Sonntag, 26. Februar 2017

Meine Tipps für die Academy Awards 2017

Es steht die 89. Zeremonie der Academy Awards an und leider ist die Filmlandschaft im Jahre 2017 massiv politisch aufgeladen, was die gesamte Diskussion um mögliche Gewinner unnötig verpestet. Ganz gleich wer gewinnt oder nicht gewinnt: Qualität sollte entscheiden und keine sonstigen Faktoren.

Hierbei möchte ich noch kurz hinzufügen, dass ich vor allem "Silence" von Martin Scorsese schmerzlich bei den wichtigsten Kategorien vermisse, dies aber durch die fehlende Kampagne des Studios und mangelnde/unzureichende Distribution nicht wirklich verwunderlich ist.

Bester Film: Wie bei so vielen anderen Kategorien ist hier vor allem der Kampf zwischen "La La Land" und "Moonlight" am wichtigsten. Ich persönlich würde "La La Land" bevorzugen, da mir das großartige Musical mehr zusagt als eine persönliche Geschichte von "Moonlight" - sollte ich aber falsch liegen, dann wäre das bei weitem keine schreiende Ungerechtigkeit, denn diese beiden Filme nehmen sich so gut wie nichts, jeder ist auf seine Weise der beste des Jahres 2016.

Beste Regie: Auch hier wird dies ein Kampf zwischen den oben genannten Filmen. Auch hier wäre entweder der fanatische Musik-Liebhaber Damien Chazelle oder der gefühlvoller Erzähler Barry Jenkins goldrichtig. Jeder andere Regisseur hätte es aber auch kaum weniger verdient als die beiden.

Bester Hauptdarsteller: Müsste sich sicher Casey Affleck für "Manchester by the Sea" holen, da er da gelebt und nicht nur gespielt hat...oder Denzel Washington holt sich seinen zweiten Oscar für "Fences".

Beste Hauptdarstellerin: Natalie Portman hat alleine den Film "Jackie" getragen und verdient dafür ihren zweiten Oscar. Oder Emma Stone überrascht mit ihrem allerersten.

Bester Nebendarsteller: Die erste sichere Vorhersage mit Mahershala Ali für "Moonlight" mit riesigem Abstand auf die anderen Mitbewerber.

Beste Nebendarstellerin: Viola Davis für "Fences" ist die zweite sichere Vorhersage des Abends und ebenfalls meilenweit vor ihren Konkurrentinnen entfernt.

Bester Animationsfilm: "Zoomania", was anderes würde mich überraschen.

Die technischen Oscars werden zu einem großen Teil an "La La Land" gehen (ein Teil vielleicht an "Moonlight"), ebenso die für den besten Song und Filmmusik; Drehbücher-Oscars werden vermutlich zwischen "Moonlight", "Manchester by the Sea" und "Fences" aufgeteilt.

Samstag, 25. Februar 2017

"Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe"

Story: Anastasia hat sich vorerst von Christian abgekapselt, doch kann sie seinem Charme und Geld nicht lange widerstehen...

 Der erste Teil war absolut mau, unerotisch, teils gruselig und unter aller Sau...der zweite Teil schafft es, dieses Niveau noch mal zu unterbieten mit absoluter und einschläfernder Langeweile. Wer dies hier als Stimulus für eine BDSM-Session schauen will - macht dies nicht, denn die Libido hinterher ist genauso tot wie die Chemie zwischen den zwei Protagonisten. Null Erotik, null Liebe, keinerlei Funken oder auch nur Hauch von Sympathie ist zwischen den beiden Schauspielern zu spüren. Stattdessen gibt es leere Plattitüden, Phrasen, ziemlich seichte Sex-Andeutungen und ansonsten nichts.

Fazit: Eine weitere Fortsetzung für die Mülltonne.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Serien-Kritik: "Flaked" (Staffel 1)

Story: Chip ist ein Guru und Barhocker-Macher/-Verkäufer, doch hat selbst mit eigenen Dämonen zu kämpfen im sonnigen Venice Beach...

