Mittwoch, 31. Juli 2013

Der MEGA-Artikel für den Jahresrest

Jaja, heute mal keine Kritik, sondern mal wieder ein Allgemein-Status-Blabla-Artikel.

Es gab ja vor ein paar Wochen eine Umfrage zum Thema "Was wollt ihr demnächst als Thema sehen" und ich bekam ein Unentschieden als Ergebnis. Nach kurzem Nachdenken und Überlegen, was ich so oder so vorhatte, hier der ungefähre Ablauf des Restjahres:

August: "Musical"-Monat, sprich ich schreibe über ein paar Film-Musicals, über die ich so oder so schreiben wollte. Und weil es immerhin einer der Gewinner der Umfrage war, kann ich das ja jetzt mit ruhigem Gewissen vorziehen. Erwartet diesbezüglich so ca. 10-15 Musicals, alt wie neu.

September: "Jackie Chan"-Monat und hier gilt das Gleiche wie beim "Musical"-Monat, muss also nicht allzu viel erklären. Natürlich werde ich auch in diesem Fall auf Abwechslung achten.

Oktober: Dieses Jahr kehre ich zurück zum Horror zurück und beleuchte 5 verschiedene große Horror-Franchises mit den 5 bekanntesten Serienmördern in der Filmgeschichte.

November: Der dritte Gewinner der Umfrage war "IMDB Bottom 100" und für euch tauche ich ein in die Tiefen des Mediums Film; ausgerechnet beim ungefähren 125-jährigem Jubiläum der bewegten Bilder. Egal welches Genre - ich versuche mindestens eines von jedem zu schaffen.

Dezember: Hier ist alles wie gehabt, nämlich dass ihr die Jahres-Rankings bekommt und vielleicht noch persönliche Worte zum Abschluss. Ich hoffe außerdem noch, dass ich vielleicht auch noch ein paar "Weihnachtsspecials" oder generelle Weihnachtsfilme schaffe.

Und wie immer gilt: Ihr müsst dabei in keinem dieser Monate auf reguläre Film-Kritken, Serien-Kritiken und all die anderen Beiträge verzichten.

Peace the fuck out,

Rudolf

P.S.: Das "MEGA" war einfach so zum Spaß.

Dienstag, 30. Juli 2013

Serien-Kritik: "Game of Thrones" Staffel 2

Story: Der Krieg zwischen den Lannisters und den Starks eskaliert und die anderen Häuser wittern ihre Chance auf die Krone. Währenddessen gibt es da auch noch Daenerys Targaryen, die eigenhändig eine Armee aufstellen will und die mysteriöse Bedrohung abseits der Mauer, die nur noch die Nachtwache aufhalten kann...

Lieblings-Charakter: Sorry Leute, aber Tyrion Lannister hat sich wohl nun auf Dauer als mein Lieblingscharakter dieser Serie und einer meiner Lieblingscharakter überhaupt manifestiert. Es ist mehr als beeindruckend, wie viel Peter Dinklage dieser Rolle gegeben hat und weiter gibt; er sorgt im Prinzip für die besten Szenen der Staffel/Serie und das ist ein sehr großzügiges Kompliment, wenn man den hohen Standard/Qualität der Serie beachtet.

Ungeliebter Charakter: Während ich bei Staffel 1 zumindest einen Charakter nicht so toll wie den Rest fand, ist dieser nun einer von denen, die wohl in der 3. eine ganz große Rolle spielen werden - zumindest wenn ich von zahlreichen Anspielungen innerhalb der Serie ausgehen darf.

Lieblings-Episode: Ich sehe jede Staffel als eine Gesamtwerk an, das man nicht in Episoden aufteilen sollte. Oder mit anderen Worten: Ich favorisiere keine einzelne Folge aus der Staffel heraus.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Im direkten Vergleich zur ersten Staffel scheint die zweite Staffel kein Stück schwächer zu sein, sondern den Ruf der Serie als eine der zurzeit besten weiter auszubauen mit einem komplexen dramaturgischen Aufbau und einer spannenden/epischen/herausragenden Exekution. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die dritte Staffel.

Wem zu empfehlen: Allen, die bereits die erste Staffel kennen ?


"Basic Instinct"

Herkunftsland: USA/Frankreich
Kinostart: 1992
Originalsprache: Englisch
Regisseur: Paul Verhoeven
Protagonist:  Nick Curran (Michael Douglas)
Story: Nick Curren ist Detective in San Fransisco und muss den kaltblütigen Mord aufklären, der mit einem Eispickel an dem ehemaligen Rockstar Johnny Boz verübt wurde als dieser Sex hatte. Die Freundin des Rockstars, eine Schriftstellerin, die rein zufällig einige Monate zuvor einen Roman veröffentlicht hatte, in dem sie genau das Mordszenario beschrieb, wird natürlich schnell verdächtigt. Durch die Ermittlungen ist Curren sich bald nicht mehr sicher, ob Catherine Tramell wirklich die Mörderin ist, für die seine Kollegen sie zweifelsfrei halten, und beginnt sogar eine Affäre mit der Verdächtigen.
Kritik: Der Film erregte Aufsehen wegen einiger erotischer Szenen. Nichtsdestotrotz wird der Erotikthriller teilweise für sein Drehbuch gelobt. Umstritten ist die Rolle Catherine Tramells unter anderem, weil und wie sie die Rolle einer bisexuellen Frau spielt. Andere Kritiker bewerten diesen Charakter als besonders gelungen, da sie aufgrund ihrer Darstellung hervorsteche. Viele homosexuelle Gruppierungen riefen in den USA zum Boykott des Skandalfilms auf und einige Kritiker bescheinigten dem Film ein "reaktionäres Weltbild". Dennoch wurde der Film ein kommerzieller Erfolg.
Fazit: Ich persönlich fühlte mich von dem Film anfangs angewiedert, bald gelangweilt, doch nach einer Weile gewann mich der Film dann doch und von da an würde ich fast sagen, wurde es mit jeder Szene besser. Ich konnte nach einer Weile wider Erwarten dem Film einiges abgewinnen und war bis zum Ende gespannt, wie sich alles aufklären würde. Das Ende fand ich dann besonders interessant, obwohl ich normalerweise offene Enden eher nicht bevorzuge. Kritik an einem reaktionären Weltbild finde ich persönlich etwas albern, da ich kaum glauben kann, dass irgendjemand sich sein Weltbild nach einem Film einrichtet. Doch selbst wenn man das einmal annimmt, so ist wohl jeder romantische Film, der ein reaktionäres Weltbild positiv propagiert, schlimmer als die relativ objektive Darstellung in diesem Erotikthriller, die man nur kritisch betrachten kann. Alles in allem kann ich den Film also guten gewissens als Thriller-Klassiker empfehlen, der sich graziös innerhalb der Grenzen des Genres bewegt und einen bis zum Ende fesselt.
Bewertung: 4/5

Montag, 29. Juli 2013

"Fliegende Liebende"

Story: Der Peninsula-Flug 2549 von Madrid nach Mexiko-City wird aufgrund einer technischen Störung und dem dann folgenden Mescalin mit Wein zu einem recht ausgelassenem und verrücktem Chaos...

Dies ist ein sehr seltsamer und ziemlich verrückter Film. Ich mein, die Beschreibung klingt doch schon wie der Anfang einer Stand-Up-Routine: Es treffen sich eine wahrsagende Jungfrau, eine einflussreiche Domina, ein seriöser Geschäftsmann, ein zwielichtiger Typ, drei schwule Stewards und ein bisexueller Kapitän in einem Flugzeug...nebenbei hat man noch eine Suizidgefährdete und das Paar Penélope Cruz/Antonio Banderas in der ersten Szene...WTF ?

Und ungefähr so könnte ich den ganzen Film an sich auch beschreiben, denn trotz der Absicht, eine seichte Komödie zu machen, hat Regisseur Almodóvar auch noch einen extrem unpassender Suizid-Subplot eingebaut und selbst die Gags können nicht alle zünden. Er selbst ist schwul, was vielleicht ein gutes Stück der schwulen Mitglieder des Flugzeugs erklärt, die meistens für die skurrilsten und teilweise vielleicht auch überzogen klischeehafte Momente sorgen. Es kann außerdem sein, dass man hier eine subtile Kritik an Spaniens Politik äußern wollte (die Economy Class wird prompt eingeschläfert und die in der Business Class vergnügen sich wie es ihnen beliebt), aber dieser Aspekt wird nie stärker beleuchtet als derbe Zoten und abstruse Ereignisse.

Fazit: Immer wenn "Fliegende Liebende" kurz davor zu sein scheint einen Hit zu landen, versäumt es mehr als jeden zweiten davon. Man kann hier nicht von einem kompletten Absturz sprechen, aber ob sich der Flug für zahlreiche Turbulenzen lohnt, muss man selbst entscheiden.




Sonntag, 28. Juli 2013

Serien-Kritik: "Boardwalk Empire" Staffel 1

Story: Atlantic City, 1920. Die Prohibition ist hier wie in anderen großen Städten auf dem Vormarsch und Stadtkämmerer Enoch Thompson will mit seinen Geschäftspartnern mit illegalem Alkohol richtig absahnen und muss nicht nur auf Konkurrenz aus New York und Chicago achten, sondern auch noch auf Bundesagenten...

