "The Dark Knight Returns" aus dem Jahr 1986. Es war dunkler, ernster und um einiges gewalttätiger als der Batman, den der Mainstream seit den 60ern kannte. Die Idee für eine Neuinterpretierung schwirrte dann einige Zeit in Hollywood rum, bis ein damals junger und visionärer (und noch eher unbekannter) Regisseur Tim Burton um das Projekt kümmerte und so die Ehre hatte, den cineastischen "Neuanfang" Batmans zu starten.

"Batman" (1989)
  Story: Gotham City rätselt über die mögliche Existenz einer Riesenfledermaus namens Batman, während der Kleinkriminelle Jack Napier sich mit seinen eigenen Geschäften rumschlägt, bis er sich durch Industriegift vollkommen verändert...

Wie für einen Burton-Film üblich, liegt der Schwerpunkt des Films doch tatsächlich auf dem Stil Gothams, des Helden und Schurken und überhaupt wirkt der Film wie ein Comic. Nicht so detailliert-szenenhaft wie "Sin City", aber von der dunklen Atmosphäre, dem zeitlosem Design Gothams her, aber auch vor allem aufgrund der Erzählstruktur weiß "Batman" immer, was es sein will: Ein Comic-Film über einen Comic-Helden und nicht viel mehr. Burton will gar nicht versuchen, einem seine Weltansichten großartig anzuheften, sondern einfach nur seine Version des Batman präsentieren, auch wenn es bei diesem Film noch halbwegs zensiert war (er ist bei weitem nicht so verrückt, bizarr oder abstrakt wie er sein könnte). Diese düstere Version wird durch den (meiner Meinung nach) besten Batman-Soundtrack unterstützt, beigesteuert vom Burton-Freund und klasse Komponist Danny Elfman, auch bekannt für die Simspons-Melodie und das Theme von "Spider-Man".

Nun kommt ein wichtiger Aspekt, nämlich Michael Keaton als Batman/Bruce Wayne. Ich mag hiermit vielleicht in der Minderheit sein, aber ich persönlich denke, dass Keaton der beste Live-Action-Batman ist, weil er nie im Leben auffallen würde; Keaton ist der "every-day-guy", niemand würde auch nur für eine Sekunde daran denken, dass so ein Typ Batman sein könnte. Keaton ist kein ausschweifender Playboy, sondern ein Mann, der zwar sein Leben genießt (er bekommt die Journalistin Vicky Vale ziemlich schnell ins Bett), aber damit nicht übertreibt; mit anderen Worten: Er behält all seinen Schmerz und Probleme in sich, weil er weiß, dass er sich damit alleine auseinandersetzen muss. Mitten im Film gibt es eine sehr gute Szene, die zeigt, wieso Keaton so gut ist: Er legt Rosen auf die Stelle, wo seine Eltern umgebracht wurden und er zeigt keinerlei Emotion, er behält all den Schmerz in sich selbst und man kann sehen, wie er mit sich selbst kämpft. Und das gefällt mir am besten an ihm: Er ist Bruce Wayne und Batman in einem, man sieht, dass er niemals das eine oder das andere ist; beides ist viel zu sehr miteinander verknüpft, das eine kann nicht ohne das andere existieren.

Der Show-Stealer hier ist aber eindeutig Jack Nicholson als der Joker. Wen wunderts ? Er spielt fast immer psychopatische Arschlöcher, also war die Rolle perfekt für ihn und JA, er ist der klassische Joker (auch wenn die Figur nicht stimmt). Dafür war er witzigerweise verrückt, wahnsinnig und man kann ruhig sagen, dass er sogar irgendwie liebenswürdig ist - egal, ob er Leute umbringt oder nur einschüchtert, man lacht einfach mit und fühlt sich hinterher schuldig. Ob er der beste Live-Action-Joker ist, dazu werde ich noch den Vergleich machen. Sicher kann ich nur sagen, dass Nicholson den klassischen Joker perfekt darstellt und zwar so gut, dass er womöglich einen der besten Bösewichte des Films mimt. Ja, wir wissen alles über ihn und ja, er hat Bruces Eltern umgebracht (was ja nicht stimmt) - das hilft hier aber besser, um die Held vs. Schurke-Beziehung zu etablieren und Burton probiert jede nur erdenkliche Möglichkeit, Keaton und Nicholson aufeinanderprallen zu lassen. 