Lieblings-Charakter: Chip...vor allem weil er von Will Arnett gespielt wird, das macht mindestens 80% des Charakters aus. Der Rest ist pure Unsicherheit, was der Charakter als nächstes machen und vor allem sagen wird.

Ungeliebter Charakter: London, da sie noch viel zu blass ist.

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zur Serie: "Flaked" ist echt schwer zu mögen. Der Ausgangskonflikt wird nicht wirklich drastisch genug angegangen und stattdessen oftmals von der Szenerie geschluckt. Es ist in gewisser Weise eine menschliche Version von "Bojack Horseman" (was mit Will Arnett als Protagonist natürlich perfekt passt), aber es ist weniger aussagekräftig, langsamer vom Ton her, weniger witzig und schlägt bei weitem nicht so hart zu, was die Morallektionen angeht. Aber das Staffelende verspricht eine mögliche interessante Entwicklung.

Dienstag, 21. Februar 2017

Serien-Kritik: "Santa Clarita Diet" (Staffel 1)

Story: Joel und Sheila sind stinknormale Immobilienmakler, als Sheila aus heiterem Himmel zu einem Zombie gemacht wird und die beiden sich mitsamt ihrer Tochter nicht nur um Normalität, sondern auch noch um Sheilas Hunger und eine mögliche Heilung bemühen müssen...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: /

Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zur Serie: Ich werde nicht lügen, allzu begeistert war ich bisher nicht, aber scheußlich ist diese Serie bis hierhin auch nicht. Eine etwas unkonventionelle Zombie-Serie zu bringen ist recht originell und die Besetzung ist auch piekfein (wovon die Hälfte der Leistung Timothy Olyphant allein verkaufen muss), aber dem Ganzen fehlt letztendlich irgendwo der letzte Biss. Nicht bei den teils sehr großzügigen Gore-Effekten, sondern eher beim Humor (wo ich oftmals nicht wusste, ob man lachen oder weinen soll) und der Charakterzeichnung (die nicht wirklich bei allen gelingen will). Da "Santa Clarita Diet" aber eine recht exotische und ungewöhnliche Kost ist, bleibe ich da erstmal dran.

Mittwoch, 15. Februar 2017

Serien-Kritik: "Bojack Horseman" (Staffel 3)

Story: Nach der katastrophalen Fertigstellung von "Secretariat" tourt Bojack umher und wirbelt halbherzig die Trommeln für seine potenzielle Oscar-Nominierung, während alle anderen ihre jeweilige Beziehung zu ihm hinterfragen...

Lieblings-Charakter: Neben Bojack finde ich, dass vor allem Princess Carolyn und Todd die stärkste Entwicklung in dieser Staffel gemacht haben - gegen Ende wird es fast schon herzzerreißend. Mr. Peanutbutter darf ich aber auch wegen einer der wohl schwärzesten Momente der Serie auch nicht vergessen, mal sehen in welche Richtung er gehen wird.

Ungeliebter Charakter: -

Lieblings-Episode: Episode 4 "Ein Fisch auf dem Trockenen". Viele Serien versuchen sich an dieser Art von Episode und scheitern, aber nur wenige meistern sie. Und "Bojack Horseman" meistert sie mit Bravour, mehr kann und darf ich da einfach nicht verraten.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Diese großartige Serie reift mehr und mehr und als Gesamtpaket ist sie vielleicht zu meiner Lieblingsserie mutiert. Keine andere schafft es einfach, die Realität so humorvoll hässlich zu zeigen. Kann die vierte Staffel kaum erwarten !

Dienstag, 14. Februar 2017

Oscar-Special: "Hidden Figures"

Story: 1961 stecken die Amerikanier in Sachen Weltraum noch im Rückstand gegenüber den Russen, was die NASA veranlässt, drei fähige schwarze Mathematikerinnen in ihr Team zu holen...

