Mittwoch, 28. Februar 2018

"Black Panther" (3D)

Story: T`Challa kommt nach dem Attentat seines Vaters in Wien nach Wakanda zurück und muss sich als neuer König entscheiden, ob er sein Land weiterhin versteckt oder es mitsamt dessen weitrechenden Technologien dem Rest der Welt öffnet...

Ich hätte nie gedacht, dass ich das sage, aber der 18. Film des Marvel-Filmuniversums, ein verdammter Comicbuchfilm über einen Typen, der sich wie ein Panther anzieht, ist der vermutlich politischste und kontroverseste Film des Jahres 2018; kein Witz. Ich persönlich werde nicht auf die Kontroverse drumherum eingehen, denn diese ist bei weitem größer und interessanter als der Film selbst, zudem lenkt es vom Streifen selbst ab.

Witzigerweise ist der Black Panther selbst so ziemlich der blasseste Charakter des Films - Chadwick Boseman ist ein toller Schauspieler und er verleiht T`Challa Würde und Charme, aber sein Charakter ist einfach recht simpel im Vergleich zu den anderen geschrieben. Im Gegensatz dazu steht der Bösewicht Killmonger von Michael B. Jordan, der auf dem Papier das Potenzial hatte der beste Marvel-Bösewicht zu werden...wäre da nicht seine recht kurze Leinwandzeit und verwirrte Motivation; abseits davon stiehlt er problemlos dem Rest der Besetzung die Show, auch wenn diese auch recht ordentlich schauspielert. Abseits der Technologie und Wakanda selbst ist der Rest wie Action, Dialoge und Handlung recht vorhersehbar und nichts untypisches für Marvel-Filme. Vielleicht liegt es daran, dass es mittlerweile der 18. Film ist, aber so langsam fühle ich immer mehr die "Müdigkeit", was Comicbuchverfilmungen angeht und was auch die "Marvel"-Formel angeht - ich hatte Schwierigkeiten, irgendeine bestimmte Emotion außer Teilnahmslosigkeit zu fühlen. Sicher, die Technologie und die Welt von Wakanda sind interessant (auch wenn Vibranium eine lächerliche Allzwecksache ist, aber hey, es ist Comicbuchlogik), aber der Rest hat noch mehr als reichlich Luft nach oben.

Fazit: "Black Panther" ist kurzweilig, unterhaltsam und stilistisch anders als die anderen Marvel-Filme. Dafür kann er aber nicht sehr viel über den eigenen Protagonisten erzählen und macht weder inszenatorisch noch erzählerisch Neues. Im Endeffekt ein ordentlicher Film, aber bei weitem nicht einer der besten, nicht einmal im eigenen Genre.

P.S.: Das 3D ist unnötig.

Dienstag, 27. Februar 2018

Serien-Kritik: "Star Trek: Discovery" (Staffel 1)

Story: Ungefähr ein Jahrzehnt vor "Raumschiff Enterprise" löst eine Meuterin den Krieg zwischen Klingonen und der Vereinigten Föderation der Planeten aus...

Lieblings-Charakter: Irgendwo ein Unentschieden zwischen Paul Stamets und Sylvia Tilly...wobei vor allem letztere lange Zeit gebraucht hat, um für mich sympatisch zu erscheinen. Ersterer wurde dagegen von Anfang an recht solide geschrieben und bekam im Laufe der Staffel auch einige dezente Momente - Tilly war meiner Meinung nach nahezu unausstehlich geschrieben mit einem krankhaftem Zwang für schlechte Witze und nervige Dialoge, aber so gegen Ende der Staffel hat das aufgehört und deswegen ist sie nun hier.

