Mittwoch, 24. September 2014

Eine Pause und was im Oktober kommen kann

Ab morgen bin ich im kleinen Urlaub unterwegs und kann so erst wieder Montag wieder Beiträge raushauen.
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Joa.
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Zu Oktober: Hatte die letzten paar Jahre ja immer ein paar Horror-Filme kritisiert oder eigene Favoriten präsentiert. Was ich dieses Jahr bringe, weiß ich selbst noch nicht ganz, obwohl ich schon ein paar Ideen habe, wie z.b. den Asia-Horror kurz zu beleuchten oder ein paar andere Horror-Franchises vorzustellen. Mal sehen.

Man liest sich wieder am Montag.

Dienstag, 23. September 2014

"Boyhood"

Story: Wir werden Zeuge, wie der 6-jährige Mason Jr. über 12 Jahre hinweg aufwächst...

Eins vorweg: Es fällt mir kein anderes Wort als "bemerkenswert" ein, um das Konzept und das Schaffen dieses Films zu beschreiben. Die wichtigsten Charaktere wurden tatsächlich über 12 Jahre gefilmt und sind vor den Augen der Zuschauer groß geworden; soweit es mir bekannt ist, ist dies in der Geschichte des Films in der Art und Länge der Durchführung durchaus einmalig. Soll ich wie die bedrückende Mehrheit einfach einen artistischen Orgasmus beschreiben oder bin ich einfach ehrlich wie immer ? Denn für mich ist "Boyhood" schlichtweg kein guter Film - Meisterwerk auf dem technischen Level, aber an sich kein Film, den ich wegen seines Inhalts empfehlen würde. Im Prinzip wie "Avatar".

Die Dialoge sind lächerlich und oft nicht bezüglich ihrer Perioden zeitgemäß, das Drama fühlt sich oft sehr manipulativ oder konstruiert an...und ich muss noch zu den Charakteren kommen. Der Film dauert fast 3 Stunden, da ist es schon wichtig, interessante Charaktere zu haben - vielleicht bin ich ein herzloser Bastard, aber der Junge war das einfach nicht, besonders ab der Zeit, in der er zum Teenager heranwuchs. Ethan Hawke und Patricia Arquette sind etwas interessanter geschrieben, aber das ungefähre Drehbuch ist am Ende einfach zu uninspirierend, um wirklich nachhaltig erinnerungswürdige Charaktere zu erschaffen, selbst wenn sie von guten Schauspielern gespielt werden.

Das ist sehr wahrscheinlich der Punkt des Films - dass das Leben nicht voller aufregender Sachen ist oder dass es in diesem Fall besonders ab der zweiten Hälfte so arg konstruiert wirkt, sodass es selbst dieser Idee nicht gerecht wird. Um es erneut zu wiederholen: Größter Respekt meinerseits an die Macher wegen der Umsetzung dieser Idee, aber wenn der Film mich einfach nicht unterhält, werde ich nicht auf Zwang behaupten, er wäre der bisher beste dieses Jahres und ein ach so bedeutendes Meisterwerk.

Fazit: Als Idee top, als Umsetzung eher nicht so.

Montag, 22. September 2014

Serien-Kritik: "Game of Thrones" Staffel 4

Story: Die Lannisters genießen ihren Sieg in Königsmund; Daenerys Targaryen steht am Rand von Westeros und muss sich an die Rolle der Königin gewöhnen; im Norden bereitet sich die Nachtwache mit den letzten Kräften auf die Invasion der Wildlinge vor...

Lieblings-Charakter: Jaja, Tyrion und so, aber diese Staffel hatte meiner Meinung nach reichlich Entdeckungen. Da wäre einerseits Jamie Lannister, der sich hier mehr als der gute Bruder und Gentleman präsentiert, der er hätte sein müssen; außerdem noch das Duo von Brienne und Podrick - ernsthaft, die beiden brauchen dringend eine Spin-Off-Comedy-Serie.

Ungeliebter Charakter: Ich bin kein Fan vom Bluthund, ebenso wenig wie von Bran Stark und seinen Freunden...um ehrlich zu sein, hat mich ihre Geschichte am allerwenigsten interessiert und ich wollte nur noch entweder nach Königsmund oder zum Comedy-Duo.

Lieblings-Episode: Ohne Frage Episode 6 "Die Gesetze von Göttern und Menschen", dicht gefolgt vom Staffelfinale. Das ist die bereits berüchtigte Gerichtsepisode mit Tyrion als Angeklagten, seiner Schwester als Klägerin und ihrem Vater als Hauptrichter. Das Ende macht es mehr als wert, die anderen Geschichten auch noch mitzuerleben (selbst wenn ich es bevorzugt hätte, eine reine Gerichtsepisode zu haben).

