Donnerstag, 29. September 2016

"Die Insel der besonderen Kinder"

Story: Jake ist ein Außenseiter an seiner Schule und sein Großvater Abe erzählt ihm Geschichten von einer Insel in Wales, auf der "besondere" Kinder gepflegt und versorgt werden. Als Jake die Ruine des Heims für sich erkunden möchte, verschlägt es ihn ins Jahr 1943, wo er Heimleiterin Mrs. Peregrine und ihren Schützlingen begegnet, die ihrerseits gegen den mächtigen Barron mitsamt seinen Schattenwesen bestehen müssen...

Es war in den letzten Jahren teils schmerzhaft zu sehen, wie einer meiner Lieblingsregisseure Tim Burton nachgelassen hat - trotz meist guter Produktion, vor allem bei Design; dafür musste so ziemlich alles andere elendig leiden und hier ist dies leider kaum eine Ausnahme. Trotz guter Darstellungen aller Beteiligten ist der Protagonist einfach zu blass und der Bösewicht mit Samuel L. "Bad Motherfucker" Jackson ist...einfach nur Samuel L. Jackson, der einfach mal keinen fuck gibt.

Fazit: Das Buch hatte vielleicht Potenzial für einen Film, aber die Handlung ist viel zu durcheinander und zu selbstdienend, als das die Verfilmung funktionieren kann.

Mittwoch, 28. September 2016

"Elliot, der Drache"

Story: Der fünfjährige Pete hatte knapp den Autounfall mit seinen Eltern überlebt und haust seit sechs Jahren im Wald, in dem er sich mit seinem großen Beschützer, dem Drachen Elliot, angefreundet hat. Als er aber von der Waldhüterin Grace entdeckt und mit nach Hause genommen wird, droht parallel Elliot durch den Sägewerkbetreiber Gavin eingefangen zu werden...

Ich habe das Original von 1977 nicht gesehen, aber laut der Handlung muss ich das auch nicht unbedingt, um diesen Film trotzdem zu genießen. In vielerlei Hinsicht wirkt er wie ein Film aus den 80ern mit viel Atmosphäre, einer unaufgeregten Produktion und einer guten Darstellerriege - es fühlt sich tatsächlich an wie eine kurze und angenehme Flucht aus der Realität. Wenn ich dem Streifen irgendetwas vorhalten würde, dann dem fehlenden Fokus, da man gern hin und her zwischen verschiedenen Charakteren springt und man nicht so ganz klar einen Protagonisten hat (vermutlich war das ja die Absicht).

Fazit: Insgesamt gute Familienunterhaltung.

Sonntag, 25. September 2016

"Hell Or High Water"

Story: Die Farm von Toby droht verkauft zu werden, da seine Mutter riesige Schulden bei der Bank hatte und so geht er auf Raubzüge mit seinem Bruder Tanner, um irgendwie das nötige Geld zusammenzukriegen. Dabei ist ihnen der kurz vor der Pension stehende Ranger Marcus dicht auf den Fersen...

Ein weiterer sehr guter Thriller, aber diesmal mit einem Western vermischt (wenn man sich schon Texas als Handlungsort aussucht); klasse Leistung von allen Beteiligten, vor allem Jeff Bridges (der eh immer abliefert) und Ben Foster, der absolut in seiner Rolle aufgeht. Der Streifen ist recht ruhig und lässt die Charaktere "atmen", indem sie alle Zeit bekommen, sich im Rahmen der Handlung zu entfalten und der Look fällt bisweilen sehr realistisch aus - womit man einem die Motivationen noch näher als sonst schon bringen möchte.

Fazit: Ein moderner Western im Thriller-Pelz mit toller Atmosphäre und klasse Darstellern !

Samstag, 24. September 2016

"Don`t Breathe"

Story: 3 Jugendliche brechen regelmäßig ein und nehmen dabei nie mehr mit, als das womit sie am glimpfigsten davonkommen würden. Doch der allerletzte Coup soll alles toppen und das Haus eines blinden Mannes klingt wie ein Kinderspiel - doch der Alte hat noch einige Tricks auf Lager...

