Montag, 17. Dezember 2018

Der Rest-Dezember

Tach,

2018 war ich recht langsam und spärlich, was die Artikel anging...im Dezember wird es wohl nicht besser.

Ich schrieb ja schon im Juni, dass mir irgendwo die Lust auf Filme etwas verloren gegangen ist, bzw. generell darauf, Zeug anzuschauen und obwohl sich das gebessert hat, ist es trotzdem nicht so intensiv wie noch vor 5 Jahren z.B. Ich bin zudem ab Ende dieser Woche im Urlaub und werde da vermutlich nichts bis fast nichts posten, weswegen ich die Jahres-Rückschau 2018 und Vorschau 2019 erst Mitte Januar abliefern werde - es müssten eh noch bestimmte Sachen auf jeden Fall beachtet werden, bevor man die letzten Schlüsse zieht. Bis dahin werde ich aber noch versuchen die eine oder andere Kritik rauszuhauen und dabei natürlich versuchen, mehr und mehr Inhalt zu liefern; außer es sind Durchschnittsfilme, denn da kann man beim besten Willen nicht allzu viel dazuzuschreiben, ohne sich Sachen aus den Fingern zu saugen und dies möchte ich ja auch nicht.

Bis dahin.

Mittwoch, 12. Dezember 2018

"Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen"

Story: Nach den Ereignissen in New York darf Newt nicht mehr ausreisen und könnte sich diese Freiheit nur wieder holen, wenn er den entflohenen Grindelwald in seine Schranken weist...

Vor diesem Film hatte ich mir nochmal mit meiner besseren Hälfte (ebenfalls ein "Harry Potter"-Fan) nochmal die ganze Potter-Reihe mitsamt dem direkten Vorgänger dieses Streifens reingezogen, weswegen ich richtig auf "Grindelwalds Verbrechen" vorbereitet war. Ich kann daher mit absolut reinem und klarem Gewissen sagen, dass dieser Film ein schwerwiegender Fehler war, der nahezu ausschließlich von einer gewissen Drehbuchschreiberin namens J.K. Rowling ausgeht. Genau die Frau, die angeblich einst reicher als die Queen selbst war und einige Zeit lang die erfolgreichste Autorin der Neuzeit war; jemand, der eine ganze Generation zum Lesen brachte - und nun verliert sie sich in endlosen Tiraden gegen ihre Fans auf sozialen Medien und versucht sich als Drehbuchautorin, wenngleich ein Drehbuch nicht das gleiche wie ein Roman ist.

 In ihren "Harry Potter"-Romanen schuf sie eine lebendige, große und bunte Welt...bei den "Phantastischen Tierwesen" hat man eine Reihe Charaktere, von denen niemand wirklich mitreißen kann, am ehesten wohl eher der Muggel Jacob. Ich war beim ersten Teil ja schon damals nicht sonderlich begeistert, aber nach erneutem Durchschauen wurde dieser Film nur noch leerer und weniger gut. Die "neue" Welt ist weniger magisch, die Handlung konfuser und die Charaktere nicht so mitreißend wie bei dem Auserwählten damals - würde "Grindelwalds Verbrechen" dieser fehlgeleiteten Reihe neues Leben einhauchen ? Wohl eher das Gegenteil.

Es gibt noch mehr Charaktere, warum auch immer sind einige aus dem "Potterversum" zurückgekehrt und ihre Zeitlinien/Ursprünge werden zugunsten von niemand verändert, Newt Scamander ist weiterhin einer der ungeeignetsten Protagonisten der jüngsten Geschichte und der erste Film wird dank haarsträubender Details absolut irrelevant gestaltet. Wie sehr kann man keine Ahnung haben vom eigenen Universum, bzw. wie sehr sind einem die eigenen Werke egal, sodass man sie so leichtfertig zurechtschneidet wie einem der Schnabel wächst ? Wie soll ich als Zuschauer so eine Welt mit Charakteren ernst nehmen, wenn ich bereits weiß, dass keinerlei Entwicklung Gewicht hat und alles bereits beim nächsten Film neugeschrieben werden kann ? Dieser Film offenbart so viele Schwächen im Drehbuch, sodass es bestenfalls ordentliche Leistungen wie die von Jude Law als Dumbledore überschattet - da kann alles knallen und foppen und wirbeln und was weiß ich was, aber wenn ich Schwachsinn sehe, dann nenn ich ihn so. Dieser Film ist leider Gottes Schwachsinn und ich sehe keinerlei Hoffnung für diese neue "Franchise", hoffentlich stirbt sie einen schnellen und schmerzlosen Tod.

Fazit: "Grindelwalds Verbrechen" ist langweiliger und trister Schwachsinn, der mir jegliche Hoffnung darauf raubt, jemals wieder etwas Gutes aus diesem "Universum" zu sehen.

P.S. : Es geht nicht einmal um Grindelwalds Verbrechen !

Samstag, 8. Dezember 2018

Anime-Kritik: "Black Butler" (Staffel 1) (2008)

Story: Ende des 19. Jahrhunderts schließt eine wohlhabende Waise einen Vertrag mit einem Dämon ab, um seine Peiniger zu bestrafen. Doch ist es eine Seele wert, Rache zu üben ?


Lieblings-Charakter: Ohne Zweifel Sebastian Michaelis, der titelgebende "Black Butler". Obwohl er ein Dämon ist, erscheint er stellenweise als der menschlichste Charakter in der Serie und sein Gemüt ist schlichtweg zu unterhaltsam, als dass er nicht mal im Mittelpunkt einer Szene stehen würde. Die Waise Ciel Phantomhive hat zwar den komplexeren, tieferen und erwachseneren Charakter, aber Sebastian ist leider unangefochtener Publikumsliebling (da ist es naheliegend, dass man die Serie nach ihm benennt).


Ungeliebter Charakter: Grell Sutcliff. Anfangs extrem nervig, aber mit der Zeit legt sich das mehr oder weniger - immerhin muss er ja den Faktor X darstellen und man gewöhnt sich daran.

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zu diesem Anime: Nach häufiger Bitte meiner besseren Hälfte setzte ich mich endlich an diesen Anime und ja, dies ist schwer weiterzuempfehlen. Aber nicht, weil dieser Anime schlecht ist, eher weil er tonal hin und herspringt. Im Ernst, ich könnte "Black Butler" keinem Genre direkt zuordnen, denn es gibt Drama, Comedy, Gore, Romantik, Epik, Goth-Zeug, Geschichte und einiges mehr; jetzt muss man sich einfach nur vorstellen, wie das alles in einen Mixer geschmissen wird und man teilweise innerhalb einer Episode zwischen 5 Genres wechselt. Wie kann ich sowas weiterempfehlen, außer wenn ich sage "Es ist etwas seltsam und anders, aber auch nicht komplett ausgeflippt außer manchmal ?" Joa, so würde ich "Black Butler" umschreiben und weiterempfehlen, genau mit diesem Ausdruck.
Der Zeichenstil ist markant und nicht zu "kawaiisiert", die Musik ist hervorragend und passt stets zu der Atmosphäre und was die Themen angeht, nimmt sich "Black Butler" da in der Hinsicht nichts - irgendwie schafft es dieser seltsame Anime diesen riskanten Mix zwischen lockeren und ernsten Themen hinzubekommen und mein Respekt und Anerkennung für diese Meisterleistung könnten eigentlich kaum höher sein. Ich würde uneingeschränkt diese Serie empfehlen, aber man muss sich bewusst sein, dass man hier Albernheiten neben philosophisch angehauchten Momenten kriegt - und in der heutigen Zeit ist es vermutlich auch bitter nötig.

"Mission: Impossible - Fallout"

Story: Zwei Jahre nach den Ereignissen in "Rogue Nation" muss Ethan Hunt ein weiteres Mal eine unmögliche Mission annehmen, bei der es um tragbare atomare Sprengköpfe geht und das CIA sitzt dem IMF mal wieder im Nacken...

Wenn man diesem Film eine Sache vorwerfen kann, dann dass es keine allzu originelle Narrative präsentiert: Mal wieder Doppelagenten, mal wieder das CIA, das dem IMF im Nacken sitzt, usw. Ansonsten muss man definitiv den Vorgänger relativ frisch im Gedächtnis haben sowie Grundkenntnisse der Reihe an sich besitzen, damit man nicht komplett verloren geht - zumindest wäre das meine Empfehlung, auch wenn man dem Streifen zugute halten muss, dass man sich stark um das Verständnis des Zuschauers bemüht mit einigen Dialogen hier und da.

Abseits dieser wenigen negativen Aspekte ist "Fallout" einer der besten (Action-)Filme von 2018 mit spektakulären und/oder wundervoll gefilmten Actionszenen, einer gut aufgelegten Darstellerriege und einer klasse Cinematographie - ganz egal in welcher Szene, alles ist hervorragend ins Bild gesetzt und die Choreographie der meisten Szenen ist so ziemlich perfekt. Mir fällt auch auf die Schnelle kein neuerer Actionfilm ein, der es so gut hinkriegt wie dieser...werde aber auch nicht gleich das Wort "Meisterwerk" von den Dächern herunterschreien.

Fazit: "Mission: Impossible - Fallout" ist einer der besten Actionfilme des Jahres und vielleicht sogar dieses Jahrzehnts.

Dienstag, 27. November 2018

Serien-Kritik: "Bojack Horseman" (Staffel 5)

Story: Bojack ist der Star in der neuen Web-Show "Philbert", die erstaunlich viele Parallelen zu seinem Leben aufweist...

Lieblings-Charakter: Irgendwie hat mich bei dieser Staffel besonders Princess Carolyn gepackt - sie hat eine sehr emotionale Entwicklung durchgemacht und da sie der konstant sympatischste Charakter der Serie ist, will man einfach, dass sie endlich glücklich wird.

Ungeliebter Charakter: Todd wirkte für mich als jemand, dem man nicht mehr allzu viel dazuschreiben konnte, weswegen er öfters als fast schon unwichtig wirkte. Vielleicht lassen sich die Schreiber was für ihn in der nächsten Staffel einfallen.

Lieblings-Episode: Das Internet und das Fandom in Großem und Ganzen hat sich eine bestimmte Folge schon ausgesucht, während ich dagegen steuern möchte. Episode 6 "Kostenloser Churro" ist objektiv, wenn ich zumindest nur auf das Drehbuch schau, vermutlich die am klügsten geschriebene Episode. Aber ich lese ja kein Buch sondern schaue eine animierte Serie und wenn man sich in einer Folge nur dauerhaft auf einen Monolog konzentrieren muss (der aber auch nur im Original seine Wirkung entfalten kann), dann ist es für mich persönlich nicht so befriedigend wie eine Episode mit Herz und Episode 5 "Die Geschichte von Amelia Earhart" ist so eine Episode mit Herz; insofern auch meine Lieblingsepisode dieser Staffel. Princess Carolyn reist zurück zu ihrer alten Heimat und ist in der Klemme zwischen ihrem Beruf und ihrem größten Wunsch - in vielerlei Hinsicht ist dies eine der herzzerreißendsten Episoden seit langem, eben wegen Princess Carolyn und all dem, was sie erlebt hat und wie sie so ziemlich allen entweder half, hilft oder helfen will.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Diese Staffel war vor allem stark von Einsamkeit geprägt, denn so ziemlich jeder Charakter hat eine jeweils andere Art der Einsamkeit erlebt. Mehr als die Staffeln davor könnte die Serie an einem bestimmten Scheideweg stehen und es wird spannend zu sehen, inwiefern die Macher all die Charaktere eventuell (neu) interpretieren.

Samstag, 24. November 2018

"Robin Hood" (2018)

Story: Robin Hood stiehlt von den Reichen und gibt den Armen während er die korrupte englische Krone mitsamt dem Sheriff von Nottingham...

