Mittwoch, 26. Dezember 2012

"Les Misérables" (2012)

Story: Die neueste Adaption von dem Broadway-Musical, welches wiederum auf dem Werk "Die Elenden" von Victor Hugo basiert, wo zahlreiche Charaktere aus verschiedenen Schichten in Napoleons Zeit aufeinandertreffen mit verschiedenen Idealen, Ängsten, Hoffnungen und Träumen...aus Platz- und möglichen Spoilergründen kann ich hier nicht die gesamte Geschichte niederschreiben, aber im Prinzip geht es darum, wie selbst eine kleine, großzügige Handlung Hoffnung geben und Leben retten kann.

"Les Misérables" ist eines der am meisten adaptierten Musicals überhaupt, höchstens noch überboten vom "Phantom der Oper" und als ein Fan von Musicals habe ich mich auf die Rückkehr von "großen" Musicals gefreut - der "Glee"-Scheiß ist billig und kopierfreudig und der Rest war fü mich nicht so richtig überzeugend (bis auf einzelne Ausnahmen wie "Chicago" oder "Sweeney Todd"), weswegen man sich natürlich berechtigt auf einen "Giganten" wie diesen Film freuen durfte. Es ist nicht der erwartete Kracher, aber wegen bestimmten Darstellern durchaus sehenswert.

Was auch immer einem die Leute um Tom Hooper weis machen wollen - es wurde nicht wirklich alles "live" aufgenommen und man merkt schon irgendwo, dass hier Star-Power wichtiger war als das nötige Singtalent, um die "großen" Lieder wie "One More Day" zu tragen. Hugh Jackman als Jean Valejan ist OK, er hat zwar eine Broadway-Vergangenheit (was er in jeder seiner Szenen zeigen will, um umbedingt einen "Oscar" zu ergattern), aber seine Stimme ist...durchwachsen, genau wie seine Darstellung. Russel Crow ist DIE Fehlbesetzung des gesamten Casts; mich hat er weder schauspielerisch und insbesondere gesangstechnisch nicht überzeugt (hier musste nachgeholfen werden). Die beste Performance von allen hat überraschenderweise Anne Hathaway, die eine emotional starke und stimmtechnisch gute Leistung abliefert (auch wenn sie beim Singen mehr heult als tatsächlich zu trällern). DIE Spaßgaranten und so ziemlich auch die Retter des Films sind Sasha Baron Cohen und Helena Bonham Carter, die als Traum-Duo gute Laune verbreiten ohne Ende. Eddie Redmayne als Marius ist der Highlight des Films, weil er vermutlich von allen Schauspielern perfekt in seine Rolle passt aufgrund seines Aussehens und Gesangstalents; mit so einem lassen sich leicht Barrikaden stürmen. Der Rest ist eher...vergesslich und am Ende wünschte ich mir, man hätte weniger des "Bombastischen" nehmen können. Ja, es ist ein großes und bekanntes Musical, aber hier wäre weniger mehr gewesen, um am Ende nicht etwas ermüdend zu erscheinen.


Fazit: Hathaways beste Darstellung 2012 und Crows "Himbeeren"-Darstellung für 2012 - so ziemlich passende Zusammenfassung für eine ordentliche Adaption, die viele Sachen gut hinbekommt und viele auch weniger gut. Am Ende bleibt es ein anständiges Musical, nicht das, was ich mir erhoffte, aber auch nicht so schlimm, wie es hätte sein können.

P.S. : Achja, fast was vergessen: Nur, weil es ein Musical ist, muss nicht der komplette Dialog gesungen werden. Ich scherze nicht, der Großteil der Texte wurde gesungen, was auf die Dauer eher störend als hilfreich ist.


1 Kommentar:

  1. les miz ist in ungarn am 27. dezember angelaufen - ich konnts nicht erwarten und bin hingefahren - hab ja nur 40 km und er läuft ja dort auch in englisch. o mein gott - wie schön - hollywood hat es nicht geschafft, das musical zu zerstören - es ist ein traum, natürlich wär mir originalcast lieber gewesen - aber trotz grosser namen (und die braucht hollywood) ist es ein wunderbarer grossartiger zu herzen gehender film geworden.
    bei der musik kann man ja fast nichts kapputt machen - also leute freut euch, ein unvergessliches erlebnis steht euch bevor . . .

    AntwortenLöschen

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis