Samstag, 31. Dezember 2016

Abschlusswort zu 2016

Joa,
ich werde mich hier recht kurz fassen und nicht allzu lange rumjammern. ''Assassin’s Creed'' und ''Rogue One'' kommen leider später als gedacht, weil es terminlich nicht anders ging - erst dann kommen auch all die Listen raus. Bis auf diese Beiträge genieße ich meinen Urlaub und blicke heute zurück auf ein denkwürdiges Jahr, nicht nur für den Film.

Man liest sich,

Rudolf

"Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind"

Story: Der abenteuerlustige Magier Newt Scamander kommt nach Amerika mitsamt dem Koffer voller Kreaturen, den er auch noch mit dem eines regulären Muggels vertauscht und somit eine Schnitzeljagd in New York anfängt...

Ich bin zwar "Harry Potter"-Fan, aber bei weitem nicht so allwissend, dass ich jederzeit absolut jeden Charakter rezitieren kann, weswegen ich sehr überrascht war, dass man ausgerechnet ein "Schulbuch" aus dem Potter-Universum verfilmen wollte. Nostalgie hin oder her, nach dem Film bin ich doch recht enttäuscht und kann die begeisterten Kritiken nicht wirklich nachvollziehen.

Effekte und Kreaturen(-design), keine Frage, da wurde absolut abgeliefert, da verspürt der Streifen schon Spaß und schafft es fast, einen mitzureißen. Probleme bereiten aber die Charaktere, die Handlung und die Erzählweise. Keiner der Charaktere ist per se schlecht, aber die Schauspieler wirken so krass festgefahren in einem Gesichtsausdruck, besonders bei Eddie Redmayne als Newt Scamander (fast immer verwundert und unschuldig). Die Handlung ist nahezu nicht-existent, sondern erweckt eher den Schein einer Vignetten-Sammlung - kleinere Szenen ohne wirkliche Struktur mit einer Prise Willkür und Willen des Drehbuchs (der Verlauf fühlt sich unnatürlich an).

Fazit: Leider keine Offenbarung für mich als Fan und ich kann auch viele der überschwänglichen Kritiken nicht nachvollziehen. Am besten Erwartungen nicht zu hoch ansetzen.  

Dienstag, 27. Dezember 2016

"Split"

Story: Ein Unbekannter hat drei Mädchen entführt und diese müssen versuchen, gegen jemanden anzukommen, der 23 verschiedene Persönlichkeiten hat und eine 24te entwickelt...

M. Night Shyamalan war mal seinerzeit eine große Nummer und sehr vielversprechend, ehe er vernichtend schnell abstürzte. Spätestens seit "The Visit" macht er ein richtiges Comeback ins Filmgeschäft und "Split" kann man dabei bedenkenlos empfehlen.

James McAvoy gibt die Performance seines Lebens ab, deren Einzelheiten zu beschreiben zu Spoilern führen würde - kurz gesagt, er gibt so ziemlich alles und wäre der Film früher erschienen, dann gäbe es eine felsenfeste Nominierung für den Oscar. Die anderen Darsteller sind zwar auch nicht schlecht, aber McAvoy ist der sichere Anker hier. Dank des Kameramanns von "It Follows" gelingt Shyamalan ein ungemütliches und klaustrophobisches Gefühl im Keller des Unbekannten zu verursachen und erschafft eine mehr als elektrisierende Atmosphäre.

Fazit: Ein McAvoy und ein Shyamalan auf der Höhe sorgen für einen der besten Thriller des Jahres !

"Shut In"

Story: Kinderpsychologin Mary steckt in einem Wintersturm zusammen mit ihrem paralysierten Stiefsohn Stephen und einem ihrer Patienten, dem tauben Waisenjungen Tom in ihrem Haus fest...

Schier unermesslich viele Horrorklischees (nahezu, wenn nicht alle) in einer miserablen Entschuldigung von einem Drehbuch, mit flachen und sich stetig wiederholenden Dialogen und zahlreichen Handlungslöchern, die vor allem dank dem Ende erst recht keinen Sinn machen. Und verdammt wird Naomi Watts hier genauso verschwendet wie die anderen Schauspieler, da kann ich dem Regisseur auch keinen Vorwurf machen.

Fazit: Grauenhaft ungruselig und unspannend.

"The Edge of Seventeen"

Story: Außenseiterin Nadine kann einfach nicht so recht in ihrer Highschool klar kommen, weder mit anderen Schülern, noch mit Lehrern und erst recht nicht mit ihrer eigenen Familie...

Der Jugendfilm als solcher ist eine rare und delikate Spezies, da diese nur recht selten wirklich fein rauskommt. Es gibt einfach zu wenige Filme wie "Ferris macht blau" oder "Juno", die auf ihre Weise originell mit dem Thema "jung sein" umgehen und dabei nicht leichtfertig auf die Party-Schiene ausweichen, sondern deren selbst unglaubwürdige Elemente mit tiefergehenden Botschaften unterstreichen. Ich bin froh zu verkünden, dass "Edge of Seventeen" ein weiterer toller Jugendfilm ist, der (zum größten Teil) sehr realistisch an das Leben von jungen Erwachsenen herangeht.

Dies ist vor allem einem großartigen Drehbuch zu verdanken, das uns lebensnahe Charaktere bietet. Sicher, gewisse Rollenverteilungen und die damit verbundenen vorhersehbaren Handlungsentwicklungen (besonders ab der zweiten Hälfte des Films) sind dabei, aber ansonsten sind diese Teenager nicht einfach nur grundlose Arschlöcher, jeder macht irgendetwas durch (aber nichts überdramatisches). Hailee Steinfeld gibt hier die Darstellung ihrer Karriere ab und trifft genau die Balance zwischen Arschloch und Sympathieträger, die für diesen Film nötig ist und Woody Harrelson als Lehrer (wenngleich seine Worte den sofort aus der Schule werfen würden) enttäuscht erst recht nicht.

Fazit: Sehr guter, ansprechender und unzensierter Jugendfilm, der sehr stark von seinem Drehbuch und seinen zwei Hauptdarstellern profitieren kann.

Montag, 26. Dezember 2016

"Max Steel"

Story: Max findet heraus, dass er Superkräfte hat und im Verbund mit einem mysteriösen Alien namens Steel zu "Max Steel" werden kann. Doch sein neues Superheldendasein weckt auch das Interesse einiger böser Leute...

SO macht man definitiv keinen Film über eine eher kleine bis kaum bekannte Spielzeug-Franchise...denn die Schauspieler können nichts (besonders der Protagonist ist grauenhaft blass, der verschwindet sogar im Hintergrund vor lauter Persönlichkeitsmangel), Action ist unterdurchschnittlich (nicht mal TV-Niveau) und das Drehbuch fördert einige der unfreiwillig komischsten und absurdesten Momente für einen Film hervor. Der größte Fehler ist und bleibt vor allem der Held Max, dem man nicht einmal wirklich sympathisieren kann, weil er sich nicht im Geringsten wie einer verhält, nicht wie ein werdender oder wie ein Anti-Held...eher ein Weichei oder Idiot oder Arschloch. Furchtbar.

Fazit: Als Superheldenfilm ist dies purer und uninteressanter Durchfall, der schneller vergessen wird als die Zahnpasta vom Morgen.

"Paterson"

Story: Paterson ist ein durchschnittlicher verheirateter Busfahrer, der in seiner täglichen Routine drin steckt und seine einzige große Ausflucht aus dem Alltag ist das Gedichte schreiben in den Pausen...

Ich bin leider kein wirklicher Jim Jarmush-Kenner, aber dieser soll ja für Indie-Filme bekannt sein - und hier kann sich das Indie-Gefühl dank der (fehlenden) Handlung vollends entfalten. Ja, wir sehen einen durchschnittlichen Alltag eines Busfahrers für eine ganze Woche und es ist nicht improvisiert, sondern die Dialoge sind natürlich ausgeschrieben. Die Produktion ist authentisch, die Situationen auch und vor allem die Schauspieler - Adam Driver zeigt hier sein tolles Potential als Jungschauspieler und trägt den gesamten Streifen ohne jegliche Probleme mit seinem unscheinbaren Wesen.

Fazit: Dies ist eine Art von Film, deren Rezeption vom noch stärker vom Publikum abhängig sein wird als gewohnt, denn es gibt hier keine Actionszenen, keine großen Wendungen, keine lebenszerstörenden Dramen - lediglich das Ende könnte als etwas ungewöhnlich eingestuft werden. Ich persönlich mochte es, aber werde es wohl kein zweites Mal mehr sehen, da der Streifen sich dann extrem gestreckt anfühlen wird.

Sonntag, 25. Dezember 2016

"Live By Night"

Story: Im 20er Jahre Boston will sich ein Mann ganz nach oben in der Mafia bringen...

Ben Affleck hatte eine recht erfolgreiche Renaissance als Regisseur und Schauspieler und hat dadurch nicht nur Oscar-Ambitionen hinter sich, sondern stellt auch den aktuellen Batman. Dies ist das erste wirkliche Mal, dass er mal nicht für einen sehr guten Film verantwortlich ist - lediglich einen durchschnittlichen. Dabei ist die Schuld vor allem an ihm als Regisseur festzumachen und nicht ihm als Schauspieler.

Er, sowie Zoe Saldana, Brendon Gleeson, Sienna Miller, usw. - sie alle geben tolle Darstellungen von dem ab, was dieser Film an "Charakteren" bietet und diese sind dieses Mal recht flach geschrieben. Abseits dieser fällt der Streifen nach dem ersten sehr gutem Akt in ein tiefes und langweiliges Loch. Der zweite Akt kommt nahezu buchstäblich zum Stehen und das Gesamtprodukt verliert an der treibenden Kraft hinter ihm, als ob Affleck nicht so recht wusste, was mit der Mitte anzufangen ist. Das Finale gibt einem zwar wieder eine toll inszenierte Actionszene und doch fehlt die tonale Kohäsion und das Hochhalten aller wichtigen Elemente, damit dieser Film exzellent ausfällt.

Fazit: Sehr schade, dass ein weiterer toller Affleck-Film durch ein mangelhaftes Drehbuch und demnach passende Charaktere nicht ganz realisiert wurde, denn die restliche Produktion versprach deutlich mehr.

