Dienstag, 14. Februar 2012

Disney-Monat: "Taran und der Zauberkessel" und "Basil, der große Mäusedetektiv"

"Taran und der Zauberkessel" (1985)
Story: Der Schweinehirte Taran will unbedingt ein Held werden und die Chance bietet sich ihm, als sein Schwein Hen Wen vom Gehörntem König entführt wird. Das Schwein besitzt nämlich die Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, und der König will somit rausfinden, ob er in der Zukunft den schwarzen Kessel bekommt (also den "Zauberkessel"), mit dem man tote Krieger wiederaufstehen lassen kann...

Der Film ist bezeichnend für die Disney-Periode nach Disney`s Tod: Es fehlen meistens gute Charaktere, die Liebe zum Detail und der generelle Wille, die entsprechende Vorlage entweder vernünftig umzusetzen oder...das Besondere. Eins ist dieser Film garantiert nicht, nämlich langweilig. Er ist zwar schlecht, weil der Protagonist scheiße ist (ein selbstverliebter Bengel, der einfach mal nichts kann und sich selbst ganz doll feiert), die Sidekicks sind auch schlecht (besonders Gurgi, der locker als eine der krassesten Missgeburten der Natur durchgeht). Und der Bösewicht ist ein sehr, sehr lausiger Sauron. Im Ernst, ihr werdet mir eher danken, dass ich nicht allzu viel vom Film erwähnt habe.

Zum Ende hin lässt sich sagen...jep, nicht umsonst Kritiker- und Publikumsflop. Der Tiefpunkt in Disney`s Laufbahn. Wird sich der böse Rassisten-Konzern je erholen ?

"Basil, der große Mäusedetektiv" (1986)
Story: London, 1897. Der Spielzeugmacher Hampelmann (WTF, im Original heißt er anders ?) wird entführt und seine Tochter Olivia will sich mit dem Kriegsveteranen Dr. Wasdenn (Was zur Hölle soll diese weitere beschissene Übersetzung ? Im Original heißt er Dr. Dawson und der Hampelmann heißt Flaversham) an den berühmten Basil von Baker Street wenden, dem besten Detektiv von ganz London. Dieser will zunächst abwinken, aber als er erfährt, dass sein Erzfeind Prof. Rattenzahn (MAN MUSS NICHT ALLES ÜBERSETZEN ! Prof. Ratigan im Original) involviert ist...

Wow, ein Disney-Film mit einem großartigem Protagonisten, einem großartigem Bösewicht, clevere Art, die Vorlage zu behandeln, klasse Animation, super Atmosphäre...wow. Schon lange nicht mehr so etwas gehabt. Wobei sich einem die Frage stellt: Wieso kennt diesen Film so gut wie niemand...ok, ihn kennen viele, aber er ist immernoch viel zu unbekannt für Disney-Verhältnisse.

Er konzentriert sich genau auf das, worauf er sich konzentrieren sollte: Die Beziehung zwischen dem Pro- und Antagonisten Basil und Prof. Ratigan. Basil ist meiner Meinung nach eine der besten Sherlock Holmes-Adaptionen, die ich je gesehen habe. Schon witzig, dass etwas Animiertes wie Basil solche Dilettanten wie Downey Jr. locker an die Wand spielt: Er ist freundlich, geheimnisvoll, neugierig, melancholisch, kühl, ein klassisches Arschloch und Gentleman in einem - Sherlock Holmes eben ! Und da hört die Genialität nicht auf: Als Besonderes Schmankerl lebt Basil in der Wohnung von Sherlock Holmes (zumindest das, was man anhand der Menschenschatten vermuten kann) und dieser wird im Original von Basil Rathbone, dem besten Sherlock Holmes der Vorkriegszeit, gesprochen. Das nenne ich disney-typische Detailverliebtheit.

Da ist noch Prof. Ratigan, gesprochen von Vincent Price...was muss man da noch sagen ? Es ist "der Prinz des Horrors" und seine Stimme hat definitiv etwas Unverwechselbares und Einzigartiges an sich. Achja, wenn ihr Herr Price noch nicht kennt...schon jemals "Thriller" von Michael Jackson gehört ? Jemals gewundert, wem die Erzählerstimme und die Lache am Ende gehört ? Und jetzt stellt euch vor, dass der gleiche Herr mit mindestens genausoviel Elan und Spaß einen Disney-Bösewicht synchronisiert...muss man da noch mehr sagen ? Er witzelt, er kichert in sich hinein, er genießt sich selbst so sehr, dass es schwer ist, es ihm nicht gleich zu tun...am Ende zeigen sich dann auch mehr Facetten von ihm, sodass er ein Spaß-Bösewicht und ein spaßiger Bösewicht ist. Natürlich ist Prof. Ratigan eine Anspielung auf Prof. Moriarty, Holmes` Erzfeind und das Duell zwischen den beiden am Schluss kann auch ruhig als einer der besten Disney-Klimaxe bezeichnet werden, weil man sich diesmal eindeutig mehr Mühe gegeben hat.

Fazit: Wie zur Hölle ist dieser Film noch so unbekannt ? Er hat den schlausten und einen der besten Disney-Protagonisten aller Zeiten, einen großartigen Bösewicht, tolle Atmosphäre und vor allem geniale Anspielungen rechts und links sowie die Liebe zum Detail - für Sherlock Holmes-Fans wie mich ist sowas eh Kokain und für Disney-Fans mal ein Beispiel, wie man das "Bernard und Bianca"-Konzept hätte angehen müssen...wobei...

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