"Hidden Figures" ist zu seinem eigenen Wohl nicht zu stark politisiert - wobei kleine mehr oder weniger subtile Anspielungen auf die Rassentrennung unvermeidbar waren, sei es im Dialog oder räumlich zu sehen. Was die Authentizität angeht, lese ich viel Widersprüchliches - allen voran von Katherine Johnson (einer der Protagonistinnen) selbst, die einerseits von fehlendem Rassismus in der NASA erzählt, aber andererseits von einem wahrheitsgetreuem Bild in diesem Film spricht. Abseits des großen Rassenthemas muss man natürlich gute Darstellungen erwähnen und neben dem Trio glänzt überraschenderweise vor allem Kevin Costner als eine Art Bindeglied zwischen vorurteilsvollen Weißen und den bedrängten Schwarzen.

Fazit: Ein insgesamt guter Film mit teilweise etwas zu viel Kitsch und dennoch einer interessanten und wichtigen Geschichte zu erzählen.

Montag, 13. Februar 2017

Oscar-Special: "Fences"

Story: Troy Maxson ist Müllmann in den 50ern und trauert einer Karriere als Profi-Baseballspieler nach. Während er bei seiner Arbeit vorwärts kommen will, gönnt er seinem Sohn Cory dessen potenzielle Baseball-Karriere am College nicht...

Denzel Washington bringt mit seinem bisher dritten Film als Regisseur ein Theaterstück auf die große Leinwand und profitiert dabei vor allem von sich selbst, Viola Davis und dem Drehbuch von August Wilson. Letzterer leistet ein kleines Wunder, indem er ein dialogschweres Theaterstück filmreif zurechtgeschnitten hat; Viola Davis und Denzel Washington holen ihrerseits Spitzenleistungen aus dem jeweils anderen heraus und lassen einen bestenfalls vergessen, dass sie überhaupt Rollen spielen - was aber nichts daran ändert, dass sich manch ein offensichtlicher "Oscar-Moment" (wo die Emotionen doch arg überspielt sind) einschleichen kann. Ach und das Ende ist so zuckersüßerweise klischeehaft, dass es diese Adaption letztendlich leider vom Klasse-Niveau auf nur "gut" bis "sehr gut" runterzieht.

Fazit: Ein Schauspieler-Film mit zwei großartigen Darstellern, die sich mit dem riesigen gebotenem Freiraum in diesem Streifen mehr als nur wohl fühlen.

Sonntag, 12. Februar 2017

Serien-Kritik: "Bojack Horseman" (Staffel 2)

Story: Nach dem sensationellen Erfolg seiner Autobiographie kriegt Bojack endlich die Chance, seinen Helden Secretariat in dessen Biopic zu spielen...

Lieblings-Charakter: Abseits der bereits etablierten Charaktere wie Bojack, Princess Carolyn, Todd, Diane, Mr. Peanutbutter usw. ist Wanda ein willkommener Zuwachs und auf ihre verquirlte Art der vielleicht "reinste" Charakter der Staffel.

Ungeliebter Charakter: -

Lieblings-Episode: Episode 11 "Flucht aus L.A.". Die Gefühlsachterbahn ist viel zu stark gestaltet, man macht nahezu jede Emotion durch und man sieht die schlechtesten und besten Seiten eines Charakters...außerdem ist die Animation am Ende atemberaubend (verbunden mit dem Eindruck der Episode und des bisherigen Serienverlaufs) !

Meine Meinung zu dieser Staffel: Die Serie wird einfach nur besser, witziger, erwachsener und tiefgründiger; kann sie gar nicht oft genug empfehlen. 

Samstag, 11. Februar 2017

"Imperial Dreams"

Story: Bambi (ja, wirklich) kommt gerade aus dem Gefängnis raus und will sich und sein Leben für seinen kleinen Sohn ändern, indem er sich und ihn aus dem Ghetto rausschafft...