Ungeliebter Charakter: Michael Burnham und das mit Abstand. Ich habe schon seit einer sehr langen Zeit (oder noch nie) einen solch blassen, langweiligen und emotionslosen Charakter gesehen. Von der Handlung her ist Michael in gewisser Hinsicht die Stiefschwester von Spock aus der Originalserie, weswegen sie den Vulkaniern nach ihrer Logik statt Emotionen vertrauen und gehorchen muss. Warum aber ist ausgerechnet so ein Charakter der Protagonist und wird von einer so lustlosen Schauspielerleistung getragen ? Hierbei kommt noch hinzu, dass Burnham buchstäblich immer Recht hat - sollte sie mal einen Fehler machen, biegt das Drehbuch es für sie zurecht. Wie soll man einem Charakter sympatisieren, der keinerlei Schwächen hat und dabei auch noch keinerlei Charisma ausstrahlen kann ?

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zur Serie: Ich als "Star Trek"-Laie hatte das Glück, diese CBS/Netflix-Coproduktion mit einer waschechten Expertin zu schauen, die neben den Filmen auch die Serien oft genug geschaut hat. Falls sie ihre Sicht auf die Serie mal schildern will, kann sie das gern tun, denn ich gehe aus der Sicht eines neutralen Zuschauers heran. "Discovery" setzt auf jeden Fall den Trend von "Star Trek" fort, dass die erste Staffel alles andere als gut bei den Fans angekommen ist - abseits davon geht sie einen radikal neuen Weg, indem es weniger um Diplomatie als um Action geht. Jeglicher Konflikt löst sich nicht mit geschickten Dialogen, sondern mit einem Kampf oder Laserschuss - selbst angeblich schlaue/intelligente Charaktere müssen sich rabiater Gewalt beugen. Hinzu kommen auch noch hanebüchen geschriebene Dialoge hinzu, die mehrfach sich selbst widersprechen, der allgemeinen Logik, der Serienlogik oder Charakterlogik - wie Sci-Fi-Fans diese Serie mögen können, ist mir unerklärlich. Zudem werden einem alle möglichen Ereignisse (bis auf sehr wenige Ausnahmen) so hüftsteif und gelangweilt präsentiert, sodass man nicht anders kann als sich zu fragen "Warum schaue ich das noch immer ?" und dann zu sagen "Aber von der nächsten Folge hab ich gehört, dass sie gut sein soll". "Star Trek: Discovery" ist ein Totalausfall in nahezu allen Belangen, denn immerhin visuell und tontechnisch kann man der Serie kaum einen Vorwurf machen. Die zweite Staffel hat ziemlich viel Arbeit vor sich, um dieses Schlamassel von Beginn vergessen zu machen.

Samstag, 24. Februar 2018

"The Polka King"

Story: Der polnische Ladenbesitzer Jan Lewan hat nur einen Traum, nämlich der Polka-König zu werden. Mitsamt einer illegalen Methode verschafft er sich so lange Ruhm, bis die Regierung auf ihn aufmerksam wird...

Ich bin bei weitem weder Fan noch Kenner von Polka-Musik, aber Jack Black in einer für ihn passenden Rolle ? Genau das ist hier der Fall. Witzigerweise ist die Geschichte hinter Jan Lewan wahr, sodass der Film in der Hinsicht eigentlich nur verlieren kann...was er auch irgendwo tut. Sicherlich ist auch die Abbildung der Realität teils witzig und teils dramatisch, doch schafft es "The Polka King" nicht, innerhalb der eigenen Laufzeit mehr hinter die Fassade von Jan Lewan zu schauen. Jack Black macht seine Sache engangiert und mit genug Leidenschaft, aber das allein kann einen mittelmäßigen Film nicht retten.

Fazit: In Teilen recht amüsant und meist recht harmlos, ist "The Polka King" ein kurzweiliger Ausflug in die wundersame Welt eines faszinierenden Mannes, der alles für seinen Ruhm tun wollte.

