Donnerstag, 28. Juni 2012

"The Amazing Spider-Man"

Story: Nach dem mysteriösem Tod seiner Eltern findet Peter Jahre später die Aktentasche seines Vaters bei Onkel Ben und Tante May und fängt an, Nachforschungen anzustellen, die ihn dann mitunter zum Ex-Kollegen seines Vaters, nämlich Dr. Connors, der mit seiner Genforschung der Beste in seiner Position ist. Nebenbei lernt er seine erste Liebe Gwen Stacy kennen, wird von einer genmutierten Spinne gebissen und nebenbei von Captain Stacy in ganz New York gejagt...und da ist auch noch eine Großreptilie auf freiem Fuß...

Um es mal vorweg zu nehmen: Ja, Andrew Garfield ist Tobey Maguire mindestens ebenbürtig in seiner Darstellung als Spidey, wirkt irgendwie sogar frischer und überaus frecher als dieser, was ihm im Nu die Sympathiepunkte bringt. Emma Stone als Gwen Stacy ist in diesem Fall um einiges Kirsten Dunst als MJ überlegen, weil sie...wie eine echte Teenagerin wirkt und nicht wie etwas, das ständig gerettet werden muss; sie ist dabei eine perfekte Ergänzung zu Garfield. Der Rest vom Cast ist auch ziemlich solide und da ist auch noch Dr. Connors als Lizard...ähem. Ich fasse es mal so zusammen: Als Mensch war er gut, anfangs noch sogar sehr subtil und dann kommt Connors als Lizard...vielleicht bin es nur ich, aber die Special Effects mit denen Lizard gerendert wurde sehen etwas plastisch aus, gar irreal. Neben diesem eher minderwertigem Kritikpunkt fand ich es komisch, einige Punkte der Origin-Story mal wieder zu sehen. Klar, wir finden uns hier im Reboot wieder, da ist es unvermeidlich und doch hatte ich manchmal so ein mulmiges Gefühl von Dèja-vu, denn einiges wirkte nun doch SEHR vertraut.

Das Drama ist auch hier, aber teilweise seltsam verteilt; mal soll es traurig sein und mal wundert man sich, wieso das Eine oder Andere traurig sein soll; dieses Reboot geht voll auf, wenn Spider-Man Comedy bringt. Dabei ist das Ganze nicht voller feiner Wortwitze, sondern teils Slapstick, teils Situationskomik und teils Teenager-Zynismus. Dieser Spider-Man mag sich zwar im Kampfstil und Bewegung mehr spinnenhaft geben als sein Vorgänger und doch wirkt er auch sehr menschlich und somit identifizierbar. Achja und die Action ist O.K., insbesondere für einen Regisseur, der nicht für solche bekannt ist und die wenigen First-Person-Perspektiven haben doch um einiges mehr Sinn als zunächst in Trailern angenommen.

Fazit: Der neue Spidey ist näher an der Vorlage, anders als der Vorgänger und scheint etwas Eigenes zu werden und ich freue mich auf das Erkunden dieses neuen Universums. Für einen "Erstling" mussten natürlich bestimmte Sachen recht einfach gehalten werden, aber es hat nichtsdestotrotz viel Spaß gemacht dieses Reboot zu sehen. Marvel hat Glück, dass Sony ihren Helden respektmäßig wiederaufstehen lässt.

P.S. : Das 3D war unnötig. Nicht nervig, aber unnötig.

P.P.S. : Von Marvel inspiriert, gibt es hier auch wieder eine Post-Credits-Szene. Also nach dem Abspann sitzen bleiben !


"Spider-Man 3" (2007)

Story: Nach dem Zusammenkommen mit MJ aus dem Vorgänger will Peter sie nun wirklich zu seiner Frau machen und doch distanzieren sie sich immer wieder, weil Peter berühmt ist und MJ nicht. Achja, da sind noch ein Schwerverbrecher als Sandman, ein Alien-Symbiant, eine neue mögliche Geliebte und auch noch Harry drin, der unbedingt Rache an Spider-Man nehmen will...

Ihr seht vermutlich schon, wo die Probleme des Films liegen. Ich weiß noch wie ich damals zur Premiere mit einem Freund die letzten zwei Plätze ganz außen ergattert habe (ganz links außen in der 1. Reihe --> tolle Aussicht, nicht ?). Wir sahen die Katastrophe passieren und waren am Ende unterhaltsamerweise enttäuscht; ich war damals viel zu sehr auf das "enttäuscht" fokussiert und nun, mit dem neu ansehen sehe ich wieder das "unterhaltsam" drin.

Es stimmt, was die Leute so erzählen: Die Fans haben Raimi dazu gedrängt, den Alien-Symbiant Venom in den Film reinzubringen....was so einiges zum Durcheinander beiträgt. Der Regisseur hat so viele Geschichten zu erzählen, was dem Ganzen schlecht tut. Normalerweise ist es gut, wenn die Filmemacher ihren Zuschauern viel für ihr Geld geben, aber hier ist das absolut übertrieben. Peter muss was lernen, MJ auch, Harry auch, sogar der Sandmann muss etwas lernen und jeder braucht genügend Zeit, um den jeweiligen Konflikt zu zeigen...deswegen hat (Fanliebling) Venom im Endeffekt nur den Klimax als Bühne, die er mit 3-4 anderen teilen muss.

Dann ist da noch die Romanze, die recht comichaft wirkt. Peter und MJ springen im Film so oft hin und her zwischen Zugeständnissen und Missverständnissen, dass es mir am Ende egal ist, ob die beiden zusammen kommen. Der Dealbreaker des Ganzen ist aber das Drama. Im letzten Film wurde Peter von seiner Verantwortung und Liebe innerlich zerrissen und hat sich so beinah selbst zerstört. Nun sollte ihn der schwarze Anzug innerlich zerstören und was passiert (ACHTUNG SPOILER): Er wird zum Emo und tanzt rum.(SPOILER ENDE). Ich konnte einige lahme Witze verzeihen, den Mischmasch von zwischenmenschlichen Beziehungen und Bösewichten und dann kommt das. An der Stelle wurden wohl alle Fans der Filme dreist geohrfeigt (ähnlich vergleichbar mit Jar-Jar-Binks aus "Episode 1").

Ganz am Ende des erneuten Anschauens wurde mir aber noch was anderes bewusst: Die gezeigten Action-Szenen waren eigentlich gut und insbesondere die Szene in der U-Bahn war sehr gut (aber nicht so gut wie die Zug-Szene im 2. Film). Am Ende bleibt es eine Geschichte von Rache und der Vergebung, die nötig ist, um ein Mensch zu bleiben. Es war ein wüstes Durcheinander voller kleiner Dämlichkeiten (und möglicher Spoiler meinerseits) und das Ende...ziemlich bittersüß, wie ich finde. Wobei ich auch jetzt nicht weiß, was ich daraus machen soll.

Fazit: "Spider-Man 3" ist nicht miserabel oder schlecht, aber es ist ziemlich durcheinander und versucht einfach mehr, als es schaffen kann. Was dann nicht gelingt und so ist es der schlechteste der drei Raimi-Filme. Aber eigentlich an sich noch gut als hirnloses Popcorn-Kino.

Dienstag, 26. Juni 2012

"Spider-Man 2" (2004)

Story: Peter Parker hat nun alltäglich mit seinem Leben zu kämpfen, das buchstäblich aus allen Nähten zu platzen droht. Spider-Man, das Schulleben, Stress mit seinem Freund Harry und das geheime Verlangen nach Mary Jane lassen sich einfach nicht vereinbaren...

Nach erneutem Ansehen musste ich ziemlich überraschend für mich feststellen, dass diese Fortsetzung unglaublich gut ist. Sogar so gut, dass sie für mich nun auf dem gleichen Level steht wie "X2" und "The Dark Knight"; wenn ich ehrlich bin, könnte es sogar einen Tick besser sein als der zuletzt genannte. Lasst mich erklären.

Wir haben hier einen Teenager, der (im Prinzip) nichts bis auf seine Superkräfte und Intelligenz hat, um sich in der Welt zu behaupten. Seine Eltern und sein Onkel sind tot (der Onkel wegen ihm), wegen seinen Superkräften verliert er einen Freund und womöglich auch die Liebe seines Lebens, hat keinen richtigen Job (oder nur einen mies bezahlten) und die Kräfte drohen ihn auch nun zu verlassen + ein neuer Bösewicht ist in der Stadt. DAS kann einen wohl stark depressiv machen und man hat kein Leben, das einen bei sowas glücklich machen würde. Weswegen unser Held auch die Stärke in sich finden muss, um alle seine Probleme zu lösen.

Ist aber auch unfair, zwei Comic-Größen in dem Sinne zu vergleichen, denn alle Vergleiche sind relativ. Mein Punkt ist nur: All die Leute, die die neuen "Batman"-Filme als "realistisch, dunkel und depressiv" preisen und dabei gleichzeitig alle "Spider-Man"-Filme als "Kinderkram" abstempeln, haben meiner Meinung nach unrecht, denn beide Helden haben insbesondere in ihren Sequels die größten Probleme zu besiegen. Und ein Peter Parker hätte es wohl im realen Leben wohl schwerer als ein Bruce Wayne. Genug von dem Comic-Gelaber, zurück zum Film.

Wie bereits erwähnt, schätze ich diesen Streifen sehr, weil er sich in allen möglichen Punkten verbessert, wo das Original noch gut oder weniger gut war. Alle bereits bekannten Akteure machen ihren Job wieder gewohnt gut und erfahren hier eine Entwicklung ihrer Charaktere...bis auf James Franco als Harry Osborne, der einfach zu wenig Zeit bekommt und deswegen "nur" sauer aussieht. Alfred Molina als Doc Ock macht einen ähnlich fantastischen Job wie Willem Dafoe als der Grüne Kobold und wird nur schwer zu ersetzen bei einem möglichen Recast (wahrscheinlich, wenn Sony die neue Timeline einleitet). Was die Leute aber wirklich sehen wollen, nämlich die Action und das Drama (vor allem die Action) gehört zum Besten im gesamten Genre: Der Kampf auf dem Zug ist vielleicht einer der besten Kämpfe zwischen Held und Schurke im Superheldenfilm-Genre und das Drama ist (wie oben beschrieben) wohl auch nicht schlecht, sondern sogar ziemlich, ziemlich gut.

Fazit: Mit mehr Mühe, Vorsicht, Sorge und Liebe zur Vorlage ist "Spider-Man 2" eines der Sequels, die nicht schlechter, sondern besser als das Original sind. Das ist aber auch garantiert mit weiteren Cameos von Bruce Campbell und Stan Lee ! (Ne ernsthaft, das ist ein wirklich, wirklich guter Film, sogar sehr gut.)

Montag, 25. Juni 2012

"Spider-Man" (2002)

Story: Peter Parker ist ein schüchterner Nerd, der in seine Nachbarin Mary Jane Watson seit dem 6. Lebensjahr verliebt ist und als Waise bei seinem Onkel Ben mit Tante May. Bei einem Schulausflug wird er von einer genetisch manipulierten Spinne gebissen, entwickelt nach und nach seine Kräfte und nach dem Tod von Onkel Ben wird er endgültig zu Spider-Man...