Der Film an sich erschien zwar schon 2014 auf dem Sundance Festival, kam aber erst auf deutsch lizensiert 2017 auf Netflix, weswegen er erst jetzt unter eben dem Label besprochen wird. John Boyega darf hier in diesem Film als junger Schaupieler seine "Muskeln" spielen lassen, wenngleich ich ihm seine schlechtere Seite nicht wirklich abkaufen kann (dafür umso mehr die sensible). Abseits der allgemeinen guten Schauspielarbeit ist das Drehbuch (wie bereits bei "iBoy") mal wieder nicht ganz ausgearbeitet und gegen Ende fallen einem einige Plotlöcher auf - ich würde das nicht erwähnen, wenn es nicht allzu offensichtlich wäre.

Fazit: Insgesamt ein guter Film, dem noch Feinschliff gefehlt hat, um etwas Besonderes zu werden. Achja, und der Streifen bringt einem viele "Das Streben nach Glück"-Flashbacks.

Mittwoch, 8. Februar 2017

"The LEGO Batman Movie"

Story: Batman ist cool und erfolgreich in dem was er tut und doch ganz allein. Wäre es da nicht blöd, mal aus Versehen eine Waise zu adoptieren, die Hassliebe zu einem Clown auf die Probe zu stellen und sich auch noch in die neue Polizeichefin zu vergucken ?

"The LEGO Movie" war eine wunderbare Überraschung, die nicht nur durch exzellente Animation und Witz bestach, sondern auch noch durch Charme und Herz. Der Batman-Ableger hat weniger vom Herz, aber dafür umso mehr vom Witz und Charme - hey, hier kriegt man als Batman-Fan fast schon feuchte Höschen vor lauter Schar von allerlei Figuren aus seinem und dem restlichen DC-Universum (und es gibt auch wieder zahlreiche Gastauftritte aus anderen Universen). Dieser Batman allein hat mehr Leben und mehr Charisma als die meisten Darstellungen des Charakters zusammengenommen und der Film dazu ist einer der introspektivsten Batman-Filme überhaupt - noch nie wurde auf diese Art eine von Bruce Waynes Grundschwächen behandelt, nämlich der Familiengedanke (die Animationsserie aus den 90ern spielte gern in ein paar Folgen damit). Insgesamt fühlte ich mich aber nahezu endlos unterhalten und hätte absolut nichts dagegen, wenn DC einfach ihr sinkendes Film-Universum ins LEGO-Reich verlagern, denn dann kriegen wir wenigstens zahlreiche Helden und Schurken mit Persönlichkeit, Charisma und Präsenz.

Fazit: Die Fledermaus schwingt sich auf zum ersten super Film aus 2017 !

Dienstag, 7. Februar 2017

Oscar-Special: "Silence"

Story: 1638 reisen die jungen portugiesischen Jesuiten Rodrigues und Garupe nach Japan, um ihren Mentor Ferreira zu finden, der dort angeblich der Apostasie verfallen ist. Da ahnen sie noch nicht, wie hart Japan Christen in ihrem Land verfolgt...

Was absolut jeder erwähnen tut bei diesem Film ist die sehr lange Entwicklungszeit von mehreren Dekaden und den Herzenswunsch von Scorsese, ihn überhaupt erst zu machen - und einer der besten Regisseure überhaupt kann immer mit einem neuen Werk locken, mit seinem Lieblingsprojekt seit langem sowieso. Leider litt "Silence" unter einer miserablen Distribution in den USA, einem fast nichtexistenten Marketing (obwohl Scorsese-Streifen sich von selbst vermarkten) und einer krassen Vernachlässigung bei der Academy (wenngleich der Film einfach zu spät rauskam für eine vernünftige Oscar-Kampagne). Es ist generell ein thematisch sehr anspruchsvoller und komplexer Film von einer überdurchschnittlichen Länge, da ist es generell schwer, den Film an ein Massenpublikum zu verkaufen.