Meine Meinung zu dieser Staffel: Endlich, nach mehreren Wochen und zahlreichen Spoilern ausweichend kam ich wieder zurück nach Westeros und ich muss sagen...hm. Auf der einen Seite scheinen sich die Macher gerade noch zu zügeln mit dem Übernatürlichem und immer noch ihre größte Stärke, die Konflikte zwischen den Charakteren darzustellen, auszuspielen...andererseits hab ich so das ungute Gefühl, dass man spätestens storybedingt diesem beugen muss. Alles in allem mal wieder sehr viel Drama, Thriller, Comedy und diesmal auch das ungute Gefühl, das ich bereits erwähnt habe.

Samstag, 20. September 2014

"When the Game Stands Tall"

Story: 2003, Concord (Kalifornien). Die "Spartans", das Football-Team der De La Salle High School, sind eine scheinbar unschlagbare Mannschaft und eine Wahnsinnige Siegesserie, die seit über 10 Jahren anhält...was passiert, wenn diese plötzlich abreißt und das unter unschönen Umständen ?

Ganz genau, 11 Jahre später kommt ein religiöser Film, der von dieser wahren Geschichte inspiriert ist, heraus. Dabei erschließt sich mir eins nicht: Warum diesen Film überhaupt machen, wer soll das Zielpublikum sein ? OK, Christen könnten ein mögliches Zielpublikum sein...aber ist das nicht im Kern ein Sportfilm ? Ich persönlich find es aber nicht allzu spannend, ein pures Gewinnerteam ein paar Mal verlieren zu sehen, bevor sie wieder haufenweise gewinnen - wo ist der Weg zum Ziel, den Filme wie "Rocky" und "Karate Kid" durch interessante Charaktere und eine inspirierende Geschichte brilliant aufzeigen und so demonstrieren, wie es gemacht wird ? Charaktere gibt es hier einige, aber für mich war keiner von denen wirklich interessant oder beispielsweise auch fesselnd; es sind wirklich Arschlöcher, wie sie in klassischen Sportfilmen als Gegner für die/den Protagonisten vorkommen. Warum sollte ich bezüglich einer Gruppe von Arschlöchern involviert sein, besonders wenn der Film absolut keine Geschichte zu erzählen hat, zu keinem von ihnen ?

Fazit: Durch allerlei Christliches angehaucht, versagt dieser Film als Sportfilm und als Film generell, weil er keine Geschichten erzählt und weil es keine Moral/Inspiration für den Zuschauer am Ende gibt.

Freitag, 19. September 2014

"The Identical"

Story: Ryan wurde streng religiös von seinem Pfarrer-Vater erzogen, was ihn aber nicht davon abhält, sich immer mehr zu Rock`n`Roll hingezogen zu fühlen und mit seinem Freund eine Band zu gründen. Dabei stellt er (recht spät) fest, dass er dem großen Star des Genres Drexel Hemsley zum Verwechseln ähnlich sieht...geradezu "identisch" ist...

Was...zum...Teufel. Dies ist ein Film, der irgendwie Szene für Szene auseinanderfällt und es dabei so anstellt, sodass man sich wie hypnotisiert fühlt von allen möglichen Fehlern, die man begehen kann. Alleine das Konzept macht einen schon stutzig: Ein Quasi-Elvis hat einen Doppelgänger und lebt im gleichen Universum, in dem Elvis selbst existierte ? Es gibt fast ständig exzessive Verweise auf die Bibel und den christlichen Glauben ? Tatsächlich namhafte Schauspieler wie Ray Liotta, Ashley Judd und Seth Green sind an Bord ? Um ehrlich zu sein hab ich für die Art von Desaster kaum Worte, denn sowas müsste eigentlich gesehen werden, um daran zu glauben (nicht beabsichtigtes Wortspiel meinerseits). Jedenfalls ist dieser Streifen absolut wahnsinnig und warum man freiwillig ein Teil hiervon sein würde weiß ich überhaupt nicht.

Fazit: Ich weiß, dass meine Meinung relativ kurz und sehr vage rüberkam, aber ich will ernsthaft, dass dieser Film nur so betrachtet wird, wie es sich gehört, nämlich mit eigenen Augen, wenn man sich denn traut. Eine wahre Meisterleistung in schlechter Cinematographie und ungefähr in meiner Top 15-20 der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe.

Donnerstag, 18. September 2014

"The November Man"

Story: Agent Peter Devereaux wird aus seinem Ruhestand zurückgeholt, um ein Komplott innerhalb der CIA aufzudecken und steckt schon bald so tief drin fest, dass er niemandem mehr trauen kann...