Freitag, 23. Dezember 2016

"Nocturnal Animals"

Story: Kunstkuratorin Susan kriegt ein Paket von ihrem Ex-Mann Edward, in dem ein Buchmanuskript liegt, das sie für ihn bewerten soll...

Dafür, dass Tom Ford kein "purer" Regisseur ist, hat er hier einen packenden Thriller hinbekommen, der allemal tiefgründiger ausfällt als "Inception" es sich nicht mal zu träumen wagte. Dieser Film verfolgt vor allem zwei Ebenen: Die reale Welt und die Buchwelt - wie diese beiden zusammenhängen wird glücklicherweise nicht ständig dem Zuschauer gesagt, sondern es liegt an eben diesem, die Verbindung herzustellen. Die Realisierung am Ende allein ist es wert, diesen Streifen zu sehen.

Schauspielerisch können Amy Adams und Jake Gyllenhaal wie gewohnt absolut überzeugen, aber die Show stehlen tun hier definitiv Michael Shannon und vor allem Aaron Taylor-Johnson als ein widerwärtiger Psychopath.

Fazit: Ein Film, der einen herausfordert und nachdenken lässt - definitiv nichts für die breite Masse !

Donnerstag, 22. Dezember 2016

"Verborgene Schönheit"

Story: Howard Inlet hat seine Tochter verloren, kommt aber über ihren Tod nicht hinweg, weswegen er Briefe an den Tod, die Zeit und die Liebe schreibt und eines Tages stehen genau diese drei vor ihm in Gestalt von Menschen...

--------------------SPOILER-SEKTION, WEIL DER FILM ES VERDIENT HAT--------------------------

Der Trailer zum Streifen ist eine ganz große, böse und manipulative Lüge; er ist so spirituell wie das Urin eines Priesters. In Wahrheit haben die Freunde von Will Smiths Charakteren professionelle Schauspieler engangiert, damit diese Zeit, Tod und Liebe spielen, dies filmen und dann aus den Aufnahmen schneiden (damit der Vorstand denkt, Inlet wäre geisteskrank, ihn entlässt und die drei Freunde von ihm (auch nebenbei seine Mitarbeiter) Geld kassieren). Dies ist keine Lüge, das ist die eigentliche Handlung. Ernsthaft.

----------------SPOILER-SEKTION, WEIL DER FILM ES VERDIENT HAT ZU ENDE----------------

Einfach nur ein mieses Stück Mist ist dieser Film, absolut nicht zu retten durch solch eine miserable Handlung. So viele große Namen sind hier dabei, aber niemand versucht es wirklich und niemand ist wirklich miserabel genug, dass es lustig wäre. Es ist zwar schön gefilmt, aber es schreit viel zu offensichtlich nach einem Oscar, vor allem für Smith, als dass man da nachsichtiger sein könnte.

 Fazit: Definitiv eine der schwachsinnigsten Handlungen in letzter Zeit, wenn nicht überhaupt und dabei mit viel zu viel verschwendetem Talent. Ein absolutes Desaster von Film.

"Passengers"

Story: Eine größere Gruppe von allerlei Menschen bricht in einem Raumschiff zu einer "Quasi-Erde 2" auf, doch als das Raumschiff durch einen Meteoritensturm fliegt, wachen zwei Passagiere durch Fehlfunktionen ihrer Schlafkammern auf und müssen zusammen überlegen, wie es für sie weitergeht...

Das Drehbuch zu "Passengers" war eines von der "Schwarzen Liste" - gute Drehbücher, die in Hollywood noch nicht verfilmt wurden - und genau das merkt man zunächst dem Streifen nicht sofort an (die Zahl an Sci-Fi- und nicht Sci-Fi-Filmen, auf die hier angespielt wird ist dann doch sehr hoch). Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass man etwas aus dem 3. Akt des Drehbuchs in den 1. Akt des Films gepackt hat, was zu viel Spannung rausnimmt; außerdem verpasst es der Streifen eindeutig, neue Impulse zu setzen oder auf neue Ideen zu kommen - es ist viel zu schnell offensichtlich, was passieren wird und es gibt keine großartigen Wendungen; es passiert eigentlich so gut wie gar nichts in diesem Film.

Immerhin ist das Produktionsdesign stimmig, die Musik nett (wenngleich hier und da diese komplett die Stimmung ruiniert) und das Duo Pratt + Lawrence harmonieren passabel miteinander (nicht "liebespaar-mäßig", eher "freundesmäßig"). Aber abseits davon ist dies hier vergesslicher Fluff und absolut nichts, was man sehen sollte.

Fazit: Ein nichtssagendes Produkt mit zwei Schauspielern, die einfach nicht genug Material zum Arbeiten haben und fast schon untereinander improvisieren.

Mittwoch, 14. Dezember 2016

"Vaiana"

Story: Die 16-jährige Tochter vom Stammesoberhaupt Tui, Vaiana, hat riesige Fernlust, obwohl sie mitsamt dem Stamm im paradiesischen Motunui lebt. Doch als auf ihrer Heimatinsel die Umgebung immer lebensunfähiger wird, zieht Vaiana in die weite Welt los, um den dafür verantwortlichen Halbgott Maui zu finden und seine Fehler auszubügeln...

Vaiana ist wie erwartet eine dickköpfige und selbstbewusste junge Frau und Maui ist eher ein zweidimensionaler Hohlkopf, der eher durch seine sich bewegenden Tattoos interessant wird. Die beiden Charaktere harmonieren zwar recht gut miteinander (besonders in den Dialogen), aber ihr Gerede untereinander kann auch mal etwas zu lange gehen und als Abwechslung gibt es erneut einen tierischen Sidekick (diesmal einen dämlichen Hahn).

Die Stärken des Films liegen eindeutig in der atemberaubenden Animation - insbesondere das Wasser kommt der Realität immer näher und die Sattigkeit der Farben ist berauschend - und dem guten Soundtrack mit ein paar Ohrwürmern.

Fazit: "Vaiana" ist ein weiterer Disney-Prinzessinnenfilm, der in ein buntes Abenteuer ausartet. Abseits der pazifischen Kultur kaum was Neues und besonders im Vergleich mit "Zoomania" ist er "nur" gut.

Dienstag, 13. Dezember 2016

"Office Christmas Party"

Story: Die eigene Firma soll durch eine gigantische Weihnachtsfeier gerettet werden, auf der potentielle Gönner gelockt werden sollen...

Dies ist die perfekte Definition von einem Weihnachtsdrink auf einer Betriebs-Weihnachtsfeier - zwischendurch fühlt es sich vielleicht ganz nett an, aber insgesamt zum Vergessen und verschwendete Zeit. Aus der ganzen Besetzung sticht vor allem T.J. Miller raus (der einfach nur Spaß hat), die absolut eiskalte und erbarmungslose Jennifer Aniston, Kate McKinnon spielt eine politisch korrekte Bürovorsteherin (was mit "Ghostbusters" im Hinterkopf recht lustig wird) und Courtney B. Vance...ist mit seinen 50+ Jahren einfach nur ein Tier mit dem Zeug, das er hier abzieht.

Fazit: Es gibt keine Geschichte, sondern eher eine Aneinanderreihung von Gags, von denen die meisten einfach nur ausgelutscht sind oder nicht zünden. Dies wird kein Weihnachtsklassiker.

Montag, 12. Dezember 2016

"Manchester by the Sea"

Story: Der Hausmeister Lee Chandler muss zurück ins Küstenstädtchen Manchester-by-the-Sea, um sich um den 16-jährigen Sohn seines verstorbenen Bruders Joe zu kümmern und die Rückkehr spült eine Welle an Erinnerungen hoch...

Dieser Film wird abseits der guten Regie vor allem vom exzellenten Drehbuch (das effektiv das Gefühl vom echten Leben vermittelt und realitätsnahe Dialoge bringt) und von Casey Afflecks (definitiv die nächste Oscar-Nominierung und große Chancen auf den Sieg) und Michelle Williams (ebenfalls eine Nominierung wert, trotz der eher kurzen Zeit im Streifen selbst) Darstellungen getragen - wenn "La La Land" wegem dem Musikalischen und "Moonlight" wegen der Machart an sich (und auch wegen des Hauptdarstellerensembles) ganz heiße Eisen im langsam aufkochendem Oscar-Rennen, dann geht "Manchester by the Sea" mit Bodenständigkeit und kleinen Details. Es ist kein großes und überschwängliches Drama, eher ein kleiner, aber feiner Streifen und wenn 2016 irgendeine Art von Film funktionierte, dann waren es die kleinen (Indie-)Filme.

Wenn ich etwas Negatives hervorheben müsste, dann wäre es die erste halbe Stunde, die etwas an der Laufzeit zieht - rückblickend wird dies weniger stören. Außerdem könnte der etwas weniger konventionelle Erzählstil nicht jedem zusagen.

Fazit: Vor allem durch die kleinen Details und einem Casey Affleck in Hochform ist "Manchester by the Sea" vielleicht DAS Drama 2016 !

Sonntag, 11. Dezember 2016

"Moonlight"

Story: Chiron wächst im 80er Miami auf und geht alle möglichen Phasen des Erwachsenwerdens durch, die guten wie die schlechten...

DIES ist womöglich ein weiterer perfekter Film, da ich ehrlich gesagt nicht die geringste Ahnung habe, ob etwas Falsches in diesem Streifen ist. Jede Szene hat genau die Bilder die sie braucht, die Musik stimmt auch und abseits der gesamten Besetzung sind es vor allem die drei Schauspieler (die allesamt den Protagonisten spielen), die den Film von "sehr gut" zu "vielleicht Meisterwerk" hochheben; niemals fühlen sie sich nach Schauspielern an, sondern sind jeweils Chiron und jeder von ihnen bringt einen besonderen Menschen zum Leben, der in vielerlei Arten nicht so ist wie andere um ihn herum und dabei auch noch in einem für ihn unliebsamen Milieu leben muss.

Fazit: Wegen der wirkungsstarken Wende/Realisierung, inwieweit Chiron anders ist, darf ich nicht wirklich mehr über den Film schreiben als nötig - so oder so ist dies der wohl heißeste Anwärter auf "Film des Jahres 2016" !

