Donnerstag, 31. Dezember 2015

In eigener Sache: Von 2015 zu 2016

Tach,

dies ist der offizielle Abschlussartikel zu dem Jahr 2015 und ich will auf jeden Fall ein paar Sachen klären:

Ja, es kam nichts Spezifisches für Weihnachten, dazu gleich mehr.

Ja, meine Top 10 für 2015 und meine Vorfreude-Top 10 für 2016 sind nicht da, dazu gleich mehr.

Ich habe gegen Ende dieses Jahres einige private Sachen zu klären gehabt und dies hat im Verbund mit der Uni für eine mangelnde Motivation beim Blog gesorgt, weswegen es auch schon mal ein paar Tage ohne einen frischen Artikel geben konnte. Die beiden letzten Top 10s kommen beide am Sonntag, also am 3.1. Aber auch mal gleich zu den Zahlen:

900+ Artikel und fast 100,000 Aufrufe, ich bin so undendlich dankbar für jeden, der sich die Zeit nimmt, sich diesen kleinen lächerlichen Blog anzuschauen und vielleicht auch mal Zeug davon zu lesen. Die Jahresplanung sollte ich so Januar/Februar mehr oder weniger haben, muss ja jetzt für zwei planen. Und ansonsten mal wieder ein Danke,

Euer Rudolf

"Bruder vor Luder"

Story: Die Lochis sind berühmte YouTuber und planen ihr erstes richtiges Konzert, aber dabei müssen sie auf allerlei Luder aufpassen, die sich an ihrem Fame hochziehen wollen...

Ein weiterer deutscher YouTube-Film, diesmal von den Lochis. Diese habe ich nie geschaut und nachdem ich was gesehen habe, werde ich sie auch nie wieder schauen. Sie spielen klugerweise sich selbst, aber selbst das kann ich ihnen nur manchmal abkaufen. Diesen Film machen die zwei jungen Darstelllerinnen wert, die einerseits das Luder und andererseits das brave Mädchen spielen. Und anders als "Kartoffelsalat" werden hier zumindest die deutschen Standards von Bild und Ton in einem Film erfüllt, also herzlichen Glückwunsch !

Fazit: Nur durch die technische Ebene alleine meilenweit über "Kartoffelsalat", die zwei jungen Schauspielerinnen machen es noch ein bisschen besser. Minimal, aber immerhin.

"Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2"

Story: Die Rebellion, angeführt von Katniss Everdeen, stürzt sich in den totalen Bürgerkrieg und Katniss hat es dabei persönlich auf Präsident Snow abgesehen...

Auch diese Saga ist nun vorbei und der große Gewinner ist wie erwartet Jennifer Lawrence, die hier mal eine ruhige, aber ansonsten gewohnt gute Darstellung bringt. Ansonsten gibt es hier im Gegensatz zum direkten Vorgänger mehr Action (hat mich stark an die Machart von "Harry Potter" erinnert). Die restlichen Charaktere haben da für mich nicht mehr so eine große Rolle gespielt und diese geraten auch recht schnell in den Hintergrund des eher intensiven Tons.

Fazit: Eher auf Action als auf Charakter und Story aus, aber dennoch ein ordentlicher Abschluss für die "Die Tribute von Panem"-Reihe.

"Steve Jobs"

Story: Dieses Biopic zeigt die drei wichtigsten Zeitperioden im Leben von Steve Jobs...

Das Drehbuch stammt schon wie bei "The Social Network" von Aaron Sorkin und es ist unumstritten der Star des Films und hat große Chancen auf einen Oscar. Daneben gibt es noch große Chancen für Michael Fassbender als Jobs, der ihm die nötige Tiefe und Seriösität verleiht. Ansonsten sei noch Seth Rogen zu erwähnen, der als Comedian diesmal eine ernstere Rolle mimt und dies sogar recht gut schafft. Insgesamt lebt "Steve Jobs" aber absolut von seinem Drehbuch und lediglich die letzten 15 Minuten gleiten total ab vom restlichen Ton des Films und sind total unpassend, gar befremdlich.

Fazit: Wie "The Social Network", nur halt über Steve Jobs und Apple. Und mit etwas mehr Menschlichkeit.

"The Big Short"

Story: Dies ist die Geschichte einiger Leute, die die Wall Street um sehr, sehr viel Geld betrogen haben und das passend zur Finanzkrise...

Dieser Film basiert auf dem gleichnamigen Buch des Autors, der schon die Vorlage zu "Moneyball" schrieb. Dies merkt man an der guten Art, mir als komplett Uninteressiertem all diese Finanzwelt-Sachen näher zu bringen. Schauspielerisch haben mir vor allem der ernste Steve Carrell (der tatsächlich mehr als nur Comedy machen kann) und der etwas verrückte Christian Bale gefallen; Brad Pitt ist relativ selten zu sehen und Ryan Gosling ist unser "Erzähler"...neben allerlei Promi-Cameos, die es ihm gleich tun. Der Streifen selbst hat eine gewisse Dynamik, sodass einem nicht langweilig wird, aber für mich war es insgesamt recht lehrreich, etwas bissig und einfach mal gut genug dosiert.

Fazit: Ein toller Finanzfilm mit satirischen Ansprüchen.

Mittwoch, 30. Dezember 2015

"The Hateful 8"

Story: 8 Fremde verschanzen sich vor einem Schneesturm in einer einsamen Hütte und schon bald eskaliert die Spannung...

Der mittlerweile achte Film von Quentin Tarantino mit reihenweise Kontroverse drumherum und eine stilistische Rückkehr zu 70mm, aber wie ist denn nun die Qualität selbst ? Was da für bessere Empfängnis hilft ist das Fehlen von genauen Details...es ist ein weiterer Western mit Tarantino-Dialogen. Samuel L. Jackson und Kurt Russell zerbersten den Rest und dieser Rest hält sich komplett am Drehbuch fest. In dem Sinne ist der Film absolut wunderbar, wenn man Charaktere und Dialoge mag, besonders Tarantino-Dialoge. Hinzu kommt noch der absolut geniale Soundtrack von Ennio Morricone, der einem noch lange nachhalten wird.

Wenn es einen wirklichen Nachteil vom Film gibt, dann ist es das Erzählen der Geschichte und ja, anfangs hat man wirklich Spaß und ist in dieser Zeitperiode drin. Aber dann kommt die Auflösung einfach zu schnell und man ist einfach zu lange mit der Auflösung dabei. Vom Look im Schnee und dem absoluten Kältegefühl will ich gar nicht erst anfangen - zusammen mit "The Revenant" ist dies wohl der "natürlichste" Film, da ich mich wie mitten in der Umgebung fühle.

Fazit: Vor allem Fans von Tarantino werden diesen Film mögen, allen anderen könnte es schon bei der Laufzeit (3 Stunden !) mulmig werden.

"Sisters"

Story: Maura und Kate sind zwei verschiedene Schwestern, die mit einer wilden Party den Verkauf ihres Elternhauses stoppen wollen...

Tina Fey und Amy Poehler machen nahezu im gesamten Film die billigste Comedy-Routine mit Fäkal- und Sex-Witzen. Man hätte sie durch zwei Männer ersetzen können und es wäre nicht minder komischer gewesen.

Fazit: Hätte ruhig ein SNL-Special sein können.

"Er ist wieder da"

Story: Adolf Hitler wacht tatsächlich 2014 mitten in Berlin auf. Keiner will ihm seine Echtheit abkaufen, also baut er sich über Umwegen eine TV-Karriere auf, die nur als Tarnung für die neue Machtergreifung dient...

Hitler zieht bei den Deutschen immer - das Buch war ja ein Bestseller und 2011 heißer als mancher Backofen...aber lassen wir das. In diesem Fall hab ich das Buch zum Film gelesen und fand es so in der zweiten Hälfte fader als vorher, der Kampf gegen die BILD war mein persönliches Highlight; insgesamt regt das Buch manchmal zum Nachdenken an, war aber meiner Ansicht nach nicht bissig genug. Der Film ist ähnlich dem Buch, aber wirkt härter als Kruppstahl was die zweite Hälfte angeht, was vor allem dem wunderbaren Oliver Masucci zu verdanken ist, der keinen gewöhnlichen "Blödel"-Hitler gibt, sondern die Balance hält zwischen dem Ernst und der leichten Albernheit. Die Verfilmung beinhaltet noch Segmente mit echten Menschen und da wird es erst recht bitterböse - für mich natürlich noch nicht ganz auf der Spitze, aber ich denke mal, dass es für durchschnittliche Verhältnisse schon starker Tobak ist.

Fazit: David Wnendt holt das Maximum aus einem mehr oder weniger mittelmäßigem Buch mit vielen Hängern und gibt uns einen topaktuellen Streifen mit einem super Hauptdarsteller, was besonders für einen deutschen Streifen schon fast ein kleines Wunder ist.

Dienstag, 29. Dezember 2015

"The Revenant"

Story: Der Wilde Westen ist 1820 noch recht menschenleer und der Scout Hugh Glass ist mit einer Gruppe von Leuten unterwegs, um Tierfelle zu holen. Dabei wird die Truppe überfallen und dank eines zusätzlichen Verrats wird Hugh schwer verwundet im Schnee zurückgelassen. Aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz überlebt er und sinnt auf Rache...

Dies ist ohne Frage ein Film, um DiCaprio in Oscar-Position zu bringen und es wird auf jeden Fall für die Nominierungsphase funktionieren, denn hier holt Regisseur Inarritu eigentlich alles raus, was er aus einem nahezu gesprächslosem DiCaprio rausholen kann - das Maximum kommt nur durch Mimik und Gestik plus atemberaubenden Bildern. Neben DiCaprio und Innaritu ist auf jeden Fall die Kamera der Star des Films, denn "The Revenant" hat einige absolut atemberaubende Aufnahmen und zeigt einem, wer der richtige Antagonist des Films ist: Die Natur selbst. Ich habe absolut keine Ahnung wie viel Können einem oder mehreren Kameramännern abverlangt werden muss, um die Aufnahmen zu bekommen die man hier sehen kann, aber selbst der Ausdruck "atemberaubend" könnte eine Untertreibung sein.

Fazit: Vor allem visuell sehr beeindruckend, aber auch dank DiCaprio sehr emotional und "stark" als Survival-Drama und Western.

"Point Break" (2015)

Story: Der junge FBI-Agent Johnny Utah soll bei einer berüchtigten Verbrecher-Bande undercover ermitteln und diese nebenbei mit spektakulären Stunts beeindrucken...

Dies ist ein Remake des Kultfilms "Gefährliche Brandung" von 1991 mit Keanu Reeves und Patrick Swayze...den ich nicht gesehen habe und deswegen keinerlei Kommentar drüber schreiben kann, ob das Remake dem Original treu bleibt. Für mich sieht dies einfach nach einem komplett blassem Actionfilm ohne Flair oder Charisma aus...die Stunts mögen nett und manche sogar richtig gut aussehen, aber wenn dahinter null Substanz ist, dann geht sowas an mir mehr vorbei als sonst.

Fazit: Wie "xXx", nur ohne Vin Diesel.

"Joy - Alles außer gewöhnlich"

Story: Joy Mangano wollte von klein auf Erfinderin sein, doch wusste sie nicht dass sie als erwachsene Frau einen Haufen Geld mit einem neuartigen Wischmopp machen wird...