Wenn ihr aber grandiose Darstellungen sehen wollt (egal von wem), atemberaubende Bilder und eine interessante Herangehensweise zum Thema Glaube sehen wollt, dann dürft ihr "Silence" auf keinen Fall verpassen. Man braucht nur die richtige Laune und einiges an Zeit.

Fazit: Über "Silence" dürfte als einen der besten Scorsese-Filme der letzten Zeit auf keinen Fall geschwiegen werden.

Samstag, 4. Februar 2017

"The Bye Bye Man"

Story: Drei Studenten finden in einem alten Haus eine alte böse Entität, den "Bye Bye Man", der jeden tötet, der auch nur an ihn denkt oder seinen Namen ausspricht...

Das Konzept des "Bye Bye Man" klingt halbwegs cool, aber typisch für einen Horrorfilm so früh im Jahr, wurde dieses Konzept verhunzt. Man hat hier alles, was ein typischer mieser Horrorfilm so bieten kann: Schlechte Darsteller, schlechte Handlung, haufenweise Genre-Klischees, aber am schlimmsten ist es, dass man die Mythologie des "Bye Bye Man" einfach mal nicht erklären konnte - sein Hintergrund und seine Affinität zu Hunden und Zügen bleibt die ganze Zeit über vage. Man hat keine Ahnung wo er herkommt und selbst seine Kräfte sind sehr vage, denn manchmal führen bestimmte Aktionen zu Konsequenzen und manchmal eben nicht.

Fazit: Keine schlechte Idee, nur sehr schlecht umgesetzt.

Freitag, 3. Februar 2017

"Monster Trucks"

Story: Tripp will eigentlich nur einen eigenen Monster Truck haben, doch entdeckt er eines Tages ein mysteriöses Kraken-Alien, das sich von Öl ernährt und sich mit einem solcher Trucks verschmelzt und ihn befreundet...

"Monster Trucks" basiert laut zahlreichen Berichten auf der Idee eines vierjährigen Jungen...und dies sieht man dem Film nur allzu schmerzhaft an. Statt eines konventionellen Familienfilms kriegen wir hier den feuchten Traum eines jeden Kleinkinds - bunte Farben, große Autos und Aliens/Monster. Alles hier ist so absurd kindisch: Der comichafte und geschäftssüchtige Ölmagnat, ein blasser Protagonist, halbwegs kompetente Regie (damit die Kinder auch schön bei der Stange bleiben), usw. Ich bin einfach nicht das geeignete Publikum dieses Streifens, aber wäre ich nur vier Jahre alt, dann würde ich ihn vielleicht sogar lieben und er wäre eine warme Kindheitserinnerung geworden.

Fazit: Nur für Dreikäsehochs interessant.

Donnerstag, 2. Februar 2017

"xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage"

Story: Um einen wahnsinnigen Chinesen mit einer tödlichen Technologie aufzuhalten, wird Xander Cage aus dem Ruhestand geholt...

Habe vor kurzem den ersten Teil gesehen und bin nicht sicher, ob der Streifen eigentlich weiß, wie dämlich er ist - vor 15 Jahren gab es noch einen sehr populären Kult des Extremsports und was es noch gab, war das Aussterben des klassischen Spionfilms durch den schwächsten Bond-Film und den Überraschungshit durch den ersten "Bourne"-Teil + den aggressiven Push von "xXx". Jedenfalls hat Vin Diesel schon bei "Fast & Furious" den zweiten Teil ausgelassen, nur um eine sterbende Reihe zu einer lebenden Franchise zu revitalisieren, was offensichtlich der alleinige Zweck dieses dritten Teils ist. Der Trailer versprach einen dämlichen Actionfilm (nichts dagegen einzuwenden), aber dies ist einfach ein "Fast & Furious"-Klon mit dem üblichen perfektem Casting für alle großen Märkte wie China und Indien nebst Einbindung von Elementen wie Autoverfolgungen, Kampfszenen und Teambildung (wobei Xander Cage eigentlich ein rebellischer Einzelgänger war).