Donnerstag, 8. Dezember 2016

"Shin Godzilla"

Story: Nach anfänglichen Zweifeln taucht eine gigantiöse Kreatur vor der Küste Japans auf. Nach anfänglichem Studium wird diese "Godzilla" getauft...

Dies ist bereits der 29. Toho-Godzilla-Streifen und bereits das dritte japanische Reboot der Franchise...mit anderen Worten, es ist von der Handlung her nahezu der gleiche Film wie der von 1954. Das 50er Original war eine bittere Allegorie für das durch die amerikanischen Atombomben und den Zweiten Weltkrieg allgemein gebeuteltes Japan (wenn man die Kreatur Godzilla komplett ausblenden möchte, dann kann man das Original wenigstens als einen Ruf auf die Nachkriegszeit Japans verstehen). Der Reboot von 2016 mag auch politischen Kommentar anmuten, vor allem was die Bewältigung von Fukushima und Erdbeben seitens der japanischen Regierung angeht, aber als Westerner kann ich da weitaus schlechter die Grundgefühle der japanischen Bevölkerung nachvollziehen. Es hilft auch nicht, wenn die Originalversion mit zahlreichen japanischen Bezeichnungen zugekleistert ist, über die dann gelber englischer Text gelegt wurde mitsamt den gleichen englischen Untertiteln (ja, ich sah den Film in Englisch) - da es zahlreiche absolut unterentwickelte Charaktere mit massig Dialog gibt, wird das mehr als nervig, wenn der Bildschirm zu zwei Dritteln voller Text ist (man sieht den Film vor lauter Text nicht). Godzilla selbst sieht toll aus und die Zerstörungsszenen dürften wohl jeden Fan der Franchise besänftigen. Obwohl ich mich schon frage, wie die Kontinuität mit zwei existierenden Godzillas funktionieren soll - diesem und dem amerikanischem (der ja auch offiziell von Toho abgesegnet wurde) + King Kong in naher Zukunft...

Fazit: Ein insgesamt ordentlicher Godzilla-Film, der eher Fans als dem generellen Publikum zusagen wird.

"The Accountant"

Story: Christian Wolff ist scheinbar nur ein gewöhnlicher Buchhalter, doch unter dieser Oberfläche lauert eine autistische Killermaschine, hinter der so einige Menschen her sind...

"The Accountant" ist ein interessanter Streifen, denn er versucht Sachen wie Drama, Action-Thriller, eine romantische Komödie und auch noch eine schwarze Komödie als Genres innerhalb der gesamten Laufzeit einzubinden...mit zahlreichen Nebenhandlungen. Und wenn man dem Film als solchen eine Schwachstelle nachweisen könnte, dann das etwas unebene Zusammenfügen all dieser Genres - da spürt man die Schwere des Vorhabens und dass der Regisseur ein etwas schwieriges Drehbuch nicht ganz abrunden konnte. Wie das Thema Autismus angegangen wird kann ich aus Mangel an Kontakten mit solchen Leuten nicht bewerten, aber der Actionteil stimmt - schnell und dennoch präzise zu sehen, dabei ist sogar jeder Schlag intensiv zu spüren (der Regisseur hat schließlich auch "Warrior" gedreht, daher keinerlei Überraschung). Ben Affleck beweist in seiner Rolle erneut, dass er eigentlich ein guter Schauspieler ist, da er in seiner Rolle nicht "übertreibt" oder den Eindruck macht, er würde schauspielern; andere Darsteller wie Anna Kendrick und J.K.Simmons tun ihr Nötiges.

Fazit: Ein guter Film, der leider nicht ganz so gut wegkommt, aber deutlich mehr hat und kann als vorerst gedacht.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

"The Birth Of A Nation - Aufstand zur Freiheit"

Story: Nat Turner hat genug von der Sklaverei und will nun einen Aufstand unter anderen Sklaven anzetteln...

Ich hab das kontroverse und infamöse Original von 1915 leider nicht gesehen, weswegen ich diesen Streifen allein und für sich kritisieren werde. Die Cinematographie mit einigen Kamerawinkeln und den Kranfahrten bringt einem hier und da sehr gut aussehende Bilder. Nate Parker als Regisseur und als Schauspieler kann ebenfalls hier und da einige Akzente setzen, bsw. als sein Charakter zum ersten Mal einen Mord begeht und man eine eher ungewohnte Reaktion sehen muss. Der Rest ist da einfach nicht emotional bindend genug - bei "12 Years a Slave" hat man nicht nur brutale Ereignisse erlebt, sondern man hat auch noch abseits des sofortigen Mitgefühls auch noch weiterhin moralische Unterstützung diesen Charakteren zugesichert. Hier lässt es das Drehbuch einfach nicht wirklich zu, denn all die einzelnen Greueltaten fügen sich zwar einem großen Ganzen und doch ist das Drama darin nicht groß und wichtig genug, als dass die Tragweite der Geschehnisse auch so beim Zuschauer landet.

Fazit: Nicht so anschaulich, bewegend und mitreißend wie "12 Years a Slave".

Mittwoch, 30. November 2016

"Allied - Vertraute Fremde"

Story: Max Vatan und Marianne Beausejour treffen sich 1942 in Casablanca und verlieben sich...nur ist er ein kanadischer Spion und sie womöglich auch nicht ganz das, was sie zunächst schien...

Robert Zemeckis ist einer meiner Lieblingsregisseure und seine Projekte sind immer interessant zu verfolgen, denn der Mann ist nicht gerade leicht vorherzusagen (bis auf eine eventuelle Teilnahme von Tom Hanks). "Allied" fühlt sich insgesamt wie eine Hommage an einen der berühmtesten Filme aller Zeiten, "Casablanca" von 1942 an - es ist Zweiter Weltkrieg, es geht um Spionage und Romanze...und nicht nur der Ort, sondern auch das Erscheinungsjahr von einem der größten Filmklassiker wurde hier übernommen. Der Streifen hat einen sehr gemächlichen und unaufgeregten Ablauf, tolle Produktion (die die zeitgemäßen Umstände umsetzen soll, seien es die Kostüme, Kulissen oder Ähnliches) und zwei attraktive und profilierte Schauspieler.

Problem ist nur, wenn die zwei Protagonisten nicht wirklich diese große Menge an Chemie haben; Freunde ja, Liebhaber eher nicht ganz so. Zudem wirkt die Länge zu oft erzwungen (ich sollte nicht min. 5 verschiedene Szenen von Brad Pitt beim gemächlichen Rauf- oder Runtergehen der Treppen oder im Haus sehen). Der größte Minuspunkt meiner Meinung nach ist einfach nur die allzu große Leihe allerlei Aspekte von 40er Filmen, allen voran "Casablanca" - wer diesen Klassiker noch nicht gesehen hat, sollte ihn sehen - und das hat Zemeckis nun wirklich nicht nötig. Verweise oder stilistische Ähnlichkeiten mit anderen Filmen sind absolut okay, solange der Film eine eigenständige Identität behält und genau die fehlt "Allied" schmerzlich.

Fazit: Seht lieber "Casablanca".

Dienstag, 29. November 2016

"Jack Reacher 2: Kein Weg zurück"

Story: Jack Reacher muss dieses Mal ein Komplott beim US-Militär aufdecken und das mit Hilfe des Majors Susan Turner...

Der erste "Jack Reacher"-Film war grundweg solide und mit Cruise in der Hauptrolle hatte man einen charismatischen Schauspieler, der Action kann wie kaum jemand anderes über all die Jahre. Warum dann ausgerechnet er so gelangweilt aussieht - keine Ahnung, wie es bei dem Rest der Besetzung ist bis auf vielleicht Cobie Smulders, die hier und da etwas Energie zeigt. Der Rest dieses Films (also der relevante Rest) ist ja die Action und die ist absolut nicht erwähnenswert; das Standard-Niveau dieser Actionsequenzen ist mit einer anderen Bezeichnung als "standard" gar nicht zu beschreiben.

Fazit: Unnötige Fortsetzung auf Sparflamme und fehlendem Enthusiasmus.

Dienstag, 22. November 2016

"La La Land"

Story: Eine werdende Schauspielerin und ein begnadeter Pianist stoßen zufällig mehrmals aufeinander in L.A. . Ob die beiden mehr aus ihren Träumen machen (und einander) ?

"Whiplash" von Regisseur Damien Chazelle war bereits ein großartiger Film über Musik, genauer über die Obession der Perfektion und sein neuester Film "La La Land" ist eher über die Leidenschaft des Menschen generell...und ein Musical ! Ja, ein waschechtes Film-Musical mit Original-Songs, Choreographien und schier unendlich viel Energie/Kreativität beim Erzählen der Geschichte (es ist alles andere als linear und aus verschiedenen Blick- und Kamerawinkeln).

Ich mag Film-Musicals als Genre, aber diese Filme funktionieren in meinen Augen und Ohren nur dann, wenn die Songs Sinn innerhalb des Films machen, nicht deplatziert wirken und auch den natürlichen Verlauf nicht stören. Ein gutes Beispiel für ein tolles und recht modernes Film-Musical wäre "Chicago" von 2002 mit all den von mir oben erwähnten Eigenschaften und tollen Darstellern unter einer tollen Regie. "La La Land" hat nicht nur eine großartige Regie mit einer tollen Kameraarbeit, die L.A. aus vielerlei Winkeln einfängt, sondern auch noch mit einem energischen Schnitt, der einen als Zuschauer stets mitreißt. Darstellertechnisch konzentriert man sich auf Ryan Gosling und Emma Stone - beide leisten hier mal wieder Oscar-würdige Arbeit ab und können rhytmisch vielleicht nicht ganz mit den Vorbildern aus den 50ern und 60ern mithalten, aber funktionieren perfekt als ein Paar auf der Leinwand.

Fazit: Herausragendes Musical mit den besten Chancen, bei der nächsten Oscar-Verleihung alles Mögliche abzusahnen was geht.