Freitag, 23. Februar 2018

Anime-Kritik: "Assassination Classroom" (2015-2016)

Story: Nachdem ein merkwürdiges Tentakelmonster den Großteil des Mondes zerstört hat, plant er dasselbe mit der Erde. Aber nicht, bevor er nicht die schlechteste Mittelstufenklasse einer Schule für ein Jahr als Lehrer unterrichtet hat...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zu diesem Anime: Hier liegt definitiv ein ungewöhnliches, ausgefallenes und originelles Konzept vor und die Ausarbeitung ist interessant - zumindest für die erste Hälfte. Das größte Problem ist die Ausarbeitung von Charakteren und dem Voranbringen der Handlung. An sich ist der Fokus auf die Assassination des Lehrers seitens der Schüler für Regierungsgeld eine Idee, die man innerhalb einiger Episoden aufzeigen kann; problematisch wird es, wenn diese anfängliche Idee innerhalb der zweiten Staffel irgendwo verloren geht und man noch mehr Themen als sonst schon behandeln möchte. "Assassination Classroom" ist ein eigenartiger Mix aller möglichen Genres, eine verrückte Wundertüte und sicherlich irgendwo sehenswert, aber für die gesamte Handlung sollte man genügend Geduld und Interesse mitbringen, ansonsten lohnt sich nur die Hälfte. Es ist als ob der Anime selbst einer der besagten Schüler ist, aber in keinem Genre die Bestnote sammeln kann. Wenn man mal einen etwas "anderen" Anime sehen will, dann kann ich diesen empfehlen.

Montag, 19. Februar 2018

Anime-Kritik: "Fate/Zero" (2011)

Story: Es läuft der vierte Gralskrieg und sieben Magier kämpfen erbittert um den Heiligen Gral, der allerlei Wunsch erfüllen kann mit der Hilfe von beschworenen Heldengeistern...

Lieblings-Charakter: Wie schon bei der Vorgängerserie finde ich die Heldengeister meist interessanter als ihre Meister und ja, ein bestimmter Held ist hier auch wieder dabei. Neben ihm gäbe es da noch einen, der ausgerechnet eine meiner Lieblingshistorienfiguren überhaupt ist - da habe ich doch kaum eine Wahl. Besonders nicht, wenn die Macher diese historische Figur auf eine frische Weise behandeln.

Ungeliebter Charakter: Dieser Anime leidet ebenfalls an mangelnder Entwicklung für bestimmte Charaktere, egal ob Magier oder Heldengeist. Nur gab es nicht wirklich einen Charakter, den ich "hassen" würde.

Lieblings-Episode: Episode 18 "Ferne Erinnerungen". Ich war anfangs perplex ob dieser Folge und warum ich das sehen muss, aber im Rückblick ist dies extrem wichtig für einen bestimmten Charakter und viel besser hätte man die Motivation kaum zeigen können. Außerdem ist sie bittersüß und nicht zu sehr melodramatisch.

Meine Meinung zu diesem Anime: In gewisser Weise hat dieser Anime einen Vorteil gegenüber dem Vorgänger, da er einige interessantere Charaktere zu präsentieren hat und andererseits muss man diesen auch gemocht haben, da der Ausgang dieses Animes ja mehr oder weniger bereits bekannt ist. Wenn ich "Fate/Zero" jemandem empfehle, dann sicherlich Fans von "Fate/stay night: Unlimited Blade Works", denen der Weg zum Ziel interessanter erscheinen tut als das Ziel selbst.

Donnerstag, 15. Februar 2018

"The Commuter"

Story: Michael MacCauley ist Versicherungsmakler und pendelt seit Jahren per Zug zwischen Heim und Arbeit. Eines Tages setzt sich ihm gegenüber eine Frau und macht ihm ein unmoralisches Angebot: Einen Unbekannten bis zu einer bestimmten Bahnstation ausschalten und dafür reich entlohnt werden oder nicht ?

