Dienstag, 17. April 2012

"The Avengers"-Woche: "Iron Man" (2008)

Bevor der vermutlich zweitbeste Superhelden-Film dieses Jahres, bester Crossover seit langer Zeit und generell Action-Blockbuster "The Avengers" am 26.04. in die Kinos kommt (ich werde versuchen, in die Premiere zu gehen), werde ich mal die 5 Vorgänger-Filme reviewen, die allesamt in diese Epicness reinfließen. Dabei gehe ich rein chronologisch vom Datum des Films, nicht der Story in ihnen (die ist wieder etwas anders).

Der erste Marvel-Film, der bewusst das "Marvel Cinematic Universe" (also ein Universum, in dem bestimmte Marvel-Filme alle zusammenhängen und theoretisch Einfluss auf einander haben könnten; Franchises wie "Spider-Man", "Fantastic Four" oder "X-Men" sind nicht eingebunden) erschuf, war "Iron Man" und mit diesem wurde auch die Möglichkeit des "Avengers"-Films erst wirklich real diskutiert. Das Studio stand auch unter Druck - immerhin mussten sie ja mit dem Dunklen Ritter persönlich um die Gunst der Zuschauer konkurrieren...

Story: Tony Stark ist Playboy, Genie, Multimilliardär und professioneller Waffenhändler; beim Präsentieren seines neuesten Raketensystems für das Militär wird er von Terroristen gefangen genommen und entkommt nur knapp mit einer selbstgebastelten Rüstung, die von einem Reaktor-Kern in seiner Brust angetrieben wird (dieser verhindert gleichzeitig, dass Granatensplitter in sein Herz gelangen). Zurück in den USA beschließt Stark, das Waffengeschäft aufzugeben und wird zum "Iron Man"...

Ganz ehrlich: Beim ersten Anschauen habe ich diesen Film nicht so sehr gemocht, aber auch nur weil ich zuerst "Sherlock Holmes" mit Robert Downey Jr. sah und mir sofort dachte: "Jep, der Typ kann nur einen Part und das nicht wirklich gut." Ich habe auch keinerlei "Iron Man"-Comics gelesen, dafür aber die Reaktionen eben dieser Fans...sie dachten, dass Downey Jr. die Rolle praktisch ikonisiert hat, genauso wie Depp es mit Jack Sparrow gemacht hat beispielsweise. Für mich machte es nach dem erneuten Anschauen des Films "klick", denn ich begriff, wo genau der Fokus lag, ich verstand und stimmte zu. Es ging nicht so sehr darum, ernsthafte Dramaturgie zu erzeugen, sondern Downey Jr. eine One-Man-Show zu ermöglichen. Alle anderen sollten lediglich assistieren und/oder ihn mit neuen Gags speisen.

So eine Art von Schauspiel funktioniert, wenn der Film eindeutig auf den Protagonisten selbst zugeschnitten ist und das war dieser erste Teil auch. Gwyneth Paltrow als seine Sekretärin, Jeff Bridges als sein Gegenspieler und sogar Samuel L. Jackson als Nick Fury am Schluss sind allesamt sehr gut bis perfekt besetzt, aber Downey Jr. hat hier am meisten Platz, Zeit und Fürsorge für die Rolle, sodass er wirklich eine Ikone für das Superhelden-Genre geworden ist.

Die Action ist nicht allzu oft zu finden (wir haben immerhin eine "origin story" zu erzählen), aber wenn sie da ist, dann ist sie da ! "Transformers" kann gut Explosionen, aber schlecht Action. "Iron Man" kann Action, aber Explosionen nicht so gut. Unterschied ? Man sieht einfach, was während der Action passiert und muss nicht panisch den Überblick suchen, den Michael Bay aufgrund seiner Zerstörungswut vermissen lässt. Wenn man Action macht, dann muss der Zuschauer auch dazu fähig sein, diese nicht nur zu sehen, sondern auch noch zu verarbeiten. Und mit kristallklaren Bildern wie hier ist es garantiert.

Fazit: "Iron Man" ist bei Weitem nicht perfekt. Tony Stark hat im Gegensatz zu seinem direkten Konkurrenten Bruce Wayne nicht die gleiche Art von Tiefe, die er aber durch besserwisserischen Sarkasmus ausgleicht. Wenn man die Art von Charakter mag, dann wird man diesen Film lieben und genießen. Und wenn weniger, dann halt nur mögen. Ich fand ihn ziemlich gut, aber ausbaufähig, wie Starks Rüstung am Anfang.



1 Kommentar:

  1. Diese Art von one-man-show, die es bei Iron man gibt, findet man meines Erachtens auch bei Green Lantern wieder. Allerdings finde ich, dass bei Iron Man sehr viel besser mit dieser "Erzähhlweise" gearbeitet wird.

    Dass gerade Iron Man mit Batman konkurrieren musste, finde ich sehr amüsant, wo sie sich doch so sehr ähneln in ihren "Superkräften".

    Ansonsten mal wieder eine sehr, sehr, sehr schön ausgeführte Kritik. Man merkt, dass du diesem 1. Teil der "Avengers-Woche" mehr Zeit schenkst als manch anderne Reviews. Das gefällt mir sehr gut. Zumal das mal wieder so ein typischer Blog-Eintrag von dir ist, der mir richtig Spaß gemacht hat, zu lesen :)

    Daniel

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