Ich mag ja all die Darsteller hier und die Legende von Robin Hood kann für einen unterhaltsamen Actionfilm ja auch herhalten, das Thema ist ja nicht absolut ausgelutscht (die letzte Verfilmung ist ja auch schon 8 Jahre her) - aber warum hat man hier nahezu nichts hinbekommen ? Jedermann, egal ob Veteranen wie Jamie Foxx oder Ben Mendelsohn oder hoffnungsvolle Jungschauspieler wie Taron Egerton ist einfach nur schlecht/unpassend und die Action ist warum auch immer auf einen Superhelden getrimmt; sicherlich war Robin Hood ein herausragender Bogenschütze, aber man muss da nicht trotzdem mal wieder die "300-Slomo-Keule" auspacken und alles "modernisieren". Warum kann man nicht einfach die Legende erzählen ? Warum muss alles entweder hip und cool oder total verdreht sein ? Irgendwie erinnert mich dieser "Robin Hood" stark an "Die drei Musketiere" von 2011 - diesselbe blasse Herangehensweise an eine klassische Geschichte mit dem gleichen "hippen" Gedanken der Modernisierung.

Fazit: Trifft leider nicht ins Schwarze.

Samstag, 17. November 2018

"Batman Ninja"

Story: Durch eine eigenartige Zeitmaschine von Gorilla Grodd wird Batman mitsamt einiger Bösewichte und Verbündete ins feudale Japan befördert...

Wie soll ich so einen Film beschreiben ? Er ist sehr...spezifisch. Man sollte Fan von japanischer Animation sein, auch mal abgefahrenere Geschichten von Batman verkraften und generell etwas das Gehirn ausschalten. Was allein die Animation angeht: Größtenteils Cel-Shading und teilweise handgezeichnet, ist die Animation mit Abstand das Beste an diesem Streifen und verhilft ihm zu einem sehr unikaten Look - nicht das allererste Mal, dass Japaner sich mit ihrem Stil an Batman versuchen, aber dieser ist anders als z.B. in "Batman: Gotham Knight" aus 2008, wo noch 6 verschiedene Künstler sich an dem Dunklen Ritter versucht haben, während es hier eine einheitliche Narrative gibt. Die Idee, eine der beliebtesten Comic-Figuren aller Zeiten mitsamt einiger seiner berühmtesten Elemente in eine komplett fremde Epoche zu schicken, ist sehr interessant; besonders wenn man bedenkt, dass wir Batman-Fans in den letzten Jahren nicht allzu viel Abwechslung bekommen haben was seine Darstellungen angeht: Entweder eine superrealistische Herangehensweise à la Nolan, eine weitere Adaption einer Storyline aus den Comics oder mal eine nicht ganz so ernst gemeinte Schiene wie bsw. "LEGO Batman". Alternative frische Ideen waren eher Mangelware und es ist sehr erfrischend, dass man aus einem mehr als 80-jährigem Charakter noch mal was Neues und Interessantes rausholen kann.

Der Rest...ist leider nicht so gut. Ich mein, mit ausgeschaltetem Hirn sollten einen die blassen Charaktere und eine schwache Story weniger stören als sonst, solange man sich leicht mit Action abspeisen lässt. Zahlreiche Anspielungen auf die japanische Kultur der Edo-Zeit sowie gewisse stilistische Details sind zwar ganz nett (wenn man denn nachliest oder sich generell damit etwas befasst), aber sie können ja auch nicht wirklich von einer nahezu fehlenden Narrative ablenken. Besonders im letzten Drittel fängt der Film an, sich vollkommen zu verlieren und die Post-Credits-Szene ist eine der Batman-untypischsten Sachen, die DC jemals durchgewunken hat.

Fazit: So sehr es interessant ist, eine neue Herangehensweise zu sehen, so schmerzhaft ist es zuzugeben, dass der Inhalt der Verpackung nicht ansatzweise gerecht wird.

Donnerstag, 15. November 2018

Serien-Kritik: "Big Mouth" (Staffel 2)

Story: Diesselben 5 Kinder wie in der letzten Staffel werden erwachsener...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: Immernoch der Sportlehrer...irgendwie hat man es geschafft, einen bereits unerträglichen Charakter noch unerträglicher zu machen. So ziemlich der erste Grund, warum man abschalten würde.

Lieblings-Episode: /
 

Meine Meinung zu dieser Staffel: Warum ich eine Serie weitergeschaut habe, die ich absolut nicht mochte ? Ich weiß auch nicht, der Trash-Faktor war wohl etwas zu anziehend...wie schlecht konnte es schon werden ? Tja, die Songs sind fast schon noch sinnloser als vorher, derb ist es auch weiterhin (und das auf keine clevere Weise) und dafür dass man am Ende eine fast schon kluge Herangehensweise an Depression präsentiert hatte, so gab es gegen Anfang eine nahezu pädophile Szene. Man hat so teilweise das Gefühl, dass die Macher selbst nicht wissen wen sie ansprechen wollen, geschweige denn eine klare Linie dafür finden - vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich bloße Derbheit nicht als intellektuell ansehe, man braucht schon etwas Hirn und die dazugehörige Herangehensweise, um zumindest den Eindruck eines schlauen Umgangs zu erwecken. Einfach nur "Penis in Vagina" zu sagen ist zumindest für meinen extrem simplen Verstand dilettantisch und es einfach nicht wert, dass man allzu viele Gedanken dran verschwendet. Im Endeffekt weiß ich nicht einmal, was es über einen sagen würde, wenn man ein "Big Mouth"-Fan wäre - ein Teenager im Körper eines Erwachsenen ? Ein Dauerperversling ? Keine Ahnung.

Montag, 12. November 2018

"Bohemian Rhapsody"

Story: Farrokh Bulsara ist zwar schon seit geraumer Zeit an der Musik interessiert, aber erst als der Frontmann der örtlichen Band "Smile" aussteigt, kommt er selbst in die Band, die sich von nun auf "Queen" nennen wird - und fängt an, langsam Geschichte zu schreiben...

Als "Queen"-Fan war ich einerseits sehr gespannt auf diesen Film und andererseits war mir bewusst, dass man nicht mal alles rund um "Queen" oder Freddie Mercury zeigen würde/könnte - und genau da liegt der Hund begraben. Es gibt ein gutes Sprichwort: "Entweder man spricht gut über den Toten
oder gar nicht"...dass Brian May und Roger Taylor das Ansehen Mercurys auf keinen Fall besudeln wollen würden mit allzu deutlichen Darstellungen seiner Abgründe war eh klar (auch wenn ich wie so ziemlich alle "Queen"-Fans gerne die Sasha Baron Cohen-Version gesehen hätte) und so kommt "Bohemian Rhapsody" stellenweise eher märchenhaft her als ein halbwegs glaubwürdiges Biopic (als solches sollte man den Film eh nicht sehen). Apropos Glaubwürdigkeit: Durch das Darstellen/Hervorheben spezifischer Ereignisse werden manuell bestimmte Songs bezüglich ihrer Produktion hin und her verschoben, was ich nicht ganz nachvollziehen kann - "Queen" strotzt nur so vor Hits die man hätte präsentieren können, man hätte nicht unbedingt die Songs nehmen müssen, die man letztendlich genommen hat. Zudem gibt es einige tolle Anekdoten/Fakten zu eben diesen Songs, die man uns Fans (nochmal) zeigen könnte, aber man kann den Film ja auch nicht 5 Stunden lang machen. In gewisser Weise will ich damit sagen, dass dem Streifen eine klare Linie fehlt und man hier eher eine Aneinanderreihung von Szenen hat als eine fließende Narrative - insofern ist es nicht wirklich ersichtlich, für wen der Film letztendlich ist, denn er ist weder schonungslos ehrlich/offen noch zelebriert er alle Höhepunkte der Band noch ist es ein kohärentes Biopic.

Darstellertechnisch würde Mercurys Schauspieler so oder so verlieren, denn an das Charisma und die Ausstrahlung des Originals ist es so ziemlich unmöglich heranzukommen, aber Rami Malek war eine ausgezeichnete Wahl und in bestimmten Augenblicken kommt er Freddie recht nah (was vermutlich das größte Kompliment ist, dass man als Fan geben könnte). Egal ob Brian May, Roger Taylor oder John Deacon - der Rest der Band wurde ebenfalls hervorragend besetzt und steht Malek in nichts nach...nur hat die Band nicht so viel Leinwandzeit wie der Leadsänger, insofern können die anderen Darsteller leider nicht so viel von ihrer Klasse zeigen wie der "Mr. Robot"-Star. Bei der Kulisse und der Inszenierung hat man sich auch unheimlich viel Mühe gegeben und spätestens bei dem legendären "Live Aid"-Konzert ist man nahezu live dabei, als "Queen" die Hütte abreißt.

Fazit: Weder Fisch noch Fleisch bleibt "Bohemian Rhapsody" letztendlich eine romantisierte Sicht auf eine Legende der Musikgeschichte mitsamt seiner nicht minder legendären Bandmitgliedern; keine cineastische Offenbarung, aber glücklicherweise auch kein Totalausfall, wenngleich man dem Film anmerkt, dass an ihm 2 komplett verschiedene Regisseure gearbeitet haben. Und mit dem abrupten Ende bleibt einem der Gedanke: "Was wäre wenn...?".

Mittwoch, 17. Oktober 2018

"Venom"

Story: Der Journalist Eddie Brock forscht bei der Story nach, bei der es um angebliche außerirdische Symbioten in einem Labor mit zahlreichen fragwürdigen Experimenten geht und siehe da, ein Symbiot geht auf seinen Körper rüber. So muss Eddie wohl oder übel auf Dauer mit Venom auskommen...

Nach der Darstellung in "Spider-Man 3" vor mehr als 10 Jahren warten Spider-Man-Fans schon sehnsüchtig auf eine vernünftige Darstellung von einem seiner berühmtesten Bösewichte, Venom - besonders die Handlungslinie rund um die Korruption von Spider-Man durch den Venom-Symbiot barg Potenzial für eine tolle Erzählung (weswegen diese auch für den dritten Sam Raimi Spider-Man-Film verwendet wurde). Spider-Man wurde aber filmtechnisch Marvel überlassen und diese haben ihn in den Augen der Zuschauer wieder rehabilitiert; Sony will die Filmrechte an den Charakteren aus diesem Universum natürlich nicht verlieren und hat demnach ein eigenes Universum geplant...nur ohne eben die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft und "Venom" sollte den offiziellen Anfang machen. Ist dies der "Iron Man" des "Spider-Man-ohne-Spider-Man-Universums" (SMOSMU für die Peniblen unter uns) ?

Leider ist dies ein Sony-Film durch und durch und diese sind zuletzt durch extrem schwach(sinnig)e Drehbücher, billig wirkende Produktion und inkonstanten Ton aufgefallen - "Venom" ist hierbei ja fast schon ein Paradebeispiel. Venom selbst ist hier kaum ernstzunehmen, fast alle Actionszenen sind schlampig umgesetzt (bis auf die passable Motorrad-Szene), der Bösewicht könnte glatt einem Superheldenfilm von über 15 Jahren entsprungen sein mit all seinen Klischees, die Effekte sind zu billig und die Charaktere generell sind entweder zu blass oder kaum ausgearbeitet. Wenn sich "Venom" in etwas von "Suicide Squad" und Konsorten absetzt, dann in wahnwitzig absurden Ideen, die das ganze lustige Treiben in unterhaltsamen Trash verwandeln...zumindest prädestiniert für Gruppenabende, an denen man sich gemeinsam über einen Film lustig machen will.