Liam Neeson hatte ja vor einigen Jahren die interessante Entwicklung von einem ernsthaften Drama-Schauspieler zu einem der aktuell wohl bekanntesten Actionhelden gemacht; nun gibt es wieder einen, der dieses Mal statt im Flugzeug ("Non-Stop") im Zug spielt und witzigerweise fand ich diesen Thriller recht unterhaltsam. Na gut, hing eventuell damit zusammen, dass ich ihn nach "Downsizing" sah, aber immerhin ist das ja auch was wert.

Man kann gerne über bescheidene Computereffekte oder absolut hanebüchene Handlungsentwicklungen lamentieren (dazu komme ich noch), aber dieser Streifen wird zweifellos von Liam Neeson getragen und zwar so stark, dass er DVD-Qualität hat (keine Kinoqualität und ich weiß auch nicht, warum dieser Film im Kino statt sofort auf Scheiben gelaufen ist) - und dies ist keineswegs eine Beleidigung. Wenn ich "The Commuter" eine Eigenschaft zusprechen kann, dann ist es der Unterhaltungswert...sicher, einige Umstände sind absolut dämlich und keineswegs plausibel, einige Details sind dann doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen und die Computergrafik ist teilweise mehr als nur lachhaft. Im Gegensatz dazu stehen ein mehr als engangierter Neeson, ebenfalls engangierte andere Darsteller, ordentliche Kampfszenen und definitiv ein Gespür des Regisseurs für einen solide gemachten Film.

Fazit: Revolutioniert "The Commuter" das Genre ? Nein. Ist hier irgendwas preisverdächtig ? Nein. Ist dies ein dämlicher, aber unterhaltsamer und harmloser kleiner Thriller im besten Stil der 90er und 00er ? Ja und daran ist nichts auszusetzen.

Mittwoch, 7. Februar 2018

Die Top 10-8 Filme 2018, auf die ich mich am meisten freue

Ja, wir sind schon im Ferbruar, aber egal.

Ich habe mir nüchtern die Liste von allerlei "Highlights" des Jahres angeschaut und ehrlich gesagt gibt es nur 2 Filme, die mich aktiv interessieren. "The Irishman" von Martin Scorsese kommt ja erst 2019 raus, ansonsten wäre sein Leidenschaftsprojekt problemlos auf Platz 1. Ansonsten halte ich mich eisern von allerlei Trailern/Teasern fern (man will sich ja nicht die besten Szenen versauen) und alleine die Erkenntnis, dass es zahlreiche Franchise-Ableger und Adaptionen geben wird, interessiert mich grundsätzlich eher nicht.

Platz 2: "Avengers: Infinity War"

 Dies ist der einzige Franchise-Film des Jahres, der mich wirklich interessiert. Hängt vor allem damit zusammen, dass das Marvel-Filmstudio es geschafft hat, eine sehr lange, unterhaltsame und kohärente Handlung zu erzählen, in der sich zahlreiche verschiedene Helden wiederfinden. Und dies ist so ziemlich die größte Zusammenkunft seit dem zweiten "Avengers"-Film; es ist vielleicht sogar eine der großartigsten Besetzungen der Filmgeschichte, auf jeden Fall wird es gigantisch, episch und zweiteilig.

Platz 1: "Ready Player One"

Wenn Steven Spielberg sich mit Herz und Seele in ein Projekt stürzt, dann sollte man aufmerksam hinhorchen, denn er ist nunmal Steven Spielberg und all seine größten Erfolge aus den 80ern und 90ern sprechen immer noch für ihn, auch wenn er in meinen Augen schon seit einer Weile nicht mehr etwas wirklich Interessantes gemacht hat. "Ready Player One" ist zwar auch eine Buchadaption, aber die Idee ist so interessant und bietet sich für allerlei kreative Spielereien an, sodass ich es auch nur Spielberg zutrauen würde, das Baby zu schaukeln. Zudem hat er als Branchengröße all diese Kontakte, um möglichst viele Lizenzen und somit kreative Möglichkeiten in seinem Film zu benutzen. Bestenfalls ein Klassiker und schlimmstenfalls eine neuartige Spielerei.