Als Vorbereitung für den neuen "Spider-Man"-Film gibt es noch schnell die Kritiken zu der Original "Spider-Man"-Trilogie von Sam Raimi, weil ich es interessant finden werde, wie sich Raimis Stil von Webbs unterscheiden wird. Und da ist es natürlich am besten, wenn ich mit dem Film anfange, der alle anderen hinterher beeinflusst hat, dem ersten "Spider-Man"-Film von 2002.

Herauszuheben sei bei diesem Film insbesondere der (ja eigentlich) perfekte Cast: Tobey Maguire als Peter Parker, Kirsten Dunst als Mary Jane und James Franco als Harry Osborn sind allesamt klasse besetzt und würden bei möglichem Wiederauftritt nur schwer genauso gut besetzt werden können (freue mich schon auf Andrew Garfield als Peter Parker, er wird es nicht leicht haben). Die Besten sind allerdings Willem Dafoe als Norman Osborn und J.K.Simmons als J.J.Jameson, der Zeitungchef bei dem Peter als Fotograf arbeitet (und der ironischerweise Spider-Man hasst); bei den beiden gibt es keine Szene, in der die beiden nicht ihr Können präsentieren und sich perfekt in die Comic-Welt einfügen, die Raimi ihnen vorschreibt. Genial sind auch die Cameos von Bruce Campbell und dem "Spider-Man"-Schöpfer himself, Stan Lee (der ja in jedem Marvel-Film min. 1 Cameo hat).

Das Ganze funktioniert genauso, wie es soll: Es ist für einen "Erstling" typisch, da er uns als Zuschauern den Werdegang von einem normalen Nerd zu einem Superhelden zeigen muss und darauf fokussiert sich der Streifen auch glücklicherweise die meiste Zeit. Es macht Spaß zu sehen, wie der Werdegang in seinen kleinen Schritten stattfindet während das Drama oder auch die Comedy sich drumherum entwickeln. Wir sehen, wohin sich die Ereignisse entwickeln und wie die Charaktere sich dabei verändern.

Fazit: Es weiß stets, was es ist und was es rüberbringen will. Deshalb ist "Spider-Man" wohl einer der besten "Erstlinge" mit mehreren erinnerungswürdigen Momenten für die Kinogeschichte, einem tollen Cast und einem der beliebtesten Superhelden, wie er im Kino aussehen sollte. Es ist zwar teilweise dumm, aber unterhaltsamerweise dumm.

"Prometheus"


Story: Eine Forschungsgruppe, bestehend überwiegend aus Menschen und einem Androiden, geht im Jahr 2093 mit dem Raumschiff "Prometheus" auf der Suche nach dem Ursprung der menschlichen Spezies...

Dieser Film ist einer der meisterwarteten dieses Jahres und insbesondere Ridley Scott-Fans mussten sich lange auf ein weiteres Sci-Fi-Highlight gedulden. Das Ergebnis ist...ziemlich uneindeutlich geworden. Das Schwierige ist, dass ich die Probleme des Films nur unleicht beschreiben kann ohne zu spoilern.

Das Allerbeste an dem Film sind zweifellos zwei Dinge: Der visuelle Stil ist fantastisch und zeigt sofort, dass dieser Film vom "Alien"-Regisseur kommt. Die Stürme auf dem einen Mond, die Umgebung und generell diese bestimmten kleinen Anspielungen auf gewisse andere Werke des Regisseurs. Solche Anspielungen liebe ich einfach. Das zweite "beste" Ding an dem Film ist Michael Fassbender als der Androide David in Höchstform, möglicherweise sogar Oscar-reif. Er spielt ungefähr so gut wie Brent Spiner als "Data" in "Star Trek: The Next Generation"; also im Bezug auf einen Menschen, der einen Androiden spielt (was übrigens Talent erfordert). Aber genug von Fassbender, die anderen sind übrigens auch ziemlich gut. Noomi Rapace hat nur den Nachteil, dass sie wohl indirekt mit Sigourney Weaver verglichen werden wird, da beide ihrer Rollen in beiden Filmen ähnlich sind und das obwohl sie trotzdem eine gute Performance abgeliefert hat. Charlize Theron hat unglücklicherweise einen etwas kleinen Part und kann deshalb ihre Klasse nie ganz ausspielen (muss wohl einen anderen Film hierfür sehen); der Rest ist wie gesagt, ganz okay.

Und jetzt würdet ihr garantiert sagen: "Wow, hört sich gar nicht mal so schlecht an"...ja, nicht ganz. Denn wenn der visuelle Stil und die Schauspieler überzeugen können, so ist es die Story und das in einer unglücklich enttäuschenden Art und Weise. Der Film verspricht einem am Anfang etwas Großartiges, baut das Ganze unglaublich groß auf und dann...liefert einem ein voraussehbares Finale mit zu vielen Fragen, einigen Plotlöchern und dem Gefühl, das zwischen Enttäuschung und Genugtuung befindet.

Fazit: "Prometheus" ist leider nicht der versprochene Kracher, auf den so viele gewartet haben. Es leidet viel zu sehr an seiner Verbundenheit zu einer gewissen Sci-Fi-Reihe und dem, was es hätte sein können - und ist dennoch eindrucksvoll aufgrund seines Stils und der schauspielerischen Leistung, insbesondere der von Fassbender.

Freitag, 22. Juni 2012

"Bis(s) zum Morgengrauen"-Review, oder: Wie man kein Buch schreiben sollte (Teil 4)

Ladies and Gentlemen, wir sind beim Finale dieses (sehr) langen Reviews oder eher Analyse angekommen und es wird Zeit, dem endlich ein Ende zu setzen. Also dem Review des ersten Buchs.

"Vampire": "Twilight" ist ja eine Franchise, die 2 große Dinge hat, weswegen es groß ist: Wegen der perfekten Romanze (die ich ja letztens als das dargestellt hab, was es im Endeffekt ist) und wegen der großen Umgestaltung des Vampir-Mythos. Man könnte ja jetzt noch hinzufügen: Und was ist mit Werwölfen, wurden die nicht auch komplett in den Arsch...ja, wurden sie. Aber dazu in einem anderen Post und dank Meyer...äh Bella, sind es vor allem die Vampire, die so gloriös dekonstruiert werden.

Dann kann ich ja allen denen, die auf die "Meyerpires" schwören nur sagen: Vampire sind Geschöpfe der Nacht, auferstandene Untote, die Blut trinken müssen, so wurden sie schon am Anfang aller Legenden beschrieben. Sie konnten nur nachts überleben, weil das Sonnenlicht sie automatisch VERBRENNEN würde (da hilft auch die Unsterblichkeit nicht); Holzpfähl durch die Brust jagen oder mit Weihwasser begießen gilt aber auch. Knoblauch und Kruzifixe würden sie abschrecken. Was Vampire konnten, wäre ihre natürliche übermenschliche Stärke, Verwandlung in eine Fledermaus (oder Nebel) und Verführungskunst, um an ihre Opfer zu kommen. Aufgrund all dieser Fähigkeiten waren Vampire ganze Jahrhunderte in der gesamten Welt gefürchtet. Dann kommt ein Werk wie "Interview mit einem Vampir", das die "Regeln" etwas auflockert und die Richtung vorgibt, in die die Vampire gehen werden mit "Twilight"...

Ich habe nichts gegen neue Ideen für festgelegte Mythen, insbesondere so in der Kultur verankerte wie die mit den Vampiren, aber alles hat seine Grenzen. Die Vampire in "Twilight" haben perfektes Aussehen, übermenschliche Stärke, übersinnliche Fähigkeiten, sind unsterblich, Knoblauch und all die anderen Sachen können ihnen nichts anhaben, Sonnenlicht lässt sie glitzern (sry, aber muss an dieser Stelle Bier holen), können jeden manipulieren und können auch noch Kinder haben. Ihre einzige Schwäche ist das Abreißen aller Glieder und das Verbrennen dieser. Ja, genau.

An dieser Stelle werde ich gar nicht meine Enttäuschung beschreiben können, als ich zum ersten Mal sah, was für Vampire in dieser Franchise beschrieben werden oder meinen Wut darüber, wie eine Mormonen-Hausfrau mir mit diesem Werk das Lesen versaut hat, nein. Ich bleibe ruhig und erkläre, wieso diese "Vampire" nicht funktionieren können: Sie haben eigentlich keine Schwächen und sind perfekt für jede Frau, weil sie wie Diamanten in der Sonne glitzern und einen komisch anstarren können. Sie sind so perfekt und fehlerlos gemacht, dass das Ganze umso mehr wie ein drittklassiger Fan-Fic klingt als ein richtiges Buch; die "Romanze" hat zwar genug angedeutet, aber DAS ist der endgültige Beweis für die Talentlosigkeit der Autorin und der Gehirnlosigkeit der Verleger. Wenn es ein Buch nicht schafft

1. eine mitreißende Geschichte aufzubauen (jeder Fünfjährige kann vorhersagen, wie es ausgeht)
2. interessante und dreidimensionale Charaktere zu gestalten
und 3. mitunter alle "Regeln" der Literatur und welche auch immer mit Gehirnfurzen ersetzt

dann ist es wahrlich ein Werk, das höchstens als Tischbein dienen kann.

Abschließende Worte:

Trotz meiner überaus negativen Kritik an diesem Buch hat es mir viel Spaß gemacht, diese Analyse zu schreiben, insbesondere weil ich nebenbei so einiges gelernt habe. Vor allem zwei Sachen, nämlich wie wenig Talent heutzutage nötig ist, um ein Bestseller-Autor zu sein und wie leicht es ist, eine bestimmte Zielgruppe zu manipulieren.

Soll ich noch die restlichen "Twilight"-Bücher auf die ähnliche Art und Weise analysieren oder habt ihr genug ? Ich würde mich über Meinungen hierzu freuen !

Donnerstag, 21. Juni 2012

"Bis(s) zum Morgengrauen"-Review, oder: Wie man kein Buch schreiben sollte (Teil 3)

Und weiter geht die wilde Fahrt.

Edward Cullen: Nachdem wir letztens die reizende Miss Swan kennengelernt haben, kann ich euch diesmal den Freund vorstellen, den unnachahmlichen, den immerblassen und herrischen EDWAAAAAARD CUUUUUULLEEEEEEEEN !

Sein einziger Pluspunkt gegenüber seiner Angebeteten ist die Tatsache, dass er tatsächlich (oh Schreck) Motive besitzt, was ungefähr als Schablone für eine Charakterisierung angesehen werden kann. Er gibt nämlich immer vor, sich um Bellas Sicherheit zu sorgen, was dann auch angeblich alle seine Taten rechtfertigen soll. "Mit so einem will ich zusammen sein", würden jetzt vielleicht einige Mädchen meinen, "er ist reich, undendlich schön (ziemlich vage beschrieben, wie fast alles im Buch) und unsterblich nur für mich und keine andere !". Ach wirklich ?