 Fans der Comics mögen vielleicht sagen, dass der Charakter auch in den 90er Comics schon fremdschamerregend war und sich dies perfekt im Film wiederspiegelt, aber die Sprüche gehen einem trotzdem irgendwann auf die Nerven. Und da der Bösewicht 08/15 ist, hat Venom an sich ja auch nicht wirklich einen vernünftigen Gegenpol wie Spider-Man oder Carnage, um die Besonderheit des Charakters wirklich gut zu zeigen...besonders nicht, wenn man keinen Film für Erwachsene, sondern für Teenager macht. Spätestens seit den Deadpool-Filmen und "Logan" sollte man doch erkannt haben, dass es genug Erwachsene unter den Comicfans gibt, die ihr Geld auch in den Kinos lassen und eben auch explizitere Gewalt ertragen können - jedes Mal also, wenn Venom großkotzig von "Gesicht aufessen", "Kopf abreißen" oder Ähnlichem schwadroniert wirkt er umso unglaubwürdiger, da man das ja nicht einmal zeigen kann (dafür aber absurden und seltsamen Scheiß, der in einem Fiebertraum vorkommen könnte). Wenn man aber das andeutet, was man mitten im Abspann andeutet, dann muss man zwangsweise richtig brutal in der Fortsetzung sein, ansonsten verprellt man sogar die Hardcore-Fans.

Fazit: Ist "Venom" so unterirdisch wie es professionelle Kritiker sagen ? Ne. So geil wie Fanboys versprechen ? Auch nicht. Vermutlich unterdurchschnittlich guter, aber durchaus unterhaltsamer Trash, dessen Summe mehr ist als die einzelnen Bestandteile.

Dienstag, 25. September 2018

"Das Haus der geheimsnisvollen Uhren"

Story: Lewis ist erst vor kurzem Waise geworden und zieht deshalb zu seinem komischen Onkel Jonathan. Stellt sich heraus, er und seine Nachbarin Florence sind Zauberer und suchen im Haus nach einer Uhr, die die ganze Welt auslöschen könnte...

Eli Roth ist ja vor allem für die "Hostel"-Reihe und sonstige Splatter-Horrorfilme bekannt...dass ausgerechnet er jetzt einen Fantasy-Familienfilm bringt, ist doch arg überraschend. Überraschender ist da noch die Tatsache, dass dies vermutlich sein bestes Werk bisher ist, was leider bei dem Rest seiner Arbeiten nicht allzu viel aussagt.
Man merkt hier seinen Einfluss bei bestimmten Bildern und dem generellen Ton des Films - es ist jetzt kein Horrorfilm, aber ein "spukiger", ähnlich vergleichbar mit zahlreichen 90er Shows für Kinder wie "Goosebumps", "Grusel, Grauen, Gänsehaut" und Konsorten. Es ist nicht durchwegig gruselig, aber es gibt diese leicht spaßige Art der Spannung, die sich in dem einen oder anderen kleinen Schock auflöst; wobei man stellenweise schon etwas an die Grenzen eines Familienstreifens geht (für heutige Verhältnisse zumindest). Jack Black und Cate Blanchett geben hier gute Vorstellungen ab und schaden keineswegs...was dem Film aber gewaltig schadet, ist der Humor. Sicher, es ist ein Familienfilm, aber es gibt zu häufig Toilettenhumor für die wirklich Kleinen unter den Zuschauern. Hätte man mehr am Drehbuch gearbeitet, hier und da noch ein bisschen an den Schrauben gedreht, dann hätte man eventuell einen künftigen Geheimtipp. Ist aber auch so ein grundsolider und kurzweilig spaßiger Film geworden.

Fazit: Ein grundsolider Familienstreifen.

Montag, 24. September 2018

"Next Gen"

Story: Mai lebt in einer futuristischen Stadt, in der die Roboter längst alle lästigen Jobs der Menschen übernommen haben und deren Lebenspartner geworden sind. Demnächst steht die nächste Generation an...

Zuallererst kann man dem Film die Einflüsse aus einem der beiden Produktionsländer, China, anerkennen: Vielerlei traditionelle Symbole wie Maneki-nekos, Schriftzeichen oder auch simpel die Namen der Charaktere (das Thema "Familie" ist ja nicht strikt chinesisch) - dadurch wirkt der Film frischer. Außerdem gibt es einen in Animationsfilmen recht seltenen bis kaum vorhandenen Umstand, der in der Anfangssequenz sehr schön und effektiv visuell erzählt wurde, aber in meinen Augen kann der Streifen abseits davon und dem Setting keinerlei neue Akzente setzen und verliert in einem direkten Vergleich mit ähnlichen Filmen wie "Lilo & Stitch" oder "Der Gigant aus dem All"; in beiden anderen Filmen gibt es einen ebenso starken Draht zwischen den menschlichen Charakteren wie den zwischen dem Kind und der Kreatur, weswegen das Drama dann viel besser funktioniert in meinen Augen - hier ist die Beziehung zwischen Mutter und Tochter nicht ganz so gut ausgearbeitet wie zwischen Mädchen und Roboter. Ansonsten leidet der Film stark an einem inhaltlichen Leerlauf, da man nicht allzu viel Ideen dafür hatte, was denn das Mädchen konkret mit dem Roboter alles machen könnte und wie es die gemeinsame Beziehung gestaltet. Hinzu kommt noch hier und da dieses fürchterliche Bedürfnis, "cool" und "hip" wirken zu wollen, was dem Film einfach mehr vom Herz nimmt...der Bösewicht hatte in der Hinsicht irgendwo Ansätze, leidet aber an der Vorhersehbarkeit der Handlung.

Fazit: Insgesamt ganz nett, aber nichts, worüber man krähen würde.

Donnerstag, 20. September 2018

"Predator - Upgrade"

Story: Ein Zehnjähriger erzählt von angeblichen Außerirdischen und ihm will niemand glauben, bis dann dennoch einer auf der Erde landet...

Ich hab zu der "Predator"-Franchise nicht den Draht aus der Kindheit/von früher, insofern kann ich recht unvoreingenommen an diesen Film herangehen...was ist nur mit Shane Black passiert ? Er war zwar mit für das Drehbuch des 1987er-Originals verantwortlich, aber "Predator" war ein Actionfilm im Kern, umhüllt von Atmosphäre und Spannung - dieser Film ist eine bizarre Mischung zwischen einer Buddy-Komödie und einem Experiment. Aus irgendeinem seltsamen Grund gibt es hier haufenweise krude Witze und Sprüche und man fokussiert sich nicht einmal wirklich auf die Aliens, sondern auf die Menschen...dummerweise ist die Gruppe einfach nur voller Stereotype und niemand daraus kann auch nur ansatzweise so viel Charisma versprühen wie Arnold Schwarzenegger. Ich kann leider nicht spoilern, aber der Streifen trifft eine schlechte Entscheidung nach der anderen und kann sich einfach in keiner teilgenommenen Disziplin profilieren: Der Film funktioniert weder als Actionfilm mit keinerlei herausstechenden Sequenzen, noch als Komödie mit minderwertigen Gags noch als was auch immer es sein soll. Man merkt dem Streifen an, dass es Nachdrehs gab und man nicht wirklich wusste, was man da erschafft - Hauptsache es fühlt sich anders an als gedacht. Ziel erreicht, ich denke nicht, dass ich dies als "Upgrade" bezeichnen würde.

Fazit: Eine weitere Franchise die unnötigerweise eine Fortsetzung/Reboot/Wasauchimmer bekam. Kompliment dafür, dass es was anderes ist, aber anderes ist nicht immer gut, Stichwort "Star Wars: Episode 8".

Freitag, 14. September 2018

"The Nun"

Story: 1950er Jahre, Rumänien. Nachdem zwei Nonnen von einer übernatürlichen Präsenz in den Tod getrieben wurden, entsendet der Vatikan zwei Leute, um das betreffende Kloster zu untersuchen...

Ein weiterer Film im "Conjuring"-Universum, das die Hintergründe hinter dem Dämon beleuchten soll...und es nicht wirklich tut. Die titelgebende Nonne kommt kaum vor und man erfährt fast gar nichts über den Hintergrund. Hinzu kommt leider die übliche Horrorfilm-Leier mit vorhersehbaren "Sprungschrecks" und...und gar nichts mehr. "The Nun" hat in der Hinsicht fast keinerlei Handlung, Narrative, Plot oder wie auch immer man das fehlende Grundgerüst dieses Films bezeichnen möchte; selbst die allerbesten Schauspieler aller Zeiten würden nicht einen solchen Streifen alleine tragen können und die hier mittelmäßigen können es erst recht nicht. Mehr gibt es bei diesem "Prequel" gar nicht, außer einer angedeuteten Fortsetzung - ebenfalls erwartet.

Fazit: "The Nun" ist eigentlich gar nicht der Rede wert.

Montag, 10. September 2018

"Meg"

Story: Jonas Taylor wollte eigentlich nie wieder in der Tiefsee tauchen, doch ein übergroßer Hai holt ihn aus seinem Urlaub zurück...

Seit "Der weiße Hai" von 1975 und der damit verbundenen Geburt des modernen Sommer-Blockbusters haben zahlreiche Filmmacher (und die, die gerne so genannt werden würden) weitere Haie auf Zuschauer losgelassen - keines dieser Male kam auch nur annähernd an Spielbergs Klassiker heran, aber daraus ist die vermutlich größte Sparte der Trashfilme entstanden, mit gefühlt 100+ Ablegern pro Jahr. Spätestens nach der erfolgreichen "Sharknado"-Reihe hat Hollywood wieder etwas Blut geleckt und in den letzten Jahren mit Filmen wie "The Shallows" versucht, an die wiedererstarkte Popularität von Hai-Filmen anzuknüpfen. Mit "Meg" kommt nun ein Versuch, mit einem 100 Millionen Dollar Budget einen Trashfilm darzustellen. Gelingt es ? Genauso gut wie es klingt.

Einen Trashfilm absichtlich zu kreieren ist von der Theorie her nicht möglich, denn in der Regel sind solche ja unabsichtlich kreierte schlechte Filme, die mit etwas Glück und bestimmten Details Kultfilme werden. Jason Statham spielte zwar nicht immer in Glanzstücken mit, aber mit ihm einen teuren Trashfilm produzieren ist dennoch eine seltsame Idee, denn bei "Meg" wissen alle Beteiligten, dass sie bei einem vorsätzlichem Trashfilm mitwirken, was diesem automatisch diesen Status wegnimmt. Und was bleibt ? Ein cooler Jason Statham, ein verschwendeter Bösewicht, ein gut animierter Hai, einige spaßige Ansätze und haufenweise Enttäuschung. Außerdem hat die Jugendfreigabe viel zu viele Möglichkeiten für spaßige Szenen verhindert, sodass der Streifen nicht einmal durchgängig unterhaltsam ist.

Fazit: "Meg" ware allein schon geil geworden, wenn Jason Statham den ganzen Film über allein gegen den Megalodon mit seinen Fäusten gekämpft hätte, das hätte mehr Unterhaltung geboten als die Farce, die es hier am Ende gab.

Mittwoch, 5. September 2018

"BlacKkKlansman"

Story: Anfang der 1970er Jahre, mitten in der Bürgerrechtsbewegung. Ron Stallworth will angehender Polizist sein, was wegen seiner Hautfarbe ein Novum ist. Stallworth trotzt nicht nur dem Rassismus seitens seiner Kollegen, sondern plant eine Undercover-Aktion gegen den Anführer des Ku-Klux-Klan David Duke...

