Sonntag, 2. Dezember 2012

"Ralph reichts"

Story: Randale-Ralph ist nun schon seit 30 Jahren Bösewicht im Arcadespiel "Fix-it-Felix Jr.", in dem er ein Penthouse demoliert, bis Fix-it-Felix Jr. zur Rettung kommt und es repariert, während Ralph von den Bewohnern runtergeworfen wird. Dies stößt ihm langsam aber sicher sauer auf und er versucht nun, mit einer Medaille aus einem anderen Spiel ein echter Held zu werden...

Zuallererst großer Respekt an Disney, dass sie es mal geschafft haben, im direkten Vergleich zu Pixar den deutlich kreativeren und risikoreicheren Film zu machen. Denn obwohl Videospiele längst im Mainstream angelangt sind, so werden sie leider immer noch nicht von allen als eine respektable Kunstart angesehen, die sie sind. Genau das könnte unter anderem ein minimales Problem für den Film darstellen.

Disney hat hierfür so gut wie keine Kosten und Mühen gescheut, um einem wahrscheinlich eine ähnlich süße Vorstellung zu ermöglichen wie in "Falsches Spiel mit Roger Rabbit"; da waren es Zeichentrickcharaktere und hier sind es Videospielfiguren aus verschiedenen Videospielen verschiedener Systeme verschiedener Epochen. Wer sich auch nur casualhaft mit den Spielen vergangener Jahrzehnte auskennt und mehr spielt als nur FPS, wird mehrere bekannte Gesichter wie Kano aus "Mortal Kombat", M. Bison aus "Street Fighter", die Balken aus "Pong" und viele mehr, die man beim ersten Mal gar nicht erfassen kann.

Die Geschichte an sich ist nicht sonderlich originell und das Ende kann man natürlich meilenweit vorhersehen, aber es ist der Weg und nicht das Ziel, was hier im Vordergrund ist; mit anderen Worten: Es geht darum, wie die Macher mit ihren Mitteln hier ihre Level programmiert haben und wie die jeweiligen Charaktere sich in ihnen durchschlagen. Es macht Spaß, für sich nicht nur zahlreiche Hommagen zu entdecken, sondern auch subtile Kritik an der Entwicklung der Videospielindustrie und möglicherweise sogar an den Spielern selbst - vor so viel Mut muss man Respekt haben.

Nebenbei traut sich Disney dieses Mal wieder, neuere Witze wie eine anonyme Ansammlung von Bösewichtern (analog zu den anonymen Alkoholikern) reinzunehmen, ohne disney-typisch auch eine Spur Drama und Romanze einzubauen. Beides dabei aber so unterhaltsam und schön animiert zu gestalten, macht diesen Film nicht nur zu einem weiteren super Animationsfilm von der Maus-Firma persönlich, sondern auch zu einem bemerkenswerten Ausnahmefall, von dem man gerne mehr sehen würde !

Fazit: "Ralph reichts", mir aber definitiv nicht ! Es unterhält, belehrt, berührt und begeistert von Anfang bis zum Ende. Insbesondere zu empfehlen für ältere "Spieler", die die meisten Verweise verstehen werden, aber auch generell sehenswert für jedermann.

P.S. : In dem Film gibt es tatsächlich eine kurzzeitige Szene, von der ich einfach nicht glauben kann, dass Disney sie tatsächlich animieren ließ. Sowas in einem Familienfilm zu bringen ist wirklich mutig !


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