Über die Nebendarsteller kann ich außer "War ein guter Job" nicht viel zu sagen, denn der Film ist auf ein "Mano-a-mano" zwischen Batman und Joker ausgerichtet, alles andere wird heruntergespielt. Hierbei kann ich eigentlich nur Tracey Walter als "Bob", den Handlanger von Joker erwähnen, denn er hat diesem Charakter durch sein Schauspiel eine Art Kultstatus gegeben - ungefähr wie Boba Fett aus "Star Wars".

Fazit: "Batman" ist wahrscheinlich die erste der Comic-Adaptionen, die unglaublich nah und mit sehr viel Respekt an die Figur(en) tritt und mehr als zufriedenstellend seine Aufgabe als Tributzoller erfüllt. Burton mag ja Freaks und Batman scheint ihm zugesagt zu haben, denn das ist DER Batman, über den in den 80ern die Comics geschrieben wurden. 

"Batmans Rückkehr" (1992)
Story: Aus dem Nichts tauchen in Gotham nicht nur der Pinguin auf, der als Bürgermeister kandidieren will, sondern auch noch die mysteriöse Catwoman, die nur ihren eigenen Prinzipien zu folgen scheint...

Nach dem Erfolg von "Batman" (400 Mio. Dollar Einspielergebnis) wurde Burton die volle Freiheit gegeben und man sieht es: Alles ist noch dunkler, depressiver und krasser - wie die Atmosphäre, so auch die Gewalt. Aber hey, Batman hat zu damaligen Zeiten noch die Verbrecher in den Comics umgebracht, also ist das Ganze für moderne Zuschauer vielleicht nicht ganz so einfach zu verstehen. Diesmal, anders als beim Vorgänger, liegt der Fokus nicht so sehr auf dem geheimnisvollem Helden und seiner Beziehung zu dem lauten und bombastischen Joker, sondern komplett auf den zwei neuen Bösewichten: Der Pinguin und Catwoman. Man bekommt also zwei Ursprungsgeschichten in einem Film und ich kann sagen, dass ich mit beiden zufrieden war. Der Pinguin ist ein traurig-missverstandener Freak, der aufgrund vieler zufälliger Fehler der Gesellschaft zu dem wird, was er ist, nämlich ekelhaft und böswillig. Plus, er wird perfekt von Danny DeVito gespielt...das hilft natürlich auch, denn er geht vollkommen in seiner Rolle auf. Catwoman von Michelle Pfeiffer ist auch ein interessanter Charakter, denn sie weiß eigentlich wirklich nicht, was sie wirklich will und deshalb eigentlich die perfekte femme fatale ist. Schön, hinterhältig, undurchsichtig, manipulativ - Anne Hathaway wird für mich in große Fußstapfen treten müssen (Halle Berry erwähne ich an dieser Stelle lieber nicht).

Fazit: Auch hier werde ich entgegen dem Mainstream schreiben müssen, denn ich denke, dass die Fortsetzung einen Tick schwächer ist als dass Original. Das Ganze ist mehr ein Tim Burton- als ein "Batman"-Film mit der verschärften düsteren Atmosphäre und gotischem Stil und trotz zwei sehr gut gespielter Bösewichter fehlt ein gradliniger Aufbau der Geschichte, die zu solch Filmen am besten passt. Ich sage nicht, dass "Batmans Rückkehr" ein schlechter Film ist, aber leider einen Tick schlechter, weil der Fokus, bzw. der Sinn und Zweck der Narrative in diesem Fall zwar ausgeweitet, aber einem dennoch leer vorkommt. 


Montag, 16. Juli 2012

Batman-Monat: 60er Batman

Oh ja, es gibt hier auch was zum 60er Batman, der von den meisten der heutigen "Fans" gehasst zu sein scheint und zwar wegen des...Stilunterschieds. Denn dieser Batman hat bis auf die Namen nichts mit dem modernen Batman zu tun...es ist wirklich anders.