David O. Russell hat mal wieder sein Lieblingstrio De Niro, Lawrence und Cooper zusammengetrommelt für einen weiteren unkonventionellen Film...aber dieses Mal fehlt dem Streifen der dringend nötige logische Handlungsstrangzusammenhalt - was ich damit meine ? Die erste Hälfte ist absolut wild und durcheinander - ja, so wie Joy selbst, aber für einen Zuschauer ist es recht schwer dem Ganzen vernünftig zu folgen, was einen auch gut rausnimmt; erst so ab der zweiten Hälfte kommt man wieder zurück zu der "richtigen" Handlung". Jennifer Lawrence ist das unangefochtene Zentrum des Films und hält ihn zusammen, denn der Rest ist voller "interessanter"/komischer Entscheidungen für einen Filmemacher und darunter leidet der Film im Gesamten, sodass er als Ganzes recht klotzig wirkt.

Fazit: "Joy" hat Herz, Charme und Drama wie erwartet, ebenso wie die sehr gute Darstellung von Jennifer Lawrence erwartet war - nur hängt der Rest recht schwer an ihr und ihr allein.

Montag, 28. Dezember 2015

"Star Wars: Episode 7 - Das Erwachen der Macht" (3D) (Spoiler-frei)

Story: 30 Jahre nach den Ereignissen in "Rückkehr der Jedi-Ritter" wird die Republik durch die Imperium-inspirierte 1. Ordnung terrorisiert, deren Sturmtruppen durch den Sith Kylo Ren geführt werden. Währenddessen ist Luke Skywalker als der letzte Jedi verschwunden und nur ein Kartenteil im Droiden BB-8 kann zu seinem Aufenthaltsort führen...

J.J.Abrams hat es geschafft, er hat "Star Wars" wiederbelebt. Dummerweise kann ich nicht sehr viel über diesen Film schreiben ohne zu spoilern, aber insgesamt kann ich nur einzelne Punkte auflisten, warum dieser Film für mich funktiniert hat:

- Simplizismus: Eine einfache Erzählstruktur, die es einem erlaubt, Schlachten, Effekte, Momente, Charaktere und die Atmosphäre zu genießen.
- Visuelles Storytelling: Dialoge nur dann benutzen, wann sie wirklich nötig sind, für alles andere gibt es Einstellungen.
- Charaktere: Archetypen, die hier und da etwas anders sind als ihre Vorgänger in der Original-Trilogie.
- Action: Dieses Mal ist es mir nicht egal was passiert !
- Mythos: Wenig Neues, aber das wenige hat mich sehr neugierig gemacht !

Das waren die 5 Punkte, die mir auf die Schnelle eingefallen sind, aber bei wiederholtem Anschauen werden mir bestimmt noch mehr Details einfallen. Und das 3D war hin und wieder nett, aber nicht wirklich nötig.

Fazit: Die Macht ist wahrlich erwacht.

Sonntag, 27. Dezember 2015

"Star Wars"-Monat: "Episode 6 - Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1983)

Story: Nach seiner ersten Konfrontation mit Darth Vader muss Luke tief in sich gehen und sich mental für ein Wiedersehen rüsten, während er noch seine Freunde befreien muss...

Nach den vorherigen zwei Filmen ist dies ein spektakuläres Finale, welches an sich etwas loser ist als "Das Imperium schlägt zurück", aber als Schlusskapitel ist dies der Original-Trilogie mehr als nur würdig.

Fazit: Der originale und fulminante Abschluss des besten Weltraum-Märchens.

"Star Wars"-Monat: "Episode 5 - Das Imperium schlägt zurück" (1980)

Story: Nachdem die Rebellen dem Imperium durch die Zerstörung des Todessterns einen vernichtenden Schlag zugefügt haben, schlägt das Imperium zurück mit einem allumfassenden Angriff auf den Rebellenstützpunkt Hoth...

Dies ist ein wesentlich düsterer Film gegenüber dem Vorgänger und folgt einer ebenso recht steifen Erzählstruktur - man ist am dramatischen Höhepunkt, an dem die Helden vor dem scheinbar steilen Fall stehen, alles scheint verloren. Man lernt mehr über die mysteriöse Macht, es gibt eine erste Konfrontation zwischen Luke und Vader, es gibt das kurze Aufblühen einer Romanze - in gewisser Hinsicht ist dies die Kombination vielerlei Motive, Töne und Archetypen, wie sie nicht bei allzu vielen Filmen vorkommt und dies ist einer der Gründe, warum dies als der beste "Star Wars"-Film angesehen wird.

Fazit: Fulminante Fortsetzung der Sternenkrieg-Saga, die ihrerseits neue Maßstäbe setzt.

"Star Wars"-Monat: "Episode 4 - Eine neue Hoffnung" (1977)

Story: Es war einmal vor einer langen Zeit, in einer weit weit entfernten Galaxie, als die Rebellen unter der Führung von Prinzessin Leia gegen das Imperium kämpfen...

Ein Meisterwerk und Meilenstein des amerikanischen Kinos mit einer typischen Geschichte, typischen Charakteren, aber einer einzigartigen Mischung verschiedensten Einflüsse. Ich kann hierzu wahrlich kaum mehr schreiben, als dass dieser Streifen von allerlei cleveren Details um und im Film selbst getragen wird und allerlei wichtige Aspekte des Filmemachens finden eine meisterhafte Umsetzung, vor allem das Schneiden.

Fazit: Ein magisches Werk der Filmgeschichte.

Samstag, 26. Dezember 2015

"Alvin und die Chipmunks: Road Chip"

Story: Das singende Streifenhörnchen-Trio will dieses Mal verhindern, dass ihr Ziehvater Dave seine neueste Freundin heiratet und sie somit noch zusätzlich ihren Sohn als menschlichen Halb-Bruder bekommen...

Ein neuer "Chipmunks"-Film und alte Probleme. Nervige Stimmen, haufenweise "Kacka"-Witze, verzweifelte Versuche nach Social Media-Möglichkeiten zu greifen - im Prinzip ist dies wie der "Jem"-Film, den ich dieses Jahr besprochen habe. Auch eine Verfilmung einer älteren Franchise, die einfach komplett irrelevant ist und längst hätte sterben sollen. Wer irritierende Interpretationen von berühmten Songs mag, der kann sich dann die einzelnen Versionen später auf YouTube reinziehen, der Streifen selbst lohnt sich einfach nicht.

Fazit: Bitte keinen weiteren Teil. Bitte.

"Im Herzen der See"

Story: 1850 recherchiert Autor Herman Melville für sein kommendes Buch über den Walfang und stößt auf einen Überlebenden des mysteriösen Verschwindens der "Essex"...

Dies ist eine Verfilmung des Buchs, das auf dem Vorfall basiert, das Herman Melville zu "Moby Dick" inspirierte - als jemand, der diesen Klassiker las und nicht gerade begeistert war, hatte ich nicht allzu Enthusiasmus, diesen Film zu schauen. Es ist im Prinzip die "Moby Dick"-Geschichte, nur dass sie halt auf realen Begebenheiten basiert und da habe ich den gleichen Kritikpunkt wie beim Buch: Der überwältigende Großteil geht an mir als Walfanglaie einfach vorbei und der Schlussakt (der im Buch doch relativ spektakulär geworden ist) ist hier leider nicht so kolossal und wuchtig und gewaltig wie er sein sollte. Außerdem fehlt spürbar die Härte des Buchs, denn immer wenn es mal derb werden soll oder man halbwegs eintauchen kann in diese raue Welt, dann muss man zurück aus 1820 ins 1850 und die Atmosphäre geht flöten. Visuell gibt es manchmal Sehenswertes, aber schauspielerisch sticht hier wirklich niemand heraus.

Fazit: Bestenfalls passabel.

"Star Wars"-Monat: Top 10 Gründe, warum "Episode 3 - Die Rache der Sith" nicht funktioniert

Fun fact: Dies ist der allererste Film, den ich im Kino sah. Toller Anfang, oder ?

1. Konfusion galore

Schon von Anfang an wird man überladet mit Effekten innerhalb einer Eröffnungssequenz, bei der ich mit keiner Seite sympatisieren kann. Dazu kommt noch ein verwirrender Ton, der zwischen Slapstick und einer Enthauptung schwingt. Das Beste ist aber Palpatines Plan...oder General Grievous` Plan...wessen Plan war das ? Waren da alle Eventualitäten abgesprochen ? Und wenn nein, kontrolliert Palpatine die Gedanken von allen ?

2. Sinnlosigkeit der zwei Vorgänger-Filme

Wir sollten ja sehen, wie sich der Aufstieg und Fall von Anakin Skywalker gestaltet...dumm nur, dass wir hier erst den steilen Fall sehen, der ja bereits im letzten Film seinen Anfang hatte. Was hat man schon aus den letzten zwei Filmen gewonnen ? Nichts allzu substanzielles, zumindest nichts, was zwei Filme wert wäre; diese Sachen hätte man auch beiläufig in einem Dialog erwähnen können. Jedenfalls kriegt man am Anfang einen ziemlich verwirrten Anakin, der doch tatsächlich den großen Plan sausen lassen will um einen einzelnen Klon zu retten - er war ja mal "nobel", aber es ist zu spät, seinen Charakter noch umzuschreiben. Besonders seit dem Vorgänger.

3. Chewbacca wurde unnötig eingefügt

Weil Verbindung zu der Original-Trilogie und so...na wenigstens wurden Han Solo und der Millenium Falcon nicht verunstaltet.

4. Immernoch keine Protagonisten...mehr oder weniger

Anakin kann ja kein wirklicher Protagonist mehr sein, da er ja werdender Antatognist ist...Obi-Wan kann es auch nicht sein, da er weiterhin vor sich hingrummelt und immer verwirrt ist. Yoda und Mace Windu sind Nebencharaktere und Palpatine ist der Bösewicht. Nur ist Palpatine der Einzige mit Leidenschaft und es macht großen Spaß, ihm beim böse sein zuzuschauen, also wenn er dann total übertreibt versteht sich.

5. Der Krieg ohne Konsequenzen

Die Klonkriege/Der Klonkrieg soll ja der bis dato größte Krieg in der Geschichte der Galaxis gewesen sein ? Nirgends sieht man zerstörte Häuser, sonstige mit dem Krieg verbundene Spannung oder Drama - es gibt aktives Nachtleben, Leute gehen gemütlich ihren Geschäften nach und auch ansonsten spürt man gar nichts davon, dass die allgemeine Bevölkerung verunsichert oder bedroht sein könnte. Der Aufstieg des Imperiums ist absolut belanglos für den kleinen Mann und somit sind die späteren Kämpfe der Rebellen noch belangloser.

6. Wie dumm sind alle eigentlich ?

Wie dumm müssen der Senat und der Jedi-Rat sein, dass deren Gedanken allesamt problemlos von Palpatine geblendet werden können ?

7. Anakin Skywalker ist der Dümmste von allen

"Die dunkle Seite ist gleich den Jedi in nahezu jeder Art und man kann vielleicht den Tod verhindern" - so oder so ähnlich zieht Palpatine Anakin auf seine Seite. Er hätte auch sagen können: "Die Sith können verhindern, dass schwangere Frauen bei ihrer Geburt sterben" und Anakin hätte es wie der Idiot gefressen, der er nun mal ist. 

