Dienstag, 25. Juni 2019

"Shazam!"

Story: Billy Batson büchst als Waise ständig bei seinen Pflegefamilien aus und auch ansonsten ist er ein schwieriger Junge. Eines Tages landet er über die U-Bahn in einer mysteriösen Höhle, in der ihm ein älterer Zauberer dessen Kräfte überträgt. Alles was Billy dafür tun muss, ist nur "Shazam !" zu rufen...

Das DCEU ist ja schon irgendwo ein jämmerlicher Haufen im Vergleich zum MCU. Letzteres schaffte es in diesem Jahr, einem 11 Jahre alten Universum einen vorzeitigen und allseits gefeierten Höhepunkt zu verpassen - und in vielerlei Hinsicht die Filmlandschaft nachhaltig zu beeinflussen und zu prägen. Die Gegenseite schaffte dagegen eine Reihe von viel weniger Filmen mit viel weniger Qualität und einer schieren Unfähigkeit, eine dauerhafte Kohärenz in das eigene Universum reinzubringen. Man kann über Marvel sagen was man will, aber in der Regel haben ihre Filme einen gewissen Standard und man weiß worauf man sich einlässt - bei DC war dies genau das Gegenteil.

"Shazam!" kommt zu einer interessanten Zeit, in der die letzteren Marvel-Filme nicht mehr so souverän sind wie früher und DC mit "Wonder Woman" und "Aquaman" bewiesen hat, dass man entweder halbwegs ordentliche...oder zumindest sehr unterhaltsam-trashige Filme hinkriegt (was eventuell besser ist als eher langweilige glattgebügelte Sachen). "Shazam!" ist zudem ein Film, der die Handwerklichkeit von "Wonder Woman" mit dem Spaß von "Aquaman" verbindet. Dies verdankt der Streifen vor allem einem guten Drehbuch und einer soliden Besetzung; die Gags und Dialoge wirken nicht absolut gewollt, sondern die meiste Zeit recht natürlich und das Thema "Familie" ist vielleicht nicht neu, aber genau richtig umgesetzt und wirkt nicht zu aufgesetzt. Lediglich die Computereffekte sind alles andere als gut und stellenweise wirklich...ausbaufähig.

Fazit: "Shazam!" könnte eine interessante Neuausrichtung des eigenen Universums sein, das sich nicht zwanghaft nach Marvel richten muss. Und zwar mit der simplen Prämisse, dass man auch seinen eigenen Weg gehen kann, mit Spaß und Drama in einem Gleichklang.

Donnerstag, 13. Juni 2019

"Aladdin" (2019)

Story: Aladdin ist ein gewöhnlicher Straßendieb aus Agrabah, als ein mysteriöser Mann ihm die Möglichkeit eröffnet, unschätzbar reich zu werden und das Herz der Prinzessin Jasmine zu erobern...

Disney ist ja schon eine herrliche Firma, die Millionen von Menschen in ihrem Leben mit ihren Werken berührt/beeinflusst hat (wie z.B. mich). Ich war auch eines der Kinder in den 90ern, die mit Sachen wie eben "Aladdin" aufgewachsen sind. Und was ist Disney heute ?

