Freitag, 31. März 2017

"The Boss Baby"

Story: Der sieben Jahre alte Tim soll einen kleinen Bruder bekommen, doch dieser entpuppt sich als deutlich schlauer und gewiefter als gedacht...

Traurigerweise geht der Film nie über den Titel hinaus: Wer chaotische/zusammenhanglose Szenen, bestenfalls halbwegs inspirierten Slapstick und ein Baby in einem Anzug witzig findet, der wird hier fündig...und viel mehr gibt der Streifen einfach nicht her. Die Animation und die Moral sind beide gut und alles andere ist mittelmäßig - bis auf die Erzählstruktur, denn die ist reichlich verwirrend.

Der Film zeigt die "Realität" und die "Fantasie-Sequenzen" in zwei verschiedenen Animationsstilen, was wie eine interessante Idee klingt - nur wird aus dieser Idee am Ende gar nichts gemacht, sondern mehr für Verwirrung gesorgt.

Fazit: Naja, den Kindern wird es reichen. Kleinen Kindern.

Dienstag, 28. März 2017

"Life"

Story: Nachdem Astronauten von der ISS eine Lebensform vom Mars entdecken, währt deren Freude nur recht kurz...

Das Schlimmste bei Filmen wie diesen ist die Tatsache, dass ich knapp schreiben muss, um bloß nichts zu spoilern - am ehesten sollte man "Life" vor allem als eine Art Hommage an "Alien" verstehen (und einige andere Weltraumfilme, vor allem der Look scheint doch sehr stark von "Gravity" inspiriert worden zu sein). Die Besetzung harmoniert wunderbar miteinander und alles, aber das Wichtigste, nämlich die Atmosphäre, ist spätestens ab der Entdeckung der Spezies absolut beklemmend. Insgesamt ist dies kein tiefgründiger Streifen, sondern ein Horror-/Thrillerfilm, der leider darunter leidet, dass es sowas wie "Alien" gibt.

Fazit: Wer "Alien" nicht kennt, kann sich ruhig "Life" geben.

Donnerstag, 23. März 2017

"Power Rangers"

Story: Vor 65 Millionen Jahren triumphierten die Power Rangers über das Böse, als ein Meteoreinschlag ihnen vorerst ein Ende macht. Nun erwacht wieder das Üble und es werden fünf außergewöhnliche Teenager ausersucht, um deren Erbe weiterzutragen...

Nein, ich bin nicht mit den Power Rangers aufgewachsen, höchstens ein paar Episoden zufällig im TV gesehen...und es ist nicht wirklich meins. Es ist klarer kultiger Trash, so wie viele andere Franchises der 80er und 90er. Und genau das Gefühl des Trashs wird hier nicht vermittelt, weswegen Fans wohl nicht wirklich glücklich werden mit dieser Adaption.

Das Beste sind eindeutig die jungen Hauptdarsteller, die überraschenderweise vor allem dann ein Gruppengefühl vermitteln, bevor sie in den Anzügen sind - danach sind sie auch nur ein Teil der CGI-Szenerie mit dem üblichen "Transformers"-Flair. Anbei werden Sachen wie Humor und der Trash-Faktor stark zurückgefahren und wir Zuschauer sollen den "ernsten" Power Rangers entgegenfiebern; dies ist insofern seltsam, da die Schurkin Rita Repulsa ähnlich trashig und übertrieben gespielt wird wie in der Serie - gab es da etwa keinen eindeutigen Konsens über die Art der Adaption ?

Fazit: "Power Rangers" weiß nicht so sehr, was es sein möchte und genau deswegen kann es nicht über die eigene Mittelmäßigkeit hinauswachsen.

Montag, 20. März 2017

"Logan"

Story: 2029 sind nahezu alle Mutanten ausgestorben; Logan ist noch am Leben, doch vegetiert er langsam zusammen mit Professor X hin und schlägt sich gerade noch so durch. Als er aber auf die junge Mutantin Laura trifft, entschließt er sich, sie wenn nötig mit seinem Leben zu beschützen...

Nach dem miserablen ersten und gutem zweiten "Wolverine"-Einzelfilm bekommt man nun endlich einen tollen dritten (und vermutlich letzten) Streifen und an dieser Stelle muss gesagt werden: Wer auch immer Wolverine in der Zukunft spielen wird, der hat in große Fußstapfen zu treten - Stand jetzt ist Hugh Jackman Logan/Wolverine und einfach nicht als dieser wegzudenken (außerdem hat er mit diesem Film sich ein eigenes Denkmal gesetzt). Wolverine war nie so brutal und blutig in Filmen und Jackman hat die Ehre, den ersten "harten" Wolverine geben zu dürfen; hat aber auch noch die nötige Portion Drama in petto. Und selbst ein Patrick Stewart steht mit ihm im Schatten von Dafna Keen als X-23, die ihren Part mehr als überzeugend verkauft und für die Zukunft (nicht nur als dieser Charakter) vielversprechend ist.