8. Darth Vader als Mittelpunkt

Der Sinn der Prequels war es ja, die Geschichte hinter Darth Vader zu erzählen. Dabei hätte man Anakin als Charakter wirklich aufbauen sollen, sodass man den Fall spürt...er ist aber bereits in Episode 2 ein absoluter Psychopath, sodass ich spätestens da keinerlei Sympathie für ihn hegen kann. Entweder macht man eine Charaktergeschichte richtig oder man macht ihn als Teil einer viel größeren Geschichte, wie es bei Luke in der Original-Trilogie war. Die größte Frage bei dem Ganzen ist doch eh: War diese Geschichte es wert, dass man sie erzählt ? Darth Vader an sich war "bloß Gefolge vom Imperator Palpatine", ein Überbleibsel aus einer älteren Zeit, wie Obi-Wan. Einfach nur ein komischer Typ im Respirator-Anzug, mehr Maschine als Mensch und ein kühler Killer - kein weinerliches Kind, dass sich immer nur beschwert, dass die Jedi ihn in der Rangliste nicht weiter nach oben lassen.

9. Der finale Lichtschwertkampf aller Lichtschwertkämpfe

Der Kampf zwischen Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi am Ende des Films mag objektiv vielleicht als eine der besseren Actionszenen gelten, aber thematisch ist er viel zu lang und hat bereits nach fünf Minuten seinen Sinn erfüllt. Es ist an sich eine wahrlich elaborierte Sequenz mit viel Mühe zahlreicher Animatoren dahinter, aber der Film hat sich diesen Showdown einfach nicht verdient, vor allem nicht in der Länge; im Prinzip hätten sich die beiden die Zunge zeigen können und es hätte ungefähr den gleichen Effekt gehabt (außer dass Anakin nicht in Lava gefallen wäre).

10. Ein Missverständnis

Ja, keines der Prequels hätte existieren sollen, aber man darf nicht George Lucas allein die Schuld dafür zuschieben (auch wenn dies alles seine "pure" Vision war). Ich denke die viel größere Kritik haben sich all die Leute um ihn herum verdient, die ihm nicht widersprochen haben und ihn einfach gewähren ließen. Sicher, er hat den allerersten "Star Wars"-Film trotz aller Schwierigkeiten rausgebracht und dafür gebürt ihm Respekt, aber selbst das war ein kollaboratives Projekt. Was wäre wohl, hätte er damals bei allen Filmen nur seinen Willen gehabt ?

Mittwoch, 23. Dezember 2015

"Star Wars"-Monat: Top 10 Gründe, warum "Episode 2 - Angriff der Klonkrieger" nicht funktioniert

Wenn man denkt, dass es nicht schlimmer werden kann, kommt...die Fortsetzung.

1. Was man als Zuschauer unmöglich wissen kann

Diesmal ist Anakin (endlich) erwachsen und der Vorgänger ist somit unwichtig geworden, denn im letzten Film wurde im Großen und Ganzen rein gar nichts erreicht. Warum ? Qui-Gons Tod war sinnlos, denn Obi-Wan-Kenobi beschwert sich immer noch über jedes kleine Detail und von wem Darth Maul geschickt wurde interessiert den ach so klugen Jedi-Rat einfach nicht. Außerdem bekommt man hier innerhalb von ein paar Minuten die Freundschaft zwischen Obi-Wan und Anakin erzählt, anstatt sie wirklich zu sehen - alle späteren gemeinsamen Aktionen werden dieser Freundschaft nur widersprechen. Und der große Plan von Palpatine wird sich als noch schwachsinniger offenbaren als gedacht.

2. Die Handlung (erneut)

Apropos Palpatine: Der große Plan ist ja, Droiden zu erschaffen, um den Senat zur Erstellung von Klonen zu zwingen. Währenddessen beeinflusst er alle im Jedi-Rat und biegt sich alles so hin, sodass er einerseits Senatorin Amidala töten möchte und andererseits aber auch seine eigenen Handlanger. Hierbei verwischt er seine Spuren so derart...gar nicht, sodass schon der kleinste Funke Intelligenz geholfen hätte, um Palpatine zu stoppen. Stattdessen schafft er es, Jar Jar Binks in den Senat für Senatorin Amidala einzusetzen und somit den Untergang der Republik einzuleiten. Großartig.

3. Die verdammte Weltraumpolitik

Genau das, was ich vorhin erwähnte. Undurchsichtige Wahlen für einzelne Planeten/Systeme, seltsame Vorgänge bei der Stimmabgabe und absolut schwachsinnige Regeln beim Ersetzen der jeweiligen Senatoren. Und ja, die verdammte Politik ist erneut verflucht langweilig und schwer zu verfolgen.

4. Der Jedi-Code

Warum dürfen Jedis nicht lieben ? Sie können genervt sein und lachen, aber sie dürfen nicht lieben ? Weil zu starke Emotionen zur dunklen Seite führen ? Ja, ich hab den jeweiligen Kodex von den Jedi und den Sith gelesen und so, aber irgendwie kommen mir die Jedi damit wie ein gruseliger Kult vor. Man darf nicht lieben und wenn man hasst, dann wird man zum Sith...da fragt man sich natürlich, wie die jeweiligen Jedi ihre Jugend erlebt haben, zumindest die menschlichen wie Obi-Wan und Anakin. Der Grusel-Faktor steigert sich sogar, wenn man sieht, dass es dort zahlreiche kleine Jedis in Ausbildung gibt ("Jünglinge"), denen man bereits Lichtschwerter anvertraut. Zahlreiche Männer die nicht lieben dürfen und Kinder in einem Gebäude auf mehrere Jahre...hm...

5. Liebe und andere Dummheiten

Da Anakin und Padme ja verantwortlich sind für die Geburt von Luke und Leia, müssen sie sich ja irgendwie ineinander verlieben oder zumindest irgendwie paaren. Bereit für das Zerkauen einer der schlimmsten Romanzen in der Filmgeschichte ? OK, Anakin ist ein attraktiver junger Mann voller Hormone, Verlustängste und Wut auf Obi-Wan (da er ihn immer klein hält) und Padme ist eine attraktive junge Frau mit Senatorposten und trägt figurbetonte Kleidung um ihn herum. Er weint nur rum und unterstützt eine faschistische Regierung, unterbricht sie ständig, begeht Genozid an den Wüstenleuten (die seine Mutter vergewaltigt haben) und faselt viel von Rache- und Machtgelüsten - sie nimmt all diese Details hin indem sie ihn erstmal mit viel nackter Haut foltert und dann (so in 3 Tagen) seine Frau wird. Ich bin kein Beziehungsexperte, aber anders als "Die Macht hat sie zusammengeführt" kann ich diesen Handlungsverlauf auch nicht erklären. WAS ?

6. Wie die Macht schwindet

In der Original-Trilogie wurde die Macht als etwas Übernatürliches und Magisches beschrieben, etwas, was keinerlei Lichtschwert bedarf um sie zu meistern. Hier aber bekommt sogar Yoda sein eigenes, was erst recht keinen Sinn macht wenn man bedenkt, dass so ein kleines Geschöpf einen erheblichen Nachteil durch sein Schwert hat (bei so einigen Jedis gäbe es auch einen massiven Nachteil, wenn auch aus anderen Gründen). Das Geniale an Yoda war die Idee, dass ein legendärer Meister im Umgang mit der Macht entgegen Erwartungen eine kleine komische Kreatur ist und kein typischer muskulöser Krieger. Die Macht ist mehr als das Lichtschwert, Luke hatte in seinem Training schließlich auch nichts von Lichtschwertern gehört und machte sich ganz prächtig.

7. Die Klone

Sie müssen natürlich rein, weil Obi-Wan mal erwähnte, zusammen mit Lukes Vater in den Klonkriegen gekämpft zu haben. Entgegen den späteren Sturmtruppen sind diese hier aber alle absolut gleich und werden auf einem geheimen Planeten hergestellt. So geheim, dass nur irgendein abgeranzter Charakter Bescheid weiß, der Jedi-Rat aber komplett dumm bleiben kann.

8. Die Parallelen zu "Das Imperium schlägt zurück"

Mannomann gibt es viele, so viele, dass ich sie nicht mal alle aufzählen kann. Ich nehme mal als Hauptbeispiel die Romanze zwischen Han Solo und Prinzessin Leia vs die Romanze zwischen Anakin Skywalker und Padme Amidala/Skywalker...was davon besser funktioniert hab ich ja bereits behandelt. Dann kommt da noch das Duell zwischen Anakin und Count Dooku hinzu, dass parallel ist zum Duell zwischen Luke und Darth Vader; Stadt über den Wolken gegen Stadt überm Wasser; Leia trägt weiß und Padme trägt weiß...es geht sehr lange so weiter. Man kann Bilder kopieren wie man möchte, aber dadurch kriegt man noch lange nicht die Wirkung.

9. Christopher Lee wird verheizt

Christopher Lee ist ein weiterer Schauspieler, der eigentlich perfekt besetzt wurde, nämlich als der tückische Sith Count Dooku. Aber hier ist er kaum zu sehen und wird somit komplett verheizt. Im nächsten Film spuckt man dann endgültig auf seinen Charakter.

10. Das Ende

Ohne Worte. Das Ende ist weiterhin so bedeutungslos wie der komplette Film und zeigt einem nur, dass jetzt offiziell der Klonkrieg herrscht. Alle dürfen weiter Puppen von Palpatine sein, die Jedis davon besonders dumm und Anakin hat gezeigt, was für ein nobles Exemplar er ist mit seinen psychopatischen Handlungen und Wutausbrüchen.

Freitag, 18. Dezember 2015

"Star Wars"-Monat: Top 10 Gründe, warum "Episode 1 - Die dunkle Bedrohung" nicht funktioniert



Wie kritisiert man den vermutlich am meisten besprochenen Film in der Geschichte der Menschheit und das cineastische Synonym für einen kollektiven Hodentritt nie da gewesenen Ausmaßes ? Es gibt besonders für "Episode 1" keinerlei originellen Weg mehr, besprochen zu werden und ich weiche auf die Top 10 zurück.
P.S. : Nur alte Argumente im Kommen. P.P.S: Dieser Beitrag ist schon seit Wochen im Kommen, aber keine Version davon fand ich auch nur ansatzweise zufriedenstellend.

1. Die Handlung

Die Original-Trilogie hatte im Kern eine recht simple und extrem klischeehafte Handlung, hauptsächlich abgeleitet von klassischen Western- und Samuraifilmen mit einer Prise Märchen: Ein klassischer Niemand, der zum Helden aufsteigt; ein böses Imperium an der Spitze; ein Dieb mit einem Herz aus Gold; eine Prinzessin in Nöten; ein weiser Meister; Magie und Mysterien. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen. "Die dunkle Bedrohung" schickt sich nun an, den Auftakt der Geschichte rund um das Werden von Darth Vader zu erzählen, wobei es hier vor allem sehr stark um die komplizierte Weltraumpolitik geht. Dies ist allerdings mit solch zähen und flachen Dialogen gemacht, sodass so ein trockenes Thema einfach mal kein Gerüst bilden kann für einen "Star Wars"-Film.


