Mittwoch, 30. September 2015

In eigener Sache: Oktober-Vorschau + Eventualitäten

So, der September mit Morgan Freeman ist vorbei und ja, ich hätte noch einige Filme reinnehmen können, aber das "Problem" bei Morgan Freeman ist einfach, dass er meistens nur Nebendarsteller ist und man somit nicht immer auf ihn eingehen kann (er ist schließlich nicht Philip Seymour Hoffman). War eh keine schlaue Idee, ihn damals in die Umfrage reinzunehmen.

Apropos Umfrage: Die mit den Film-Franchises wird natürlich schon ihre "Auswertung" als solche finden, nur halt nicht sofort, sind halt ne Menge Filme. Wobei ich da schon wieder beim Thema vom Oktober bin, nämlich James Bond.

Wer hätte wohl damals gedacht, dass ein ehemaliger britischer Spion selbst eine der, wenn nicht die berühmteste Spion-Figur aller Zeiten kreieren würde, eine, die im Film noch berühmter werden würde als in der Literatur (und es gelingt wahrlich nur den wenigsten Schöpfungen als Adaption bekannter zu werden als das Original) ? Jedenfalls ist 007 der mit der Lizenz für die am längsten laufende Filmreihe und ich werde alle 24 Hauptfilme (wieder) rezensieren (wieder, weil ich die Craig-Filme bereits besprochen habe). Wäre da nicht der Titelsong, würde ich mich vermutlich noch mehr auf "Spectre" freuen als sonst schon.

Ansonsten bleiben noch Fragen wie "Wann kommen wieder Serien-Kritiken ?" - "Wenn ich Zeit dafür finde"
"Nichts Passendes zu Halloween ?" - "Ich hab da schon ne interessante  Horror-Franchise in petto"
"Wann kommen die Ghibli-Wochen ?" - "Bald. Ich bin mit Bond allein schon gut ausgelastet"
"Und sonst ?" - "Sonst lasst ihr euch einfach überraschen"

Das wars von mir,

Rudolf

Morgan Freeman-Monat: "Bruce Allmächtig" (2003) + "Evan Allmächtig" (2007)

Story: Bruce Nolan ist Wetterreporter und scharf auf den Job als Nachrichtenmoderator bei seinem Sender, doch diesen bekommt ausgerechnet sein Rivale Evan Baxter. Nach einem mentalen Zusammenbruch live im Fernsehen und einigen anderen unglücklichen Ereignissen beschwert er sich lautstark bei Gott, der ihm schon bald nicht nur antwortet, sondern auch noch all seine Fähigkeiten überträgt, sodass Bruce diesen Job besser machen möge...

Dies ist an sich eine nette, kleine Komödie mit einer recht interessanten Idee. Anders als in vielen seiner anderen Filme muss Jim Carrey hier nicht allzu stark aufdrehen, sondern bleibt weitesgehend als "Durchschnittsmensch" recht sympatisch und leicht zu identifizieren. Jennifer Aniston kann nicht viel beisteuern, dafür aber umso mehr Morgan Freeman, der seinem Charakter als Gott gleichzeitig eine respektierende Autorität aber auch eine etwas lockere Sympathie verleiht. Ein relativ simpler Film mit einer simplen, aber effektiven Botschaft und das ohne allzu religiös oder belehrend zu wirken. Dies sollte sich in der Fortsetzung mächtig ändern...

Story: Evan Baxter wird Abgeordneter im Kongress der USA und bittet Gott um Hilfe, der ihm daraufhin den Auftrag gibt, eine Arche für die kommende Sintflut zu bauen...

Beim Erscheinen des Films war er die teuerste Komödie und das Budget ging ganz klar bei der Action-Sequenz am Ende verbrannt wurde - Problem ist nur, dass eine Sintflut (so klein sie hier auch war), nicht sonderlich witzig ist. Das Drehbuch wirkt wirklich verzweifelt bei dem Versuch, einen zum Lachen zu bringen; Steve Carell war eine der kleinen Überraschungen im Vorgänger und seitdem selbst ein Comedystar geworden und bekommt einfach nichts auch nur annähernd Amüsantes zu tun oder zu sagen. Zudem gibt es hier eigentlich ganz tolle Comedytalente wie John Goodman, Jonah Hill oder Wanda Sykes, aber auch die bekommen einfach kein Material. Morgan Freeman ist hier ein recht lüsterner Gott, der es anscheinend genießt, Evan bloßzustellen und zu erniedrigen und die Moral am Ende ist dieses Mal absolut reingehämmert worden. Ein Big-Budget-Desaster eben.

Montag, 28. September 2015

''Gyo: der Tod aus dem Meer'' (2012)



''Gyo:der Tod aus dem Meer''(Gyo: Tokio Fish Attack!) ist eine knapp 70 Minütige OVA. Der vorher erschienene Manga stammt von Junji Ito der gerade den Horrorliebhabern ein Begriff sein sollte bzw. seine wohl bekanntesten Werke ''Tomie'' und ''Uzumaki''. Das Studio Ufotable produziert nicht nur Anime wie Fate/Stay Night oder God Eater, sondern beteiligte sich auch schon an Spielen wie z.B. Tales of Xillia
Genre: Horror, Violence

Kaori ist mit ihren beiden Freundinnen auf Urlaubsreise in der Stadt Okinawa, in der es allerdings ziemlich stinkt. Schnell stellt sich heraus das dieser Gestank von Fischen auf mechanischen Stelzen kommt, die das Meer verlassen haben und nun alles überrennen. Nachdem der Kontakt zu Kaori's Freund abgebrochen ist macht sie sich auf den Weg nach Tokio um ihn zu suchen.

Was soll man zu der Handlung groß sagen, der Film ist einfach nur absurd. Er entwickelt sich so dermaßen ins groteske, das man nicht mehr aufhören kann zu schauen. Besonders Logisch ist die Handlung nicht und wer bereits bei den ersten Fischen dieses ''wow was zum Teufel'' Gefühl hat, der sollte sich auf einiges gefasst machen. Den neben der absurden Story kommt der Anime mit recht perversen Szenen daher. Es gibt schon ekelige Momente wo z.B. unter anderem Schläuche in bestimmte Körperöffnungen eingeführt werden und da liegt für mich auch der Haken drin, den die OVA hatte eigentlich einen recht interessanten Start, ließ dann aber doch leider sehr stark nach.