Insgesamt fühlt sich "Logan" wie ein größtenteils harmonischer Mix zwischen Drama, Action und Western - oder auch wie ein Roadmovie umrahmt von knackiger und blutiger Action mit einer Prise Drama zwischendurch. Wenn ich mir was wünschen würde, dann, dass mich das Ende deutlich mehr mitnimmt, aber auch so ist es absolut passend und ist eine schöne Fußnote des Regisseurs Mangold.

Fazit: Der erste richtige "Wolverine"-Film vor allem für eben dessen Fans und denen, die den Comic-Charakter recht respektvoll adaptiert sehen wollten. Den Rest erwartet ein geradezu entfesselter und teils erbarmungsloser Film über einen Charakter, der wohl für eine gute Weile sein letztes Mal geschlitzt hat.

Donnerstag, 16. März 2017

"John Wick: Kapitel 2"

Story: John Wick dachte, dass sein Feldzug zu Ende ist und er sich zur Ruhe setzen kann, doch wirft ihn die kriminelle Unterwelt wieder aus der Bahn...

Der erste Teil war persönlich, stilistisch und cool was die Action angeht - der zweite ist dafür offener, noch actiongeladener und recht stilistisch (ja fast schon artistisch und ausdrucksstark in der Gewaltdarstellung - die Morde werden nicht direkt glorifiziert, aber sie haben definitiv Geschmack sind Teil einer übergeordneten Choreographie). Apropos Choreographie: Die Stunts bilden zusammen mit der Actionregie ein sehr gutes und äußerst stabiles Rückgrat für den Film, sodass der Rest nicht ganz so auf der Höhe sein muss, um zu überzeugen (wenngleich alles andere auch überdurchschnittlich ist). Keanu Reeves ist übrigens ein verdammt cooler und überzeugender Actionheld und könnte als eine der besten Actionikonen in die Filmgeschichte eingehen - liegt alles an der weiteren hohen Qualität seiner Filme, die wunderbarerweise einem die Action so schmackhaft machen, wie man es noch vor 30 Jahren gewohnt war.

Fazit: Bitte ein Teil 3 !

Dienstag, 14. März 2017

"A Cure For Wellness"

Story: Nachwuchs-Banker Lockhart soll seinen verschwundenen Chef aus einem Schweizer Spa zurück nach New York holen, doch findet er sich nach einem Unfall selbst an diesem komischen Ort...

Dieser Streifen ist allein schon dadurch gut, dass er exzellente Kameraarbeit unter einer klugen Regie zeigt: Verbunden mit einem toll dekorierten Ambiente und gefühlvollem Sounddesign schafft es der Film, einen im besagten "Spa" unter elektrisierenden Spannung zu halten und nicht loszulassen - und wenn man sich selbst belohnen will, dann sollte man sich nicht nur auf den Vordergrund konzentrieren. Dadurch wirkt das Ganze wie ein zu lösendes Puzzle, weshalb dieser Streifen definitiv etwas für (mit-)denkende Zuschauer ist. Verbunden mit guten Darstellungen schafft Gore Verbinski einen tollen originalen Film, der mit oftmals seltsamen/verstörenden/merkwürdigen Bildern bei weitem nicht jedem zusagen wird.

Fazit: Vor allem die Laufzeit schreckt ab, aber wer die Zeit hat, sollte diesen netten Thriller mal gesehen haben !

Samstag, 11. März 2017

"Kong: Skull Island"

Story: 1973 soll ein kleines Team in der Nähe Vietnams auf Expedition gehen und entdeckt dabei den König des Dschungels...

Ich habe wahnsinnig großen Respekt vor dem schwarz-weißen Original von 1933, dessen Monumentalität bis heute noch nicht getopppt wurde und ich zähle das Remake von 2005 zu einem der besseren - nun haben wir 2017, wir sind inmitten von zahlreichen Filmuniversen und auch Warner Brothers will jetzt ein eigenes, nämlich mit Toho-Kreaturen und eben Kong, der hiermit offiziell (wieder) dem Publikum vorgestellt wird.

