Montag, 29. Februar 2016

#11: #OscarsSoWhite und die Frage nach dem Rassismus in Hollywood

Die 88. Veranstaltung der Academy Awards war (vor allem dank des Moderators Chris Rock) nicht ganz unpolitisch; nahezu jeder Gewinner und sonstiger Teilnehmer hatte etwas zu sagen über Themen wie Umweltschutz (vor allem Goldjunge DiCaprio), Kindesmissbrauch ("Spotlight"), Vergewaltigungen (Lady Gaga, Joe Biden und "Room") und dem größten Thema: Dem Nicht-Nominieren der Nicht-Weißen...und wie darauf rumgeritten wurde.

Es gab auch gute Variationen des "Gags", z.B. als Chris Rock in Compton Schwarze interviewte und sie fragte, ob sie einige der Nominierten wie "Bridge of Spies" oder "Spotlight" gesehen haben und diese ihm antworteten, dass sie "Straight Outta Compton" im Hirn haben. Ja, gewiss, einige Filme wie eben "Compton" oder "Creed" oder "Beasts of No Nation" hätten vielleicht in einigen Nominierungen auftauchen können, aber ist es automatisch Rassismus, wenn schwarze Künstler nicht nominiert werden ? Die Gewinner dieses Abends waren zwar nicht schwarz, stammten aber aus allerlei verschiedenen Ländern wie bsw. Ungarn, Mexiko, Schweden, Chile und Australien. Die Academy hat also per se nicht einfach nur Amerikaner und Briten bevorzugt.

Statistisch gesehen sind 12-13% der US-Bürger schwarz (zumindest laut Wikipedia) und die Prozentzahl der schwarzen Gewinner der vier Hauptkategorien (also die Schauspiel-Kategorien) beträgt ebenfalls ca. 12-13. In diesem Fall besteht der "Rassismus" als solcher ja nicht. Was eher problematisch ist, ist die Quote für andere Minderheiten, aber die Verteilung der Rollen an sich kann als problematisch betrachtet werden.

Worauf will ich aber wirklich hinaus ? Eine Quote spezifisch für alle Minderheiten bei den Nominierungen einzurichten wäre meiner Meinung nach eine Art Zensur und Bevorzügen dieser Minderheiten - bin ich der Einzige, der eine Leistung aus Mitleid als minderwertiger empfindet als eine, die ohne jegliche Vorteile neben anderen stehen kann ? Wäre es nicht rassistischer zu sagen, dass derjenige schwarze Darsteller seine Trophäe nur hat, weil es so objektiv sein musste und nicht weil es subjektiv entschieden wurde ?

Man mag über die Oscars sagen was man möchte, monieren wie diese oder jene Entscheidung ungerechtfertigt sind, aber wenn man etwas Abwechslung haben möchte, dann sollte man eher bei den Leuten anfangen, die für die Vergabe zuständig sind. Ist diese Gruppe aus ca. 6000 Leuten repräsentativ bezüglich aller möglichen Rassen, Religionen, Geschlechtern, Altersklassen, Berufe und dem Rest, dann kann man wahrlich nicht mehr über Rassismus und ähnliche Benachteiligungen mehr meckern, dann wählen die einzelnen Gruppen daraus wie sie wählen wollen. In der Theorie zumindest.

Sonntag, 28. Februar 2016

Meine Tipps für die Academy Awards 2016

Dieses Jahr mal wieder meine bescheidenen Vorhersagen für die 88. Academy Awards-Zeremonie. Ich sah nicht alle Nominierten und ich gebe nicht vor, ein Experte im Bereich Film zu sein; ich bin lediglich ein Enthusiast mit einem kleinen Blog.

Ich werde nicht alle Kategorien durchgehen, sondern nur die größten und wichtigsten, bzw. nur die, bei denen ich meiner Meinung nach eine Aussage tätigen kann. Und offensichtlicherweise ist das Folgende meine Meinung.

Bester Film: Höchstwahrscheinlich "The Revenant" oder "Spotlight". Der Erstere wegen seiner Filmweise und der andere hat schon einige Auszeichnungen vor den Oscars bekommen. "Raum" traue ich noch Außenseiterchancen zu, da er sehr viel Wind für einen kleinen Film bekommen hat.