2. Verrat am Lore

Bereits 1997 erzürnte Lucas Millionen von Fans mit zahlreichen Änderungen an der Original-Trilogie, was würde sie erst 1999 mit diesem Film erwarten ? Das spiegelte sich bereits in der Etablierung der vorigen Generation vor dem Aufstieg der Sith: Eine Wirtschaftsblockade macht sich nicht bemerkbar, der Rat der Jedi ist voller ahnungsloser Idioten, alle wirken roboterhaft und unnatürlich. Hinzu kommt noch die Erklärung der Macht, einer einst mystischen und spirituellen Präsenz, die auf biologische Bakterien runtergestuft wurde - und sie ist messbar. Alles, was die Magie der Originale ausmachte wurde ausgetauscht für bereits veraltete Computereffekte mit verwirrten Darstellern vor dem Bluescreen.

3. Die Clowns/Charaktere in der Manege

In einer Welt voller Aliens, kultähnlicher Vereinigungen wie den Jedi oder den Sith und sonstigen Skurrilitäten ist es relativ sinnvoll für eine Geschichte einen Jedermann zu haben, der einen durchbringt; sowas nennt man einen Protagonisten. Wenn man bei "Star Wars" bleibt was Beispiele angeht, dann ist Luke Skywalker der Protagonist. Er fängt als ein typischer junger Mann an, verliert den Rest seiner Erzieher, geht in Übung erst bei einem und dann bei einem anderen Jedi-Meister und entdeckt dabei die Macht, lernt neue Freunde kennen und stellt sich letztendlich seiner Bestimmung. Nicht der originellste Held einer Geschichte (neben anderen Helden), aber mehr als ausreichend für eine Geschichte, bei der es nicht unbedingt um kleine Details geht, sondern um das ganze Ensemble drumherum.

Hier gibt es einfach keinen einzigen Protagonisten.Qui-Gon Jinn ist ein mental verwirrter Jedi-Meister, der lügt, betrügt und sonstige zwielichtige Sachen macht, die ein Jedi nicht tut; Obi-Wan Kenobi grummelt rum und beschwert sich nur die ganze Zeit; Anakin Skywalker kommt erst so gegen die Hälfte in den Film; Mace Windu und Yoda sind nutzlos und über den Rest sage ich am liebsten gar nichts. Im Prinzip passieren allerlei Sachen um einen herum und man muss alles einfach nur schlucken.
   
4. Die Verschwendung von Darth Maul

Ja, Darth Maul und seine Kampfszene waren so ziemlich die einzigen Sachen, die man lohnenswerte Elemente in diesem Film und gar in der gesamten Prequel-Trilogie nennen könnte - aber er hat keine halbe Stunde und wird viel zu schnell verheizt. Da das mit dem Imperator noch dauern wird, hat dieser Film also keinen Bösewicht und man hängt umso mehr in der Luft.

5. Anakin Skywalker als Charakter/Konzept

Die Prequels sind ja dafür da, um die Geschichte von Anakin Skywalker zu erzählen und mit ihm als Kind zu starten ist nicht gerade die beste Idee. Man wirft mit einem Kind (die ja meistens nicht für tolle Darstellungen bekannt sind) in stressigen Kampfsituationen herum, entreißt ihn seiner Umgebung wegen nebulöser Logik und lässt ihn unter Leuten aufwachsen, die allerlei Gefühle unterdrücken und verbieten lassen (dazu mehr zum zweiten Film) ?

6. Jar Jar Binks

Spricht für sich.

7. Warum war Samuel L. Jackson in diesem Film ?

Samuel L. Jackson ist bekannt dafür, mit seinen Charakteren gewalttätig, laut und fluchend zu sein. Wir reden hier von einem Schauspieler dessen berühmteste Charakterbezeichnung "Bad Motherfucker" ist. Als Mace Windu, ein älterer und ruhigerer Jedi im Jedi-Rat, ist Jackson absolut deplatziert und wirkt einschläfernd wie der Rest der Jedi. Seine endgültige Lächerlichkeit kommt aber auch noch.

8. Die Dialoge

 Stellt euch einfach Sachen vor, die Menschen (und in diesem Universum halt auch sonstige Kreaturen) so sagen könnten und nehmt denen die Logik oder Sinn der bloßen Existenz. Dann habt ihr die Dialoge der Prequels.

9. So viel Holz

Damit will ich auf die Schauspieldarstellungen ansprechen. Dieser Film hat Leute wie Natalie Portman, Ewan McGregor, Liam Neeson und Samuel L. Jackson, allesamt gute Schauspieler mit reichlich Erfahrung und guten Portfolios...wie kommt es, dass keiner dieser Leute eine halbwegs natürliche Darstellung abliefern kann ? Sicher, die Original-Trilogie war auch nicht komplett unfehlbar was das anging, aber die jeweiligen Drehbücher und Regisseure erlaubten es den Schauspielern, lebendig und echt zu wirken, dass wir als Zuschauer mit ihnen mitfühlen und mitfiebern; dass Leia und Han zusammenfinden, dass Luke auf dem richtigen Pfad bleibt und Darth Vader besiegen kann, usw. Man war involviert in die gesamte Geschichte. Anders als hier.

10. Die Effekte

Es scheint wohl sehr bissige Ironie des Schicksals zu sein, dass ausgerechnet die Franchise, die unter anderem für bahnbrechende Spezialeffekte bekannt geworden ist, nun unter massivem Green- und Bluescreen-Einsatz zu leiden hat. Ebenso passend, dass all die computergenerierten Effekte und Hintergründe in den Vordergrund geschoben wurden und alles andere (besonders das Drehbuch) in den Hintergrund.

Dienstag, 15. Dezember 2015

"The Ridiculous 6"

Story: Tommy Stockburn ist als scheinbarer Waise bei Indianern aufgewachsen, zumindest bis er seinen Vater wiedertrifft, der dann aber wieder von seinen alten Banden-Freunden wegen Geld entführt wird. Tommy setzt es sich als Ziel, die nötige Summe aufzutreiben, wobei er seine fünf Halbbrüder kennenlernt...

Dies ist also der erste der vier Netflix-exklusiven Filme, die Adam Sandler herausgeben sollte und er ist wie erwartet absoluter Mist. Was natürlich doppelt sauer schmeckt, denn die Besetzung ist besonders bei den Nebencharakteren stark und mal eine neue Parodie von Western zu sehen (passend zum Release von "The Hateful Eight") wäre gar nicht mal so verkehrt. Aber dies ist eine viel zu lange (2 Stunden zu lange) Tragödie von einem Machwerk, angereichert mit den nahezu billigsten Gags überhaupt und mann, wessen Idee war es, einen explosiv scheißenden Esel als Running Gag zu nehmen ? Von allen Beteiligten geben sich Terry Crews und Luke Wilson sicherlich die meiste Mühe, aber auch die haben keine Chance gegen das Drehbuch. Das einzig Positive am Film ist der Look und die Ästhetik, denn beide spiegeln den Wilden Westen sehr gut wieder - besonders für die Verhältnisse von Video-on-Demand.

Fazit: "The Ridiculous 6" ist wahrlich lächerlich, in dem Sinne dass ich nicht glauben kann, dass so eine lächerliche und unwitzige Scheiße tatsächlich produziert wurde.

Sonntag, 13. Dezember 2015

Die Top 10 schlechtesten Filme 2015

Die erste Liste des Jahres und gleich mit dem Müll...na dann !

Nr. 10 : So ziemlich jeder Religionsfilm dieses Jahr

Ich hatte dieses Jahr so einige auf dem Schirm und um ehrlich zu sein nehmen sie sich alle auch kaum etwas. Damit schummle ich zwar zu einem guten Teil, aber so könnten diese Filme ihre eigene Liste kriegen. Etwas kürzer als diese, aber immerhin. Ich verstehe nur nicht, warum fundamentalierte Christen glauben, dass diese Filme so gut sein werden, sodass man damit Massen mobilisieren kann...

Nr. 9 : "Pan"

Eine recht "einfache" Aufgabe, eine zeitlose Geschichte mal wieder zu interpretieren und das Ergebnis ist eines der bizarrsten cineastischen Potpourries dieses Jahres - so viele Entscheidungen, die absolut keinen Sinn machen, wie beispielsweise eine Nirvana-Gesangsnummer.

Nr. 8 : "Hitman: Agent 47" 

Videospiel-Verfilmungen haben es echt nicht leicht und "Warcraft" wird sich nächstes Jahr wohl anschicken, die Ehre des Genres erscheinen zu lassen. "Hitman" hat es nämlich nunmal schon wieder vermasselt, auch nur halbwegs ernst genommen zu werden.

Nr. 7: "Fantastic Four"

Katastrophaler Absturz und wohl der Nagel im Sarg für die erste Comic-Familie auf dem großen Bildschirm...außer Marvel kann es jetzt mit der wiedergewonnenen Lizenz richten.

Nr.6 : "Der Kaufhaus Cop 2"

Unnötig.

Nr.5 : "Pixels"

Unnötig und beleidigend.

Nr.4 : "Terminator: Genisys"

Unnötig und beleidigend und schmerzhaft. So richtig.

Nr. 3: "Dancin` It`s On"

Wahnsinn gepaart mit geballter Inkompetenz.

Nr. 2: "The Letters"

Langeweile gepaart mit geballter Inkompetenz.

Nr. 1: "Kartoffelsalat - Nicht fragen !"

 Aus allen möglichen Gründen ein toller Kandidat für den Ruf, der schlechteste Film aller Zeiten zu sein. Ist wie die Entdeckung von negativem Talent und danach fühlt man sich, als ob einem etwas Gutes ausgesaugt wurde und man nie wieder der gleiche Mensch sein kann.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

"Spotlight"

Story: 2001. Das "Spotlight"-Team rund um Walter Robinson soll sich an den wachsenden Missbrauchsskandal der katholischen Kirche setzen...

Dies ist aus vielerlei Gründen ein großer Oscar-Favorit und eines der wichtigsten Gründe ist die Art und Weise, wie der Film mit diesem schweren Thema umgeht. Einer der Tiefpunkte ist einfach die unfassbare Scham, die die Journalisten beim Aufdecken des Skandals empfinden und wie weit es sie an ihre Grenzen des Möglichen bringt; ein weiterer ist, wie sehr der Anfang in Boston das Bostoner Team mitnimmt und sie den Alltag mitspielen müssen trotz all dieser Fälle, die ihre Herzen bluten lassen.

Ein weiterer sehr wichtiger Grund ist vermutlich das stärkste Ensemble des Jahres mit Michael Keaton an der Spitze und dieser darf sich womöglich wieder über eine Oscar-Nominierung freuen, aber seine Kollegen wie Ruffalo, McAdams oder auch Tucci stehen ihm da in nichts nach. Im Allgemeinen ist dies ein mit viel Emotionen aufgeladener Thriller über ehrlichen Journalismus, bei dem die Wahrheit zwar extrem weh tut, aber dafür nicht verbiegbar ist.

Fazit: Damals wie heute akutell.

Dienstag, 8. Dezember 2015

"The Letters"

Story: Mutter Theresa schreibt rückblickend in einem Brief an einen Freund über ihr Leben...

Handwerklich und schauspielerisch ist dies der schlechteste Film des Jahres, kein Witz. So viele schlechte Schnitte, komische Blenden, seltsame Einstellungen und absolut trockene Darstellungen - Mutter Theresa selbst hat übrigens ordentlich an Botox zugelegt seit ich sie das letzte Mal sah. Das grausamste Verbrechen dieses Streifens ist aber, dass er zum Sterben langweilig ist und das liegt weniger am Thema als an der Inszenierung. Mozarts Leben zu verfilmen mag vielleicht recht nüchtern klingen, aber in "Amadeus" wirkte es interessant und spannend; hier ist das auf jeden Fall nicht der Fall.

Fazit: Wenigstens ist er nicht allzu religiös.

Samstag, 5. Dezember 2015

"By The Sea"

Story: In den 70ern ist das Paar Vanessa und Roland in Frankreich unterwegs und versucht halbwegs die gemeinsame Ehekrise zu lösen...

Der Film geht einfach mal über gar nichts und ist nur voll von sich. Jolies erster Film "Unbroken" war wenigstens in Teilen interessant, aber dies hier ist einfach nur pretentiös und baut nur auf dem Paar, das die Protagonisten bildet - Brad Pitt und Angelina Jolie. Sie spielen zumeist nur sich selbst und es passiert die meiste Zeit nicht nur so gut wie nichts, es gibt nicht einmal einen wirklichen Konflikt.

Fazit: Buchstäblich eine Hülle von einem Film.

Freitag, 4. Dezember 2015

"Krampus"

Story: Der zwölfjährige Max zerreißt seinen Weihnachtswunschzettel und das beschwört den Krampus auf seine Familie...

Dies ist in einer gewissen Weise recht unterhaltsamer und guter Weihnachtsfilm mit einer guten Produktion und reichlich praktischen Effekten und kaum CGI - das Gefühl kommt auf jeden Fall rüber. Zudem ist dies ein Mix zwischen Comedy und Horror und er geht ebenfalls für den größten Teil auf, was ja auch keine Selbstverständlichkeit ist. Die Schauspieler greifen einen aber nicht so sehr und die Handlung an sich verläuft recht zweiseitig: Im Haus und außerhalb des Hauses.

Fazit: Als Weihnachtsfilm geht "Krampus" gerade noch durch, aber ob er ein Kultklassiker wird ?

Donnerstag, 3. Dezember 2015

"Bridge of Spies - Der Unterhändler"

Story: 1957 wird der sowjetische Spion Rudolf Abel in Brooklyn festgenommen und der Versicherungsanwalt James B. Donovan soll seine Verteidigung übernehmen. Nicht nur muss sich Donovan von seinen Landsleuten Anfeindungen gefallen lassen, er soll auch noch in Berlin einen Austausch zwischen Abel und einem amerikanischen Spion durchführen...

Hier gibt es nicht sehr viel zu sagen, denn von außen hin ist dies ein typischer Spielberg - elegante und klassische Regiearbeit ohne Überraschungen, wie man es von einem Meister gewohnt ist. Der Film selbst ist ein solider Thriller mit einigen tollen Parallelen zwischen den zwei Supermächten in einer trotz des Kalten Krieges recht hitzigen Zeit. Tom Hanks gibt wie gewohnt superb den durchschnittlichen Jedermann, der inmitten seiner Gesellschaft an hohen Werten festhalten muss, um jeden Preis. Aber irgendwie ist dies vielleicht auch die größte Kritik an diesem Streifen - es ist eben ein typisch guter Spielberg-Film, es ist rein nüchtern gesagt bei der Bibliothek nichts Besonderes an sich.

Fazit: Ohne Frage toll inszeniert und gespielt, ist "Bridge of Spies" ein guter Spion-Thriller ohne sonderliche Neuigkeiten.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

"Arlo & Spot"

Story: In einem Paralleluniversum wurden die Dinosaurier knapp vor dem Meteoriten verschont und entwickelten sich zur herrschenden Spezies auf Erden mit all ihren technischen Vorzügen. Apatosaurier Arlo soll seinem Vater Henry dabei helfen, den mysteriösen Maisdieb zu fassen, als die beiden getrennt werden. Er findet daraufhin den Maisdieb, der sich als ein Neandertaler-Junge entpuppt, dem er prompt "Spot" tauft und sich auf die Suche nach seiner Familie begibt...

Nach "Alles steht Kopf" glaubte ich Pixar wieder als Sieger des westlichen Animations"kampfes" zu sehen (Disney - Pixar - Dreamworks; damit meine ich natürlich stets die Studios und einen ideologischen Vergleich zwischen ihnen), aber "Arlo & Spot" ist wieder ein etwas größerer Fall für Studio Pixar. "Alles steht Kopf" war klug, charmant und wahrlich emotional und "Arlo & Spot" ist vor allem vorhersehbar und langweilig. Werte von Familie und Vertrauen usw. zu verbreiten ist absolut OK, aber dies geschieht hier auf die langweiligste und absolut vorhersehbarste Weise überhaupt - ich wette drauf, dass so ziemlich JEDER schon mal mindestens einen Film à la "Der König der Löwen", "In einem Land vor unserer Zeit" oder "Der mit dem Wolf tanzt" gesehen hat. Was extrem schade ist, da die Animation wie erwartet fantastisch aussieht.

Fazit: "Arlo & Spot" ist leider oberflächlicher als übliche Pixar-Filme, aber ebenso toll animiert. Höchstens für sehr junge Kinder interessant.

Dienstag, 1. Dezember 2015

In eigener Sache: Dezember-Update

Es wird jetzt mal wieder Zeit für ein Blog-Upate, das letzte war ja wieder was her.

Vordergründig die Sache mit der Häufigkeit der Artikel selbst: In letzter Zeit war meine Motivation nicht gerade die höchste und das Studium lässt einen nicht so einfach los; Zeit muss man sich wirklich nehmen. Es werden aber noch genug Artikel kommen, keine Sorge.

Wegen Ghibli-Monat: Da dies eine Kollaboration sein sollte, war mir von Anfang an vollkommen bewusst, dass diese zu Komplikationen führen würde, besonders wenn meine Partnerin zwar viel mehr Wissen hat in diesem Gebiet, aber nicht meinen Schreibrhytmus. Ich persönlich werde Ghibli für mindestens einen Monat nicht anfassen, da ich mit Star Wars ausgelastet bin.

Apropos Star Wars: Ich werde eigentlich nur die 6 Hauptfilme behandeln und keine Serien, Spin-Offs oder Ähnliches, außer es finden sich Zeit und Lust. Es werden auch keine gewöhnlichen Kritiken werden, zumindest nicht bei den Episoden 1-3, da diese zu den meistkritisierten Filmen aller Zeiten gehören, vor allem Episode 1. Ob ich es schaffe Episode 7 noch in diesem Jahr zu sehen ist recht fraglich, da ich keinerlei Tickets vorbestellt habe und ein Versprechen bezüglich einer Person halten muss (weswegen die Kritik dazu auch nach Umständen diktiert werden wird).

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass es dieses Jahr nur noch 3 Top 10-Listen statt 5 geben wird, nämlich nur noch die "Top"-, "Flop"- und "2016 Vorfreude"-Listen, da ich die anderen zwei einfach nicht mit genug Kandidaten füllen könnte. Und ja, es wird wieder einen Jahresabschlussartikel geben, in dem ich das Jahr für den Blog und ein Stück weit auch für mich zusammenfassen.


Sonntag, 29. November 2015

"Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn"

Story: Der junge Wissenschaftler Victor Frankenstein nimmt sich den ebenfalls jungen, aber gezeichneten Igor bei sich als Assistent auf und die beiden führen zahlreiche Experimente durch...

Dies ist eine recht frische Sicht auf eine der ältesten Geschichten, die in der Filmgeschichte dargestellt wurden, nämlich die berühmte Frankenstein-Geschichte. Das Buch selbst ist ein sehr trockenes Leseereignis und solche Charaktere wie Igor (ein fester Bestandteil des erweiterten Mythos seit langem) kamen erst im Film vor. James McAvoy als Frankenstein gibt eine eigenwillige Darstellung ab, die es so vorher noch nicht wirklich gegeben hat; er ist ein wildes Arschloch und ist nur vordergründig ein Gentleman. Daniel Radcliffe als Igor ist wahrlich das Herz des Streifens und muss seinen Meister ertragen - im Allgemeinen ist es die Beziehung zwischen ihm und Frankenstein, die den Fokus ausmacht. Das Monster selbst hat auch einen etwas frischen Look bekommen, wenngleich es kaum eine Rolle spielt.

Fazit: Keinerlei Meisterwerk wie bsw. das "Original" aus den 30ern, aber dies ist ein Film mit einer frischen Perspektive und einem dynamischen Duo.

Samstag, 28. November 2015

"Creed"

Story: Adonis Johnson will aus seinem Bürojob-Leben ausbrechen und zieht nach Philadelphia, um den alten Rivalen und später engen Freund seines Vaters, Rocky Balboa zu treffen und ihn zu seinem Boxtrainer zu machen. Der alte Weltmeister stimmt etwas mürrisch zu, nimmt ihn aber unter seine Fittiche...

Das "Rocky"-Franchise war ja schon seit Jahren nicht mehr wirklich relevant und dann kommt diese überraschende Fortführung der Geschichte...überraschend in der Hinsicht, dass dieser Film doch tatsächlich an die Qualität der ersten beiden Filme fast anknüpfen kann. Michael B. Jordan ist wie so oft unbeirrbar gut als Apollo Creeds Sohn und wenn er so weiter macht, dann hat er eine noch steilere Karriere vor sich als sonst schon - äußerlich sieht er dem alten Apollo nicht sehr ähnlich, aber es ist der Charakter und die Attitüde, die einen an die Darstellung von Carl Weathers zurückdenken lassen. Dabei schafft er sich aber auch eine ganz eigene Identität, was ja auch Sinn und Zweck des gesamten Films ist - sich auf alte Prinzipien beruhen, aber dabei etwas ganz Neues schaffen.

Heißt nicht, dass das alte Eisen (in dem Fall Silvester Stallone) verrostet ist, denn Sly liefert hier als Rocky eine der wohl stärksten dramatischen Darstellungen seiner Karriere ab und hätte womöglich auch eine Nominierung als "Bester Nebendarsteller" bei den Academy Awards verdient. Der Rest des Films strozt auch mit einer starken Kameraführung, tollen Bildern, einem super Soundtrack (der nicht nur recycelt) und fügt sich zu einem der hervorragendsten Gesamtpakete des Jahres zusammen.

Fazit: "Creed" ist absolut würdig, auf eigenen Beinen neben "Rocky" zu stehen und sorgt dafür, dass dieses Universum mit alten Mitteln auf neue Art in der heutigen Zeit angekommen ist.

Montag, 23. November 2015

"Die Peanuts - Der Film"

Story: Charlie Brown ist ein notorischer Versager und Nichtskönner, aber als ein neues Mädchen seine Nachbarin wird und eine Verwechslung beim Schultest ihn zum beliebtesten Jungen macht, wird seine Welt auf den Kopf gestellt...