Ich persönlich mag Robert Pattinson als Schauspieler nicht, weil er öfters hölzern auf mich wirkt. Aber er hat einiges an Respekt für mich gewonnen, als er in einem Interview mit dem OK! Magazine folgendes sagte: "Wenn Edward kein fiktionaler Charakter wäre und man ihn in der Realität treffen würde, wäre er wahrscheinlich einer der Typen, die Äxte schwingende Mörder sind oder sowas". DAS nenne ich mal äußerst vernünftig und ziemlich mutig, weil er zu dem Zeitpunkt immernoch unter Vertrag für die "Twilight"-Filme stand. Und nun lasst es mich zusammenfassen.

Edward Cullen ist über 100 Jahre alt und geht all diese Jahre vermutlich zur Highschool...an der er sich in diesem Buch an einer 17-jährigen vergeht...aber das ist natürlich nicht alles ! Da er ein Vampir ist, benutzt er sein Aussehen und Blick, um Leute um ihn herum zu manipulieren (EINE Vampir-Eigenschaft, die Meyer richtig hinbekommen hat), inklusive Bella. Sie wird gegen ihren Willen überallhin von ihm hingeschleppt und zu Aktionen gezwungen, die sie nicht tun will, wie z.B. sowas scheinbar vollkommen Unwichtiges wie HEIRAT ! Und um als ultimativer, charmanter und perfekter Freund für alle rüberzukommen, hat er die beste Charaktereigenschaft von allen: Er kam nachts für Wochen in Bellas Schlafzimmer und hat sie unauffällig beim Schlafen beobachtet ! Ein Traum von einem Mann ! Ein untoter Pädophiler, der auch noch ein herrischer, selbstsüchtiger und manipulativer Stalker ist ! Dass sich Mädels um den reißen, ist wahrlich kein Wunder !

Die anderen Charaktere sind...nicht wirklich der Rede wert, weil sie es laut Bella nicht sind und wir erfahren ja schließlich alles durch sie. Die Cullens (wie alle Vampire anscheinend) haben nach ihrer Verwandlung nur eine einzige Eigenschaft, die dann übertrieben stark ausgeprägt ist. (dazu komme ich auch noch). Alle anderen...werden auch viel zu kurz beschrieben, als dass man da was analysieren kann. Also dann zum nächsten Punkt !

"Romanze": Die Romanze in "Twilight" ist eigentlich keine Romanze. Wieso lieben sich Edward und Bella ? Ich werde mich kurz fassen.

Edward --> Bella, weil ihr Blut auf ihn und andere Vampire wie Heroin wirkt. Und weil er ihre Gedanken nicht lesen kann.

Bella --> Edward, weil...er perfekt ist. Vor allem perfektes Aussehen.

Wie ihr seht, haben die beiden absolut keinen einzigen Grund, ineinander verliebt zu sein. Es scheint eher so, dass die beiden es miteinander treiben wollen, aber wegen der Natur des Buchs (und weil es dann zu schnell vorbei wäre) können sie es noch nicht. Erst in Band 4 Leute, erst in Band 4.

Und wir sehen uns wieder beim finalen vierten Teil, wo wir den "Vampir"-Aspekt unter die Lupe nehmen und abschließende Worte finden.

Mittwoch, 20. Juni 2012

"Bis(s) zum Morgengrauen"-Review, oder: Wie man kein Buch schreiben sollte (Teil 2)

Also Leute, wir waren beim letzten Post bei den Aspekten "Charaktere" und "Romanze" stehen geblieben und mit denen fahre ich in diesem Post fort. Obwohl nein, "Romanze" gibt es erst wieder im nächsten Post.

"Charaktere" Bella Swan: Es wurde schon fast überall erwähnt, aber ich muss es einfach noch mal von sich selbst aus hinzufügen: Isabella Swan ist die vielleicht schlechteste, selbstsüchtigste, manipulativste und lebloseste Protagonistin in der gesamten Literatur. Ich kann von mir aus nicht behaupten, dass ich alle Bücher kenne (und wer kann das schon), aber ich habe noch nie einen so schlecht geschriebenen Charakter im Allgemeinen gelesen. Sowas muss eigentlich ernsthaft untersucht werden und nicht so laienhaft, wie ich das hier mache. Mit richtigen Forschern und so. Und Psychiatern.

So wie ich es verstehe, soll Bella das Alltagsmädchen repräsentieren, also im Prinzip die Zielgruppe der Bücher. Ganz clever, Frau Meyer. Die Frage ist: Würden Mädchen sich gern von der Frau Swan, bzw. später Frau Cullen repräsentieren lassen ? Lasst es uns beantworten !

Die Analyse startet am Anfang des Buchs, wenn Bella aus Phoenix nach Forks zieht, damit ihre Mutter Renee glücklicher mit ihrem neuen Freund Phil sein kann (Renee und Charlie sind getrennt), obwohl die beiden laut Bella "beste Freundinnen" sind. Natürlich denkt man vorerst instinktiv, dass Bella selbstlos ist, weil sie ihre Mutter glücklich sehen will und das unter Umständen auch, wenn sie nicht mit ihr sein kann. Aber ist Bella nicht Renees Tochter und ist auch so für sie wichtig ? Natürlich nicht, denn laut Bella ist Renee noch "ein Kind" und zufrieden mit Phil, auch ohne ihre Tochter...was gar nicht stimmen kann, denn diese macht sich im Verlauf des Buchs mehrmals Sorgen um ihre Sicherheit, was Bella selbst nur mit kurzen E-Mails abtut. Ist es dann nicht arrogant und selbstsüchtig für Bella, von ihrer Mutter (die sich anscheinend sehr um sie sorgt) wegzuziehen, nur weil sie Phil nicht mag und dann auch noch ihre Mutter ohne Grund (wir als Leser erfahren keinen) als Kind abstuft ? Ihr Vater Charlie hat es nicht besser: Ausgerechnet dann, wenn er sich die meiste Mühe mit ihr gibt oder sich am meisten um sie sorgt (zu Recht !), tut sie ihn ab mit Essen oder dem generellen Eindruck, er wäre nur eine Plage für sie.

Als Bella in ihrer neuen Schule ankommt, wird sie sofort von mehreren Jungs wegen ihres Aussehens umschwärmt und auch von Mädchen, die ihr allesamt ihre Freundschaft anbieten; Jessica sei hierbei besonders hervorzuheben. Sie wirkt nett, aufgeschlossen und ausgesprochen freundlich, aber nicht für Bella, oh nein, für sie ist sie weinerlich, uninteressant und nervig. Und sobald sie es gewagt hat, auch nur die geringste Interesse an Edward zu zeigen, ist sie für Bella komplett gestorben (dazu mehr unter "Romanze). Das Gleiche gilt übrigens auch für all die anderen Mädchen: Sie sind es alle nicht wert, dass Bella ihren kostbaren Atem an ihnen verschwendet, weswegen Bella für die meiste Zeit in der Schule still bleibt. Genau sowas (und mehr) lässt mich den Realitätssinn der Autorin hinterfragen (jaja, es ist rein technisch gesehen ein Fantasy-Romanze-Roman, aber die Leute sollen sich ja wie echte Leute verhalten), denn in der Realität (und damit kenne ich mich aus) wird man vielleicht mit sehr viel Glück freundlich an der neuen Schule empfangen, aber es nützt nichts, wenn man schüchtern ist und mit keinem so recht reden kann. Wie gesagt, alles persönliche Erfahrung. Aber Bella, die ist ja nicht schüchtern, sie steht natürlich über all den anderen nichtsnutzigen Würmern. Sie ist nicht schüchtern, sie ist zurückgezogen. Das ist ein sooo großer Unterschied in diesem Fall.

Ein weiter Aspekt der besagten Dame ist ihr Fehlen von Intelligenz, Selbstsicherheit und Eigenverantwortung. Intelligenz, weil gute Noten in der Schule alleine noch lange keinen klugen Menschen aus einem machen und selten war dies wahrer als in dem Fall von Bella Swan. Alleine die Tatsache, wie die Cullens beschrieben werden, so würde jeder sofort erkennen, dass dies Vampire sind, aber Bella braucht die magische Macht von Google, um dieses Rätsel zu lösen (die Scooby-Doo-Gang wäre schneller). Selbstsicherheit, weil Bella bis auf ihre Liebe zu Edward (dazu komme ich noch) absolut keine Charaktereigenschaften hat. Wir erfahren nicht sonderlich viel oder besser gesagt, so gut wie nichts über ihre Interessen, denn Edward Cullen ist ihr Ein und Alles, ohne das sie einfach nicht existiert. Da hilft es nicht, dass sie praktisch über alles stolpert und sarkastische Kommentare von sich gibt. Neuigkeiten: Das sind keine Charaktereigenschaften (insbesondere nicht, wenn diese keinen Einfluss auf ihren Charakter haben) !  Selbstsicherheit, weil jede Art von Konflikt, dem Bella ausgesetzt wird (entweder durch ihre Dummheit oder einfach nur so ohne Grund) durch einen Mann gelöst wird, nämlich Edward Cullen in den meisten Fällen (weil er ja soooo perfekt und heiß und reich ist und überhaupt). Sie selbst kann keinen einzigen ernsthaften Konflikt lösen ohne eben die Hilfe eines Mannes oder wie in den Nachfolgebüchern, zwei Männern. Alice Schwarzer wäre so stolz !

Das war`s dann auch im Prinzip mit der Charakteranalyse von Bella, denn ihr fehlen generell Eigenschaften, die normalerweise einen interessanten und guten Charakter ausmachen. Und um diesem Charakter, der in einer anderen Dimension einen prima Bösewicht in einem Shakespeare-Drama geben könnte, den finalen Todesstoß zu geben, lasst uns ihr Wesen zusammenfassen:

 Bella Swan ist angeblich ein überaus schönes Mädchen; so schön, dass ihr kein Junge in ihrem Alter (oder vom Aussehen) widerstehen kann. Sie kriegt gute Noten in der Schule und mag das Lesen. Sie ist selbstsüchtig. Sie kriegt das perfekte Leben ohne Konsequenzen davonzutragen. Sie braucht immer einen Mann in ihrem Leben, weil sie selber nichts auf die Reihe bekommt und weil sie sich selbst in der Welt nicht behaupten kann. Sie spielt gerne die Bedienstete für jeden Mann und Edward gewinnt im Prinzip immer gegen sie, denn es ist ihr egal. Sie wird schwanger mit 18, schmeißt die Schule und heiratet einen reichen und perfekt aussehenden untoten Pädophilen und wird Teil der perfekten Familie. Sie selbst wird ein perfekter Vampir und gebärt das perfekte Baby.

Sie ist dazu fähig, ihr unterlegene, nicht perfekte Männer (also alle außer Edward) zu ihrem Vergnügen und Nutzen zu manipulieren. Sie ist sauer auf ihre Freundin Jessica, weil diese nicht mehr mit ihr befreundet sein will (kein Wunder, nach ca. 4-5 Monaten Funkstille). Sie kann buchstäblich ohne Edward nicht leben und verhält sich wie ein Junkie auf Entzug; versucht mit jeder möglichen Gelegenheit (auch mit Einsatz ihres und anderer Leben), das Einzige, was in ihrem Leben Bedeutung hat (nämlich ihre Liebe) irgendwie zu kompensieren und schafft es nach einer Dauerdepression mit einem Betrug ihres Verlobten, nämlich mit ihrem besten Freund. Von dem sie weiß, dass er in sie verknallt ist, was sie bewusst ausnutzt, um sich besser zu fühlen. Sie hört gelegentlich Stimmen und ist stark masochistisch veranlagt.