Spike Lee ist bekannt als ein sehr rassenbewusster Regisseur, da er in seinen Filmen stets Probleme und soziale Themen rund um Afroamerikaner behandelt. Und ja, die Rassenbewegung ist vermutlich in der Hinsicht sehr naheliegend zu behandeln...dieses Mal mit etwas Humor als Beigeschmack zu horrenden Ereignissen. Die Art und Weise wie Stallworth Duke auf den Leim gehen will ist so skurril und mit den damit verbundenen Ereignissen so voller schwarzen Humor, dass einem das Lachen mit Regelmäßigkeit im Hals stecken bleibt. Darstellerisch ist der Streifen gut und John David Washington kann vollwertig aus dem Schatten seines Vaters Denzel treten, denn er gibt hier eine für ihn womöglich wegweisende Leistung ab - eine Oscar-Nominierung würde mich nicht allzu sehr überraschen.

Fazit: Ein sehr interessanter Blick auf die Rassenbewegung und das Thema Rassismus im Allgemeinen. Verrückter ist noch, dass sich die ganze Geschichte genauso abgespielt haben soll.

Donnerstag, 30. August 2018

"Sherlock Gnomes"

Story: Gartenzwerge verschwinden im Garten und nur Sherlock Gnomes kann das Verbrechen aufklären...

Im deutschen Raum heißt dieser Film "Gnomeo & Juliet 2", aber diese beiden Charaktere sind so unwichtig für den Film und viel weniger im Fokus als im ersten Teil, sodass ich mit dem Originaltitel gegangen bin. Schließlich ist dies ein "Sherlock Holmes"-Film mit Sherlock, Watson und Moriarty als Gartenzwerge umhüllt von fast einer Stunde audiovisueller Ablenkung. Genauso meine ich meine Kritik auch zu formulieren: Solange man sich auf Sherlock konzentriert, hat man definitiv etwas halbwegs Halbgares für Kinder und es gibt da auch einige nette Ideen (wie die Darstellung von Sherlocks Verstand)...und dann ist da noch der Rest des Films. Der erste Film war eine halbgare Erzählung von "Romeo und Julia" ohne jegliche interessante Details und ähnlich kann man auch diesen Film betrachten; insgesamt ist dies blasse, uninteressante audiovisuelle Ablenkung für den Hintergrund - nichts, was man sehen müsste. Zudem ich absolut verwirrt bin, warum eine Fortsetzung für eine "Romeo und Julia"-Adaption nichts mehr mit Shakespeare zu tun hat und sieben Jahre später rauskommt.

Fazit: Zum Vergessen, Kinder sollten sich "Basil, der große Mausdetektiv" anschauen und Erwachsene haben zahlreiche "Sherlock"-Filme/-Serien zur Auswahl.

Dienstag, 28. August 2018

Serien-Kritik: "Steven Universe" Staffel 1

Story: Steven Universe ist ein 14-jähriger Junge, der von drei mysteriösen Damen großgezogen wird, um seiner Bestimmung gerecht zu werden...

Lieblings-Charakter: /


Ungeliebter Charakter: Steven, mit Abstand. Er hat schlichtweg keinerlei positive Eigenschaften und löst die durch ihn entstandene Probleme durch bloßes Glück und schlechtes Schreiben.

Lieblings-Episode: /


Schlechteste Episode: Diese Serie hat diese Kategorie verdient und zwar gleich mit mindestens zwei Episoden; Episode 3 "Der Cheeseburger-Rucksack" und Episode 19 "Die Halle von Rose" zeigen beide eines der Hauptprobleme der Serie am besten auf und zwar dass Konsequenzen nur Platz in gut geschriebenen Serien haben.


Meine Meinung zu dieser Serie: Eine weitere Serie, die in den letzten Jahren Kultstatus erlangt und eine massive Fanbase im Internet zugelegt hat. Und ähnlich wie bei "Rick & Morty" verstehe ich die Faszination nicht...dies ist einfach schlecht gezeichnet, mit meist schlechten Songs garniert, furchtbaren Charakteren und furchtbaren Morallektionen garniert. Es zeigt was passiert, wenn drei miserable Mütter einen Jungen abseits seines Vaters und seiner toten echten Mutter erziehen und wozu das führt - es gibt zwar einzelne Momente für Erwachsene, aber Kindern würde ich diese Serie auf keinen Fall vorsetzen. Kinder müssen einfach wissen, dass Taten Konsequenzen haben z.B. und alle anderen Verfehlungen der Erziehungsberechtigten aufzuzählen würde den Rahmen dieser Kritik sprengen. Man sollte auch nicht versuchen rauszufinden wie die Macher ideologisch drauf sind und was sie in der Vergangenheit gemacht haben - retten würde es die Serie sowieso nicht, aber einige fragwürdige Momente erklären.

Donnerstag, 23. August 2018

"Ready Player One"

Story: Um dem trosten Alltag in den Slums zu entfliehen bewegen sich die Menschen in das virtuelle VR-Online-Erlebnis namens "OASIS", dessen Grenzen nur bei der eigenen Fantasie zu liegen scheinen...

Steven Spielberg ist einer meiner Lieblingsregisseure und das nicht absolut grundlos, schließlich ist er für einige meiner Lieblingsfilme direkt oder indirekt verantwortlich (bsw. "Zurück in die Zukunft" oder die "Indiana Jones"-Trilogie (ja, den vierten zähle ich wegen einer potenziellen neuen Trilogie nicht dazu)), zudem erwies er sich besonders in den 80ern und 90ern als einer der erzählerisch Besten. Seine letzten wenigen Filme haben mich persönlich nun aber nicht vom Hocker gehauen und ich habe innerlich auf die Rükkehr des "alten" Spielberg gewartet, der einen inszenatorisch in den Bann zieht und die "klassische" Filmmagie versprüht.

"Ready Player One" ist eine Buchverfilmung und ich habe das Buch nicht gelesen; ähnlich wie bei "Jurassic Park" weicht man von der Vorlage ab, was bei einer Adaption sowieso unausweichlich ist. Leider ist "Ready Player One" kein "Jurassic Park", ergo er wird keinerlei Maßstäbe setzen, weder von der Computergrafik noch von der Erzählweise.
Die Trailer versprechen haufenweise Anspielungen und ja, diese sind haufenweise da. Meistens stören sie nicht allzu sehr, aber hier und da drängen sie sich doch zu stark in den Vordergrund und unterbrechen die dünne und kaum vorhandene Handlung. Ist die Schauspielerei gut ? Oh ja, Spielberg kann gut mit Menschen und sie fühlen sich alle organisch an, egal ob Protagonist oder Schurke. Doch was ist mit der besagten dünnen Handlung...pardon, Narrative ?

Diese ist, wie bereits beschrieben, kaum bis gar nicht vorhanden und dies gilt leider auch für die Charaktere. Es sind alles absolut brauchbare Durchschnittscharaktere, die man so auch in allerlei andere Filme einsetzen könnte und man würde keinerlei Unterschied merken - keinerlei markante Rollen, leider. Es gäbe da eine Chance, einen tatsächlichen Kommentar zu der virtuellen Realität mitsamt Avataren als eine Art verzweifelte Flucht der Menschen aus der Realität mitsamt der Auslebung ihres Seins haben zu können und doch ergreift der Streifen diese Chance nicht. Zudem setzt er etwas zu oft auf  "Erzählen statt zeigen" und ist gegen Ende zu langgezogen.

Fazit: "Ready Player One" ist keineswegs ein mieser Streifen und all die Anspielungen sind ja auch ganz nett, aber wenn man nicht etwas über den Film selbst hinaus bieten kann, dann ist man nur eine weitere Momentaufnahme der nostalgie-verrückten 10er Jahre.

Mittwoch, 22. August 2018

"Slender Man"

Story: Vier Highschool-Mädchen möchten gern bei ihrer Pyjamaparty den "Slender Man" aus dem Internet beschwören und ahnen nicht, was sie da auf die Welt losgelassen haben...

...ebenso wie die Macher des Films. Der "Slender Man" selbst entstand ja schon 2009 und wurde spätestens 2012 der breiten Masse durch das Videospiel bekannt - ist er überhaupt noch relevant im Jahre 2018 ? Alleine dadurch, dass das hier im Prinzip eine Meme-Verfilmung ist zeigt, dass Hollywood wirklich jede Ausrede bringen würde um Geld zu verprassen. Zudem der "Slender Man" seinen Gruselfaktor doch daraus zieht, dass man in einem mehr oder weniger immersiven Videospiel von ihm durch einen Sprungschreck erschreckt wird.

Abseits der absoluten Sinnlosigkeit des Films an sich (wie bereits oben angedeutet) ist er einfach nur schlecht gemacht. All die klassischen Elemente sind hier: Amateurhafte Darsteller, schlampige Atmosphäre, billige Sprungschrecks und ein "Slender Man", der kaum bis gar nicht im Film auftaucht. Mit anderen Worten: Nichts Neues und ausgelutschte alte Tricks.

Fazit: Ein Film, der sogar mit seinem Thema niemand hinter dem Ofen hervorlockt.

Mittwoch, 8. August 2018

"Ant-Man and the Wasp"

Story: Nachdem Scott aus dem subatomaren Raum lebend zurückkam, wollen Hank Pym und seine Tochter Hope einen Tunnel in diesen Raum bauen, um Hanks Frau und Hopes Mutter Janet wieder rauszuholen. Dabei stehen ihnen neue und alte Bekannte im Weg...

Der vor drei Jahren erschienene "Ant-Man" war eine nette kleine Erdung nach dem großen "Avengers: Age of Ultron" und die Fortsetzung ist auch eine Art "Erdung" nach dem diesmal übergroßen "Infinity War" - fast schon symbolisch, dass ein Mega-Crossover-Event wie ein "Avengers"-Film durch den kleinstmöglichen und am wenigsten bekannten Helden des MCU ausgeglichen wird. Doch wenn der erste Film bis auf sein Ende fast schon als ein typischer Heist-Film mit Marvel-Charakteren durchgehen könnte, so ist die Fortsetzung deutlich angepasster an das restliche Universum und sticht noch weniger als ein Abenteuer heraus. Alle Voraussetzungen stimmen wie das Schauspiel, die Action, der Humor und der Rest, aber das herausragende Überraschungselement ist weg - so ist "Ant-Man and the Wasp" unterhaltsam und keineswegs schlecht, aber dafür auch nirgends wirklich besonders.

Fazit: Dieser Film tut absolut niemand weh, wird aber auch niemand wegfegen.

Montag, 6. August 2018

Serien-Kritik: "Rick & Morty" (Staffel 1)

Story: Rick Sanchez ist so ziemlich das klügste Wesen im Universum und zieht seinen Enkel Morty immer in abstruse Abenteuer mit...

Lieblings-Charakter: /


Ungeliebter Charakter: Eindeutig Morty. Er ist einfach enddämlich und das nicht auf eine witzige, traurige oder sonstig unterhaltsame Art. Rick wäre hier auch zu nennen, da er ein sehr langweilig geschriebenes Genie ist, das kaum bis keinerlei Entwicklung vorweisen kann.


Lieblings-Episode: Episode 5 "Der Fantastische Mr. Meeseeks". Die Idee war irgendwie im Ansatz unterhaltsam und witzig, die Umsetzung schaffte es nur teilweise, dem gerecht zu werden. Episode 2 "Der Rasenmäher-Hund" hatte auch einen guten Ansatz, der leider auch nicht komplett entfaltet wurde.


Meine Meinung zu dieser Serie: Spätestens nach dem Szechuan-Soße-Fiasko war die Serie "Rick & Morty" in aller Munde und da sie mir eh immer wieder um die Ohren gehauen wurde hab ich mir erstmal die erste Staffel gegeben. Für eine Serie, bei der man so oft von intellektuellen und anspruchsvollen Gags spricht, fehlt mir das eindeutig - die cleveren Ideen sind zwar gut, aber oftmals wirken sie auch vertraut, als ob man sich bei "Futurama" oder "Star Trek" bedient hätte. Womöglich hab ich auch einfach keinen IQ von 200 um das Level der Serie witzig/anspruchsvoll zu finden; die Episoden wirken auf zufälligen Ideen aufgebaut inmitten passabler Animation. Alles in allem: Nicht wirklich mein Fall und ich kann die Popularität nicht wirklich verstehen, ebenso wie einen möglichen Bezug zu "Zurück in die Zukunft".