Noch nie war die Action so brachial rund um den Riesenaffen - und so stylisiert. Beide diese Aspekte (also Action und Stil) sind die zwei großen Säulen des Films, die wirklich funktionieren und die auch im Vergleich mit den älteren Versionen herausstechen können. Dafür sind die Charaktere recht blass und die Story ist eigentlich zum vergessen - nicht einmal ein Samuel L. Jackson oder ein John Goodman können die Narrative nicht nachträglich besser machen oder die teils sehr schräge Tonumschwünge seichter gestalten.. Es ist im Prinzip ein B-Film mit Blockbuster-Budget mit allen seinen Stärken und Schwächen, ergo man sollte keinerlei gehaltvollen Kunstfilm erwarten, eher pseudo-Trash aus den 70ern.

Fazit: Unterhaltsam, aber nur wenn man sich bewusst ist, dass es hier um prügelnde Monster geht.

Dienstag, 7. März 2017

"The Great Wall"

Story: Zwei Fremde treffen an der Großen Mauer in China an, um die Chinesen bei der Abwehr gegen mächtige Monster zu unterstützen...

Vorab zur Kontroverse: Da der Regisseur und der Rest der Macher von vornherein einen großen weißen Schauspieler wollten, haben sie ihn mit Matt Damon dann auch bekommen. Jeglicher Vorwurf des "Whitewashing" ist lächerlich, da Damons Besetzung nicht allein des Charakters, sondern auch des Umsatzes abseits von China wegen geplant war. Leider ist diese Kontroverse auch schon so ziemlich das Interessanteste an diesem Film.

Ansonsten fühlt sich der Streifen so an, als ob während der Handlung gerade entweder die Chinesen oder die Amerikaner als Produzenten an der Reihe waren mit der Filmentwicklung: Auf diese Weise entsteht ein zu großen Teilen recht "leeres"/seelenloses Produkt, dem Charme und Halt fehlt; es gibt keinerlei erinnerungswürdige Charaktere, die Action wirkt viel zu künstlich und spannungsarm und es wirkt im gesamten einfach nicht kohärent genug.

Fazit: Als eine Mega-Produktion mega-enttäuschend.

Sonntag, 5. März 2017

"Get Out"

Story: Chris und Rose sind seit einigen Monaten glücklich zusammen und nun soll Chris endlich seine potenziellen Schwiegereltern kennenlernen...

 Dies ist vermutlich einer der schlauesten Horrorfilme seit langem, wenn nicht überhaupt. Regie-Debütant Jordan Peele hat es tatsächlich geschafft, seine langjährige Comedy-Erfahrung gekonnt in das Horror-Genre zu pressen - da Chris schwarz und Rose weiß ist, spielt der Film gerne mit der Unbehaglichkeit eines Schwarzen unter Weißen; dies ist so ziemlich die Hauptquelle der kleinen Gags und der Horroreinlagen und viel mehr kann und will ich ohne Spoiler einfach nicht verraten. Stellt euch einfach vor, dass ihr die einzige normale Person in eurer Umgebung seid, aber all eure Ängste und Sorgen durchaus trivial erscheinen können und dann werdet ihr mit der Wendung aller Wendungen erschlagen...so ungefähr ist "Get Out" zu beschreiben und bei der Frische, Schärfe und Respekt vor dem Genre ist es kein Wunder, dass es Bestwertungen und Lob hagelt. Von mir übrigens auch.

Fazit: Einer der besten Filme des Jahres bisher und definitiv einer der schlauesten !

Mittwoch, 1. März 2017

Geheimtipp #1: "In China essen sie Hunde" (1999)

Story: Arvid ist eigentlich nur ein stinknormaler Bankangestellter, der durch seine vermeintliche gute Tat in immer skurrilere Sachen verwickelt wird...

Unter "Geheimtipp" werde ich Zeug besprechen, das meiner Meinung nach viel zu tief unter dem Radar fliegt und viel mehr Anerkennung verdienen sollte - und "In China essen sie Hunde" ist ein toller Einstieg in diese neue Rubrik.

Dieser Film wird meistens mit "Pulp Fiction" verglichen und zumindest was Dialoge angeht, kann ich den Vergleich irgendwo verstehen: In beiden Fällen können scheinbare Belanglosigkeiten Zitatstatus erreichen. Und was alles andere angeht...da ist "In China essen sie Hunde" eine bitterböse schwarze Komödie gegenüber "Pulp Fiction" als ein Kriminal-Drama - was keinen der beiden Filme gegenüber dem anderen abwertet. Hier wird einfach alles aus dem vergleichsweise kleinem Budget rausgeholt und das Drehbuch scheint sich mit der fortlaufenden Dauer des Streifens immer mehr übertreffen zu wollen was Bissigkeit des Humors und allgemeine Absurdität angeht. Wenn ich eine Schwachstelle hervorheben müsste, dann wäre es das Ende, das in meinen Augen doch etwas zu skurril ist, selbst für den Film.

Fazit: Wärmste Empfehlung für einen Beinah-Klassiker aus dem Norden !
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