Geradezu in den 60er TV-Jahren, wo allerlei Zeug für die Glotze produziert wurde, hatte man Batman als DEN Superhelden für eine TV-Serie für ABC vorgeschlagen. Man wollte nicht allzu viel Geld ausgeben, also legte man den Fokus auf Comedy statt auf seriöse Action. Nicht, dass es keine Action gab, aber die Comedy war dennoch vorherrschend: Alle Bösewichte waren nicht nur selbstverständlich verrückt, sondern übertrieben vollkommen mit ihrem Schauspiel. Tut noch eine immer gleich klingende Handlung hinzu, stereotype Soundeffekte + Comic-Blasen während der Kämpfe, billig aussehende Sets und zwei besondere Batman und Robin hinzu und voilà, ihr habt eine kultig-trashige TV-Serie. Und es gibt noch was zu Batman und Robin zu sagen, denn Adam West als Batman und Burt Ward als Robin sind die ersten Darsteller dieser Figuren, die eben diese wie auch die Serie und somit auch das Franchise in den Mainstream gebracht haben. Ja, liebe Hater, dieser campige und trashige Batman hat einen der beliebtesten Superhelden erst berühmt genug gemacht, dass dieser für die Zukunft Ziel für weitere einschneidende Neuinterpretationen und somit endgültig ein fester Bestandteil als selbstverständlich bester und coolster Superheld aller Zeiten wurde.

Mit immer mehr Batman-Darstellern stellen sich Leute gerne die Frage, wer nun der "beste" Batman ist und Adam West wird dabei häufig vergessen. Klar, er spielt Batman eher wie einen netten Onkel, Alleswisser und Immergutmensch, aber er hat auch eine unglaublig angenehme Stimme sowie eine gewisse Präsenz, die ihn nicht furcheinflößend, sondern sympatisch macht. Und weil er eben durch seine Dialoge und Schauspiel einen guten Teil dran hatte, Batman selbst berühmter zu machen, kann man irgendwie sagen, dass er wirklich Batman ist...im Sinne, dass er die Absurdität seines Charakters perfekt verkörpert...immerhin spielt er einen Typen, der ein Fledermauskostüm trägt und gegen Irre "kämpfen" muss. "Family Guy"-Fans werden sowieso wissen, was ich meine. Burt Ward als Robin ist trotz seiner Sidekick-Rolle kaum minder erinnerungswürdig als sein "Mentor", denn eine der Markenzeichen der Serie war, dass er stets einen Spruch mit "Heiliger...., Batman !" auf den Lippen hatte und mit dem "Overacting" den anderen in nichts nachstand. Zudem stand er immer Pate für all die Lektionen, die ihm Batman wie der Aufziehvater, der er war, beibrachte. Ihr wisst schon, das typische "Putz dir die Zähne", "Fahr mit Gurt", usw. Zu den Bösewichten kann ich leider nicht mehr sagen, als dass es sehr viele von ihnen gab (vom Joker bis zum Eggman) und manche von ihnen von Stars gespielt wurden, wie Eggman von Vincent Price und  Pinguin von Burgess Meredith, nur um einige zu nennen. Trotz ihrer scheinbar unterschiedlichen Charakter waren sie alle gleich verrückt und unterschieden sich nicht besonders voneinander.

"Batman hält die Welt in Atem" (1966)
 Story: In Gotham City vereinen sich der Joker, der Pinguin, Catwoman und der Riddler miteinander, um mit einer Erfindung die Mitglieder der "Vereinten Welt" (die "Vereinten Nationen") zu dehydrieren und nur das dynamische Duo kann sie jetzt noch stoppen...

Den Film zu beschreiben wäre das Gleiche, als ob ich die Serie beschreiben würde - es ist im Prinzip die gleiche 25-minütige Episode, nur dass sie diesmal 105 Minuten lang ist. Es ist billig, trashig, macht sich offensichtlich über sich selbst lustig, übertreibt absolut und ist äußerst unterhaltsam, wenn man sich drauf einlässt. 

Fazit: Der 60er Batman wird definitiv nicht jedem zusagen, denn er hat seinen eigenen Flair und setzt sich alleine mit dem Konzept deutlich vom späteren, düsteren Batman durch den Trash ab. Mir gefällts, denn es ist ein anderer Batman, der nicht minder unterhaltsam ist. 

Und hier noch ein Video, das mehr beschreibt als tausend Worte. Sagen wir einfach, dass es vielleicht die beste Kampfszene aller Zeiten sein könnte (okay, es sind zwei):



Sonntag, 15. Juli 2012

Star Trek: Der Film (1979)

Ich werde in den nächsten Wochen versuchen, meine Eindrücke von den "alten" Star Trek Filmen (also alles was vor dem Reboot 2009 produziert wurde) zu schildern. Dazu werde ich alle 10 Filme noch einmal ansehen und einzeln hier posten.
 