Dies ist einer der besten Thriller des Jahres, da er so ziemlich alle Anforderungen erfüllt: Tolle Darsteller, grandioses Sounddesign, viel Atmosphäre, beklemmende Stimmung, geschickt platzierte Angstmomente und ein kluger Ansatz, eine Idee zu drehen. Der größte Minuspunkt des Streifens ist seine fast schon kopierende Weise gegenüber Finchers "Panic Room", was "Don`t Breathe" unnötigerweise zu einem Fast-Remake/Fast-Plagiat werden lässt. Ansonsten nimmt das Segment nach dem Ende einiges an dem sonst mehr als runden Film weg.

Fazit: Hier wird einem garantiert mehr als nur einmal der Atem wegbleiben.

Freitag, 23. September 2016

"Störche - Abenteuer im Anflug"

Story: Störche waren mal Baby-Lieferanten - nun tun sie das mit Paketen. Doch wegen eines Missgeschicks muss Storch Junior vielleicht wieder das liefern, was Storche mal geliefert haben...

Der Film hat vor allem eine tolle Animation und die Art, sehr sehr viele Gags und Witze in einem schnellen Tempo bringen zu wollen; insofern ist dies eher nicht wirklich ein Charakter-Streifen, sondern eher ein Gag-Streifen. So ganz ohne Charakter ist der Film aber nicht und dafür, dass man hier eher lachen soll, hat man sich schon Mühe gegeben, um einen Band zwischen den zwei Protagonisten zu etablieren und sogar eine nette kleine Nebenhandlung einzubauen. Die Haupthandlung an sich steht aber öfters mal auf recht wackligen Füßen und wenn man das Gesamtprodukt mit zahlreichen anderen Animationsfilmen in diesem Jahr vergleicht, so ist dieser nicht einer der besten, aber meiner Meinung nach auch bei weitem nicht einer der schlechten dieses Jahr.

Fazit: Alles in allem ein ordentlicher Streifen für Kinder, in dem auch ein bisschen was für Erwachsene sein könnte.

Mittwoch, 21. September 2016

"Mr. Church"

Story: Mr. Church wurde zuerst nur dafür bezahlt, für eine kranke Frau und ihre Tochter zu kochen, weil ihr Ex nicht die Erwartung hatte, dass sie so lange leben wird - so wurde der Koch unweigerlich zu einer Art Ersatzvater für Charlie und als diese später am College schwanger wird, nimmt Church sie bei sich auf...

Eddie Murphy hatte in den letzten Jahren wahrlich kein Glück, was das Aussuchen von Rollen anging, denn er stürzte recht schnell vom Comedy-Liebling zu einem Kassengift ab. Insofern ist es lobend hervorzuheben, dass Murphy sich mal wieder in einer Nicht-Comedy-Rolle versucht und er spielt sie sehr gut und auch sehr zurückhaltend/ruhig, gar in sich gekehrt. Es ist jetzt nicht unbedingt Oscar-würdig, aber es hält den Streifen deutlich höher als er sonst wäre mit seiner unaufgeregten und vorhersehbaren Art; obwohl Britt Robertson ebenfalls eine starke Darstellung hinlegt und sich blendend mit dem Star versteht, so ist es eindeutig Murphy, der hier schauspielerisch ein Comeback mit Ausrufezeichen feiert. Wenn doch nur der Film um ihn herum mitsamt des Drehbuchs doch besser wäre.

Fazit: Bei weitem nicht so miserabel, wie ihn einige Kritiker schlecht reden, aber nichtsdestotrotz unterdurchschnittlich. Eddie Murphy ist dafür wieder da und es wäre nur allzu erfreulich, ihn wieder in einer größeren Rolle zu sehen.

Dienstag, 20. September 2016

"Final Destination"-Special: Alle 5 Filme (2000-2011)

Handlung: Es ist eigentlich eine nahezu immer gleiche Handlung, in der ein Teenager eine kurze Vorschau eines oder mehrerer Todesfälle bekommt und so weiß, wer als nächster ins Gras beißen wird und die Chance hat, diesen oder diese vorzuwarnen. Aber der Tod kriegt am Ende alle...