Disney ist eine herrlich raffgierige Firma und herrlich einfallslos noch dazu. Wir haben 2019 da draußen und womit werden Kinder und Erwachsene heutzutage von ihnen unterhalten ? Mit zugegebenermaßen größtenteils guten bis sehr guten Superheldenfilmen aka Adaptionen, Pixar haut mal hier und da einen Originalfilm raus (wobei sie in letzter Zeit auch nur Fortsetzungen bringen), selbst kann Disney auch mal hier und da mal einen neuen Animationsfilm bringen, der mal nicht auf irgendwas konkret basiert. Die größten Melkkühe sind aber wie bereits erwähnt vor allem Adaptionen, Fortsetzungen und...auch Neuverfilmungen. Wenn etwas heutzutage hip und vor allem profitabel ist, dann ist es das Melken von Nostalgie und da die Spät-80er bis 90er Kinder nun alle erwachsen genug sind, um eigene Kinder mit Merchandise und anderen Produkten zu überhäufen, dann muss man das ausnutzen. Daher allein in diesem Jahr Neuverfilmungen von "Aladdin" und "Der König der Löwen", vorher gab es "Die Schöne und das Biest" und bald gibt es ja auch "Die kleine Meerjungfrau" und "Mulan" ("Cinderella", "Das Dschungelbuch" und "Maleficent" hab ich jetzt mal nicht gelten lassen). Egal wie sehr wir uns als Konsumenten darüber beschweren, so schwer wiegen da doch die Eindrücke der Originale, um das Anschauen des "Remakes" (denn das Originalmaterial wurde ja von neu auf gemacht) komplett zu vermeiden - auch wenn es das einzig Richtige wäre, um diesen grauenhaften Trend zu stoppen.

Doch wie ist der neue "Aladdin" nun ? Unerwartbar war sicherlich die Souveränität von Will Smith als den neuen Genie, den anfangs schlechten Computereffekten um ihn herum und sicherlich einer einzigartigen Performance von Robin Williams im Original zum Trotz; ein Vergleich der beiden ist in gewisser Hinsicht unmöglich, da beide Männer in verschiedenen Comedy-Stilen zuhause sind. An und für sich war Will Smith so ziemlich das Sicherste, worauf man sich in diesem Film verlassen konnte, vor allem wenn er sein Charisma auspackt und nicht zu viele Gags aus dem Drehbuch aufsagen muss. Mena Massoud als Aladdin sieht zwar passend aus, doch ist erschreckend blass, während Naomi Scott als Jasmine der Rolle deutlich mehr Raum und Präsenz als ihr Partner gibt. Während Navid Negahban als der Sultan einem ehemaligen legitimen Charakter komplett den Sinn raubt, ist Marwan Kenzari als Jafar eine katastophale Fehlbesetzung. Dieser Bösewicht ist kein bisschen einschüchternd, strahlt weder Charisma noch Präsenz aus und könnte einem eher Teppiche im besagten Agrabah verkaufen als die Herrschaft an sich reißen.

Und der Rest ? Der Rest ist erwartbare und irgendwo enttäuschende Set- und Kulissenarbeit, aufgehübscht mit einigen Effekten. Ja, im Animationsfilm ist die Grenzenlosigkeit greifbarer als in einem Realfilm, aber warum muss man einen "ernst" gemeinten Realfilm herausbringen rund um eine Wunderlampe mit dem fantastischen Genie mitsamt all seiner Zaubertricks ? All die Songs und Kompositionen des Originals "klingen" hier produktionstechnisch satter, aber passend zu dem Visuellen wirkt es viel lebloser und "magieloser" (falls man das so ausdrücken kann). Es kann an meinem Alter liegen, aber ich bezweifle dass dieser Film den gleichen Effekt auf Kinder haben tut wie es das Original von 1992 schaffen könnte.

Fazit: Eine weitere Realverfilmung von Disney, die niemand gebraucht hat und ein weiterer Beweis dafür, dass diese an sich unnötig sind.

Samstag, 1. Juni 2019

Anime-Kritik: "Angel Beats!" (2010)

Story: Otonashi erwacht ohne jegliche Erinnerungen auf einem Schulkomplex und sieht sich vorerst mit einem verwirrenden Szenario konfrontiert, in dem die von ihm betretene Zwischenwelt aufgeteilt ist auf brave/gehorsame Seelen und Rebellen, die ihr Schicksal des Todes nicht wahrnehmen wollen. Und da ist auch noch ein mysteriöser "Engel", um den man sich noch kümmern muss - und gibt es überhaupt Gott ?


Lieblings-Charakter: Otonashi wäre es geworden, aber er scheint wirklich keinerlei Charakterschwächen zu haben, wodurch er recht langweilig wirkt. Ganz egal wie edel er ist/sein kann.


