Dienstag, 27. November 2018

Serien-Kritik: "Bojack Horseman" (Staffel 5)

Story: Bojack ist der Star in der neuen Web-Show "Philbert", die erstaunlich viele Parallelen zu seinem Leben aufweist...

Lieblings-Charakter: Irgendwie hat mich bei dieser Staffel besonders Princess Carolyn gepackt - sie hat eine sehr emotionale Entwicklung durchgemacht und da sie der konstant sympatischste Charakter der Serie ist, will man einfach, dass sie endlich glücklich wird.

Ungeliebter Charakter: Todd wirkte für mich als jemand, dem man nicht mehr allzu viel dazuschreiben konnte, weswegen er öfters als fast schon unwichtig wirkte. Vielleicht lassen sich die Schreiber was für ihn in der nächsten Staffel einfallen.

Lieblings-Episode: Das Internet und das Fandom in Großem und Ganzen hat sich eine bestimmte Folge schon ausgesucht, während ich dagegen steuern möchte. Episode 6 "Kostenloser Churro" ist objektiv, wenn ich zumindest nur auf das Drehbuch schau, vermutlich die am klügsten geschriebene Episode. Aber ich lese ja kein Buch sondern schaue eine animierte Serie und wenn man sich in einer Folge nur dauerhaft auf einen Monolog konzentrieren muss (der aber auch nur im Original seine Wirkung entfalten kann), dann ist es für mich persönlich nicht so befriedigend wie eine Episode mit Herz und Episode 5 "Die Geschichte von Amelia Earhart" ist so eine Episode mit Herz; insofern auch meine Lieblingsepisode dieser Staffel. Princess Carolyn reist zurück zu ihrer alten Heimat und ist in der Klemme zwischen ihrem Beruf und ihrem größten Wunsch - in vielerlei Hinsicht ist dies eine der herzzerreißendsten Episoden seit langem, eben wegen Princess Carolyn und all dem, was sie erlebt hat und wie sie so ziemlich allen entweder half, hilft oder helfen will.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Diese Staffel war vor allem stark von Einsamkeit geprägt, denn so ziemlich jeder Charakter hat eine jeweils andere Art der Einsamkeit erlebt. Mehr als die Staffeln davor könnte die Serie an einem bestimmten Scheideweg stehen und es wird spannend zu sehen, inwiefern die Macher all die Charaktere eventuell (neu) interpretieren.

Samstag, 24. November 2018

"Robin Hood" (2018)

Story: Robin Hood stiehlt von den Reichen und gibt den Armen während er die korrupte englische Krone mitsamt dem Sheriff von Nottingham...

Ich mag ja all die Darsteller hier und die Legende von Robin Hood kann für einen unterhaltsamen Actionfilm ja auch herhalten, das Thema ist ja nicht absolut ausgelutscht (die letzte Verfilmung ist ja auch schon 8 Jahre her) - aber warum hat man hier nahezu nichts hinbekommen ? Jedermann, egal ob Veteranen wie Jamie Foxx oder Ben Mendelsohn oder hoffnungsvolle Jungschauspieler wie Taron Egerton ist einfach nur schlecht/unpassend und die Action ist warum auch immer auf einen Superhelden getrimmt; sicherlich war Robin Hood ein herausragender Bogenschütze, aber man muss da nicht trotzdem mal wieder die "300-Slomo-Keule" auspacken und alles "modernisieren". Warum kann man nicht einfach die Legende erzählen ? Warum muss alles entweder hip und cool oder total verdreht sein ? Irgendwie erinnert mich dieser "Robin Hood" stark an "Die drei Musketiere" von 2011 - diesselbe blasse Herangehensweise an eine klassische Geschichte mit dem gleichen "hippen" Gedanken der Modernisierung.

Fazit: Trifft leider nicht ins Schwarze.

Samstag, 17. November 2018

"Batman Ninja"

Story: Durch eine eigenartige Zeitmaschine von Gorilla Grodd wird Batman mitsamt einiger Bösewichte und Verbündete ins feudale Japan befördert...