-.-

Wenn SO ein Charakter ein Vorbild für eine ganze Generation von Mädchen ist, dann kann ich nur Professer Farnsworth aus "Futurama" zitieren:


P.S. : Bewusst hier den Vergleich mit Hermine Granger aus "Harry Potter" vermieden. Einerseits wegen der Länge des Beitrags und andererseits weil es zu offensichtlich wäre. Jemand hat bereits bei 9GAG meine Gedanken dazu perfekt zusammengefasst. Hier der Link: http://9gag.com/gag/4535292

P.P.S. : Danke an den anonymen Kommentator, der mich auf diesen Link aufmerksam machte, danke dafür !

Wir sehen uns in Part 3 !








Dienstag, 19. Juni 2012

Erwartungen an einen (guten) SciFi Film


Science Fiction lebt seit jeher von der Idee, etwas Ferne und Zukünftiges zu zeigen. Dass das nicht jedem SciFi Film/jeder SciFi Serie gelingen kann, ist klar. Aber was genau macht einen SciFi Film/eine SciFi Serie zu einem guten Interpreten dieses Genres?
1) Ein Gefühl für Futurismus. Futurismus heißt nicht, dass man wirklich versucht, die Zukunft zu zeigen. Dieses Unterfangen ist per se zum Scheitern verurteilt. Dass sieht man daran, dass die Technik die meisten SciFi Abenteuer innerhalb von 10-20 Jahren partiell überholt hat (z.B. sind die heutigen Tablet-PCs weitaus leistungsfähiger als die Star Trek verwendeten „Data-Padds“).

Nichtsdestotrotz sollte ein SciFi Film versuchen, mit gewagten Konzepten eine Szenerie zu erschaffen, bei der der Zuschauer sind in die Zukunft versetzt fühlt. Beispiele hierfür sind die gewaltige Welt Coruscant aus Star Wars, die eine einzige Metropole aus Wolkenkratzern ist oder die Wüstenwelt Dune.


2) Das Fremde. Neben dem Versuch, die Zukunft der Menschheit bis in die Zeit der Raumfahrt zu zeigen, stellen Aliens bzw. alternative Gesellschaftsformen ebenfalls einen wichtigen Bestandteil eines SciFi Films dar. Natürlich kann ein Aliens niemals so fremd sein wie es vermutlich in der Realität wäre, denn an sich ist jede menschliche Vorstellung von Aliens so sehr durch unsere eigenen Vorstellungskräfte beengt, dass wir wohl niemals ein wirkliches Alien konzipieren können. Und das ist auch gar nicht die Aufgabe. Denn trotz aller Fremdartigkeit wird in den meisten Filmen/Serien durch Aliens oder eine Veränderung der Menschheit selbst, eine Botschaft vermittelt.

Beispiele hierfür sind sehr vielfältig. Die Menschheit in Star Trek lehnt die Verwendung von Geld ab und strebt nicht länger materiellen Besitz an. Die Na’vi aus Avatar: Aufbruch nach Pandora zeigen eine Verbundenheit mit ihrer Welt, die den Reichtum der Natur zeigt. Aber auch die Ewoks aus Star Wars: Der letzte Jedi-Ritter als zottelige, kleine Teddy-Bären oder ihre großen Brüder die Wookies sind genauso fremd wie Jabba the Hutt.


3) Handlung und Charaktere. Hier unterscheiden sich die Erwartungen eigentlich nicht sonderlich von „normalen“ Filmen. Man kann im SciFi Genre die Erzählweise von Märchen finden wie zum Beispiel im ersten Star Wars Film (A New Hope/Krieg der Sterne), der ja beginnt mit den Worten „Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxie…“ und, in der letztlich die entführte Prinzessin vom strahlenden Helden gerettet werden muss. Dann gibt es da noch die „Safari“ in eine fremde Welt, wie man sie in Avatar sah. Aber neben solchen exotischen Erzählweisen gibt es halt auch ganz pragmatische Filme.

Die Charaktere müssen genauso stimmig sein wie bei normalen Filmen, aber auch in die Fremde der futuristischen, fremden Welt passen (es sei denn es sind Zeitreisende!). Das heißt, man muss ihnen glauben können, dass sie in diesem Universum aufgewachsen sind und sich dort auskennen.


4) Die Botschaft. Letztlich ist ein SciFi Film/eine SciFi Serie nur dann wirklich sinnvoll, wenn er eine Botschaft enthält, also das, was der Autor mitteilen will. Serien wie Stargate oder Filme wie der jüngste Star Trek Film sind sicher recht unterhaltsam, enthalten aber bestenfalls ausgelutschte, rudimentäre Botschaften wie den Amerikanischen Traum im Weltall. Dagegen steht zum Beispiel ein Film wie Starship Troopers, der für mich am ehesten eine starke Anti-Kriegs-Satire (Ein Soldat sitzt auf seinem Schreibtischstuhl und verkündet den Rekruten stolz:"Die mobile Infantrie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin". Dann rollt er auf dem Drehstuhl zur Seite und man sieht, dass er keine Beine mehr hat.). Und während Starship Troopers sich eher dystopisch gegen die Gesellschaft richtet , wird bei Star Trek die Utopie der Menschheit aufgebaut und eine Idealgesellschaft erschaffen, in der Forschung den Stellenwert von Krieg hat.


5) Technologie. Eigentlich ein Unterpunkt der Futuristik, aber ich finde man sollte es noch mal unterstreichen, weil es ja Science Fiction ist. Ein Film kann noch so dystopisch und in der Zukunft angelegt sein, aber trotzdem nicht ins SciFi-Genre gehören. Denn es gehört eben mehr dazu als nur in der Zukunft zu spielen. Klassische Ideen, wie man gerade Technologien und Technik der Zukunft darstellen kann sind Reisen durch Raum und Zeit (wie z.B. TARDIS aus Doctor Who), Reisen im Weltraum (insbesondere mit Überlichtgeschwindigkeit durch Warpantriebe oder Hyperraumantriebe), Laserwaffen, künstliche Intelligenzen, etc. Dieser Punkt ist insbesondere daher hervorzuheben, weil viele SciFi Filme die menschliche Technologie sehr stark inspiriert haben.

Über das Beamen und den Warp-Antrieb aus Star Trek ist lange Zeit debattiert worden und physikalisch ist zumindest letzteres möglich, wenn auch zu energieaufwendig. Viele andere Dinge haben tatsächlich ihren Weg in unseren Alltag erobert. Handies, Tablet-PCs, Laptops (und überhaupt Personal Computers), das Internet, Raumfahrt und einiges mehr. Ich sage nicht, dass diese auf Grundlagen aus SciFi Filmen entwickelt wurden, sondern lediglich, dass einige Forscher durchaus auch offen zugeben, dass sie teils durch SciFi Filme/Serien inspiriert wurden.

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Sind all diese Punkte erfüllt, ist der SciFi Film im Regelfall gelungen, natürlich nur wenn auch die Umsetzung stimmig ist. Drehbuch und Konzept können noch so gut sein, aber wenn es an z.B. schauspielerischem Talent mangelt, ist der Film trotzdem noch nicht gut.
Ich wollte das nur einmal posten, damit ihr in Zukunft einen Überblick habt, worauf ich für gewöhnlich bei SciFi Filmen achte, weil sich das partiell ja schon von gewöhnlichen Filmen unterscheidet.

Daniel.

"Bis(s) zum Morgengrauen"-Review, oder: Wie man kein Buch schreiben sollte (Teil 1)

Nun, da ich mich fast schon verpflichtet dazu fühle: "Twilight"-Fans, euch wird dieser Beitrag nicht gefallen. Wenn ihr auf dieses..."Werk" steht, gut für euch. So wie ich euch nicht überzeugen werde von meinem Standpunkt, so werdet ihr es nicht mit eurem schaffen. Für alle anderen: Lasst uns loslegen ! Achja, Spoiler und so.

Ich war einer der unglücklichen Vollidioten, die vom Erfolg dieser Franchise vorerst geblendet waren und zwar in dem Sinne, dass ich ziemlich beeindruckt war von dem Einfluss, den sie quer durch den Globus verbreitete. Nachdem ich die Trilogie gesehen habe, war ich schockiert über diesen Zustand und fragte mich mehrer Sachen, wie: "Warum ist das beliebt ?" und "Warum zur Hölle wird das mit "Harry Potter" verglichen ?" Verdammte Muggel...Und dann wollte ich mich an das erste Buch anfangen, mich sozusagen an die Wurzel des Problems machen und...nach ca. 50 Seiten bekam ich Kopfschmerzen, wie ich sie beim Bücherlesen nie hatte. Nun habe ich mich mit sehr, sehr, sehr viel Durchsetzungsvermögen und vielleicht einer Spur von Wahnsinn an der Reihe erneut versucht und präsentiere hiermit die Ergebnisse meiner Analyse.

Da das hier ein Buch und kein Film ist, werde ich mein Format etwas umkrempeln, insbesondere da es hier auch höchst analytisch wird. Ich breche das Buch in seine Bestandteile, um über jedes davon zu reden, soweit ich es für angemessen halte. Könnte lang werden. Vielleicht sogar mit mehreren Posts.

Story: Die 17-jährige (Isa-)Bella Swan zieht für den Sommer von Phoenix nach Forks zu ihrem Dad Charlie (der ein Polizist in der Stadt ist) und verliebt sich in einen gewissen Edward Cullen, der, welch Überraschung (dazu weiter unten) ein Vampir ist.

Jetzt mal ernsthaft: Die Idee von einer Beziehung zwischen einem Vampir und einem Menschen ist gar nicht sooo schlecht, ein geschickter Autor könnte die gewohnten Strukturen auf eine kreative Weise verändern und somit Charaktere schaffen, die in die Literaturannalen eingehen. Wieso es der Frau Meyer nicht gelungen ist, erläutere ich weiter unten.

Diese knappe Story-Zusammenfassung...ist im Prinzip alles, was im Buch passiert, zumindest das, was direkte Auswirkung auf den allgemeinen Verlauf der Geschichte hat. Die größte Wendung und ironischerweise das Einzige, was Einfluss auf die Handlung hat, ist bereits auf der Rückseite des Buchs und mittlerweile durch die Allgemeinheit gespoilert.

Und natürlich kann ich nicht über die Geschichte reden ohne das Tempo zu erwähnen. Man kann buchstäblich Dutzende von Seiten überspringen und dennoch nichts verpassen. Aus Analysengründen konnte ich mir diesen Luxus aber nicht leisten, aber ist das wirklich eine Geschichte, wenn sich alles wie eine Zusammenlegung von Tagebuch-Einträgen liest. Dieser Stil kann funktionieren, wenn der Charakter dahinter interessant genug ist (mehr dazu bei dem "Charaktere"-Punkt).