Was wäre, wenn Pierce Brosnan einen weiteren "Bond"-Film gedreht hätte und dabei ein knallharter statt "cooler" 007 sein würde ? Mit einigen Änderungen im Drehbuch dieses Films wäre man dieser Idee ziemlich nah gekommen. Eben dieser Pierce Brosnan ist so ziemlich der einzig interessante Aspekt an diesem Film, denn er spielt hier gegen seine gewohnten Charaktere und kann hier den kaltherzigen Actionhelden raushängen lassen - Kandidat für "The Expendables 4" ?

Ansonsten ist der Film eine reine Ansammlung zahlreicher Klischees aus verschiedenen Spion- und Agenten-Filmen; die Action ist an sich nur passabel und auch nichts besonderes. Standartkost eben.

Fazit: Ein durchschnittlicher und klischeehafter Agenten-Film mit einer erfrischenden Darstellung von Pierce Brosnan, die einen wünschen lässt, er würde mehr und vor allem bessere Filme dieser Art bekommen.

Mittwoch, 17. September 2014

"Sharknado 2"

Story: Diesmal wird New York gleich von 3 "Sharknados" statt einem bedroht...

Ich kann es an dieser Stelle mehr oder weniger kurz und schmerzlos machen: Wie schon der Vorgänger ist "Sharknado 2" kein Film, den man ernst nehmen sollte; er zielt klar und deutlich darauf ab, spaßiger Trash zu sein und das ist er auch. Wenn in "Sharknado" die Gags daher kamen. dass man alles im Film selbst ernst nahm, so ist die Fortsetzung gekonnt selbstironisch (es gibt glücklicherweise nicht zu viele "Augenzwinker"). Außerdem gibt es die natürliche Steigerung des Verrückten und Wahnsinnigen, es gibt auch mal wirklich ernst durchgezogene Szenen (die als Kontrast zum Rest dienen) und man sieht allen Beteiligten an, dass sie Spaß am Dreh des Films hatten und diesen an die Zuschauer weitergeben wollen.

Fazit: Spaßiger Trash wie sein Vorgänger; es gibt nicht allzu viele Wege, sich für den dritten Teil zu steigern.

Dienstag, 16. September 2014

"Rampage - Capital Punishment"

Story: Billy Williamson ist zurück und diesmal hat der Amokläufer vor, eine TV-Station zu kapern und seine "Botschaft" an möglichst viele Leute weiter zu tragen...

Ja, ein Uwe Boll-Film. So sehr der Doktor ein Mythos und gefürchtetes Subjekt unter Filmkritikern ist (wohl eher wegen seiner Werke und weniger wegen seiner weinerlichen Hasstiraden als Reaktion auf diese Kritiken), so muss ich irgendwo sein Bestreben und seine "Leidenschaft", Filme zu machen, bewundern. Das hält aber weder mich noch 99,9 % der Zuschauer davon ab, seine Werke als das zu verschmähen, was sie nun mal sind, nämlich Trash (im besten Fall) und Abfall (im schlimmsten Fall). "Rampage 2" fällt in die letztere Kategorie.

Der gesamte Streifen lässt sich so zusammenfassen: Der Protagonist ist ein mordender Psychopath mit eigenen Ansichten zu vielen aktuellen Themen wie dem Verständnis von Demokratie, der NSA-Affäre, Rolle der USA usw. Eben diese Meinungen sind aber plump vom wichtigsten Drehbuchschreiber hier (ja, genau dem Boll) eingesetzt worden und ich werde das offensichtliche Gefühl nicht los, Billy Williamson sei in diesem Fall das Sprachrohr von Dr. Boll, um seine Ansichten direkt dem Zuschauer ins Gesicht mitzuteilen - inklusive einiger Aufforderungen zum Massenmord und ähnlichen radikalen Sachen. Insgesamt ist Uwe Boll ein sehr wütender Mann und will sich mal eben abreagieren und seine Projektion kann dies glorifiziert tun; dummerweise ist selbst die Action stumpf und langweilig wie Zähneputzen...und sogar Zähneputzen ist spannender. Eins muss ich dem guten Doktor aber lassen: Die Effekte sind überwiegend gut bis auf einen absolut jämmerlichen zum Schluss.

Fazit: Uwe Boll hat sich mit diesem Film einige Fantasien erfüllt und durfte sich ungehindert austoben, was seine Aussagen betrifft. Wenngleich einige davon vielleicht nicht ganz inhaltslos sind, so ist es die Art und Weise, wie diese dank eines amoklaufenden Psychopathen rüberkommen, die einen von jeglicher Art von Sachlichkeit entfernt. Mit anderen Worten: Dies ist einer der schlechtesten Filme des Jahres, auch weil jemand unbedingt sein Ego befriedigen wollte.