Lieblings-Charakter: Bei allem Respekt gegenüber anderen Darstellern putzt Steve Buscemi als Enoch Thompson hier alles und jeden weg mit einer nie absolut durchsichtigen Person, die mit jedem neuen Geheimnis tausend andere zu haben scheint. Das Geniale an seiner Figur ist, dass es nicht nur erstklassig gespielt ist, sondern dass jede Handlung (egal wie willkürlich sie auch erscheinen mag) zu ihm passt.

Ungeliebter Charakter: Egal wie klein der Part, jeder hat seine eigene Dynamik und trägt zum Plot bei. Wie kann ich da einen Hass-Charakter haben ?

Lieblings-Episode: "Dem Ende nah", weil sie eine wirklich schockierende Wendung eines Charakters zeigt, die man so nicht erwartet hätte. Außerdem gibt diese eine Wendung diesem Charakter eine neue dunkle Seite und zeigt noch einmal, warum diese Serie nicht einfach nur schwarz-weiß ist.

Meine Meinung zur Serie: Ist es eine Überraschung, dass wegen der Beteiligung von Martin Scorcese und Terence Winter hieraus eine weitere Qualitätsserie entstanden ist, die unter HBO läuft ? Hier passen einfach alle Elemente zueinander: Das Setting, die Charaktere, die Dialoge, die Musik und man fühlt sich wirklich in diese Zeit zurück versetzt. Da die Serie auf einer Buchvorlage basiert, verwundert mich die extreme Vorliebe fürs Detail aber wenig (wir reden hier von HBO-Qualitätsstandards).

Wem zu empfehlen: Fans von Gangsterfilmen oder generell Leuten, die eine weitere Ausnahmeserie sehen wollen


Freitag, 26. Juli 2013

"Sharknado - Genug gesagt !"

Story: Spontante Hai-Tornados befallen die Menschen von Los Angeles...

Was muss ich noch hierzu sagen ? Massenhaft Haie, die in Tornados landen und von da an einfach auf die Erde fallen (und mal eben zufällig Menschen fressen). Selbstverständlich lasssen sich die fürchterlichen schauspielerischen Leistungen, billigen CGI-Effekte und so viel anderes dummes Zeug leicht beschreiben und kritisieren, aber erneut: Es ist ein TV-B-Film mit Haien in Tornados ! Dass das hier kein ernsthaftes Drama, Tierfilm oder AAA-Blockbuster ist, dürfte jedem normal denkendem Menschen klar sein und man sollte sich auf einen extrem dummen, billigen und - solange man drauf steht - spaßigen Film vorbereiten; besonders empfohlen wären hierbei Freunde und Alkohol, um den Genuss zu maximieren.

Fazit: Der Titel spricht eigentlich schon für sich. Wer sich für einen Film namens "Sharknado" entscheidet, weiß genau, was ihn erwartet und dieser Film macht seinem Namen alle Ehre und ist unterhaltsam von Anfang bis zum Ende. Solange man sich auf diese Art von Film einlässt.

Donnerstag, 25. Juli 2013

#5: Der Tod des Parodie-Films

Ist schon eine Weile her, seit ich einen solchen Artikel verfasst habe, also ist es mal wieder an der Zeit. Und weil ich schon länger etwas darüber schreiben wollte (und es dieses Jahr zu passen scheint wegen 2 Filmparodien, die als solche identifiziert sind), hier meine Gedanken dazu.

Parodien gab es schon so lange wie den Film selbst - sicherlich ist "Der große Diktator" eines der berühmtesten frühen Beispiele. Mel Brooks oder das Trio aus den Zucker-Brüdern zusammen mit Abrahams waren bsw. jeweils verantwortlich für Klassiker wie "Young Frankenstein", "Airplane", "Spaceballs", "Die nackte Kanone", "Hot Shots 1 & 2" - alles Filme, die entweder einen bestimmten Film oder ein Genre generell aufs Korn nahmen. Dies funktionierte, weil man sich die allermeiste Mühe machte, die jeweiligen Filme atmosphärentechnisch möglichst nah an die Originale zu bringen und mit gut geschriebenen Charakteren (und noch besser und fokussierter geschriebenen Gags) dem Zuschauer die jeweiligen Klischees der Originale aufzeigten, aber auch clever damit herum spielen konnten. Es gibt da ein gutes Beispiel in bei "Hot Shots", wo ein kleiner Kill-Counter eingeblendet wird in der Szene, in der Charlie Sheens Rambo-Charakter Massen von Gegnern niederschießt.

Das Problem zeigte sich wie so oft bei der Gier nach mehr profitablen Genre-Filmen und so kamen die Parodien immer schneller raus, sodass ihre Qualität rapide abzunehmen schien. Es ging immer mehr darum, den Film witziger aussehen zu lassen, als er wirklich ist, indem man möglichst viele Anspielungen reinpackte und den Charaktern und Gags immer weniger Zeit gab. Das Genre schien abzusterben...zumindest bis zum großen "Game-Changer" "Scary Movie". In diesem kleinen Film ging es nicht mehr nur um das Parodieren eines Films oder eines Genres, sondern einfach nur darum, möglichst viele aktuelle Anspielungen reinzupacken - was so einen Film relativ schnell datiert.

Wie es weiter ging, ist bekannt: "Scary Movie" wurde zu einem bahnbrechenden Kassenschlager und belebte das Genre neu - wohl eher zum schlechteren als zum besseren. Mit den weiteren "Scary Movie"-Fortsetzungen und vor allem mit einer der schlimmsten Film-Reihen überhaupt - den "Movie"-Filmen ("Date Movie", "Disaster Movie", "Epic Movie", usw.) entwickelte sich das Konzept des Parodiefilms selbst zu einem Witz: Man packe einfach nur so viel aktuelle und berühmte Anspielungen in den eigenen Film rein, wie es nur geht, denn niemand schert sich einen Dreck um Struktur oder Zusammenhang. Ernsthaft, ist es eine kluge Idee, die "Narnia"-Filme zu parodieren und dabei auch noch u.a. "Borat", "X-Men", "MTV Cribs" und "Superman Returns" reinzupacken ? Besonders wenn "Borat" an sich schon eine Komödie ist ?

Solange solche Filme immer noch Kasse machen, werden weitere folgen, denn es scheint dafür ein Publikum zu geben. Ein Publikum, dem extrem simple, kurze, zusammenhanglose Anspielungen, die oberflächlich, ekelhaft und offensichtlich sind, reichen. Was auf jeden Fall klar ist: Gute Parodie ist glücklicherweise noch im Internet vorhanden. Oder bei "South Park", denn sie und auch Leute wie "collegehumor" bsw. kennen ihr Ausgangsmaterial und wissen genau, an welchen Stellen man den Humor ansetzen kann und sollte. Und solange das Genre im Kino vor sich dahin vegetiert, werde ich es online genießen.

Mittwoch, 24. Juli 2013

"Kindsköpfe 2"

Story: Es gibt keine verdammte Story, weil Adam Sandler Gott ist und sich zu fein für eine gottverdammte Story.

Jeder der Beteiligten in diesem Film hat sich absolut keine Mühe gegeben. Warum sollte also ich ? Ihr wollt die Qualität des Films kennen ? Gleich zu Beginn wird Adam Sandler im Bett von einem Reh angepisst. Und von da an geht`s immer weiter abwärts.

Fazit: Neben "Movie 43" der schlechteste Film dieses Jahres und das Traurige: DAS hier hat "Pacific Rim" in den USA von Platz 1 abgehalten. Lasst euch das durch den Kopf gehen.

P.S. : Wenn ich weniger sauer bin, werde ich womögliche eine echte Kritik schreiben.

Serien-Kritik: "Community"

Story: Am Community College in Greendale treffen sich der Rechtsanwalt Jeff, die Ex-Anarchistin Britta, Film-Nerd Abed, ehemaliger Großindustrieller Pierce, Ex-Quarterback Troy, dessen ehemalige Schulkameradin Annie und die alleinerziehende Mutter Shirley durch einen Zufall zu einer Spanisch-Lerngruppe und trotz anfänglicher Schwierigkeiten wächst die unscheinbare Gruppe immer mehr zusammen...

Lieblings-Charakter: Jeff wegen seines unverschämten Großmauls oder ganz eindeutig Abed, der durch sein schier unendliches Wissen über das Medium Film unzählige Verweise zu Filmen und Serien bringt. Er ist so gut in der Materie drin, dass durch ihn die Serie herrlich selbstkritisch und selbstironisch sein kann - Abed sagt manchmal den "Plot" der Folge voraus und wird so fast schon zu einem inoffiziellem Hellseher. Trotz all seiner Seltsamheiten wird seine Figur nie verspottet wie in gewissen anderen Serien mit Nerds *ähem, ähem*. Das Brilliante an dem Ganzen ist, dass all diese Verweise in der jeweiligen Folge funktionieren und nie als purer Zufall daherkommen, plus: Abed macht vielleicht den besten Bale-Batman, den ich je gesehen habe, sogar besser als Bale selbst.

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: Ich habe keine, weil ich mich einfach nicht entscheiden kann. Ernsthaft, bei der Gag-Dichte, der Qualität der Anspielungen und der anarchischen Dynamik der Charaktere wird hier jeder seinen Liebling finden.

Meine Meinung zur Serie: Was Leute "TBBT" ankreiden, macht "Community" tausend Mal besser, frischer, origineller, einfallsreicher und rundum witziger, weil die Serie genau weiß, was und wen sie erreichen will, nämlich hauptsächlich Leute mit einer Vorliebe für Filme und Serien, aber ich bin mir auch sicher, dass sie auch dem Mainstream schmecken dürfte.

Wem zu empfehlen: Film- und Serien-Nerds.

Montag, 22. Juli 2013

"Only God Forgives"

Story: Julian betreibt mit seinem Bruder Billy einen Box-Klub in Bangkok, der als Tarnung für den dort stattfindenden Drogenhandel dient. Als Billy eine minderjährige Prostituierte vergewaltigt und ermordert, wird er persönlich umgelegt und der eigentliche Kopf des nun von Julian verwalteten Drogengeschäfts, seine und Billys Mutter Crystal, kommt persönlich nach Bangkok, um Rache an dem Killer zu nehmen...

Ich gebe es indirekt zu: Ich habe teilweise so etwas wie "Drive" erwartet, meinem Lieblingsfilm aus 2011 neben "The Artist" und der Trailer versprach eine ähnlich bestechendes visuelles Erlebnis mit viel Atmosphäre und Charaktertiefe. Nur, dass Nicholas Refn hiermit eine komplette 180 Grad-Drehung vollzogen hat und sich längst nicht mehr um solche Kleinigkeiten wie Story oder Charaktere oder Sinn hinter allem kümmert.

Ryan Gosling spielt eine nahezu perfekte Ziegelsteinmauer mit einem der starrsten Ausdrücke, die ich bisher in einem Film sah. Ich habe kein Problem mit zumeist stillen Charakteren (in "Drive" hat Gosling ja auch nicht allzu viel geredet), aber dann muss doch jeder Satz, gar jedes Wort von Bedeutung sein, etwas über den Charakter aussagen - und genau das tut es nicht. Wenn man aber einen komplett stummen Charakter erschaffen will (wie in "The Artist" z.B.), dann braucht es ausdrucksstarker Mimik und Gestik. Hier jedoch werden kaum Worte gewechselt und man verlässt sich größtenteils auf Aufnahmen und die "Action".

Extreme Gewalt in Filmen schockiert mich heutzutage nicht mehr so wie früher, aber das hier fühlte sich einfach nur unangenehm an. Nicht, weil es ins Konzept passen würde, sondern weil all die Folter und die Blut-Fontänen einfach nur "falsch" rüberkamen; es war Gewalt ohne Sinn und Zweck. Wobei ich auch gleichzeitig zur Story kommen darf: Diese entwickelt sich in einzeln zusammengeschnittenen, sehr langsamen und langatmigen, über-stilisierten Szenen im schmutzigen 80er Jahre-Stil, von denen jede für sich genommen cool aussieht und Lust auf mehr macht, aber zusammengenommen ist das einfach nur ein gefühlloses Etwas, das drauf bedacht ist, stets die richtige Kamera-Einstellung zu haben und die Substanz dem Stil zu opfern. Keiner der Charaktere (insbesondere nicht der Protagonist) scheinen eine Spur von Emotion zu haben, was mir persönlich etwas sauer aufstößt - es gibt einfach keine richtige Identifikationsfigur oder auch nur einen Versuch, diese zu erschaffen.

Fazit: "Only God Forgives" ist wie erwartet, rein visuell wunderschön anzusehen, fühlt sich ansonsten aber sehr leer und unverzeihlich an. Ich hörte dieser Film wäre interpretationsfähig, aber ich persönlich denke, dass all die verschiedenen Deutungen nur Versuche sind, diesem Film die Bedeutung zu geben, die er schmerzlich vermisst. Schade um Refn und schade um Gosling.

"The Bling Ring"

Story: Rebecca, Mark, Nicki, Chloe und Sam brechen in die Villen der Stars ein, um deren Hab und Gut zu stehlen, damit sie sich selbst wie echte Stars fühlen können. Doch nach einer Weile fliegt auf und "The Bling Ring" muss nun mit Konsequenzen rechnen...

Der neue Sofia Coppola-Film basiert auf echten Teenagern, die wegen ihrer Promibesessenheit und den daraus resultierenden Raubzügen ins Gefängnis landeten. Und bei all dem Potenzial, so einiges an Tiefe reinzubringen oder auch nur einen Hauch von Satire bleibt der Film extrem oberflächlich und repetitiv. Ja, das sind alles scheußliche Gören, die dringend psychologische Hilfe brauchen und sie rauben leere Promi-Villen aus...aber wie steht es mit einem Blick hinter die Party-Fassade ? Der Film ist schön gedreht, mit allen möglichen Verweisen auf unsere moderne, vernetzte Welt und er hat diese eine Schauspielerin namens Emma Watson; doch versäumt er es meiner Meinung nach, über die Monotonie hinauszugehen und tatsächlich etwas aus dem Konzept zu machen, welches teilweise sogar leicht glorifiziert wirkt.

Fazit: Es kann sein, dass aufgrund ihres eigenen "Promi-Status" Coppola etwas zögert, hier übermäßig kritisch gegenüber dem dargestellten/angestrebten Lifestyle zu sein, was aber auch so ziemlich mein größter Kritikpunkt ist neben einer sich einschleichenden Monotonie. Ansonsten ist der Film O.K.

Sonntag, 21. Juli 2013

"R.I.P.D."

Story: Der Polizist Nick Walker kommt bei seinem Tod in das "Rest-In-Peace-Department", wo er zusammen mit dem Oldtimer Roy Pulsipher arbeiten muss, um nicht nur die Straßen zu säubern, sondern auch noch Nicks Mörder zu finden...

Der Film basiert angeblich auf einem Comic, aber (und ich weiß nicht, ob die Vorlage es auch tut) es ist recht offensichtlich, dass dieser Film ein schamloser Abklatsch von "Men in Black" mit einem Schuss "Ghostbusters" ist. Denkt drüber nach: Ein junger Hitzkopf muss mit einem routinierten und älteren "Meister" ein dynamisches Duo bilden, wo selbstverständlich Tradition auf die Moderne aufeinandertreffen und die beiden nach vielen Streitereien ein Erstklasse-Team werden...auf dem Gebiet abseits der Normalität (Aliens --> Geister). Achja, und der Plan der Bösen (der nie erklärt wurde) ist es, im Prinzip die Hölle auf Erden auszulösen; Gozer wäre mächtig sauer.

Ryan Renolds zieht mal wieder seine Klugscheißer-Nummer ab und Jeff Bridges hat einfach nur Spaß dran, möglichst viel und oft zu übertreiben - und bleibt so der einzige unterhaltsame Aspekt des Films. So ziemlich alles andere ist entweder ein jämmerlicher und fruchtloser Versuch, "Men in Black" zu kopieren oder eben "Ghostbusters", aber "R.I.P.D." fehlt einfach der Charme der beiden Filme. Und ein zumindest ein charismatisches und funktionierendes Team, wenn schon alles andere leblos wirkt.

Fazit: Ernsthaft, guckt lieber "Men in Black" oder "Ghostbusters" und beerdigt diesen Film ruhig.

Samstag, 20. Juli 2013

"Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum"

Story: Theo will unbedingt ein richtiger Raser werden - nur ist er leider eine gewöhnliche Gartenschnecke. Das ändert sich, als er Distickstoffmonooxid im Getriebe eines Rennautos einatmet und von da an selbst eines wird und sich nun "Turbo" nennt...

"Turbo" ist bunt, grell und sieht allgemein gut genug aus, aber es bietet einen unglaublich blassen Protagonisten und auch die Restfiguren sind an sich nichts Besonderes. Insgesamt wirkt der Film wie ein bizarrer Mix zwischen "Ratatouille" und "Cars" auf "Fast & Furious" getrimmt: Am Anfang ist Theo ein Hardcore-Fan einer bestimmten Sache und verehrt einen menschlichen Profi in dem Gebiet (so wie Remy Koch Gusteau verehrt hat); er hat einen Bruder, der ihn vom Erreichen seines Traums abhalten will (so wie Emile Remy abhalten will). Nach dem Erhalten seiner Fähigkeit wird der Film zu "Cars": Ein kleiner Ort, der von niemandem besucht wird, setzt alles drauf, den "hausgemachten" Raser bei seinem großen Rennen zu unterstützen (so wie Radiator Springs Lightning McQueen unterstützt hat) und am Ende ist der Ort wieder groß/bekannt/whatever. Der Film bietet aber leider auch keine wirklichen Gags oder Tiefe, um der guten Konkurrenz "Die Monster Uni" und "Ich - Einfach unverbesserlich 2" irgendwas entgegen zu setzen.

Fazit: "Turbo" ist sehr kurzweilige Unterhaltung für (sehr) junge Zuschauer, wobei ich persönlich Familien raten würde, sich die viel interessantere und kompetenter gemachte Konkurrenz anzuschauen.