Die Animationen sind nicht überragend, eher schlicht gehalten und die CGI ist in meinen Augen teils so übertrieben das es einfach nur noch grausam ist. Ich gehöre nun wirklich nicht zu den Leuten die Computeranimierte Szenen in Animes verteufeln, doch für meinen Geschmack sollte es eher dezent eingearbeitet sein, was bei ''Gyo'' genau das Gegenteil ist. Das ganze wirkt einfach sehr aufgesetzt und billig.
Dafür muss ich sagen das die deutsche Syncro ganz gut ist. Ich habe die OVA zuerst OmU angeschaut und jetzt dann in deutsch und war ganz verblüfft das die Synchronisation bei diesem eher schlechten Anime doch gelungen ist.

Wer gerne auch mal Trash anschaut ist mit ''Gyo: der Tod aus dem Meer'' sehr gut beraten. Der Film ist einfach so schlecht das er in gewisser Hinsicht auch wieder gut ist. Allerdings würde ich eher sanften Gemütern von diesem Film abraten, den die teils recht geschmacklosen Szenen, vor allem gegen Ende könnten dem ein oder anderen den Magen umdrehen.

Samstag, 26. September 2015

Morgan Freeman-Monat: "Der Anschlag" (2002)

Story: 1993 wird ein atomarer Sprengkopf gefunden, der von Terroristen dazu eingesetzt werden soll, USA und Russland in einen Atomkrieg hineinzuziehen...

Eine weitere Adaption eines "Tom Clancy"-Buchs und eine weitere solide noch dazu. Morgan Freeman ist hier CIA-Chef und bekommt nicht wirklich genug Arbeit, um seine Muskeln eindrucksvoll spielen zu lassen, liefert aber nichtsdestotrotz eine solide Darstellung ab. Ben Affleck, der hier den smarten CIA-Agent Jack Ryan mimt, liefert ähnlich gut ab, der Rest setzt sich auch nicht sonderlich ab. An sich kein allzu bemerkenswerter oder allzu spektakulärer Thriller, in allen Belangen recht ordentlich...bis man den Erscheinungszeitpunkt bemerkt. Vor dem Hintergrund des 11. Septembers 2001 und der Tatsache, dass die Terroristen in der Vorlage arabisch waren (hier aber umgeändert wurden), gewinnt der Film einiges an Brisanz.

Fazit: "Der Anschlag" ist ein netter Thriller, wenn man gerade keinen besseren parat hat.

Donnerstag, 24. September 2015

"Maze Runner 2 - Die Auserwählten in der Brandwüste"

Story: Außerhalb des Labyrinths ist nur noch eine Zombie-Apokalypse und Thomas muss nebenbei der bösen Organisation WCKD auf die Schliche kommen...

Wie beim Vorgänger muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich die Vorlage nicht gelesen habe und ich in der Hinsicht kein Fan, sondern Außenseiter bin. Ein weiteres Geständnis: Ich kann mich kein Stück an den Vorgänger erinnern und irgendwie muss ich das auch kaum, denn in diesem Film gibt es kein wirkliches Labyrinth; es wird sehr viel gerannt vom einem Ort zu einem anderen und Charakterentwicklung soll einfach nebenbei geschehen. Das einzig halbwegs Interessante am Streifen selbst ist die Kulisse, alles andere ist unterdurchschnittlich unbeeindruckend. Eine weitere ominöse Organisation, weitere Rebellen, weitere Auserwählte und vor allem weitere Zombies - festgefahrener kann ein Film vom Konzept wohl kaum sein.

Fazit: Sehr schnell zu vergessen.

Mittwoch, 23. September 2015

"Black Mass"

Story: Boston, in den 70ern. Der FBI-Agent John Connolly schließt eine Partnerschaft mit dem irischen Gangster "Whitey" Bulger ab, um die italienische Mafia zu erledigen. Aber wer profitiert am Ende mehr davon ?

Trotz des ausgezeichneten Casts mit Leuten wie Cumberbatch, Edgerton oder auch Bacon sticht Depp problemlos heraus mit (und da bin muss ich in den allgemeinen Chor miteinstimmen) seiner vermutlich besten Schauspielleistung seit Jahren. Er ist furchteinflößend, bestimmend, dominant in jeder Szene und lässt einem durchgängig das Blut in den Adern gefrieren. Dass man hier mit einer ernsthaften Oscar-Nominierung rechnen muss, ist nicht ausgeschlossen - schließlich ist Depp hier mal nicht wegen seines Make-Up, sondern wegen seiner Darstellung nicht wiederzuerkennen.

Der Rest von "Black Mass" lässt sich als ein Film ähnlich denen wie "The Departed" oder "GoodFellas" beschreiben - nur halt ohne einen "guten" Charakter, so ziemlich alle hier sind richtige Arschlöcher oder schlimmer. Dies ist im Bezug drauf, dass dies hier auf realen Begebenheiten basiert, zwar ganz gut und auch mal erfrischend, aber dramaturgisch gesehen nimmt es dem Film die Möglichkeit, mehr Spannung und Drama aufzubauen. Gerade weil das Morden irgendwann seinen Effekt verliert, wird der Streifen an sich uninteressanter, bzw. verliert die Tiefe, die es hätte haben können - hinzu kommt noch, dass die Laufzeit mit 2 Stunden kürzer ausfällt, als gewollt; ich denke, dass mit 3 Stunden Laufzeit es mehr Zeit gegeben hätte, 10 Jahre mehr und besser zu strecken und es vielleicht mehr Raum für die emotionale Tiefe vorhanden wäre.

Fazit: "Black Mass" besticht mit ausgezeichneten Darstellungen, vor allem die von Johnny Depp, aber ist handlungstechnisch recht nüchtern und lässt mehr Inhalt und Substanz zu wünschen.

Dienstag, 22. September 2015

Morgan Freeman-Monat: "Die Verurteilen" (1994)

Story: 1947 kommt Bankmanager Andy Dufresne hinter Gittern für den Mord an seiner Frau und ihrem Liebhaber ins Shawshank-Gefängnis. Nach anfänglichen "Schwierigkeiten" freundet er sich insbesondere mit dem Mithäftling Red an und hält ansonsten in den kommenden Jahren stets an seiner Hoffnung fest...

