Sonntag, 19. Februar 2012

Disney-Monat: "Nightmare Before Christmas" und "Der König der Löwen"

"Nightmare Before Christmas" (1993)



Story: Jack Skellington ist der Kürbiskönig in Halloweentown, wo alle Einwohner das ganze Jahr hinüber Halloween zelebrieren, weil sie nunmal nichts anderes kennen. Jack selbst ist aber langsam gelangweilt von diesem Fest und stolpert zufällig im Wald in Christmastown, wo dem Namen entsprechend Weihnachten gefeiert wird. Dem Skelett-Mann gefällt, was er sieht und in seinem Wahn will er nun den Platz von "Nikki-Graus" übernehmen...

Ich habe schon letzten Oktober über diesen Film gesprochen, daher will ich mich nicht allzu viel wiederholen. Mir gefällt dieser deutsche Expressionisten-Stil, der sowas von Burton ist. Das Ganze ist Stop-Motion, was vielen eher nicht gefallen würde...ich habe nichts dagegen, wenn es visuell passt und hier tut es. Jack selbst ist ziemlich liebenswert, auch wenn etwas verdreht...

Was aber definitiv den Film macht, ist die Musik von Danny Elfman. Wer ihn kennt, braucht nichts in der Richtung zu befürchten, denn seine Arbeit ist gewohnt exzellent und auf höchstem Niveau, er selbst ist sogar die Gesangsstimme von Jack. Außerdem gibt es kaum was Besseres an Halloween, als "This is Halloween" zu hören, das den Feiertag standesgemäß und respektabel repräsentiert.

Wer Burton-Filme mag (nicht die beschissenen Remakes oder Neuinterpretationen), der wird auch diesen Film mögen. Bei anderen bin ich mir da nicht so sicher.

"Der König der Löwen" (1994)

Story: Der König der Löwen Mufasa weiht seinen Sohn Simba nach und nach in all die ganzen feinen Herrschaftsdetails ein, während sein Bruder Scar einen hinterhältigen Anschlag plant, was ihm letztendlich auch gelingt. Simba muss fliehen und wird von Timon und Pumba im Dschungel aufgezogen, bis eine ehemalige Freundin Nala ihn an seine königlichen Wurzeln erinnert und er gegen seinen Onkel kämpfen muss...

Das war der andere meiner zwei Lieblingsdisneyfilme als Kind. Anders als "Aladdin", der eher auf Action und Comedy ausgelegt ist, denke ich, dass dieser Film eher auf die Moral baut, die er vermitteln will. "Circle of Life" und sowas, das Dazulernen aus der Vergangenheit und das Finden des eigenen Platzes im großen Kreis des Lebens. Ebenso nett, dass "König der Löwen" heutzutage als eine Art Kinder-Version von "Hamlet" angesehen wird.

Wie schon bei "Die Schöne und das Biest" kann ich schwer was an diesem Film aussetzen, denn er ist damals wie heute sehr beeindruckend und allenfalls schwerwiegender als so manch anderer Film aus der eigenen Kindheit. Viele Leute mögen beim Tod von Bambis Mutter geweint haben, ich tat das Gleiche bei Mufasas Tod, den ich mindestens eine Million Mal schlimmer fand. Und muss ich etwas zu der Musik von Hans Zimmer und Elton John sagen ? Die Lieder kennt man alle auswendig und die Musik verleiht dem Film unglaublig viel Tiefe, wobei das Visuelle nur allzu gut aushelfen kann. Rafiki als dieser spontane Philosoph ist klasse, wobei er niemals mit schwierigen Wörtern um sich schmeißt, damit die Kinder auch mal mitkommen. Scar mal wieder typisch britisch für einen Disney-Bösewicht hat einen geilen Song und die Nebencharaktere können sich sehen lassen, weil sie eindeutig erinnerungswürdig sind. Der Protagonist selbst ist...O.K.

Ernsthaft, dieser Film ist monumental. Er muss von jedem mal gesehen werden, denn man sieht Disney nicht immer etwas kompliziertere Themen wie Tod so unterhaltsam und dennoch respektvoll anzugehen, ganz großes Lob dafür. Ein richtiges Erlebnis für die ganze Familie.

1 Kommentar:

  1. Zum König der Löwen: Ganz tolle Kritik. Vor allem, weil mir der Bezug zu Hamlet gar nicht klar war (habs natürlich direkt mal gegooglet und siehe da: "The Lion King is Hamlet"; "Parallels between Hamlet and the Lion King"; ...). Interessanter Aspekt, den ich, sobald ich mir i-wann mal Hamlet angesehen habe, bewerten können werde.

    Aber auch die restlichen Dinge, die du nennst, beschreiben den Film sehr gut. Insbesondere die Nebencharaktere (Rafiki, Scar, Timon und Pumba allein schon) als auch der moralische Aspekt fand ich persönlich auch immer sehr ausschlaggebend.

    Und auch die Musik ist überzeugend, sehr sogar. Nur ein tauber Mensch würde sich nicht davon verzaubern lassen können ;)

    Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat an deiner Kritik war die Formulierung am Ende, "Ein richtiges Erlebnis für die ganze Familie". Das erinnert mich an diesen Spruch, der auf jedem Disney-Video nach den Trailern kam: "Ein Vernügen für die ganze Familie". Mag sein, dass es nur mir so geht, aber nach dem 20. Mal hat der Spruch (mit allen ähnlich Abwandlungen) sich als nichtssagende Floskel in meinen Schädel eingebrannt.

    Von daher war das für mich der denkbar ungünstigste Schluss, den man wählen konnte, aber das ändert ja nix am Inhalt, der wie gewohnt erstklassig war!

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