Montag, 15. September 2014

"Katakomben"

Story: Die Archäologin Scarlett sucht fieberhaft nach dem Stein der Weisen, der laut dem Tagebuch ihres Vaters, der den letzten Erkenntnissen nach in den Katakomben von den Paris liegen soll. Zusammen mit einem Team begibt sie sich euphorisch in den französischen Untergrund, ahnt aber nicht, dass diese Katakomben in Wahrheit zu den Toren der Hölle führen...

Die Prämisse an sich hätte vielleicht funktionieren können (wenn man möglicherweise Notre Dame einbezogen und generell einen frischen Dreh hätte), aber dies ist ein weiterer Found-Footage-Film und ich persönlich hab schon längst die Schnauze voll von dem Genre. Ich mein, man hat im besten Fall eine durchaus kompetente Protagonistin, die dann am Ende doch dämlich genug ist, die Gefahr nicht rechtzeitig zu wittern und selbst dann wenn sie es tut, dann ist sie doch wieder inkompetent; von den anderen Gruppenteilnehmern will ich gar nicht erst anfangen, sind halt die typischen weißen Leute in Bedrängnis. Die Dialoge sind übrigens auch nicht der Renner und die Gruselmomente...habt ihr einen Found-Footage-Film gesehen, habt ihr sie alle gesehen: hektisch, dämlich und schlimmstenfalls unfreiwillig komisch.

Fazit: Ein weiterer Film, den man nicht anzuschauen braucht.

Mittwoch, 10. September 2014

"Sin City: A Dame to Kill For"

Story: In der Stadt der Sünde muss sich Marv diesmal mit ganz neuen Problemen rumschlagen, während er wie zahlreiche andere Männer, von seiner Ex Ava Lord ausgenutzt wird. Nebenbei gerät Spieler Johnny in Schwierigkeiten, als er den Senator Roark beim Poker düpiert und Nancy Callahan sucht fieberhaft nach dem Mörder von John Hartigan...

In gewisser Weise ist das Anschauen des Vorgängers in diesem Fall vorteilhaft und dennoch schädlich zugleich. Vorteilhaft, weil man dann wieder viel besser in die Geschichte und die Welt reinkommt (und nebenbei zahlreiche Anspielungen hieraus besser versteht) und schädlich, weil einem dann klar wird, dass diese Fortsetzung...irgendwie überflüssig ist, besonders wenn man die fast 10 Jahre zwischen den beiden Filmen betrachtet; vorerst sei aber etwas über die Qualitäten des Films gesagt.

Zweifellos gehört "Sin City" nicht nur zu einer der stylistischsten Comicadaptionen, sondern ist auch einer der stylistischsten und herausstechendsten Filme überhaupt. Der Flair dieses Meisterwerks wurde in seinem Nachfolger mühe- und fehlerlos wieder eingefangen: Es fällt wieder Schnee, alles wirkt so reduziert und überstilisiert zugleich und ja, die Monologe gibt es auch wieder. Schauspielerisch seien hier vor allem Eva Green als femme fatale und Joseph Gordon-Levitt als cooler Draufgänger hervorzuheben, da sie vor allem als Neuzugänge einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Von den Rückkehrern gibt es noch etwas von Mickey Rourke als Marv zu sehen und Jessica Albas Nancy Callahan hat diesmal eine sichtliche Charakterwandlung hinter sich und teilt nun deutlich mehr aus als früher; wenn mir der Einsatz von jemand leid tat, dann der von Bruce Willis. Ihn im Hintergrund zu sehen und nicht aktiv einzugreifen, nimmt für mich etwas vom Reiz des Vorgängers, da er einer er geradlinigeren Charaktere in Sin City war...und weil ich Bruce Willis mal wieder engangiert in einer guten Rolle sehen wollte.

Tonal ist dieses Sequel nun offensichtlicher und weniger subtil als das Original; ich mein, es gibt eine nackte Eva Green für ein ordentliches Stück der Laufwandzeit und es kommt mir persönlich vor, als ob es hier mehr Actionsequenzen gibt als ruhige Momente, ganz zu schweigen von mehr one-linern. Ich persönlich bevorzuge eher den ernsteren, dunkleren und subtileren Ton vom ersten "Sin City", aber ich bin mir auch sicher, dass diese Änderungen von manchen deutlich positiver aufgenommen werden. Wenn man noch eine Sache zum Schluss loswerden könnte: Warum machte man überhaupt eine Fortsetzung zu einem Hit von 2005 fast 10 Jahre später, noch dazu zu einem solch unikatem Hit wie "Sin City" es nun mal war ? So gesehen erscheint dieser Film irgendwie unnötig, vielleicht sogar störend im Hinblick auf die lange Entwicklungszeit.