Laut IMDB ist dies der beste Film aller Zeiten und ich...kann da recht schwer widersprechen. Meinen Lieblingsfilm "Zurück in die Zukunft" hat dies nicht vom Thron gestoßen, aber abseits all der ganzen Rankings ist dies wahrlich ein super Film und generell ein Streifen, den man in seinem Leben gesehen haben sollte. Dies ist nicht nur wegen den zahlreichen Parodien/Anspielungen/Hommages, sondern auch weil dies Häftlingsfilme, Dramen und Filme generell im Nachhinein geprägt hat.

Morgan Freeman und Tim Robbins sind ein wundervolles und harmonisches Schauspiel-Duo, das sich jeweils etwas im Laufe des Films geben kann. Robbins gibt Freeman Menschlichkeit durch Hoffnung durch allerlei kleine und große gute Taten und Freeman gibt Robbins irgendwo die Menschlichkeit durch Freundschaft. Sicher, die anderen Schauspieler sind allesamt auch alles andere als schlecht (besonders sei hier James Whitmore mit einer bittersüßen Darstellung erwähnt), aber Freeman und Robbins sind unbestritten die Stars dieses Streifens. Mir sind ebenfalls zahlreiche Details in den Sets positiv aufgefallen plus die wunderschönen Landschaften und das geschickte Spiel mit Licht und Farben - je nach Ort und Gefühl kann es mal stockfinster sein oder auch bunt werden.

Dies ist kein Film mit sehr viel Action, es geht eher um einzelne Situationen und insgesamt eine sich immer vertiefende Freundschaft zwischen den beiden etwas verschiedenen Männern; es geht auch um Menschlichkeit, Güte...vielleicht irgendwo sogar um Glauben, zumindest den an die Hoffnung, an sich und die anderen - generell kann jeder etwas für sich da rausnehmen finde ich. Interessant ist es an dieser Stelle anzumerken, dass er trotz fast 2,5 Stunden mehr fesselt und überrascht als manch Standard-Blockbuster mit 90 Minuten.

Fazit: "Die Verurteilten" ist definitv ein Muss !

''Black Butler Staffel 1'' (2008)


Black Butler (Kuroshitsuji) Staffel 1 hat insgesamt 24 Folgen und kommt aus dem Hause A-1 Pictures (Fairy Tail, Sword Art online). Als Vorlage dient der Manga von Yana Toboso
Genre: Action, Mystery, Seinen, Comedy, Drama, Fantasy,

Die Story spielt im viktorianischen London des 19. Jahrhunderts.
Der 12-jährige Ciel Phantomhive (Oberhaupt der Familie Phantomhive und Erbe eines Imperiums) erledigt für die Königin von England die Drecksarbeit. Dabei steht ihm sein teuflischer Butler Sebastian zur Seite. Allerdings steckt hinter der Verbindung der beiden nicht nur ein einfaches Arbeitgeber-Arbeitnehmer Verhältnis sondern etwas viel tieferes.

Die Geschichte rund um Ciel und seinem Diener Sebastian ist sehr interessant gestaltet, auch wenn es hier und da Situationen oder Ereignisse gibt wo man sich fragt was das jetzt soll, man will doch wissen wie es endet. Die ersten Folgen bieten mehr Verwirrung als Aufklärung, aber wenn man sich geduldet setzen sich die Puzzlestücke langsam zusammen und die Spannung nimmt immer mehr zu.

In der Serie fließt nicht Unmengen an Blut aber doch gibt es hier und da ein paar brutalere Szenen, diese halten sich aber in Grenzen. Allgemein finde ich allerdings das auf das eigentliche Thema zu wenig eingegangen wird, hier wäre es vielleicht besser gewesen so manche Filler Folgen aus zu lassen und sich lieber in der Zeit mehr auf die Hintergrundgeschichte von Ciel und seinem damit verbunden Rachefeldzug zu konzentrieren.

Minako Shiba hat bei dem Charakterdesign ganze Arbeit geleistet.
Ciel Phantomhive auch genannt ''der Wachhund der Königin'', wirkt mit seinen 12 Jahren bereits sehr Erwachsen. Kunststück, schließlich ist er das Oberhaupt der Familie Phantomhive und Geschäftsführer der Funtom Company, die Süßwaren und Spielzeug herstellt. Im laufe der Folgen bekommt seine Vergangenheit mehr Gestalt und man kann sich immer besser in seinen Drang zur Vergeltung hineinversetzen.

Sebastian Michaelis ist ein teuflisch guter Butler und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt wohl nichts was er nicht kann und das mit einer Leichtigkeit die nicht von dieser Welt ist. Er hat eine sehr kultivierte, aufmerksame, fürsorgliche und kühle Art. Egal was Ciel verlangt, Sebastian ist sofort zur Stelle und erledigt alle Aufgaben mit Bravur (sogar mit dem Blick auf die Essenszeiten die eingehalten werden müsse.)
Neben Sebastian gibt es noch weiteres Dienstpersonal das wohl in erster Linie eingestellt wurde um pures Chaos zu verbreiten. Dieses soll komisch wirken, könnte aber bei dem ein oder anderen(mir eingeschlossen) einfach nur zu einem genervten Kopfschütteln führen.
Es gibt noch einige weitere Charaktere die interessant sind und die Serie zu einer guten Unterhaltung machen, wie z.B. der Undertaker der mir persönlich sehr positiv in Erinnerung geblieben ist und ich hätte mir gewünscht mehr von ihm zu erfahren.

Die Animationen sind gelungen. Es wurde auf sehr viele Details geachtet, der Teppichboden ist bis ins kleinste Eck verziert und die Möbel sind so auf Hochglanz poliert das sich sogar die Teekanne drin spiegelte. Die wenigen Actionszenen sind recht flüssig und durch das richtige Zusammenspiel von Kostümen, Hintergrund und Musik wird eine schöne Atmosphäre erzeugt.

Es ist wirklich schwer ''Black Butler'' einzuschätzen. Die Serie fängt mystisch an, rutscht dann in eine befremdliche Comedy Schiene nur um im nächsten Moment Dramaturgie vom feinsten abzuliefern. Dieser Wechsel zieht sich beständig vor allem durch die ersten Folgen. Aber wenn man sich darauf einlassen kann wird man mit ''Black Butler'' eine wirklich gelungene Unterhaltung finden.

