Montag, 12. November 2018

"Bohemian Rhapsody"

Story: Farrokh Bulsara ist zwar schon seit geraumer Zeit an der Musik interessiert, aber erst als der Frontmann der örtlichen Band "Smile" aussteigt, kommt er selbst in die Band, die sich von nun auf "Queen" nennen wird - und fängt an, langsam Geschichte zu schreiben...

Als "Queen"-Fan war ich einerseits sehr gespannt auf diesen Film und andererseits war mir bewusst, dass man nicht mal alles rund um "Queen" oder Freddie Mercury zeigen würde/könnte - und genau da liegt der Hund begraben. Es gibt ein gutes Sprichwort: "Entweder man spricht gut über den Toten
oder gar nicht"...dass Brian May und Roger Taylor das Ansehen Mercurys auf keinen Fall besudeln wollen würden mit allzu deutlichen Darstellungen seiner Abgründe war eh klar (auch wenn ich wie so ziemlich alle "Queen"-Fans gerne die Sasha Baron Cohen-Version gesehen hätte) und so kommt "Bohemian Rhapsody" stellenweise eher märchenhaft her als ein halbwegs glaubwürdiges Biopic (als solches sollte man den Film eh nicht sehen). Apropos Glaubwürdigkeit: Durch das Darstellen/Hervorheben spezifischer Ereignisse werden manuell bestimmte Songs bezüglich ihrer Produktion hin und her verschoben, was ich nicht ganz nachvollziehen kann - "Queen" strotzt nur so vor Hits die man hätte präsentieren können, man hätte nicht unbedingt die Songs nehmen müssen, die man letztendlich genommen hat. Zudem gibt es einige tolle Anekdoten/Fakten zu eben diesen Songs, die man uns Fans (nochmal) zeigen könnte, aber man kann den Film ja auch nicht 5 Stunden lang machen. In gewisser Weise will ich damit sagen, dass dem Streifen eine klare Linie fehlt und man hier eher eine Aneinanderreihung von Szenen hat als eine fließende Narrative - insofern ist es nicht wirklich ersichtlich, für wen der Film letztendlich ist, denn er ist weder schonungslos ehrlich/offen noch zelebriert er alle Höhepunkte der Band noch ist es ein kohärentes Biopic.

Darstellertechnisch würde Mercurys Schauspieler so oder so verlieren, denn an das Charisma und die Ausstrahlung des Originals ist es so ziemlich unmöglich heranzukommen, aber Rami Malek war eine ausgezeichnete Wahl und in bestimmten Augenblicken kommt er Freddie recht nah (was vermutlich das größte Kompliment ist, dass man als Fan geben könnte). Egal ob Brian May, Roger Taylor oder John Deacon - der Rest der Band wurde ebenfalls hervorragend besetzt und steht Malek in nichts nach...nur hat die Band nicht so viel Leinwandzeit wie der Leadsänger, insofern können die anderen Darsteller leider nicht so viel von ihrer Klasse zeigen wie der "Mr. Robot"-Star. Bei der Kulisse und der Inszenierung hat man sich auch unheimlich viel Mühe gegeben und spätestens bei dem legendären "Live Aid"-Konzert ist man nahezu live dabei, als "Queen" die Hütte abreißt.

Fazit: Weder Fisch noch Fleisch bleibt "Bohemian Rhapsody" letztendlich eine romantisierte Sicht auf eine Legende der Musikgeschichte mitsamt seiner nicht minder legendären Bandmitgliedern; keine cineastische Offenbarung, aber glücklicherweise auch kein Totalausfall, wenngleich man dem Film anmerkt, dass an ihm 2 komplett verschiedene Regisseure gearbeitet haben. Und mit dem abrupten Ende bleibt einem der Gedanke: "Was wäre wenn...?".

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