Story: Als die Vereinte Föderation der Planeten einer existenzbedrohenden Gefahr ins Auge sehen muss, kann der zum Admiral beförderte Admiral Kirk, es sich nicht nehmen lassen, das Kommando über die neue Enterprise an sich zu nehmen und es selbst mit der Bedrohung aufzunehmen. Die Bedrohung in Form namens V'ger stellt sich als die Sonde Voyager VI heraus, die von der Menschheit im 20. Jahrhundert ins All geschossen wurde und nun nach mehr als 200 Jahren zurückkehrt.

Es ist eigentlich interessant, dass im Anschluss an die Star Trek: The Original Series (TOS) ein Film anknüpft, der in vielerlei Hinsicht anders aufgebaut ist. Zum Einen sind die Kostüme und die Szenenbilder wesentlich ansehnlicher (nicht umsonst wird gescherzt, dass die original Star Trek Uniformen wie Pyjamas aussahen), zum Anderen hat aber auch die Handlung mehr Substanz als viele Episoden von TOS, die schon nach 4 Staffeln abgesetzt wurde.

Inhaltlich dreht sich der Film um ein interessantes Thema. Die NASA hat bekanntlich 2 Voyager-Sonden mit dem Wissen der Menschheit ausgesandt, auf der Suche nach intelligentem Leben. In diesem Star Trek Film hat die 6. Voyager-Sonde tatsächlich intelligentes Leben gefunden und hat alles in Erfahrung gebracht, was das Universum an Wissenswertem hervorgebracht hat. Die einzige Ausnahme ist die Frage nach dem Schöpfer der Universums. Um diesem näher zu kommen soll die Erde mit ihren primitiven "Kohlenstoffeinheiten" (den Menschen) vernichtet werden.

Wie man sieht, stellt der Film sehr tiefgreifende, philosophische Fragen im Gegensatz zu der Original-Serie, die oftmals sehr viel einfachere, metaphorisch gestaltete Plots beinhaltete. Diesen Unterschied kann ich wirklich nur lobend betonen, denn er macht den Film erst wirklich sehenswert. Denn natürlich ist der Film von den Effekten und Kostümen ein Kind seiner Zeit, aber zumindest der Gedanke dahinter ist immer noch aktuell. Letztlich bildete das den Auftakt für Star Trek wie es für einige Jahrzehnte fortgesetzt werden sollte: Die Beantwortung zentraler Menschheitsfragen mit utopischem Futurismus löst Konflikte. Mit den meist gewaltlosen Lösungen wird ein Gegenkonzept zum typisch menschlichen Verhalten bei Konflikten geliefert.

Fazit: Der Film ist sehr ernsthaft und hebt sich von der, rückblickend oft sehr komisch wirkenden Serie TOS ab, weil er einen anderen Ansatz wagt. Gleichzeitig wird die Stamm-Crew aus der Serie beibehalten, die letztlich noch 6 Filme durchstehen wird. Dieser und die Nachfolge-Filme sind somit ein Herzstück des klassischen Star Trek. Aber darüber hinaus ist dieser Film meiner Meinung nach noch immer sehenswert, auch wenn man ihm den ein oder anderen "Schönheitsfehler" verzeihen muss.

Freitag, 13. Juli 2012

Batman-Monat: 40er Batman

Jaja, ich hänge hiermit hinterher, aber besser zu spät als nie ! Für den Rest des Juli (oder besser gesagt bis zur Premiere von "The Dark Knight Rises") gibt es hier meine Gedanken zum Dunklen Ritter bei seinen wichtigsten Schritten im Medium Film...einerseits weil es so schön passt und andererseits weil ich kein Comic-Experte bin und mich mit der reichen Geschichte nicht auskenne.
Wir starten mit seinen ersten Schritten in den 40ern und hören auf mit seinem neuesten Abenteuer in den 10ern auf, dabei geht es hauptsächlich um die Kinofilme und auch nebensächlich 2 Serien, die geholfen haben, den Fledermausmann im Mainstream zu etablieren und diesen zu einem der beliebtesten, wenn nicht DEM beliebtesten Superhelden aller Zeiten zu machen.

"Batman" (1943)
 Story: Batman und Robin müssen den verrückten japanischen Wissenschaftler Dr. Daka aufhalten, der Menschen in Pseudo-Zombies verwandeln will...