Um auf die Gehaltlosigkeit der Story zurückzukommen: Es sagt einiges über das Talent der Autorin, wenn mindestens (oder zumindest gefühlt) 3/4 der gesamten Geschichte daraus besteht, wie unzufrieden Bella mit sich/ihren Freunden/ihren Schulkameraden/ihren Eltern (kurz gesagt ALLEN) oder wie perfekt Edward/seine Familie/Edward ist. Sowas kann man ruhig als das bezeichnen, was es ist: Purer Filler...oder das, was so in Sofas und Sesseln steckt.

Ein weiteres Problem der Story ist die Tatsache, dass aufgrund der Romanze (dazu woanders mehr) Spannung und Charakterentwicklung geopfert werden, denn Bellas Welt ist so perfekt gestaltet, sodass sie nie ernsthafte Konsequenzen befürchten muss, solange ihre Dummheit in den Zeilen nicht allzu sehr durchkommt. Denn sobald gegen das Ende (so ca. 100 Seiten davor) die Action auftauchen könnte, wird diese relativ schnell und konfliktlos gelöst. So geht es eigentlich allen Charakteren im Buch: Sie müssen bestimmte Sachen durchmachen, weil...sie sie durchmachen müssen. Bei den Protagonisten ist das besonders schlimm, weil diese entgegen der menschlichen Logik handeln und somit Situationen ohne Grund entstehen. Man nimmt im Endeffekt alles hin, wie es ist.

Charaktere und die Romanze in Part 2 !

Montag, 18. Juni 2012

Top 10 unterbewertete Filme

Bei dieser Top 10 gilt das Gleiche wie bei der letzten: Es ist nicht definitiv, nur ein Film pro Franchise und nur ein Film pro Genre. Anders als viele andere Listen dieser Art ist nur der 10. Platz ein sehr guter Film, der nicht oft genug betrachtet wird; die Plätze danach sind persönliche Einschätzungen von guten (oder auch weniger guten) Filmen, die entweder zu Unrecht verschmäht werden oder traurigerweise nicht so bekannt wie andere Produktionen in ihrem Genre.

10. "Der Gigant aus dem All" (1999)

 Wie können nicht mehr Leute diesen Film kennen ? Ein Junge aus den 50ern wird Freund eines riesigen Metallroboters aus dem All und versucht natürlich, ihn vor der Armee zu verstecken. Was den Film auszeichnet, sind die Beziehungen zwischen all den Charakteren, wie zwischen dem Jungen und dem Roboter, dem Jungen und seiner Mutter, der Mutter und dem Regierungsagenten usw. Unnötig hinzuzufügen, dass der Film Herz und Seele besitzt - der Regisseur war immerhin auch für "Die Unglaublichen" und "Ratatouille" verantwortlich.

9. "Karate Kid" (2010)

 Ich weiß, was ihr denkt: Wieso musste es dieses Remake geben, das Original war doch vollkommen perfekt, so wie es war ? So dachte ich übrigens auch, als ich davon hörte und die Tatsache, dass Jaden Smith die Hauptrolle spielen sollte, hat es nicht besser gemacht. Man sollte dieses Remake meiner Meinung nach nicht zu sehr mit dem Original vergleichen, denn an sich ist der neue "Karate Kid" vollkommen passabel. Jackie Chan ist ein ganz toller Lehrer, auch wenn er hier Kung Fu beibringt und kein Karate. Das Drama stimmt und vor allem die Beziehung zwischen dem Lehrer und dem Schüler. Als ein Sportfilm funktionert der Streifen am Besten.

8. "A.I. Künstliche Intelligenz" (2001)


Ein Spielberg-Werk, von dem sicherlich nicht so viele gehört haben, denke ich und das ist wirklich schade. Alleine visuell könnte es von Kubrick stammen, was ironisch ist, denn dieser hat vor seinem Tod sein "Kind" an Spielberg überlassen. Dabei überzeugt der Film nicht nur durch das Visuelle, sondern hat auch noch Haley Joel Osment und Jude Law in den Hauptrollen und insbesondere Osment macht für mich einen sehr guten Job. Definitiv ein Sci-Fi-Geheimtipp !

7. "Kevin allein in New York" (1992)


Jaja, im Prinzip ist dieses Sequel ein Klon des Erstlings, aber meiner Meinung nach macht es seine Sache ziemlich gut. Es kann nicht den Weihnachtsgeist von vorher kopieren, dafür aber den Unterhaltungswert und auch etwas vom Herz. Wenn ihr vorher einen Groll dagegen gehegt habt, überlegt euch ein wiederholtes Anschauen.

6. "Das Experiment" (2001)


Dank einem gewissen Dr. Boll und vielerlei Eigenproduktionen habe ich den deutschen Film im Prinzip aufgegeben. Und dann kommt dieser Thriller mit Moritz Bleibtreu (!), der nicht nur um einiges mehr Spannung erzeugen kann, als mache Überseeproduktionen und schauspielerisch um einiges mehr drauf hat, als das US-Remake mit Adrian Brody. Wer sehen will, wie interessant es zwischen Wärtnern und Insassen werden kann, sollte sich auf jeden Fall diesen deutschen Film anschauen, der anders als gefühlt 95% andere Qualität besitzt.

5. "Phantom Commando" (1985)


Die Herrlichkeit dieses Action-Films ist etwas schwer zu verstehen, aber lasst es mich so zusammenfassen: Er ist herrlich, weil er herrlicherweise dämlich ist. Es ist die perfekte Kombination aller Schwarzennegger-Filme, als dass es hier epische One-Liner gibt, dämliche Action und eine witzige Art von Unschuld. Unterhaltung in ihrer simpelsten und dennoch spaßvollen Form, Steroide in Testosteron eingewickelt. Und mit Annabolika gewürzt, nehm ich an.

4. "Spider-Man 3" (2007)


Ich habe diesen Film seinerzeit zur Premiere gesehen und war enttäuscht, dass man trotz so viel reingestecktes Zeug so wenig davon hatte. All das innere Dilemma der ersten zwei Teile wurden hier für gute Action und wenig Substanz weggeworfen...ja, Spider-Man wird ein Emo und Venom wurde verschwendet, aber für einen Sommer-Blockbuster (was er ja in erster linie sein sollte) war er ziemlich unterhaltsam und hatte unglaublich gute Action-Szenen für seine Zeit. Soooo schlecht war dieser Film auch wieder nicht.

3. "Psycho 2" (1983)

Das klingt wie ein Witz stimmt`s ? "Psycho 2" ? Er kam 23 Jahre nach dem Original und Anthony Perkins kehrt zurück zu seiner Rolle als Norman Bates, der diesmal versucht, in die Gesellschaft zurückzukommen. Der Film ist bei weitem nicht so gut wie das Original, aber nichtsdestotrotz solide gemacht und gespielt und die Story wird auch ordnungsgerecht weitergeführt. Immerhin ist es besser als das Remake. 

2. "Mortal Kombat" (1995)


Für mich die beste Videospielverfilmung, denn die Kampfszenen waren beeindruckend, der Humor passend zur Vorlage und vor allem das Casting ist sehr gut gelungen, insbesondere für Raiden, Sheng Tsung und Johny Cage. Der einzige große Nachteil ist, dass der hohe Gewaltgrad (das Markenzeichen der Videospiele) wegen des Ratings nicht beibehalten wurde und die Dialoge öfters wie purer Trash wirken. Aber so ist "Mortal Kombat" nun mal, es ist auf jeden Fall kein Shakespeare.

1. "The Room" (2003)

OK, diesen Film kennt ihr bestimmt definitiv nicht und wenn ihr euch den Trailer auf YouTube anseht, werdet ihr fragen: Ist es dein Ernst ? Ja, mein vollkommener Ernst. Denn "The Room" ist eines dieser Machwerke, die so spektakulär schlecht sind, dass man nicht anders kann, als sie zu bewundern. Die Lächerlichkeit lässt sich wunderbar in Trinkspiele umwandeln, denn es ist so schlecht, dass es gut ist. Und so gut, dass man unmöglich nüchtern durchkommen kann.

Wie bei der letzten Liste sind Meinungen, andere Vorschläge und Sonstiges durchaus erwünscht !

Sonntag, 17. Juni 2012

Top 10 überbewertete Filme

Bevor ich mit der Liste anfange, ein paar Anmerkungen: Das Ganze ist selbstverständlich rein subjektiv und muss/wird daher nicht eure Meinung wiederspiegeln. Ich versuche zudem, meine Meinung möglichst gut zu begründen, damit man mich versteht.

Diese Liste ist außerdem nicht definitiv, heißt, dass es noch ein paar Flme mehr gibt, die ich für überbewertet halte, aber mich selbst einschränken wollte...um variabel zu bleiben. Achja, 2 Regeln: 1. Nur ein Film pro Franchise und 2. Nur ein Film pro Genre.

10. "Matilda" (1996)

Das ist ein bisschen komisch zu erklären, aber ich finde den Film unnötigerweise brutal, insbesondere da er für Kinder ist. Ja, es ist eine Verfilmung eines Roald Dahl-Buchs und daher ist es eigentlich klar, dass es ziemlich bitterböse wird, aber hier sehe ich einfach nicht einen "anständigen" Zweck fürs bitterböse sein. In einem Don Bluth-Film zum Beispiel (die 80er-Werke) gibt es auch dunkle Elemente wie Tod für Kinder zu verdauen, aber das Ganze hat auch einen Unterhaltungsfaktor, weil das "Dunkle" auch einen Sinn hat außer dem "dunkel" sein. Und wie viele Close-Ups kann man eigentlich in einen Film reinpacken ?

9. "Fast & Furious Five" (2011)

Wie ein "F&F"-Teil so gut bei den Kritikern wegkommen kann, ist mir ein Rätsel. Ich war nie ein Fan der Franchise, aber das Ergebnis hatte mich bei so vielen guten Kritiken unangenehm überrascht. Wenn man wie ich ist und nicht alle gefühlt 20 Charaktere auswendig kennt, dann hat man es schwer, denn der Film verlangt von einem das absolute Wissen und Mögen dieser. Die Action-Szenen sind übertrieben dämlich (2 Rennautos ziehen 10 Tonnen und liefern sich währenddessen ein Rennen mit der Polizei) und nicht auf die witzige Weise; mit 130 Minuten ist der Streifen viel zu lang; ich kann keinen der Charaktere leiden und es wird versucht, "Ocean`s Eleven" zu kopieren. Bei so wenig Aufwand und Originalität ist es kein Wunder, dass dies einer von zwei Filmen ist, bei denen ich mitten in der Handlung eingeschlafen bin, weil ich übertrieben gelangweilt wurde.