Beste Regie: Gewinnt "The Revenant", gewinnt Inarritu und andersherum auch. Inarritu hat auch ohne sein Werk die meisten Chancen; ich denke, dass alle weiteren Regisseure theoretisch die gleichen Chancen haben könnten, jeder von ihnen hat seinem Werk den eigenen Stempel aufgedrückt.

Bester Hauptdarsteller: Falls nichts schief geht, dann hat Leo DiCaprio seinen ersten Oscar sicher. Und mit schief gehen meine ich natürlich Eddie Redmayne, der sich seinen zweiten Oscar in Folge vor Leos Nase schnappt. Alles andere wäre für mich eine komplette Überraschung.

Beste Hauptdarstellerin: Brie Larson ist vielleicht der sicherste Gewinn bei den großen Kategorien. In DIESEM Fall wäre alles andere eine Frechheit.

Bester Nebendarsteller: Hier wird es vermutlich auf einen Zweikampf zwischen Tom Hardy und Silvester Stallone hinauslaufen, wobei Sly einen symbolischen Oscar bekommen könnte - erstens für den Film, der bei der Regie und dem Hauptdarsteller nicht beachtet wurde und zweitens für seine langjährige Leidenschaft für die Rolle seines Lebens.

Beste Nebendarstellerin: Dies ist das Jahr der Alicia Vikander. Niemand kann es ihr nehmen. Niemand.

Bester Animationsfilm: Pixar`s back. Back again. Pixar`s back. Tell your friends. Oder mit anderen Worten: Wie man mit einer netten und noch recht frischen Idee die Massen und Kritiker für sich begeistern kann. "Alles steht Kopf" kriegt ihn.

Bei den anderen Kategorien fühle ich mich nicht allzu befähigt, einen Tipp zu geben.

Freitag, 26. Februar 2016

"Gods of Egypt"

Story: Bek will seine Liebe Zaya aus dem Totenreich zurückholen, weswegen er sich an Horus wendet, der wiederum Ägypten von der Schreckensherrschaft von Set zu erlösen...

Bestenfalls mittelmäßige Computereffekte, verwirrende Mythologie (nicht die originale ägyptische, sondern die verzerrte in diesem Streifen), desaströse Handlungserzählung (der Schnitt ist wirklich furchtbar) und nicht existierendes Schauspiel. OK, Gerard Butler liefert hier und da ziemlich ungewollt witzige Dialogfetzen, aber an sich ist das Drehbuch hier das größte Problem. Die Dialoge sind absolut desaströs und da ist es egal wer sie aufsagt; die Szenen so seltsam und unnatürlich geschrieben, dass niemand diese gut aussehen lassen könnte.

Fazit: Es ist so faul und uninspiriert, so fern jeglicher Kohärenz, sodass "Gods of Egypt" höchstens als eine Lachnummer für einen Filmabend funktioniert.

Donnerstag, 25. Februar 2016

"Oscars"-Special: "Raum" (2015)

Story: Die 24-jährige Joy ist seit sieben Jahren Gefangene von Nick und muss ihren nun schon 5 Jahre alten Sohn Jack in dem Schuppen aufziehen, ohne dass er die Außenwelt je gekannt hat...


Von den ganzen "Oscars"-Dramen ist dies vielleicht das simpelste und zugänglichste von allen - auf eine sehr emotionale Weise zeigt dieser kleine Film umso mehr Größe, wie eben der Raum für Jack mehr als nur ein Raum ist. Jacob Tremblay und Brie Larson sind perfekt aufeinander abgestimmt und geben ein absolut überzeugendes und berührendes Mutter-Sohn-Gespann, das sich vor der grausamen Realität in eine Parallelwelt flüchten muss. Vor allem Brie Larson gibt dabei eine Oscar-sichere Darstellung ab, in der sich Hoffnung und Verzweiflung nur allzu menschlich vermischen und der junge Jacob Tremblay zeigt eindrucksvoll, dass Kinderdarsteller durchaus mehr können als man ihnen normalerweise zutrauen würde.

Fazit: Von allen "Bester Film"-Nominierten ist dies der kleinste, emotionalste und aufrührendste Streifen. Definitiv das Anschauen wert und sei es nur wegen Larson und Tremblay.