Ungeliebter Charakter: /


Lieblings-Episode: /

Meine Meinung zu dieser Serie: Im Nachhinein muss ich sagen, dass abseits des Konzepts und einzelner Charaktere mitsamt derer Geschichten nicht mehr viel von diesem Anime bleibt. Ja, die buddhistisch angehauchte Zwischenwelt und einige Überlegungen über das eigene (Ab-)Leben, das Jenseits, den Sinn des Lebens und Gott wirken recht interessant, aber anfangs setzt man hier vermehrt auf Comedy-Elemente mit Charakteren, von denen wir nur von wenigen die Hintergründe erfahren (von manchen auch erst gegen Ende). Was besagte Charaktere angeht: Man kennt die Hintergründe von den wenigsten und das sorgt dafür, dass der Großteil nichts weiter als Teil des gezeichneten Hintergrunds sein kann; mag sein, dass einige von ihnen interessante Details haben (z.B. ein Charakter, der nur in Anglizismen/Englisch spricht oder ein anderer, der unbedingt als "Christus" bezeichnet werden will), aber mehr als Running Gags sind sie nicht und somit verschwendet die Serie viel Potenzial. Wenngleich der Spagat zwischen Comedy und Drama in diesem Fall fließend gelingt, so kann der Anime leider nicht mit allzu viel mehr Substanz aufbieten, was eventuell der Länge geschuldet ist. Insgesamt ist "Angel Beats!" eine interessante Idee, die aber leider nie so viel umsetzen tut wie sie einem verspricht; kann man als Geheimtipp empfehlen, aber man darf nicht zu viel erwarten.

Anime-Kritik: "Tokyo Magnitude 8.0" (2009)

Story: Mirai ist 13 und die Aussicht auf die Sommerferien scheinen sie nicht allzu sehr zu begeistern - all ihre Freundinnen sind weg, ihre Eltern kümmern sich nicht wirklich um sie und zu allem Überfluss muss sie auch noch ihren 8 Jahre alten Bruder Yuki zu einer Roboterausstellung begleiten. Als sie sich scheinbar komplett von ihrem jetztigen Leben abgekapselt hat, ereignet sich ein schweres Erdbeben in Tokio und Mirai muss schauen, dass sie mitsamt ihrem Bruder wieder nach Hause kommt...


Lieblings-Charakter: Mari Kusakabe, eine Motorradfahrerin die die beiden Kinder zu ihren Eltern bringen will. Obwohl krank vor Sorge um ihre eigene Tochter und Mutter, zweifelt sie praktisch nie daran, anderen Menschen zu helfen und ist ein leuchtendes Beispiel für Nächstenliebe.


Ungeliebter Charakter: Anfangs Mirai, doch diese macht nach und nach einen Reifeprozess durch. Yuki ist anfangs auch noch etwas nervig, aber im Verlauf der Gesamtsituation relativiert sich alles mehr und mehr.


Lieblings-Episode: /


Meine Meinung zu dieser Serie: Anfangs ist man ja natürlich skeptisch, eine Serie rund um ein vor allem für Japan reales Unglück anzuschauen und ja, wenn man sehr intensiv über die sehr realistischen Folgen einer solchen Katastrophe nachdenkt, dann will man das Geschehene gar nicht erst sehen. Schiebt man das Setting getrost in den Hintergrund (was gar nicht so leicht ist, da man nahezu immer daran erinnert wird), dann ist dies eine anfangs zähe, doch später immer mehr ergreifende und rührende Geschichte um Schicksale, normale Menschen und Verbindungen, die man entweder schon hat oder gar erst knüpft. Es ist auch eine Geschichte rund um das Menschsein und unser Verhalten gegenüber anderen in normalen wie extremen Situationen...noch nüchterner ist dies ein recht anschaulicher Anime, der einen unterschwellig/unbewusst auf ein reales Erdbeben gar nicht so schlecht vorbereitet. Alles in allem ein recht ungewöhnlicher Anime, der dennoch (oder genau deswegen) einen Blick wert ist !
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