Freitag, 18. September 2015

Morgan Freeman-Monat: "Sieben" (1995)

Story: Zwei Detektive, einer kurz vor dem Ruhestand und der andere frisch im Job. 7 Mordfälle, die die 7 Todsünden wiederspiegeln. Und 1 Mörder, den man jetzt unbedingt fassen muss...

"Sieben" ist zurecht ein Thriller-Klassiker und David Fincher hat absolut alle Register gezogen, damit diese Aussage stmmt. Die Idee an sich ist nichts kompliziertes und vermutlich auch deswegen in ihrer Einfachheit genial: Ohne mit einer schweren religiösen Keule zu kommen, offenbart er uns als Zuschauern, dass all diese Sünden absolut alltäglich sind und jeden von uns begleiten.

Schauspielerisch ist dieser Streifen ebenfalls mehr als nur überzeugend. Brad Pitt als den jungen und impulsiven Cop und Morgan Freeman als den alten und reservierten Cop zu besetzen war definitiv eine gute Idee, denn die Chemie zwischen den beiden ist offenbar gesund, wenn die beiden im Verlauf des Films den Dialogen entlang die Beziehung zwischen den jeweiligen Charakteren vorantreiben. Kevin Spacey als Bösewicht darf natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden, da er in der kurzen Zeit, die ihm gegeben wird alles rausholt was geht.

Im Endeffekt sind aber das Drehbuch und die Regie die eindeutigen Stars, denn man bleibt bis zum Schluss gespannt sitzen, nur um dann rauszufinden, wie einem das Gehirn nahezu weggesprengt wird. Finchers Regie zeigt eine sehr hässliche und abstoßende Realität, die unserer vermutlich näher ist, als uns lieb wäre.

Fazit: "Sieben" ist ein Muss für alle Thriller-Fans und an sich schon beinah eine Studie, wie man einen makellosen Thriller aufziehen soll; ganz großes Kino.

Donnerstag, 17. September 2015

"The Perfect Guy"

Story: Leah Vaughn hat gerade eine schmerzhafte Trennung hinter sich, als ihr Ex zum Zeitpunkt ihrer jetztigen Beziehung in ihr Leben tritt...doch wem kann sie trauen ?


Ein recht schwacher und dümmlicher Thriller, der leider nicht dumm genug ist, um durchgängig unterhaltsam zu sein. Der Film ist zumindest durchgängig vorhersehbar ohne auch nur eine Überraschung; Schauspieler sind halbwegs OK schätze ich.

Fazit: Der Trailer und das Poster verraten im Prinzip schon alles Wissenswerte des Films.

Mittwoch, 16. September 2015

Morgan Freeman-Monat: "Miss Daisy und ihr Chauffeur" (1989)

Story: Im Jahre 1948 setzt Miss Daisy ihren neuen Wagen in den Garten eines Nachbars. Ihr Sohn Boolie stellt draufhin den Chauffeur Hoke für sie an. Am Anfang verstehen sich die beiden aber nicht so gut...

Der Klassiker von 1989 und oft Punkt der Debatte, ob all die Oscars auch verdient sind, besonders der für den besten Film. Und ja, ich kann die Bedenken schon irgendwo nachvollziehen.
Zuallererst: Jessica Tandy und Morgan Freeman sind wirklich toll, Dan Aykroyd ist es auch. Es gibt reichlich schöne Aufnahmen, die Musik ist nett - generell ist alles nett. Dies ist ein meist recht langsamer und ruhiger Film, wo alles steht und fällt mit den Darstellern und den Dialogen untereinander. Da die ersteren sehr gut sind, verfällt man nicht in absolute Langeweile, denn trotz anfänglicher Meinungsverschiedenheiten gibt es nicht wirklich Konflikthöhepunkte; im Allgemeinen ist dies ein "Feel-Good-Movie", also ein Film, um sich total und absolut zu entspannen (vielleicht auch die Nerven beruhigen oder so).

Fazit: Sehr, sehr ruhiger Film mit exzellenten Darstellern.

Dienstag, 15. September 2015

"Kartoffelsalat - Nicht fragen !"

Story: Leo Weiß ist ein Außenseiter und verliebt sich an seiner neuen Schule ausgerechnet in die populäre Ober-Zicke "Perle" und nebenbei bricht auch noch ein Zombie-Virus aus...

Dieser "Film" hatte angeblich eine Million Euro als Budget (zumindest laut IMDB, aber dazu etwas später)...warum ich das erwähne ? Weil das irgendwie stellvertretend ist in einem Land, in dem große Summen Geld für Projekte verbrannt werden, die letztendlich nicht im Ansatz ihre Qualität erreichen (oder dann eh gestrichen werden). Der große Aufhänger bei dieser deutschen Komödie ist, dass hier zahlreiche YouTuber mitspielen und ja, es wäre unglaublich einfach "Kartoffelsalat" nur wegen ihnen zu verreißen, da ich tatsächlich keinen von ihnen gucke und/oder mag. So einfach wird das in diesem Fall aber nicht, obwohl diese YouTuber ein Teil des Problems sind.

"Kartoffelsalat" soll ja vom Prinzip her eine Komödie mit Zombies sein und ich bin mal gnädig genug, den Film nicht allzu sehr mit sowas wie "Shaun of the Dead" oder "Zombieland" zu vergleichen - egal ob man die beiden Beispiele mag oder nicht, man muss schon zugeben, dass beide Filme einen jeweils etwas frischen Ansatz im mehr als gesättigtem Zombie-Genre gewählt haben, bzw. die Umsetzung mit eigenen kleinen Ideen sich frisch anfühlte. Hier hat man die Ansammlung von so ziemlich jedem Klischee, das vom Alter nur von den Gags übertroffen wird. Die Gags (kein Witz !) sind altbackene Sprichwörter, die dann ins echte Leben übertragen werden..."mal nicht den Teufel an die Wand" und ein Charakter malt den Teufel an die Wand. Das ist der Humor-Level in diesem Streifen und ich meine es absolut ernst.

Für eine 1 Million Euro-Produktion wirkt der Film nahezu durchgängig erstaunlich billig - Lichtverhältnisse sind oft grottig, Einstellungen sind manchmal nicht gerade optimal und die Sets nichts, was allzu aufwendig aussieht. Die zwei schlimmsten Faktoren bleiben für mich aber die Handlung und die Darsteller. Die erstere ist mehr als einfach nur ausgelutscht, da kann auch der stärkste Sauger kaum was rausholen und die "Schauspieler" sind so hölzern und uncharismatisch, sodass ich mich (erneut) stark wundern musste, wie diese Leute ein Publikum auf YouTube haben. Außerdem hat sich hier Otto Waalkes beschmutzt, aber da ich ihn als Comedian nicht verfolgt habe, kann ich schlecht sagen, ob seine Rolle hier auf der Höhe seines üblichen Materials ist oder nicht.