Als der allererste Teil rauskam, war es wie frischer Wind für das gesamte Horrorgenre, da dieses Mal weder Monster noch Serienkiller noch Naturkatastrophe noch atomarer Unfall noch Aliens nach dem Leben von Teenagern trachteten - es war der Tod persönlich und das durch recht unspektakuläre und natürlich aussehende Unfälle. Nichts allzu Besonderes war der erste Teil, aber ein netter, kleiner und neuartiger Streifen für seine Zeit, nicht wirklich dazu geeignet für eine Franchise...und natürlich kamen 4 andere Filme dazu, wobei jeder weitere die Tode immerzu lächerlicher und ausgeklügelter wurde. Für Trash-Produkte ist dies vielleicht von Vorteil, aber als Horrorfilme kann man die Fortsetzungen dann erst recht nicht mehr ernstnehmen (nicht, dass der erste Teil schon besonders gruselig war).

Fazit: Wer an der Idee interessiert ist, darf sich den ersten Teil geben. Alles andere ist mehr oder weniger Trash.

Montag, 19. September 2016

"Nerve"

Story: In der Zukunft gibt es das Spiel "Nerve", das Spieler und Zuschauer hat; die Zuschauer zahlen dafür, dass Spieler riskante Sachen machen. Vee wählt bei ihrem ersten Einloggen ins Spiel die Seite der Spieler und kriegt immer riskantere Sachen zu tun, unter anderem auch mit dem Unbekannten Ian...

Man muss schon mal vorher das Nachdenken möglichst weit herunterfahren, damit man nicht allerlei Logiklöcher aufdeckt und den Streifen anständig genießen kann; Emma Roberts und Dave Franco stellen ein tolles und miteinander harmonierendes Paar und ansonsten sieht der Film auch recht toll aus. Nebst den Logiklöchern gibt es leider auch kein richtiges Finale, was bei weitem der größte Minuspunkt ist.

Fazit: Eine interessante Idee, die leider recht lächerliche Ausmaße annimmt und keinerlei Ende findet.

Sonntag, 18. September 2016

"Blair Witch"

Story: Lane findet seine Schwester Heather in einem YouTube-Video wieder, das sie vor 17 Jahren in dem Wald von Burkittsville zeigt und da sie seitdem nie wieder gesehen wurde, zieht er mit seinen Freunden los, um sie zu suchen...

Ich persönlich bin kein großer Fan des Originals von 1999; meine Kurzkritik dazu würde so aussehen: Überwältigender Großteil ist langatmig, langweilig, nervig und macht mich krank wegen der Drehweise und die letzten 10 Minuten sind einige der effektivsten, gruseligsten und besten, die ich je in einem Film gesehen habe. Der Quasi-Nachfolger ist eine der miesesten Fortsetzungen aller Zeiten, allein schon weil sie so gut wie nichts mit dem Vorgänger zu tun hat und auch überhaupt keinen Sinn ergibt.

Diese Fortsetzung fühlt sich dagegen wie solche an, irgendwie schon zu sehr: Auch hier ist der Aufbau so richtig langatmig und der Großteil ist alles andere als gruselig ("Sprungschrecks" sind der reinste Müll und das hatte das Original nicht nötig); höchstens der Sound mit all den kleinen Geräuschen im Hintergrund vermittelt hin und wieder eine unangenehme Atmosphäre. Leider sind es auch hier nur die letzten 10 Minuten, die herausstechen - man sieht viel mehr als in 1999, aber das könnte man auch als falsch ansehen, weil man für anständigen Horror auch gar nicht so viel zeigen muss.

Fazit: Keinerlei Neuerfindung des Genres per se, aber auch nicht das schlechteste Beispiel davon. Wer auf das Original steht, dem sei dieser Film wärmstens empfohlen.

"American Pie"-Special: Die DVD-Ableger (Teile 4-7)

Hierfür gebe ich mir nicht einmal die Mühe, die Poster einzufügen.

