Donnerstag, 12. Juli 2018

"Deadpool 2"

Story: Deadpool genießt sein Auftragskiller-Dasein in vollen Zügen und er könnte sogar bald Papa werden. Doch wird unser Antiheld jäh seinem Glück entrissen und stürzt sich nach mehreren Suizidversuchen auf die Fürsorge eines launischen jungen Mutanten namens Russell, der von einem mysteriösen Mann namens Cable zu verfolgt werden scheint...

Ganz ehrlich: Ich bin kein großer Fan des ersten "Deadpool"-Films, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich ihn unter Umständen mehrfach gesehen habe. Problematischerweise sank meine Meinung bei jedem Anschauen immer weiter, da die Gags für mich ausgelutscht und die Handlung an sich viel zu dünn war, um nachhaltig noch Substanz zu bieten. Womit wir schon beim zweiten Teil wären, der einerseits besser und andererseits schlechter ist als der erste. Wie kann das sein ?

Einerseits war der erste Film in der Machart, Marketing-Kampagne, Stil und Ton recht einzigartig und sorgte für eine verstärkte Aufmerksamkeit für erwachsenere Filme. Zudem war Meta-Humor 2016 frischer als 2018. Andererseits hatte dieser die wohl konventionellste Handlungsstruktur überhaupt: Mann und Frau lieben sich, Mann erleidet Tiefpunkt, ihm wird die Frau weggenommen und er holt sie sich eben zurück, um am Ende mit einem Kuss zu triumphieren. Zudem funktionieren die meisten Gags aus "Deadpool" lediglich beim ersten Mal, wie z.B. die Bezeichnungen für die Filmverantwortlichen, da der Überraschungseffekt noch wirkt. Abseits von einigen Action-Szenen, Humor unterster Schublade, Meta-Humor, Anspielungen und charismatischem Ryan Reynolds bleibt da nicht wirklich was übrig für den eventuell fünften oder auch schon dritten Blick.

Die Fortsetzung fügt in der Hinsicht ein wichtiges Element hinzu, nämlich den verstärkten Fokus auf Drama. Der erste Teil hatte zwar auch etwas Drama, blieb dabei aber nahezu ausschließlich auf den Humor fokussiert und blieb so nicht wirklich im Kollektivgedächtnis hängen. Genau hier hat "Deadpool 2" eventuell eine Chance, denn man durchbricht nicht nur eine wiederum konventionelle Handlungsstruktur im Punkt der Held-Bösewicht-Beziehung, man versucht sich auch in (extrem) ernst gemeinten Dramamomenten, die sich durch den ganzen Film ziehen (und nicht nur für den Anfang beschränkt sind). Meiner Meinung nach gelingt dem Film das Drama nicht (was ja auch Absicht sein könnte), aber man muss den Filmemachern zugute halten, dass sie Tiefe reinbringen wollten.

Fazit: Insgesamt will der Film sehr viel mehr als noch im Vorgänger und dabei stolpert er öfters über sein Vorhaben, aber mit Stolz. Die Qualität ist in meinen Augen etwas stimmungsabhängig, aber dieser Streifen wird als Film eine längere Halbwertszeit haben als sein Vorgänger.

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