Samstag, 4. August 2018

"The First Purge"

Story: Um zahlreiche Probleme der USA zu bekämpfen soll ein frischer soziologischer Experiment seitens der Regierung probiert werden, bei dem für eine begrenzte Zeit allerlei Verbrechen erlaubt sind und die Menschen ihre Aggressionen frei entfalten können...

Ich war bereits bei den vorherigen "Purge"-Filmen kein Fan, aber muss auch anerkennen, dass die Reihe durchaus irgendwo gewaltiges Potenzial hat (das leider bisher nicht/nur im Ansatz umgesetzt wurde). "The First Purge" soll nun die Anfänge der ganzen Reihe zeigen und...es ist mit Abstand der schlechteste Teil der Reihe. Wenn man früher sich wenigstens Mühe bei der Inszenierung gegeben hat, so ist hier nicht einmal das mehr übrig - trotz des bisher größten Budgets sieht dieser Film so billig aus, dass er eigentlich nur auf der DVD erscheinen sollte; nicht mal Blu-ray oder geschweige denn Kino, sondern sofort auf DVD in der Ramschecke. Billige Soundeffekte, komische Schnitte, halbherzige Computereffekte, nicht immer optimaler Greenscreen - das hat wirklich nichts in einem Film zu suchen, der ein ernsthafter Film in einer ernsten Franchise sein will.
Hinzu kommt noch die unglaublich langweilige Inszenierung, da während des Handlungsverlaufs kaum bis nichts halbwegs Interessantes/Überraschendes passiert und alles recht hüftsteif wird; hier sind selbst die Actionszenen nicht so doll inszeniert (bis auf die eventuell letzte) und man hat nur in den seltenen Momenten das Gefühl, dass gerade echt kranke Scheiße am Laufen ist.
Dann ist da noch die unbeteiligte schauspielerische Leistung, wobei Y`lan Noel durchaus Ambitionen hat für einen größeren und besseren Film. Und natürlich, weil wir 2018 haben und Politik überall in der Unterhaltungsindustrie zu sein hat, gibt es die auch hier...die Macher machen spätestens seit dem dritten Teil und dem Teaser für diesen Film keinen Hehl aus ihrer Ideologie raus. Wer sich die Mühe machen will, alle möglichen interessanten/kontroversen Aussagen rauszusuchen, bitte sehr, denn ich habe genug von Politik in meinen Hobbies, egal ob es Filme oder etwas anderes ist. Sagen wir mal es sind erwartbare Aussagen im heutigen Klima und wer auch immer überrascht drüber ist: Ich bin so eifersüchtig auf dich, du hast nicht die geringste Ahnung wie sehr.

Fazit: "The First Purge" ist billig trotz großem Budget, so subtil wie eine Wahlkampfveranstaltung und alles andere als gruselig oder unterhaltsam.

Montag, 30. Juli 2018

Serien-Kritik: "Happy!" Staffel 1

Story: Nick Sax ist ein Auftragsmörder, der früher ein korrupter Polizist war. Nach der gescheiterten Ehe, zahlreichen Drogenexzessen und krankem Scheiß, was ist womöglich sein absoluter Tiefpunkt ? Dass er nach einem gescheiterten Auftrag die imaginäre Kreatur "Happy" sehen kann ?

Lieblings-Charakter: Zu viele zum Auswählen, dieses Universum ist voller verrückt-interessanter Charaktere, ich könnte da schlecht jemand bestimmtes auswählen.


Ungeliebter Charakter: Happy kann einem hin und wieder auf die Nerven gehen, aber das ist ja auch beabsichtigt.


Lieblings-Episode: Wenngleich alle Episoden etwas für sich haben, so fand ich Episode 3 "Als Weihnachten noch Weihnachten war" wohl am "prägendsten", wenn ich das so nennen kann. Die Vergangenheit von Nick wird beleuchtet und sein Charakter wird mit am besten nahegebracht; so wird der psychisch kranke Zustand dieses Universums auch irgendwo relativiert.


Meine Meinung zu dieser Serie: Wenn man auf Sachen wie "Crank" steht, generell keinen schwachen Magen/Gemüt hat und mal etwas komplett Verrücktes/Ausgefallenes sehen möchte, dem kann ich bedenkenlos "Happy!" empfehlen. Ich war auf jeden Fall von der ersten Staffel begeistert und warte schon sehnsüchtig auf die zweite !

Sonntag, 29. Juli 2018

"Jurassic World: Das gefallene Königreich"

Story: Isla Nublar droht wegen einem ausbrechendem Vulkan unterzugehen und all die Dinosaurier auf ihr mit ihr; die Menschen müssen sich entscheiden, ob Dinos Platz in der Welt haben...

1993 eröffnete Steven Spielberg den "Jurassic Park" und verhalf dem Dino-Kult zu einem neuen Hoch, schaffte nebenbei einen weiteren ikonischen Sommer-Blockbuster und tat das, was er am besten tut: Fantasie von Groß und Klein beleben und ein wohlig-warmes Gefühl im Inneren hinterlassen. 25 Jahre später haben wir nun den bereits nominell fünften Film einer Franchise, die vom Einfluss und Effekt des ersten Teils weit entfernt ist, nicht zuletzt wegen einem massiven Fortschritt in Sachen Computereffekte...also dass wir einen Riesenschritt in Sachen Effekte gemacht haben, aber man dies in diesem Film nicht wirklich sieht. Allein die Vulkanszene spricht da schon für sich.

Abseits von höchstens mittelmäßigen Effekten (oder man ist einfach viel zu verwöhnt im Jahr 2018) gibt es einfach nichts, was jemanden in diesen Film ziehen wollen würde. Chris Pratt ist zwar charismatisch, aber er spielt mittlerweile in viel zu vielen Filmen mit und spielt da auch meist die gleiche Rolle - außerdem kann er mit seinem Charisma vor allem mit einem Ensemble funktionieren, ein Jeff Goldblum stiehlt dabei im Original und auch in der Fortsetzung jede Szene. Von Dallas Bryce Howard und all den Nebendarstellern will ich gar nicht erst anfangen, ein Nerd-Charakter ist dabei sogar mit der Nervigste und dafür geschaffen, als Dino-Futter zu enden. Bleiben ja nur die Dinosaurier übrig, ne ? Da komme ich wieder zu den Effekten zurück, und ja, wenn man mittelmäßige Computergrafik ohne jegliche praktische Effekte benutzt, dann wirken die Urzeitechsen einfach weniger echt als sie es eh schon tun; so wird das nichts mit dem Zauber.

Fazit: Am Ende bleibt einfach nur hirnloses Popcorn-Kino, das es nicht verdient hat, der "Jurassic Park"-Reihe anzugehören, da waren selbst der zweite und auch der dritte Teil besser und unterhaltsamer. Eine weitere Franchise, die in den Ruhestand hätte gehen sollen.

Samstag, 21. Juli 2018

"MI"-Special: "Mission: Impossible - Rogue Nation" (2015)

Story: Das IMF sieht sich der mysteriösen Organisation "Syndikat" entgegen, die mehr oder weniger das perfekte Gegenstück zur IMF bilden; nicht nur mehren sich allerlei Ereignisse auf der Welt, das IMF selbst wird vom Syndikat so sehr geschwächt, dass Hunts Team mal wieder auf eigene Faust die Welt retten muss...

Bei "Rogue Nation" mischt zum ersten mal Christopher McQuarrie als Regisseur mit und tut auch so ziemlich das einzig Richtige: Das Verbinden der besten Elemente der besten Filme...bis auf den Bösewicht, der ist leider nicht auf dem Niveau des dritten Teils, aber auch nicht so blass wie im letzten Teil.

Die Action ist weiterhin atemberaubend - Tom Cruise ist ja immerhin immernoch ein wahnsinniger Adrenalinjunkie - der Humor vor allem dank Simon Pegg da, die Chemie zwischen all diesen Charakteren wirkt stimmig und organisch. Dies wurde schließlich durch den letzten Teil ermöglicht und als Zuschauer fühlt man sich viel mehr dem Film verbunden, wenn man eben diese ganzen Bündnisse zwischen den Charakteren wahrnimmt die sich wie jahrelang anfühlen; es zeugt einfach von einem Grundverständnis dafür, wie man Zuschauer an die Franchise bindet und sie für das Anschauen mehrerer Ableger belohnt.

Fazit: "Rogue Nation" macht genau da weiter wo "Ghost Protokoll" aufhörte, nämlich bei spannender Action, tollen Charakteren und jeder Menge Spaß.

Freitag, 20. Juli 2018

Serien-Kritik: "EUReKA" (Staffel 2)

Story: Jack Carter hat immer noch alle Hände voll zu tun als Sheriff in der Genie-Stadt Eureka...

Lieblings-Charakter: Da hat sich nichts im Vergleich zur ersten Staffel geändert, wenngleich mehr und mehr Charaktere besser rüberkommen.


Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Episode 7 "Familientreffen". Diese Episode hat einfach alles: Interessante Idee, amüsante Umsetzung und ein schönes Ende...was soll man mehr wünschen ?


Meine Meinung zu dieser Staffel: Nach der teils etwas holprigen ersten Staffel ist die zweite schon gefestigter in der Art, wie man Konzepte umsetzt. Außerdem gibt es nun etwas mehr Abwechslung in der Episodenstruktur und all die bunten Charaktere können sich noch mehr entfalten. In der Hinsicht ist die zweite Staffel natürlicherweise besser als die erste.

Donnerstag, 19. Juli 2018

"MI"-Special: "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" (2011)

Story: Ein ausgefuchster Soziopath namens Cobolt schafft es nicht nur, Abschusscodes für russische Nuklearraketen zu erbeuten, sondern auch noch das Sprengen des Kreml dem IMF in die Schuhe zu schieben. Alternativlos muss der US-Präsident das "Ghost Protokoll" ausrufen und die Truppe um Ethan Hunt ist auf sich allein gestellt, um einen Atomkrieg zu verhindern...

Nach dem nicht ganz zufriedenstellenden zweiten Teil und einem finanziell nicht allzu erfolgreichen dritten Teil hätte die "MI"-Reihe sich in den Ruhestand als eine veraltete Franchise verabschieden können...und doch wollte Brad Bird mit seiner ersten Nicht-Animations-Regiearbeit genau das Gegenteil beweisen. Meiner Meinung nach ist dies ihm auch vollends gelungen.

Dies fängt allein schon beim Stil an, denn man besinnt sich wieder mehr auf klassische Spionenfilm-Elemente wie beim ersten Teil, wenngleich man sich nicht komplett von der Action verabschiedet - allein die Dubai-Szene ist der Beweis dafür, dass die "MI"-Reihe in der Lage ist, eine der besten modernen Actionszenen zu präsentieren. Was diesen Teil noch vom letzten abhebt, ist die Herangehensweise an die Charaktere aus Hunts Team; es sind nicht einfach nur gute Darstellungen der jeweiligen Schauspieler, sondern man hat es geschafft selbst aus Simon Peggs Benji, einem Randcharakter aus dem letzten Teil, ein wichtiges Mitglied für Hunts Team zu machen. In der Hinsicht hat dieser Film als Spion- und als Actionfilm mehr Biss, Charakter, Charisma und Persönlichkeit, weswegen er wohl insgesamt zu den besten Vertretern seiner Genres zählen darf. Wenn aber eine Schwachstelle zu nennen ist, dann ist es definitiv der blasseste Bösewicht, der weder unterhaltsam noch bedrohlich ist...kann ja auch nicht alles glänzen.