"Systemfehler - Wenn Inge tanzt"

Story: Die junge Punk-Rock-Band "Systemfehler" steht kurz vor ihrem großen Durchbruch und soll als Vorband für Madsen anfangen. Dummerweise bricht sich Gitarrist Joshua seine Hände und Sänger Max, Keyboarder Fabio und Drummer Lukas müssen nun unbedingt die talentierte Inge in ihre Band holen, um den Act zu retten - nur, dass sie ihren Hit "Wenn Inge tanzt" wegen ihr nicht mehr singen dürfen...

"Systemfehler" ist ein typischer Film der Gattung "deutsch" und zwar so sehr "deutsch", dass es fast schon schmerzt. Das allein fängt mit den Charakteren an, die für den Großteil herrlich einseitig sind, bis auf die Inge, die eine halbwegs nachvollziehbare Wendung macht und Max Onkel Herb, von dem ich mir gewünscht hätte, der Film würde sich lieber um ihn drehen (er stiehlt den Jungstars in jeder Szene locker die Show). Die eigentliche Band besteht aus einem drogenabhängigen Vollidioten, einem eifersüchtigen Arschloch, einem Kindskopf und einem arroganten Trottel - was für tolle Protagonisten, denen man nur alles Gute für die Dauer des Films wünschen kann ! 

Anschließend sind da noch die platten, albern-klischeehaften und auf "cool" erzwungene Dialoge, die nur von zugekifften Medien-Dozenten geschrieben werden konnten. Die Dramaturgie geht dabei nicht nur dadurch, sondern allein durch die 08/15-Struktur flöten: Welcher Zuschauer wird auch nur 1 Sekunde dran zweifeln, dass Max und Inge zusammenkommen oder "Systemfehler" doch noch einen tollen Gig am Ende haben werden ? Eben. Und wenn einfach mal jedes Element so wirkt, als ob es von Leuten gemacht wurde, die von Jugendlichen nur in Büchern gelesen haben, wo ist denn da die emotionale Bindung, Unterhaltung oder irgendwas anderes, was den Film sehenswert machen würde ?

Fazit: "Systemfehler - Wenn Inge tanzt" ist ein extrem seichter und leicht zu vergessender Film nach dem Schema "D".

Freitag, 19. Juli 2013

"Baader-Meinhof Komplex"

Herkunftsland:  Deutschland
Kinostart: 2008
Originalsprache: Deutsch
Regisseur: Uli Edel
Protagonist: Keine
Story: Der Kalte Krieg, der Imperialismus der USA, der Vietnam-Krieg, die agressive Politik Israels, all das und noch viel mehr treibt vor allem studentische Demonstranten auf die Barrikaden. Doch einigen reicht die Außerparlamentarische Opposition nicht und fordern Taten. Was mit dem Brandstiften in einem Kaufhof als Ausdruck der Kritik am Konsum begann, entwickelt sich zu der Terror-Organisation RAF, der Roten Armee Fraktion. Diese versucht, mit den Mitteln der Gewalt eine "Veränderung der politischen Verhältnisse" herbeizuführen.
Kritik: Die Kritik fiel in Deutschland vielfältig aus und auch in großem Umfang. So störten sich einige daran, dass der Film die Haltung des Verfassers des Sachbuches "Der Baader-Meinhof Komplex", Stefan Austs, übernehme. Insbesondere die Deutung, dass die 1. Generation der RAF noch ehrenwerte Motive gehabt hätte und die folgenden Generationen "Killerautomaten" seien, wurde kritisiert. Andere Stellen betonten, der Film nehme dem Thema die Emotion und fokussiere sich zu Recht auf die Taten statt auf die Täter. Spätestens an dieser Stelle wird deutlich, dass der Film dabei natürlich mit der gesellschaftlichen Gesamtdiskussion um die RAF zusammenhängt.
Fazit: Hätte ich diese Kritik vor 2 oder 3 Jahren geschrieben, wäre sie wohl anders ausgefallen. Ich wäre vermutlich stärker auf die Motive eingegangen, hätte mich positiv zur RAF geäußert und hätte einige ihrer "Aktionen" zu verteidigen versucht. Doch als ich den Film heute sah, empfand ich ganz anders als erwartet. Ich habe mich nicht in die Materie Baader-Meinhof Komplex eingelesen und kann den Film einzig anhand der eigenen Darstellung bewerten. Nach wie vor finde ich es ergreifend, etwas über diese Unruhen zu erfahren, darüber, wie die Behörden reagierte. Es ist meines Erachtens auch gut, dass der Film mit gewissen Kenntnissen über den Kalten Krieg verständlicher wird, aber auch ohne diese sich selbst erklärt. War ich vor Jahren ergriffen von dem Eifer dieser Leute, die (so in dieser Darstellung) etwas verändern wollte, so sehe ich heute die Kehrseite besonders deutlich. Mich stört nicht, dass sie Terror als Mittel in Erwägung ziehen; mich stört das pathetische Heroentum, das Wunschdenken, man würde die Welt retten. So zeigt der Film gerade anhand von Andreas Baader, dass auch ein Chauvinist und Macho zum Widerstand der RAF gehören kann. Aber sich eine Meinung über die Geschehnisse damals zu machen ist ja nur ein Grund, sich einen solchen Film anzusehen. Wer die Action vor historischem Hintergrund sucht, wird hier wohl kaum enttäuscht werden. Einzig, wer eine Handlung sucht, wird enttäuscht werden, ähnelt der Film in dieser Hinsicht doch eher einer Dokumentation über die RAF. So hat der Film auch keine wahren Protagonisten, auch wenn die Schilderung der Einzelschicksale von Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Bewertung: 4/5

"Bad Boys 2"

Herkunftsland:  USA
Kinostart: 2003
Originalsprache: Englisch
Regisseur: Michael Bay
Protagonist: Mike Lowrey (Will Smith)/ Marcus Burnett (Martin Lawrence)
Story: Mit der Aushebung eines Extacy-Rings betraut, machen sich die Detectives Lowrey und Burnett daran, dem Gangster-Boss Juan Tapia in Quere zu kommen. Aber nicht nur beruflich geht es turbulent zu, denn Marcus hat seinem Partner noch nicht gestanden, dass er um  Versetzung gebeten hat, und Mike ihm wiederum nicht, dass er mit dessen Schwester, Syd, ein Verhältnis hat. Als Tapia dann jedoch Marcus' Schwester, die als Undercover-Agentin der DEA in dessen Anwesen eingeschleust wurde, enttarnt und nach Kuba verschleppt wird, ziehen die beiden an einem Strang.
Kritik: Die Kritik fiel überwiegend negativ unter dem Hauptvorwurf, dass der Film pietätslos sei oder es ihm an Humanität mangele. Ich vermute, dass diese Kritik zum Beispiel auf diverse Leichen, die bei einer Verfolgungsjagd aus dem verfolgten Wagen rutschen und von den Action-Helden Smith und Lawrence überfahren werden, zurückzuführen ist. Dass dies jedoch eine Stufe sei, die das Mainstream-Kino bis dato (Stand 2003) nicht gesehen habe, wurde ebenfalls oft geäußert. Auch wird angemerkt, dass die "Story" nur zur Verbindung von Explosionen, wilden Verfolgungsjagden und Schießereien konzipiert sei und für sich genommen recht langweilig und einfallslos daherkäme.
Fazit: Ich fand den Film an für sich recht unterhaltsam und konnte mich nur wenig an den "geschmacklosen" Szenen stören. Es ist halt ein Action-Film. Und ein Action-Film entspricht selten der political correctness. Ich stimme zu, dass die Story an einigen Stellen, spätestens aber zum Ende hin recht vorhersehbar wirkte. Was dem Film auch zuschaffen machte, waren fehlende Charakterentwicklungen. Man knüpfte an an den ersten Teil, an die Charaktere, die man dort eingeführt hatte: Mike, der "Draufgänger", und Marcus, der "Spießer", um es ein wenig überspitzt auszudrücken. Doch wieso dieses Gespann nun nach  10 Jahren als Partner im Dienst nicht mehr funktionieren soll, wird unzureichend erklärt. Außerdem wirkt das komödiante Geplänkel der beiden, was in Bad Boys 1 noch witzig und unverbraucht wirkte, albern und überzogen. Nichtsdestotrotz ist der Film, gerade beim ersten Ansehen, ein Genuss, sofern man mit (guten) Action-Filmen etwas anfangen und dabei auf eine originelle  Story verzichten kann. Außerdem klingt die Homage an Bob Marley, wenn auch etwas übertrieben, an vielen  Stelle an. In diesem Sinne:
Bad boys, bad boys
Watcha gonna do, whatcha gonna do
when they come for you .

Bewertung: 3/5

Donnerstag, 18. Juli 2013

Serien-Kritik: "Homeland" Staffel 1

Story: CIA-Agentin Carrie Mathison bekommt einen Geheimtipp, dass ein gefangener amerikanischer Soldat umgedreht wurde - kurz bevor der seit 2003 vermisste Marine Nicholas Brody von einer Spezialeinheit befreit wird. Bei der Rückkehr in die USA wird dieser als ein Held gefeiert und nur Carrie kann ihr Misstrauen nicht ganz ablegen...