Was IMDB angeht: Gerade wird "Kartoffelsalat" offiziell als der schlechteste Film aller Zeiten gelistet. Denke ich, dass das der schlechteste Film aller Zeiten ist ? Nein, aber er ist einer der schlechtesten, ohne Frage. Die IMDB-Bewertung ist aber eine gelungene Pointe für diese Rezension.

Fazit: Einer der schlechtesten Filme des Jahres und vielleicht aller Zeiten.

Montag, 14. September 2015

''Read or Die'' (2001)

''Read or Die'' (R.O.D: Read or Die) ist ein 3-teilige OVA Serie der eine Light Novel Reihe von Hideyuki Kurata voraus geht. Den Manga dazu zeichnete Shutaro Yamada. Zudem wurde im Jahre 2003 eine 26-teilige Animeserie produziert die die OVA fortsetzt. Für die Animationen ist Studio DEEN verantwortlich das man unter anderem bereits von Titeln wie Rozen Maiden, Princess Princess, Ranma ½ oder Jin-Roh kennt.
Genre:Action, Comedy, Seinen, Mystery und Abenteuer

Yumiko Readman ist eine Leseratte und immer auf der Suche nach neuen Büchern. Als sie eines Tages ein besonderes Buch in die Finger bekommt, auf das anscheinend jeder ein Auge geworfen, beginnt eine packende Jagd.

Die Geschichte ist eigentlich nichts neues. Ein Bösewicht versucht die Menschheit zu vernichten. Allerdings wird die Story durch die Hauptprotagonistin Yomiku Readman recht originell, den die Geheimagentin ist alles andere als die typische ''Heldin'' wie man sie sich vorstellt. Sie liebt Bücher über alles, vielleicht sogar mehr als ihr eigenes Leben. So kommt es nicht nur einmal zu witzigen Szenen, in denen sie nur Augen für ihre geliebte Bücher hat und um sich herum scheinbar alles vergisst. Allerdings kann die recht unscheinbare Büchermaus, die gerne auch mal schusselig ist, auch ordentlich austeilen und mit ihrer Fähigkeit Papier zu kontrollieren sorgt sie für teils unglaubliche Actionszenen.

Bei insgesamt ca. 90 Minuten Laufzeit kann man keine besondere Tiefe der Charaktere oder der Story erwarten, dafür bieten die 3 OVA's Spannung und viel Action. Langeweile kommt nicht auf da immer etwas passiert und dank Yumiku gibt es auch immer wieder etwas zu Schmunzeln.
''Read or Die'' ist schon recht alt, was man der OVA auch ansieht, trotzdem sind die Animationen schön anzuschauen. Die Action Szenen sind dynamisch und so kleine Details wie der Staub der im Zimmer durch die Luft fliegt machen die Serie recht ansehnlich.


Insgesamt gesehen kommt ''Read or Die'' mit einer zwar Lückenhaften Story, aber viel Action, Spannung und ein paar Lustigen Szenen daher. Wer sich einfach nur mal zurück lehnen und genießen will ohne groß nach zu denken kommt bei R.O.D genau auf seine kosten. Allerdings, wer hier eine ausgereifte Story und tiefe Charaktere erwartet, wird nur Enttäuschung bekommen.  

Samstag, 12. September 2015

"90 Minuten im Himmel"

Story: Don Piper war für 90 Minuten klinisch tot und kam danach wieder ins Leben zurück...

Das ist ein weiterer billiger christlicher Film, dieses Mal mit dem "großen" Namen Hayden Christensen, der den Protagonisten spielt. Mit fürchterlichem Make-Up und mit einer weiteren lausigen schauspielerischen Darbietung und ansonsten kann ich leider nicht wirklich beschreiben, warum ich kein Fan dieses Streifens bin. Die Dialoge sind schrecklich, die Handlung mehr als hanebüchen, die Darsteller wirklich, wirklich mies und ja, das Konzept spricht mich als Atheist nicht an. Ich müsste schon sehr stark an Gott glauben, um ein so schwach präsentiertes Konzept glaubwürdig zu schlucken.

Fazit: Langweilig und wertlos.

Freitag, 11. September 2015

"The Visit"

Story: Becca und Tyler sollen zum ersten Mal die eher abgelegen lebenden Großeltern sehen und sollen für eine Woche zu ihnen kommen. Doch die Großeltern verhalten sich alles andere als normal...

M. Night Shyamalan ist ja in letzter Zeit eher durch so richtig miese Filme aufgefallen, nachdem er eigentlich mit Filmen wie "Sixth Sense" und "Unbreakable" Kritiker und Massen gleichermaßen begeisterte. Eigentlich haben aber sogar seine schlechten Filme (mit der deutlichen Ausnahme von "Die Legende von Aang" als Adaption) immer ein relativ simples und in Bezug auf Spannung effektives Konzept gehabt; die mindere Qualität kam vor allem durch die Umsetzung und seine berühmt-berüchtigten Wendungen gegen Ende des jeweiligen Streifens. Ich bin an dieser Stelle höchst erfreut zu schreiben, dass Shyamalan mit "The Visit" wieder zur alten Form zurückgefunden hat.

Dies ist eine recht unikate Mischung aus Horror und Komödie, wobei ich da doch eher Horror durch "atmosphärischen Thriller" ersetzen würde, aber ja, gute Schreckmomente gibt es schon hier zu bestaunen. Die besten Sachen hieran sind auf jeden Fall die ungemütliche Atmosphäre in Kombination mit einem recht selbstironischem Humor. Wenn Filme wie "The Happening" zu etwas gut waren, dann zum Auslachen der Ideen des Regisseurs, hier lädt Shyamalan aktiv von selbst dazu ein und dieses Mal lacht man mit ihm und nicht über ihn. Dabei ist er sogar durchaus passend, so schwarz wie er ausfallen kann - dies wäre aber auch nicht möglich, wenn die Darsteller nicht überzeugen würden und das tun sie ebenfalls auf ganzer Ebene. Besonders Deanna Dunagan als die Oma kann so richtig gut den nötigen psychologischen Schalter umlegen, aber auch die Kinderdarsteller sind wirklich toll und mit dem Charakter von Becca schien Shyamalan sich selbst irgendwo beschreiben zu wollen, da sie eine Nachwuchs-Filmemacherin ist (was den Found-Footage-Look erklärt).