Donnerstag, 17. November 2016

"Die wahren Memoiren eines internationalen Killers"

Story: Sam Larson ist ein Möchtegern-Autor, dessen erstes Buch von seiner Verlegerin als Sachbuch statt Roman rausgebracht wird, was ihn nicht nur unter Lesern bekannt macht, sondern auch noch interessant für zwielichtige Gestalten...

Ja, es ist ein weiterer Netflix-exklusiver Film und obwohl Kevin James die Hauptrolle spielt, ist er nicht von "Happy Madison" produziert - und somit ohne Adam Sandlers Fingern über dem Drehbuch. Dieses ist aber so oder so die größte Schwäche des Films, da er wirklich witzig hätte werden können; man nehme das Actionfilm-Genre und ziehe es durch den Kakao dank Anspielungen, cleveren Gags und engangierten Schauspielern. Eine Actionfilmparodie gab es aber schon mehrfach und somit braucht man richtiges Talent hinter dem Script, was etwas Neues hergibt: Hier jedoch gibt es nicht nur wenige wirklich persiflierende Elemente, aber auch generell sehr wenige bis keine wirklichen Gags, weswegen ich den Film nicht mal wirklich als eine Komödie bewerten kann. Als Actionfilm ? Da gibt es ebenfalls kaum richtige Actionszenen, die ihrerseits auch nicht mehr hergeben als Filme älter als eine Dekade. Kevin James und der Rest der Besetzung wirken einfach so uninteressiert, dass einfach nie richtige Stimmung aufkommen will.

Fazit: Ein kleiner Fliegenschiss von einem Film.

Mittwoch, 16. November 2016

"Jackie"

Story: Der Film erzählt vom Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, aber vor allem von seiner Ehefrau Jackie Kennedy und wie sie damit umgegangen ist.

Dieser Streifen lebt vor allem durch seine Darsteller, vor allem durch Natalie Portman, die mit ihrer geerdeten, verletzlichen und auch hier und da bewegenden Darstellung sicheren Kurs auf eine weitere Oscar-Nominierung nimmt. Alles andere außer den Darstellern gibt einen recht nüchternen und sehr depressiven Film her, der dazu auch noch wie eine Doku gefilmt ist. Damit ist gemeint, dass der Regisseur Pablo Larrain keinerlei Versuche unternimmt, sein Werk stilistisch oder inszenatorisch interessant oder einladend für ein Publikum zu gestalten, dass sich nicht unbedingt für dieses Thema interessiert - ich bin beispielsweise nicht allzu versiert, was das Kennedy-Attentat angeht und weiß überhaupt nichts über seine Frau, weswegen der Film zwar inhaltlich was bot, aber mich nicht unbedingt zum Fan machte.

Fazit: "Jackie" ist ein guter Film, der vor allem durch die Schauspieler lebt - ansonsten versinkt er in seiner Zeitperiode, ohne wirklich Zuschauerinteresse zu generieren.

Dienstag, 15. November 2016

"Arrival"

Story: Aliens landen auf der Erde und die Menschheit ist sich nicht sicher, wie mit ihnen umzugehen ist. So schickt die amerikanische Regierung eine Linguistikerin hin, während China und Russland alles andere als besonnen reagieren wollen...

 Zuallererst möchte ich ausdrücken, dass "Arrival" einfach herausragend aussieht und das nötige Gefühl der Ungewissheit und Spannung für ein Ankommen von Außerirdischen - wenn man ein Alienschiff zum ersten Mal sieht, dann verschlägt einem die eindrucksvolle Inszenierung gut die Sprache. Aussehen ist aber nicht alles, denn es ist auch die Thematik, die sich hier wunderbar von den meisten Invasionsfilmen abgrenzt - es geht weniger um Krieg als um Kommunikation. Dies verschafft nicht nur einen relativ frischen Wind für das Genre, sondern ist auch noch brandaktuell wie noch nie im Jahre 2016, besonders im November. Amy Adams als die Protagonistin hilft mit ihrer Menschlichkeit und Wille zur Kommunikation den gesamten Streifen noch mal eine Ecke abzurunden, während jemand wie Jeremy Renner nichts Substanzielles beitragen kann.

Fazit: Ein optisch wuchtiger und thematisch anspruchsvoller Sci-Fi-Film, der eindeutig zu den besten des Jahres gehören wird.

Mittwoch, 9. November 2016

"Doctor Strange" (3D)

Story: Dr. Stephen Strange ist ein ebenso brillianter wie selbstsüchtiger Neurochirurg, doch sein Leben erfährt eine dramatische Wendung, als er durch einen Autounfall seine Finger für alle Zeiten verunstaltet. Da er mit westlicher Medizin nicht weiterkommt, versucht er sich an Der Ältesten in Tibet, die ihm eine gänzlich neue oder gar mehrere Dimensionen eröffnet...

Benedict Cumberbatch ist genauso sehr Dr. Strange wie Robert Downey Jr. Iron Man ist - nicht nur vom Äußeren, sondern vor allem vom Charakter her und ich sehe ihn in der Zukunft als einen der definitiven Schauspieler in der Rolle eines Superhelden. Er ist auch derjenige, der seinem Protagonisten die nötige Energie, Fleiß und unerschütterlichen Willen zur Selbstoptimierung verleiht. Und reihenweise gut portionierte Arroganz und Witz. Da ist Tilda Swinton noch die einzig andere, die Cumberbatch nicht nur gleich steht, sondern auch hier und da überragen kann in der Qualität der Darstellung. Bei Rachel McAdams als seine potenzielle Freundin und Mads Mikkelsen als Bösewicht Kaecilius (ein weiterer recht schnell zu vergessener Bösewicht im Marvel-Film-Universum) tut es mir dagegen richtig leid, dass ihre Charaktere sich nicht allzu stark entfalten konnten; bei ersterer hoffe ich, dass das später passieren wird.

Das große Aushängeschild dieses Streifens sind aber weder die Besetzung noch die Handlung (die am ehesten an "Iron Man" angelehnt ist), sondern die fantastischen Spezialeffekte. Ich sah den Film in 3D und fand es nicht allzu nötig, bei den gebotenen psychedelischen und allerlei weltenbiegenden Bildern, eine Brille auf zu haben. Und ja, all diese Bilder machen "Doctor Strange" mehr als sehenswert - nicht nur gibt es jetzt Magie im Marvel-Film-Universum, sondern auch noch multiple Universen und Dimensionen, ähnlich "Thor", "Guardians of the Galaxy" und "Ant-Man" wird das Universum um eine weitere wichtige Komponente erweitert und stellt alles in eine bestimmte Perspektive.

Negativ hab ich neben der Verwendung des Bösewichts nur noch teilweise den Humor zu erwähnen. Zu 90%+ trifft der Film in der Hinsicht immer ins Schwarze, aber bei manchen Szenen ist ein Gag einfach überflüssig und dies wird spätestens nach dem emotionalen Tiefpunkt klar. Außerdem fand ich die Entwicklung eines bestimmten Charakters recht unlogisch, bzw. etwas zu erzwungen.

Fazit: Der neueste Marvel-Held überzeugt mit einem coolen und vor allem stilvollen Auftritt, der rein visuell einer der besten Filme 2016 ist.

Samstag, 5. November 2016

"Welcome To Norway"

Story: Primus lebt mit seiner Familie mitten in der Pampa und ist bisher mit allen seinen Projekten gescheitert. Als er aber davon hört, dass die norwegische Regierung reichlich Geld pro aufgenommenen Flüchtling ausschüttet, reaktiviert er kurzum sein heruntergekommenes Hotel in eine Flüchtlingsunterkunft. Blöd nur, dass sich die Regierung mit dem allernötigsten nicht begnügen wird und dass sich Kulturunterschiede nicht so einfach ausbügeln lassen...

Dieser Film ist vor allem sehr schön gedreht worden und die schöne Winterkulisse Norwegens gibt das perfekte Setting her für das von der Zivilisation isolierte Heim - fast schon wie eine Metapher dafür, dass der Regisseur die Handlung möglichst abseits der hochbrisanten politischen Lage erzählen möchte, Charaktere Charaktere sein lassen. Aber die größte Stärke des Films, nämlich der schwarze Humor, kann bei weitem nicht so gut ausgespielt werden wie er könnte wegen der größten Schwäche des Films, des Maßes. Es gibt oftmals politisch unkorrekten Sprech, paar böse Witze und Ähnliches, aber es ist fast so, als ob man Angst hatte, den kompletten Weg zu gehen - und genau das wäre meiner Meinung nach der richtige Weg gewesen. Wahre Gleichberechtigung entsteht durch Gleichbehandlung.

Fazit: Ein insgesamt guter Film, der leider nicht sein komplettes Potenzial genutzt hat und an einigen Logikfehlern leidet.

"Trolls"

Story: Die Trolls leben ihr friedliches Leben für sich, als zahlreiche gefangen werden und es an zwei besonderen Trollen liegt, sie zu retten...

Dank dem "LEGO Movie" dürfen wir uns in näherer Zukunft auf so einige Spielzeugmarken als Filme gefasst machen und dies hier ist eine der logischen Konsequenzen. Ideentechnisch erinnert mich der Streifen sehr an das Konzept der Schlümpfe, aber selbst die hatten jeweils verschiedene Charaktere und einen Bösewicht mit etwas Charisma - diese Gefahr umgehen die Drehbuchschreiber gekonnt mit so ziemlich null Spannung oder Enthusiasmus; so verkommt das Gesamtprodukt zu einer simplen Ablenkung. Immerhin: Es ist wirklich sehr bunt und einwandfrei animiert. Nur reicht das Mindeste im Jahr 2016 nicht mehr im Genre des Animationskinos. Und ja, es ist sogar ein Musical, aber da würde ich dazu raten, es sich im Original zu geben, denn die deutsche Synchronisation der beiden Protagonisten mit Lena Meyer-Landrut und Mark Forster kann weder gesanglich noch (dank der Übersetzung) inhaltlich mit Anna Kendrick und Justin Timberlake mithalten.

Fazit: Ein schön aussehender und absolut ungefährlicher Film für Kindergartenkinder. Kein Vergleich zu Pixar, Disney oder Leika. 

Montag, 31. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" (2011)

Story: Das Trio ist ebenso kurz vor der Vernichtung der letzten wenigen Horkruxe wie Voldemort vor dem Erlangen der meistmöglichen Macht. Das direkte und letzte Duell zwischen Harry Potter und seinem Erzfeind scheint unausweichlich...