Dienstag, 6. Februar 2018

Die Top 10 der besten Filme 2017

Nach dem Müll kommt nun das meiner Meinung nach beste...je nachdem wie ich es auslege

Platz 10: "Jumanji: Willkommen im Dschungel"


Ich mag Abenteuerfilme. Hollywood schafft es nicht, vernünftige Abenteuerfilme hinzukriegen. Und hier kommt ausgerechnet das Remake eines Robin Williams-Kultfilms...mit erstaunlich viel Spaß und charismatischer Besetzung. Es kann also gar nicht so schwer sein, oder ?

Platz 9: "The LEGO Batman Movie"

Sicher, objektiv gesehen ist "Coco" ein besser gemachter Animationsfilm, aber dieser hat mir persönlich als Batman-Fan besser gefallen. Zudem gab es bisher noch keinen Film, der mit so viel Liebe, Hingabe und Detail die Geschichte des Dunklen Ritters nicht nur parodiert, sondern auch noch zelebriert. Vielleicht sogar der bisher hingebungsvollste DC-Film überhaupt.

Platz 8: "John Wick: Kapitel 2"

Actionfilme kriegt Hollywood auch nicht wirklich hin...außer es sind Superheldenfilme und selbst da kann es auch Totalausfälle geben - "klassische" tolle Actionfilme als solche scheinen mehr oder weniger ausgestorben zu sein. Diese Fortsetzung ist eine willkommene Ausnahme und hoffentlich wird die Trilogie zu Ende geführt. 


Platz 7: "Spider-Man: Homecoming"/"Logan"

Achja, selbst ich wurde so langsam von der Marvel-Müdigkeit eingeholt und von den 3 Marvel-Filmen 2017 hat in meinen Augen nur der Spinnenmann die Oberhand behalten, da sein Film selbst beim zweiten Mal noch witzig, unterhaltsam und frisch wirken kann. Dass Sony da mal nichts verhaut, ist ein zusätzliches Wunder und hey, Michael Keaton ist gleich mit seinem ersten Auftauchen einer der besten Marvel-Bösewichte.

"Logan" ist da eine etwas andere Geschichte. Abseits der allerletzten Wolverine-Darstellung von Hugh Jackman ist dies ein härterer und rauerer Superheldenfilm, der abseits Namen und sehr weniger anderer Sachen gar nicht an einen erinnert. 

Platz 6: "The Disaster Artist"

Biografien sind immer so eine Sache und die Hälfte einer guten Biografie in meinen Augen macht die Persönlichkeit selbst aus...und Tommy Wiseau ist definitiv eine Persönlichkeit. Vermutlich die außergewöhnlichste im Filmgeschäft sogar. Und auch noch für einen der schlechtesten Filme aller Zeiten verantwortlich. Dass James Franco als Regisseur und Darsteller es schaffte, diese illustre Person auch nur halbwegs akkurat einzufangen, ist eines der größten Verdienste seiner Karriere. Zudem ist diese halbe Biografie mehr als nur ein Running Gag bezüglich Wiseau; es ist wie eine mögliche Anlehnung an "Ed Wood" und das ist eine verdammt tolle Sache.

Platz 5: "The Meyerowitz Stories (New and Selected)"

Adam Sandler kann schauspielern und sogar nahezu alleine ein Drama tragen. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich ihm eine Oscarnominierung zugetraut hätte, aber Netflix-exklusive Filme sind leider von der Academy verhasst. In meinen Augen sagt das aber viel aus wenn ich einen Film toll finden kann, in dem ein von mir nicht gerade geschätzter Schauspieler besser rüberkommt als manch gestandene Leute wie Dustin Hoffman, Emma Thompson oder Ben Stiller und deswegen ist dieser Streifen so weit oben in der Liste.