Ich bin jetzt nicht der größte "Peanuts"-Fan, aber genieße die Weihnachts- und Halloween-Specials und die generelle Art der dazugehörigen Fernsehspecials. Es ist nicht überdreht, sondern angenehm geerdet und es hat keine Angst, auch mal einige schwierige Emotionen und Lagen darzustellen (sogar Krebs und Tiermissbrauch wurden schon mal behandelt). Der Film (der erste seit 35 Jahren) bleibt diesem recht simplen Motto treu und lässt den Zuschauer einfach in eine recht simple Umgebung eintauchen mit eigentlich recht kleinen Problemen und dem coolsten Hund überhaupt. Snoopy bekommt fast so viel Leinwandzeit wie Charlie Brown selbst und hat eine Szene, die thematisch etwas aus dem Rahmen fällt, aber unterhaltsam und rührend genug ist, um nicht negativ aufzufallen. All die anderen Charaktere wie Linus, Patty oder auch Lucy sind hier und das Einzige, was etwas komisch wirkt ist die 3D-Animation (man musste scheinbar zumindest in Sachen Animation ein Zugeständnis machen), an die man sich aber relativ schnell gewöhnt.

Fazit: Ein sehr ruhiger Film mit viel Humor und Herz.

Sonntag, 22. November 2015

"Sicario"

Story: Die FBI-Agentin Kate Mercer schließt sich freiwillig der Drogen-Spezialeinheit von Geheimdienstler Matt Graver an, die an der Grenze zwischen USA und Mexiko aufräumen soll; mit dabei ist auch der ehemalige kolumbianische Staatsanwalt Alejandro, dessen Motive nicht ganz durchsichtig erscheinen...

Emily Blunt als die Protagonistin ist ähnlich super wie in "Edge of Tomorrow" und hier wie dort nimmt sie sich scheinbar mühelos des Films an und gibt einem als Zuschauer eine würdige Heldin. Einerseits will man aufgrund ihres Charisma und purer Energie nicht von ihrer Seite weichen, aber sobald die ganze Situation wirrer wird und zu eskalieren droht, will man andererseits auch nicht in ihrer Haut stecken, die Verzweiflung und Horror über sich ergehen lassen muss. Eine weitere superbe Darstellung liefert Benicio Del Toro ab, der allein schon mit seiner Präsenz elektrisiert und für einige der intensivsten Momente/Szenen des Films verantwortlich ist. Insgesamt ist dies ein sehr gelungener und spannungsgeladener Thriller, was kein Wunder ist, wenn er vom "Prisoners"-Regisseur Denis Villeneuves stammt; er ist mindestens ebenso toll gefilmt und aufgesetzt worden.

Fazit: Ein extrem packender Thriller mit reichlich Grau- statt Schwarz-Weiß-Denken und einer recht düster-krassen Welt, in der Vorschriften für beide Seiten nicht wirklich gelten.

Freitag, 20. November 2015

"Dancin` It`s On"

Story: Ohne Worte.

Ernsthaft, ohne Worte. Ein Film, in dem Leute buchstäblich jede Gelegenheit zum Tanzen und Singen nutzen und dabei so derart amateurhaft sind, da wäre selbst mein Kurzfilm professionell dagegen. Alles sieht und wirkt billig und es ist insgesamt einer der schlechtesten Filme, die ich dieses Jahr sehen durfte...aber er ist wenigstens gut als Trashfilm, so unverschämt billig er ist.

Fazit: Richtig, richtig scheiße.

Donnerstag, 19. November 2015

"Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse"

Story: Eine plötzliche Zombie-Epidemie zwingt drei Teenager ihr Pfadfinder-Können unter Beweis zu stellen und einfach nur zu überleben...

Dies ist ein recht schmerzhafter Meme-Film und zwar nicht wegen auftauchenden Memes, aber wohl eher weil die Macher sich eher daran dachten wie man möglichst viele einzelne Memes schaffen könnte wie die Zombie-Stripperin oder Zombie-Titten generell. Ich weiß, dass es ein B-Film oder generell Trash sein soll und ich nichts Großartiges erwarten darf, aber warum nimmt man dem Genre (das eh eine dringende Pause braucht wie ich finde) zahlreiche Konventionen und macht einfach nichts damit ? Ein Zombie auf einem Trampolin allein ist nicht witzig, man muss das schon irgendwie ausbauen - Zombie-Titten alleine sind auch nicht witzig, Titten gibt es auch reichlich im Internet. Dies ist eigentlich mein zweiter großer Kritikpunkt neben dem Humor, nämlich das Drehbuch. Der Film wirkt so, als ob er mindestens 15-20 Jahre zu spät rausgekommen ist, da nackte Frauen zu sehen mittlerweile längst keine Besonderheit sein sollte, aber der Streifen geilt sich unendlich an Geschlechtsteilen auf, weil Geschlechtsteile an sich ja schon zum Totlachen sind. Und je weniger ich über das Schauspiel erzähle, desto besser. Was diesen Streifen über "Kartoffelsalat" hebt, sind die zumindest ordentlichen Effekte.

Fazit: Pseudo-witziger-B-Film-Zombie-Trash zum Vergessen.

Mittwoch, 18. November 2015

"Ich seh, Ich seh"

Story: Die Zwillinge Lukas und Elias erkennen nach einer Gesichtsoperation ihrer Mutter diese kaum wieder und wollen sie unbedingt testen...

Dies ist ein kleiner österreichischer Film, der zwar aus dem letzten Jahr ist, den ich aber erst jetzt bespreche, da er auch erst jetzt auf meinem Radar aufgetaucht ist. Ich kann mich in diesem Fall recht kurz fassen, denn dies ist eigentlich insgesamt ein guter Thriller, der mich persönlich weniger gegruselt hat als gedacht (wenngleich der Film seine Momente haben kann).

Fazit: Wer "Babadook" und "It Follows" nicht gesehen hat, der sollte sich dies hier anschauen.

Sonntag, 15. November 2015

"Jem and the Holograms"

Story: Jerrica macht gerne Musik und wird durch ein virales Video auf YouTube von einem Label entdeckt und unter Vertrag genommen...

Eine weitere Franchise aus den 80ern und zu dieser habe ich absolut keinen Bezug. Was ich davon kenne ist das Konzept und dieses erinnert mich an eine berühmte "Disney Channel"-Serie: Ein gewöhnliches Mädchen hat ein Alter Ego, mit dem sie eine populäre Sängerin sein kann - dabei sehen beide Persönlichkeiten halt etwas anders aus, aber grundsätzlich muss man komplett blind und hirngeschädigt sein, um den Unterschied nicht zu merken. Die Originalserie ist dabei einfach voll mit dem 80er-Jahre-Käse, wie er auch nur in den 80er-Serien vorkam.

Dies ist eine blasse Fassade vom Film, die absolut verzweifelt versucht, hip und cool zu sein mit all den Verweisen zu den sozialen Netzwerken...ansonsten ist es eine absolut leere, leblose Hülle, die nur dafür da ist um ebenso leere und leblose Charaktere durch uninspirierte Nummern zu scheuchen.

Fazit: Zeitverschwendung.

Donnerstag, 12. November 2015

Serien-Kritik: "Dexter" Staffel 2

Story: Dexters Geheimnis droht vom FBI gelüftet zu werden und eine neue Frau schleicht sich in sein Leben...

Lieblings-Charakter: Neben dem ewigen Dexter Morgan kriegen seine Schwester Debra und Kollege Angel neue interessante Seiten, die man so noch nicht gesehen hat. Außerdem ist der FBI-Agent Lundy ein toller Gegenspieler, da er sehr bis nahezu unmöglich auszutricksen ist.

Ungeliebter Charakter: Leila. Verdammt war sie nervig und allein ihr Existieren hat zahlreiche Folgen unnötig in ihrer Handlungsentwicklung behindert.

Lieblings-Episode: Episode 10 "Die Wahrheit über Harry". Hiermit geht Dexter nahezu eine 180 Grad-Drehung ein und man erfährt eine recht unangenhme Wahrheit. Zudem scheint hier ein Ende des Serienmörders Dexter Morgan ziemlich möglich (wenn man das Vorhandensein von 6 weiteren Staffeln außer Acht lässt).

Meine Meinung zu dieser Staffel: Dies hier schien eine insgesamt eher emotionalere als schwarzhumorige Staffel zu sein und mit sehr viel unnötigem Frust dank Leila, einem Charakter, der nie gut auffiel und von dem ich froh bin, dass ich sie nie wiedersehen muss. Interessant, was für eine Herausforderung auf Dexter und uns als Zuschauer beim nächsten Mal wartet.

Mittwoch, 11. November 2015

"Pan"

Story: Gerade tobt der zweite Weltkrieg und London unter einem Bombenhagel. Der 12-jährige Waise Peter wird zusammen mit einigen anderen Kindern aus seinem Waisenhaus vom Piratenkapitän Blackbeard entführt, um im Nimmerland Minenarbeit zu verrichten...

Ich habe absolut keine Ahnung, was die Macher eigentlich alles an Substanzen eingenommen haben, aber dies ist vermutlich die seltsamste Blockbuster-Inszenierung von Peter Pans Geschichte, die es bisher je gab. Hugh Jackman als Blackbeard/Hook singt in einer Szene ohne jeglichen Zusammenhang "Smells Like Teen Spirit", Cara Delevigne ist sinnloserweise CGI-Vorlage für alle Meerjungfrauen (was einfach nur scheußlich aussieht) und die Computereffekte generell sind unterdurchschnittlich.

Man schmeißt hier einfach schier wahllos Ideen und Konzepte zusammen, ohne dass sie wirklich zueinander passen oder die Handlung/Charaktere weiterentwickeln würden; alles in allem ist dies wahnsinniger als jeglicher Fanatiker aus den "Mad Max"-Filmen, Max selbst eingeschlossen.

Fazit: Einfach nur "Was zur Hölle ?" und das fast den gesamten Film entlang.

Dienstag, 10. November 2015

"Spectre"

Story: Als Bond bei einem Einsatz in Mexiko-Stadt einen Block in Schutt und Asche legt, wird ihm seine Lizenz entzogen. Er macht aber auf eigene Faust weiter und entdeckt schon bald den Kopf der Organisation, die alle seine vorherigen Widersacher beschäftigt hat...

"Skyfall" war und ist immer noch einer meiner Lieblings-Bond-Filme und es war für mich noch vor "Spectre" klar, dass es das Level der Erwartungen vermutlich nicht halten wird, ebenso wie "Ein Quantum Trost" es bei "Casino Royale" tun konnte. Vielleicht empfinde ich es rein aus diesem Grund fast schon als eine Art Pflicht, "Spectre" enttäuschend zu finden. Aber ich versuche mich in Legitimierung.

Schon die Titelsequenz wirkt sehr komisch und bizarr mit zahlreichen Oktopus-Animationen, unter anderem wie die Tentakel Daniel Craig und seine Liebschaften umschlingen...ja, es ist sehr stilistisch, aber das in Kombination mit dem sehr schwachen Titellied von Sam Smith wirkte auf mich doch sehr befremdlich. Die größte Schwäche war aber zweifellos der hakelige Erzählstil; es wirkte alles irgendwie gestresst, bzw. überhastet und eher als Mittel zum Zweck der Verbindung all der Actionsequenzen.