All der Aufbau aus dem letzten Film entlädt sich in ein intensives, packendes und auch emotional bewegendes Finale, das auch nach 5 Jahren nichts an seiner Epik eingebüßt hat - und genau da liegt der Vorteil des vorher aufbauenden Films ohne den das viel schwieriger zu bewerkstelligen wäre. Sicher, nicht alle Details aus dem Buch wurden in diesen letzten zwei Filmen besonders gut dargestellt/erklärt, aber das Wichtigste wirkt immer noch wuchtig und hat den Effekt, den es braucht. Die Schauspieler geben alle zum Schluss noch mal ihr Bestes und hier haben zahlreiche vorher entweder unterschätzte oder nicht so oft in den Fokus rückende Nebencharaktere ihre Höhepunkte. Abseits der sehr guten Inszenierung - ja, das Finale (entspricht zwar dem Buch, aber) kommt was kitschig rüber, aber in gewisser Weise ist es ein bittersüßes Verabschieden von dieser magischen Welt und den zahlreichen bunten Charakteren, die wir während all der Jahre kennenlernen durften.

Fazit: Zufriedenstellendes Finale, das mich immer dran erinnern wird, wie alt ich doch geworden bin.

Sonntag, 30. Oktober 2016

"Deepwater Horizon"

Story: Dieser Film erzählt die Geschehnisse rund um eine der größten Umweltkatastrophen überhaupt und vor allem die Menschen, die bei der Explosion der Bohrinsel hautnah dabei waren.

Absolut unüberraschend ist der Film technisch einwandfrei und schafft es problemlos, einen während der Katastrophe in Beschlag zu nehmen...so sehr, dass man nachher erstmal eine Verschnaufpause braucht so intensiv wie es wird. Ebenso erwartet meistert Mark Wahlberg als der Protagonist seine Rolle gekonnt souverän und ebenso erwartet gibt es keine wirklich große Botschaft für größeres Umweltbewusstsein oder Ähnliches. Es ist aber wirklich das packende Entfesseln der Katastrophe, was ich in der Intensität einfach nicht erwartet habe und das hebt den Film von "gut" auf "sehenswert".

Fazit: Toller Film, der vor allem in seiner Inszenierung punktet.

"Girl On The Train"

Story: Die Alkoholikerin Rachel lebt praktisch vom Dasein im Zug und dem Fantasieren über die Schicksale anderer Menschen. Eines Tages wird sie jedoch Teil eines Kriminalfalls und muss selbst rausfinden, wie sie da rein geraten ist...

Emily Blunt ist passabel...und mehr gibt der Streifen nicht her. Das Drehbuch ist einfach so unglaublich unspannend, dröge (der Film braucht einfach viel zu lange, um ins Rollen zu kommen; selbst für einen Thriller wäre das zu lang) und selbst die Wendung lockt einen nicht hinter dem Ofen hervor. Die Dialoge sind auch nur zu selten gut und leider viel zu oft absoluter Absturz und das ist bei all der Besetzung mehr als schade. Ich habe die Vorlage nicht gelesen, aber es fühlt sich einfach so an, als ob hier zahlreich Potenzial verschenkt wurde.

Fazit: Ein weiterer Fall, in dem das Drehbuch dem fertigen Produkt das Genick bricht.

Samstag, 29. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" (2010)

Story: Harry, Ron und Hermine wandern nahezu ziellos umher, um noch die letzten Horkruxe von Voldemort zu zerstören, während dieser seine Armee immer weiter aufbaut und diese auf die Zauber- und Muggelwelt loslässt...

Dieser Teil wurde witzigerweise nicht mit besonders viel Liebe/Achtung seitens der Zuschauer in den letzten Jahren, weil "dort nix passiert". In gewisser Weise ja, hier basiert das Meiste auf dem Gefühl eines "road movie" (dreist Daniel Radcliffe hier zitiert) - Zeug passiert, aber dass man das Trio mal für sich sehen kann, finde ich eigentlich sehr gut, es sorgt für einige tolle Charaktermomente und man spürt die Chemie zwischen den drei Hauptdarstellern merklich. Als ich in früheren Kritiken diese Chemie und die Entwicklung der Schauspieler ansprach - spätestens in diesem Film kommt das so richtig zur Geltung. Dem Streifen hilft auch, dass man wieder mehr Hintergründe nicht nur von spezifisch "dieser Geschichte", sondern der Zauberwelt allgemein (und der Mythos rund um die Heiligtümer des Todes ist einfach wunderschön animiert, ein richtiger Kurzfilm wäre nur allzu super gewesen).

Fazit: Als Aufbau zum großen Finale so gut wie es hätte sein können und all die Atmosphäre mitsamt der Charakterwandlungen macht einen unheimlich heiß auf den zweiten Teil.

"Inferno"

Story: Um einen menschenauslöschenden Virus aufzuhalten, muss der Kryptologe Robert Langdon "Dantes Inferno" entschlüsseln...

Ich persönlich hab nur den allerersten Dan Brown-Roman aus der Quadrologie gelesen, weswegen ich nicht allzu versiert bin in diesem Universum. Egal ob versiert oder nicht, dieser Film ist pure Langeweile, inspiriert von Bourne-Filmen und "Das Vermächtnis der Tempelritter", aber kann nie deren Energie erreichen. Tom Hanks ist zwar ein fantastischer Schauspieler und er versucht etwas aus dem Material rauszuholen, aber seiner Umgebung ist dies leider zumindest egal, weswegen er den Film allein auf seinen Schultern tragen muss.

Fazit: Ein Wunder, wenn ich mich noch Ende des Jahres an diesen vergesslichen Müll erinnern kann.

Freitag, 28. Oktober 2016

"Hacksaw Ridge"

Story: Der Film erzählt die wahre Geschichte rund um Desmond T. Doss, der im Zweiten Weltkrieg keinerlei Waffen auf dem Schlachtfeld tragen wollte und stattdessen als Quasi-Sanitäter zahlreichen seiner Mitstreiter das Leben auf dem Schlachtfeld gerettet hat.


Ich habe Mel Gibson dieses Jahr bereits in "Blood Father" besprochen, aber hier macht er ein Comeback als Regisseur (und ich denke er ist ein sehr guter) und was für eins: Meiner Meinung nach ist "Hacksaw Ridge" ein ernsthafter Oscar-Kandidat und das in mehreren Kategorien. Es wurden einige Vergleiche zu "Der Soldat James Ryan" gezogen und ja, die Kriegssequenzen sind ähnlich intensiv, brutal und alles andere als beschönigend. Diese sind wie der Rest sehr stark in der Realität "basiert", d.h. kaum wahrnehmbare Effekte und vermutlich großer Aufwand, einzelne Sequenzen zu erschaffen. Von der Machart ist dies ein bewegender Kriegsstreifen, der absolut nicht nach 2016, sondern eher 30-40 Jahre älter wirkt und dies wird nicht nur durch Gibsons exzellente Regie, sondern auch noch durch die Darstellerarbeit erreicht. Andrew Garfield, Hugo Weaving (definitiv ein Oscar-Kandidat) und sogar ein Vince Vaughn glänzen mit Glanzleistungen ihrer Karrieren (was vor allem beim letzteren für mich persönlich schockierend zu sehen war).

Fazit: Gibson gibt ein glänzendes Comeback im Regiestuhl und liefert einen der besten Kriegsfilme aller Zeiten ab !

"Ouija 2: Ursprung des Bösen"

Story: Los Angeles, 1965 schlägt sich eine alleinerziehende Mutter mit ihren zwei Töchtern als Trickbetrügerin durch. Doch als ein bestimmtes Ouija-Brett ins Haus kommt, scheint damit auch eine finstere Macht Einzug ins Haus bekommen zu haben...

Mike Flanagan ("Oculus") übernimmt hier die Regie zu einem Film, den eigentlich niemand so wirklich hinaufbeschwörte - der Erstling fiel regelrecht durch bei Kritikern und war auch bei den Zuschauern nicht der allergrößte Schrei. Er hat hier das geschafft, was im Universum unerhört ist, denn es ist nicht nur ein viel besserer Horrorfilm an sich, sondern eine der besten Fortsetzungen der letzten Jahre (wenn man den Anstieg der Qualität gegenüber dem Original berücksichtigt).

Der gesamte Streifen hat den bestimmten und absolut passenden 60er-Look (die Umgebung und sogar die Art und Weise wie sie gefilmt wurde sind stimmig) und ja, er ist gruselig. Allein schon deswegen, weil hier die entsprechende Atmosphäre geschaffen wird und sobald etwas gruseliges passiert gibt es keine nervige musikalische Untermalung dazu; vielleicht ist dies nicht der gruseligste Film aller Zeiten, aber das allgemeine Gefühl des Unwohlseins kann man nicht wirklich abschütteln.

Fazit: Ein sehr guter Horrorfilm, der überdeutlich macht, was fähige Leute alles aus selbst nicht so tollem Material rausholen können.

Donnerstag, 27. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Halbblutprinz" (2009)

Story: Die gemeinsame Welt von Muggeln und Zauberern wird mehr und mehr von Voldemorts Rückkehr bedroht, während Harry und Dumbledore nach und nach dessen Schwachstellen ausmachen zu versuchen...

Dies ist meiner Meinung nach die schlechteste der "HP"-Adaptionen, einfach weil die tonalen Unterschiede zu krass sind - schon damals im Kino hab ich den "romantischen" Teenie-Schnulzen-Abschnitt so sehr gehasst, weil er einfach mal unpassend wirkte inmitten einer dramatisch anmutenden Stimmung. Die Chemie zwischen Harry und Dumbledore war mir auch irgendwie etwas zu hastig aufgebaut, aber das lag auch eher daran, dass die vorherigen Filme nicht so sehr damit beschäftigt waren, diese zu etablieren. Das große Geheimnis rund um den Halbblutprinzen war leider auch nicht so wichtig, als dass man unbedingt brennen würde es zu lüften; stattdessen kriegen wir mehr halbwegs ordentliche Comedy und unterdurchschnittliche Romanze zum Fremdschämen. Wirklich positiv möchte ich hier die Charakterentwicklung von Harry hervorheben, der aus meiner Sicht endlich seinem Protagonistenstatus gerecht wird und die ganze Güte seines Seins herausspielt.