Fazit: Eine mehr als solide Fortsetzung, die womöglich gar nicht hätte sein dürfen.

Dienstag, 9. September 2014

"The Expendables 3"

Story: Die Expendables haben eben ihren Ex-Mitglied Doc aus dem Gefängnis befreit, da müssen sie schon in Somalia einem weiteren Ex-Mitglied das Handwerk legen, nämlich Conrad Stonebanks. Barney Ross will seine Kollegen nicht mehr sterben sehen, weswegen er einige neue Rekruten anheuert...

Schon anhand des Posters lässt sich eines der größten Probleme mit diesem Film absehen: Der Cast ist zu groß, wenn man wirklich allen Teilnehmern Leinwandzeit geben will. Das allergrößte ist aber eindeutig das Einsetzen des Budgets, denn die Actionszenen sehen für 100 Mio. Dollar recht billig und stellenweise absolut inkompetent aus; verschiedene Techniken wie der Greenscreen sind zu einfach zu erkennen. Nebenbei scheint das Rating den Streifen zusätzlich verkrüppelt zu haben: Hier sind einige der am offensichtlichsten blutlosen Gefechte der letzten Jahre zu sehen und der Schnitt verharmlost ebenfalls viele eigentlich tödliche Treffer.

Wenngleich der Cast zu groß für den Film ist, so sind die alteingesessenen Helden für die meiste Zeit Neben- statt Hauptdarsteller, was gleich zweifach problematisch ist. Erstens ist das junge Blut bei weitem nicht so interessant oder charismatisch und zweitens bekommen all die eigentlichen Stars so gut wie nichts zu tun und/oder zu sagen. Wenn zwei der Teilnehmenden zu erwähnen sind, dann gewiss Antonio Banderas und vor allem Mel Gibson als der Bösewicht, denn der erstere hat die meisten witzigen Szenen und der letztere hat nicht nur am meisten Spaß (wonach die anderen Teilnehmer nicht aussehen), sondern scheint sich auch die meiste Mühe zu geben (zudem ist es vermutlich nur passend, Gibson als einen Verrückten zu besetzen).

Fazit: "The Expendables 3" lässt in allen Bereichen gegenüber seinen Vorgängern nach und müsste eigentlich aufgrund der größtenteils mangelhaften Umsetzung das Ende der Franchise markieren. Gäbe es ein besseres Drehbuch, mehr Leidenschaft und bessere Budgetkontrolle, könnte man sich ernsthafte Gedanken um einen vierten Teil machen, aber wenn es so weiter geht wie hier, dann hat sich das Konzept überlebt.

Montag, 8. September 2014

"Guardians of the Galaxy"

                                            

Story: Der eigentliche Erdling Peter Quill (sich selbst stolz "Star-Lord" nennend) ist ein Gelegenheitsdieb und überlebt gerade mal so im großen weiten All. Bei seinem neuesten Diebesgut wird er aber von mehreren verfolgt, u.a. von Auftragskillerin Gamora, dem waffenliebenden Rocket und seinem Freund Groot; in einem Hochsicherheitsgefängnis schließen sich die Vier noch mit dem muskelbepackten Drax zusammen und sich fragen, ob sie das wertvolle Diebesgut überhaupt noch an die falschen Leute liefern wollen...