"Oscars"-Special: "Brooklyn" (2015)

Story: Eilis Lacey kommt in den 1950ern dank ihrer Schwester Rose aus Irland in die USA nach Brooklyn, doch kann einfach nicht über ihr Heimweg hinweg kommen und fühlt sich dann sobald zwischen zwei Welten hin- und hergerissen...

Ähnlich wie "The Danish Girl" ist dies die Geschichte einer relativ jungen Frau, die zwischen Welten wandelt, nur sind dies hier eher buchstäbliche Welten, da die USA damals schon sehr anziehend war für zahlreiche Migranten aus Europa. Es ist auch insofern ein ähnlicher Film, da hier vor allem die Darstellung des Protagonisten in den Mittelpunkt gerückt wird und Saoirse Ronan bringt einem die gesamte Palette einer verletzlichen jungen Irin, die sich zwanghaft anpassen muss, aber ihre Wurzeln nicht vergessen möchte. Auch "Brooklyn" sieht gut aus und der Rest ist mit Sorgfalt gestaltet, aber insgesamt ist es zugänglicher zum Mainstream als "The Danish Girl" wegen der Thematik.

Fazit: "Brooklyn" hat keine Angst, hier und da melancholisch und nachdenklich zu sein und brilliert vor allem dank Saoirse Ronan.

Mittwoch, 24. Februar 2016

"Oscars"-Special: "The Danish Girl" (2015)

Story: Kopenhagen in den späten 20ern. Die Maler Wegeners führen eine harmonische Ehe, bis Einar einmal für seine Frau Gerda für ein Frauenmodel einspringt, indem er Frauenkleider anzieht und so eine komplett neue Seite an sich entdeckt...

Ich selbst hab keinerlei Bezug zum Thema "Transsexualität", weswegen ich den Film auch nur recht nüchtern angehen kann. Zuallererst: Dies ist unbestritten Eddie Redmaynes Film - der junge Brite ist absolut auf seiner Höhe und zeigt, warum er zurecht bereits Oscar-Preisträger ist und dieses Mal erneut Leonardo DiCaprio die Suppe versalzen kann - all die kleinen Nuancen eines Mannes und einer Frau lesen sich wunderbar in seiner Mimik und Gestik ab, seine Dialoge sind dabei nur Nebensache. Alicia Vikander liefert eine ebenfalls starke Leistung ab (wenngleich ich sie in "Ex Machina" durchaus prägnanter in Erinnerung hatte) und tut alles, um Redmayne zu stützen.

Der Film um Redmayne und Vikander selbst ist aber unglaublich "rosa angehaucht" - in dem Sinne, dass man zwar schon hier und da die Gesellschaftskritik und das große Tabu der damaligen Zeit mitbekommt, aber nicht ganz in dem Ausmaße, in dem ich persönlich es haben wollen würde. Immerhin sind die Landschaftsaufnahmen sehr schön anzuschauen und das Gefühl der Zeit kommt gut rüber, aber wenn man nicht gerade in diesem Ehedrama involviert ist (oder dies sein möchte), dann tut der Rest des Films nicht wirklich was dafür, einen für sich zu begeistern (es sei denn einen verbindet irgendwas mit dem Thema oder man mag generell sehr artistisch angehauchte Filme).

Fazit: "The Danish Girl" ist ein guter kleiner Film mit einem Eddie Redmayne in Bestform und einer sehr guten Alicia Vikander, die beide den Film über die Mittelmäßigkeit erheben.

Dienstag, 23. Februar 2016

"Cabin Fever" (2016)

Story: Eine Gruppe von Studenten möchte gern in einer entlegenen Hütte Party machen, doch mit einem gefährlichen Virus haben sie nicht gerechnet...

Das Original aus 2002 von Eli Roth ist ein inkompetent und lausig geschriebener Film mit Arschlöchern als Charakteren und ja, es ist im Prinzip ein typischer Roth-Film. 14 Jahre später kommt eines der unnötigsten Remakes überhaupt, denn in diesem Fall ist das Original nicht gut und das Remake ist blasser und nichtssagender. Absolut nichts kann über diesen Streifen gesagt werden, außer dass das Drehbuch vielleicht minimal weniger dämlich ist und das war es auch schon.

Fazit: Ein Remake, das nicht mal das Original gut aussehen lassen kann.