Platz 4: "The Shape of Water"

Ein schönes Filmmärchen, wunderschön gar. Sicherlich setzt es inszenatorisch oder erzählerisch keinerlei neue Maßstäbe, aber die Summe aller netten kleinen Details hat einfach diesen drolligen 40er Glanz. Da kann ich vielleicht nicht ganz widerstehen.

Platz 3: "Planet der Affen: Survival"

Eine aufregende und emotional aufreibende Achterbahnfahrt von einer Charakterentwicklung...und es geht nicht einmal um einen Menschen ! Von so ziemlich allen anderen Remakes berühmter Klassiker war schon "Planet der Affen" von 2011 recht nah an der Spitze der Evolutionskette und dementsprechend entwickelte sich die Reihe zu einer der wohl besten Trilogien überhaupt. So gut, dass man durchaus streiten kann, welcher der Filme der beste in der Trilogie ist.

Platz 2: "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"

Verdammt steh ich auf schwarze Komödien (besonders die Dänen scheinen recht gut darin zu sein). Und hey, dies ist strikterweise nicht wirklich eine "Komödie", aber dieser Streifen hat eine ordentliche Portion von schwarzem Humor und ist von der vielleicht intensivsten Darstellung des Jahres angetrieben.

Platz 1: "Baby Driver"

Es ist nicht objektiv der beste Film, da das Ende etwas nachlässt. Es gibt auch nicht wirklich eine herausragende schauspielerische Leistung. Es gibt keine revolutionäre Handlung. Aber mit keinem Film hatte ich 2017 mehr Spaß als bei "Baby Driver" und genau deswegen ist dieser Film auf Platz 1.

Ehrenhafte Erwähnung: All die Oscar-Dramas, "Logan Lucky", "Dunkirk", "Das Spiel", "Coco", "Blade Runner 2049"

Freitag, 2. Februar 2018

Die Top 10 der schlechtesten Filme 2017

Zeit für die Müllentsorgung.

Platz 10: "Star Wars: Die letzten Jedi"

Selten waren meine Gefühle so widersprüchlich bei einem Film wie es bei diesem ist. Insgesamt bin ich recht geteilt, denn dieser Streifen hatte ungefähr genauso viele gute wie schlechte Momente/Ansätze; insgesamt kann ich aber das saure Gefühl nicht verdrängen und spüre, wie die Macht aus dem Gleichgewicht geraten ist. Gute Handlungen und Charaktere sind sinnlosen Handlungssträngen, fragwürdigen Moralen, blassen Charakteren und glanzloser Action gewichen. Die Hoffnung ist noch nicht ganz verloren, aber dafür müsste man einfach wieder zurück zu alten Tugenden finden.

Platz 9: "Monster Trucks"

Eine absolut wahnwitzige Idee, die von einem Managerkind stammt. Dies ist einfach so faszinierend, sodass ich dem Ganzen nicht so böse sein kann. Anders als Platz 1 ist dieses Werk wenigstens nicht mit finsteren Absichten entstanden...außer vielleicht Geldwäsche, aber wer weiß das schon.


Platz 8: "The Circle"

Was ich nicht mag sind Filme, die sich einfach für richtig wichtig und sozial bewusst nehmen und dabei absolut vergessen, gute Filme zu sein. "The Social Network" ist ein gutes Beispiel für einen Film, der gut und gleichzeitig sozial bewusst ist, da er nicht einfach nur Intrigen rund um Facebook und Mark Zuckerberg als einen kompliziert-obsessiv-narzisstischen Kontrollfreak zeigt, sondern auch noch inwiefern Facebook Einfluss auf den modernen Alltag hat(te). "The Circle" ist in dieser Hinsicht eine missglückte dystopische Grütze, die nicht einmal von Tom Hanks gerettet werden kann.


Platz 7: "The Bye Bye Man"

Der schlechteste Horrorfilm des Jahres. Der einzige Grund, warum das nicht höher ist, ist eine coole und halbwegs frische Idee und das schätze ich vielleicht zu sehr. Ansonsten ein absoluter Totalausfall was Horror angeht.