Typisch für Columbia zu dem Zeitpunkt, bekam der noch relativ frische, aber schon beliebte Superheld Batman eine Art Mini-Serie aus 15 Episoden, die dann alle wie 15 Teile eines Films funktionieren (ähnlich wie bei "Star Wars" oder "Es"). Dabei kann man leider kaum etwas Nennenwertes über diese zeitgemäße B-Film-Produktion. Dem Film sieht man sein Alter sehr schnell an, ebenso wie die fehlende Fürsorge beim Set- und Kostümdesign. Lewis Wilson als Batman und Douglas Croft als Robin sind zwar durchaus passabel, fühlen sich aber nicht wirklich richtig an, weil sie ihre Charaktere jeglicher Emotionen und Eindrücke rauben, sodass diese nicht wirklich erinnerungswürdig ist. Der Rest wirkt wie schon gesagt überaus unterdurchschnittlich und klischeehaft, insbesondere für die Zeit: Der Japaner ist der Gegenspieler und man lässt kaum Chancen aus, den Rassismus raushängen zu lassen. 

Fazit: Wären das Batcave und Alfred nicht in dem Film, hätte man auch jeden x-beliebigen Superhelden hier rein platzieren können. Der Film ist nicht wirklich durchweg unterhaltsam, aber durchaus interessant wegen der Tatsache, welche Bedeutung er für das Bat-Franchise hat.

"Batman and Robin" (1949)
 Story: Dieses Mal muss es das Dynamische Duo mit dem "Zauberer" ("Wizard") aufnehmen, der mit einem elektrischen Apparat Vehikel unter seine Kontrolle bringen will...

Wenn der 43er Batman nicht allzu viel Inspiration, dafür aber umso mehr Ambitionen zeigte, so hat diese Quasi-Fortsetzung nichts von beidem. Robert Lowery als Batman und Johny Duncan als Robin sind eine Vertretung für das erste Duo, die noch fader wirkt als die, aber wer kann es ihnen verübeln ? Ja, der Erstling war ein einziges Klischee, aber dafür konnte man ihr zumindest nicht vorhalten, sie wirke nicht übertrieben recycelt. Die Geldmittel schienen hier noch knapper zu sein als beim früheren Werk und die Tatsache, dass das Schauspiel recht..."statisch" und unlebendig wirkt, hilft dem Anschauen nicht wirklich. 

Fazit: Noch mehr als der Vorgänger ist dies nur ein Tipp für Hardcore-Batman-Fans, da der Streifen ebenfalls eher durch seine Bedeutung interessant ist als durch seinen Inhalt. Nicht komplett unempfehlenswert, aber definitiv kein Fall für jedermann.

Mittwoch, 11. Juli 2012

"LOL" (2012)

Story: Mutter Anne und ihre Tochter Lola (kurz: Lol) haben eindeutig verschiedenes Alter und machen dennoch das Gleiche durch, nämlich Jungs, Drogen und sonstiges.

Ich habe ja schon manchmal über schlechte Filme gemotzt und nein, die werden durch diesen hier nicht besser. Aber vertraut mir einfach und guckt ihn euch nicht an, vermeidet ihn auf jede Weise, die ihr nur kennt. Wieso ?

Nunja, was soll einen beim Film vorantreiben, ihn zu sehen ? Die Geschichte und/oder die Charaktere vielleicht...nicht in diesem Fall. Eigentlich ist es selbstverständlich, aber Miley Cyrus kann nicht schauspielern. So ein Fall ist nur schwer anders zu erklären als dass sie es einfach nicht kann. Am erbärmlichsten ist es dort zu sehen, was man allgemein als "Oscar-Momente" bezeichnen kann: Der Charakter gestikuliert wild mit den Armen und hebt die Stimme und ist ja sooo emotional, um den Zuschauern zu zeigen, wie sehr er sich doch anstrengt. Es ist nicht so schlimm wie mit Kristen Stewart, die man auch locker mit einer Holzplanke ersetzen kann, das Problem ist: Miley spielt eine verzogene, verlogene und schlampige Person, also vermutlich sich selbst. Sie ist hier genauso eine Schauspielerin wie Charlie Sheen in "Two and a Half Men": Man schauspielert nicht, wenn man sich selbst spielt. Aber Sheen ist wenigstens etwas liebenswerter als Cyrus.

Demi Moore ist kaum besser als ihre "Tochter", denn ihr scheint die Rolle als eine junggebliebene Mutter vollkommen egal zu sein, weil sie das Geld dringender zu brauchen scheint als sie. Keinerlei Präsenz, Emotionen oder Sorge um den Charakter - das trifft übrigens auch auf den Rest vom Cast zu. Im Endeffekt sieht man keinerlei Unterschied zwischen Sonnyboy Nr. 1 und Nr. 2, weil sie beide doch soooo perfekt sind und am Ende doch solche Arschlöcher; "LOL": Ein Film mit Facebook-Updates, aber ohne die Personen dahinter. Man kann nicht verzweifelt auf cool machen, wenn man in 99% aller Lola-Szenen Chats oder SMS reinquetscht, wenn man viel zu wenig von den Leuten weiß, die sich diese "Konversationen" liefern.