Lieblings-Charakter: Ich wähle Nicholas Brody und zwar einfach nur, weil er absolut undurchsichtig ist, trotz der Tatsache, dass man in dieser Staffel erfährt, warum er so ist, wie er ist. Dies liegt auch zum Großteil an der darstellerischen Leistung von Damien Lewis, der es einfach fertig bekommt, einen schweren und uneindeutigen Typen zu spielen; man wird sich im Verlauf der Staffel mehrmals mit seiner Meinung über ihn umentscheiden müssen. Claire Danes als Carrie ist aber auch auf keinen Fall zu verachten, da sie ebenfalls ein dunkles Geheimnis mit sich trägt, das sie besonders gegen Ende herausfordert.

Ungeliebter Charakter: Brodys Frau Jess, denn obwohl ich ihren Standpunkt bezüglich der Beziehung zu ihrem Mann sehe, so kann ich sie trotzdem am allerwenigsten verstehen. Vor allem, weil sie nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu ihren Kindern, Freunden, Behörden und ihrem Mann untreu ist.

Lieblings-Episode: "Issa". Entgegen der negativen Kritik zu dieser Serie (zu sehr Pro-USA) sehen wir hier die Motivation der Terroristen, das zu tun, was sie tun wollen und es geht sehr stark gegen die Ideologie der USA vor.

Meine Meinung zur Serie: Einmal wieder etwas eher Ungewöhnliches (ein kritischer Polit-Thriller) und vor allem Langsames; es kann dauern, bis man in der Serie drin ist und man muss darauf gefasst sein, viele Dialoge und Rückblenden zu bekommen (immerhin geht es hier erstmal darum, die Hintergründe der Charaktere zu beleuchten). Das Schauspiel reißt einen aber unmittelbar mit, solange man sich wirklich darauf einlassen möchte. Auf jeden Fall spannend, je weiter das Netz gesponnen wird.

Wem zu empfehlen: Politik und Spannung ? Zwei Sachen, die sich nicht so einfach vermischen lassen ? In dieser Serie schon.

Dienstag, 16. Juli 2013

"White House Down"

Story: John Cale bewirbt sich beim Secret Service im Weißen Haus und wird genau dann abgewiesen, als dieses von Terroristen angegriffen und übernommen wird. Nun liegt es an John, alle zu retten...

Wer jetzt einen "Stirb langsam"-Klon vermutet und einen "Geschwister"-Film von "Olympus Has Fallen"...der hat absolut recht. Fast alles, was ich zu "Olympus Has Fallen" gesagt habe, kann ich hier wiederholen: Schauspielerische Leistung geht in Ordnung (auch wenn es teilweise einen aus dem Film wirft, wenn Jamie Foxx einen auf Obama macht), Geschichte ist natürlich vorhersehbar, aber das hier ist vielleicht einige Spuren dümmer/lächerlicher, was aber auch auf seine Art und Weise genossen werden kann. Hier und da mal ne Punchline, der Präsident in Sportschuhen, ein Raketenwerfer in der Präsidenten-Limousine - dies und viel mehr ist einfach nur herrlich dämlich, wenn man sein Gehirn ausschalten mag. Und weil es ein Roland Emmerich-Film ist, knallt und scheppert es gewaltig (der Typ mag es wirklich, das Weiße Haus explodieren zu sehen, oder ?).

Fazit: Ist es dämlich ? Ja. Ist es unrealistisch ? Ja. Ist es überzogen patriotisch und vorhersehbar ? Ja. Aber wenn man so etwas genießen kann, dann wird man eine gute Zeit mit "White House Down" haben, selbst wenn es theoretisch fast schon ein B-Actionfilm sein würde in den 80ern/90ern.

Montag, 15. Juli 2013

"Pacific Rim"

Story: In der nahen Zukunft wird die Menschheit von den Kaijus (Alien-Monster) aus der Dimensionsspalte des Pazifischen Ozeans bedroht und pumpt all ihre Ressourcen in riesige Kampfroboter (Jaeger), die die Monster bekämpfen sollen, die immer größer rauskommen...

Man könnte Guillermo del Toro nicht genug danken, schließlich hat er diesmal wirklich einige wunderbare Sachen geschafft: Einerseits den ersten guten Blockbuster des Jahres gemacht und andererseits dem Roboter-/Monster-Genre etwas Würde zurückgegeben, die von Michael Bay mit der "Transformers"-Reihe gnadenlos zertrampelt wurde. Und die Vorteile von "Pacific Rim" lassen sich relativ einfach aufzählen; damit es einfacher fällt, werde ich es direkt mit der "Transformers"-Reihe vergleichen:

1. Keine dummen/nervigen/peinlichen Menschen, denen man den Tod wünschen würde. Anders als in "Transformers" gibt es hier nicht eines der schlimmsten Elternpaare in der Geschichte des Films, sondern echte Charaktere, die sich auch wie Menschen verhalten und nicht wie bloße Stereotype. Die "Piloten" der Jaeger sind darauf angewiesen, miteinander zu harmonieren, denn sonst lässt sich der Riesenroboter nicht steuern. Und bei "Transformers" sind Menschen nichts weiter, als Michael Bays rassistische, homophobe, sexistische und krankhaft patriotische Ansichten zu vertreten. Wer also nach einer Megan Fox sucht...sucht bei Google, dort gibt es sie auch nackt.

2. Die Action sieht nicht einfach nur brilliant animiert, sondern auch ansehnlich gefilmt aus. Zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich mitten in einem Kampf verloren und behielt stets den Überblick. Und es gibt keine Roboter-Hoden.

3. Die Roboter-Designs sind ausgesprochen toll und diese bewegen sich auch wie es solche Riesenroboter tun würden. Ein Problem mit den "Transformers"-Robotern ist, dass sie zu agil sind. Klar sind sie eine Alien-Rasse und müssen nicht unbedingt "unseren erdlichen Konventionen" obliegen, aber es sieht meistens nur billig aus, wenn sich zwei große Roboter so transformieren/bewegen können, dass sie auch in den engsten Gassen gut unterwegs wären. Hier sind die Roboter schwerfällig, etwas langsam und man merkt, wie sich jeder Mechanismus bewegt - so stelle ich mir persönlich Riesenroboter vor.

4. Guillermo del Toro hat im Prinzip ein eigenes Universum erschaffen, dass auch nach Filmende so viele öffene Türen hinterlässt, so dass man sich darin auch noch nicht nur in Fortsetzungen, sondern auch in Spin-Offs austoben könnte. Bei Bay sah es eher so aus, als ob er die allerniedrigsten Instinkte ansprechen wollte. "Pacific Rim" ist bei weitem kein Shakespeare-Sonnet, aber es hat es auch nicht nötig, für den breiten Massengeschmack extra tief zu sinken.

5. Es macht Spaß ! Mag zwar komisch klingen, aber hier gibt es tatsächlich nicht nur die magische Balance zwischen Charakterentwicklung und (gut gefilmter) Action, aber das Ganze hat auch noch das Flair eines Cartoons aus den Kindertagen - wenn hieraus mehrfache Spielzeug-Roboter rauskommen, dann werden sie hoffentlich ein Hit. Bei Bay durfte man dagegen ständig genervt sein von Menschen, die einem nicht nur egal waren, sondern die man auch am liebsten sterben lassen würde; wenn man bei den Transformern ankam, gab es bis auf Optimus Prime und vielleicht noch Bumblebee keinen anderen, der auch nur eine Spur von Persönlichkeit oder Interesse versprühen würde.

Fazit: "Pacific Rim" bringt den Spaß zurück in den Blockbuster und lässt vielleicht sogar das Roboter-/Monster-Genre neu aufleben. Bei all der Action und Roboter-Stahl vergisst der Film nie, dass es auch auf die Herzen hinter dem Brust-Panzer ankommt.

Freitag, 12. Juli 2013

"Das ist das Ende"

Story: Die Apokalypse beginnt genau dann, wenn alle möglichen Stars wie Jonah Hill, Michael Cera, Emma Watson, Seth Rogen und viele andere eine Mega-Party bei James Franco feiern und eine sechsköpfige Gruppe muss nun miteinander und mit einem ungebetenen Gast zurechtkommen...

Die Idee, Schauspieler sich selbst spielen zu lassen (zumindest überzogen) kann gut und schlecht umgesetzt werden und was "Movie 43" nicht gelang, das schafft "Das ist das Ende" nahezu mit links. Es mag vielleicht auch daran liegen, dass der Großteil der Truppe aus Comedians besteht, die ihren "Stil" durchziehen können/dürfen. Dafür, dass hier oft Penis- und Sex-Witze vorkommen, ist die Gag-Erfolgsrate erstaunlich hoch, denn dieser Cast verkauft nahezu jeden dieser Witze, als würden sie das schon ewig machen.

Stellt euch im Prinzip einen Film vor, wo all diese großen Stars sich im Prinzip selbst und gegenseitig verarschen, dabei auch noch zusammen sogar die gemeinsamen und verschiedenen Filme parodieren/ansprechen und das bei der Apokalypse. Nicht zu vergessen sind zahlreiche Gast-Auftritte, die mal kurz und unauffällig, mal kurz und zum Schreien komisch (Michael Cera) und mal sogar etwas länger und nicht minder amüsant (Emma Watson). Mancher würde das Ende und generell das "Thema" um den Film herum kritisieren, aber ich persönlich finde es gar nicht so schlimm, weil sie sich schlussendlich auch darüber lustig machen.