Fazit: "Phantom Protokoll" ist ein sehr guter Film, den ich wärmstens empfehlen würde, egal ob man die Franchise drumherum kennt oder nicht.

Mittwoch, 18. Juli 2018

"Red Sparrow"

Story: Dominika Egorova ist eine bekannte Ballerina, deren Karriere bei einem Auftritt ein jähes Ende findet. Ihr Onkel, angestellt beim russischen Auslandsnachrichtendienst, lässt ihr nicht wirklich eine Wahl und bringt sie ins "Sparrow"-Programm, bei dem sie zu einer rücksichtslosen Sex-Agentin ausgebildet wird...

Sicherlich basiert "Red Sparrow" auf dem gleichnamigen Buch von Ex-CIA-Mitarbeiter Jason Matthews und dieses basiert wiederum auf realen Fakten laut ihm - zumindest solange sein ehemaliger Arbeitgeber diese "Fakten" genehmigt. Worauf will ich hinaus ? Man sollte sich bei einer Erzählung, die offensichtlich vorher auf Details geprüft und von einer Geheimorganisation als "akzeptabel" akzeptiert werden musste, von Anfang an klar sein, dass man es nicht unbedingt mit ungefilterter Wahrheit zu tun haben könnte; witzig, dass dieser Umstand fast nirgendwo im öffentlichen Raum angezweifelt wird.

Was auf jeden Fall über jeglichen Zweifel erhaben ist, ist die Schauspielleistung und vor allem Jennifer Lawrence zeigt wieder, dass sie sich für keine Rolle zu schade ist. Im Zentrum des Films stehen aber eindeutig die offene Brutalität, nackte Haut und die Gegenüberstellung von USA und Russland, bei dem die Ersteren herzensgute Wohltäter und Engel, während die Letzteren die perversen und sadistischen Schweine sind. Nichts Neues aus der Traumfabrik, aber mit so einer Intensität und sogar wenn der Schauspieler von Dominikas Onkel wie Putin aussieht - dann sollte man sich ganz bewusst sein, was die Intention des Streifens sein sollte. Mal von den allgemeinen Logikfehlern, ausgehend davon, dass eine bekannte Ballerina sich als Geheimagentin eignet, ganz abgesehen.

Fazit: Zweifellos toll gedreht, geschnitten, geschauspielert, musikalisch untermalt - und dennoch nicht rein von einer etwas zu offensichtlichen Agenda.

Sonntag, 15. Juli 2018

"MI"-Special: "Mission: Impossible 3" (2006)

Story: Ethan Hunt wird von Meisterkriminellen Owen Davian zurück in den IMF-Dienst gezogen und das obwohl er sein Agentenleben für die anstehende Hochzeit mit seiner Frau Julia aufgegeben hat...

6 Jahre nach einer tonal merkwürdigen Fortsetzung brachte J.J. Abrams mit seiner allerersten Regiearbeit die Franchise zurück und verpasste ihr wiederum einen komplett anderen Ton im Vergleich zu den vorherigen beiden Teilen: "Mission Impossible" wurde zu einem Sommer-Blockbuster à la Spielberg. Inszenatorisch war die Reihe davor noch nie größer und spektakulärer und die Action wohl nie so rasend und rasch. So sehr, dass man als Zuschauer kaum Zeit zum Verschnaufen hat wegen all der knallharten und rasanten Action, die da auf einen einprasselt.

Was diesen Teil auf jeden Fall auszeichnet ist der Bösewicht: Philipp Seymour Hoffman als Owen Davian zu besetzen war wohl eine der besten Entscheidungen auf die gesamte Reihe bezogen, denn einer der besten Charakterdarsteller aller Zeiten gibt hier nicht nur den mit Abstand besten Bösewicht der Reihe, sondern vielleicht sogar einen der besten Bösewichte aller Actionfilme ab. Er hat einfach die magnetisierende Aura und das Charisma, sodass er in jeder seiner Szenen im Mittelpunkt steht und dem eigentlichen Star Tom Cruise die Show stiehlt; er hat genau die passende Portion an diabolischer Bosheit, Coolness und Stil, um einen klassischen Actionfilm-Bösewicht zu mimen. Tom Cruise liefert hingegen eine fast schon "gewöhnliche" Darstellung als Ethan Hunt ab und schmeißt sich liebend gern auf den Boden, in Autos und ist das perfekte Herzstück für eine tolle One-Shot-Rennszene.

Fazit: Tolles Popcorn-Kino mit einem tollen Helden und noch tollerem Bösewicht, das wieder mehr Adrenalin in die Franchise reingebracht hat und definitiv den Puls beim Zuschauen erhöht.

Samstag, 14. Juli 2018

Serien-Kritik: "Safe" (Staffel 1)

Story: Chirurg Tom hat immer noch an dem Tod seiner Frau zu knabbern und muss sich nebenbei um seine beiden Töchter Jenny und Carrie kümmern. Eines Abends geht Jenny zu einer Party und kommt nicht zurück; so muss Tom auf eigene Faust seine Tochter finden und nebenbei ein Netz aus Lügen und Intrigen in seiner Nachbarschaft entwirren...

Lieblings-Charakter: Ganz klar Tom, aber mit einem charismatischen Michael C. Hall dahinter auch keine schwer zu treffende Entscheidung.


Ungeliebter Charakter: /


Lieblings-Episode: Gibt es nicht wirklich, da jede Episode etwas Spannung abbaut, nur um wieder neue aufzubauen; in der Hinsicht perfekt zum Bingen.


Meine Meinung zur Serie: Eine "kleinere" Serie über eine mysteriöse Nachbarschaft, in der Michael C. Halls Charakter ausnahmsweise mal einer der Guten ist und alles aufklären soll - klingt auf jeden Fall nach einer interessanten Serie und das ist "Safe" zweifellos. Anders als bsw. "Dark" versucht man sich nicht in schier unendlichen philosophischen Monologen über Gott und die Welt, sondern man stellt ein Rätsel auf, dessen Lösung sich nur über weitere Rätsel finden lässt. In dieser Hinsicht macht "Safe" eigentlich auch alles richtig, strapaziert seine Grenzen nicht und weiß genau, wann es aufhören muss. Ein kleiner Geheimtipp unter all den ganzen großen und bekannten Netflix-Serien.

Freitag, 13. Juli 2018

"MI"-Special: "Mission: Impossible 2" (2000)

Story: Die IMF soll mit der Hilfe von Ethan Hunt das absolut tödliche Virus "Chimera" vor dem Verbreiten stoppen, wobei Ethan auf einen Ex-Kollegen trifft...

Angeblich war Tom Cruise höchstpersönlich die treibende Kraft für die Idee mit den wechselnden Regisseuren, was sich in diesem Teil noch nicht als eine Spitzenidee erwiesen hat; dies hat damit zu tun, dass dies hier erst der zweite Teil der Reihe war und was genau "Mission Impossible" ausmacht wurde noch nicht genau festgelegt (weswegen man etwas experimentieren konnte). Der Konsensus scheint zu sein, dass dies der bisher schlechteste Teil der gesamten Reihe ist und das genau weil er sich tonal mit am meisten von den anderen unterscheidet; wenn man allerdings John Woo als Regisseur verpflichtet, dann kann man auch nicht einen typischen Spionenfilm erwarten.

Wo John Woo drauf steht ist auch John Woo drin: Slow-Motion, Tauben, durchchoreographierte Kampfszenen und auch ansonsten hochstilisierte Szenen. Sagte ich, man kann nicht einen typischen Spionenfilm erwarten ? Dies stimmt nicht so ganz, denn Woo hat offensichtlich Gefallen an "James Bond"-Streifen gefunden, denn Ethans Spionagearbeit ist zumeist sehr egoistisch und er stellt die Mission nicht über alles wie im ersten Teil. Charakterlich ist er ein abgebrühter Playboy, Gentleman und Kampfmaschine in einem - in dieser Hinsicht bewegt er sich deutlich vom "Jason Bourne"-Typ zum "James Bond"-Typ hin. Der vorher erwähnte Stil ist teils zu cool für das Wohl des Streifens, allein die Motorradszene ist ein guter Beleg dafür; der Film nimmt sich so sehr ernst, wenn es um den Virus geht, aber abseits davon werden einem knackig-locker-obercoole Actionszenen präsentiert...natürlich mit Slow-Motion und Tauben, dafür auch mit sich real anfühlenden Choreographien und Stunts (was in bestimmter Hinsicht zu einem der Markenzeichen der Franchise wurde).

Fazit: Ist "M:I 2" denn nun ein toller oder schlechter Film ? Weder noch. Es steckt einfach zu viel Arbeit und Liebe zur Action, als dass man ihn ernsthaft hassen könnte, aber andererseits tut er charakterlich absolut nicht herausragen. Irgendwie ein Produkt der Zeit.

Donnerstag, 12. Juli 2018

"Deadpool 2"

Story: Deadpool genießt sein Auftragskiller-Dasein in vollen Zügen und er könnte sogar bald Papa werden. Doch wird unser Antiheld jäh seinem Glück entrissen und stürzt sich nach mehreren Suizidversuchen auf die Fürsorge eines launischen jungen Mutanten namens Russell, der von einem mysteriösen Mann namens Cable zu verfolgt werden scheint...

Ganz ehrlich: Ich bin kein großer Fan des ersten "Deadpool"-Films, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich ihn unter Umständen mehrfach gesehen habe. Problematischerweise sank meine Meinung bei jedem Anschauen immer weiter, da die Gags für mich ausgelutscht und die Handlung an sich viel zu dünn war, um nachhaltig noch Substanz zu bieten. Womit wir schon beim zweiten Teil wären, der einerseits besser und andererseits schlechter ist als der erste. Wie kann das sein ?

Einerseits war der erste Film in der Machart, Marketing-Kampagne, Stil und Ton recht einzigartig und sorgte für eine verstärkte Aufmerksamkeit für erwachsenere Filme. Zudem war Meta-Humor 2016 frischer als 2018. Andererseits hatte dieser die wohl konventionellste Handlungsstruktur überhaupt: Mann und Frau lieben sich, Mann erleidet Tiefpunkt, ihm wird die Frau weggenommen und er holt sie sich eben zurück, um am Ende mit einem Kuss zu triumphieren. Zudem funktionieren die meisten Gags aus "Deadpool" lediglich beim ersten Mal, wie z.B. die Bezeichnungen für die Filmverantwortlichen, da der Überraschungseffekt noch wirkt. Abseits von einigen Action-Szenen, Humor unterster Schublade, Meta-Humor, Anspielungen und charismatischem Ryan Reynolds bleibt da nicht wirklich was übrig für den eventuell fünften oder auch schon dritten Blick.

Die Fortsetzung fügt in der Hinsicht ein wichtiges Element hinzu, nämlich den verstärkten Fokus auf Drama. Der erste Teil hatte zwar auch etwas Drama, blieb dabei aber nahezu ausschließlich auf den Humor fokussiert und blieb so nicht wirklich im Kollektivgedächtnis hängen. Genau hier hat "Deadpool 2" eventuell eine Chance, denn man durchbricht nicht nur eine wiederum konventionelle Handlungsstruktur im Punkt der Held-Bösewicht-Beziehung, man versucht sich auch in (extrem) ernst gemeinten Dramamomenten, die sich durch den ganzen Film ziehen (und nicht nur für den Anfang beschränkt sind). Meiner Meinung nach gelingt dem Film das Drama nicht (was ja auch Absicht sein könnte), aber man muss den Filmemachern zugute halten, dass sie Tiefe reinbringen wollten.