Fazit: "The Visit" ist eine gelungene Low-Budget-Überraschung und hoffentlich die lange erwartete Rückkehr von Shyamalan.

Donnerstag, 10. September 2015

"Unsullied"

Story: Eine Frau wird von zwei Männern verfolgt, die sie vergewaltigen und töten wollen durch den Wald. Jep, viel mehr steckt da nicht dahinter...

Es ist mir irgendwo ein Rätsel, wie ein solcher Film entstehen könnte. Ich mein, ich hab mal selbst einen Kurzfilm gedreht und verstehe, dass das Ausfüllen der (kurzen) Laufzeit irgendwo Berechtigung haben soll, aber hier gibt es einfach ziemlich doofe und unbedrohliche Bösewichte und eine ziemlich doofe (wirklich sehr strohdoofe) Protagonistin und eigentlich will ich keinen hier gewinnen sehen. Zudem findet man hier eine absolut unnötige Vergewaltigungsszene, die null Auswirkungen auf die Handlung hat plus die zahlreichen Rückblenden der Heldin, die ebenfalls sinnlos sind. Dieser Film ist wirklich absolut wertlos...ja, es ist ein Erstlingswerk, aber allein wenn der Handlungsbogen so derartig schwach aufgezogen ist, dann kann man einen Film gleich vergessen.

Fazit: Müll.

Mittwoch, 9. September 2015

"War Room"

Story: Tony ist nicht mehr da für seine Familie und kümmert sich lieber um Job und Affäre, während seine Frau Elizabeth an ihm verzweifelt. Dank einer alten Frau aber richtet sie bei sich einen "War Room" (im Prinzip ein Gebetszimmer) ein, indem sie mit Gott gegen ihre negativen Gefühle kämpfen kann...

Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie verquert diese christlichen Filme sind. Hier ist der Mann das offensichtliche Arschloch und wie will die Frau dagegen vorgehen ? Mit Gebeten natürlich ! Nicht mit einem Diskurs oder gar einer Paar-Therapie, nein, der liebe Gott im Himmel soll einfach so ihren Mann bestrafen...wobei bestrafen trifft es nicht so gut. In Wahrheit sieht sich die Frau selbst als Hauptschuldige und es geht ihr wirklich vordergründig mehr darum, "nicht so negativ" zu sein und mehr Verständnis für ihren Mann aufzubieten - klassischer Fall von Arschloch und seinem Teppich.

Und was soll der Schwachsinn mit dem "War Room" ? Das Geniale daran ist ja, dass es tatsächlich funktioniert und das Arschloch durch eine Krankheit langsam zu seiner Familie zurückfindet...aber ich will kein Happy End für ihn und für den Rest der Charaktere auch nicht. Es sind fast durchgängig extremistische Christen (die sich mit der Bibel nur selbst widersprechen), die absolut unsympatisch rüberkommen und das weniger durch ihr extremes Ausleben ihres Glaubens, sondern eher wegen einiger mehr als fragwürdiger Ansichten, besonders bezüglich Frauen. Eins kann ich schon mal vorweg sagen: Lasst keine Feministin diesen Film sehen, sie wird dann buchstäblich explodieren.

Fazit: Nur in den USA ist die Produktion von solchen Filmen möglich und leider auch in den USA stieg dieser Film auf Platz 1 der Kino-Charts.

Dienstag, 8. September 2015

"The Transporter Refueled"

Story: Frank Martin ist bekannt dafür, allerlei Arten von Paketen diskret zu transportieren (daher der Spitzname "Transporter"). Deswegen wird er unter anderem unter Zwang eines Frauen-Quartetts für ihren Zweck rekrutiert, ihren ehemaligen Boss zu eliminieren...

Ich hab die Original-Trilogie mit Jason Statham nicht gesehen, aber von außen her wirkten die "Transporter"-Filme eben wie absurde B-Filme mit einem Star aus der ersten Riege. Ed Skrein hat leider nicht ansatzweise das Charisma eines Jason Statham und kommt als Protagonist so richtig blass rüber. Alles andere ist eigentlich recht solide und reicht für nen Abend, an dem wirklich gar nichts anderes läuft - obwohl, die Action wirkt auch etwas unterkocht. Meiner Meinung nach hätte dieser Film mit einem Charakterkopf und mehr Spaß bei der Action deutlich mehr Spaß gemacht, aber so bleibt dies höchstens ein durchschnittlicher Film.

Fazit: Hier gibt es noch reichlich Steigerungspotenzial.

Sonntag, 6. September 2015

''Corpse Party'' (2013)




''Corpse Party: Tortured Souls-Bougyaku Sareta Tamashii no Jukyou'' ist eine Kurzserie mit gerade mal 4 Folgen. Die Serie ist bisher in Deutschland nicht Lizenziert und daher gibt es auch keine deutsche Synchronisation. Neben den Mangas von Makoto Kedouin finden sich auch noch Spiele für die PSP und PS Vita.
Außerdem gibt es noch ''Corpse Party-Missing Footage''. Diese ca. 11Minütige Episode spielt vor den Geschehnissen der Serie und gibt einen wirklich winzigen Einblick zu den Charakteren.
Genre: Horror, Mystery, Seinen, Violence, Splatter

In den 4 Folgen geht es um 8 Schüler und eine Lehrerin die durch ein Ereignis in die verfluchte ''Heavenly Host Grundschule'' befördert werden.

''Corpse Party'' wird seinem Titel gerecht. Es türmen sich Leichen über Leichen. Das Grundgerüst der Story ist nicht sehr ausgefallen aber es bleibt interessant und man will wissen was den nun genau passiert ist.