Fazit: "Das ist das Ende" ist wie eine toller Abend unter all den ganzen Stars, die einander Insider-Witze erzählen und ihre Zuschauer gerne am Spaß teilhaben lassen, anstatt diese auszugrenzen. Und wo sonst würde man so einfach einen Satan-Penis sehen ?

"Ich - Einfach unverbesserlich 2"

Story: Gru hat sich vom Superschurken-Dasein verabschiedet und gibt nun den liebevollen Vater und Marmeladenverkäufer, zumindest bis er durch Agentin Lucy zur Anti-Verbrecher-Liga verschleppt wird, um einen neuen Superschurken zu stoppen. So sind Gru und Lucy zur Zusammenarbeit gezwungen, was sich auf vielerlei Art schwer gestaltet...

Ich bin damit wahrscheinlich in der totalen Minderheit, aber ich mochte den ersten Teil eben nicht wegen den Minions, sondern weil es ein berührender, "kleiner", origineller Animationsfilm war, dessen menschliche Charaktere im Fokus waren. Die Fortsetzung geht hier einen eindeutig anderen Weg, nämlich mehr Action statt Herz.

Obwohl wir hier gleich 2 Liebesgeschichten haben (einmal zwischen Gru und Lucy und einmal zwischen Margot und dem Sohn des Bösewichts; fünf Mal dürft ihr raten, welche davon am Ende relativ abrupt endet), kann nie wirklich das Gefühl von Romantik aufkommen - denn erstens muss die Geschichte durch Action vorankommen und zweitens wird der Minion-Teil expandiert; gütigerweise ist dieser am Ende nicht zu groß, als dass diese den Film übernehmen. Ich finde Slapstick hin und wieder ganz lustig, aber meiner Meinung nach darf man den Film damit auch nicht überfüttern, denn ansonsten werden die eigentlich wichtigen Charaktere irrelevant und dieser Film bewegt sich langsam in eben diese Richtung.

Von den 3 Mädchen (mit einer halben Ausnahme von Margot) sieht man so gut wie nichts mehr, Grus Charakter wird nur bedingt weitergebracht und Lucy kann einem mit ihrer schrillen Art teilweise wirklich auf die Nerven gehen. Ich weiß, dass man hier auch Kinder bedienen muss, aber auch diese verdienen mehr als einfach nur hyperaktive und hektische Charaktere. Und die Minions...sind wie schon gesagt stellenweise durchaus unterhaltsam und zum Schmunzeln, aber ich finde, dass man ihren Anteil zugunsten einer besseren Geschichte hätte runterschrauben sollen. Wen aber nur die gelben Gehilfen interessieren, der wird es bestimmt auch schon wissen: Ja, es wird nächstes Jahr ein Spin-Off zu ihnen geben.

Fazit: Durchweg unterhaltsam, öfters witzig und dennoch erreicht die Fortsetzung nicht ganz die Klasse des Originals.

"Babylon A.D."

Herkunftsland: USA/Frankreich
Kinostart: 2008
Originalsprache: Englisch
Regisseur: Mathieu Kassovitz
Protagonist: Toorop (Vin Diesel)
Story: Als Söldner schlägt sich Toorop im dystopischen Osteuropa tagtäglich gerade so durch. Da er ein anderes Leben führen möchte, nimmt er den Auftrag an, als Schleuser ein Mädchen nach Amerika zu schaffen. Im Gegenzug würde er Geld und eine neue Identität erhalten. Als er das Mächen und dessen Aufpasserin, Schwester Rebecca, an einem Kloster aufliest, ahnt er noch nicht, dass er sich mit diesem Auftrag zwischen die Front einer Sekte und ihrer erklärten Gegner begeben würde.
Kritik: Es ist interessant, dass die Kritiken von "A poorly constructed, derivative sci-fi stinker with a weak script and poor action sequences" bei Rotten Tomatoes bis zum Fazit Cinemas reicht, das so ausfällt: "Lakonisch erzählte Action-Apokalypse mit rabenschwarzem Humor und Glatzkopf Vin Diesel in Top-Form." Daher verzichte ich einfach mal darauf, gemeinsame Kritikpunkte zu suchen, und gehe direkt zu meiner Kritik über.
Fazit: Ich habe mich während der ersten Hälfte des Films die ganze Zeit gefragt, warum er so weit in die Zukunft versetzt wurde ("der Sibirische Tiger ist seit 2017 ausgestorben"). Abgesehen von faltbaren Karten, die ein Touchdisplay hatten und einigen weiteren Spielereien dieser Art wiesen weder die Bewaffnung von Söldner Toorop noch das Szenenbild darauf hin. Erst in der zweiten Hälfte, wenn genetic engineering  und Klonen eine Rolle spielen, macht es mehr Sinn. Dennoch entwickelt der Film kaum Atmosphäre, die futuristisch anmutet. Die Handlung hat ähnliche Probleme, kommt sie doch auch erst sehr zögerlich zum Tragen und erhält ihre Pointe erst in der zweiten Hälfte. Das Ende zumindest in dieser Fassung - laut Wikipedia gibt es verschiedene Versionen - enttäuscht dann leider noch einmal, da es den Zuschauer mit vielen offenen Fragen zurücklässt. Meiner Meinung nach absolutes Mittelmaß, also durchaus sehenswert, aber kein wirkliches Muss.
Bewertung: 3/5

"Avatar. Aufbruch nach Pandora"

Herkunftsland: USA
Kinostart: 2009
Originalsprache: Englisch
Regisseur: James Cameron
Protagonist: Jack Sully (Sam Worthington)
Story: Nachdem ein Wissenschaftler, der an einem Projekt auf einem fremden Planeten mitarbeiten soll, verstirbt, wird dessen Zwillingsbruder die Teilnahme angeboten. Dieser war jedoch Marine und mit dem Arbeitsfeld seines Bruders völlig unvertraut. Bei seinem Eintreffen auf der fremden Welt, Pandora, vertraut er daher auch eher dem dortigen Söldnerführer statt den Wissenschaftlern. Mit dem Beginn seiner Arbeit, bei der er wortwörtlich in die Haut des Volkes schlüpft, das auf Pandora lebt, wächst jedoch sein Verständnis für die Wissenschaftler. Er beginnt, die Sichtweise der Aliens mehr und mehr zu übernehmen.
Kritik: Nahezu jede Kritik betonte die faszinierende Welt, die James Cameron mit Pandora schuf. Doch vielfach wird dem Film vorgeworfen, neben seiner Optik kaum andere Reize zu haben. Die Charaktere seien sehr stereotyp, die Dialoge bestünden aus ebenso klischeehaften, leeren Phrasen und die Handlung sei eine dreiste Kopie von "Pocahontas" oder "Der mit dem Wolf tanzt". Die Kernaussage vieler Kritiken war also, dass der Film technisch brilliere, aber inhaltlich wenig biete. Später kamen dann auch noch heftigste Kritiken an der Vermarktung von Avatar dazu, da der Film mehrfach in verschiedenen Fassungen im Kino lief und ebenso oft neue DVD- bzw. BluRay-Versionen erschienen
Fazit: Ich habe sehr lange gebraucht, um den Kritikpunkt der kopierten Story zu akzeptieren, denn für mein Empfinden ist es durchaus in Ordnung eine Story erneut zu interpretieren, wenn die Botschaft dahinter noch immer nicht verstanden ist. Inzwischen bin ich jedoch der Meinung, dass das gar nicht der Punkt ist, der so oft kritisiert wurde. Es geht, so meine Vermutung, viel eher darum, wie wenig eigene Ideen in das Drehbuch eingearbeitet wurden. Allerdings ist zum Beispiel die Rede, die Sully in seinem Alien-Körper hält, durchaus eindrucksvoll und gleicht damit die teilweise schwachen Dialoge aus. Aber das Herausragende sind wohl tatsächlich die optischen Effekte, mit denen gespielt wird. Es ist eine Revolution der Special Effects, die ich mit der vergleichen würde, die die ursprünglichen 3 Star Wars-Filme hatten.
Bewertung: 4/5

Donnerstag, 11. Juli 2013

"Taffe Mädels"

Story: Sarah Ashburn ist der FBI-Agent Nr. 1 in New York und wird aufgrund hoher Unbeliebtheit nach Boston versetzt, wo sie beim Ermitteln eines neuen Falls auf ihr genaues Gegenteil Shannon Mullins trifft und die beiden trotz aller Differenzen zusammenarbeiten müssen...

Wenn ich ehrlich sein kann: Die gute Chemie zwischen Bullock und McCarthy und vor allem die Letztere retten den Film, weil das Drehbuch zwar durchaus einige witzige Momente bietet, aber nicht genug, um den Film konstant witzig zu halten - insbesondere, wenn man andere "buddy cop comedies" wie "Hot Fuzz" oder "Lethal Weapon" kennt. Jede Charakter- und Plotentwicklung lässt sich hervorragend vorhersagen, weswegen "Taffe Mädels" auf jeden Fall entweder mehr Wendungen/Neuerungen, bzw. mehr zündende Gags gebraucht hätte. Mit Melissa McCarthy ist es zwar deutlich einfacher, spontane Obszönitäten witzig zu gestalten und Sandra Bullock spielt da eigentlich die echte zweite Geige, weil sie zwar auch komisch sein kann, es aber hier bei weitem nicht so sehr wie ihre Partnerin ist.