8. "Drag Me to Hell" (2009)

Ein anderer Film, wo ich über die positive Resonanz erstaunt war. Ist ein Film denn wirklich ein Horrorfilm, wenn im Prinzip alle Gruselmomente nicht von der Atmosphäre kommen, sondern von den lästigen "Buh !"-Momenten ? Was wie eine Beleidigung für die "Tanz der Teufel"-Filme gilt, ist der direkte Vergleich dieses Desasters mit ihnen, da sie alle von Sam Raimi stammen (auch Regisseur der "Spider-Man"-Trilogie). Dieser Film hat nicht den Humor dieser Filme, die Schockmomente, den Horror oder den Unterhaltungswert. Es ist einfach nur ein billiger Versuch, Zigeuner gruselig aussehen zu lassen.
7. "Tropic Thunder" (2008)

 Das ist der zweite der zwei Filme, wo ich mittendrin eingepennt bin vor Langeweile, weil ich vermutlich die Witze nicht witzig oder die schauspielerische Darstellung nicht gut genug fand. Meinerseits war diese "Satire" einfach nicht bissig genug, um als diese zu gelten und als "Parodie" haben die meiner Meinung nach einige Möglichkeiten rausgenommen, um bloß nicht zu gefährlich zu wirken. Irgendwie kann ich nicht anders als "Hot Shots: Part Deux" zu empfehlen.

6. "Moulin Rouge " (2001)

Wie konnte dieser Film seinerzeit Oscar-Nominierungen für "Bester Film", "Beste Hauptdarstellerin" und "Bester Ton" bekommen, wenn es in allen diesen Kategorien klar versagt ? Ein Musical, das bis auf eins alle anderen Lieder kopiert und auf ihre Weise aufführt, finde ich unverzeihlich (für mich sollte jedes Musical mit Original-Kompositionen kommen) und die Romanze ist absolut lachhaft. Liebe ist toll, weil sie toll ist ? Genial erklärt...und wer könnte Kidmans vorgetäuschten "Orgasmus" (?) je vergessen, sowie den wahrscheinlich offensichtlichsten Bösewicht aller Zeiten ? Da höre ich mir lieber all die Lieder im Original an.

5. "Eine unbequeme Wahrheit" (2006)

Ich hab schon in meinem "Polemik-Post" erklärt, warum ich diesen Film nicht mag, also fasse ich mich hier relativ kurz. Eine Doku, die auf "wahre" Fakten beruhen soll, ist kompletter Schwachsinn, sobald mindestens die Hälfte dieser Fakten verfälscht oder für den Zweck des Films verbogen werden. Außerdem brauche ich nicht ständig die Einblendung, dass Al Gore unser Herr und Retter ist, er soll einfach nur sachlich bleiben und das war`s.

4. "101 Dalmatiner" (1961)

Auch hierzu habe ich mich schon im "Disney-Februar" geäußert. Sagen wir mal eins: 101 Dalmatiner sind für mich noch lange kein Grund, um diesen Film als Klassiker anzuerkennen. Ja, Disney hat es hiermit geschafft, ihre Kopiertechnik zu verbessern (ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass alle Dalmatiner per Hand gezeichnet wurden, oder ?), aber bis auf Cruella DeVil gibt es für mich keinen interessanten Aspekt.

3. "Inception" (2010)

Jep, ich bin bis zu Nolan durchgedrungen. Versteht mich nicht falsch: Ich mag Nolans Werke sehr, aber "Inception" war eindeutig überhypet, als es rauskam. Es hatte gute Darsteller, eine gute Story und fantastische Effekte, aber nach paar Mal wieder neu anschauen fiel mir auf, wie...unausgereift der Traum-Teil im Film rüberkam. Es ist immerhin ein Traum, wo absolut alles passieren kann, nicht ? Also warum beschränken wir uns auf Wohnkomplexe und wenn`s außergewöhnlich werden soll, dann kommt ein Zug ? (Ich weiß auch, wofür der Zug steht) Hier hätte Nolan ruhig mit dem Visuellen herumexperimentieren können, anstatt alles "nur" zu kippen.

2. "The Social Network" (2010)

Ja, dieser Film hatte unglaublich gute Dialoge, fast schon alltäglich. Die Cinematographie war ganz passabel, das Schauspiel auch (Justin Timberlake als der Napster-Gründer war meiner Meinung nach der beste daraus), aber wieso avancierte das neueste Fincher-Werk so schnell zum absoluten Kritiker-Liebling ? Wie Nolan mag ich auch Fincher, die beiden haben in ihren Filmen jemals ihre persönliche und markante Schriftart, die während der Szenen zu spüren ist. Ich verstehe nicht, wieso eine Biographie (die laut einigen Quellen nicht mal richtig rüberkommt) von Zuckerberg so besonders sein soll, wenn der größte "Aha"-Faktor von den Dialogen kommt und alles andere nur "OK" ist ? Ich hasse diesen Film nicht, ich finde ihn gut, aber für mich ist "Fight Club" Finchers bester Film.

1.  "The Dark Knight" (2008)

Oh mein Gott, war dieser erste Platz vorhersehbar. Der tragische Tod von Heath Ledger machte ironischerweise mehr Publicity für diesen Batman-Teil als die gesamte "Nolan-Bibliothek" davor, was schnell zu Aussagen führte wie "Bester Batman-Film", "Bester Joker aller Zeiten" und "Bester Film überhaupt". Für mich stimmt keine der drei Aussagen, denn die ersten beiden sind meiner Meinung nach stark streitbar, wenn nicht komplett falsch, wenn man mehr Filme mit dem Dunklen Ritter kennt und die letzte Aussage...ich glaube nicht, dass ich dazu noch großartig was hinzufügen muss. Ja, die Schauspieler waren gut und insbesondere Ledger sehr gut (weil er gegen seinen Typ spielt), die Action ist gut, die Dialoge sind gut, die Regie ist auch wirklich gut (ist immerhin ein Nolan-Film). Aber dieser Thriller ist nur bedingt ein Batman-Film, denn Two-Face wird verschwendet, Batman selbst sieht halb lächerlich aus und der Joker ist eher ein kranker Psychopath als der Joker (der Charakter hat auch mehr Seiten/Eigenschaften). Im Endeffekt ist der Joker viel zu schnell viel zu mächtig und das Ende macht nur bedingt Sinn. Ledger ist nicht perfekt, Nolan ist nicht perfekt und somit ist auch der Film nicht perfekt - und schon gar nicht gut genug, um als achtbester Film bei IMDB durchzugehen, nur um ein Beispiel zu nennen.

Das war`s auch mit dieser Liste. Stimmt ihr überein oder habt ihr eine andere Meinung zu den gewählten Filmen...oder habt ihr ganz andere überbewertete Filme ? Schreibt es in die Kommentare !

Samstag, 16. Juni 2012

100. Post - Ein paar Zwischengedanken

So weit ist es also gekommen, dass meine kleine Kreation ungefähr ein halbes Jahr nach ihrer Entstehung 100 Einträge feiert. Und weil die Zahl "100" in unserer Gesellschaft hoch im Kurs steht, so dachte ich mal, dass ich extra für den 100. Beitrag eben diesen Post hier erstelle.

Es ist ja nicht so, dass die Idee für einen eigenen Blog erst Ende letzten Jahres entstand, ich hatte vorher schon 2 Blogs und habe selber aktiv an einem dritten mitgearbeitet. Mein Problem damals war hauptsächlich der Zwang zur Regelmäßigkeit: Ich wollte unbedingt jeden Tag mindestens einen Film sehen, aber das führt natürlich schnell zum Überreiz (ist im Prinzip so, als ob man jeden Tag sein Lieblingsessen bekäme, das würde einem schnell zum Hals raushängen) und so habe ich den letzten Blog auch aufgegeben. Definitiv aber nicht die Leidenschaft für Filme.

Funfact: Leute, die mich nur aus der Schule oder ähnlich oberflächlich kennen, bescheinigten mir schnell den Ruf des Zynikers und Verreißers - ich würde schließlich alles hassen und verabscheuen. Habe ich zwar schon woanders erwähnt, aber dem ist überhaupt nicht so, was Leute, die letztes Jahr zum Ende hin meine Mini-Kritiken auf Facebook verfolgten, festgestellt haben dürften. Apropos Facebook: Relativ effektiv, wenn man eine große Gruppe von Leuten möglichst schnell verärgern will und so entstand dieses kleine Geschöpf hier (wobei ich immernoch die Kritiken auf Facebook verlinke *trollface). Laut den Besucherzahlen hat das Ganze seine Leserinnen und Leser.

Was mich auch schon zum heutigen Zeitpunkt führt, denn der Blog hat sich nicht großartig seit Anfang Januar verändert, außer dass die Hater leise geworden sind und ich nun auch andere Rubriken habe außer den üblichen Film-Kritiken. Die werde ich auch dementsprechend fortführen zu einer bestimmten Zeit, versprochen. Zudem bekommt nun jede Filmkritik noch den Trailer dazu verpasst; fühlt sich irgendwie richtig an.

OK, ein letztes Wort zum Feedback: Ich respektiere Rückmeldung, wenn diese normal und sachlich rüberkommt - ihr mögt es bestimmt auch nicht, wenn ihr grundlos beleidigt werdet, oder ? Ich wundere mich eigentlich noch über die Art, wie Leute wie ich manchmal dann im realen Leben rüberkommen, nämlich als Spinner, die halt eben "irgendeinen Scheiß" im Internet veröffentlichen und das ganze fast schon als verrückt gilt. Was im Zeitalter von Tumblr, Twitter, Blogger und ja, auch Facebook, einfach nicht stichhaltig ist. Oder sind wir damit alle ein bisschen verrückt ?

P.S. : Achja, demnächst kommen zwei Top 10-Beiträge. Kontrovers wie sonst was.

Freitag, 15. Juni 2012

"Ein Jahr vogelfrei !"

Story: 3 Männer nehmen aus unterschiedlichen Gründen am inoffiziellen Vogelbeobachtungswettbewerb der "American Bird Association" teil, um auf ihre eigene Weise ihr Glück zu finden...

Ich hätte nie gedacht, dass ein Film mit drei bekannten Komikern wie Jack Black, Steve Martin und Owen Wilson diese drei ihrer Witze beraubt, ihnen Ferngläser in die Hände legt und zum Vogelbeobachten schickt und das ohne nennenswerte Konflikte zwischeneinander oder ähnlich interessanten Sachen. Denn genau das ist der Film während der gähnenden Mehrheit: Langweilig !

Ich gebe zu, dass ich kein so großer Vogelfan bin, als dass ich sie wettbewerbsfähig beobachten würde und zweifle, dass ein Großteil des Kinopublikums es auch sind (kann mich aber auch irren). Der Regisseur macht nämlich keine Anstalten, mindestens einen der Komiker entweder die Witze machen zu lassen oder ihn zu einem Spottclown zu machen, was dem Film eine interessante Menge an Trägheit verleiht. Ausgerechnet Wilsons Charakter ist ein Arschloch und das Potenzial davon wird nicht mal annähernd ausgenutzt. Alle drei Herren spielen zwar in Ordnung und die mehreren Schauplätze sind schön zu bestaunen, aber diese Sachen können einem nicht Unterhaltung ersetzen oder jegliche Art von Interesse, wenn man mal ehrlich ist.