Fazit: Insgesamt will der Film sehr viel mehr als noch im Vorgänger und dabei stolpert er öfters über sein Vorhaben, aber mit Stolz. Die Qualität ist in meinen Augen etwas stimmungsabhängig, aber dieser Streifen wird als Film eine längere Halbwertszeit haben als sein Vorgänger.

Samstag, 7. Juli 2018

"MI"-Special: "Mission: Impossible" (1996)

Story: Das Team rund um den jungen IMF-Agenten Ethan Hunt soll die Liste mit den Echtnamen der CIA-Agenten in Osteuropa aus den Fängen eines internen Maulwurfs beschaffen...

Ich fand schon seit langer Zeit, dass die "MI-"Reihe faszinierend zum Diskutieren ist, denn jeder Film scheint anders zu sein und wirken als der andere; fast so, als ob man etwas das Genre und Herangehensweise wechselt und so stets frisch und aufregend bleibt und das nach mehr als 20 Jahren. Ist andererseits aber auch kein Wunder, wenn man jeden Film den Regisseur wechselt, was ja leider mit dem sechsten Teil gebrochen wird, da Christopher McQuarrie nach "Rogue Nation" auch für "Fallout" anheuert; ich finde die Idee an sich sehr interessant und durchaus übertragbar auf andere Franchises.

Was hab ich aber über den ersten Film zu sagen ? Ich persönlich habe nie die 60er-Serie gesehen, auf die der Film basiert und nahm den Streifen als einen Agentenfilm wahr, der eben nicht das Prestige eines James Bond hatte. Glücklicherweise konnte Tom Cruise bereits hier als Ethan Hunt den Film auf seinen Schultern tragen und ist sich für keinen kleinen Stunt zu schade (wobei das hier ja noch geringes Niveau hat); wobei er hier auch noch andererseits recht trocken durch den Film stapft und nicht allzu viel von seinem Charisma präsentieren kann. Problematischerweise ist der Film um ihn herum nicht ganz rund, denn Regisseur Brian De Palma fühlt sich scheinbar etwas unwohl mit Computereffekten (wie sonst kann man bestimmte Sequenzen inszenieren) und schafft es einfach nicht ganz, aus einem halbgaren Drehbuch einen durchgängig unterhaltsamen Film zu zimmern. Apropos Computereffekte: Diese sind nicht wirklich gut gealtert, aber wenn De Palma mal eine Actionszene ohne kreiert, dann packt er einen komplett (nicht umsonst ist die Tresor-Szene ikonisch geworden) und ist vermutlich dankbar für einen wie Tom Cruise, der sich gerne für alles hingibt.

Fazit: Ist das Original von 1996 ein Klassiker ? Nicht wirklich, aber dafür ein Wegweiser für die Franchise und irgendwo auch für Actionfilme im Allgemeinen.

Mittwoch, 4. Juli 2018

"Ocean`s 8"

Story: Danny`s Schwester Debbie sammelt ihre eigene kriminelle Crew zusammen, um kostbaren Schmuck zu stehlen...

Die "Ocean`s"-Trilogie ist bei weitem nicht die beste da draußen und jeder Film hat seine eigenen Probleme, aber mit charismatischen Charakteren, stylischen Schnitten und spaßigen Raubzügen ist sie auf jeden Fall eine der spaßigsten und immer wieder ein Anschauen wert. Man konnte auch von einer ansteckenden Chemie zwischen all den Mitgliedern profitieren, besonders von der zwischen George Clooney und Brad Pitt, denen man eine jahrelange Freundschaft mühelos abkauft.

11 Jahre nach dem letzten Film kommt nun...ein "Frauen-Spin-Off". Das Problem ist leider, dass es das "Ocean`s" im Titel trägt, denn sonst würde ich es vielleicht nicht so schnell bemerken, wie sehr dieser Streifen den Originalfilm von 2001 kopiert. So dreist, dass einzelne Kameraeinstellungen, Schnitte und womöglich sogar Teile der Dialoge 1:1 übernommen wurden. Dies führt bei mir persönlich zu einem Gefühl der Überflüssigkeit, das über allen anderen soliden Elementen des Films schwebt: Die Darstellungen sind eigentlich in Ordnung und alles andere ist eigentlich auch passabel für einmal anschauen - wobei man auch einen spoiler-nahen Umstand erwähnen könnte, der diesem Film den Kick der Trilogie nimmt. Warum man aber unbedingt so schamlos bei der eigenen Franchise klauen musste, verstehe ich einfach nicht; sollte man da nicht einfach auf die Stärken der Darstellerinnen vertrauen, ohne dass man ihnen so amateurhaft eine Franchise aufbindet und stattdessen etwas Originelles machen ? Aber was weiß ich schon.

Fazit: Hat man "Ocean`s 11" gesehen, hat man "Ocean`s 8" gesehen. Absolut schamlos.

Montag, 2. Juli 2018

"Solo: A Star Wars Story"

Story: Ein gewisser Han will zwar Pilot bei der Imperialen Armee werden, aber ist zu aufmüpfig und disziplinlos. Da bietet sich ihm die Gelegenheit, bei einem Raubzug anzuheuern und so nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Als ein großer Fan des Han Solo-Charakters sollte ich mich eigentlich auf diesen Film freuen und das ist das Stichwort: Sollte. Anders als die Realität eben, denn spätestens seit "The Last Jedi" hab ich keinerlei aktives Interesse mehr an "Star Wars"-Filmen, egal ob Episoden oder Spin-Offs. Ich war ja auch schon von "Rogue One" nicht besonders begeistert und hier gilt mehr oder weniger dasselbe Prinzip: Es ist nicht mies, aber vom Hocker reißt es mich nicht. Wenn eine, bzw. die vielleicht größte Franchise der Filmgeschichte einen als Zuschauer nicht mehr erreicht, langweilt oder gar abstößt, dann sollte man sich ernsthafte Sorgen machen - was Disney bei den für die "Star Wars"-Verhältnisse miserablen Einspielergebnissen tun muss, bevor "Star Wars" komplett aufhört, die Massen zu erreichen.

Das wohl größte Problem des Films ist die fehlende Konstante des Tons - mal will man witzig, mal ernst, mal traurig, mal spannend sein. Sicherlich ist es nett, wenn man verschiedene Emotionen einfangen will, doch der Schnitt gepaart mit dem Ablauf der Filmszenen sorgt dafür, dass die meisten Szenen gar nicht erst ihre Wirkung beim Zuschauer entfalten können. Hinzu kommt eine der hässlichsten Cinematographien für Blockbuster der letzten Jahre, denn der überwältigende Großteil des Films sieht bräunlich-hässlich aus...warum ? Warum würde man seinen eigenen Film extra unansehnlich aussehen lassen, besonders einen Sommer-Blockbuster für die ganze Familie ? Selbst einige wenige gute Actionszenen können einfach nicht über das hässliche Aussehen hinwegtäuschen.
Ein weiteres riesiges Problem ist die Handlung. Sie ist nicht furchtbar, aber im Großen und Ganzen ist sie absolut sinnlos und trägt nichts zum Mythos Han Solo oder "Star Wars" bei. Jegliche Wende und Entwicklung innerhalb des Films ist absolut vorhersehbar für jeglichen "Star Wars"-Enthusiasten und wachen Zuschauern. So bleibt die Frage nach dem "Warum ?", die einfach nicht genügend beantwortet wird durch den Streifen.
Darstellertechnisch ist Alden Ehrenreich so ziemlich der größte Verlierer, denn er kann weder die Aura, Charisma und Persönlichkeit eines Harrison Ford einfangen, noch kann er dem Charakter Han Solo eine frische Seite verpassen; er ist nicht miserabel, aber im Vergleich zu Ford konnte er nur verlieren. Dies gilt auch für fast alle anderen Darsteller auch, wie z.B. Donald Glover, dem nichts Besseres einfällt, als Billy Dee Williams nachzuahmen. Lediglich Woody Harrelson kommt hier halbwegs gut weg, da er im Allgemeinen mindestens solide Darstellungen abliefert.

Fazit: "Solo" ist einfach ein perfekter Beweis dafür, dass ein Spin-Off einer Franchise nahezu immer sinnlos ist. Besonders wenn man einfach nichts zum Mythos des Universums, der Charaktere oder der Geschichten hinzufügen kann und stattdessen all diese Sachen herunterbricht und im schlimmsten Fall noch gegenwärtige Politik/soziale Themen mitreinnimmt (da könnte man wieder ein neues Fass aufmachen), dann zeugt es von einer erschreckenden Ideenlosigkeit der Köpfe hinter der vielleicht bekanntesten Franchise der Welt. Wenn man nicht einmal so leicht mit einem "Star Wars"-Film Geld verdienen kann und zahlreiche Millionen Fans gegen sich aufbringt, dann sollte man die eigene Strategie ernsthaft hinterfragen, denn eben diese halten die Franchise mit ihrem Geld und der Leidenschaft am Leben.

Freitag, 22. Juni 2018

In eigener Sache: Warum im Juni Pause war...oder warum mir die Lust auf Filme verging

Jo, ich hatte schon lange nichts mehr auf diesem Blog veröffentlicht und ich will mich erklären; ich sollte nicht nur, ich möchte es sogar. Auch wenn ich nur eine aktive Leserin habe^^

Es gab mal eine Zeit, in der man Medien genießen konnte ohne dass das echte Leben mit all den menschlichen Problemen diese einem kaputt machen würden und spätestens seit zwei Jahren wird es immer schwerer und schwerer - Politik und soziale Themen werden immer präsenter in immer mehr Bereichen und ich hab mich in der Hinsicht was Filme betrifft stark verbrannt. Der Höhepunkt war wohl "Ghostbusters" von 2016, denn davor kannte ich keinen Film, dessen einzelne Elemente so sehr von der Politik der Macher und Teilnehmer überschattet wurden...so sehr, dass diese Elemente keinerlei Rolle spielten und jegliche Kritik an diesem Film oder auch nur eine Bewertung an sich zu einer sozio-politischen Frage wurde.

Ab da fängt man an, nahezu unbeabsichtigt bei den großen Projekten die ganze Politik dahinter mitzukriegen und diese zieht für einen teilweise schon im Voraus eben diese Projekte runter. Ich möchte in meiner Beurteilung von Filmen, Serien oder was auch immer nicht anhand von äußeren Faktoren beeinflusst werden, denn ich bin der Ansicht, dass ein Werk für sich selbst stehen sollte. Sicher, Macher können Monster oder verblendete Ideologen sein, aber solange ihre Schöpfung nicht durchtrieft von ihrer persönlichen sozio-politischen Ansicht durchtrieft ist und man sich darauf konzentriert, die Schöpfung möglichst gut zu machen - dann ist alles OK. Aber wenn man wie im Fall von "Star Trek" oder "Star Wars" unbedingt bestimmte Botschaften vermitteln möchte, weil die Leute dahinter nunmal eine bestimmte Ideologie besitzen, dann werden sich die Ur-Fans langsam aber sicher abwenden und dies lässt sich problemlos an deren Rückmeldungen oder den allgemeinen Einnahmen ablesen.

Ich für mich selbst versuche nun, immer seltener kommende Projekte zu betrachten, da man eventuell schon in dem Stadium seine zukünftigen Sehgewohnheiten drastisch reduzieren würde - ich schau mir schließlich Filme an, um dem immer wahnsinniger und politischer werdendem Alltag zu entkommen und nicht um mich weiter reinzusteigern - und ich werde weiterhin versuchen, in den Kritiken möglichst wenig Außenstehendes zu besprechen. Denn sind wir mal ehrlich: Niemand möchte wirklich all seine Lieblingswerke unter eine Ideologenlupe nehmen, denn dann dürfte er um einiges weniger genießen, als er könnte und dann kann man die Medien ganz sein lassen. Ich möchte das jedenfalls nicht und so werde ich mich langsam aber sicher wieder zum Blog zurückkämpfen. Nichts macht mir nämlich weniger Lust auf eine eigene Kritik als Störfeuer in meinen Filmen und Serien und ich würde es auch niemand anderem antun, dies hier zu lesen.