Keine Ahnung, wie es die Marvel-Leute immer wieder schaffen, Fans und sonstige Kinozuschauer zu begeistern. Irgendetwas seit dem ersten "Iron Man" von 2009 hat ihnen scheinbar aufgezeigt, mit welcher Art sie ihre Filme machen sollen und seitdem nie eine komplette Bombe abgeliefert haben. Was aber seitdem klar wurde: Selbst Superhelden der zweiten Riege (wie Iron Man es nun mal ist/war) haben im Kino eine faire Chance gegen den Spinnenmann oder die Fledermaus. Seit "Avengers" von vor 2 Jahren wurde außerdem noch etwas weiteres klar: Die Zuschauer sind bereit für Risiken, die sich unter den gegebenen Voraussetzungen (nämlich reichlich Talent, genügend Budget und wachsame Augen von Produzenten) mehr als auszahlen - doch während "Avengers" eine erste Zusammenführung von zuvor eingeführten Charakteren war (zumindest auf DIE Art), so ist "Guardians of the Galaxy" kein Crossover, sondern pures Original...schwer inspiriert von Weltraumopern, den 80ern und dem Spaß, den nur der Zauber des Kinos verbreiten kann.
Schauspielerisch ist das ungewöhnliche Team erstaunlich ausgewogen - selbst Dave Batista ist treffend besetzt und als der etwas merkwürdig anmutende Muskelprotz hätte er seinen Job kaum besser machen können. Zoe Saldana muss hier nicht unbedingt auf der Höhe ihres Könnens sein, da auch nicht allzu viel von ihr verlangt wird (reicht aber auch mehr als aus); Chris Pratt ist der Luke Skywalker des Films (unsere Bezugsperson zu all den Aliens), ist aber vorzüglich vorlaut, frech und unverschämt mit seiner Person. Die absoluten Lieblinge sind aber ohne Frage das Duo von Rocket und Groot - ich habe den Vergleich zu Han Solo und Chewbacca gehört und auf eine bizarre Art und Weise macht er sogar Sinn. Der Eine ist ein Hitzkopf und der Andere ein treuer Begleiter bis zum Tod und darüber hinaus; vermutlich hat die Filmwelt schon lange kein so markantes Weltraum-Duo mehr gesehen wie die beiden und mal ehrlich, die Beschreibung alleine spricht schon für sich.
 
Optisch ist dieser Spaßtrip einwandfrei und der Soundtrack ist so dermaßen retro, sodass er glatt auf Platz 1 in den USA sprang. Das Fehlen eines Stan Lee-Cameos wird durch einen Haufen von anderen kompensiert und nebenbei werden so viele Dinge aus dem Marvel-Universum angedeutet, dass die Umsetzung eben dieser Jahre für sich in Anspruch nehmen würde. Hätte ich einen Kritikpunkt, dann wäre es sicherlich der Bösewicht (der Schwächere). Er ist nicht schlecht per se, aber entweder nicht wahnsinnig oder böse genug für eine solch Außenseiter-Truppe...der Ober-Bösewicht ist es, aber er wird sich in Zukunft eh erst einmal um die Avengers kümmern (vielleicht zusammen mit den Guardians ?).

Fazit: Ich hatte seit den "Avengers" nicht mehr so viel Spaß bei einem Marvel-Film und auf dieses Jahr bezogen ist höchstens der Lego-Film ein ernsthafter Konkurrent um den höchsten Spaßfaktor. Ist dieser Film dadurch ein Meisterwerk ? Dies wird die Zeit zeigen, aber auf jeden Fall hat der Film etwas Großartiges geschafft: So viele Zutaten, die gegen seine Klasse und Erfolg sprechen, zusammengebracht, um einen der besten und erfolgreichsten Superheldenfilme der letzten Jahre zu erschaffen.

Freitag, 5. September 2014

"Die Party Bullen"

Story: Ryan und Justin werden auf einer Kostümparty durch mehrere Versehen für echte Bullen gehalten und so wollen sie den Spaß noch etwas genießen, wenngleich sie es mit den Problemen der echten Polizei zu tun bekommen...

Fazit: Eine Kritik, wo das Fazit allein reicht, um den Film ausreichend zu beschreiben. Eine Kopie von "21 Jump Street", nur ohne den Witz, Charme oder Chemie zwischen den Protagonisten und die Tatsache, dass das ein Quasi-Klon ist, ist auch so ziemlich das einzig Aussagekräftige an diesem Film. Im Ernst, schaut euch lieber "21 Jump Street" oder "22 Jump Street" an und spart euch diese Nullnummer von Streifen.

Alt gegen Neu: "Total Recall" (1990) gegen "Total Recall" (2012)

Mal wieder zurück mit dieser Rubrik und dieses Mal vergleiche ich einen der besten Schwarzenegger-Filme und Sci-Fi-Klassiker mit einem der enttäuschendsten Remakes überhaupt.

1. Der Protagonist/Douglas Quaid/Houser

Die Idee, die Rolle eines normalen Typen und später Quasi-Agenten mit einem der größten Actionstars aller Zeiten zu besetzen, war in doppelter Sicht genial. Auf einer Seite gibt Schwarzenegger dem Arbeiter Douglas Quaid eine leicht überzeichnete Seite, wenn dieser dann im Rekall-Programm landet und das Ganze kriegt dann sogar Züge einer Selbstparodie - aber da Schwarzenegger ja auch gestandener Actionstar ist, funktionieren die Actionszenen auch auf einer rein nüchterner Ebene, weswegen er weder als Charakter noch als Schauspieler auf verlorenem Posten wirkt, was auch zu einem großen Teil Verhoevens Regie geschuldet ist (ähnlich "Robocop" gibt es auch hier einen etwas seltsamen Sinn für Humor, der aber niemals ins Lächerliche steigt)

Colin Farrell ist dagegen kein Actionstar und eigentlich am meisten für seine Drama-Rollen bekannt, weswegen er als Agent Houser nicht glaubwürdig rüberkommt. Als Durchschnittstyp Quaid ist er anders als sein 1990-Gegenüber bierernst, was eigentlich auch vor allem der Vorgabe geschuldet ist. Am Ende geht es darum, wer als Gesamtbild besser überzeugen kann und Schwarzenegger finde ich in diesem Fall einfach passender; Ferrell wirkt in seinem Film meist wie ein Fremdkörper.