Fazit: Kein Wunder, dass dieser Streifen ein Flop in den USA war, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand absolut freiwillig jemandem zusieht, wie er etwas beobachtet. Eine Pokerpartie mit den Drei wäre aber vielleicht interessant geworden. Kurzum, ich küre diesen Film vorübergehend zur "Schlaftablette des Jahres".

"Piranha 3DD"

Story: Ein Jahr nach den Ereignissen beim Lake Victoria soll ein neuer Wasserpark eröffnen, der insbesondere mit extra Titten Jugendliche anlocken soll. Dummerweise sind die Piranhas aber noch da und sie sind hungriger denn je...

Während der erste Teil noch das Kunststück hinbekommen hat, einen gewissen Trash-Charme auszustrahlen trotz der offensichtlichen billigen Qualität des Films, so sinkt dieses Sequel buchstäblich auf den Grund in jeder möglichen Weise: Geschmack, schauspielerische Leistung, Effekte, Aufwand, Gags und Vergnügen. Erwartet allerlei abgeschnittene/abgebissene und durchdrungene Sachen, unglaublich sadistische Splatter-Szenen und die langweiligsten jugendlichen Protagonisten seit einer gewissen Zeit. Normalerweise stört das ja nicht, weil man dann als Zuschauer ja für den oder wie in diesem Fall für die Killer mitfiebern sollen, aber mutierte Piranhas sind nicht so meins, da finde ich Freddy oder Jason bsw. um einiges markanter.

Das Einzige, was dieses Wrack vielleicht theorethisch retten könnte, ist auch so eine 50/50-Sache: Während Christopher Lloyd in seiner Rolle als Dr. Goodman zurückkehrt und auch leider hier ziemlich erbärmlich da steht, so ist David Hasselhoff als sein selbstironisches Selbst eine angenehme Überraschung und zaubert ein paar Mal Grinsen aufs Gesicht. Es sagt schon so einiges über einen heutigen Film aus, wenn sein Lichtblick ein David Hasselhoff ist.

Fazit: Mit aus dem ersten Teil recycelten Piranha-Szenen, unglaublich schlechtem Schauspiel von allen (so Z-Film-mäßig), großflächiger Faulheit bezüglich aller Aspekte (insbesondere Stil und Drehbuch) und einer nicht angenehmen sadistischen Art ist "Piranha 3DD" ein Kandidat für die diesjährige Abschussliste. Man kann Trash nicht wirklich gewillt machen, er muss auf dem Platz entstehen und das haben die Macher dieses Films nicht bedacht.


Mittwoch, 13. Juni 2012

"Men in Black 3"

Story: Agent J reist ins Jahr 1969, um den Tod seines Partners K zu verhindern...


Zuallererst kann ich sagen, dass die Leistungen der drei Protagonisten, also Smith, Jones und Brolin wirklich gut waren, wobei Brolin deutlich raussticht. Er mimt den jungen K so gut, so dass man fast schon Angst bekommt, er und Jones wären Vater und Sohn. Allein sein Auftritt ist eine gute Entschuldigung, um diesen Film zu sehen. Aber es gibt natürlich einige mehr.

Hinzufügen ließe sich noch die Fürsorge, die diesem Film beiliegt: Egal ob die 69er-Atmosphäre, Charakterentwicklung oder der Lauf des Plots an sich, hier wurde fast nichts dem Zufall überlassen und alles davon scheint gut gemacht zu sein. Fast nichts, denn obwohl ich vor allem den eigentlich guten Umgang mit dem Zeitreise-Szenario nicht schlecht fand, so gibt es hier auch bedingt einige Plotlöcher, die in solchen Filmen absolut nichts zu suchen haben und normalerweise den Film ungenießbar machen (hier ist es glücklicherweise nicht so). Ein weiterer Kritikpunkt ist auch, dass den Machern die 60er so gut gelungen sind, dass die Gegenwart dagegen mit lahmen Witzen und einigem Wiedergekauten da steht.

Noch ein weiterer persönlicher Punkt meinerseits: Der Titelsong zu diesem Film ist absoluter Müll, denn

1. er ist von Pitbull, einem der blassesten, uncharismatischsten und schlechtesten Sänger/Songwriter überhaupt. Ich verstehe ja, dass Will Smith langsam alt wird, aber er kann sowas cool aussehen lassen.

2. er heißt "Back in Time", was unweigerlich zum Vergleich zum Namensvetter aus dem "Zurück in die Zukunft"-Soundtrack führt. Das ist fast schon eine Beleidigung.

3. er hat nichts mit dem Film zu tun, absolut nicht. In einer Zeile werden Agent K und Agent J flüchtig erwähnt und das war`s. Der allererste "Men in Black"-Titelsong hat gezeigt, dass man einen guten Song machen kann UND dieser über den Inhalt ist.

Fazit: "Men in Black 3" macht im Prinzip alles richtig, was "Men in Black 2" falsch machte. Da wäre beispielsweise Charakterentwicklung seitens beider Protagonisten, die sinnvolle Erweiterung des "MiB"-Universums und eine Spur Inspiration, die dem Film überraschend gut tut. Genauso wie das wohle und gutmütige Ende, welches hoffentlich die Trilogie abschließt. Sie hatte einen zufriedenstellenden Abschluss und so soll sie auch ruhen.

Montag, 11. Juni 2012

"Act of Valor"

Story: Die Navy Seals sollen einen tschetschenischen Terroristen über einen Drogenbaron aus Costa Rica aufspüren und liquidieren...

Wie es der Trailer bereits andeuten lässt, ist unüberraschend absolut alles außer den Protagonisten (die ja angeblich echte Navy Seals sein sollen) und ihren Manövern fake, was man sich jede Minute vor den Augen halten soll und muss. Denn bis auf die zugegeben sehr gut inszenierten Actionszenen ist alles andere einfach zum Ablachen, von der nicht vorhandenen Schauspielqualität bis zu den lachhaften Dialogen und dem strikten zwang zur US-Propaganda, die hier nur allzu lächerlich, unnatürlich und gekünstelt wirkt. Sprich: Ich hab teilweise einfach nur auf dem Boden gelegen vor Lachen, was man vielleicht auch als Pluspunkt verzeichnen kann.

Man nimmt also die Dummheit aller "Transformers"-Filme + schmunzelhaft ausgelutschtes Konzept eines "Safe" + alle möglichen Propaganda-Filme der US-Regierung aus den 50ern...achja, noch den Patriotismus von "Transformers" und dann haben wir auch schon wieder diesen Streifen. Gute Action kommt auch noch rein.

"Fazit": Im Prinzip eine gute Verfilmung des Videospiels "Modern Warfare 3". Wem das nichts sagt: Das ganze ist wie eine übertrieben-lächerliche Vorführpräsentation der "Navy Seals". Es ist nicht anspruchsvoll, es ist nicht klasse - aber insbesondere wegen der Art und der Dialoge wird es einem nie wirklich langweilig.

Samstag, 9. Juni 2012

"Bad Sitter"

Story: Noah ist übergewichtig, College-Abbrecher und Muttersöhnchen. Als er nichtsahnend den Babysitter für drei Kinder mimen und dann auch noch für seine "Leck-Freundin" Kokain besorgen soll, geht für ihn das Abenteuer richtig los...

Erneut ein Film des "Babysitter"-Genres ? Ihr kennt dieses nicht ? Na ihr wisst schon, wo der Mann, der natürlich überhaupt nicht in die Rolle passt, als Babysitter eingesetzt wird. Zu dumm, dass dieses Konzept noch nie funktioniert hat, nicht mit Hulk Hogan, nicht mit Vin Diesel, nicht mit Jackie Chan und auch nicht mit Jonah Hill, der der einzige Lichtblick in diesem Desaster ist. Eher wie ein schwaches Kerzenlicht im absoluten Dunkel.

Charaktere sind allesamt lahm, weil keiner zünden will; die Geschichte ist absolut ausgelutscht und die Gags, also das Wichtigste in der Komödie, sind fürchterlich, denn nicht mal Grundschüler würden solche Witze schreiben. Man kann niemanden einfach so als komisch darstellen ohne ihm die Gags zu geben und die Regel gilt im Allgemeinen für alle Komödianten, also auch für Hill. Das Interessanteste: Dafür, dass dieser Film im Trailer als "verrucht" dargestellt wurde, sind das Poster und die "Leck-Szene" noch so ziemlich das Anstößigste am ganzen Streifen, denn der Rest ist gähnenderweise harmlos und regt (zumindest hier) keinerlei Gemüter; selbst "American Pie: Das Klassentreffen" war da um einiges spritziger (see what i did there ?).

Fazit: "Bad Sitter" ist genau das geworden, was ich von ihm erwartet habe, nämlich ein Filmfurz, der kurze Zeit nervt und nach einiger Zeit wieder vergessen ist.

Mittwoch, 6. Juni 2012

"Star Trek" (2009)



 
Story: James Tiberius Kirks Leben ist durch einen Zeitreisenden aus der Zukunft ordentlich durcheinander geraten. Um den Tod seines Vaters zu rächen, muss er den Romulaner Nero ausschalten, und beginnt daher eine Karriere bei der Sternenflotte.

Vorab lässt sich sagen, dass Star Trek ein typischer, moderner Science Fiction Film ist. Zugunsten von Fiction wird die Science dabei leider vernachlässigt. Action und Gewalt dominieren den neusten Star Trek Film. Es verwundert auch nicht, dass JJ Abrams angekündigt hatte, seinen Star Trek Film mehr in Richtung Star Wars zu gestalten. Viele Star Trek Fans betrachteten dies von Anfang an skeptisch und ihre Skepsis sollte sich bewahrheiten.
Statt einer utopischen Gesellschaft, die sich verschiedenen Problemen stellen muss und dabei Pfade des Pazifismus und Sozialismus einschlägt, präsentiert uns JJ Abrams eine Welt, die der Gegenwart fast gleicht. Nur noch hohle Phrasen sind übrig von den ursprünglichen Star Trek Ideologien. Man glaubt zum Beispiel niemandem in diesem Film, dass die Sternenflotte primär zu Forschungszwecken dient. Wie auch, wenn alle Schiffe auf Kampf ausgerichtet zu sein scheinen und ein Feuergefecht das andere jagt. Gene Roddenberry würde sich im Grab umdrehen.
JJ wollte etwas Neues wagen. Das ist ihm sicher auch gelungen, doch Story und Setting weisen diverse Logiklöcher auf, die ich ohne zu spoilen nicht erläutern könnte. Was für viele „Trekkies“ jedoch das Schlimmste gewesen sein dürfte, war der Gnadenstoß für jegliche Technologie. Bei Star Trek war es immer Teil der Materie, dass die Technologie theoretisch und nach den Regeln der Physik funktionieren könnte. Bei JJ Abrams dagegen wird der Zuschauer fast gar nicht mehr mit sinnvoller Technologie in Kontakt gebracht, sondern man kriegt irgendwelche besonders cool klingenden Begriffe an den Kopf geworfen. Und das bei einem Science Fiction Film?
Um ein Beispiel für dieses Problem zu nennen, reicht es sich anzusehen, wie die Massenvernichtungswaffe des Oberschurken in diesem Film heißt: Rote Materie. Den gesamten Film über wird nichts darüber gesagt, was dieses Zeug ist oder wie es genau funktioniert.
Nun aber zum Kern des Films. Die Handlung ist, abgesehen von ein paar Logikfehlern, eigentlich akzeptabel. Ebenso der neue Cast von Kirk, Spock und McCoy. Dennoch hätte man sich vielleicht einen Gefallen damit getan, nicht die alten Helden zu nehmen, sondern etwas gänzlich Neues zu erzählen. So wird nämlich stets verglichen werden zwischen Shatner und dem neuen Kirk-Darsteller, erst recht, da Leonard Nemoy (der Darsteller des ursprünglichen Spock) eine Nebenrolle in diesem Film hatte.
Graphisch ist das neue Star Trek  eine interessante Mischung. Wir bekommen mehr Vielfalt in Bezug auf die Alienrassen zu sehen, interessantere Szenengestaltung und insgesamt ein futuristisches Bild geliefert. Andere Elemente, wie der große Maschinenraum der Enterprise, sind dagegen wenig futuristisch, sondern wirken eher wie Lagerhallen. Aber auch die veränderte Darstellung von Strahlenwaffen, die nun ähnlich wie in Star Wars als „Schüsse“ (kleine rote Energiebalken) statt als lange Strahlen dargestellt werden, weckte Missfallen. Natürlich sind das nur Details, doch bei diesem Film reiht sich ein Trek-untypisches Detail ans andere. 