Die Action ist nebenbei wie gewohnt sehr gut und lässt nichts wirklich zu wünschen übrig - nahezu jedes mögliche Fahrzeug und selbst Fäuste werden gebraucht; alles mit Finesse und Tamtam inszeniert. Die Bond-Girls sind an sich nichts wirklich besonderes, dafür gibt es hier mehr Engagement von M, Q und Miss Moneypenny, was ich wiederum sehr begrüße. In gewisser Weise ist dies persönlicher und doch entrückter als "Skyfall" - persönlicher, weil hier endlich der Hintergrund von Bond gelüftet wird (zumindest teilweise) und andererseits entrückter, weil es bei weitem nicht die gleiche Wirkung entfaltet (was ich wiederum auf die Inszenierung der Handlung zurückführe). Daniel Craig gibt eine gewohnt tolle Darstellung ab, Léa Sedoux ist ein akzeptables Bond-Girl und Veteranen wie Ralph Fiennes, Ben Whishaw und Naomie Harris glänzen ebenfalls gewohnt in ihren Rollen. Sehr gut fand ich Andrew Scott in seiner Rolle (die ist aber auch irgendwie typisch für ihn) und überraschenderweise auch Dave Bautista als einen brutalen Handlanger. Christoph Waltz als der Oberbösewicht ist gewohnt charismatisch, aber er leidet brutal an dem etwas schwachem Drehbuch.

Fazit: "Spectre" ist gut als Actionfilm, aber als Bondfilm eher enttäuschend, da er auf erzählerischer Ebene "Casino Royale" und "Skyfall" deutlich hinterher hinkt.

Freitag, 6. November 2015

"The Last Witch Hunter"

Story: Vor 800 Jahren wurde der Krieger Kaulder von einer Hexe mit dem Fluch der Unsterblichkeit belegt. Seitdem bekämpft er Hexen, die ihre Magie unerlaubt gegen die Menschheit einsetzen...

Dies ist wahrlich ein zweischneidiges Schwert, bzw. in diesem Fall eine zweischneidige Axt, denn einerseits kommt Vin Diesel hier wie ein begeisterter "Dungeons and Dragons"-Nerd rüber, der seinen Traum efüllt bekommt und andererseits bekommt ein Rollenspiel-Nerd seinen Traum erfüllt. Man kann dem ganzen Projekt einen gewissen Unterhaltunggrad nicht absprechen, wenn man Vin Diesel einfach aus dem Nichts mit Begriffen, Waffen und sonstigem Wortgeschwafel mit einem fast schon kindlichem Enthusiasmus um die Ecke kommen sieht. Objektiv gesehen ist dies aber die eindeutige Schwäche des Films, denn die Handlung ist an sich schon dünn genug und dann schmeißt man mit allerlei Begriffen um sich herum, die gerade noch so eingeführt wurden. Nebenbei gibt es noch bestenfalls mittelmäßiges CGI.

Fazit: Ein unterdurchschnittliches Fantasy-Irgendwas.

Donnerstag, 5. November 2015

"Crimson Peak"

Story: Buffalo, 1901. Die junge Amerikanierin Edith Cushing wird vom geheimnisvollen britischen Adeligen Thomas Sharpe umworben und soll zu ihm und seiner Schwester Lucille in das düstere Anwesen Allerdale Hall ziehen...

Damit bloß kein Missverständnis aufkommt: Dies ist ein langsamer Film und er verteilt heftiger Atmosphäre und gruselige Stimmung als Süßigkeiten an Halloween den Besitzer wechseln. Guillermo del Toro hat eine hervorragende Gothic-Atmosphäre geschaffen mit Farbenspiel (sehr interessant das Nutzen der roten Farbe und die ganzen Kontraste), quietschenden Türen, passender Deko, wenig bis keine Musik, uws. - eben diese Atmosphäre, bzw. das dazugehörige Anwesen ist der eigentliche Star des Films und der Hauptgrund diesen zu sehen. Es gibt auch Blut und ja, sogar recht intensive Szenen, die Brutalität nicht scheuen, aber diese kommen recht unerwartet und fügen sich nahtlos in den Rest ein.

Darstellerisch gibt einem der Streifen nicht viel her und die Handlung an sich ist vermutlich das schwächste Element; Jessica Chastain mit einer manisch-psychopatischen und Tom Hiddleston mit einer eher zurückgehaltenen und ruhigen Art ragen mühelos aus der gesamten Besetzung heraus.

Fazit: "Crimson Peak" ist ein Film für die Augen und visuell einer der interessantesten dieses Jahres. Inhaltlich...eher weniger.

Ghibli-Wochen: ''Nausicaä aus dem Tal der Winde'' (1984)


''Nausicaä aus dem Tal der Winde'' (Kaze no Tani no Nausicaä) ist der zweite Anime von Hayao Miyazaki (Mitbegründer vom Studio Ghibli). Er führte Regie und schrieb das Drehbuch. Produzent war Isao Takahata (ebenfalls Mitbegründer des Studio Ghibli), die Musik kam von Joe Hisaishi und das Charakterdesign von Kazuo Komatsubara. Das Studio Topcraft produzierte den Anime.
Genre: Abenteuer, Drama, Sci-Fi, Fantasy

1000 Jahre nach einem Krieg ist die Erde nur noch ein wüstes Ödland. Ein Pilzwald, dessen Sporen hochgiftig sind hat sich ausgebreitet. Es gibt nur noch wenige existierende Zivilisationen und eine davon hat sich im Tal der Winde niedergelassen. Deren Prinzessin Nausicaä strebt danach eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Natur zu erreichen und kämpft dafür mit ihr allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Nausicaä ist ein postapokalyptischer Anime der auf atmosphärische, actionreiche Szenen und starke Dialoge setzt. Trotzdem hat sich Nausicaä zwischenzeitlich auch ein wenig gezogen. Der Spannungsbogen war für mich einfach nicht konstant vorhanden, was aber nicht heißt das der Film langweilig war.
Der Anime hat einen schönen Kontrast, so wirkt z.B. der Pilzwald wie ein Paradies dem man seine tödliche Wirkung nicht ansieht. Einen Typischen Bösewicht findet man hier nicht. Eher ein Volk was aus Angst handelt und gerade aus diesem Gefühl heraus blind einen Kampf gegen die Natur aufnimmt. So haben die Menschen nach 1000 Jahren immer noch nicht begriffen was das eigentliche Problem ist. Einzig Nausicaä und ihr Volk scheinen dem offen zu sein und das Gefühl für ihre Umgebung noch nicht verloren zu haben.
Es ist wirklich faszinierend das Miyazaki anscheinend bereits damals ahnte was wir unserer Erde antun, den man kommt nicht drum herum diese fiktive Welt mit unserer zu vergleichen. Eine Ausgebeutete Welt die sich zwar versucht selbst zu regenerieren, vom Menschen dabei aber eher behindert wird. Er zeigt in seinem Werk welche Folgen der Hochmut der Menschen haben könnte und das sture Gewalt nicht der richtige Weg ist.
Seine Affinität zu Flugzeugen ist in dem Film sehr deutlich zu spüren. Gefühlt die Hälfte der Laufzeit verbringt man in der Luft, egal ob auf einem Gleiter oder in einem Flugzeug. Dieses führt zu beeindruckenden Szenen und es macht wirklich Spaß Nausicaä dabei zu beobachten wie spielend sie ihren Gleiter durch die Luft bugsiert.
Der ganze Film ist in sich sehr stimmig und bietet sowohl einen Visuellen als auch einen emotionalen Höhepunkt.

Auch Nausicaä kommt nicht ohne Archetypen daher. Allerdings bekommen die Charaktere durch ausdrucksstarke Dialoge eine gewisse Lebendigkeit und im Prinzip gibt es kaum eine Figur die nicht auf ihre Art Sympathisch wirkt. Vor allem Nausicaä sticht hervor, sie ist mutig, selbstlos, intelligent, einfühlsam und alles andere als die typische unnahbare Prinzessin. Aber auch sie kann anders und es gibt eine Szene die relativ am Anfang statt findet wo sie mir besonders Sympathisch gemacht hat, denn durch einen Vorfall gerät sie regelrecht in Rage und bekommt damit einen natürlichen Touch.
Aber auch die anderen Figuren sind nicht zu übersehen, wobei es bei so manchem Charakter interessant gewesen wäre mehr über ihn zu erfahren.

Selbst nach über 30 Jahren kann sich Nausicaä sehen lassen. Die Animationen sind zwar nicht gestochen scharf aber man merkt wie viel Liebe in den Zeichnungen steckt. Die Hintergründe könnten glatt von einem Gemälde stammen, man hat sehr viele Details und nicht einfach nur ausgemalte Flächen. Die Bewegungen der Figuren sind sanft, aber lebendig.
Hierbei ist es vielleicht interessant zu wissen das der Film zwar als Limited Animation (nur kleine Teile des Gesamtbildes werden verändert) in Cel Animationen (Zeichnungen auf durchsichtiger Folie) produziert wurde, die Panzerplatten der Ohmu selbst wurden allerdings in Pappe angefertigt und abfotografiert um eine natürlichere Bewegung zu bekommen.

Die BGM in Nausicaä ist sehr atmosphärisch und passend zu den jeweiligen Szenen. Vor allem der Kinderchor hat es mir sehr angetan und versprühte einen gewissen Zauber.

Hintergrundinformationen
Immer wieder liest man das Nausicaä der erste Film vom Studio Ghibli ist, dieses ist aber ganz genau genommen nicht der Fall!
Der Manga von Hayao Miyazaki erschien ab 1982 im Magazin Animage vom Verlag Tokuma Shoten. Angeregt durch eine hohe Nachfrage nach einer Verfilmung finanzierte der Verlag eben diese. Produziert wurde der Anime vom Studio Topcraft (Das letzte Einhorn) das dann 1985 Konkurs anmeldete. Der finanzielle Erfolg war ausschlaggebend dafür das Miyazaki in der Lage war zusammen mit Isao Takahata und Toshio Suzuki das Studio Topcraft aufzukaufen um es dann in das Studio Ghibli umzustrukturieren. Da die Rechte zu Nausicaä bei Hayao Miyazaki liegen gingen diese somit an das Studio Ghibli über.
Der 2013 entstandene Kurzfilm ''Giant God Warrior Appears in Tokyo''(Kyoshinhei Tokyo ni Arawaru) ist ein Live Action Film der die Vorgeschichte zu Nausicaä erzählt. Regie führten Hideaki Anno und Shinji Higuchi (beide bekannt durch Neon Genesis Evangelion), das Kreaturdesign übernahm Hayao Miyazaki. Das Prequel wurde auf der DVD zu Evangelion 3.33-You can (not) redo und im Studio Ghibli Museum veröffentlicht.
Der Komponist Joe Hisaishi sollte zu Anfang eigentlich nur die Image Musik zu Nausicaä komponieren, nachdem Hayao Miyazaki und Isao Takahata allerdings diese Musik hörten bekam er den Auftrag die Filmmusik für Nausicaä zu machen. Seine Musik ist sehr passend für die Ghibli Filme und so ist es nicht verwunderlich das er auch in den Nachfolgenden Werken des Studios sein Können zur Verfügung stellte.
Nausicaä wurde damals zum internationalen Vertrieb frei gegeben, was im Nachhinein ein Fehler war, den New World Picture Inc. veränderte den Film sehr stark zum negativen. Unter dem Titel ''Warriors of the Wind'' wurde die auf 95 Minuten gekürzte Fassung vertrieben. Die Kürzung kam wohl zum einen dadurch zustande das Teile der Filmaufnahme bei der Überfahrt des Meeres verrotteten und zum anderen um den Film etwas temporeicher zu gestalten. Die Namen von manchen Charakteren wurden geändert (aus Nausicaä wurde Sandra) und das Cover zeigte ein unpassendes Bild mit einem Pegasus und Lichtschwertern. Auch in Deutschland kam 1986 die modifizierte Fassung auf den Markt, allerdings unter dem Titel ''Sternenkrieger''. Hayao Miyazaki war über die Veränderungen so erbost das er sich dazu entschied den Film für ca. 10 Jahre nicht mehr für das Ausland frei zu geben. 2005 kam dann die Originalfassung in Deutschland auf den Markt.
Inspiriert wurde Miyazaki von dem japanischen Märchen''die Insekten liebende Prinzessin'' (Mushi Mezuru Himegimi) und der Figur Nausicaä, die in der griechischen Mythologie die Tochter des phaiakischen Königs Alkinoos und dessen Frau Arete war und die furchtlos einem Schiffbrüchigem half der sich dann als Odysseus zu erkennen gab.

