Samstag, 25. Februar 2012

Disney-Monat: "Der Schatzplanet" und "Bärenbrüder"

"Der Schatzplanet" (2002)

Story: Im Prinzip ist es eine freie Adaption des Original-Werks. Mehr dazu weiter unten.

Man hat sehr viel geändert...viele Änderungen waren gut und viele weniger gut. Die auffälligste davon ist natürlich der Stil, den man schon vom Cover erahnen kann. Die Macher wollten angeblich ein gewisses 70/30-Verhältnis beibehalten...also 70 Prozent des zeitgemäßen Looks und 30 Prozent des futuristischen. Meine Reaktion drauf: Was soll der Scheiß ? (auf gut deutsch natürlich) Wieso nicht gleich 63/37 oder 61,7/38,3 ? Ich persönlich fände es besser, wenn man entweder beim Original geblieben wäre oder gleich alles in die Zukunft gesetzt hätte, aber nicht so ein Steampunk-Ding. Zudem hat man noch viele wichtige Charaktere einfach weggekürzt oder so sehr reduziert, dass sie genauso gut auch einfach nicht da sein könnten, wie Billy Bones, Dr. Livesey, Richter Trelawney, Kapitän Smolett, Israel Hands usw. Ben Gunn ist übrigens ein dusseliger und recht nerviger Roboter hier drin, der Kapitän ist eine Katzenfrau und John Silver ein Cyborg, was schon eher zu seinem Charakter passt und eine recht kluge Idee war. Jim Hawkings ist nun ein Rebell, u.a. auch, weil sein Vater statt tot zu sein die Familie verlassen hat, als er klein war...wow, Disney traut sich mal wieder etwas Realismus zu ?

O.K., ich habe mich jetzt viel über den Film beschwert, aber es gibt auch gute Seiten an ihm, nämlich dass die meisten Charaktere ziemlich gut gemacht wurden (auch wenn der von Silver z.B. im Vergleich zum Buch verweichlicht ist) und nicht allzu viele herumnerven. Zudem sind die Beziehungen zwischen ihnen auch recht amüsant geworden, wenn auch nicht wirklich was Besonderes.

Insgesamt ist der Film noch gut, auch wenn man es Disney zutrauen könnte, etwas ernster in ihren Adaptionen zu werden...die Kinder würden es ihnen nur danken.

"Bärenbrüder" (2003)

Story: Kenai ist ein Mitglied eines Inuit-Stammes und bekommt bei einer gewissen Totem-Zeremonie einen Bären-Totem als Symbol der Liebe. Deswegen fühlt er sich aber weniger männlich als seine Brüder Sitka (der Älteste, hat den Adler für seine Führerqualitäten) und Denahi (ist der Mittlere, hat den Wolf für seine Weisheit) und will nach einem Versagen mit den jüngst gefangenen Fischen, die allesamt von einem Grizzli gegessen werden, nun seine Männlichkeit beweisen. Er verfolgt den Bären und fängt einen Kampf mit ihm an, Sitka kommt gerade noch hinzu und opfert sein Leben für Kenai; dieser will aus blinder Rache seinen Bruder rächen, wird aber von den großen Geistern selber in einen Grizzli verwandelt...

Wie schon bei "Lilo & Stitch" hat man hier wieder einen so tollen Konflikt, hier ist es Brüder-Rache, was auch dazu führt, dass es auch hier keinen richtigen Bösewicht gibt: Die Brüder handeln aus rational nachvollziehbaren Brüder-/Rachegefühlen, genauso wie die Wildtiere. Zudem ist der Kulturaspekt der Inuits wirklich großartig dargestellt worden, man konnte wahrlich in das Ganze eintauchen.

Leider gibt es die Tier-Charaktere und insbesondere Koda ist...wirklich nervig. Genauso wie der gezwungene Dialog zwischen denen, der so sehr versucht, modern und hip zu klingen, dass es schmerzt...und dann noch Songs, die an den Stellen platziert sind, wo man es auch leise haben könnte. Wieso musste man die tollen Kultur-Stellen durch so etwas versauen ?

Am Ende reicht es für den unteren Durchschnitt, wobei es so viel mehr sein könnte...sowas nennt man wohl "so nah und doch so fern".


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