Platz 6: "Baywatch" (2017)

"21 Jump Street" war sehr witzig, "22 Jump Street" auch. Erwachsene Komödien können wirklich witzig, unterhaltsam und profitabel sein, warum also nicht was vom Kuchen abhaben wollen ? Wir nehmen einfach diese eine Franchise, die sich für so viele Gags anbietet, stellen mindestens komödiantisch begabte Schauspieler hin (Johnson und Efron) und wir brauchen dann einfach kein witziges Drehbuch, warum sich auch die Extramühe geben. Tja, man braucht für Komödien nunmal auch gute Drehbücher, vielleicht sogar mehr als in den meisten anderen Genres, da gute Gags nunmal das Herzstück sind. Und genau das fehlt hier.


Platz 5: "Birth of the Dragon"

Eine absolute Schande, dass Bruce Lee bei seinem ganzen faszinierendem Leben scheinbar keinen einzigen guten Film nach seinem Tod kriegen kann. Ip Man hat mehr als eine Trilogie und Bruce Lee kriegt nicht einmal einen.


Platz 4: "Alien: Covenant"

Es hätte so großartig werden können, mit Ridley Scott und allem. Endlich wieder zurück zu dem, was die Franchise so genial gemacht hat und was kriegt man stattdessen ? Allerlei Idiotie bei Handlung und Dialogen, vor allem die Menschen sind viel zu dämlich für ihre eigene Existenz und es fließt billiges Splatter-Blut. Jegliches Anzeichen von Intelligenz, Subtilität oder Charakterbildung wird schmerzlich vermisst und an Ridley Scott: Wenn du keinen weiteren Film der Reihe machen willst, dann mach es wie James Cameron und verzichte einfach drauf.


Platz 3: "Guardians"

Leider nicht gerade überraschend vom russischen Kino, das mit Staatsgeldern gefüttert wird. Man war so sehr beschäftigt mit dem Vorhaben, es den westlichen "Avengers" zu zeigen, anstatt erst einmal zu überlegen, ob man überhaupt das Talent und die Weitsicht für so ein Projekt hat. Besonders enttäuschend bei der gigantischen russischen Folklore.


Platz 2: "Death Note" (2017)

Was für eine komplette Shitshow von einer Adaption und von einem Film. Ich bin in der Regel eigentlich Qualität von Netflix gewohnt, aber dies war einfach nur respektlos gegenüber den Fans des Anime. Mir will es einfach nicht in den Kopf gehen, warum man bestimmte Entscheidungen getroffen hat und warum man sich nicht einmal an den japanischen Adaptionen orientieren konnte.


Platz 1: "Emoji - Der Film"

Sony hat ein gutes Animationsstudio, das aus welchem Grund auch immer keine guten Filme machen darf und dieser Film reiht sich problemlos mit dazu. Sicher, ganz nüchtern betrachtet gäbe es eventuell objektiv schlechtere Filme, aber dieser Streifen ist wie eine unausgesprochene Beleidigung. Eine unausgesprochene Beleidigung der Filmindustrie gegenüber den Zuschauern, die für absolut zurückgebliebene Konsumenten gehalten werden, mehr nicht. Noch nie habe ich zuvor solch aggressive Werbung gegenüber jedem anderen Element eines Films gesehen, es wirkte beizeiten wie eine dreckige und schmutzige Orgie zwischen allerlei Firmen, die sich voller Vergnügen an dem Kinogeld ergötzten. Einfach nur ekelhaft blass, unoriginell und plastisch. Grauenhaft, wie formelhaft dieses Stück Scheiße ist.