Fazit: Es tut mir leid für die kurze Kritik, aber eigentlich ist das hier nur eine überdurchschnittliche mit einer handvoll guten Gags, einem tollen Paar und dem Potenzial für eine großartige Komödie, falls die Fortsetzung kommt. An sich aber ist "Taffe Mädels" leider viel zu lange viel zu 08/15 und austauschbar.

Dienstag, 9. Juli 2013

Serien-Kritik: "American Horror Story" Staffel 1

Story: Die Familie Harmon zieht aus Boston in ein altes Haus in Los Angeles, um einen Neustart nach der kürzlichen Affäre des Familienvaters Ben zu wagen. Nur ahnen sie nicht, dass neben dem Fluch auf ihrem Haus sie auch noch von mehreren höchst seltsamen Leuten umgeben sind...

Lieblings-Charakter: So ziemlich jeder, dem diese Staffel die Möglichkeit gab, alle möglichen Facetten zu zeigen. Wenn ich bsw. Ben nehme: Das Haus liebt es, mit dem Verstand der Bewohner zu spielen und er ist gezwungen, sich seiner Schuld mehrmals zu stellen und seine eigentlich "gute" Moral öfters zu testen - es ist spannend, dem schleichenden Wahnsinn aller möglichen Charaktere mitzuerleben und je mehr das Haus einem übel mitspielt, desto besser scheint der Charakter am Ende zu sein. Und ich habe noch gar nicht die Interaktion zwischen den verschiedenen Leuten erwähnt...

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: "Rubber Man" (ja, damit ist der Typ in Latex gemeint), denn diese Episode bildet einen höchst spannenden und schockierenden Wendepunkt in dieser Staffel, wo wir vor allem erfahren, wer im Latex-Kostüm steckt und welche Konsequenzen das hat.

Meine Meinung zur Serie: Heilige Scheiße, wir haben es hier doch tatsächlich mit echtem Horror zu tun ! Ja, es gibt hier auch durchaus Gore- und Splatter-Effekte, aber der Fokus liegt dankbarerweise auf der düsteren Atmosphäre, die mit jeder kleinen Entwicklung nur schlimmer zu werden scheint - seid bereit für ein paar "WTF"-Momente. Als Horror-Fan könnte ich kaum glücklicher sein.

Wem zu empfehlen: Wer kein schwaches Herz hat und eine Schwäche für einen gesunden Mix verschiedener Horror-Elemente, dem rate ich, einen Blick auf diese Serie zu werfen. Wobei: Wer alte Häuser nicht mag, keine Sorge: Die 2. Staffel spielt in einem Irrenhaus ;)

Montag, 8. Juli 2013

"Lone Ranger"

Story: Als im Wilden Westen der Shurke Butch Candish 8 Ranger kalt macht, überlebt der bei ihnen anwesende Anwalt Reid, der vom Indianer Tonto wieder geheilt wird. Zusammen mit ihm und dem Pferd Silver macht Reid sich nun als Lone Ranger dran, Candish auszuschalten...

Zuallererst ist der Film 2,5 Stunden lang - warum ? Nein, ernsthaft: Warum ? Die Geschichte ist viel zu dünn, um "auf einen so langen Brotstück gestrichen zu werden". Im Prinzip wird der Film nur durch die pure Ikompetenz des Rangers verlängert, denn dieser bekommt wie Tonto mehrere Chancen, den Bösewicht umzubringen, ist aber im Gegensatz zum Indianer zu dumm/unfähig, dies zu schaffen. Auch das Verhältnis zwischen dem Ranger und Tonto ist seltsam, denn als krassen Gegensatz zu einigen recht fragwürdigen Sachen für einen Film für die ganze Familie (z.B. gefressene Herzen) versucht man die typische "buddy comedy"-Routine durchzuziehen, aber die beiden kommen einfach nicht so gut miteinander zurecht, weil unser Held ein kompletter Idiot ist (und er ist Anwalt !) und sein Sidekick ist halb-ernst und halb-Clown (ich sehe teilweise Jack Sparrow in Tonto, aber Tonto fehlt die Selbstironie und der Charme). Wegen Depp liegt der Fokus in der Geschichte auf Tonto, weil wir dessen Lebensgeschichte erfahren und der Ranger größtenteils blass bleibt.

Nebenbei sind da noch viele viel zu ausgedehnte Actionsequenzen, ständig wechselnder Ton zwischen "vermutlich amüsant" und "unangenehm" und gewisse Szenen, die nicht wirklich passend für so einen Film sind, besonders nicht für Kinder. Keine Ahnung, was sich Disney dabei gedacht hat.

Fazit: Überlänge, schwache Story und die aufgeblähte Action als Kompensation für gute Charaktere; lediglich William Fichtner als der Bösewicht ist das einzig gute an diesem Film. Ansonsten ist "Lone Ranger" ein weiterer 2013er Blockbuster, den man als Totalausfall abstempeln kann.



Sonntag, 7. Juli 2013

Serien-Kritik: "Apartment 23"

Story: Kleinstädtlerin June zieht für ihren neuen Job nach New York und bekommt mit It-Girl Chloe als Mitbewohnerin und mehrere Probleme gleich mit dazu...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charaker: Chloe. Ernsthaft, so etwas stellt man sich unter einer "bitch" vor und ich kann die Motivation und den Humor hinter so einem Charaker nicht verstehen. In wirklich jeder Folge zerstört Chloe aus eigenwilligen Zwecken das Leben anderer...dabei gibt es aber keinen Witz oder Ähnliches dahinter, das ist nicht Cartman aus "South Park". Es ist einfach nur miserabel und ich habe nie aufgehört zu denken, warum June oder jeder andere vernünftig denkende Mensch mit ihr befreundet sein will.

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zur Serie: Wird ziemlich kurz ausfallen. Ich weiß, dass ich nicht zur Zuschauerschaft gehöre, also kann ich unmöglich all die Mädchen-/Frauen-Sachen verstehen. Aber einfach nur vom Standpunkt eines Menschen: Was ist unterhaltsam daran, einer nervigen, unhöflichen, narzissistischen und unendlich blöden Person beim "rumbitchen" zuzusehen ? Um noch einmal auf Cartman zurückzukommen: Das war wenigstens ein Charakter, der eindeutig besser und interessanter geschrieben war, weswegen er auch der König der Arschlöcher ist. Hier ist es einfach nur "gemein sein, nur um gemein zu sein". Kann sein, dass man hier eine Parodie auf Paris Hilton erschaffen wollte, aber dafür sind die Macher schon einige Jahre zu spät dran.

Wem zu empfehlen: Wer auf Gossip-Zeug steht...vielleicht solchen Leuten ? Wie bei so vielen anderen Sitcoms kann ich hier die magische Anziehungskraft nicht verstehen, aber ich gehöre auch nicht zum Zielpublikum, also liegt es vielleicht nur an meiner Sexualität. Oder es liegt wirklich an der Serie.

Freitag, 5. Juli 2013

"Seelen"

Story: Die außerirdischen "Seelen" (ja, so heißt die Alien-Rasse) haben die Erde erobert und die letzten Menschen sind kurz davor, von diesen Organismen übernommen zu werden. Melanie ist einer dieser letzten Menschen, die von den Seelen gefangen genommen und "Wanderer" eingepflanzt bekommt - aber anders als gedacht bleibt Melanie im Unterbewusstsein hängen und bringt ihren Körper sowie deren Gast zu den restlichen Menschen, die ihrerseits mit der komischen Situation klar kommen müssen, während eine Sucherin Wanderer auf den Fersen klebt...

Wie bei Meyer zu erwarten ist das hier wieder eine Franchise, die gezielt auf prä-pubertäre Mädchen schielt und genau gegen das Genre geht, das es eigentlich vertreten sollte: Es wurde buchstäblich als "Sci-Fi für Leute, die kein Sci-Fi mögen" beworben und dies sagt schon alles aus über die Macher des Films und vor allem über die Marketing-Leute, für die das hier kaum etwas anderes ist, als ein weiteres "Twilight"-Etwas. Im Prinzip also nichts, was künstlerisch einen Wert haben kann/sollte.

Der Film an sich übernimmt im Prinzip die Schwächen der Vorlage: Mal wieder ist die Idee an sich gar nicht mal so schlecht, aber die Umsetzung mit eindimensionalen Charakteren, platten und lachhaften Dialogen, seichter Schauspielkunst und Genre-Ideen, die entweder ins Absurde verkehrt oder verschwendet werden. Die meisten "Lacher" werden wohl wieder von der total klischeehaft ekelhaft/widerlichen Dreiecksromanze kommen, auch wenn "Seelen" hierbei leider bei weitem nicht so eine Goldgrube ist wie "Twilight" - "Seelen" wird ja eine Trilogie, also darf man ja noch "hoffen".

Fazit: Eine weitere Genre-Bastardisierung im "Meyer-Stil", aber eines muss man "Seelen" lassen: Saoirse Ronan ist eine bessere Protagonistin und Schauspielerin als Kirsten Stewart.