Fazit: Der neuste Star Trek Film hat die Star Trek Fangemeinde gespalten. Er hat viel Geld eingespeist und viele Leute waren nach diesem Film erstaunt, wie sehr ihnen Star Trek doch gefiele und wie sich ihre Vorstellungen verändert hätten. Die Trekkies auf der anderen Seite waren schockiert, denn diesem Film lagen keine ethischen Grundfragen zugrunde, wie es zuvor eigentlich immer gute Sitte war. Viele Fanfiction-Autoren weigern sich auch, das so genannte „Abramsverse“ (JJ Abrams + Universe) als Teil des Star Trek Universe anzuerkennen und ignorieren diese Episode.

Daniel.

Montag, 4. Juni 2012

"Der Diktator"

Story: Admiral General Aladeen von Wadiya ist einer der letzten Diktatoren und soll vor der UN sein Atomprogramm verantworten. Da wird er aber schnurstracks gekidnappt und gegen einen Doppelgänger ausgetauscht, aber was noch schlimmer ist: In seinem Land soll Demokratie durchgesetzt werden...

Schon wieder Sacha Baron Cohen und schon wieder Larry Charles. Wieder zusammen, wieder ein politisch und ansonsten auch kulturell "fragwürdiger" Film. Wer etwas anderes erwartet hat, naja, die haben Pech gehabt, denn es ist im gleichen Stil wie "Borat" oder "Brüno": vulgär, abstoßend und höchst herablassend. Selbstverständlich gibt es auch hier Kritik an den USA, aber...lasst es mich erklären.

Wisst ihr noch, als "Borat" rauskam ? Es war wie etwas nie dagewesenes: Eine Mockumentary mit echten (!) Leuten, die auf Cohens Schauspiel reagiert haben und eben auf diese Weise amerikanische Werte bloßstellten..."Brüno" schlug ungefähr in die gleiche Kerbe, nur mit weniger Eindruck. "Der Diktator" ist aber ein eigens gemachter Spielfilm, mit Schauspielern. Was auch immer da als "echte" Reaktion gezeigt wird, kann ich nicht abkaufen, weil ich weiß, dass da überall Schauspieler rumlaufen. Dies und die Tatsache, dass die große Mehrheit (im Prinzip fast alle) der sehr guten Gags bereits im Trailer gespoilert wurden, macht "Der Diktator" zu einem halbwegs gutem Streifen, der unbedingt Polit-Satire sein will und es eben aus diesen Gründen nicht ganz ist. Obwohl alle eigentlich einen guten Job abgeliefert haben.

Fazit: Das Konzept und das Drehbuch lassen "Der Diktator" trotz einiger unglaublig geschmackloser Gags zum eindruckslosesten und harmlosesten Cohen&Charles-Film werden.

Sonntag, 3. Juni 2012

#1: Wieso wir Filme gucken

Das ist der 1. der Posts, die ich mal generell über das Medium Film verfassen wollte. Heute mal mit einer sehr allgemeinen Frage, nämlich: "Warum schauen wir Filme ?"

Filme sind nun schon seit langer Zeit Teil unserer Kultur und auch eines der beliebtesten Hobbys überhaupt, mich eingeschlossen, wie man unschwer bemerken kann. Da stellt sich natürlich die Frage, wieso es ausgerechnet Filme sind, die nun einen größeren Einfluss auf uns ausüben als nahezu jedes andere Medium. Und hier wagen wir uns schon in philosophische Gewässer, denn allseits trivial wie die Antwort zuerst erscheinen mag, ist sie nicht, zumindest nicht für mich. Aber da ich nicht für andere sprechen kann, werde ich hier mal für mich sprechen und versuchen, alle Antwortmöglichkeiten zu adressieren.

Möglichkeit 1: Unterhaltung

"Klar," werdet ihr jetzt alle sagen, "bist ja ein ganz toller Sherlock Holmes". War zwar nicht ganz die Ursprungsidee (aber wer kann jetzt noch sagen, was sie war), aber das ist die Filmindustrie heutzutage: Stars ausspuckende Unterhaltungsmaschine auf Kokain und Crack. Man bezahlt Kohle, lässt sich berieseln und das wars. Wieso dann nicht einfach zu Hause bleiben und sich von der Glotze, dem Internet oder ganz verrückt: Dem Buch berieseln lassen ? Obwohl das, was in der Glotze läuft, ja auch Filme sind und das Internet ist ja eh was ganz anderes...

Man kann sowieso an den Anfang aller Unterhaltung gehen und sofort die Antwort finden: Menschen brauchen halt etwas, was sie von ihrem Alltag ablenkt oder denen das Gefühl der Genugtuung gibt, wenn sie es in dem eben erwähnten Alltag nicht bekommen. Das Etwas, was unsere Freizeit möglichst wertvoll machen soll, die eigene Birne ausschalten und so. Und Filme haben den Vorteil gegenüber Büchern, dass man sie nicht "lesen" muss, wenn man nicht will - man muss nicht jede Performance analysieren, Plotlöcher bemängeln oder den Kameramann in Gedanken erwürgen, man kann einen Film simpel genießen, wenn er den eigenen Anforderungen genügt. Einfach da sitzen und den Film die ganze Arbeit lassen, ist das nicht herrlich ?

Möglichkeit 2: Selbsttherapie/Problemreflexion

"Und was soll der Schwachsinn ?" Lasst mich erklären. Wenn ein Film meiner Meinung nach gut gemacht ist, dann hat er unter anderem mindestens einen Charakter, mit dem wir uns identifizieren können und dessen Lage uns wie die Faust aufs Auge passt. Wir verstehen ihn blind - seine Motive, Handlungen, wenn nötig auch Schmerz oder Freude; in anderen Worten: Wir könnten ein und diesselbe Person sein, ohne Zweifel oder Gentests.

Das ist aus meiner Sicht eine der vielleicht tragischsten Aspekte vom Film. Denn wenn man als Individualist keinerlei richtige Bezugsperson im Fall eines Problems hat, so ist dann ein (meist) erfundener Charakter die einzige Möglichkeit, sein eigenes Problem von der Seite zu betrachten und das ohne einen allzu bindenden Selbstbezug zu haben. Ja, man bezieht es im Endeffekt auf sich und doch ist es eigentlich im Film der Charakter, der leidet und nicht man selber, man tut es nur wegen der persönlichen Verbindung und nicht, weil man die Sachen im Film durchlebt (auch wenn ich Fälle nicht ausschließe, wo der Zuschauer buchstäblich das gleiche Leid erlebt hat wie der Charakter auf dem Bildschirm/der Bildwand). Ihr versteht schon hoffentlich, was ich meine.

Dieses Erlebnis muss aber selbstverständlich nicht nur auf das Mitfühlen limitiert sein. Wir können genauso gut den Konflikt des Charakters nicht nur simpel aufnehmen, sondern ihn in einem übertragenen Sinn auf uns...übertragen und bei der Konfliktlösung uns genauso weiterentwickeln wie eben dieser Charakter. "Aber warte mal", werdet ihr jetzt reinwerfen, "mir hat es doch gar nichts gebracht zu sehen, wie bsw. Harry Potter erwachsen wurde oder Frodo Beutlin den Einen Ring nach Mordor brachte !" Natürlich kann man dann nicht auf Besen fliegen oder...was auch immer Hobbits so könnten - ich nenne es schlichtweg Motivationspush. Jemand anders ähnlich dir schafft etwas scheinbar Schweres und du kannst es vielleicht auch schaffen. Musst ja keinen dunklen Lord besiegen...

Möglichkeit 3: Kunst

Naja, "Film" ist schließlich eine ernste Kunstart, wenn richtig beansprucht, also wenn der Filmschöpfer eine bestimmte Idee für ein Werk hatte, dass er auf jeden Fall schaffen wollte, um sich in der Außenwelt auszudrücken. Solche Künstler wie Hitchcock, Kubrick, Lynch, Leone, Allen oder viele andere - sie alle haben bestimmte Visionen (ob von anderen (Original)-Werken inspiriert oder nicht), die sie in die reale Welt durch ihre Fiktion umsetzen wollen. Uns als Zuschauern bleibt lediglich immer die Sicht durch die zwei eingebauten Fenster da oben im Kopf, gefiltert durch unser Gehirn und nur so können wir für uns entscheiden, ob uns das präsentierte Kunstwerk gefällt oder nicht. Ich kann mich noch dran erinnern, wo ich angefangen habe, Filme etwas casualhaft zu kritisieren, weil ich noch nicht so übertrieben ins Detail gehen kann und weiß, dass mein Publikum allzu viele Details für ein Urteil nicht braucht. Da habe ich vielerlei Streifen verrissen, die aber in meinem Mainstream-Umkreis gut ankamen und ich wurde prompt zum Schlechtmacher.

Für diese Leute hier erneut ein Statement: Filme sind Kunst und Kunst ist subjektiv. Für mich gibt es keine guten oder schlechten Filme (auch wenn ich es so sage), sondern nur Filme, die mir gefallen oder eben nicht. Und wenn jemand eine andere Meinung bezüglich einer Sache hat, dann ist das nicht zu verurteilen, besonders nicht, wenn dieser jemand seine Meinung begründen kann. Ich kann z.B. auch mit Leuten klar kommen, die etwas mögen, was ich hasse oder die etwas hassen, was ich mag, aber nur solange sie es gut begründen können. Meiner Meinung nach sind Filme als Kunstform demnach halb eine Erfahrung und halb die Meinung, die man sich davon bildet. Denn ob man den und den Film als "gut" oder "schlecht" abspeichert, hängt von einem selbst ab, das Werk an sich hat dabei nichts damit zu tun.

Möglichkeit 4: Alle 3 Möglichkeiten zusammen

Danke sehr für eure Aufmerksamkeit !
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