Montag, 22. Februar 2016

"The Witch"

Story: Im 17. Jahrhundert führt eine durchschnittliche Familie ein ordinäres Leben, doch scheinen sie entweder verflucht oder von einer Hexe belästigt zu sein...

Die Atmosphäre und die Produktion (besonders die Liebe zum Detail) sind die beiden besten Gründe dafür, dass dieser Horrorfilm so gut funktioniert wie er tut; im Prinzip achtet man auf die vielleicht wichtigste Voraussetzung, um sich zu gruseln und das ist nunmal die Atmosphäre, bzw. das unbehagliche Gefühl, das man beim Ansehen haben soll. In gewisser Weise ist "The Witch" sogar eher ein psychologischer Thriller als ein Horrorfilm, da einige interessante Sachen betrachtet werden (und würde ich mehr verraten, ginge ich zu Spoilern über). Ein guter Cast rundet das Gesamtpaket natürlich nett ab.

Fazit: "The Witch" ist der hoffentlich erste der vielen tollen Horrorfilme dieses Jahres und besticht durch seine Liebe zum Detail und Atmosphäre.

Sonntag, 21. Februar 2016

"Race"

Story: Jesse Owens soll die USA bei den Olympischen Spielen in Berlin vertreten, doch hat er Bedenken, dass sein Einsatz politisch und rassentechnisch missbraucht werden könnte...

Stephan James ist sicherlich der emotionale Anker in diesem zwar gut gemeintem, aber insgesamt etwas schlampig zusammengeschustertem Streifen. Warum schlampig zusammengeschustert ? Er weiß einfach nicht so recht, ob er polit-, sozial- oder geschichtskritisch sein möchte. Das Ganze ist an sich eigentlich ordentlich gedreht und geschauspielert - James ist wie bereits erwähnt der Anker, aber auch Sudeikis überzeugt und zeigt nebenbei, dass Comedy-Schauspieler durchaus auch dramatische Darstellungen bringen können (ein interessanter Trend übrigens). Es ist halt nur schade, dass gute Darstellungen nicht von einem kohärenten Gesamtwerk unterstützt werden.

Fazit: Eigentlich ist "Race" ein guter Film, aber auch irgendwie so verwirrt wie Jesse Owens selbst, weil es sehr viel sein möchte und im Endeffekt kaum etwas ist.

Sonntag, 14. Februar 2016

"The Choice - Bis zum letzten Tag"

Story: Travis hat ein angenehmes Leben und dann zieht die bereits vergebene Gabby neben ihm ein. Als ihre Beziehung mehr und mehr aufblüht, gerät Gabby in ein Koma und Travis muss sich entscheiden, ob er ihre lebenserhaltenden Maßnahmen abschaltet oder nicht...

Wie so ziemlich alle Nicholas Sparks-Filme ist dies langweilig, uninteressant und zieht sich extrem.

Fazit: Umkippende Reissäcke sind aussagekräftiger als solche Streifen.

Samstag, 13. Februar 2016

"Zoolander No. 2"

Story: Nachdem Derek Zoolander und Hansel im letzten Film den malaysischen Prämierminister gerettet haben, sind die beiden irrelevant geworden. Als Popstars links und rechts ihr Leben lassen, soll Zoolander ausfindig gemacht werden, der seinerseits um das Sorgerecht seines Sohnes kämpft...

Ich hab noch vor dieser Fortsetzung das Original geschaut, um bei einem solch skurrilen Film mitkommen zu können. Der erste "Zoolander" ist ein fast schon klein anmutender Kultfilm voller skurriler, oberflächlicher und simpler Schenkelklopfer (die mich hin und wieder zum Lachen brachten), hinter denen aber ein sehr kluges Drehbuch steht, das die Modebranche und den Starkult mit einem Zungenschnalzer auseinandernimmt (wofür ich das Original wirklich mag). Warum man eine Fortsetzung 15 Jahre nach dem Original rausbringen sollte weiß ich nicht, aber in diesem Fall hat es mehr geschadet als genützt.