Fazit: Insgesamt ein leider unglücklicher Versuch, ein emotionsgeladenes Buch in einen Film zu transferieren; vom missglückten Ende gar nicht erst zu sprechen.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Orden des Phönix" (2007)

Story: Als zwei Dementoren Harry in seinen Ferien zum Zaubern zwingen, soll er von der Schule verwiesen werden und obwohl dies nicht eintrifft, muss er mit seinen Freunden nicht nur gegen den Zweifel an Voldemorts Rückkehr, sondern auch noch gegen die unsägliche Dolores Umbridge ankämpfen...

Das fünfte Band ist (soweit ich es noch in Erinnerung habe) das größte der Reihe, daher war ein Auslassen einiger Sachen keine Überraschung - und David Yates (der die Schlüssel für den Rest der Reihe bekam und auch die neue Trilogie aus dem Universum stemmen darf) schafft es hier noch, dies nicht zu einem großen Problem aufzublasen, wenngleich er die tonalen Wechsel nicht ganz in den Griff bekommt und bestimmte Handlungselemente mehr Fokus bekommen als andere. Der Orden aus dem Titel spielt hier keine allzu große Rolle bis zu dem (sehr gut inszeniertem) Showdown, der uns als Zuschauer den ersten großen Vorgeschmack auf Zaubererschlachten im großen Stil gewährt.

Schauspielerisch gibt es hier keinerlei Überraschungen, aber eine weitere "perfekte" Darbietung gibt Imelda Staunton als Dolores Umbridge ab - meiner Meinung nach der verabscheuungswürdigste und böseste aller Charaktere aus dem "HP"-Universum - und genau diesen Umstand spielt Staunton mit einer solchen Leidenschaft und Hingabe wie diese sonst nur ein Rickman für Snape hergibt. Nicht zu verschweigen ist eine der besten Sequenzen des Films, die mit ihr und den Weasley-Zwillingen zu tun hat. Ansonsten brilliert der Film in der "Trainings-Montage", in der Harry seine Freunde und Bekannte in Zaubersprüchen unterrichtet und da hat man ausnahmsweise mal wieder mehr das Gefühl für das Universum und generell ein besseres Verständnis von den Charakteren.

Fazit: Ein guter Film, der tonal zwar weiter inkonstanter wurde als die Filme vorher, aber dank den Schauspielern und einigen Sequenzen überaus sehenswert bleibt.

Dienstag, 18. Oktober 2016

"Hands of Stone"

Story: Der Film erzählt das Leben vom Boxer Roberto Duran, der 1980 den WBC-Titel gegen den Champion und Liebling Sugar Rey Leonard...

Dies ist bestenfalls ein halbwegs guter Box-Film, aber auch nur weil Ramirez und De Niro tolle Darstellungen abgeben - leider fokussiert sich der Streifen nicht auf die Beziehung zwischen Boxer und Trainer, eine Formel, die spätestens seit "Rocky" eigentlich als idiotensicher gilt. Die Rahmenhandlung um ihn ist auch sehr unfokussiert und da hilft es auch nicht, wenn selbst die Kämpfe im Ring nicht allzu toll aussehen. Und Usher kann leider bei weitem nicht mit dem Niveau von Ramirez oder De Niro mithalten, weswegen das Gefühl einer Rivalität auch nicht rüberkommen will.

Fazit: Insgesamt ein "okay" aussehender Film, der leider viel zu wenig Gebrauch macht von den zwei Schauspielern, die sich die meiste Mühe geben und an sich einfach nicht die Leidenschaft bringt, um auf längere Zeit im Gespräch zu bleiben.

Montag, 17. Oktober 2016

"Die glorreichen Sieben" (2016)

Story: 1879 soll im Wilden Westen ein Käffchen durch einen gierigen Geschäftsmann und dessen Gefolge übernommen werden und nur sieben mutige Männer stehen dem im Weg...

Hab leider weder das amerikanische Original von 1960 noch das tatsächliche Original "Die Sieben Samurai" von 1954 gesehen (letzteres bereue ich deutlich mehr, schließlich ist es einer der einflussreichsten Filme aller Zeiten), aber es ist eine dieser zeitlosen und endlos kopierten Handlungen, die man nicht weiter erklären muss. Die Version aus 2016 zeichnet sich zuallererst durch die bunte Besetzung aus, die witzigerweise gar nicht so weit von der Realität entfernt wäre wie gedacht - aber aus ihr stechen nur Denzel Washington und Chris "Kassenmagnet" Pratt raus. Dies ist vielleicht kein Charakterfilm, aber dafür macht er unheimlichen Spaß schon fast auf eine alte Art, wie man sie heutzutage recht selten in Hollywood-Streifen sieht. Alleine für die finale Actionszene lohnt es sich, diesen Film zu schauen - es wird allgemein geflucht, geschossen, getrunken und geraucht, weswegen dies glücklicherweise nicht wirklich in die heutige Zeit passt, zumindest nicht von der Machart her.

Fazit: Wahrlich kein Meisterwerk oder ein Klassiker, aber ein spaßiger Western alter Schule im neuen Gewand.

Sonntag, 16. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Feuerkelch" (2005)

Story: In diesem Jahr wird das Trimagische Turnier in Hogwarts ausgetragen, in dem neben Hogwarts zwei andere Schulen teilnehmen und obwohl Harry Potter noch nicht alt genug dafür ist, wird er neben den drei eigentlichen Teilnehmern ausgewählt und muss sich nicht nur im Turnier, sondern auch noch bei seinen Freunden beweisen...

Der vierte Teil ist leider nicht ganz so schön inszeniert wie der dritte, es fühlt sich wieder wie eine Adaption an, in der Szene an Szene gereiht wird. Dies führt leider auch zu Kürzungen von Ereignissen wie der Quidditch-Weltmeisterschaft - generell ist der gesamte Anfang stark überhastet und man kriegt gar nicht so die Atmosphäre mit. Hier wird auch das Element der Teenage-Romanze eingefügt und es fühlt sich dankbarerweise recht reserviert und zum größten Teil humorvoll an, um die Actionszenen weniger intensiv zu machen. Für mich waren die zwei offensichtlichen Highlights Harrys Kampf mit dem Drachen und das große Labyrinth kurz vor dem Finale, besonderes Letzteres versprühte gut Intensität und Spannung. Andererseits fand ich Cedric Diggory (ironischerweise gespielt von Robert Pattinson) als Schlüsselcharakter für das Finale viel zu wenig etabliert und das Finale selbst mit einem fleischgewordenem Voldemort war auch recht kurzweilig.

Fazit: Insgesamt ein guter Teil, aber es fühlt sich teilweise einfach zu formularisch an.

Dienstag, 11. Oktober 2016

"Das Morgan Projekt"

Story: Um möglichst wenig zu spoilern sag ich nur, dass dieser Film von einer künstlichen Kreatur handelt...

In dieser Hinsicht ist das Debüt von Ridley Scotts ("Blade Runner", "Alien") Sohn Luke Scott sehr stark vom seinerseits sehr starkem "Ex Machina" inspiriert; zumindest die erste Hälfte ist voll mit Konversationen, Idealen und Möglichkeiten, aber die Erzählweise wirkt mehr als langweilig, da mich persönlich keiner der Charaktere wirklich mitnahm. Ab der zweiten Hälfte beginnt der Action- und Horroranteil zu steigen, was dies vertreibt, aber insgesamt nicht den Streifen zum Guten retten kann. Sicher, die Schauspieler sind gut und der Film ist kompetent gemacht, aber das Drehbuch ist einfach nur zu schwach und kann sich nicht mit Genrestandards messen (und mit "Ex Machina" erst recht nicht). Ansonsten sei es geraten, dass Interessierte sich gar nicht erst den Trailer anschauen, der seinerseits so gut wie alles verrät.

Fazit: Mit einem besseren Drehbuch und einem besseren Fokus auf das Wesentliche könnte Luke Scott in Zukunft noch was Ordentliches raushauen.

Sonntag, 9. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" (2004)

Story: Dieses Jahr läuft Harry Gefahr, genau wie seine Eltern Opfer vom gefährlichen Sirius Black zu werden, der dazu gerade passend aus dem schrecklichen Zauberergefängnis Askaban entkommen ist...

Dieses Mal ist mit Alfonso Cuaron ein neuer Regisseur am Ruder und das ist sofort zu merken - das Gesamtwerk wirkt einfach viel eigenständiger, allein schon von der Machart her. Alles ist düsterer, die Farben sind blasser, man spürt hier und da die Kälte - die Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit durch die Dementoren wird so optimal eingefangen. Generell sind die Dementoren und einige weitere magischen Kreaturen/Elemente des Potter-Universums immer eine willkommene Addition, um sie passend zum Ton einzubinden; dies ist einer meiner Lieblings-"Potter"-Filme, da er trotz einer angenehm düsteren Stimmung auch mal komisch/witzig sein kann; wenn er es mag, kann er auch gutes Drama hergeben. Die Schauspieler sind wie gewohnt sehr gut (mit Gary Oldman als Sirius Black gibt es einen klasse Neuzugang !), die Effekte sind erneut verbessert worden (was vor allem das Quidditch-Spiel so lebendig sein lässt wie noch nie) und es fühlt sich nicht einfach nur wie eine Adaption an. "Der Gefangene von Askaban" könnte mit kleinen Änderungen ganz hervorragend als eigenständiger Fantasy-Streifen funktionieren.

Fazit: Mehr ein Film als es die vorherigen zwei Ableger waren und daher einer der Lieblinge der Fans (mich eingeschlossen).

Samstag, 8. Oktober 2016

Anime-Kritik: "Psycho-Pass"

Story: In der nahen Zukunft wird das Gewaltpotenzial eines Menschen durch seine Psyche durchleuchtet. Doch selbst diese scheinbar unfehlbare Kalkulation auf dem jeweils persönlichen "Psycho-Pass" hält Verbrecher nicht davon ab, ihre Natur auszuleben...