Wie soll ich so einen Film beschreiben ? Er ist sehr...spezifisch. Man sollte Fan von japanischer Animation sein, auch mal abgefahrenere Geschichten von Batman verkraften und generell etwas das Gehirn ausschalten. Was allein die Animation angeht: Größtenteils Cel-Shading und teilweise handgezeichnet, ist die Animation mit Abstand das Beste an diesem Streifen und verhilft ihm zu einem sehr unikaten Look - nicht das allererste Mal, dass Japaner sich mit ihrem Stil an Batman versuchen, aber dieser ist anders als z.B. in "Batman: Gotham Knight" aus 2008, wo noch 6 verschiedene Künstler sich an dem Dunklen Ritter versucht haben, während es hier eine einheitliche Narrative gibt. Die Idee, eine der beliebtesten Comic-Figuren aller Zeiten mitsamt einiger seiner berühmtesten Elemente in eine komplett fremde Epoche zu schicken, ist sehr interessant; besonders wenn man bedenkt, dass wir Batman-Fans in den letzten Jahren nicht allzu viel Abwechslung bekommen haben was seine Darstellungen angeht: Entweder eine superrealistische Herangehensweise à la Nolan, eine weitere Adaption einer Storyline aus den Comics oder mal eine nicht ganz so ernst gemeinte Schiene wie bsw. "LEGO Batman". Alternative frische Ideen waren eher Mangelware und es ist sehr erfrischend, dass man aus einem mehr als 80-jährigem Charakter noch mal was Neues und Interessantes rausholen kann.

Der Rest...ist leider nicht so gut. Ich mein, mit ausgeschaltetem Hirn sollten einen die blassen Charaktere und eine schwache Story weniger stören als sonst, solange man sich leicht mit Action abspeisen lässt. Zahlreiche Anspielungen auf die japanische Kultur der Edo-Zeit sowie gewisse stilistische Details sind zwar ganz nett (wenn man denn nachliest oder sich generell damit etwas befasst), aber sie können ja auch nicht wirklich von einer nahezu fehlenden Narrative ablenken. Besonders im letzten Drittel fängt der Film an, sich vollkommen zu verlieren und die Post-Credits-Szene ist eine der Batman-untypischsten Sachen, die DC jemals durchgewunken hat.

Fazit: So sehr es interessant ist, eine neue Herangehensweise zu sehen, so schmerzhaft ist es zuzugeben, dass der Inhalt der Verpackung nicht ansatzweise gerecht wird.

Donnerstag, 15. November 2018

Serien-Kritik: "Big Mouth" (Staffel 2)

Story: Diesselben 5 Kinder wie in der letzten Staffel werden erwachsener...

Lieblings-Charakter: /

Ungeliebter Charakter: Immernoch der Sportlehrer...irgendwie hat man es geschafft, einen bereits unerträglichen Charakter noch unerträglicher zu machen. So ziemlich der erste Grund, warum man abschalten würde.

Lieblings-Episode: /
 

Meine Meinung zu dieser Staffel: Warum ich eine Serie weitergeschaut habe, die ich absolut nicht mochte ? Ich weiß auch nicht, der Trash-Faktor war wohl etwas zu anziehend...wie schlecht konnte es schon werden ? Tja, die Songs sind fast schon noch sinnloser als vorher, derb ist es auch weiterhin (und das auf keine clevere Weise) und dafür dass man am Ende eine fast schon kluge Herangehensweise an Depression präsentiert hatte, so gab es gegen Anfang eine nahezu pädophile Szene. Man hat so teilweise das Gefühl, dass die Macher selbst nicht wissen wen sie ansprechen wollen, geschweige denn eine klare Linie dafür finden - vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich bloße Derbheit nicht als intellektuell ansehe, man braucht schon etwas Hirn und die dazugehörige Herangehensweise, um zumindest den Eindruck eines schlauen Umgangs zu erwecken. Einfach nur "Penis in Vagina" zu sagen ist zumindest für meinen extrem simplen Verstand dilettantisch und es einfach nicht wert, dass man allzu viele Gedanken dran verschwendet. Im Endeffekt weiß ich nicht einmal, was es über einen sagen würde, wenn man ein "Big Mouth"-Fan wäre - ein Teenager im Körper eines Erwachsenen ? Ein Dauerperversling ? Keine Ahnung.