Die Aspekte, an denen man wirklich "lolen" würde, wären der Montagerhytmus und die Geschichte. Die Geschichte ist so, als hätte man 4 Folgen von "Hannah Montana" zusammengeklebt, mit Spucke poliert und anschließend im Schneideraum vergessen, nur um es wenige Tage vor der Veröffentlichung noch schnell mit Billig-Make-Up zu verschönern. Oder mit anderen Worten: Ihr kriegt genau das, was ihr erwartet, nämlich wiedergekaute und billige Teeniemagazinenstory-Stierscheiße. Der Montagerhytmus ist auch ziemlich bizarr: Während der Film eigentlich die ganze Zeit phenomenal lahm vor sich hin kriecht, entschied man sich bei den buchstäblich 5 letzten Minuten (ich meine es ernst), dass man auf einmal das Ganze enden will. Ich habe nur sehr selten so einen krassen Mittelfinger aus der reinen Faulheit heraus gesehen; es ist fast so, als ob die Regisseurin weiß, wen sie erreichen will und dass dieses Zielpublikum nicht den höchsten IQ besitzt, geschweige denn Ansprüche.

Fazit: "LOL" ist eine der größten Katastrophen, die ich in meinem gesamten Leben erleben durfte. Das Niveau ist weit unterhalb der Steckdosen und alles wirkt wie eine billige TV-Produktion, die als eine Promotion für "Sex and the City" laufen könnte. Kann ich niemandem empfehlen, vielleicht nur dem schlimmsten, was junge Teenie-Mädchen zu bieten haben. Aber lasst es mich euch sagen: Ihr bekommt hier nur einen 6 Jahre alten Kaugummi statt einem 5 Sterne-Menü.

Sonntag, 1. Juli 2012

Planungen für den Juli und drüber + Sonstiges

Eigentlich wollte ich noch einen extra Beitrag zu 13 Jahren Schule bringen, aber das hier ist ein einfacher Blog meiner Meinungen zu Filmen, von daher gibt es dazu doch nichts. Zudem würde es nur noch mehr Leute nerven als das, was hier schon veröffentlicht wird. Allerdings: Wieso lest ihr das Ganze dann ?
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So, dann kommen wir zum Thema, was geschätzte 98% wirklich interessieren würde, nämlich was hier so demnächst kommt. Wie bereits angekündigt, widme ich den Juli aufgrund von "The Dark Knight Rises"dem Dunklen Ritter; alle Batman-Filme, die in Kinos zu sehen waren plus die Animationsserie aus den 80ern werden hier meinerseits besprochen; außerdem gibt es ein "Alt gegen Neu" zwischen "Batman" und "The Dark Knight", um zu entscheiden, welcher der beiden Filme der beste Batman-Film ist. Die regulären "anderen" Film-Kritiken meinerseits werden weiterhin kommen und Wunschkritiken werden immernoch angenommen. Wie es mit dem anderen Autor aussieht weiß ich nicht und ob ich noch einen dritten an Bord holen kann, steht auch noch in den Sternen.

Ich kann die Posts und somit auch im Prinzip den Blog bis Oktober garantieren, also bis zum Studienbeginn. Ob ich da noch Zeit haben werde, mindestens 1-2 Posts die Woche zu machen, kann ich jetzt noch nicht sagen. Wäre echt schade, dieses kleine "Baby" hier aufzugeben und das nicht nur wegen dem, was im Oktober kommen sollte, sondern weil einem das Ganze hier generell viel Spaß macht. Ganz egal, was manche dann von mir oder/und meinem Filmgeschmack denken, man kann es sowieso nie allen recht machen.

So, das war`s mal wieder meinerseits. Achja, hab`s verpennt: Hab vor kurzem einen Tumblr-Account erstellt, der so ne Art "Parallelblog" wird, in dem ich im Prinzip aktuelle Sachen besprechen und/oder ausdiskutieren werde. Wie immer auf meine Art, mit meinem Dreh, aus meiner Sicht. Und keine Angst, die Aktualisierungen davon werde ich nicht auf Facebook posten. Den Link dazu werde ich hier noch irgendwo im Blog verlinken.

Danke für die Aufmerksamkeit,

euer Rudolf
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