Es gibt ein paar zündende Gags und auch hier und da kluge Kommentare zum Zeitgeist, aber die meiste Zeit ist diese Fortsetzung einfallslos und zahnlos. Ben Stiller, Owen Wilson und Will Ferrell sind wie erwartet toll in ihren Charakteren drin, aber der Rest fühlt sich so vorbehaltslos...faul an. Nicht das Schauspiel selbst, aber der Einsatz im Film - das Original hatte einige Cameos zu bieten, aber hier ist dies viel zu überzogen und das die meiste Zeit eher selbstbestätigend.

Fazit: Zoolander ist einfach aus der Mode gekommen und das zeigt dieser Film nur allzu deutlich.

Freitag, 12. Februar 2016

Serien-Kritik: "Dexter" Staffel 3

Story: Dexter eröffnet sich die wahrscheinlich erste Chance in seinem Leben, einen wirklich nahen Menschen bei sich zu haben...aber ist er der, den man vermuten würde ?

Lieblings-Charakter: Neben meinen üblichen 3 Lieblingen (die Morgan-Stiefgeschwister und Angel) ist Miguel Prado fast schon ein "Two-Face"-artiger Charakter. Hat mich zumindest stark daran erinnert, nur dass der hier komplett abgleitet und nicht nur zur Hälfte.

Ungeliebter Charakter: Quinn, der "Neue", bzw. in dieser Staffel Partner von Debra Morgan bei der Polizei. Er kommt auf mich wie ein etwas zu sehr auf "schnittig" geschriebener Charakter...vielleicht wird er einen Sinn in den späteren Staffeln haben, aber hier war er für mich die meiste Zeit eher nervig und wirkte deplatziert.

Lieblings-Episode: Episode 6 "Teamwork". Wie meine Lieblingsepisode der letzten Staffel ("Die Wahrheit über Harry") präsentiert diese uns den bekannten Serienkiller in einem neuen Licht, bzw. bringt einige neue Aspekte/Seiten hervor. In diesem Fall einen spezifischen, nämlich dass Dexter womöglich wirklich nicht mehr alleine in seinem wahren Selbst sein muss, vielleicht kann er etwas Normalität gewinnen durch einen ihm freundlich gesonnenen Gleichgesinnten. Die Idee an sich ist morbide und traurig zugleich und es ist eine meiner Lieblingsideen der Serie, also wie man mit dem Konzept der Normalität Dexters rumspielt.

Meine Meinung zu dieser Staffel: Insgesamt vielleicht einen Tick weniger aufregend als die letzte, aber sie drängte den Anti-Helden in seine vermutlich extremste Ecke bisher und wie ich bereits erwähnte, spielt man hier besonders gern mit der Einsamkeits-Schiene. Nach einer ausgiebigen Pause bin ich wieder voll im "Dexter"-Wahn, aber werde natürlich noch andere Sachen dazwischen schauen...es gibt ja eh noch 5 Staffeln vor mir, da kann ich das Ende ja noch hinauszögern.

Donnerstag, 11. Februar 2016

"Deadpool"

Story: Wade Wilson ist die übliche Sexgranate und coole Socke, hat nen tollen Arsch, wird von Ryan Renolds gespielt, aber leider macht ihm unheilbarer Krebs einen Strich durch die Rechnung. Da spritzt man ihm komisches Zeug und er wird zum größeren Schnuckelchen als Spider-Man, nämlich dem immerzu für alles offenen Deadpool...

Ich bin kein allzu großer Deadpool-Kenner, aber die Figur an sich strahlt eine unglaubliche Charisma aus und bietet sich für so ziemlich alles Mögliche...solange es richtig unverzeihlich dreckig und zensurfrei ist. Dies ist der Film auch über die größte Strecke, aber man merkt schon, dass es sich an gewisse Vorgaben anbiedern muss. Abseits davon, dass ich den unzensierten und komplett anarchischen Deadpool sehen möchte, ist dies vermutlich einer der, wenn nicht DER mutigste Vorstoß im Superheldengenre des Kinos...auf die Schnelle fallen mir nur "Kick-Ass", "Super" und vielleicht noch "Watchmen" als Beispiele dafür ein, wie Superheldenfilme deutlich derber sein können als der Standard. OK, "Dredd" zählt auch dazu.