Montag, 12. November 2018

"Bohemian Rhapsody"

Story: Farrokh Bulsara ist zwar schon seit geraumer Zeit an der Musik interessiert, aber erst als der Frontmann der örtlichen Band "Smile" aussteigt, kommt er selbst in die Band, die sich von nun auf "Queen" nennen wird - und fängt an, langsam Geschichte zu schreiben...

Als "Queen"-Fan war ich einerseits sehr gespannt auf diesen Film und andererseits war mir bewusst, dass man nicht mal alles rund um "Queen" oder Freddie Mercury zeigen würde/könnte - und genau da liegt der Hund begraben. Es gibt ein gutes Sprichwort: "Entweder man spricht gut über den Toten
oder gar nicht"...dass Brian May und Roger Taylor das Ansehen Mercurys auf keinen Fall besudeln wollen würden mit allzu deutlichen Darstellungen seiner Abgründe war eh klar (auch wenn ich wie so ziemlich alle "Queen"-Fans gerne die Sasha Baron Cohen-Version gesehen hätte) und so kommt "Bohemian Rhapsody" stellenweise eher märchenhaft her als ein halbwegs glaubwürdiges Biopic (als solches sollte man den Film eh nicht sehen). Apropos Glaubwürdigkeit: Durch das Darstellen/Hervorheben spezifischer Ereignisse werden manuell bestimmte Songs bezüglich ihrer Produktion hin und her verschoben, was ich nicht ganz nachvollziehen kann - "Queen" strotzt nur so vor Hits die man hätte präsentieren können, man hätte nicht unbedingt die Songs nehmen müssen, die man letztendlich genommen hat. Zudem gibt es einige tolle Anekdoten/Fakten zu eben diesen Songs, die man uns Fans (nochmal) zeigen könnte, aber man kann den Film ja auch nicht 5 Stunden lang machen. In gewisser Weise will ich damit sagen, dass dem Streifen eine klare Linie fehlt und man hier eher eine Aneinanderreihung von Szenen hat als eine fließende Narrative - insofern ist es nicht wirklich ersichtlich, für wen der Film letztendlich ist, denn er ist weder schonungslos ehrlich/offen noch zelebriert er alle Höhepunkte der Band noch ist es ein kohärentes Biopic.

Darstellertechnisch würde Mercurys Schauspieler so oder so verlieren, denn an das Charisma und die Ausstrahlung des Originals ist es so ziemlich unmöglich heranzukommen, aber Rami Malek war eine ausgezeichnete Wahl und in bestimmten Augenblicken kommt er Freddie recht nah (was vermutlich das größte Kompliment ist, dass man als Fan geben könnte). Egal ob Brian May, Roger Taylor oder John Deacon - der Rest der Band wurde ebenfalls hervorragend besetzt und steht Malek in nichts nach...nur hat die Band nicht so viel Leinwandzeit wie der Leadsänger, insofern können die anderen Darsteller leider nicht so viel von ihrer Klasse zeigen wie der "Mr. Robot"-Star. Bei der Kulisse und der Inszenierung hat man sich auch unheimlich viel Mühe gegeben und spätestens bei dem legendären "Live Aid"-Konzert ist man nahezu live dabei, als "Queen" die Hütte abreißt.

Fazit: Weder Fisch noch Fleisch bleibt "Bohemian Rhapsody" letztendlich eine romantisierte Sicht auf eine Legende der Musikgeschichte mitsamt seiner nicht minder legendären Bandmitgliedern; keine cineastische Offenbarung, aber glücklicherweise auch kein Totalausfall, wenngleich man dem Film anmerkt, dass an ihm 2 komplett verschiedene Regisseure gearbeitet haben. Und mit dem abrupten Ende bleibt einem der Gedanke: "Was wäre wenn...?".
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