Donnerstag, 4. Juli 2013

"Assault on Wall Street"

Story: Jims Freundin Rosie hat ihren Krebs gerade erst überwunden und beide wollen demnächst auch noch ein Kind haben - bis die Finanzkrise kommt und Jims Job, Haus und auch Rosie nimmt. Blind vor Wut schwört er Rache an den Bänkern der Wall Street, die er für alles verantwortlich macht...

Eins muss man Uwe Boll schon lassen: Dafür, dass er es noch immer schafft, uns mit seinem "Genie" zu "beglücken", kommt er auch öfters entweder reichlich zu spät, versteht selber nicht, wovon er da redet oder gleich beides wie hier, denn die Finanzkrise ist schon ein Weilchen her und erst 2013 damit zu kommen ist ziemlich schwach...noch schwächer ist man allerdings erst dann, wenn man unglaublich indifferenziert mit dem Thema umgeht - ja, hier schlägt der "kleine Mann" zurück und zeigt es den "Wichsern" da oben so richtig; juhu. Wenn Dominic Purcell auch mal anders als eine Marmorwand schauspielern könnte, die Action besser inszeniert hätte und man die ganze Sache generell mit einer frischen Idee angegangen wäre, dann wäre aus diesem Film vielleicht etwas geworden. Ist es aber nicht.

Fazit: Von allen möglichen Filmen dieses Jahres hat Boll hier wohl die Waage zwischen Erwartung und Ausführung wohl am konstantesten gehalten, was bei der Qualität des Films nicht viel sagt.

"Der letzte Exorzismus 2"

Story: Nell hat den letzten Exorzismus überlebt und versucht, in einem Frauenhaus langsam zur Normalität zurückzukommen, aber der Dämon Abalam lässt sich nicht so einfach vertreiben...

Ich muss ehrlich zugeben, den Vorgänger nicht gesehen zu haben, weil diese "Exorzisten"-Filme nicht wirklich meins sind, jedenfalls nicht der Typ Horrorfilm, den ich mir gerne anschauen würde (würde es wohl immer mit DEM Exorzisten-Film vergleichen, was ja auch unfair ist). Egal wie gut der Vorgänger war, eine Fortsetzung muss sich unabhängig davon bewähren können - und als eigenständiger Film ist "Der letzte Exorzismus 2" ein langweiliger und vorhersehbarer Horrorfilm, der auch gar nicht so sehr auf Horror setzt (?).

Die Idee, einem Horrorfilm auch mal Zeit zu geben, Atmosphäre aufzubauen und einen sich um den Protagonisten Sorgen zu machen, ist gut - anders interessiert einen ja auch nicht, was mit eben diesem Charakter passiert, aber dieser Film hat es und vor allem sich selbst zu ernst genommen. Wenn man bei dem Horror-Anteil ankommt, dann ist dieser zahm, vorhersehbar und nicht schockierend, sondern eher lahm, langweilig und einschläfernd. Sogar Ashley Bell kann als Protagonistin Nell da nichts rausreißen.

Fazit: Ein weiterer unnötiger, nicht gruseliger und an sich wertloser Horrorfilm, der weder was als Genrefilm noch als Film an sich bringen kann, um zu unterhalten.

Dienstag, 2. Juli 2013

"V/H/S 2"

Story: Es gibt wieder 5 Episoden, die alle untereinander verknüpft sind und ja, um den Spaß nicht zu mindern, werde ich nicht einmal den Inhalt dieser Episoden erwähnen, könnte einiges vom Horror nehmen...

Zurückblickend auf den ersten Teil war ich vermutlich etwas zu hart, denn "V/H/S" traute sich alleine mit seiner Form, eine Ansammlung von Horrorgeschichten unter einer von ihnen zu vereinen, ganz schön viel in der Zeit von zahllosen Remakes, Reboots und Found Footage-Müll. Die Fortsetzung setzt genau da an und wirkt in einer gewissen Weise "polierter" - es ist zumindest für mich besonders hier schwer zu glauben, dass all die Aufnahmen so sauber auf einer VHS-Kassette aussehen würden, aber der Look ist das kleinste Problem. Während im Vorgänger Diversität dominierte, sind hier mindestens 3 der 5 Geschichten logisch miteinander verbunden - was diese zwar so gesehen stärker, besser und effektiver macht, aber dafür die anderen beiden nicht so sehr. Insgesamt ist es aber ein Schluck frischer Luft für das Genre und wenn die verschiedenen Regisseure so weiter machen, könnte aus "V/H/S" eine nette Franchise mit zahlreichen Ideen werden.

Fazit: 4 feine Geschichten, die in einer schönen fünften verpackt sind ? Da würde ich jedem Horror-Fan raten, sich diese Anthologie anzusehen. Auf Blut, Innereien und atmosphärischen Horror sollte man aber schon gefasst sein...

Jetzt auch mit Umfragen

Hey Leuts,

um den Blog leserfreundlicher zu machen gibt es jetzt immer eine wöchentliche Umfrage zu diesem oder jenem; die erste handelt von der Serie, die IHR hier kritisiert haben wollt. Nebenbei gibt es voraussichtlich Ende Juli noch eine weitere Überraschung hier im Blog.

Peace the fuck out,

Rudolf

"Australia"

Herkunftsland: Australien
Entstehungsjahr: 2008
Originalsprache: Englisch
Regisseur:  Baz Luhrmann
Protagonist: Nullah (Brandon Walters)
Story: Der kleine Nullah hat kein leichtes Leben. Als Sohn einer Aborigini und eines Weißen muss er sich vor verstecken, wenn die Polizei auf der australischen Ranch, auf der er lebt, auftaucht. Denn alle "Creamies" werden auf eine Missionseinrichtung vor der Küste Australiens gebracht, um ihnen zu helfen. Als Lady Ashley, die Frau des englischen Ranchbesitzers, aus England anreist, weil sie ihren Mann verdächtigt, eine Affäre zu haben, wird sie enttäuscht. Ihr Mann hat nämlich versucht, die Ranch wieder zu besseren Zeiten zu führen, was vom Ranchverwalter jedoch sabotiert wird, da dieser einige Rinder auf fremdes Land führt. Da derselbe Verwalter gegen Nullah und seine Mutter gewalttätig wird, entlässt Lady Ashley ihn wutentbrannt. Ihr Plan ist es, mithilfe von Drover, einem umherreisenden Viehtreiber, und den Mitarbeitern ihrer Ranch ihre Rinder in Darwin ans Militär zu verkaufen.
Kritik: Die Kritik am Film richtete sich an die Länge des Films, seine stereotypen Charaktere, wenn auch die anti-rassistische Botschaft von verschiedenen Seiten gelobt wurde. Auch wird darüber gestritten, ob der Anspruch des Films, ein Film-Epos zu sein, erfüllt worden ist.
Fazit: Der Film weckt Emotionen, von einem ernsten Amusement bis zu tiefer Trauer. Es gibt nur wenige Filme, die mich zu Tränen rühren, aber dieser tut es. Der Film hat aus meiner Sicht lediglich eine große Schwäche, nämlich, dass er zwei Geschichten in einem Film erzählen möchte, die eher  vage zusammenhängen. Dennoch hat der Film eine äußerst bewegende Handlung, die ihn meiner Meinung nach sehenswert macht.
Bewertung: 5/5

Montag, 1. Juli 2013

"World War Z"

Story: Ehemaliger Ermittler der UNO Gerry Lane muss als Gegenleistung für den Schutz seiner Familie vor der ausgebrochenen Zombie-Pandemie sich an der Suche des Ausbruchs beteiligen...

Zur Verteidigung des Films kann man nur sagen, dass sich die Umsetzung von einem Roman wie "World War Z: An Oral History Of The Zombie War" vermutlich nicht leicht gestalten lassen würde (hab die Vorlage selbst leider nicht gelesen, aber vom Aufbau her würde es eher eine Serie als einen Film hermachen) und er ist zahlreiche Produktionsdesaster durchgegangen, um am Ende das Licht zu sehen. Nur dass es sich nicht lohnt, nicht im geringsten, nicht mal für den schlafwandelnden Brad Pitt, der mühelos alle anderen übertrumpft (der Film ist ja eigentlich auch auf ihn zugeschnitten, anstatt eine globale Perspektive auf die Pandemie zu bieten).

Der Film hat nebenbei zwei andere große Probleme: Einerseits wieder die wackelnde Action, die zwar nicht so schlimm wie in "Man of Steel" ist, aber dennoch relativ unerträglich gefilmt worden ist. Andererseits ist da die Altersfreigabe, die den Streifen buchstäblich blutleer bleibt. Ja, ihr habt richtig gehört: Ein Zombie-Film, der kein Blut, abgeschnittene Gliedmaßen oder zerfleischte Innereien zeigt, damit er möglichst viel Kohle absahnen kann - Brad Pitt alleine kann ja auch keine 200 Mio. Dollar-Produktion (mehr) ziehen.

Fazit: Wer einfach nur Horden von computeranimierten Zombies sehen will, die sich gegenseitig über den Haufen rennen, dem kann ich dieses Schnarchfest empfehlen, aber keinen Zombie-Fans.
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