Handlungen: Teil 4 begleitet Steve Stiflers Bruder Matt in ein Bandcamp, wo er sich bessern soll. Teile 5 und 6 einen Cousin von Stifler auf einem College, an dem es zahlreiche versaute Gelegenheiten gibt. Teil 7 ist im Prinzip "Superbad" im "American Pie"-Gewand.

Teil 4 ist gerade noch "am besten" von den 4 DVD-Ablegern, aber auch nur weil die Handlung sich am natürlichsten anfühlt und man noch einige Charaktere aus der Trilogie reinschmuggeln konnte. Ab Teil 5 hat man eindeutig jegliche Struktur und Mühe aufgegeben und stattdessen alles auf allerlei Perversitäten gesetzt; Gerontophilie und Zoophilie wurden nicht verschont. Währenddessen hat man Jims Vater zum tatsächlichen offiziellen Maskottchen erlaubt und dem Schauspieler immer lächerlicher und unwitziger werdende Zeilen verpasst.

Fazit: Einfach auslassen, man verpasst überhaupt nichts.

Donnerstag, 15. September 2016

"When the Bough Breaks"

Story: Ein junges Paar will unbedingt ein Baby zeugen, doch kann es nicht auf konventionelle Weise und so suchen sie sich eine Leihmutter, die am Ende noch fatal für sie werden soll...

Ein absolut wertloser Film, da unoriginell und nichts besitzend, was auch nur annähernd rausstechen könnte. Die Darsteller sind vielleicht nicht komplett schlecht, aber das bringt nichts, wenn alles andere einfach nur so ausgelutscht ist; damit sind vor allem das Konzept, der Ton und die Umsetzung gemeint - all diese Bestandteile lassen den Streifen kaum mehr als einen B-Film für das Fernsehen aussehen.

Fazit: Zum Vergessen.

Mittwoch, 14. September 2016

"Snowden"

Story: 2013 deckt NSA-Mitarbeiter Edward Snowden für die ganze Welt auf, wie sehr amerikanische Behörden nicht nur von ihrem Volk, sondern von mehreren Millionen bis hin zu Milliarden Menschen eine schier unendliche Anzahl an Daten absaugen. Zur Sicherheit ist er schon mal außerhalb des Landes, jegliche Verbindungen wie die zu seiner Freundin abgeschnitten und für sich allein gestellt...

Nach der Doku "Citizenfour" kommt nun ein richtiger Film rund um den berühmtesten Whistleblower und eine der kontroversesten Personen der letzten Jahre und ob das eine wirklich gute Entscheidung ist, wo einige der wichtigsten Fragen noch bei weitem nicht geklärt wurden ? Natürlich ist der Streifen von Oliver Stone, der gern politisch "geladene" Filme macht; dies ist spätestens mit den Montagen gegen Ende klar und es ist offensichtlich, auf wessen Seite er sich stellt. Im Allgemeinen gibt es nahezu keine wirkliche Differenzierung bei diesem schweren und verwirrendem Thema - niemals kann ich als Zuschauer Snowden in seinen Motiven anzweifeln (vollkommen egal wie ich persönlich zum Thema stehe, so bin ich bei einer Meinung, dass "solche" am besten so neutral und mehrschichtig wie möglich behandelt werden sollte; hier hatte ich oftmal das Gefühl eines halben Propagandastreifens). Dabei ist Stone nicht einmal wirklich bissig, sodass das klare "Partei beziehen" nicht so offensiv rüberkommt; hierzu kommt noch eine Verwässerung durch einen romantischen und pseudo-dramatischen Teil, wovon beide nicht recht zum Thema passen zu scheinen. Von allen Darstellern ist Joseph Gordon-Levitt so ziemlich der solideste und am meisten konstante, aber er muss ja auch mit einer recht ruhigen Rolle keine Akzente setzen.

Fazit: Ein insgesamt ordentlicher Film, der dafür alles andere als notwendig war.

Samstag, 10. September 2016

"American Pie"-Special: Der Rest der Trilogie

Story: In Teil 2 reisen die 4 Jungs mitsamt Stifler zum Strand in den Ferien und in Teil 3 heiraten Jim und Michelle einander.