2. Die Umsetzung der Idee

In der Version von 1990 ist die Traum-Vision von Quaid wie ein typischer und höchst klischeehafter Actionfilm eingebaut, was der Charakter selbst irgendwann anerkennt und dazu selbstironisch steht; zudem wird eben diese Action lächerlicher und übertriebener, je weiter der Film voranschreitet (ein Beispiel dafür ist die "Camouflage" als alte Frau, die Quaid/Houser in einer Szene benutzt). Wenn es um die Frage geht, ob das nach dem Rekall-Besuch ein Traum ist oder nicht, dann hat das Original hier und da kleine Einfälle, die einen nie ganz in Sicherheit wiegen lassen.

Im Remake bedient man sich entweder der oben genannten Szene oder man nimmt Elemente aus anderen Filmen zu Phillip K. Dicks Büchern wie "Minority Report" und "Blade Runner", wie der Look der Stadt, das sterile oder auch "nasse Asien-Design". Insgesamt hat diese Version keinerlei eigene Ideen und wenn es um die Traum vs. Realität-Frage geht, so gibt es schon am Anfang eine Szene, die einem keinerlei Zweifel lässt. Insofern ist das Original subtiler und traut seinen Zuschauern durchaus mehr zu, als einfache Actionfilme es im Normalfall tun.
 
3. Story/Plot

Der Verhoeven-Film hat die Qualität, es bis zum Ende unentschieden zu haben, ob das Rekall-Programm tatsächlich funktioniert oder ob Quaid wirklich die ganze Zeit Houser war. Mit dieser Leitidee im Hintergrund kann der Film Spaß und Intrige vereinen und auch nicht das Element der Überraschung vergessen. Ansonsten hat die Geschichte die Standardstruktur eines Actionfilms.

Die Neuauflage hingegen, obwohl ebenfalls mit der Actionfilm-Struktur versehen, hat besonders gegen Ende Schwierigkeiten damit und scheut sich davor, auf ein offenes Ende hinzuarbeiten. Dadurch und wegen einiger Entscheidungen, die ich weiter oben erwähnte, fühlt sich diese Version viel unmarkanter an und hat deswegen auch leider keine eigene Identität; jeder gelungene Moment ist scheinbar auf das Original zurückzuführen.

Fazit: Das fast 25-jährige Original ist eine weitaus mutigere und konsequentere Adaption als das Remake, das keine eigenen Ideen hat und nebenbei drunter leidet, sich bei anderen Filmen zu bedienen.

Mittwoch, 3. September 2014

"Teenage Mutant Ninja Turtles" (2014)

Story: Die Reporterin April O`Neil hat vor kurzem angefangen, zusammen mit ihrem Kameramann Vernon, ohne die Zustimmung ihres Senders über den Foot-Clan zu recherchieren, der ganz New York in Angst und Schrecken versetzt. Dabei läuft sie an einem Abend vier mysteriösen Ninja-Schildkröten über den Weg, die anscheinend viel mehr mit ihrer Vergangenheit zu tun haben als sie es je geahnt hätte...

Es tut mir wirklich leid, Fristen wie für diesen Film nicht einzuhalten, aber wie schon bei "Man of Steel" war ich nach dem Ansehen dieses Streifens einfach nur noch schockiert. Ich werde jetzt nicht etwas Dummes behaupten wie "Liebesman und Bay haben meine Kindheit vergewaltigt", denn das können sie glücklicherweise nicht mehr, aber im Endeffekt hat mir dieser Film so ähnlich weh getan wie die vorher genannte Superman-Verfilmung oder "Indiana Jones 4"...diese Art von Machwerken treffen einen ziemlich tief und hart und das Einzige, was ich gerade machen kann ist zu erklären, was dieses Durcheinander überhaupt ist und wie ich dazu stehe.