Auszeichnungen:
1984 Preis des Magazins Animage
1985 Seiun Preis als Bester Film
1986 Ofuji-Noburo-Preis

Fazit
Meiner Meinung nach ist Nausicaä nicht das beste Werk von Hayao Miyazaki aber es ist ein Zeitloses Märchen dessen nicht zu übersehende Aussage zum nachdenken anregt. Es ist mehr wie faszinierend wie Hayao Miyazaki es schafft seine Botschaft zu vermitteln ohne dabei mit der Tür ins Haus zu fallen, denn zu keinem Zeitpunkt wirkt das Thema aufdringlich. Die Tatsache das Nausicaäs Wirtschaftlicher Erfolg dazu führte das das Studio Ghibli entstehen konnte macht diesen Film für mich zu was besonderem. Der Film zeigt bereits einige typische Merkmale für Ghibli Werke, sei es von den  Animationen her, vom Charakterdesign, der Musik oder allgemein der sehr atmosphärischen Welt. Ich empfehle Nausicaä aus dem Tal der Winde jedem der kein Problem mit älteren Werken hat und nicht nur auf monotones Gemetzel aus ist, den diesen Anime sollte man einfach mal gesehen haben.

Mittwoch, 4. November 2015

"Gänsehaut"

Story: Zach ist neu in Greendale und zieht ausgerechnet als Nachbar vom Autor R.L.Stine ein, der ein finsteres Geheimnis zu haben scheint...

Ich hab mit ca. 13 oder 14 ein paar "Fear Street"-Bände von R.L.Stine gelesen und nicht "Gänsehaut", insofern hab ich für die Franchise als solche keinerlei Nostalgie, weiß aber ungefähr wie der Autor schreibt. Dieser Film ist auf jeden Fall eins nicht: Gruselig. Im Trailer und vor allem sehr oft im Film selbst wird wiederholt, wie sehr man dem Zuschauer doch das Fürchten lehren will. Damit versagt er auf allen Ebenen; er schafft es kaum, halbwegs unterhaltsam zu sein.

Was ich dem Streifen zu Gute halten will ist die Tatsache, dass Jack Black drin ist und nicht komplett seinem Typ gleich spielen darf...nicht komplett dagegen/anders, aber es wirkt etwas frisch. Die anderen Darsteller sind nicht mal überzeugende Kinder/Jugendliche, alleine vom Aussehen her schon junge Erwachsene und auch ansonsten nicht sehr erinnerungswürdig. Die Idee, dass allerlei Monster sich erst durch ihr Einschreiben in ein Buch einsperren lassen klingt sehr interessant, aber sie wird nicht so clever umgesetzt wie sie könnte. Am ehesten fühlte ich mich hier an "Jumanji" erinnert, das auch eine interessante Idee hatte, diese aber leider auch nicht noch viel weiter ausführte.

Fazit: Hiervon kriegt man gewiss keine Gänsehaut.

Dienstag, 3. November 2015

"Knock Knock"

Story: Architekt Evan Webber ist scheinbar allein für das Wochenende, da Frau und Kinder weg sind, doch ein Klingeln an der Tür später stehen zwei scheinbar harmlose junge Schönheiten bei ihm im Haus...

Keanu Reeves in einem Eli Roth-Film...es gibt schönere Vorstellungen. Vom Trailer (der mal wieder 90 Prozent des Films offenherzig verratet, kein Witz) hätte man sich zumindest optimistisch einen etwas frischeren Psycho-Thriller mit einigen Horrorelementen wünschen können, ähnlich "Hard Candy" oder "Strangers" oder "Funny Games" (wenn "Funny Games" unterhaltsam wäre). Aber es ist ein Eli Roth-Film, also ist er erwartungstechnisch fürchterlich geschrieben. Dies sollte ja eine "Satire" von zahlreichen "Folterpornos" sein, deren Stil Roth ja selbst mit bsw. "Hostel" mitbegründet hat.

Das Problem ist in diesem Fall, dass die Satire recht zahnlos bleibt, da es einerseits nicht allzu sehr in die Extreme geht, was das Foltern betrifft und andererseits weil dem Film schlichtweg keine Moral eingefallen ist, da er mehr oder weniger kein Ende hat. Die beiden Frauen sind einfach nur nervige Folterer und ansonsten recht blass; Keanu Reeves gibt hier (wenn man das Ganze hier als eine schwarze Komödie betrachten möchte) eine recht witzige Darstellung ab, wenn man sich vorstellt, er würde den "John Wick"-Charakter vor "John Wick" spielen. Die Dialoge und Situationen wirken hingezweckt für das Vorantreiben der Handlung und ja, es ist leider nicht "krass" oder absonderlich dämlich genug, sodass dieser Film irgendwie sehenswert wäre.

Fazit: Nicht mal wegen Reeve was wert.

"Paranormal Activity: Ghost Dimension"

Story: Eine Familie wird von einem Geist heim gesucht...

Die Handlung ist an sich minimal detaillierter als meine Umschreibung, aber sie hat keinerlei Auswirkung auf den Verlauf des Films an sich, deswegen hab ich sie gekürzt. Dies ist eine der Franchises, die meiner Meinung nach schon um einiges früher hätten sterben sollen, denn spätestens mit dem vierten Teil hat man nicht mehr so viel Kohle rausholen können wie am Anfang und das spanische Spin-Off war auch nicht gerade die hellste Idee.

Jetzt pfeift man komplett auf den Versuch, eine gruselige Atmosphäre wie noch im allerersten Film aufzubauen und stattdessen gibt es allerlei "gruselige" Geister zu sehen. Dabei sind die Charaktere wahrlich einige der dümmsten, die ich allein in diesem Jahr in Horrorfilmen sah, vielleicht einige der dümmsten der letzten paar Jahre - sie sind schlau genug, um dem unheimlichen Geist freiwillig nachzugehen statt zu verschwinden ! Das Gimmick mit den Kameras der Charaktere ist mehr als nur uralt, denn die Produktion ist längst zu hoch, um glaubwürdig zu wirken. Was am frechsten ist, ist die Tatsache, dass die Handlung an sich aus "Ghostbusters 2" und "Lost" zusammengeklaut wurde...OK, der Geist wirkt wie aus "Lost", aber der Sinn und Zweck ist "Ghostbusters 2" zu entnehmen.

Fazit: Hoffentlich endet die Reihe damit endgültig.

Montag, 2. November 2015

In eigener Sache: Ghibli-November + andere Eventualitäten

Mal wieder ein Artikel dieser Sorte, aber so oft kommen sie ja nicht, also kein Grund zum Jammern.

Der Bond-Oktober war recht stressig und aufwendiger als ich gedacht habe, da ich ihn parallel zu anderen Verantwortungen im echten Leben balancieren musste; dabei hätte ich noch die Filme außerhalb der offiziellen Reihe nehmen können oder noch "Austin Powers" erwähnen, usw. Mittlerweile hab ich Bond gehörig satt für ne Weile, aber "Spectre" werde ich mir trotzdem anschauen.

Im November geht es weiterhin beschäftigt weiter, denn es brechen Ghibli-Wochen an. Ursprünglich wollte ich die ganze Filmografie des Studio Ghibli nur auf den November beschränken, aber meine Partnerin bei diesem Thema hat nicht mein Schreibtempo drauf...außerdem wird es mir auch mal gut tun, mal keine Deadline einhalten zu müssen, selbst wenn sie fiktiv ist. Außerdem muss ich mich mehr und mehr in andere Sachen reinhängen und hab selbst blog-technisch noch nen Haufen anderes Zeug zu schreiben. Anstrengen werde ich mich trotzdem.

Zum Schluss könnten vielleicht bald mal wieder ältere Kategorien vorkommen oder ich werde einfach neue einführen, mal sehen.

Sonntag, 1. November 2015

"Rock The Kasbah"

Story: Ein heruntergekommener Rock-Manager will ausgerechnet in Afghanistan gestrandet den nächsten großen Star rausbringen...

Ich hab keine Ahnung, was man sich bei diesem Film gedacht hat. Nie hatte ich selbst einen Hauch einer Idee, in welche Richtung sich der Film entwickeln wird und so ziemlich alle Charaktere handeln durchgängig teilweise recht verwirrend und wahllos. In diesem Fall hat dies nicht zu einem Meisterwerk von Film geführt, aber ich muss überraschend für mich zugeben, dass dies hier relativ unterhaltsam rüberkam; es ist einfach Wendung auf Wendung auf Wendung und es gibt so einige interessante Überraschungen. Bill Murray ist toll wie immer und ich kann mir die überwältigend negativen Kritiken nur damit erklären, dass...der gesamte Streifen wirklich ein großes Durcheinander ist. Man muss sich also auf Chaos einstellen.

Fazit: Ein verrückter Film, der gewiss nicht jedem gefallen wird.

Freitag, 30. Oktober 2015

"The Walk"

Story: Der französische Seilartist Philippe Petit hat vor, vor der Eröffnung des World Trade Centers zwischen den Zwillingstürmen auf einem Drahtseil ohne Absicherung zu gehen...

Dies ist ein weiterer Film, über den ich nicht allzu viel sagen kann. Die überwältigende Mehrheit der Laufzeit geht für das Planen des Stunts und unnötige Expositionserzählungen von Petit drauf und erst in der letzten halben Stunde macht sich das Warten belohnt, denn der Drahtseilakt ist tatsächlich (wie bei Zemeckis zu erwarten) recht spektakulär inszeniert. Der Charakter von Petit ist nicht wirklich sympatisch, aber man will trotzdem nicht, dass er scheitert, der Rest der Besetzung ist merklich im Hintergrund von Joseph Gordon-Levitt und er ist merklich im Hintergrund der tollen Bilder und des Schlussaktes. Es lohnt sich wirklich höchstens für den Schluss, der Rest ist "nur" ordentlich.

Fazit: Erst am Ende kriegt Zemeckis den entscheidenen Drahtseilakt hin.
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