Ich beschließ die Fortsetzungen direkt zusammen zu besprechen, weil sie an und für sich keine allzu ausgeklügelten Handlungen besitzen. Der zweite Teil ist nahezu ausschließlich Leerlauf und entwickelt an sich nicht wirklich die Charaktere weiter bis auf Jim und Michelle; insofern ist es auch logisch, dass man dieses Pärchen zu einem richtigen Ehepaar macht und das große Tamtam um sie zum Fokus macht.

Man recycelt vielerlei Gags und hier und da landet man einen Treffer (meistens wenn es um Stifler geht, der sich seit dem ersten Teil zum inoffiziellen Maskottchen gemausert hat), aber abseits der Botschaft, dass Freundschaft sehr wichtig ist, kann man nicht viel mitnehmen. Ich könnte jetzt ruhig sagen, dass man die Franchise ruhen gelassen hat, aber es gibt da noch das "Klassentreffen" von 2012, das an sich aber nur etwas für Hardcore-Nostalgiker ist und so wenig bis nichts vorantreibt, dass es kaum einer Erwähnung bedarf. Mein Konsensus also: Teil 2 ist höchstens Ablenkung und Teil 3 ein würdiger, aber recht später Abschluss der Trilogie. Jetzt fehlen nur noch die Ableger, bzw. Teil 4-7.

Fazit: Es waren keine weiteren Ableger nach Teil 1 nötig, also hätte man deutlich bessere oder frischere Ideen haben können/die Umsetzung hätte enthusiastischer sein können.

Freitag, 9. September 2016

"Sully"

Story: Vor 7 Jahren rettete der Pilot "Sully" 155 Menschen, indem er einen abstürzenden Airbus in den Hudson-Fluss landete und wurde zum nationalen Helden der USA. Doch schon bald steht er mit seinem Leben und seiner Reputation im kritischen Rampenlicht...

Es ist ein Clint Eastwood-Film mit Tom Hanks in der Hauptrolle und für diese Voraussetzungen ist er nur...gut geworden. Ein ziemlich guter Film sogar. Hanks brilliert gewohnt wie eh und je als der Durchschnittsmensch mit einem großen Herz und Hirn; so sehr, dass sein Status als einer der zurzeit besten lebenden Schauspieler nur weiter zementiert wird. Eastwood entscheidet sich in diesem Film mehr für die kleinen und leisen Momente; der Protagonist steht zweifellos im Fokus des Films und nichts ist wichtiger als er und das, was er durchmacht. Dabei ist "Sully" nicht bloß eine Lobpreisung des Piloten, es gibt durchaus Informationen die alles andere als vorteilhaft für ihn sind und doch ist dies ein Charakterfilm und kein Katastrophenfilm.

Fazit: Ein recht kurzer und knapper Film mit tollen Leistungen vom Protagonisten und Regisseur, der erfrischend leise und klein ist.

Donnerstag, 8. September 2016

"Batman: The Killing Joke"

Story: Joker ist aus Arkham Asylum entflohen und Batman muss ihn nicht nur wieder einfangen, sondern auch noch diejenigen beschützen, die ihm am liebsten sind...

Die Adaption einer der bekanntesten Batman-Novellen aller Zeiten ist eine selbsterklärende Idee und dass man dafür die renommiertesten Stimmen der beiden wichtigsten Figuren dazugewinnen konnte, liest sich wie ein absoluter Traum. Mark Hamill als Joker und Kevin Conroy als Batman (meiner Meinung nach beide unantastbar in ihren Rollen) liefern eine gewohnt perfekte Darstellung ab und Tara Strong als eine der besten Sprecherinnen füllt die Rolle des Batgirl nicht minder schlecht aus. Die Handlung ist für 2/3 mehr oder weniger direkt von der Novelle übernommen worden und solange dieser Zustand anhält hat man Spannung, Drama, Action und sehr düster-dunkle menschliche Abgründe zu erforschen. Insgesamt hat diese Adaption meiner Meinung nach vor allem drei große Schwächen:

1. Der erste Akt (ca. 30 Min.) hat nichts mit der Novelle zu tun und wurde einfach nur eingefügt, damit man besser mit Batgirl mitfühlt (sie ist schließlich eine Schlüsselfigur der Novelle). An sich vielleicht ein nobler Gedanke, aber er wirkt wie bloßer Leerlauf, bringt einem Batgirl kein bisschen näher und

2. Eine sehr umstrittene Szene, die ich nicht spoilern will. Als Batman-Fan fühlt sie sich allein von der Idee her sehr falsch an und ich brauchte sie definitiv nicht zu sehen. Wirkt eher wie Fanfiction und nicht wie ein legitimierter Teil einer Geschichte.

3. Die Animation ist so...halbherzig. Hier und da in Ordnung für einen DVD-/Blu-ray-Release und ansonsten nicht mal mehr fernsehtauglich, vor allem nicht mehr im Jahr 2016. Man hätte ein deutlich höheres Budget bereitstellen sollen.

Fazit: Es hätte eine der besten Adaptionen und einer der besten Batman-Filme aller Zeiten werden können. Stattdessen ist dies hier ein weiterer Beweis dafür, dass DC gerade irgendwie von der Rolle ist.

"Hunt for the Wilderpeople"

Story: Ricky hatte es nicht leicht im Leben, da er als Waise überall durchgereicht wurde; diesmal landet er auf dem Land bei Bella, Hec und dem Hund Tupac. Nach einem Zwischenfall fliehen Ricky und Hec zusammen in die Wildnis, damit der Junge nicht wieder in eine neue Pflegefamilie versetzt wird und währenddessen lernen sie sich besser zu verstehen...

2016 ist wahrlich ein interessantes Jahr für kleine Filme und dieser Streifen beweist erneut, dass eben die kleinen Filme die wahren Highlights des Jahres sind. Vom Ton her lässt sich "Hunt for the Wilderpeople" am ehesten wohl mit "Napoleon Dynamite" vergleichen: Es hat was seltsames, dramatisches und komisches zugleich. Es gibt wieder einen talentierten Jungschauspieler mit Julian Dennison und Sam Neill liefert die wohl beste Darstellung seiner gesamten Karriere ab; insgesamt hat der Film viele kleine besondere Momente, die man in größeren Filmen wohl eher nicht sehen würde (außer womöglich in Pixar-Produktionen).

Fazit: Harte Wahrheiten gepaart mit warmem Humor + tollen Darstellungen machen "Hunt for the Wilderpeople" zu einem der besten Filme des Jahres.

Montag, 5. September 2016

"American Pie"-Special: "American Pie" (1999)

Story: 4 Freunde wollen unbedingt noch vor dem Abschluss ihre Jungfräulichkeit verlieren, mit allerlei Problemen und Macken die dazugehören...

Nicht unbedingt ein "Klassiker", aber an und für sich der wohl bekannteste Vertreter des Teenager-Films (ein zurzeit ja eher totes Genre); die wohl bekannteste Leistung dieses Streifens ist das Verbreiten des Wortes "milf" und das Vorleben des klassischen Arschlochs in Angesicht von Stifler (der zu Internet-Zeiten wohl längst ein Meme geworden wäre). An und für sich ist dies besonders in heutigen Zeiten ein zahn- und harmloser Film mit einigen Anzüglichkeiten, aber nichts davon überschreitet auch nur annähernd eine Grenze - nach all den Jahren hat der erste Teil was herrlich unschuldiges und fast schon süßes. In Anbetracht der Verbreitung des Internets und damit auch des immer einfacher werdenden Zugangs zur Pornografie sowie einer gleichzeitig immer besser werdenden Aufklärung ist so ein Film wie "American Pie" fast schon einer 90er-Zeitkapsel entsprungen und repräsentativ für eine recht unaufgeregte Zeit.

Fazit: Keineswegs ein perfekter Film, aber ein charmant-unschuldiger Nostalgie-Streifen für Menschen über 20 oder ein interessanter Fall für die, die mal den Großvater der Teenager-Filme sehen wollen.
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