Anfangen möchte ich beim Hintergrund, denn schon dort war die Katastrophe abzusehen. Wenn man zuerst die Turtles als Aliens porträtieren wollte und nur durch einen lautstarken Fan-Protest diese Entscheidung rückgängig gemacht wurde, dann kann es kein gutes Zeichen bezüglich des Endprodukts sein (was in diesem Fall auch zutraf). In diesem Fall haben Splinter und Shredder keine gemeinsame Hintergrundgeschichte, obwohl sich beide kennen...ja, der Film nimmt tatsächlich den Bezug zwischen dem Turtles-Sensei und seinem Widersacher weg. Warum ? Fragen sind ein Hindernis für diesen Film. Hinzu kommt, dass Splinter seinen Schülern das Ninjutsu nicht wegen seiner riesigen Erfahrung beigebracht hat, sondern...aus einem Buch mit Bildern in der Kanalisation. Mit dieser Logik kann ich es lernen, Raumschiffe zu bauen, wenn ich mir nur ein paar Bilder in einem Buch anschaue...wie gesagt, Fragen und simpelste Logik haben in diesem Film nichts zu suchen. Als Krönung des Schwachsinns ist April diejenige, die die Turtles als kleines Mädchen benannte, sie mit Pizza fütterte und sich um sie sorgte, bevor diese in die Kanalisation verloren gingen. Auf diese Weise ist sie Teil des Hintergrunds und nicht mehr der Charakter außerhalb, der mit uns Zuschauern alles wie neu lernen kann...Neueinsteiger können sehr leicht verwirrt werden und Kenner sind angepisst. Bravourös gemeistert !

Von den Bösewichten möchte ich gar nicht erst anfangen, denn der Shredder ist nichts anderes, als ein Quasi-Transformer-Wolverine-Verschnitt und perfekte Vorlage für eine Spielzeugfigur; charaktertechnisch hat Toilettenpapier mehr Ebenen. Und hier noch die große Überraschung: William Fichtner spielt nicht den Shredder ! Er ist nur der Typ, der die klischeehafteste Vergangenheit und Motivation aufweisen kann, die ich seit Jahren gesehen habe...und es wird komplett ernst aufgezogen ! Der Foot-Clan pfeift auf seinen angeblichen Ninja-Hintergrund, denn er benutzt Waffen und ist somit ebenso austauschbar wie seine Chefs. Der Humor ist...eines bemerkenswert niedrigen Kalibers. Im gesamten Film wollen die Turtles und Vernon es mit April treiben und sonst sind es lahme One-Liner, die weder besonders aktuell, noch einfallsreich sind. Im Prinzip sind es Sprüche, die gerade mal so einem einfallen könnten, wenn man sich absolut keine Mühe gibt; nicht einmal "so bad it`s good"-artig. Die Action...tja, wer "Transformers" kennt und es hasst, ruhige Momente mit Charakterentwicklung zu haben, dann weiß er, was er bekommt.

All das könnte ich halbherzig verzeihen, wenn man wenigstens die Dynamik des Quartetts und ihre Persönlichkeiten einfangen würde, trotz des abscheulichen Steroiden-Looks. Erneute Überraschung: Für eine einzige Szene ist es den Machern tatsächlich gelungen und man sah, dass sich irgendjemand tatsächlich Gedanken gemacht hat (was ein wahnsinnig gefährliches Unterfangen ist). Ansonsten ist jeder von ihnen auf das Allernötigste ihrer Charakteristiken reduziert und aufgrund der Handlung (die offenbar an den ersten Live-Action-Film angelehnt ist) haben die Vier so gut wie nie die nötige Zeit, ihre Dynamik zu entwickeln, nicht nur als Kampfgruppe, sondern vor allem als Brüder.

Fazit: Trotz der bereits angekündigten Fortsetzung und halbwegs ordentlichen Zahlen ist es beruhigend zu wissen, dass die Masse eine (vermutlich) hochqualitative Comic-Adaption dieser bevorzugt. Diese Adaption hat weder Herz noch Seele und gibt sich zu 99 Prozent keine Mühe, ihrem Ursprung gerecht zu werden.

P.S. : Warum ich nichts über Megan Fox, Will Arnett und Whoopi Goldberg schrieb ? Die Erstere ist flach wie eh und je und die anderen beiden sind kaum vorhanden; selbst wenn sie auftauchen können sie nicht für erwartete Lacher sorgen, denn das Drehbuch gibt ihnen einfach kein Material zum Arbeiten.

P.P.S. : Nur mal eben kurz im Film zu sagen, wie dämlich die Alien-Idee ist, entschuldigt nicht den Anfangsgedanken, diese tatsächlich zu verwirklichen. Es kam wenigstens halbwegs selbstironisch rüber, was ich dem Film irgendwie anrechnen kann.
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