Lieblings-Charakter: Zweifellos Shinya Kogami, der von seiner Art aus einem gewissen Spike aus "Cowboy Bebop" ähnlich ist und ansonsten allerlei 80er-Cop-Klischees personifiziert...so sehr, dass es immerzu ein glorreicher Genuss ist. Nie um einen Spruch, Methode oder Aktion verlegen und stets verlässlich.

Ungeliebter Charakter: Die eigentliche Protagonistin Akane Tsunemori, die anfangs zur Inspektorin wird und so mitunter für das Eintauchen des Zuschauers in die Polizisten-Welt der Zukunft verantwortlich ist. An sich ist sie nahezu für die gesamte Dauer des Animes der langweiligste und somit schlechteste Charakter; absolut uninteressant, blank und naiv. Man wollte ihr überhaupt nicht folgen.

Lieblings-Episode: Episoden 20-22, also die letzten 3. In meinem Kopf ist es ein Mini-Film, der eine atmosphärische Zuspitzung aller vorherigen (teils kranken) Ereignisse darstellt und den Gipfel der Epik in der eigenen Philosophie findet. Wenn das nicht hochnäsig und pseudo-intellektuell meinerseits klingt, dann weiß ich auch nicht.

Meine Meinung zu diesem Anime: Meine Freundin hat mich sehr lange mit diesem Anime "belästigt", bis ich nachgab und ihn mit ihr durchschaute, was anfangs sehr qualvoll war. Dies lag an der langsamen Einleitung und an der miserabel blassen Protagonistin (ich würde buchstäblich jedem anderen Charakter folgen, jedem nur nicht ihr). Erst kurz vor der Mitte wird der Anime so richtig warm mit einem Serienkiller, wird dann wieder leicht kalt und gegen Ende glüht er ohne Ende auf - was ich damit sagen will ist, dass man mit einer ziemlich nicht existierenden Konstante zurecht kommen muss; das Drehbuch fühlt sich recht uneben an. Ansonsten gibt es viele interessante Konzepte und Ideen zu betrachten, manche in Form von Technologien oder Charakteren. Ich würde "Psycho-Pass" empfehlen, wenngleich man hier und da ziemliche Geduld und Nervenstärke braucht.

Freitag, 7. Oktober 2016

Horror-Oktober: Die Top 20 (oder so ähnlich) der häufigsten Horror-Klischees

Wir alle kennen sie und wir alle lieben/hassen sie und weil mir langweilig war, hab ich zusammen mit meiner Freundin einfach mal einige Klischees aus dem Horror-Genre zusammengestellt (in keiner bestimmten Reihenfolge):

Charaktere gehen immer zum falschen Ort/verhalten sich irrational

Bei einer Verfolgung durch das Böse oder generell in einer schlimmen Situation versucht der Charakter gar nicht erst, sein Gehirn einzuschalten, sondern flieht meistens in den ungünstigsten Raum oder tut das Dümmste, was man tun könnte. Kann je nach Charakter und Situation variieren, ob das wirklich nervig rüberkommt oder nicht. Das beste Beispiel ist es, in einer Verfolgung nicht nach draußen zu laufen.

Das Böse schweigt meistens

Spricht ironischerweise sehr gut für sich; das Aussehen mitsamt der Musik macht auch schließlich meistens den Schreck für einen aus.

Die Opfer sind meistens Teenager

Vor allem ein populäres Klischee in den 80ern, was Hand in Hand geht mit

Nur die Guten überleben

Damit sind brave Menschen gemeint, die weder Sex noch Drogen noch Regelverstöße aufweisen können und auch ansonsten keine Arschlöcher sind.

In der Gruppe herrschen Stereotypen

Passend zu den vorherigen Stereotypen muss man möglichst alle Subkulturen und deren Marotten repräsentieren. Aber so extrem wie es geht, versteht sich.

Flucht per Vehikel quasi unmöglich/Hilfreiche Gegenstände gerade nicht parat/funktionieren nicht

Selbst wenn es jemand nach draußen schaffen sollte, so will es der Film persönlich, dass die Person nicht entkommt. Oder ein nützlicher Gegenstand will gerade nicht auftauchen/seinen Dienst erweisen. Im Prinzip läuft alles gegen den Charakter.

Ein alter weiser, allwissender Charakter

Womöglich zum größten Teil einem gewissen Stephen King geschuldet, aber eine ältere Person kennt sich meistens am besten mit dem Bösen aus. So gut, dass es dazu anmutet, dass...

Jüngere/Ältere sind gruselig

...man gleich vermuten würde, dass sie alle unter einer Decke stecken. Und hey, noch bevor die asiatische Horror-Welle hereinbrach gab es auch seltsam gruselige Kinder. Kinder sind immer schrecklich.

In einem Horrorfilm hört dich niemand schreien

Gemäß "Alien" sind Schreie nur rein selektiv zu hören und meistens scheint die Physik gar nicht zu wirken, wenn es um Schall geht. Egal ob die Rettung keine 10 Meter entfernt ist, sie wird die Schreie nie zu hören bekommen.

Das Böse ist langsam, aber immer präsent

Marathonsprinter haben gar nichts gegen das Böse, das einen selbst schleichend auf dem Boden einholt.

Spiegel sind gruselig











































Punkt.

Sprungschrecks

Ich HASSE sie. Sie sind meistens so offensichtlich und so lächerlich platziert; außerdem sorgen sie für nichts anderes als eine biologische Reaktion des Körpers.

Türen/Fenster werden nicht geölt

 Sounddesign eben.

Immer schlechtes Wetter

 Alles muss einen runterziehen, auch das Wetter.

Liebespaar nervig

 Mitunter die ersten die sterben, da sie Sex haben.

Basiert auf einer wahren Begebenheit


Weil die Handlung dann IMMER gruseliger wird. Egal wie unrealistisch der Verlauf auch sein mag.



Der Keller/Dachboden ist der schlimmste Ort im Haus

 Siehe Punkt 1. An diesen spezifischen Orten erwartet einen noch etwas viel Schlimmeres als das, was einen verfolgt. Oder es ist eine Falle. Oder eine simple Sackgasse.






Bilder scheinen einen zu verfolgen

 Siehe den Punkt "Spiegel".

Schattenspielerei

Kann was heißen, muss aber nicht.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" (2002)

Story: Dieses Jahr will der Hauself Dobby unbedingt Harrys Rückkehr nach Hogwarts verhindern, doch mit Hilfe der Weasleys schafft er es gerade noch so dahin; im Verlauf des Schuljahres wird die mysteriöse Kammer des Schreckens geöffnet und das Trio muss das Geheimnis um das Monster darin lüften, bevor Hogwarts für immer geschlossen wird...

Nach dem eher fröhlich-optimistischem ersten Teil ist dies eher ein Einstieg in den mysteriösen und geheimnisvollen Teil der Zauberei in diesem Universum, alles ist dunkler und bedrohlicher (Stichwort: All die verdammten Spinnen im Verbotenen Wald) - so oder so kommt aber trotzdem das Gefühl der Familiarität auf, schließlich stammt Teil 2 ja auch von Chris Columbus. Das Quidditch-Spiel wirkt viel besser aufgrund der verbesserten Effekte und auch der Endkampf mit dem Monster aus der Kammer des Schreckens wurde teils durch sehr gute praktische Effekte realisiert. Der wichtigste Pluspunkt ist aber auf jeden Fall die immer organischer und natürlicher werdende Chemie zwischen den drei Hauptdarstellern, die sich noch ordentlich im Laufe der Reihe auszeichnen wird.

Fazit: "Die Kammer des Schreckens" ist eine gute Fortführung der Reihe und Arachnophobikern sei geraten, bei einer längeren Szene wegzuschauen.

Montag, 3. Oktober 2016

"Harry Potter"-Special: "Harry Potter und der Stein der Weisen" (2001)

Story: Der Waise Harry Potter leidet in einem beschaulichem englischen Kleinstädtchen unter der Familie seiner Tante, die ihm sein Leben so unerträglich wie möglich machen. Doch dies soll sich ändern, als ein Halbriese namens Hagrid auftaucht und ihm erklärt, dass er nicht nur ein Zauberer ist, sondern auch zu der Zaubererschule namens Hogwarts aufbrechen soll...

"Harry Potter" ist einfach eine dieser Sachen, die ich wohl immer mit der späten Kindheit verbinden werde - schließlich war ich selbst 11, als ich das erste Buch las und den ersten Film sah und seitdem bin ich mit Harry mitsamt seiner Welt mitgewachsen. Abseits der emotionalen Verbindung zu diesem Phänomen der Literaturwelt (kaum eine Fantasy-Reihe hat die Welt so sehr ergriffen wie diese und hey, ein Buch innerhalb des Universum kriegt eine eigene Film-Trilogie) ist die "Potter"-Reihe recht einzigartig, da sie eine Welt erschuf, in der sich so viele verschiedene Menschen wiedergefunden haben, egal ob alt oder jung.

Dabei muss der erste Film ein riesiges Universum aufbauen und wenn man bereits mit der Materie vertraut ist, so lähmt der Aufbau den Streifen etwas; nicht zu verschweigen sind auch kleinere Momente/Szenen, die die Laufzeit unnötig strecken. Außerdem ist dem Streifen das Erscheinungsjahr deutlich anzumerken, vor allem in schnelleren Actionszenen oder der Quidditch-Sequenz, in der das Animieren von Menschen milde gesagt "nicht gut" aussieht.

Abseits dieser recht kleinen Minuspunkte macht der Film als Adaption eine fast schon beängstigend perfekte Figur; insbesondere der beste Aspekt mit der Besetzung zahlreicher renommierter Schauspieler gemixt mit damaligen Laiendarstellern (den Kindern) ist genau das, was diesen Teil und die fortführenden Teile so stark macht. Ich persönlich denke, dass vor allem Alan Rickman als Severus Snape (einer der besten Charaktere aller Zeiten) und Robbie Coltrane als Hagrid jeweils DIE Seele dieser Reihe darstellen, jeder auf seine Weise. Über das Protagonisten-Trio und ihr gemeinsames Debüt: Ja, Radcliffe mag etwas blass erscheinen, Grint leicht überdreht und Watson hier und da nervig - doch alle drei müssen ja auf ihre Weise die Grundzüge der Charaktere in ihren Anfängen rüberbringen und im Großen und Ganzen wird die Perfektion ihrer Besetzung eh erst in den späteren Teilen sichtbar werden und nicht schon in Film 1.

