Samstag, 18. Februar 2012

Disney-Monat: "Arielle, die Meerjungfrau" und "Bernard und Bianca im Känguruland"

"Arielle, die Meerjungfrau" (1989)


Story: Die 16-jährige Arielle, Tochter vom Meerkönig Triton, ist wahrlich besessen mit allerlei Menschenzeug, verliebt sich zufällig in Prinz Eric und will nun nichts mehr, als auch ein Mensch zu sein, um mit ihm zusammen zu sein. Die Hexe Ursula bekommt das natürlich mit und bietet Arielle einen unschlagbaren Deal an...("Deal or no Deal"-Witz hier einfügen)

Dieser Streifen war garantiert ein Game-Changer für Disney, das heißt, dass das Studio nach Jahren von Flops (inhaltlich und/oder finanziell) mal wieder einen absoluten Hit gelandet hat. Hey, über 211 Mio. Dollar Einspielergebnisse sprechen eine deutliche Sprache (für damalige Zeichentrickfilme). Also, was ist gut dran und was nicht ?

Das Beste ist definitiv der Soundtrack vom Oscar-Preisträger Alan Menken und ihr alle kennt die Songs aus dem Film...was sage ich da, ihr könnt sie alle im Schlaf singen, wenn es sein müsste. Die Animation ist exzellent und mal wieder erste Klasse, genau das, was Leute normalerweise von Disney gewohnt sind. Die Nebencharaktere, Sebastian und Fabius z.B., sind sehr liebens- und erinnerungswert, weil sie halt nicht einfach irgendwo im Hintergrund sind, sondern aktiv an der Handlung beteiligt sind, insbesondere Sebastian. Der Bösewicht...wow, mal wieder ein klasse weiblicher Bösewicht mit einem genialem Song...einfach nur wow. Sogar die Vater-Figur ist diesmal richtig gut geworden: Man kann nachvollziehen, dass er eigentlich seine Tochter liebt und nicht will, dass ihr was passiert, deswegen erscheint er manchmal so...verständnislos.

Hm, dann müsste dieser Film doch nach solidem Gold klingen, oder ? Nicht ganz. Ausgerechnet die Protagonisten sind mal wieder eine Schwäche, die man nicht einfach übersehen kann. Ja, der Prinz ist blass, bla bla bla, aber wieso Arielle ? Nun, rein objektiv betrachtet ist Arielle "nur" ein Teenie-Girl, dass mal eben einen Jungen/Mann verehrt, alles für ihn tun würde und trotz häufigem Weinen bekommt sie dann doch noch, was sie will...klingt wie Bella aus "Twilight", oder ? ... o.O WTF ?
...
Nach einer Runde Kotzen wegen "Twilight" muss ich jedoch klarstellen, dass Arielle wenigstens neugierig ist, sowie ihre Fehler eingestehen kann, anders als...ihr wisst schon wer. Es macht einfach Spaß, sie die Menschenwelt für sie und auch für uns (neu-) zu entdecken.

Ich halte immernoch viel von diesem Film. Was sehr gut gemacht wurde, ist so gut, dass es egal ist, dass es sich nicht an die Vorlage hält.

"Bernard und Bianca im Känguruland" (1990)

Story: In Australien macht McLeach gezielte Jagd auf Tiere aller Art; insbesondere hat er es auf den riesigen Goldadler Mahuti abgesehen, den der kleine Junge Cody letztendlich befreien konnte. Weil er aber dadurch selber gefangengenommen wird, muss das renommierte Team von Bernard und Bianca nun nach Australien, um ihn zu retten...

Im Sinne von "Basil, der große Mäusedetektiv" muss ich fragen: Wie kann es sein, dass dieser Disney-Film eher unbekannt ist ? Er hat gute Protagonisten, einen guten Bösewicht (im Original vor allem dank der Stimme) und vor allem hat er...grandiose Action ! Im Ernst, dank der wunderschönen Animation sieht man hier einige der besten Flugsequenzen überhaupt.

Fakt ist: Der Film ist lustig, unglaublig unterhaltsam, wunderschön und fast schon Disneys Antwort auf "Indiana Jones". Geheimtipp !

1 Kommentar:

  1. Also Arielle fand ich als Kind zweifelsohne sehr interessant. Die Songs sind tatsächlich das Highlight, vor allem Ursulas Song war einfach genial.

    Was die schwachen Protagonisten angeht? Hm, ich lege skuriller Weise nicht allzu viel Wert auf die Protagonisten. Natürlich ist es ein wenig tragisch, wenn gerade Protagonisten flat characters sind, die sich quasi nicht verwandeln, oder, und das ist fast noch schlimmer, wenn die Wandlung als Moral der Geschichte verkauft wird und alles sehr, sehr künstlihc wirkt.

    Dennoch, sowohl bei meine absolute Lieblingsserie als auch dieser Film bezirzen durch liebevoll gestaltete Nebendarsteller, was einen Film oder eben eine Serie manchmal besser darstehen lässt als nur einen guten Protagonisten zu haben. Mein Blick bei Filmen liegt leider viel zu oft auf der Darstellung der Umgebung, auf Szenarie und Ambiente, auf den Nebendarstellern als auf der Haupthandlung oder dem Protagonisten/der Protagonistin. Deshalb messe ich nicht ganz ausgereiften Protagonisten auch nicht immer einen allzu großen Wert zu, sondern lasse mich lieber von der Umgebung verzücken.

    Ist es nicht ein gutes Indiz, wenn ein Film durch solche Kleinigkeiten bestechen kann, dass man ihn mag, obwohl die Protagonistin schwächelt?

    Auch halte ich es nicht für schlimm, wenn Disney von Vorlagen abweicht. Es geht ja nicht darum, dass sie die Vorlagen interpretieren sollen, sondern, dass sie, durch die Vorlagen inspiriert, ihre eigenen Eindrücke in Dialoge und Bilder fassen. Und dass dabei Kreativität gezeigt wird, finde/fand ich gerade sehr gut an Disney.

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