Die Serie hat eine gute Atmosphäre und teils kommt auch ein beklemmendes Gefühl auf. Aber ich bin eigentlich eine sehr schreckhafte Person, jedoch gab es bei der Serie keinen Moment wo ich Angst hatte oder mich erschreckte. Es wird hier eher auf Ekel gesetzt. Gedärme am Boden, Gedärme an der Wand, Gedärme im Eimer, Gedärme überall. Ich habe mich sogar bei ein paar Szenen dabei ertappt wie ich Schmunzeln musste, wobei ich mal vermute das es nicht das ist was dieser Anime erreichen soll.
Das Ende, ähm das Ende ist dem Verlauf der Story gerecht, den Logik findet man hier nicht wirklich oder es werden einem einfach nicht alle Informationen präsentiert. Somit bleibt es ein Stück weit jedem selbst überlassen wie er den Schluss interpretiert.

Zu den Charakteren gibt es nicht viel zu sagen, sie sind stereotypisch und bei 9 Charakteren und gerade mal 4 Folgen Zeit kann man nicht viel erwarten. Einzig was auffällt sind so manche unlogische Handlungen und eine war so weit her geholt, das ich nicht wusste ob ich bei so viel Dummheit lachen oder weinen soll.
Allerdings sind die Gesichtsausdrücke wirklich gelungen und wenn einer Angst hat dann hört man es nicht nur an seiner Stimme sondern man sieht es auch in seinem Gesicht.

Beim Opening habe ich mich gefragt was man sich dabei gedacht hat. Es fängt recht stimmig an aber so ab der Hälfte passt es einfach überhaupt nicht mehr zum angestrebten Genre. Aber letzten Endes ist das ja auch immer Ansichtssache und damit sich jeder selbst ein Bild machen kann setze ich das Opening unter den Text.

Die eingefleischten Horrorfans werden bei ''Corpse Party'' sicher weder was neues entdecken noch sich großartig gruseln. Aber es gibt auch schlechtere Anime dieses Genre und meiner Meinung nach muss sich diese Serie nicht verstecken. Wer allerdings ein Problem mit dem Innenleben des Menschlichen Körpers hat der sollte lieber die Finger von dieser Serie lassen, den hier wird der Horror zum großen Teil durch Ekel erzeugt.

Donnerstag, 3. September 2015

"Hitman: Agent 47"

Story: Agent 47 ist ein "Hitman" (Profikiller/Auftragsmörder), dessen aktuelles Ziel Katia gerade eben in Berlin von einem mysteriösen Agenten John Smith gerettet wurde. Aber Agent 47 gibt nicht so leicht auf...

2007 gab es ja schon den Versuch, einen "Hitman"-Film groß rauszubringen, der total scheiterte und das hier, ganze 8 Jahre später, ist ein noch grandioseres Desaster. Ich selbst habe nur ein paar Level von "Hitman: Absolution" gespielt und bin kein allzu großer Fan der Reihe, aber sogar ich weiß, dass es bei "Hitman" eher auf gekonntes Ausschalten und strategisches Vorgehen bei den Aufträgen geht als um absolut wahnsinnige Action. Genau Letzteres bekommt man dann aber, und das in einer desolaten Form - die Effekte sehen grauenhaft aus und einige wahnsinnige Ideen sind dann doch etwas zu abgedreht, um dann wirklich Spaß zu machen (schließlich nimmt sich der Film furchtbar ernst).

Fazit: Hoffentlich war das vorläufig der letzte Versuch, "Hitman" als Film zu realisieren, denn das hier war noch eine ganze Spur schlechter als der 2007er-Versuch.

Mittwoch, 2. September 2015

"We Are Your Friends"

Story: Der 23-jährige Cole möchte nichts mehr als einen Durchbruch als DJ zu feiern. Als er abseits seines langweiligen Tagesjobs den bekannteren DJ James kennenlernt, nimmt ihn letzterer unter seine Fittiche und versucht ihn, auf dessen Weg zu leiten...

Vorweg: "We Are Your Friends" ist ein unpassender Titel, da es in dem Film nicht wirklich um Freundschaft geht, sondern vordergründig um EDM-Musik. Zac Efron spielt ein typisches "Bro-Arschloch", das nervtötend auf cool tun muss und einige recht fragwürdige moralische Entscheidungen trifft. Und nein, bestimmte Sachen weiß man auch in seinem Alter (bin ja selbst zu dem Zeitpunkt dieser Kritik fast so alt). Der große Fokus sollte ja auf der Originalität der eigenen Musik liegen - sind die besten DJs schließlich nicht genau die, die eher unbekannte Tracks nehmen und sie live vor dem Publikum so manipulieren können, sodass daraus gänzlich Neues entsteht ? Hier jedoch kreiert Cole eher etwas, was ihm von seinem Mentor angeleitet wurde; man könnte sagen, dass er gewisse Anleitung brauchte, aber im Endeffekt raubt das dem Ganzen das ganze Gerede von Originalität und Persönlichkeit. Achja, der Rest der Charaktere neben Cole und James (beide haben sich wahrlich verdient) ist so derartig eindimensional, sodass auf einer Schallplatte mehr Platz für Charakterentwicklung ist. Und ja, ein weiterer Film bei dem der Trailer die gesamte Handlung verrät.

Fazit: Nein, Zac Efron kann immer noch nicht schauspielern. Ansonsten viel Chartmusik uninspirierte EDM-Musik und haufenweise "Bro-Gelaber".

Dienstag, 1. September 2015

"Elfen Lied" (2004)

Die 13-teilige Serie “Elfen Lied“(Erufen Rito) wurde vom Studio Arms (Kite, Mezzo Forte) produziert. Regie führte Mamoru Kambe (Sound of the Sky). Die Vorlage zum Anime bietet die Manga-reihe “Elfen Lied“ von Lynn Okamoto (Memoria, Nononono). Die Serie weicht im Verlauf der Geschichte von der Vorlage ab, so werden nicht nur einige Charaktere weg gelassen sondern das Ende ist im Gegensatz zum Manga auch offen.
Es gibt noch eine OVA die oft fälschlicherweise als Folge14 betitelt wird. Diese ist aber zwischen der 10. und 11. Folge angesiedelt weshalb man sie auch Folge 10,5 nennt.
Genre: Splatter, Psychothriller, Seinen, Drama, Ecchi

In einem Forschungsinstitut werden so genannte Diclonius ( eine neue humanoide Spezies) unter strenger Geheimhaltung gefangen gehalten und erforscht. Diese Diclonius sind äußerlich von Menschen kaum zu unterscheiden. Einzig zwei Hörner auf ihrem Kopf weisen auf die neue Spezies hin. Abgesehen davon haben die Diclonius noch “Vektoren“, das sind unsichtbare Arme (hochfrequente Schwingungen) die nicht nur in der Lage sind sämtliche Materialien zu durchschneiden sondern auch Gegenstände als Projektile zu verwenden. Die Anzahl, Länge und Stärke ist individuell. Da diese Mutierten Wesen reine Versuchsobjekte darstellen, bekommen sie statt Namen Nummern und auch Kleidung wird ihnen nicht zugestanden.
Eines Tages bricht ein Diclonius aus dem Institut aus und es beginnt eine blutige Jagd.