Fazit: Eine mehr als nur gute Adaption des ersten "Harry Potter"-Buchs und eine tolle Einleitung in das Universum.

In eigener Sache: Oktober-Vorschau

Lange nichts mehr zur Lage der Nation gebracht, daher mache ich es recht kurz:

Durch den ganzen Oktober verteilt wird es spezifische Beiträge geben, die so oder so irgendwas mit dem Thema "Horror"/"Halloween" zu tun haben. Und an Halloween selbst gibt es meine Lieblingshorrorfilme in einer Liste.

Und das war es auch schon.

P.S. : Vor der Veröffentlichung von "Phantastische Tieresen und wo sie zu finden sind" schaue ich als "Vorbereitung" alle 8 "Harry Potter"-Filme an und behandle sie hier in einem gesonderten Special.

Donnerstag, 29. September 2016

"Die Insel der besonderen Kinder"

Story: Jake ist ein Außenseiter an seiner Schule und sein Großvater Abe erzählt ihm Geschichten von einer Insel in Wales, auf der "besondere" Kinder gepflegt und versorgt werden. Als Jake die Ruine des Heims für sich erkunden möchte, verschlägt es ihn ins Jahr 1943, wo er Heimleiterin Mrs. Peregrine und ihren Schützlingen begegnet, die ihrerseits gegen den mächtigen Barron mitsamt seinen Schattenwesen bestehen müssen...

Es war in den letzten Jahren teils schmerzhaft zu sehen, wie einer meiner Lieblingsregisseure Tim Burton nachgelassen hat - trotz meist guter Produktion, vor allem bei Design; dafür musste so ziemlich alles andere elendig leiden und hier ist dies leider kaum eine Ausnahme. Trotz guter Darstellungen aller Beteiligten ist der Protagonist einfach zu blass und der Bösewicht mit Samuel L. "Bad Motherfucker" Jackson ist...einfach nur Samuel L. Jackson, der einfach mal keinen fuck gibt.

Fazit: Das Buch hatte vielleicht Potenzial für einen Film, aber die Handlung ist viel zu durcheinander und zu selbstdienend, als das die Verfilmung funktionieren kann.

Mittwoch, 28. September 2016

"Elliot, der Drache"

Story: Der fünfjährige Pete hatte knapp den Autounfall mit seinen Eltern überlebt und haust seit sechs Jahren im Wald, in dem er sich mit seinem großen Beschützer, dem Drachen Elliot, angefreundet hat. Als er aber von der Waldhüterin Grace entdeckt und mit nach Hause genommen wird, droht parallel Elliot durch den Sägewerkbetreiber Gavin eingefangen zu werden...

Ich habe das Original von 1977 nicht gesehen, aber laut der Handlung muss ich das auch nicht unbedingt, um diesen Film trotzdem zu genießen. In vielerlei Hinsicht wirkt er wie ein Film aus den 80ern mit viel Atmosphäre, einer unaufgeregten Produktion und einer guten Darstellerriege - es fühlt sich tatsächlich an wie eine kurze und angenehme Flucht aus der Realität. Wenn ich dem Streifen irgendetwas vorhalten würde, dann dem fehlenden Fokus, da man gern hin und her zwischen verschiedenen Charakteren springt und man nicht so ganz klar einen Protagonisten hat (vermutlich war das ja die Absicht).

Fazit: Insgesamt gute Familienunterhaltung.

Sonntag, 25. September 2016

"Hell Or High Water"

Story: Die Farm von Toby droht verkauft zu werden, da seine Mutter riesige Schulden bei der Bank hatte und so geht er auf Raubzüge mit seinem Bruder Tanner, um irgendwie das nötige Geld zusammenzukriegen. Dabei ist ihnen der kurz vor der Pension stehende Ranger Marcus dicht auf den Fersen...

Ein weiterer sehr guter Thriller, aber diesmal mit einem Western vermischt (wenn man sich schon Texas als Handlungsort aussucht); klasse Leistung von allen Beteiligten, vor allem Jeff Bridges (der eh immer abliefert) und Ben Foster, der absolut in seiner Rolle aufgeht. Der Streifen ist recht ruhig und lässt die Charaktere "atmen", indem sie alle Zeit bekommen, sich im Rahmen der Handlung zu entfalten und der Look fällt bisweilen sehr realistisch aus - womit man einem die Motivationen noch näher als sonst schon bringen möchte.

Fazit: Ein moderner Western im Thriller-Pelz mit toller Atmosphäre und klasse Darstellern !

Samstag, 24. September 2016

"Don`t Breathe"

Story: 3 Jugendliche brechen regelmäßig ein und nehmen dabei nie mehr mit, als das womit sie am glimpfigsten davonkommen würden. Doch der allerletzte Coup soll alles toppen und das Haus eines blinden Mannes klingt wie ein Kinderspiel - doch der Alte hat noch einige Tricks auf Lager...

Dies ist einer der besten Thriller des Jahres, da er so ziemlich alle Anforderungen erfüllt: Tolle Darsteller, grandioses Sounddesign, viel Atmosphäre, beklemmende Stimmung, geschickt platzierte Angstmomente und ein kluger Ansatz, eine Idee zu drehen. Der größte Minuspunkt des Streifens ist seine fast schon kopierende Weise gegenüber Finchers "Panic Room", was "Don`t Breathe" unnötigerweise zu einem Fast-Remake/Fast-Plagiat werden lässt. Ansonsten nimmt das Segment nach dem Ende einiges an dem sonst mehr als runden Film weg.

Fazit: Hier wird einem garantiert mehr als nur einmal der Atem wegbleiben.

Freitag, 23. September 2016

"Störche - Abenteuer im Anflug"

Story: Störche waren mal Baby-Lieferanten - nun tun sie das mit Paketen. Doch wegen eines Missgeschicks muss Storch Junior vielleicht wieder das liefern, was Storche mal geliefert haben...

Der Film hat vor allem eine tolle Animation und die Art, sehr sehr viele Gags und Witze in einem schnellen Tempo bringen zu wollen; insofern ist dies eher nicht wirklich ein Charakter-Streifen, sondern eher ein Gag-Streifen. So ganz ohne Charakter ist der Film aber nicht und dafür, dass man hier eher lachen soll, hat man sich schon Mühe gegeben, um einen Band zwischen den zwei Protagonisten zu etablieren und sogar eine nette kleine Nebenhandlung einzubauen. Die Haupthandlung an sich steht aber öfters mal auf recht wackligen Füßen und wenn man das Gesamtprodukt mit zahlreichen anderen Animationsfilmen in diesem Jahr vergleicht, so ist dieser nicht einer der besten, aber meiner Meinung nach auch bei weitem nicht einer der schlechten dieses Jahr.

Fazit: Alles in allem ein ordentlicher Streifen für Kinder, in dem auch ein bisschen was für Erwachsene sein könnte.

Mittwoch, 21. September 2016

"Mr. Church"

Story: Mr. Church wurde zuerst nur dafür bezahlt, für eine kranke Frau und ihre Tochter zu kochen, weil ihr Ex nicht die Erwartung hatte, dass sie so lange leben wird - so wurde der Koch unweigerlich zu einer Art Ersatzvater für Charlie und als diese später am College schwanger wird, nimmt Church sie bei sich auf...

Eddie Murphy hatte in den letzten Jahren wahrlich kein Glück, was das Aussuchen von Rollen anging, denn er stürzte recht schnell vom Comedy-Liebling zu einem Kassengift ab. Insofern ist es lobend hervorzuheben, dass Murphy sich mal wieder in einer Nicht-Comedy-Rolle versucht und er spielt sie sehr gut und auch sehr zurückhaltend/ruhig, gar in sich gekehrt. Es ist jetzt nicht unbedingt Oscar-würdig, aber es hält den Streifen deutlich höher als er sonst wäre mit seiner unaufgeregten und vorhersehbaren Art; obwohl Britt Robertson ebenfalls eine starke Darstellung hinlegt und sich blendend mit dem Star versteht, so ist es eindeutig Murphy, der hier schauspielerisch ein Comeback mit Ausrufezeichen feiert. Wenn doch nur der Film um ihn herum mitsamt des Drehbuchs doch besser wäre.

Fazit: Bei weitem nicht so miserabel, wie ihn einige Kritiker schlecht reden, aber nichtsdestotrotz unterdurchschnittlich. Eddie Murphy ist dafür wieder da und es wäre nur allzu erfreulich, ihn wieder in einer größeren Rolle zu sehen.

Dienstag, 20. September 2016

"Final Destination"-Special: Alle 5 Filme (2000-2011)

Handlung: Es ist eigentlich eine nahezu immer gleiche Handlung, in der ein Teenager eine kurze Vorschau eines oder mehrerer Todesfälle bekommt und so weiß, wer als nächster ins Gras beißen wird und die Chance hat, diesen oder diese vorzuwarnen. Aber der Tod kriegt am Ende alle...

Als der allererste Teil rauskam, war es wie frischer Wind für das gesamte Horrorgenre, da dieses Mal weder Monster noch Serienkiller noch Naturkatastrophe noch atomarer Unfall noch Aliens nach dem Leben von Teenagern trachteten - es war der Tod persönlich und das durch recht unspektakuläre und natürlich aussehende Unfälle. Nichts allzu Besonderes war der erste Teil, aber ein netter, kleiner und neuartiger Streifen für seine Zeit, nicht wirklich dazu geeignet für eine Franchise...und natürlich kamen 4 andere Filme dazu, wobei jeder weitere die Tode immerzu lächerlicher und ausgeklügelter wurde. Für Trash-Produkte ist dies vielleicht von Vorteil, aber als Horrorfilme kann man die Fortsetzungen dann erst recht nicht mehr ernstnehmen (nicht, dass der erste Teil schon besonders gruselig war).

Fazit: Wer an der Idee interessiert ist, darf sich den ersten Teil geben. Alles andere ist mehr oder weniger Trash.
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