Ryan Renolds ist wahrlich für die Rolle von Deadpool geboren worden und hat hiermit als Produzent und Hauptdarsteller alles getan, um das Grauen von "X-Men Origins: Wolverine" wiedergutzumachen und geht komplett durch die (natürlich von ihm durchgenickte) Scheiße an Selbstpeinigung in allerlei Referenzen; der Rest macht seinen Job ebenfalls richtig gut, aber das Beste an diesem Film ist ohne jeden Zweifel das Drehbuch. Wenn man bedenkt, was für ein extremer Charakter Deadpool eigentlich ist und seinen Anarchismus einzufangen kein leichter Job, so ist es das Drehbuch, das diesen Charakter halb-massentauglich, halb-nicht für einen Film adaptiert. Für nur 50 Millionen Budget und allerlei Anfängern (besonders bei Regie)/nicht so großen Namen ist dies vermutlich das Beste, was man aus einem ersten Film über Deadpool rauskitzeln konnte. Und wenn ich hungrig nach mehr bin, dann hat der Film definitiv was richtig gemacht.

Fazit: "Deadpool" ist die erste und hoffentlich nicht letzte richtig positive Überraschung des Jahres. Diesen roten Knallarsch sollten wir auf jeden Fall noch öfters sehen. Besonders interagierend mit den X-Men.

Dienstag, 9. Februar 2016

"The Finest Hours"

Story: 1952 ist vor der amerikanischen Ostküste beim SS Pendelton eine der heldenhaftesten Aktionen in der Geschichte passiert...

"The Finest Hours" basiert auf einer echen Rettungsaktion, der allerlei Respekt gebürt und die zumindest von der Idee her für eine Verfilmung geeignet ist; die Umsetzung hier ist dafür erstaunlich trocken geraten. Witzigerweise ist es Casey Affleck als Maschinist und nicht Chris Pine als Steuermann der Küstenwache, der diesen recht langweiligen und sehr trägen Film durch seine Darstellung belebt - im Grunde ist dies ein recht alt gestalteter Streifen, dem meiner Meinung nach gehöriger Impuls fehlt, um beim Publikum Empathie und Spannung aufkommen zu lassen.

Fazit: Nicht die feinsten Minuten hiermit verbracht.

Montag, 8. Februar 2016

"Scary Movie"-Special: "Scary Movie 5" (2013)

Story: Diesmal wird vor allem "Paranormal Activity" durch den Kakao gezogen und das mit Ashley Tisdale statt Anna Faris...

Dies ist der hoffentlich letzte Sargnagel des Franchises neben der Zeit selbst...Parodie-Filme sind längst aus dem Kino verschwunden (zumindest bis "Fifty Shades of Black" kam in seiner dämlichen Einsamkeit) und das Internet selbst ist mehr als gut genug darin, Allerlei hervorragend zu verarschen. Vor allem im Jahr 2016 kommt das Konzept der üblichen Parodie von 1999 (die Formel hat sich bei "Scary Movie" ja nie geändert) mehr als nur verstaubt und dahergeholt vor; während der erste Teil für mich nostalgisch und der dritte zumindest halbwegs interessante Ideen hat. Hier ist es einfach die gleiche Leier wie immer: Gegenwärtige Filme/Events zitieren + prominente Gaststars und das garniert mit den lahmsten Witzen, die einem je einfallen könnten.

Fazit: Hoffentlich gibt es nie ein "Scary Movie 6".

Samstag, 6. Februar 2016

"Hail, Caesar!"

Story: Im Hollywood von 1951 regiert viel Glanz, Glamour und Prunk, als der große Star Baird Whitlock vom Set des Monumentalfilms "Hail, Caesar!" entführt wird und der "Fixer" Eddie Mannix dieses Problem lösen soll...

Dies ist mal wieder eine Komödie der Coen-Brüder und es hat wie erwartet tolle Darstellungen aller Beteiligten und den typisch seltsamen Witz der Coens...wenn etwas wirklich stark gegen diesen Streifen spricht, dann die Uneinigkeit der einzelnen Teile im Gesamten. Es ist etwas wie "Four Rooms", nur ein bisschen besser miteinander verbunden durch die Haupthandlung, dann aber auch wiederum uneins darüber, was man eigentlich rüberbringen will. Dies ist kein Film im eigentlichen Sinne, eher eine Ansammlung von "Quasi-Vignettes", die sich auf eine recht amüsante Weise über allerlei Klischees und Skurrilitäten des Nachkriegs-Hollywood lustig machen. Ich persönlich war absolut unterhalten, aber ich kann es verstehen, wenn diese Begeisterung nicht von jedem geteilt wird.