Unehrenhafte Erwähnung: So ziemlich jedes andere Franchise, das 2017 baden ging, wie bsw. "Fluch der Karibik", "Resident Evil", "xXx" oder "Transformers"

Donnerstag, 1. Februar 2018

"Blade Runner 2049"

Story: Im Jahr 2049 hat man in Los Angeles das Problem mit den Replikanten weitesgehend gelöst und so leben die menschenähnlichen Androiden und die Menschen relativ in Frieden. Nichtsdestotrotz gibt es noch Replikantenjäger wie Officer K, der die langlebigsten Replikanten ausschalten soll...

"Blade Runner" von Ridley Scott aus dem Jahre 1982 ist einer der einflussreichsten Filme aller Zeiten, dem dank seines seinerzeit kommerziellen Misserfolgs der Status des Kultfilms blieb - warum man ausgerechnet zu so einem Film (insbesondere einem, dessen Handlung abgeschlossen war) eine Fortsetzung machen würde, erschließt sich mir nicht...zumindest wenn Hollywood nicht seit einigen Jahren auf einer Nostalgie-Welle reiten würde. Aber hey, mit Denis Villeneuve ist ja einer der zurzeit fähigsten Sci-Fi-Regisseure am Werk, also kann ja nichts schief gehen ?

Warum diese Fortsetzung bereits als ein Meisterwerk und als die beste Fortsetzung aller Zeiten gehandelt wird, ist in vielerlei Sicht schleierhaft für mich. Meisterwerke sind in meinen Augen immer erst Jahre später zu erkennen, denn dieser Film musste sich bisher nicht einmal ein Jahr lang beweisen, geschweige denn Jahrzehnte...wie kann man bereits jetzt Zeitlosigkeit attestieren ? Abseits dessen ist das größte Verbrechen dieses Streifens seine fehlende Originalität; es mag Ansätze für das Fortführen einiger Ideen haben, aber im Allgemeinen bleibt der Nachgeschmack eines aufpolierten Fanfilms mit großem Budget. Die einzelnen Komponenten wie Schauspieler oder der Look mögen so ungefähr hinhauen, aber es wird einfach nicht das erreicht, was das Original ausgemacht hat. Das Beste an dieser Fortsetzung ist die herausragende Kamerarbeit und nicht wirklich die Schauspielerei oder die Charaktere oder die Themen oder sogar Dialoge - selbst beim Look muss man sich fragen, ob er denn wirklich so viel besser als der vor 35 Jahren ist.

Fazit: So sehr es einem vermittelt wurde, so sehr ist dies kein Meisterwerk in meinen Augen. Dem fehlt einfach eine große neue Vision und mindestens eine überragend starke schauspielerische Leistung, als dass ich diese Option auch nur in Erwägung ziehen könnte. Dafür ist dies einer der visuell beeindruckendsten Filme von 2017 und das ist ja auch schon was.

"Call Me By Your Name"

Story: Im Sommer 1983 kriegt der Vater vom 17-jährigem Ellio einen 24-jährigen Amerikaner namens Oliver als Assistent bei seinen Arbeiten bei ihrem Sitz in Norditalien. Nach anfänglichem Zögern lernen sich die beiden immer besser kennen...

Dies ist kein so wirklicher Film, sondern eher Zusammenschnitte eines Sommers zwischen zwei Leuten. Je nachdem was man für Erwartungen hat, kann dies einem mehr oder weniger sauer aufstoßen, denn es gibt keinen wirklichen Leitfaden. Dafür kriegt man aber auch Darstellungen, die sich nicht wie welche anfühlen und eine geschaffene Umgebung, die sich von einigen hartnäckigen Klischees absetzt - bestimmte Sachen, die man ansonsten anhand dieser Art von Beziehung zwischen zwei Menschen erwarten würde, treffen nicht ein und so bleibt am Ende wirklich ein Sommer unter zwei Menschen, aus dem jeder etwas für sich rausnimmt.

Fazit: Ein toll gemachtes Werk, bei dem man mal kurz nach Norditalien für einen Sommer entführt und Zeuge einer besonderen Beziehung wird.
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