Bereits zu Anfang von “Elfen Lied“ erkennt man das die Serie vor brutalen Szenen nicht zurückschreckt. Körperteile fliegen durch die Luft und das Blut spritzt nur so durch die Gegend. Eben ein normaler Splatter.
So meint man zwar am Anfang, doch man wird schnell eines besseren belehrt. Den die Handlung wird im laufe der Zeit immer vielschichtiger. Hin und wieder gibt es kleine Comedy Einlagen und ansonsten setzt die Serie auf viele Emotionen.

Wenn es auf dieser Welt keinen Platz für mich gibt, dann muss ich sie durch eine andere ersetzen, dazu brauche ich nur jeden einzelnen von euch töten“

Was wird aus einer gequälten Seele? Wie viel Schmerz kann sie ertragen bevor sie zerbricht? Wie viel muss man sich gefallen lassen bevor man sich wehren darf? Hat nicht jeder ein gewisses Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit und einem Zuhause?
“Elfen Lied“ schlägt auf den Magen, nicht unbedingt wegen der brutalen Szenen, sondern weil die Traurigkeit so greifbar ist das in einem selbst eben dieses Gefühl aufkommen kann. Die Story ist gut durchdacht und was anfangs etwas unlogisch erscheint wird gegen Ende aufgeklärt.
Das Ende ist offen und lässt somit Raum für Spekulationen.

Es sind einige Charaktere vorhanden die nicht einfach nur ein grauer Schatten bleiben.
Da wäre zu erst mal Nyu/ Lucy, die ein Diclonius ist. Sie ist einer der interessantesten Charaktere in der Serie. Während den Kämpfen hat sie immer eine sehr kühle Art und wenn sie Menschen wie Papier zerreißt scheint sie dabei nicht mal Emotionen zu haben. Man spürt aber immer wieder deutlich ihren Hass und im Laufe der Geschichte fängt man an zu verstehen warum sie so bitter ist. Ihre Grausamkeit scheint keine Grenzen zu haben, aber Nyu hat auch andere Seiten. Es wird nicht ganz klar ob durch eine Verletzung am Kopf oder durch ein anderes Ereignis in ihrem Leben, aber ihr zweites “Ich“ hat eine sehr naive und kindliche Art. So z.B. kann sie sich nicht selbst anziehen und auch das reden scheint sie verlernt zu haben, den zu Anfang bekommt sie nur ein Wort raus. Es ist faszinierend ihre unterschiedlichen Facetten zu erleben. In einem Moment bringt sie innerhalb von 5 Minuten 23 Menschen auf bestialische Weise um und im nächsten ist sie am Weinen und wirkt einfach nur wie ein zerbrechliches Kind das man beschützen muss.
Kouta ist geschätzte 18 Jahre alt. Er ist sehr hilfsbereit und freundlich. Allerdings kann er auch anders sein, so z.B. hat er einen Wutausbruch als ein Gegenstand zerstört wurde mit dem er vergangene Erinnerungen verbindet. Trotz seiner meist guten Laune merkt man im Laufe der Zeit das irgendwas tief in seiner Seele vergraben ist.
Yuka die so auf 17 geschätzt wird ist die Cousine von Kouta. Sie zeigt sehr viel Fürsorge für andere und kann da auch mal über ihre eigenen Gefühle hin weg sehen, den obwohl sie immer wieder eifersüchtig auf Nyu wird, bleibt sie doch die hilfsbereite und fürsorgliche Seele. Meist ist sie eher ruhig aber sie kann auch ziemlich aufbrausend werden.
Nummer 7 auch genannt Nana (ebenfalls ein Diclonius) hebt sich vor allem durch ihre extrem ausgeprägte Untergebenheit ihrem “Vater“ gegenüber ab. Sie ist sehr Lieb und lässt auch die grausamsten Experimente ohne eine Beschwerde über sich ergehen. Aber gerade Aussagen die von ihr kommen haben eine besondere Wirkung. So z.B. der Spruch den sie während einem Kampf sagt:„da darf ich mal ein hübsches Kleid anziehen und du machst es schmutzig“. Der Satz verdeutlicht einfach noch mal das Schicksal dieser Wesen.
Bandou ist ein sehr sadistisch veranlagter Soldat der kein Gewissen zu haben scheint. Hintergrundinformationen interessieren ihn nicht, er will einfach nur jagen und töten. Dabei ist es egal ob es ein Kind oder ein Erwachsener ist.

Die Diclonius sind schön gezeichnete Charaktere, die allesamt gleich aussehen, was wohl an ihrer Mutation liegt. Allerdings stechen die restlichen Charaktere auch nicht besonders hervor. Einzig die unterschiedlichen Frisuren und Klamotten helfen dabei sie zu unterscheiden.
Die Animationen sind nicht immer sehr detailliert. So lässt man z.B. ein Namensschild einfach mal weiß ohne die Schrift auch wenigstens an zu deuten. Viele Szenen spielen im Freien und auch hier fällt auf das man nicht sehr viel Wert auf Details gelegt hat. Bei zerstückelten Körperteilen sieht es schon anders aus. Hier sind bei einem abgetrennten Torso sogar die Gedärme angedeutet und ein Teil der Wirbelsäule ragt raus.

Das Opening ist sehr ruhig gehalten und bringt einen in eine Melancholische Stimmung. Dagegen ist das Ending etwas aufgeweckter und hilft dabei die teils drückende Atmosphäre der Serie aufzulockern.

“Elfen Lied“ ist nicht einfach nur ein Splatter sondern eine tiefgreifende Geschichte die zum Nachdenken anregt. Gefühle wie Hass und Verachtung aber auch die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung sind hier stark vertreten und so ist es nicht verwunderlich das die Serie auch nach der letzten Folgen noch in Gedanken bleibt.
Es ist kein Meisterwerk und auch nichts für schwache Nerven, aber definitiv ein Anime der zu empfehlen ist.
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