Die Formel des dämlichen Actionfilms geht leider nicht ganz auf, denn Diesel kann einfach keine charismatischen Vibes ausstrahlen, da alle seine Punchlines recht komisch wirken - dafür ist die Action zumindest ordentlich und manch eine Sequenz recht beeindruckend, was Stuntarbeit betrifft. Und egal wie sehr Vin Diesel sich als übergeiler Sexgott (kein Witz) und Legende inszenieren will, es ist Donnie Yen, der ihm hier mit tollen Martial Arts-Momenten glasklar die Show stiehlt.

Fazit: Anders als der erste Teil weiß dieser definitiv, dass er einfach unglaublich dämlich ist und er feiert das exzessiv - nur vergisst er dabei, einem konstanten Spaß zu bereiten. Und Vin Diesel hat ein massives Ego-Problem.

"Resident Evil: The Final Chapter"

Story: Nahezu die gesamte Menschheit ist mit dem T-Virus der Umbrella Corporation infiziert und Alice hat nur 2 Tage Zeit, diese mit dem Antivirus derselben zu retten...

Ich habe keinen einzigen Teil dieser Videospiel-Reihe ganz durchgespielt (nur das erste Level von Teil 4), aber das Filmuniversum von "Resident Evil" ist eh anders als das Videospieluniversum. Es gibt einige Anspielungen auf Spiele, aber man muss kein Experte sein, um hier mitzukommen...es ist vielleicht sogar besser so, denn die "Resident Evil"-Reihe ist in ihrer Länge beispielhaft für das Missverstehen einer Videospielidee für eine Adaption.

Statt Atmosphäre gibt es hier zuallererst haufenweise "Sprungschrecks" ("jumpscares"), das ausgelutschteste Klischee des Horror-Genres - und seit "Suicide Squad" bin ich besonders kritisch gegenüber dem Schnitt in Filmen geworden und hier ist er katastrophal (ich würde diesen Streifen keinem Epileptiker empfehlen). Außerdem hat er viel zu häufig absurde und dilettantische Computerspezialeffekte und eine faszinierende Dreistigkeit gegenüber dem Stil von "Fury Road" und der menschlichen Logik an sich; nichts macht wirklich Sinn und das Ende ist einfach nur zum Schreien. Die Schauspieler sind nur da des Geldes wegen und die Finalität ist hoffentlich tatsächlich real, denn die Welt braucht weniger schlechte Videospielfilme und nicht mehr.

Fazit: Mal schauen wie lange Milla Jovovich arbeitslos bleibt.

Mittwoch, 1. Februar 2017

"iBoy"

Story: Der 16-jährige Tom hat nach einem Raubüberfall auf seine Freundin Lucy Smartphone-Splitter in seinem Gehirn stecken und kann nun elektronische Geräte nach seinem Belieben manipulieren...

Hab die Romanvorlage hierzu nicht gelesen, aber die Idee hierzu erinnert mich stark an das Ubisoft-Videospiel "Watch Dogs", in dem der Protagonist mitsamt seines Smartphones allerlei Elektrisches in Chicago beeinflussen kann. Die spaßige Seite dieser Idee, sowie den generellen Aufbau aller wichtigen Figuren schafft der Streifen in der ersten Hälfte mühelos und dann...kommt die zweite Hälfte. Ich weiß nicht, was da beim Drehbuch nicht sauber lief, aber es fühlte sich für mich so an, als ob ab da eine andere Person übernahm, die keine konkreten Ideen hatte, wie man denn nun die Handlung vernünftig abschließen könnte und so fällt der Rest des Films aufgrund der immer häufiger auftretenden Logikfehler und Plotlöcher massiv ab. Wenigstens kann man den restlichen Komponenten keinen Vorwurf machen, aber das Drehbuch ist wirklich sehr unausgereift und das ist besonders schade aufgrund des massiven Potenzials.

Fazit: Ein Mal streamen genügt vollkommen.

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