In dem Sinne, bis dahin,

Euer Rudolf 

Freitag, 1. Juni 2018

"Fifty Shades of Grey - Befreite Lust"

Story: Als neue Mrs. Grey genießt Anastasia allerlei Freiheiten und lebt wie in einem Traum. Doch selbst ihr Traum hat irgendwie ein Ende...

Ich konnte die gesamte Lächerlichkeit dieses Machwerks nicht komplett rüberbringen, aber dies ist auch womöglich nicht realisierbar - die ganze Reihe an sich gibt sich allein aufgrund der fehlenden Treue zum Thema "BDSM" der Lächelichkeit preis, da die Dynamik zwischen den Protagonisten eher der zwischen einem Stalker und seinem Opfer, dessen Körper er sich erkauft hat. Es gibt keinerlei Chemie zwischen Mr. und Mrs. Grey, sie wirken weder beim unbeholfenem und unerotischem Sex, noch bei "Spielchen", noch als reguläres Ehepaar harmonisch; allein in dieser Hinsicht hat der Streifen komplett versagt. Abseits der fehlenden Romantik oder gar Erotik ist dieser Film nichts weiter als eine Aneinanderreihung an Montage-Sequenzen, die sich besser als jeweilige Werbungen für Autos oder Orte eignen würden - und je weniger ich über die "Konflikte" erzähle, desto besser, denn die lächerliche Inszenierung dieser ist nicht einmal auf Kindergarten-Niveau.

Fazit: Wenn man ordentlich lachen möchte über die Unfähigkeit eines Drehbuchs irgendetwas in Richtung Erotik zu vermitteln, dann ist dieser Streifen durchaus zu empfehlen. Ansonsten ist jedes zweite Video auf einschlägigen Seiten mehr BDSM als dieser Scheiß.

Montag, 28. Mai 2018

Serien-Kritik: "Gravity Falls" (Staffel 1)

Story: Die Geschwister Dipper und Mabel fahren in den Sommerferien zu ihrem Großonkel Stan in den verschlafenen Ort Gravity Falls, das gar nicht so verschlafen ist wie gedacht...

Lieblings-Charakter: /


Ungeliebter Charakter: Mabel, da sie die meiste Zeit sehr nervig ist und die Hauptquelle für allerlei zufällige Witze und Gags ist. Nicht wirklich mein Humor.


Lieblings-Episode: /


Meine Meinung zur Serie: Diese Serie war vor einigen Jahren recht gehyped wegen ihrer Kreativität und einem besonderen Charme...und ja, man kann beide Faktoren der Serie wirklich nicht absprechen. Hinzu kommt noch ein für sich bestimmter Animationsstil, der nicht zu einheitlich aussieht - was ja in den letzten Jahren irgendwo zum Problem von Animationsserien geworden ist. An und für sich ist die Serie ja auch gut, aber was einen zum Fan oder eben Nicht-Fan macht, ist der Humor...ich persönlich bin kein Fan von Humor à la "Family Guy", bzw. Humor der auf zufälligen Witzen/Gags basiert, weswegen ich auch kein Fan dieser Serie bin. Als Kind würde ich sie vermutlich viel mehr mögen, aber auch als Erwachsener hab ich genug Respekt vor einer Serie, die allerlei Sachen versucht und den Zuschauern auch noch nebenbei was zu rätseln gibt.

Donnerstag, 24. Mai 2018

"Wahrheit oder Pflicht"

Story: Eine Gruppe Jugendlicher spielt eine Runde "Wahrheit oder Pflicht ?" in Mexiko und wird daraufhin von einem Dämon besessen...

Dies ist ein weiterer billiger Horrorfilm der "Blumhouse"-Produktion, die stets spottbillig Filme herstellt und das Maximum an Profit rausholt - dieser Streifen hat beispielsweise mehr als 10 Mal so viel reingespielt wie er gekostet hat. Das Wichtigste ist aber, dass der Film extrem schlecht ist.

Abseits der bereits flachen und nicht allzu zündenden Idee ist da einfach das (für das Genre übliche) schlechte Schauspiel aller Beteiligter; hinzu kommen inkonsequente Regeln, deren Bruch mit einem lächerlich überzogenem Grinsen und später mit einem nicht allzu brutalem Tod bestraft wird. "Wahrheit oder Pflicht" versucht, ein ernsthafter Horrorfilm zu sein, aber lässt dabei den Horror und gute Charaktere vermissen - im Endeffekt ist es "Final Destination", nur ohne eindeutige Regeln, mit mehr ungewollter Komik und ohne den Gore. Aber selbst bei "Final Destination" hat man immer mindestens einen Charakter, den man nicht sterben sehen möchte.

Fazit: Vermeiden so gut es geht !

Montag, 7. Mai 2018

Serien-Kritik: "Orange Is the New Black" (Staffel 1)

Story: Piper Chapman kommt für ein vor Jahren zurück liegendes Verbrechen für 15 Monate ins Frauengefägnis und muss zusehen, dass sie zurecht kommt...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: Piper Chapman. Ernsthaft, ich weiß nicht wirklich ob es Absicht der Macher war, die eigene Protagonistin so unausstehlich wie möglich zu machen - so sehr, dass ich sogar mit  "bösen" Charakteren mehr sympathisieren konnte. Sie sind zwar absolute Arschlöcher, aber ich schau mir lieber Arschlöcher oder die letzten Bastarde mit Persönlichkeit an als jemanden, der kein Charisma oder Persönlichkeit besitzt und nahezu immer mit am passivsten in der eigenen Geschichte ist. Und sich dann auch noch von uncharismatisch zu einem Miststück entwickelt.


Lieblings-Episode: Episode 13 "Hoffnungslos verrückt". Eigentlich nur, weil die Handlungswende recht krass rübergebracht wurde.

Meine Meinung zur Serie: Übertrieben stark gehyped und neben "House of Cards" eines der ersten Aushängeschilder von Netflix, stand "Orange Is the New Black" schon länger auf meiner Schau-Agenda. Ich fand diese Serie persönlich fast nie witzig oder allzu unterhaltsam - die meisten Folgen wie Gags bauen auf dem "Schock", dass man mit allerlei Themen wie Transsexualität, gewissen sexuellen Vorlieben, Teenagerschwangerschaften und Ähnlichem um sich wirft. Dies allein mag zwar einige Leute als Fans und Preise gewinnen, aber für mich kamen diese ganzen Themen als eine Art "Ersatzstoffe" für tatsächlichen Inhalt; sicherlich gibt es einige Stellen, wo diese Serie etwas an Tiefe und Charakter entwickelt, aber da sich diese zwangsweise um eine narzisstische und selbstsüchtige Frau drehen muss, sind diese Stellen nicht das gewünschte Gewicht, das sie verdienen würden.
Ich finde diese Serie nicht absolut mies, aber sie ist nicht wirklich mein Fall. Eher unwahrscheinlich, dass ich diese weiter schaue.

Donnerstag, 3. Mai 2018

"Avengers: Infinity War"

Story: Die zahlreichen Helden der Erde und darüber hinaus müssen über ihre kleinlichen Meinungsverschiedenheiten hinwegkommen und sich gegenüber der bisher größten Bedrohung für den gesamten Kosmos vereinen...

Es ist tatsächlich schon 10 Jahre her, seit das Marvel-Filmstudio ein belächeltes und vermessenes Vorhaben, eine Geschichte in Form von zahlreichen Filmen in Episodenform zu erzählen - all das mit teils kontrastierenden Charakteren, einzelnen Narrativen, diversen Stilen und eigenen Stimmen. Unnötig zu erwähnen, dass dieses Vorhaben nicht nur erfolgreich bei Kritikern und Fans ankam (und nun die kassenträchtigste Franchise überhaupt ist), sondern trotz aller Häme und Erwarten vor allem als Konzept eine stabile Vorlage für Konkurrenten abgibt. Die wichtigste Frage, mit dem nun Anfang des letzten Kapitels der ersten so groß erzählten Geschichten in den Kinos, ist die Gesamthandlung mit all dem Aufbau aufgegangen ? Und kann man so etwas für sich allein bewerten ?

Unüberraschenderweise würde ich sagen: "Nein", denn dieser Film kann eigentlich nur denen gefallen, die diese 10-jährige Reise mitgemacht haben und jeden einzelnen Charakter zumindest halbwegs kennen. Ich kann da auch nicht Kritiker/generell Leute verstehen, die nahezu ohne Vorwissen diesen Film schauen und ihn einer chaotischen Verständnislosigkeit strafen, denn dies ist mehr oder weniger das Serienfinale einer Staffel - bei den meisten Serien muss man eben die Zeit investieren, um sich das Ende schmackhaft zu machen. In der Hinsicht ist "Infinity War" so ziemlich das, was ein jeder Marvel-Fan sehen wollte und mehr - aus Spoilergründen kann ich nicht jede einzelne schmackhafte Szene oder Detail verraten, aber davon gibt es bei den 150 Minuten Laufzeit genug.

Was auch immer die Russo-Brüder inszenieren, sei es bombastische und dynamische Action, ergreifendes Drama oder leichtherziger Humor, sie haben es für die Mehrheit des Streifens drauf. Mit über 321 Millionen Dollar ist dies mit einer der teuersten Filme aller Zeiten und effekttechnisch sieht man das "Infinity War" auch an mit größtenteils makellos umgesetzten Hintergründen, Partikeleffekten und Integrationen von bestimmten Charakteren miteinander. Dies ist besonders peinlich für "Justice League", das mit ähnlichem Budget sich bis auf die Knochen blamierte und kaum die Hälfte wert aussah. Eine der größten Errungenschaften dieses Streifens ist wohl die Erschaffung von Thanos als Charakter und als Bösewicht - wenn man bedenkt, dass er vorher eine kaum bemerkbare Bedrohung war, so erhebt man ihn hier zum heimlichen Protagonisten und bringt einem so vielleicht den bisher besten Marvel-Bösewicht, den es im Kino gab. Nicht, dass die ganzen Helden nicht total blass wären, aber neben Thanos wirken sie alle um einiges kleiner und dies kann man auch interpretieren, wie man möchte.


Wenn man "Infinity War" etwas vorwerfen kann, dann sind es neben kleineren Unebenheiten in Grafik und Humor die Erzählweise und das Ende (im größeren Kontext). Die Erzählweise ist aufgrund der zahlreichen Charaktere erwartbar szenenhaft und lässt keinen wirklichen Erzählfluss aufkommen; so ist dies kein wirklicher Film, sondern eher eine Anzahl von Ereignissen, die aufgrund des übergeordneten Themas miteinander verbunden sind, aber aufgrund ihrer teils widersprüchlicher Töne, Stile und Inhalte nicht wirklich zueinander passen wollen. Und zum Ende: Grundsätzlich hat Marvel hier glücklicherweise Mut und stellenweise sogar Konsequenz bewiesen, aber mit ihrem Geschäftsmodell laufen sie irgendwie auch Gefahr, diesem (wie bereits einigen vorherigen) Film deren Konsequenz zu nehmen (und wenn ich noch mehr sage, dann spoilere ich).

Fazit: Mehr Event als Film ist "Avengers: Infinity War" nur Marvel-Fans zu empfehlen. Diese können sich dann aber auch auf ein Event gefasst machen.
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