Fazit: "Hail, Caesar!" ist eine recht unterhaltsame "kleine" Hommage der Coen-Brüder an das Nachkriegs-Hollywood, das in seinen Details stärker ist als im Gesamtpaket.

Freitag, 5. Februar 2016

"Kung Fu Panda 3"

Story: Nachdem Po auf seinen leiblichen Vater Li trifft und mit in sein Panda-Dorf kommt, muss er erneut das Tal retten, denn der Schurke Kai möchte jeden Kung Fu-Meister in China ausschalten. Dabei kommt ihm die Idee zusammen mit seinem Meister Shifu und seinen Freunden, den Furiosen Fünf, seine Artgenossen in den Wegen des Kung Fu zu trainieren...

Ich mag die "Kung Fu Panda"-Reihe, nicht allein wegen der Comedy, sondern auch wegen des dramatischen Untertons, der besonders im zweiten Teil hervorstach und viele Zuschaer überraschte (es haben sogar Leute geweint). Dies ist in jedem Fall ein würdiger Abschluss der bereits zweiten tollen Animations-Trilogie von DreamWorks (womit sie ein interessantes Monopol halten). Abseits der tollen und wunderschönen Animation, der Arbeit der Synchronsprecher und einem guten Sinn für einen Mix zwischen Humor und Drama ist die Handlung der womölich einzige Wehrmutstropfen - dies ist hoffentlich wirklich der Abschluss der Reihe, denn hier zeigen sich allerlei Parallelen zu den Handlungen der Vorgänger, was Teil 3 davon abhält, wahrlich frisch zu wirken und zu sein.

Fazit: Trotz leichter und verständlicher Ermüdungserscheinungen bei der Handlung ist dies ein toller und unterhaltsamer Film für die ganze Familie. Ich kann es nicht erwarten, was DreamWorks mit "Drachenzähmen leicht gemacht 3" hinzaubert.

Donnerstag, 4. Februar 2016

"Fifty Shades of Black"

Story: Dies ist eine "Parodie" vom "Fifty Shades of Grey"-Film, nur dass der reiche Unternehmer mit BDSM-Fetisch nicht Christian Grey, sondern Christian Black heißt...

Ich hab meinen Blog ja zuletzt mit den "Scary Movie"-Fortsetzungen verpestet, aber selbst hier hat Marlon Wayans seine Finger im Spiel, denn dies ist ein weiterer Parodiefilm von ihm, diesmal ohne seinen Bruder. Jeder (ich auch) hat sich schon mehrfach über die Lächerlichkeit der Pseudo-BDSM-Bestseller-Reihe lustig gemacht, alleine dass es nur Pseudo-BDSM ist gibt schon genug Material her...das Problem ist hier, dass dieser Parodiefilm zu spät kommt und somit nur bestenfalls lauwarme Gags präsentieren kann. So ziemlich jeder, der je über die Reihe gehört hat kann mit besseren und frischeren Witzen aufwarten als die Macher dieses Streifens und selbst dann ist es nicht mehr so aktuell.

Fazit: "Fifty Shades of Brown" wäre ein besserer Titel gewesen, da es deutlich passender zum Inhalt wäre.

Mittwoch, 3. Februar 2016

"Scary Movie"-Special: "Scary Movie 4" (2006)

Story: Cindy ist diesmal Krankenpflegerin und muss diesmal "The Grudge" durchmachen während der neue männliche Freund Tom Cruise parodiert und "Krieg der Welten" durchmacht...

Nachdem David Zucker dem letzten Ableger noch etwas abgewinnen konnte, macht er hier auf die gleiche müde Weise weiter wie die Wayans-Brüder vorher. Man erwähnt mal wieder die gegenwärtigen Kino-Hits und sonstige aktuelle Entwicklungen der Zeit und dies ist mit null originellen Gags garniert wird. Es gibt eigentlich kaum etwas über den Film zu sagen, außer dass er eben seine gegenwärtigen Trends rezitiert und sich kaum Mühe gibt auch nur ein Film zu sein, geschweige denn eine Persiflage.

Fazit: Die Franchise auf dem Sterbebett.
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